(19)
(11) EP 2 876 191 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.05.2015  Patentblatt  2015/22

(21) Anmeldenummer: 13194004.1

(22) Anmeldetag:  22.11.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D01G 1/00(2006.01)
B65H 51/18(2006.01)
A46D 1/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Reifenhäuser GmbH & Co. KG Maschinenfabrik
53844 Troisdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Metz, Thomas
    69483 Wald-Michelbach (DE)
  • Viniol, Gerd
    64689 Grasellenbach (DE)

(74) Vertreter: Rohmann, Michael 
Andrejewski - Honke Patent- und Rechtsanwälte An der Reichsbank 8
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung von Faserbündeln


(57) Verfahren zur Verarbeitung von Faserbündeln, wobei Faserbündelabschnitte von einem Faserbündel abgeschnitten werden, wobei Faserbündel mit einer Zuführungsvorrichtung zugeführt werden. Ein Faserbündel wird in seinem oberen Bereich von einem oberen Greifer ergriffen und das Faserbündel wird in seinem unteren Bereich von einem unteren Greifer ergriffen. Anschließend wird das Faserbündel unterhalb des unteren Greifers von einem Vorschubgreifer ergriffen und daraufhin öffnet der untere Greifer. Im Anschluss daran wird das Faserbündel mit dem daran angeschlossenen oberen Greifer und dem daran angeschlossenen Vorschubgreifer um einen Hub nach unten vorgeschoben, der der Länge eines von dem Faserbündel abzutrennenden Faserbündelabschnittes entspricht. Daraufhin wird ein Faserbündelabschnitt mit einer Schneideinrichtung von dem Faserbündel abgetrennt. Anschließend wird der untere Greifer wieder geschlossen sowie der Vorschubgreifer geöffnet und der Vorschubgreifer wird wieder nach oben zurückbewegt. Im Anschluss daran wird der untere Greifer wieder geöffnet sowie der Vorschubgreifer wieder geschlossen und das Faserbündel wird mit dem daran angeschlossenen oberen Greifer und dem daran angeschlossenen Vorschubgreifer wieder um einen Hub vorgeschoben und so weiter fort.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von Faserbündeln, wobei Faserbündelabschnitte von einem Faserbündel abgeschnitten werden. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Faserbündeln. Bei den Faserbündeln handelt es sich insbesondere um Bündel von Fasern bzw. Filamenten aus thermoplastischem Kunststoff und nach einer Ausführungsform um Bündel aus Monofilamenten aus thermoplastischem Kunststoff. Die Fasern bzw. Filamente aus thermoplastischem Kunststoff werden zweckmäßigerweise mittels einer Extrusionsvorrichtung extrudiert.

[0002] Aus der Praxis sind Verfahren der eingangs beschriebenen Art in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. In der Regel wird im Anschluss an eine Extrusionsvorrichtung für Filamente ein Strangwickler bzw. Borstenwickler positioniert und die Filamente werden zunächst aufgewickelt. Anschließend werden die Filamente durchtrennt und zu einem Faserbündel (sogenanntes Hank) zusammengefasst. Daraufhin werden die Faserbündel üblicherweise mit Folie oder Papier umwickelt. Im Anschluss daran werden die Faserbündel in Faserbündelabschnitte (sogenannte Pucks) aufgetrennt. Diese von dem Faserbündel abgetrennten Faserbündelabschnitte werden dann weiterverarbeitet bzw. verpackt. Das Umwickeln der Faserbündel mit Folie oder Papier dient zur Stabilisierung bzw. Fixierung der Faserbündel, insbesondere für das Abtrennen der Faserbündelabschnitte. Dieses Umwickeln ist aber aufwendig bzw. kostenaufwendig und die Folie oder das Papier muss in der Regel nachträglich wieder entfernt werden. Das wird beispielsweise mit Hilfe einer wasserlöslichen Folie realisiert.

[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem Faserbündelabschnitte von Faserbündeln funktionssicher abgetrennt werden können ohne dass eine Umwicklung der Faserbündel insbesondere mit Folie oder Papier notwendig ist. Der Erfindung liegt weiterhin das technische Problem zugrunde, eine entsprechende Vorrichtung zur Verarbeitung von Faserbündeln anzugeben.

