[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herbeiführen einer Putzstellung eines Flügels
eines Klapp-Schwing-Fensters, insbesondere eines Klapp-Schwing-Dachfensters.
[0002] Um die Außenseite einer Verglasung eines Klapp-Schwing-Fensters zu reinigen, ist
es bekannt, den Flügel eines solchen Fensters manuell schwing zu öffnen. Hierbei wird
der Flügel um seine Schwingachse etwa um 180° gedreht, sodass die Außenseite der Verglasung
einem Raum eines Gebäudes, das das Fenster aufweist, zugewandt ist, sodass vom Raum
aus durch die Fensteröffnung die Verglasung gereinigt werden kann. In der Putzstellung
des Flügels wird dieser manuell mittels einer Putzsicherung festgestellt, um einer
unbeabsichtigten Flügelverlagerung entgegenzuwirken. Ist der Putzvorgang beendet,
wird die Putzsicherung gelöst und das Fenster wieder geschlossen.
[0003] Es ist ferner bekannt, bei einem derartigen Putzvorgang die Putzstellung nicht manuell
zu fixieren, sondern eine selbsteinrastende Putzsicherung zu verwenden, d.h., beim
Herbeiführen der Putzstellung rastet der Flügel ein und ist so gesichert. Ansonsten
gelten dieselben Verhältnisse wie vorstehend erläutert in entsprechender Weise.
[0004] Schließlich ist es aus dem Stand der Technik bekannt, bei einem elektrisch betreibbaren
Klapp-Schwing-Fenster dieses elektrisch teilweise schwing zu öffnen, dann den elektrischen
Antrieb manuell auszukuppeln und anschließend die Putzstellung manuell durch Schwingen
des Flügels herbeizuführen. Auch hier ist eine Putzsicherung vorhanden, die manuell
zu fixieren ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herbeiführen einer Putzstellung
eines Flügels eines Klapp-Schwing-Fensters anzugeben, das besonders einfach und bedienerfreundlich
sowie sicher ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem eingangs genannten Verfahren dadurch gelöst,
dass zunächst ein manuelles Bedienen eines Schalters oder dergleichen erfolgt, wodurch
der Flügel aus seiner Geschlossenstellung automatisch um seine Klappachse in eine
Klappposition geklappt wird, dass dann der Flügel aus der Klappposition automatisch
um seine Schwingachse in eine erste Schwingposition geschwungen wird, und dass anschließend
der Flügel manuell um seine Schwingachse bis in eine zweite Schwingposition geschwungen
wird, wobei die zweite Schwingposition die Putzstellung ist. Die Bedienperson muss
somit nur wenige Schritte durchführen, nämlich zunächst den Schalter oder dergleichen
betätigen. Hierdurch bewegt sich aufgrund des automatisch, insbesondere elektrisch,
angetriebenen Fensters, der Flügel aus seiner Geschlossenstellung in die genannte
Klappposition. Ist diese erreicht, so schwingt der Flügel aus der Klappposition automatisch
um seine Schwingachse in eine erste Schwingposition. Auch diese Bewegung erfolgt ohne
Zutun des Benutzers, nämlich automatisch, also auch durch entsprechende Antriebskräfte
eines Antriebs. Hat der Flügel seine erste Schwingposition erreicht, so ist es für
den Benutzer aufgrund der jetzt vorliegenden Flügelposition sehr einfach, an diesem
anzugreifen und ihn manuell - um seine Schwingachse drehend - bis in die zweite Schwingposition
zu verlagern, wobei mit Erreichen der zweiten Schwingposition die Putzstellung erreicht
ist und nunmehr eine Reinigung der Verglasungsaußenseite des Flügels erfolgen kann.
Die Erfindung ermöglicht ein sicheres und einfaches Herbeiführen der Putzstellung
des Flügels des Klapp-Schwing-Fensters, insbesondere Klapp-Schwing-Dachfensters, durch
einen teilautomatischen Prozess. Der Putzablauf gestaltet sich sehr komfortabel; Fehlbedienungen
sind vermieden.
[0007] Der Aufbau des erfindungsgemäßen Klapp-Schwing-Fensters gestaltet sich wie folgt:
Der mit Verglasung versehene Flügel ist in einem Blendrahmen gehalten. Er kann ferner
relativ zum Blendrahmen geklappt werden. Dies erfolgt um eine Klappachse. Er kann
ferner relativ zum Blendrahmen geschwungen werden, dies erfolgt um eine Schwingachse.
Die Klappachse befindet sich vorzugsweise im Bereich des oberen Querholms des Flügels
und die Schwingachse im Bereich der Mittelzone des Flügels, und zwar jeweils in Horizontalausrichtung.
