(19)
(11) EP 2 873 839 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.05.2015  Patentblatt  2015/21

(21) Anmeldenummer: 14191754.2

(22) Anmeldetag:  04.11.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F02D 9/10(2006.01)
F02D 9/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 13.11.2013 DE 102013223137

(71) Anmelder: Mahle International GmbH
70376 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Brand, Winfried
    70378 Stuttgart (DE)
  • Morgillo, Ivano
    71543 Neuhütten (DE)

   


(54) Frischluftanlage für eine Brennkraftmaschine


(57) Die Erfindung betrifft eine Frischluftanlage zur Versorgung von Brennräumen einer Brennkraftmaschine mit Frischluft,
- mit einem Gehäuse (2), durch das wenigstens ein Frischluftpfad hindurchführt,
- mit einem Klappenmechanismus (3), welcher wenigstens eine verstellbar am Gehäuse (2) gelagerten Klappe (5) umfasst, die zwischen einer geschlossenen Position, in welcher sie den Frischluftpfad fluiddicht verschließt, und einer geöffneten Position, in welcher sie den Frischluftpfad zum Durchströmen mit Frischluft freigibt, drehverstellbar ist,
- wobei der Klappenmechanismus (3) ein federelastisches Vorspannelement (6) umfasst, welches sich am Gehäuse (2) abstützt und die Klappe (5) entweder gegen die geöffnete oder die geschlossenen Position vorspannt.




Beschreibung


[0001] Als Frischluftanlage für Brennkraftmaschinen wird üblicherweise eine Vorrichtung verstanden, die zum Einleiten von Frischluft in einen oder mehrere Brennräumen der Brennkraftmaschine dient. Bei einer aufgeladenen Brennkraftmaschine erfolgt innerhalb der Frischluftanlage eine Kompression bzw. Verdichtung der Frischluft, beispielsweise mit Hilfe eines Abgasturboladers.

[0002] Hinsichtlich der Effektivität der in den Brennkammern stattfindenden Verbrennungsvorgänge von entscheidender Bedeutung ist eine Anpassung des durch die Frischluftanlage strömenden Luftmassenstroms an eine momentane Drehzahl der Brennkraftmaschine, welche wiederum durch die Frequenz, mit welcher die Prozessschritte bei der Verbrennung im Brennraum zyklisch durchgeführt werden, festgelegt wird. Moderne Frischluftanlagen sind daher oftmals mit einem Klappenmechanismus ausgestattet, mittels welchem der Leitungsquerschnitt des in der Frischluftanlage vorhandenen Frischluftpfads variiert und somit die in einem bestimmten Zeitintervall durch den Frischluftpfad strömende Luftmassenmenge eingestellt werden kann.

[0003] Als problematisch bei einem solchen Klappenmechanismus erweisen sich indes oftmals dessen Schwingungseigenschaften, denn die typischerweise starr an einer Drehwelle befestigte Klappe ist im Betrieb der Frischluftanlage in der Regel sehr starken mechanischen Belastungen durch die den Frischluftpfad strömende Frischluft ausgesetzt. Da besagte Drehwelle üblicherweise nur endseitig an einem Gehäuse der Frischluftanlage gelagert ist, erweist sich gerade die Kombination aus Klappe und Drehwelle als anfällig für eine resonanzbedingte Anregung von Eigenschwingungen. Derartige Schwingungen können sich nach außen in Form störender Rassel- oder Klappergeräusche bemerkbar machen, bedingen jedoch in jedem Fall einen erhöhten Verschleiß der betroffenen Bauteile im Dauerbetrieb.

[0004] Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Frischluftanlage zu schaffen, bei welcher die oben genannten Nachteile teilweise oder sogar vollständig ausgeräumt sind und welche sich insbesondere durch eine verbesserte Verschleißbeständigkeit auszeichnet. Die Erfindung stellt sich ferner die Aufgabe, eine Brennkraftmaschine mit einer solchen Frischluftanlage bereitzustellen. Schließlich stellt sich die Aufgabe, ein Kraftfahrzeug um eine solche Brennkraftmaschine zu ergänzen.

[0005] Die genannten Aufgaben werden durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.