[0004] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zur Verarbeitung von Faserbündeln, wobei Faserbündelabschnitte von einem Faserbündel abgetrennt bzw. abgeschnitten werden, wobei Faserbündel mit einer Zuführungsvorrichtung zugeführt werden,
wobei ein Faserbündel in seinem oberen Bereich, vorzugsweise an seinem oberen Ende von einem oberen Greifer ergriffen wird und wobei das Faserbündel in seinem unteren Bereich von einem unteren Greifer ergriffen wird, wobei anschließend das Faserbündel unterhalb des unteren Greifers von einem Vorschubgreifer ergriffen wird und wobei daraufhin bzw. gleichzeitig der untere Greifer geöffnet bzw. außer Eingriff mit dem Faserbündel gebracht wird,
wobei im Anschluss daran das Faserbündel mit dem daran angeschlossenen oberen Greifer und dem daran angeschlossenen Vorschubgreifer um einen Hub vorgeschoben bzw. nach unten vorgeschoben wird, wobei der Hub vorzugsweise der Länge bzw. im Wesentlichen der Länge eines von dem Faserbündel abzutrennenden Faserbündelabschnittes entspricht,
wobei daraufhin ein Faserbündelabschnitt mit einer Schneideinrichtung von dem Faserbündel abgetrennt wird und abgelegt wird, wobei vorzugsweise dabei der Faserbündelabschnitt von einem Bündelgreifer erfasst wird und bevorzugt in einem Transport- und/oder Lagerbehälter abgelegt wird,
wobei anschließend der untere Greifer wieder geschlossen bzw. wieder in Eingriff mit dem Faserbündel gebracht wird sowie der Vorschubgreifer geöffnet bzw. außer Eingriff mit dem Faserbündel gebracht wird und der Vorschubgreifer wieder zurückbewegt wird bzw. wieder nach oben zurückbewegt wird, vorzugsweise entsprechend der vorangegangenen Vorschubbewegung zurückbewegt wird
und wobei im Anschluss daran der untere Greifer wieder geöffnet sowie der Vorschubgreifer wieder geschlossen wird und das Faserbündel mit dem daran angeschlossenen oberen Greifer und dem daran angeschlossenen Vorschubgreifer wieder um einen Hub vorgeschoben wird und so weiter fort. Diese Verfahrensweise wird zweckmäßigerweise durchgeführt, bis das obere Ende des Faserbündels erreicht ist. Vorzugsweise wird anschließend ein weiteres Faserbündel von der Zuführungsvorrichtung zugeführt und von dem oberen sowie von dem unteren Greifer ergriffen und wie beschrieben in Faserbündelabschnitte aufgetrennt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Zuführung der Faserbündel mit der Zuführungsvorrichtung taktweise erfolgt. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Vorschubbewegung bzw. der damit verbundene Schneidvorgang mittels der Schneideinrichtung taktweise durchgeführt wird.

[0005] Faserbündel meint im Rahmen der Erfindung eine Mehrzahl bzw. Vielzahl von vorzugsweise in Längsrichtung des Faserbündels orientierten Fasern bzw. Filamenten. - Die im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzten Greifer, d.h., der obere Greifer und/oder der untere Greifer und/oder der Vorschubgreifer und/oder der Bündelgreifer weisen bevorzugt gegeneinander wirkende Greifelemente auf, die das Faserbündel bzw. den Faserbündel-abschnitt klemmend ergreifen. Zweckmäßigerweise ist im ergriffenen Zustand des Faserbündels bzw. des Faserbündelabschnittes keine Relativbewegung bzw. im Wesentlichen keine Relativbewegung zwischen Faserbündel/Faser-bündelabschnitt und zugeordnetem Greifer möglich. Geschlossene Position eines Greifers meint hier und nachfolgend, dass der jeweilige Greifer in Eingriff bzw. in klemmendem Eingriff mit dem Faserbündel/Faserbündelabschnitt ist. Geöffnete Position des Greifers meint dementsprechend, dass der jeweilige Greifer außer Eingriff mit dem Faserbündel bzw. Faserbündelabschnitt ist.