An seinen beiden Seiten weist der Flügel Seitenholme auf, die über Ausstellarme mit
dem Blendrahmen verbunden sind. In den einen Endbereichen der Ausstellarme liegt die
Klappachse und in den anderen Endbereichen der Ausstellarme die Schwingachse.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Flügel in der Klappposition
einen Klappwinkel im Bereich von 3° bis 50°, insbesondere 8° bis 35°, vorzugsweise
15° bi25° erhält. Der Klappwinkel erstreckt sich von der geschlossenen Stellung -
die auch verriegelt sein kann - des Flügels bis in die genannte Klappposition. In
dieser Klappposition hat der Flügel aufgrund der vorstehend genannten Winkelwerte
nur eine relativ kleine Offenstellung. Im Normalbetrieb, also nicht im Putzbetrieb,
lässt sich der Flügel wesentlich weiter Klappöffnen. Dieses Klappöffnen erfolgt vorzugsweise
mittels eines elektrischen Antriebs, der im Zuge dieser Anmeldung als Klappantrieb
bezeichnet wird.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Flügel in der ersten
Schwingposition einen Schwingwinkel im Bereich von 0,5° bis 10°, insbesondere 1° bis
8°, vorzugswise 3° bis 5° erhält. Der genannte Schwingwinkel erstreckt sich zwischen
dem Flügel in Klappposition und dem Flügel in der ersten Schwingposition. Die recht
kleinen Schwingwinkelwerte verdeutlichen, dass der Flügel um seine Schwingachse zum
Erreichen der ersten Schwingposition bezüglich seines oberen beziehungsweise unteren
Querholms nur um wenige Zentimeter verlagert wird. Der Zentimeterwert liegt im einstelligen
Bereich. Hieraus folgt, dass der genannte Schwingwinkel umso kleiner ist, je größer
die Abmessungen des Flügels sind.
[0010] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Flügel in der zweiten Schwingposition einen
Schwingwinkel im Bereich von 110° bis 210°, insbesondere 130° bis 190°, vorzugsweise
150° bis 70° erhält. Der zweite Schwingwinkel erstreckt sich zwischen der Position
des Flügels in der Klappposition und der Position des Flügels in der zweiten Schwingposition.
Ist die zweite Schwingposition erreicht, d. h, der Flügel wurde durch Schwingen "gewendet",
so weist die Außenseite der Verglasung in Richtung auf den Blendrahmen des Klapp-Schwing-Fensters,
insbesondere Klapp-Schwing-Dachfensters, sodass der Putzvorgang gefahrlos durchgeführt
werden kann.
[0011] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Klapp-Schwing-Fenster
ein motorisch angetriebenes Klapp-Schwing-Fenster verwendet wird. Vorzugsweise liegt
ein elektromotorischer Antrieb vor. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Flügel
im Klappbetrieb automatisch, insbesondere elektrisch, betrieben wird. Mithin lässt
sich der Flügel um seine Klappachse motorisch bewegen. Die Bedienperson muss hierzu
lediglich einen vorzugsweise elektrischen Schalter, zum Beispiel Taster oder dergleichen,
betätigen. Die Schwingbewegung des Flügels des Klapp-Schwing-Fensters ist nicht automatisch
möglich, sondern muss im Normalbetrieb manuell durchgeführt werden. Im Putzbetrieb
des Flügels ist jedoch - wie vorstehend bereits ausgeführt - ein Schwingen des Flügels
aus der Klappposition in die erste Schwingposition automatisch möglich, d.h., in dieser
Betriebsart ist das Schwingen des Flügels um einen relativ kleinen Schwingwinkel mittels
eines Antriebs realisiert, der im Zuge dieser Anmeldung als Schwingantrieb bezeichnet
wird.
[0012] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Flügel zum Schwingen aus der Klappposition
in die erste Schwingposition mittels eines Federantriebs verlagert wird. Ein Federantrieb
hat den Vorteil, dass keine aufwendigen Mittel installiert werden müssen, beispielsweise
kein Elektromotor oder dergleichen, denn für die Flügelverlagerung ist es ausreichend,
diesen mittels Federkraft zu bewegen, d.h., mindestens eine gespannte Feder übt bei
ihrer Entspannung eine Kraft auf den Flügel aus, um ihn um die Schwingachse zu verlagern.
[0013] Es ist vorteilhaft, wenn der Flügel in der Putzstellung manuell gegen Verschwingen
arretiert wird. Hierzu ist eine Putzstellungsarretierung vorgesehen. Diese kann beispielsweise
mindestens einen Riegel aufweisen, der sich am Flügel befindet und in der Putzstellung
des Flügels manuell verschoben und in eine Aufnahme des Blendrahmens eingebracht wird,
sodass der Flügel festgestellt ist. Bei der Reinigung auftretende Putzkräfte und/oder
Windkräfte oder dergleichen führen daher zu keiner Flügelverlagerung und erlauben
einen sicheren Reinigungsvorgang.
[0014] Ist der Reinigungsvorgang durchgeführt, so ist vorzugsweise vorgesehen, dass der
Flügel zum Verlassen der Putzstellung manuell entriegelt wird. Die Putzstellungsarretierung
wird dann also manuell in den entriegelten Zustand rückgeführt.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Flügel zur Rückführung
in die genannte, definierte Klappposition manuell zurückgeschwungen wird. Die Bedienperson
schwingt also den Flügel um seine Schwingachse aus der Putzstellung (zweiten Schwingposition)
bis in die vorstehend erwähnte Klappposition.
[0016] Ist der Flügel in die Klappposition rückgeführt, so kann er vorzugsweise wieder motorisch,
insbesondere elektrisch, betrieben werden, d.h., seine Klappstellungsposition kann
elektrisch eingestellt werden.