[0006] Grundgedanke der Erfindung ist demnach, besagten Klappenmechanismus mit einem federelastisches Vorspannelement zu versehen, welches sich am Gehäuse abstützt und die Klappe des Klappenmechanismus entweder gegen eine geöffnete oder eine geschlossenen Position der im Frischluftpfad angeordneten Klappe vorspannt. Ein solches Vorspannelement erzeugt unabhängig von der momentanen Klappenposition der Klappe eine ständig wirksame Vorspannkraft auf die Klappe, so dass diese ohne Einwirkung einer zusätzlichen äußeren Kraft, wie sie beispielsweise durch einen mit der Drehwelle des Klappenmechanismus antriebsverbundenen Aktuator aktiv erzeugt werden kann, selbsttätig in die geöffnete Position bzw. in die geschlossene Position bewegt wird, sofern sie nicht ohnehin schon diese Position eingenommen hat. In letzterem Fall sorgt die auf die Klappe wirkende Vorspannkraft für ein - neben dem von einem Aktuator betriebsmäßig aktiv erzeugten und auf die Klappe wirkenden Haltemoment - zusätzliches Haltelement, wodurch der gesamte Klappenmechanismus besonders wirksam gegen unerwünschte Eigenschwingungen bis hin zu besagtem "Rasseln" der Klappe geschützt werden kann.

[0007] Bei geeigneter Dimensionierung der federelastischen Eigenschaften des Vorspannelements, etwa durch geeignete Festlegung des Werts der Federkonstanten, lässt sich zudem ein dem einschlägigen Fachmann als "Fail-Save-Funktion" bekanntes Wirkprinzip realisieren, bei welchem die Klappe vom Vorspannelement im Falle eines Ausfalls des Aktuators selbsttätig in die geöffnete oder geschlossene Position - in letzterem Fall gegen den von der Frischluft erzeugten Fluiddruck - bewegt und in dieser gleichsam fixiert wird.

[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind anstelle nur eines einzigen Frischluftpfads wenigstens zwei, vorzugsweise vier, solcher Frischluftpfade vorgesehen. Typischerweise entspricht die Zahl der Frischluftpfade der Anzahl an Brennräumen der Brennkraftmaschine, so dass jeder Frischluftpfad genau einem Brennraum zugeordnet ist. Eine Verteilung der Frischluft auf die einzelnen Frischluftpfade mag etwa mittels einer auf dem Gebiet der Motorentwicklung als Frischgasverteiler bekannten und direkt in die Frischluftanlage integrierbaren Vorrichtung erfolgen. Entsprechend der Anzahl an Frischluftpfaden ergibt sich auch das Erfordernis, für jeden Pfad eine Klappe zum wahlweisen Öffnen oder Verschließen der einzelnen Frischluftpfade bereitzustellen. Die verschiedenen Klappen können allesamt auf einer gemeinsamen Drehwelle angebracht sein, was eine simultane Drehverstellung der einzelnen Klappen in den Fluidpfaden gestattet. Typischerweise erstrecken sich die Frischluftpfade dabei im Bereich der Klappen parallel zueinander, so dass sich die Drehwelle quer zu den einzelnen Frischluftpfaden erstrecken kann.

[0009] Als fertigungstechnisch besonders vorteilhaft erweist sich indes eine Ausführungsform, bei welcher das federelastische Vorspannelement als Blattfeder oder Spiralfeder ausgebildet ist. Dies gestattet es, besagte Blatt- bzw. Spiralfeder zur gewünschten Vorspannung der Klappe(n) montagetechnisch auf einfache Weise einenends - also mit einem ersten Endabschnitt - am Gehäuse der Frischluftanlage und anderenends - mit einem zweiten Endabschnitt - an der Drehwelle oder aber, alternativ dazu, an der Klappe selbst anzubringen.

[0010] Um den zur Befestigung des Vorspannelements am Gehäuse erforderlichen Bauraum möglichst klein zu halten, empfiehlt es sich, am Gehäuse einen taschenartiger ausgebildeten Abstützungsbereich auszuformen. An den Gehäusewänden einer solchen Tasche kann sich der erste Endabschnitt der Blatt- oder Spiralfeder abstützen.