[0017] Die Erfindung betrifft ferner ein Klapp-Schwing-Fenster, vorzugsweise ein Klapp-Schwing-Dachfenster,
mit einem Flügel und mit einer Vorrichtung zum Herbeiführen einer Putzstellung des
Flügels, insbesondere zur Durchführung des vorstehend erwähnten Verfahrens, mit einem
manuell betätigbaren Schalter oder dergleichen, der bei Betätigung mindestens eine
Steuereinrichtung aktiviert, die den sich in Geschlossenstellung/Verriegelungsstellung
befindlichen Flügel entriegelt, wobei infolge der Betätigung des Schalters der Flügel
aus seiner Geschlossenstellung/Verriegelungsstellung in eine Klappposition um seine
Klappachse mittels mindestens eines Klappantriebs geklappt wird, und wobei die Steuereinrichtung
beim Erreichen der Klappposition den Flügel zum Schwingen freigibt, und mit mindestens
einem Schwingantrieb, der den Flügel aus der Klappposition in eine erste Schwingposition
um seine Schwingachse verlagert, wobei der Flügel zum manuellen Schwingen aus der
ersten Schwingposition in eine zweite Schwingposition, die die Putzstellung ist, von
der Steuereinrichtung freigegeben bleibt. Es gelten die gleichen Vorteile, die bereits
zum erfindungsgemäßen Verfahren genannt wurden.
[0018] Nach einer Weiterbildung des Klapp-Schwing-Fensters ist vorgesehen, dass es zwei
Ausstellarme aufweist, die an beiden Seiten des Flügels liegen, wobei in den einen
Endbereichen der Ausstellarme die Klappachse und in den anderen Endbereichen der Ausstellarme
die Schwenkachse liegt. Hierauf wurde vorstehend bereits eingegangen. Die beiden Ausstellarme
ermöglichen eine Flügelverlagerung zu dessen Schwingbewegung, wodurch die für den
Putzbetrieb notwendige ca. 180°-Verlagerung des Flügels ermöglbht wird.
[0019] Insbesondere ist vorgesehen, dass der Klappantrieb zum Klappen des Flügels mindestens
einen der Klapparme klappt, wobei insbesondere zwei Klappantriebe vorgesehen sind,
von denen der eine den einen Ausstellarm und der andere den anderen Ausstellarm antreibt.
Im Klappbetrieb sind die Ausstellarme mit den Seitenholmen des Flügels arretiert,
d.h., der Flügel kann nicht um seine Schwingachse schwingen. Durch Klappen der Ausstellarme
klappt demzufolge auch der so arretierte Flügel um die Klappachse. Sind zwei Klappantriebe
vorgesehen, die jeweils an einem Ausstellarm angreifen, sind diese vorzugsweise im
Hinblick auf ihre Bewegung synchronisiert, um das Fenster gleichmäßig zu bewegen.
[0020] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinrichtung am Flügel
angeordnet ist, wobei insbesondere zwei Steuereinrichtungen vorgesehen sind, von denen
die eine an einem Seitenholm des Flügels und die andere an einem anderen Seitenholm
des Flügels angeordnet ist. Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass ein Steuerelement
der Steuereinrichtung in drei Stellungen verlagerbar ist, nämlich in eine Flügelverriegelungsstellung,
eine Klappfreigabestellung und eine Schwingfreigabestellung. Wird das Steuerelement
der Steuereinrichtung in die Flügelverriegelungsstellung bewegt, so wird - ein geschlossener
Flügel vorausgesetzt - dieser mit dem Blendrahmen verriegelt. Verlagert die Steuereinrichtung
das Steuerelement in die Klappfreigabestellung, so ist die vorstehende Verriegelung
aufgehoben und der Flügel lässt sich im Klappbetrieb betreiben. Wird das Steuerelement
der Steuereinrichtung in die Schwingfreigabestellung bewegt, so ist eine Flügelverlagerung
um die Schwingachse möglich.
[0021] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Steuerelement eine
axial verlagerbare, am Flügel gelagerte Schubstange ist. Insbesondere ist vorgesehen,
dass jede Steuereinrichtung eine Schubstange aufweist.
[0022] Wie bereits erwähnt, ist es für den Klappbetrieb des Flügels notwendig, die Längsholme
des Flügels mit den Ausstellarmen zu verriegeln. Diese Verriegelung wird von dem Steuerelement
durchgeführt, das zumindest in Klappfreigabestellung mindestens einen der Ausstellarme
am Flügel fixiert. Da insbesondere zwei Ausstellarme vorgesehen sind, wird vorzugsweise
jeder Ausstellarm am Flügel fixiert.
[0023] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Steuerelement eine gegen Federkraft
verlagerbare Verriegelungsfalle aufweist, die mit einer Aufnahme am Ausstellarm zusammenwirkt.
Schnappt die Verriegelungsfalle in die Aufnahme des Ausstellarms ein, so ist der entsprechende
Ausstellarm gegen Verdrehen relativ zum Flügel gesichert, d.h., der Ausstellarm ist
am Flügel, insbesondere am zugehörigen Längsholm des Flügels, gegen Verdrehen gesichert.
[0024] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Schwingantrieb am Ausstellarm
befestigt ist oder dass zwei Schwingantriebe vorgesehen sind, von denen der eine an
dem einen Ausstellarm und der andere an dem anderen Ausstellarm befestigt ist.
[0025] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Schwingantrieb den Federantrieb
aufweist, der einen federbeaufschlagen, mit dem Flügel zusammenwirkenden Stößel aufweist.
Dieser federbeaufschlagte Stößel bewegt den Flügel aus der Klappposition in die erste
Schwingposition.
[0026] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der Schwingantrieb einen die Axialstellung
des Stößels detektierenden Sensor aufweist, der mit der Steuereinrichtung zusammenwirkt,
welche bei Sensoransprache das Steuerelement in die Klappfreigabestellung verlagert.
Detektiert der Sensor eine Stößelposition, die die erste Schwingstellung des Flügels
herbeigeführt hat, so erhält die Steuereinrichtung eine entsprechende Information.
Die Steuereinrichtung fährt daraufhin das Steuerelement in die Klappfreigabestellung
(zurück). Durch die Verlagerung des Steuerelements in die Klappfreigabestellung ist
sichergestellt, dass beim manuellen Rückschwingen des Flügels aus der Putzstellung
in die Klappposition eine Festlegung zwischen den Ausstellarmen und dem Flügel erfolgt.
Diese Aufgabe übernimmt die dann einrastende Verriegelungsfalle.
[0027] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
und zwar zeigt:
- Figur 1 bis 9
- einen Verfahrensablauf zum Herbeiführen einer Putzstellung eines Flügels eines Klapp-Schwing-Fensters
sowie das Verlassen der Putzstellung,
- Figur 10
- eine Teilansicht des klappgeöffneten Klapp-Schwing-Fensters,
- Figur 11
- eine der Figur 10 entsprechende Darstellung, jedoch mit einer vom Flügel des Fensters
abgenommener Verkleidung,
- Figur 12
- einen Bedienschalter des Klapp-Schwing-Fensters,
- Figur 13
- eine Detailansicht einer Steuereinrichtung des Klapp-Schwing-Fensters,
- Figur 14
- eine Detailansicht des in der Figur 13 gekennzeichneten Bereichs,
- Figuren 15 und 16
- einen Abschnitt des Klapp-Schwing-Fensters im Bereich eines Schwingantriebs,
- Figur 17
- einen Ausstellarm des Klapp-Schwing-Fensters,
- Figur 18 und 19
- eine Putzstellungsarretierung des Klapp-Schwing-Fensters und
- Figur 20
- das Klapp-Schwing-Fenster in Putzstellung.
[0028] Die Figuren 1 bis 9 verdeutlichen ein Verfahren zum Herbeiführen einer Putzstellung
eines Flügels 1 eines Klapp-Schwing-Fensters 2, das als Klapp-Schwing-Dachfenster
3 ausgebildet ist. Das Klapp-Schwing-Fenster 2 weist am Flügel 1 eine Verglasung 4
auf und es besitzt einen Blendrahmen 5. Das Klapp-Schwing-Fenster 2 ist in den Figuren
1 bis 9 im eingebauten Zustand dargestellt, d.h., es ist in eine Fensteröffnung 6
eines Raumes 7 eines Gebäudes oder dergleichen eingebaut. Die Ansicht des Klapp-Schwing-Fensters
2 erfolgt in den Figuren 1 bis 9 vom Raum 7 aus.
[0029] In der Figur 1 befindet sich das Klapp-Schwing-Fenster 2 im verriegelten Zustand,
d.h., der Flügel 1 ist geschlossen und mit dem Blendrahmen 5 verriegelt. Um die Putzstellung
des Flügels 1 herbeizuführen, betätigt eine Bedienperson, von der in den Figuren 1
bis 9 nur eine Hand oder beide Hände dargestellt sind, manuell einen Schalter 8, also
ein Betätigungselement, insbesondere ein elektrisch schaltendes Betätigungselement.
Der Schalter 8 kann insoweit beispielsweise als elektrischer Taster ausgebildet sein.
Durch die Betätigung des Schalters 8 wird der Flügel 1 des Klapp-Schwing-Fensters
2 entriegelt und dann klappt der Flügel 1 um eine Klappachse 9, wie dies in der Figur
2 dargestellt ist. Die Klappachse 9 befindet sich im Bereich eines oberen Querholms
10 des Flügels 1. Der durch das Klappen des Flügels 1 durchlaufene Klappwinkel α beträgt
etwa 20°. Das erwähnte Klappen erfolgt automatisch, also durch motorischen Antrieb.
Ohne ein weiteres Zutun der Bedienperson bewegt sich der Flügel 1 nach dem Klappen
automatisch um eine Schwingachse 11. Die Schwingachse 11 liegt etwa in der Mittelzone
der Grundfläche des Flügels 1. Sowohl die Klappachse 9 also auch die Schwingachse
11 sind horizontal ausgerichtet. Durch die Bewegung des Flügels 1 um die Schwingachse
11 wird dieser in eine erste Schwingposition gebracht, die in der Figur 3 dargestellt
ist. Durch das Schwingen in die erste Schwingposition, die vorzugsweise nur um einen
kleinen Schwingwinkel β erfolgt, bewegt sich der obere Querholm 10 gegenüber seiner
Stellung in Figur 2 etwa 2 cm in Richtung auf das Innere des Raumes, was durch einen
Vergleich der Figur 2 mit der Figur 3 verdeutlicht wird. Diese Bewegung des Flügels
1 aus der Klappposition in die erste Schwingposition erfolgt ebenfalls motorisch.
Unter "motorisch" ist nicht nur für diese Bewegung, sondern stets im Zuge dieser Anmeldung
nicht nur ein Antrieb mittels eines Motors, zum Beispiel eines Elektromotors, zu verstehen,
sondern jedwede Antriebsart, die automatisch erfolgt, also beispielsweise auch per
Federkraft, Mediumdruck und so weiter.