[0011] Je nachdem, wie das Vorspannelement zwischen Drehwelle bzw. Klappe und Gehäuse angeordnet wird, kann sich entweder eine Zugfeder- oder eine Druckfederanordnung ergeben. Bei erstgenannter Anordnung wird das Vorspannelement ausgehend von einer Ausgangsposition durch eine Drehung der Drehwelle aus besagter entspannter Position in einen gedehnten Zustand überführt. In letzterem Fall führt die Drehbewegung hingegen zu einer Stauchung des Vorspannelements, so dass dieses auf Druck beansprucht wird. In beiden genannten Fällen wird die vom Vorspannelement erzeugte und auf die Drehwelle wirkende Vorspannkraft erhöht. Je nach Einbausituation in der Frischluftanlage kann sich dabei eine Realisierung als Zug- oder Druckfederanordnung konstruktiv als vorteilhaft erweisen. Für die Verwendung in einer Druckfederanordnung als besonders vorteilhaft erweist sich die Ausbildung des Vorspannelements als Spiralfeder.

[0012] Eine mechanisch stabile Befestigung des als Blatt- oder Spiralfeder ausgebildeten Vorspannelements lässt sich erzielen, indem an der Drehwelle eine komplementär zum zweiten Endabschnitt der Blatt- bzw. Spiralfeder ausgebildete Ausnehmung,
angeordnet ist, die drehbar zur Drehwelle an dieser vorgesehen ist. Eine solche Ausnehmung mag etwa direkt in der Drehwelle vorgesehen oder auch direkt in der Klappe angeformt sein. Alternativ dazu ist es jedoch auch vorstellbar, ein separates Haltelement mit einer solchen Ausnehmung auszustatten und das Halteelement drehfest an der Drehwelle zu befestigen oder integral an dieser auszuformen. Ein solches Haltelement kann alternativ dazu auch an der Klappe befestigt oder an dieser ausgeformt werden. Auch für die dauerhafte Fixierung der Blattfeder in einer solchen Ausnehmung eröffnen sich dem Fachmann vielfältige Möglichkeiten: Vorstellbar ist etwa an eine Befesttigung mittels Verschrauben, Einclipsen oder Umspritzen. Auch einfaches Einstecken des zweiten Endabschnitts in die Ausnehmung ist generell vorstellbar.

[0013] Für den Fall, dass die Ausnehmung nicht an der Drehwelle, sondern an der Klappe vorgesehen wird, sei es direkt an der Klappe selbst oder an einem an der Klappe befestigten oder integral an dieser ausgeformten Halteelement, so erweist es sich als vorteilhaft, die Ausnehmung in einem Lagerbereich der Klappe vorzusehen, in welchem diese bzw. die Drehwelle drehverstellbar am Gehäuse gelagert ist.

[0014] Eine mechanisch dauerhaft stabile Befestigung der Blatt- bzw. Spiralfeder bedingt die Bereitstellung einer Ausnehmung mit ausreichender Ausnehmungstiefe. Da jedoch die in einer Drehwelle bzw. in einem Haltelement mit zylindrischer Formgebung maximal realisierbare Tiefe der Ausnehmung limitiert ist, bietet es sich an, das Halteelement mit einem nach außen abstehenden Fortsatz auszustatten, in welchem die Ausnehmung zur Aufnahme der Blatt- oder Spiralfeder vorgesehen werden kann.

[0015] Für den Fall, dass das Vorspannelement als Blattfeder ausgebildet ist, empfiehlt es sich bei einer vorteilhaften Weiterbildung, den ersten Endabschnitt der Blattfeder bereits in einem nicht in die Frischluftanlage montierten, also entspannten Zustand, gekrümmt auszubilden. Eine solche Beschaffenheit der Blattfeder gestattet es, den für den Einbau in das Gehäuse der Frischluftanlage erforderlichen Bauraum gering zu halten.

[0016] Zur gesteuerten Bewegung der Drehwelle und der daran angebrachten wenigstens einen Klappe ist der Klappenmechanismus bevorzugt mit einem, insbesondere elektrisch angetriebenen, mit der Drehwelle antriebsverbundenen Aktuator ausgestattet, mittels welchem die Klappe zwischen der geöffneten und der geschlossenen Position drehverstellbar ist.

[0017] Die Erfindung betrifft ferner eine wenigstens eine Brennkammer umfassende Brennkraftmaschine, die fluidisch mit einer Frischluftanlage mit einem oder mehreren der vorangehend genannten Merkmale. Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Frischluftanlage.

[0018] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.

[0019] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0020] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.