[0030] Die Figur 4 zeigt, dass anschließend die Bedienperson den Flügel 1, beispielsweise
an seinem oberen Querholm 10, ergreift, um ihn dann um die Schwingachse 11 manuell
bis in eine zweite Schwingposition zu schwingen. Hierbei wird ein mittels eines Pfeiles
in Figur 5 dargestellter großer Schwingwinkel Δ durchlaufen, derart, dass der obere
Querholm 10 aus seiner gegenüber der Schwingachse 11 oberen Position (Figur 4) in
eine untere Position gemäß Figur 5 gelangt. Ist diese Position erreicht, die eine
zweite Schwingposition darstellt, so betätigt die Bedienperson eine Putzstellungsarretierung
12, beispielsweise einen Riegel 13 am Flügel 1, der in eine Aufnahme 14 am Blendrahmen
5 eingeschoben wird. Der Flügel 1 ist hierdurch festgestellt und kann daher - gemäß
Figur 6 - geputzt werden. Bevorzugt ist auf jeder Seite des Flügels 1 eine Putzstellungsarretierung
12 vorhanden. Es ist aufgrund der so herbeigeführten Flügelstellung, die eine Putzstellung
darstellt, möglich, die Außenseite der Verglasung 4 vom Raum 7 aus zu reinigen. Ist
der Reinigungsvorgang beendet, so wird - gemäß Figur 7 - die Putzstellungsarretierung
12 von der Bedienperson manuell gelöst, d.h., der Riegel 13 wird aus der Aufnahme
14 herausgezogen. Der nunmehr frei schwingbare Flügel 1 wird anschließend - gemäß
Figur 8 - wieder um seine Schwingachse 11 gewendet, bis er etwa die Position gemäß
Figur 3 erreicht. Der Wendevorgang wird derart weit durchgeführt - gegebenenfalls
unterstützt durch die Hände der Bedienperson, so wie dies aus der Figur 9 ersichtlich
ist - bis ein Einrasten des Flügels 1 erfolgt. In der eingerasteten Stellung weist
der Flügel 1 seine Position gemäß Figur 2 auf, d.h., der Flügel befindet sich in der
definierten Klappposition (Winkel a), wobei das Einrasten ein Schwingen des Flügels
1 um seine Schwingachse 11 unterbindet. Nunmehr kann der Flügel 1 wieder automatisch
im Klappbetrieb betrieben werden, um beispielsweise den Winkel α zu vergrößern oder
um den Flügel 1 in die Schließposition zu verbringen, in der dann ferner automatisch
ein Verriegeln erfolgt.
[0031] Die Figuren 10 bis 20 zeigen das Klapp-Schwing-Fenster 2, das als Klapp-Schwing-Dachfenster
3 ausgebildet ist, im nicht eingebauten Zustand beziehungsweise Bereiche oder Einzelteile
dieses Fensters.
[0032] Gemäß Figur 10 weist der Flügel 1 den oberen Querholm 10, einen unteren Querholm
15 sowie zwei Seitenholme 16 und 17 auf. Ferner besitzt das Klapp-Schwing-Fenster
2 zwei Ausstellarme 18 und 19, die mit ihren einen Endbereichen 20 und 21 über die
Klappachse 9 am Blendrahmen 5 gelagert sind und die in ihren anderen Endbereichen
22, 23 über die Schwingachse 11 gelenkig mit dem Flügel 1, nämlich mit den Seitenholmen
16 und 17 verbunden sind.
[0033] Die Darstellungen der Figuren 10 und 11 unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch,
dass von dem Flügel 1 eine Abdeckung 24 entfernt ist, sodass in der Figur 11 eine
am Seitenholm 17 befestigte Steuereinrichtung 25 besser erkennbar ist. Der dem Seitenholm
17 gegenüberliegende Seitenholm 16 des Flügels 1 des Klapp-Schwing-Fensters 2 weist
eine entsprechende Steuereinrichtung 25 auf. Der Einfachheit halber wird jedoch nachfolgend
nur auf eine der Steuereinrichtungen 25 eingegangen. Die Konstruktion und Funktionsweise
der anderen Steuereinrichtung 25 ist entsprechend. Die Steuereinrichtung 25 weist
ein Steuerelement 26 auf, das besonders gut aus der Figur 13 ersichtlich ist. Das
Steuerelement 26 ist als Schubstange 27 ausgebildet und lässt sich von der Steuereinrichtung
25 in Richtung des Doppelpfeils 28 bewegen. Die Schubstange 27 erstreckt sich beidseitig
der Steuereinrichtung 25, da ein Schubstangenabschnitt 29 und ein Schubstangenabschnitt
30 ausgebildet ist. Die Schubstange 27 ist mit geeigneten Lagermitteln am Flügel 1,
also am Seitenholm 17, verschieblich gelagert. Der Schubstangenabschnitt 29 ist mit
einer fest daran angeordneten Schließerzunge 31 versehen, die - gemäß Figur 14 - mit
einem Schließbock 32 zusammenwirkt. Der Schließbock 32 ist am Blendrahmen 5 des Klapp-Schwing-Fensters
2 befestigt.
[0034] Die Ausgestaltung des Schubstangenabschnitts 30 geht näher aus der Figur 16 hervor.
Ein Endbereich des Schubstangenabschnitts 30 ist in einer am Flügel 1, nämlich am
Seitenholm 17, befestigten Längsführung 33 verschieblich gelagert und weist endseitig
eine Verriegelungsfalle 34 auf, die relativ zum Schubstangenabschnitt 30 federbeaufschlagt
verschieblich gelagert ist. Sie wird durch die Feder in Längserstreckung der Schubstange
27 - von der Steuereinrichtung 25 weg - beaufschlagt. Damit erhält der Schubstangenabschnitt
30 quasi ein axial federndes Ende, nämlich die Verriegelungsfalle 34, die eine Auflaufschräge
35 aufweist.