[0021] Es zeigen, jeweils schematisch
Fig. 1a/b
jeweils Teilansichten einer erfindungsgemäßen Frischluftanlage,
Fig. 2
einen Klappenmechanismus der Frischluftanlage mit vier Klappen,
Fig.3a/b
Beispiele eines als Blattfeder ausgebildeten Vorspannelements,
Fig. 4/5
den Klappenmechanismus ohne/mit an der Drehwelle montierter Blattfeder, jeweils in einem Querschnitt,
Fig. 6
eine schematische Darstellung des Klappenmechanismus als Teil einer Zugfederanordnung,
Fig. 7
eine schematische Darstellung des Klappenmechanismus als Teil einer Druckfederanordnung.


[0022] Die Figuren 1a und 1b illustrieren eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Frischluftanlage 1, welche den in einem ausreichend dimensionierten Gehäuse 2 der Frischluftanlage 1 angeordneten Klappenmechanismus 3 zeigt. Figur 2 zeigt den besagten Klappenmechanismus 3 in einer separaten Darstellung. Dieser umfasst im Beispielszenario der Figur 2 vier an einer gemeinsamen Drehwelle 4 drehfest befestigte Klappen 5 (die Klappen 5 sind in der Darstellung der Figuren 1a und 1b nicht gezeigt).

[0023] Die vier Klappen 5 sind jeweils in einem Frischluftpfad (nicht gezeigt) der Frischluftanlage 1 angeordnet, so dass die vier Frischluftpfade durch eine Drehbewegung der drehverstellbar am Gehäuse 2 gelagerten Drehwelle 4 in eine geschlossene Position der Klappen 5 von diesen fluiddicht verschlossen werden. In einer geöffneten Position geben die Klappen 5 hingegen die Frischluftpfade zum Durchströmen mit Frischluft frei, so dass diese in fluidisch der Frischluftanlage 1 nachgeschaltete Brennkammern eingeleitet werden kann. Selbstverständlich lassen sich die Klappen 5 auch in einer Zwischenposition zwischen besagter geöffneter und geschlossener Position positionieren.

[0024] Der Klappenmechanismus 3 ist nunmehr mit einem federelastischen Vorspannelement 6 in Form einer Blattfeder 7 ausgestattet, welches sich am Gehäuse 2 abstützt und die Klappen 5 entweder gegen deren geöffnete oder die geschlossenen Position vorspannt. Figur 1a zeigt die Blattfeder 7 in einer Position, welche einer geöffneten Position der Klappen 5 zugeordnet ist; demgegenüber zeigt die Figur 1b Blattfeder 7 in einer Position, die einer geöffneten Position der Klappen 5 entspricht.

[0025] In den Figuren 3a und 3b sind grobschematisch Beispiele für mögliche geometrische Formgebungen der Blattfeder 7, die etwa als flaches Metallband ausgebildet sein mag, gezeigt. Eine solche Blattfeder 7 umfasst einen ersten Endabschnitt 8 zur Abstützung am Gehäuse 2 der Frischluftanlage 1 sowie einen zweiten Endabschnitt 9 zur Abstützung an der Drehwelle 4.

[0026] Im Beispiel der Figur 3a ist der erste Endabschnitt 8 der Blattfeder 7 gekrümmt ausgebildet. Eine solche Beschaffenheit der Blattfeder gestattet es, den für den Einbau der Blattfeder 7 in das Gehäuse 2 der Frischluftanlage 1 erforderlichen Bauraum relativ gering zu halten. Eine gekrümmte Ausbildung der Blattfeder 7 ist aber nicht nur auf deren ersten Endabschnitt 8 beschränkt: Im Beispiel der Figur 3b etwa ist die gesamte Blattfeder 7 mit Ausnahme des zweiten Endabschnitts 9 gekrümmt ausgebildet.

[0027] Um nun den zur Befestigung der Blattfeder 7 am Gehäuse erforderlichen Bauraum möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, am Gehäuse 2 einen in den Figuren 1a/1b schematisch gezeigten, taschenartig ausgebildeten Abstützungsbereich 10 auszuformen. An den Gehäusewänden einer solchen Tasche kann sich dann der erste Endabschnitt 8 der Blattfeder 7 abstützen.

[0028] Eine mechanisch stabile Befestigung des im Beispielszenario als Blattfeder 7 ausgebildeten Vorspannelements 8 lässt sich - auch für den Fall, dass ein anderer Federtyp, etwa eine bereits erwähnte Spiralfeder verwendet wird - erzielen, indem an der Drehwelle 4 ein Halteelement 14 vorgesehen wird, in welchem die Ausnehmung 11 angeordnet ist. Das Halteelement 14 kann wie in den Figuren gezeigt als separates Bauteil ausgebildet und drehfest an der Drehwelle 4 befestigt werden. Alternativ dazu ist es aber auch vorstellbar, das Halteelement 14 integral an der Drehwelle 4 auszuformen (nicht gezeigt). In einer weiteren Variante kann die Ausnehmung 11 auch direkt an der Drehwelle 4 vorgesehen sein (nicht gezeigt).

[0029] In einer weiteren Variante des Beispiels, die in Figur 2 der Übersichtlichkeit halber beispielshaft nur für eine einzige Klappe 5 in gestrichelter Darstellung gezeigt ist, kann das Vorspannelement 6, beispielsweise in Form der bereits genannten Blattfeder 7, sich auch an der Klappe 5 abstützen. Hierzu kann auch an der Klappe 5 eine oben bereits im Zusammenhang mit der Drehwelle 4 diskutierte Ausnehmung 11 vorgesehen werden. Analog zum obigen Beispiel kann die Ausnehmung 11 direkt in der Klappe 5 vorgesehen werden oder wie in Figur 2 in gestrichelter Darstellung gezeigt in einem Halteelement 14 vorgesehen werden, welches vorangehend im Zusammenhang mit der Drehwelle 4 erläutert und in den Figuren 1a und 1b gezeigt ist. Wird die Ausnehmung 11 - sei es direkt oder indirekt in besagtem Halteelement 14 - in der Klappe 5 vorgesehen, so erweist es sich als vorteilhaft, die Ausnehmung in einem Bereich der Klappe 5 anzuordnen, in welchem diese bzw. die Drehwelle 4 am Gehäuse 2 gelagert wird. Dieser Bereich ist in Figur 2 exemplarisch für eine einzige Klappe 5 mit dem Bezugszeichen 15 bezeichnet.

[0030] In allen Fällen kann der zweite Endabschnitt 9 der Blattfeder 7 zur Abstützung an der Drehwelle 4 bzw. an der Klappe 5 in die Ausnehmung 11 eingesetzt werden. Um die Ausnehmung 11 mit einer für die stabile Fixierung der Blattfeder 7 besonders großer Ausnehmungstiefe versehen zu können, ist an dem im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildeten Haltelement 14 ein Fortsatz 12 vorgesehen, in welchem wiederum besagte Ausnehmung 11 angeordnet ist.

[0031] Zur Illustration zeigt die Figur 5 den Klappenmechanismus 3 mit in die Ausnehmung 11 eingesetzter Blattfeder 7. Für die dauerhafte Fixierung der Blattfeder 7 in der Ausnehmung 11 eröffnet sich dem Fachmann eine Vielzahl von Möglichkeiten, zu denken ist etwa an eine Befestigung mittels Verschrauben, Einclipsen oder Umspritzen. Auch einfaches Einstecken des zweiten Endabschnitts 9 in die Ausnehmung 11 ist ohne weiteres denkbar.

[0032] Je nachdem, wie das Vorspannelement 6 zwischen Drehwelle 4 und Gehäuse 2 angeordnet wird, kann sich eine Zugfederanordnung (schematisch gezeigt in Figur 6) oder Druckfederanordnung (schematisch gezeigt in Figur 7) als konstruktiv besonders vorteilhafte Realisierungsform erweisen. Im Falle der in Fig. 6 dargestellten Zugfederanordnung wird das Vorspannelement 6 ausgehend von einer in Figur 6 gezeigten Ausgangsposition durch Drehung der Drehwelle 4 bzw. der Klappe 5 in Drehrichtung D auf Zug belastet und in einen gegenüber besagter Ausgangsposition gedehnten Zustand überführt. Im Falle der in Figur 7 gezeigten Druckfederanordnung führt eine Drehbewegung der Drehwelle 4 in Drehrichtung D hingegen zu einer Stauchung des Vorspannelements 6, so dass dieses auf Druck beansprucht wird. In beiden Fällen wird die vom Vorspannelement 6 erzeugte und auf die Drehwelle 4 bzw. die Klappe 5 wirkende Vorspannkraft erhöht. Je nach Einbausituation in der Frischluftanlage 1 kann sich eine Realisierung als Zug- oder Druckfederanordnung als vorteilhaft erweisen.