[0035] Die Figur 12 zeigt ein Bedienelement 36, das - wie aus der Figur 2 ersichtlich -
an der Innenseite des oberen Querholms 10 angeordnet ist. Das Bedienelement 36 weist
zwei Bedienschalter 37 und 38 auf. Mit dem Bedienschalter 37 lässt sich der Flügel
1 des Klapp-Schwing-Fensters 2 im Klappbetrieb öffnen und schließen. Der Bedienschalter
38 stellt den bereits erwähnten Schalter 8 dar, der dazu dient, den Putzbetrieb des
Klapp-Schwing-Fensters 2 einzuschalten. Der Bedienschalter 38 ist vorzugsweise als
elektrisch wirkender Tastschalter 39 ausgebildet.
[0036] Aus den Figuren 15 und 16 geht unter anderem ein Schwingantrieb 40 hervor. Der Schwingantrieb
40 ist als Federantrieb 41 ausgebildet. Aus der Figur 15 ist ersichtlich, dass der
Schwingantrieb 40 am Ausstellarm 18 in der Nähe des oberen Querholms 10 des Flügels
1 angeordnet ist. Da das Klapp-Schwing-Fenster 2 zwei Ausstellarme 18 und 19 aufweist,
ist jeder der Ausstellarme 18, 19 mit einem derartigen Schwingantrieb 40 versehen,
wobei nachfolgend jedoch nur auf einen der Schwingantriebe 40 eingegangen wird. Für
den anderen Schwingantrieb 40 gelten die Ausführungen entsprechend. In der Figur 16
ist der Schwingantrieb 40 ohne Darstellung des zugehörigen Ausstellarms 18, 19 sozusagen
"freischwebend" dargestellt, um seinen Aufbau und seine Funktion besser erläutern
zu können. Vom Aufbau her weist der Schwingantrieb 40 ein Gehäuse 42' auf, in dem
ein linear verlagerbarer Stößel 42 verschieblich gelagert ist. Der Stößel 42 ist in
Richtung des Pfeiles 43 mittels einer nicht sichtbaren, sich im Gehäuse 42' befindenden
Feder beaufschlagt (Figur 16). Der Stößel 42 kann mit einem vorzugsweise blockförmigen
Gegenelement 44, das am Flügel 1 befestigt ist, zusammenwirken. Der Schwingantrieb
40 weist ferner einen Sensor 45 auf, der mittels eines elektrischen Kabels 46 mit
einer Fenstersteuerung zusammenwirkt. Die Fenstersteuerung wirkt mit der Steuereinrichtung
25 zusammen. Am Stößel 42 befindet sich ein Permanentmagnet 47', der sich in Abhängigkeit
von der Stellung des Stößels 42 dem Sensor 45 mehr oder weniger nähert, wodurch der
Sensor 45 die Stößelstellung ermitteln und an die Steuereinrichtung 25 weiter melden
kann.
[0037] Die Figur 17 zeigt den Aufbau des Ausstellarms 19. Der Ausstellarm 18 ist entsprechender
Weise spiegelverkehrt ausgebildet. Der Ausstellarm 19 ist mit einer daran fest angeordneten
Aufnahme 47 versehen, die augenartig gestaltet ist und mit der Verriegelungsfalle
34 zusammenwirken kann.
[0038] Die Figuren 18 und 19 zeigen den Flügel 1 des Klapp-Schwing-Fensters 2 im Bereich
des oberen Querholms 10. Dort ist - an jeder Seite, wobei jedoch nur eine Seite gezeigt
und erläutert wird - die Putzstellungsarretierung 12 angeordnet. Diese weist den Riegel
13 auf, der gemäß Doppelpfeil 48 verlagerbar geführt ist. Der eine Endbereich 49 des
Riegels 13 weist eine Griffmulde 50 und der andere Endbereich 51' ein Riegelelement
51 auf. Der Riegel 13 ist mittels eines Führungselements 52 am Flügel 1 verschieblich
gehalten. Der Figur 19 ist zu entnehmen, dass am Blendrahmen 5 des Klapp-Schwing-Fensters
2 die Aufnahme 14 derart angeordnet ist, dass in der zweiten Schwingposition des Flügels
1, die die Putzstellung darstellt, der Riegel 13 durch manuellen Eingriff in die Griffmulde
50 entsprechend Pfeil 53 in Figur 1 verschoben werden kann, wodurch das Riegelelement
51 in die Aufnahme 14 eintritt und auf diese Art und Weise den Flügel 1 fixiert.
[0039] Die erwähnte zweite Schwingposition, nämlich die Putzstellung, ist in der Figur 20
dargestellt. Der Flügel 1 des Klapp-Schwing-Fensters 2 ist derart weit sowohl klapp-
als auch schwinggeöffnet, dass von der Raumseite her eine Reinigung der Verglasung
4 und natürlich auch der Außenbereiche des Flügelrahmens des Flügels 1 ermöglicht
ist.
[0040] Bei einer Durchführung des Putzbetriebs ergibt sich folgende Funktion: Es wird davon
ausgegangen, dass der Flügel 1 des Klapp-Schwing-Fensters 2, insbesondere des Klapp-Schwing-Dachfensters
3, sich in seiner geschlossenen und verriegelten Stellung befindet. Ferner wird nur
auf die Funktion auf einer Seite des Flügels 1 eingegangen; die Abläufe auf der anderen
Seite des Flügels 1 sind entsprechend. Nachfolgend wird auf die Vorgehensweise anhand
der Figuren 10 bis 20 eingegangen, so wie sie bereits an den Figuren 1 bis 9 erläutert
wurde. Der Putzbetrieb wird dadurch eingeleitet, dass eine Bedienperson den Schalter
8, also den Bedienschalter 38, gemäß Figur 12 drückt. Dies hat zur Folge, dass ein
Antrieb, insbesondere ein elektrischer Antrieb, in der Steuereinrichtung 25 aktiviert
wird. Durch die Aktivierung der Steuereinrichtung 25 wird das Steuerelement 26, also
die Schubstange 27, verlagert. Diese befand sich in der geschossenen und verriegelten
Stellung des Flügels 1 in einer derartigen Position, dass die Schließerzunge 31 hinter
den Schließblock 32 (Figur 14) greift, wodurch die Flügelverriegelung bewirkt ist.
Durch Verlagerung der Schubstange 27 bewegt sich aufgrund der Betätigung des Bedienschalters
38 nunmehr die Schubstange 27 in eine Position derart, dass die Schließerzunge 31
aus dem Schließbock 32 heraustritt. Damit liegt eine entriegelte Stellung des Flügels
1 vor, der sich jedoch noch in Geschlossenstellung befindet. Um nun die Geschlossenstellung
zu verlassen und eine Klappöffnungsbewegung - entsprechend der Figuren 10 und 11 herbeizuführen,
tritt ein in Figur 10 lediglich schematisch wiedergegebener Klappantrieb 54 in Funktion,
der - zwischen Blendrahmen 5 und den Ausstellarmen 18 beziehungsweise 19 wirkend -
den Flügel 1 um die Klappachse 9 bewegt, um den Klappwinkel α herbeizuführen, also
die erwähnte, definierte Klappposition. Die erläuterte Verlagerung der Schubstange
27 der Steuereinrichtung 25 aus der Verriegelungsstellung (Flügelverriegelungsstellung)
in die erwähnte Stellung, die das Klappöffnen des Flügels 1 ermöglicht, also in eine
Klappfreigabestellung des Steuerelements 26, ist nicht so groß, dass hierdurch die
sich bisher in der Aufnahme 47 befindende Verriegelungsfalle 34 aus dieser Aufnahme
47 heraustreten kann. Damit bleiben weiterhin die Ausstellarme 18 und 19 unverschwenkbar
an den Seitenholmen 16 und 17 des Flügels 1 festgehalten. Ist jedoch die Klappbewegung
des Flügels 1 abgeschlossen, hat er sich also aus der geschlossenen Stellung in die
Klappposition bewegt, so nimmt die Steuereinrichtung 25 selbsttätig eine weitergehende
Verlagerung des Steuerelements 26 derart vor, dass die Verriegelungsfalle 34 aus der
Aufnahme 47 am entsprechenden Ausstellarm 18 beziehungsweise 19 heraustritt und somit
den Flügel 1 relativ zu den Ausstellarmen 18 beziehungsweise 19 freigibt. Da sich
der Stößel 42 des Schwingantriebs 40 mit Federkraft am Flügel 1 abstützt, bewirkt
das Austreten der Verriegelungsfalle 34 aus der Aufnahme 47 eine Schwingverlagerung
des Flügels 1, d.h., der sich an dem entsprechenden Ausstellarm 18 beziehungsweise
19 abstützende Schwingantrieb 40 drückt mittels des Stößels 42 den Flügel 1 in die
erste Schwingposition. Das Verlagern des Stößels 42 wird von dem Sensor 45 erfasst
und der Steuereinrichtung 25 gemeldet, die daraufhin die Schubstange 27 in die genannte
Klappfreigabestellung zurückbewegt. Diese Rückbewegung hat zunächst keine Auswirkungen.
Da sich der Flügel 1 in seiner ersten Schwingposition befindet, kann nunmehr die Bedienperson
den Flügel 1 in die zweite Schwingposition manuell schwingen und so die Putzstellung
erreichen. Diese wird gesichert, indem der Flügel 1 mittels der Putzstellungsarretierung
12 von der Bedienperson festgelegt wird. Nach dem Reinigen der Außenseite des Flügels
1 betätigt die Bedienperson die Putzstellungsarretierung 12 erneut, um den Flügel
1 freizugeben. Dies ermöglicht dann ein Schwingen des Flügels 1 zurück in die erste
Schwingposition und dann weitergehend - unter Spannen der Feder des als Federantrieb
41 ausgebildeten Schwingantriebs 40 in die genannte, definierte Klappposition. Da
sich - wie vorstehend erläutert - die Schubstange 27 in der Klappfreigabestellung
befindet, werden durch die Flügelverlagerung in die Klappposition die Auflaufschrägen
35 der Verriegelungsfallen 34 gegen die Aufnahmen 47 treten und federbeaufschlagt
zurückgedrängt, wodurch sie dann in die Aufnahmen 47 einrasten und auf diese Art und
Weise der Ausstellarme 18 beziehungsweise 19 wieder mit dem Flügel 1 verriegelt wird.
Nunmehr kann der erwähnte Klappantrieb 54 mittels des Bedienschalters 37 betätigt
werden, um den Flügel 1 des Klapp-Schwing-Fensters 2 weiter klapp zu öffnen oder klapp
zu schließen. Der Putzvorgang ist abgeschlossen.