[0033] Zur gesteuerten Bewegung der Drehwelle 4 und der daran angebrachten wenigstens einen Klappe 5 ist der Klappenmechanismus 3 bevorzugt mit einem, insbesondere elektrisch angetriebenen, und mit der Drehwelle 4 antriebsverbundenen Aktuator ausgestattet, der in Figur 2 grobschematisch dargestellt und mit dem Bezugszeichen 13 versehen ist.


Ansprüche

1. Frischluftanlage (1) zur Versorgung von Brennräumen einer Brennkraftmaschine mit Frischluft,

- mit einem Gehäuse (2), durch das wenigstens ein Frischluftpfad hindurchführt,

- mit einem Klappenmechanismus (3), welcher wenigstens eine verstellbar am Gehäuse (2) gelagerten Klappe (5) umfasst, die zwischen einer geschlossenen Position, in welcher sie den Frischluftpfad fluiddicht verschließt, und einer geöffneten Position, in welcher sie den Frischluftpfad zum Durchströmen mit Frischluft freigibt, drehverstellbar ist,

- wobei der Klappenmechanismus (3) ein federelastisches Vorspannelement (6) umfasst, welches sich am Gehäuse (2) abstützt und die Klappe (5) entweder gegen die geöffnete oder die geschlossenen Position vorspannt.


 
2. Frischluftanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens zwei, vorzugsweise vier, Frischluftpfade vorgesehen sind, in welchen jeweils eine Klappe (5) vorgesehen ist, wobei die wenigstens zwei, vorzugsweise vier, Klappen (5) jeweils drehfest an einer gemeinsamen Drehwelle (4) angebracht sind, welche drehverstellbar am Gehäuse (2) gelagert ist.
 
3. Frischluftanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das federelastische Vorspannelement (6) als Blattfeder (7) oder Spiralfeder ausgebildet ist, welche sich zur Vorspannung der Klappe (5) mit einem ersten Endabschnitt (8) am Gehäuse (2) und mit einem zweiten Endabschnitt (9) an der Drehwelle (4) oder an der Klappe (5) abstützt.
 
4. Frischluftanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Gehäuse (2) ein taschenartiger ausgebildeter Abstützungsbereich (10) vorgesehen ist, an welchem sich der erste Endabschnitt (8) der Blatt- oder Spiralfeder (7) abstützt.
 
5. Frischluftanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Vorspannelement (6) derart zwischen dem Gehäuse (2) und der Drehwelle (4) oder Klappe (5) angeordnet ist, dass es entweder als Zugfeder oder als Druckfeder wirkt.
 
6. Frischluftanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass

- der zweite Endabschnitt (9) der Blatt- oder Spiralfeder (7) in einer Ausnehmung (11) aufgenommen ist, die ortsfest zur Drehwelle (4) an dieser vorgesehen ist, oder dass

- der zweite Endabschnitt (9) der Blatt- oder Spiralfeder (7) in einer Ausnehmung (11) aufgenommen ist, die ortsfest zur Klappe (5) an dieser vorgesehen ist.


 
7. Frischluftanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausnehmung (11) an einem drehfest an der Drehwelle (4) angebrachten oder an der Klappe (5) angeformten Halteelement (14) vorgesehen ist, das im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet ist und einen radial nach außen abstehenden Fortsatz (12) aufweist, in welchem die Ausnehmung (11) zur Aufnahme der Blatt- oder Spiralfeder (7) angeordnet ist.
 
8. Frischluftanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass

- das Vorspannelement (6) als Blattfeder (7) ausgebildet ist,

- wenigstens der erste Endabschnitt (8) der Blattfeder (7) gekrümmt ausgebildet ist.


 
9. Frischluftanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Klappenmechanismus (3) einen, insbesondere elektrisch angetriebenen, und mit der Drehwelle (4) antriebsverbundenen Aktuator (13) umfasst, mittels welchem die wenigstens eine Klappe (5) zwischen der geöffneten und der geschlossenen Position drehverstellbar ist.
 
10. Brennkraftmaschine,

- mit wenigstens einer Brennkammer,

- mit einer fluidisch mit der Brennkammer verbundenen Frischluftanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,


 
11. Kraftfahrzeug mit wenigstens einer Brennkraftmaschine nach Anspruch 10.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









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