1. Verfahren zum Herbeiführen einer Putzstellung eines Flügels (1) eines Klapp-Schwing-Fensters
(2), insbesondere Klapp-Schwing-Dachfensters (3), mit folgenden Schritten:
- manuelles Betätigen eines Schalters (8), wodurch der Flügel (1) aus seiner Geschlossenstellung
automatisch um seine Klappachse (9) in eine Klappposition geklappt wird,
- dann wird der Flügel (1) aus der Klappposition automatisch um seine Schwingachse
(11) in eine erste Schwingposition geschwungen,
- anschließend wird der Flügel (1) manuell um seine Schwingachse (11) bis in eine
zweite Schwingposition, die die Putzstellung ist, geschwungen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1) in der Klappposition einen Klappwinkel (α) im Bereich von 3° bis 50°,
insbesondere 8° bis 35°, vorzugswse 15° bis 25° erhält.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1) in der ersten Schwingposition einen Schwingwinkel (β) im Bereich von
0,5° bis 10°, insbesondere 1 ° bis 8°, vorzugsweise 3° bis 5° erhält.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1) in der zweiten Schwingposition einen Schwingwinkel (β) im Bereich
von 110° bis 210°, insbesondere 130° bis 190°, vorzugsweise 150° bis 170° erhält.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Klapp-Schwing-Fenster (2) ein motorisch, insbesondere elektrisch, angetriebenes
Klapp-Schwing-Fenster (2) verwendet wird, wobei der Flügel (1) insbesondere im Klappbetrieb
automatisch, insbesondere elektrisch, betrieben wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1) zum Schwingen aus der Klappposition in die erste Schwingposition mittels
eines Federantriebs (41) verlagert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1) in der Putzstellung manuell gegen Verschwingen arretiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1) zum Verlassen der Putzstellung manuell entriegelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1) zur Rückführung in die Klappposition manuell zurückgeschwungen wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (1) nach Rückführung in die Klappposition wieder motorisch, insbesondere
elektrisch, betrieben wird.
11. Klapp-Schwing-Fenster (2), insbesondere Klapp-Schwing-Dachfenster (3), mit einem Flügel
(1) und mit einer Vorrichtung zum Herbeiführen einer Putzstellung des Flügels (1),
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem manuell betätigbaren Schalter (8), der bei Betätigung mindestens
eine Steuereinrichtung (25) aktiviert, die den sich in Geschlossenstellung/Verriegelungsstellung
befindlichen Flügel (1) entriegelt, wobei infolge der Betätigung des Schalters (8)
der Flügel (1) aus seiner Geschlossenstellung/Verriegelungsstellung in eine Klappposition
um seine Klappachse (9) mittels mindestens eines Klappantriebs (54) geklappt wird,
und wobei die Steuereinrichtung (25) beim Einreichen der Klappposition den Flügel
(1) zum Schwingen freigibt, und mit mindestens einem Schwingantrieb (40), der den
Flügel (1) aus der Klappposition in eine erste Schwingposition um seine Schwingachse
(11) verlagert, wobei der Flügel (1) zum manuellen Schwingen aus der ersten Schwingposition
in eine zweite Schwingposition, die die Putzstellung ist, von der Steuereinrichtung
(25) freigegeben bleibt.
12. Klapp-Schwing-Fenster nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es zwei Ausstellarme (18,19) aufweist, die an beiden Seiten des Flügels (1) liegen,
wobei in den einen Endbereichen (20,21) der Ausstellarme (18,19) die Klappachse (9)
und in den anderen Endbereichen (22,23) der Ausstellarme (18,19) die Schwingachse
(11) liegt.
13. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klappantrieb (54) zum Klappen des Flügels (1) mindestens einen der Ausstellarme
(18,19) klappt, wobei insbesondere zwei Klappantriebe (54) vorgesehen sind, von denen
der eine den einen Ausstellarm (18,19) und der andere den anderen Ausstellarm (19,18)
antreibt.
14. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (25) am Flügel (1) angeordnet ist, wobei insbesondere zwei
Steuereinrichtungen (25) vorgesehen sind, von denen die eine an einem Seitenholm (16,17)
des Flügels (1) und die andere an einem anderen Seitenholm (17,16) des Flügels (1)
angeordnet ist.
15. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerelement (26) der Steuereinrichtung (25) in drei Stellungen verlagerbar
ist, nämlich in eine Flügelverriegelungsstellung, eine Klappfreigabestellung und eine
Schwingfreigabestellung.
16. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (26) eine axial verlagerbare, am Flügel (1) gelagerte Schubstange
(27) ist.
17. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Steuereinrichtung (25) eine Schubstange (27) aufweist.
18. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (26) zumindest in Klappfreigabestellung den Ausstellarm (18,19)
am Flügel (1) fixiert.
19. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (26) eine gegen Federkraft verlagerbare Verriegelungsfalle (34)
aufweist, die mit einer Aufnahme (47) am Ausstellarm (18,19) zusammenwirkt.
20. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingantrieb (40) am Ausstellarm (18,19) befestigt ist oder dass zwei Schwingantriebe
(40) vorgesehen sind, von denen der eine an dem einen Ausstellarm (18,19) und der
andere an dem anderen Ausstellarm (19,18) befestigt ist.
21. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingantrieb (40) den Federantrieb (41) aufweist, der einen federbeaufschlagten,
mit dem Flügel (1) zusammenwirkenden Stößel (42) aufweist.
22. Klapp-Schwing-Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingantrieb (40) einen die Axialstellung des Stößels (42) sensierenden Sensor
(45) aufweist, der mit der Steuereinrichtung (25) zusammenwirkt, welche bei Sensoransprache
das Steuerelement (26) in die Klappfreigabestellung verlagert.