[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine sehr funktionssichere, präzise und saubere Abtrennung von Faserbündelabschnitten möglich ist, ohne dass es einer Umwicklung des Faserbündels mit Folie, Papier oder dergleichen bedarf. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die von einem Faserbündel abgetrennten Faserbündel-abschnitte parallel und gleichgerichtet abgelegt werden können und vorzugsweise in einem weiter unten noch erläuterten Kammersystem abgelegt werden können. Dadurch wird eine sehr platzsparende Lagerung bzw. ein sehr platzsparender Transport der im Rahmen der Erfindung abgetrennten Faserbündelabschnitte möglich.

[0007] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Fasern der Faserbündel aus thermoplastischem Kunststoff bestehen bzw. im Wesentlichen aus thermoplastischem Kunststoff bestehen und bevorzugt als Filamente bzw. als Monofilamente mittels einer Extrudiervorrichtung extrudiert werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat sich für Filamente bzw. Monofilamente aus thermoplastischem Kunststoff besonders bewährt. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die extrudierten Fasern bzw. Filamente/Monofilamente zu den Faserbündeln zusammengefasst werden und mittels der Zuführungsvorrichtung zugeführt werden.

[0008] Zweckmäßigerweise sind die zugeführten Faserbündel vertikal orientiert. Soweit hier und nachfolgend von vertikaler Orientierung die Rede ist, meint dies auch eine im Wesentlichen vertikale Orientierung. Bevorzugt sind die zu verarbeitenden Faserbündel bereits in der Zuführungsvorrichtung vertikal orientiert und vorzugsweise liegt die vertikale Orientierung der Faserbündel vor, wenn sie von dem oberen Greifer und von dem unteren Greifer ergriffen werden sowie in die Position oberhalb der Schneideinrichtung transportiert werden. Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Faserbündel bei ihrer Vorschubbewegung und bei dem Schneidvorgang vertikal angeordnet sind.

[0009] Eine bewährte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass ein Faserbündel - bevorzugt in bzw. an der Zuführungsvorrichtung - von dem oberen Greifer ergriffen wird und anschließend durch die geöffneten Greifelemente des unteren Greifers von dem oberen Greifer nach oben bzw. vertikal nach oben gezogen wird. Zweckmäßigerweise greift der obere Greifer dabei an einem Spannadapter an, in dem das Faserbündel mit seinem oberen Ende eingehängt ist. Anschließend wird das Faserbündel in seinem unteren Bereich von dem unteren Greifer ergriffen. Dieses Ergreifen des Faserbündels durch den unteren Greifer dient empfohlenermaßen der Fixierung des Faserbündels im unteren Bereich bzw. dem Verhindern eines Aufbauschens und Verwirrens der Fasern im unteren Bereich des Faserbündels.

[0010] Es empfiehlt sich, dass nach dem erstmaligen Ergreifen des Faserbündels von dem oberen Greifer und von dem unteren Greifer das Faserbündel mittels des oberen Greifers und mittels des unteren Greifers oberhalb der Schneideinrichtung positioniert wird und dazu bevorzugt horizontal bis in die Position über der Schneideinrichtung verfahren/bewegt wird. Im Anschluss daran erfolgt dann das Ergreifen des Faserbündels durch den Vorschubgreifer, das Öffnen des unteren Greifers sowie die Vorschubbewegung des Faserbündels und die Abtrennung eines Faserbündelabschnittes und so weiter fort.

[0011] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der untere Greifer während der Vorschubbewegungen des Faserbündels in Richtung Schneideinrichtung in der gleichen horizontalen Position bzw. Ebene oder im Wesentlichen in der gleichen horizontalen Position bzw. Ebene verbleibt und der obere Greifer entsprechend den Vorschubbewegungen des Faserbündels nach und nach nach unten bzw. vertikal nach unten in Richtung Schneideinrichtung bewegt/verfahren wird. Der untere Greifer verbleibt also zweckmäßigerweise auf der gleichen Höhe bzw. im Wesentlichen auf der gleichen Höhe und öffnet bzw. schließt nach Bedarf entsprechend der erfindungsgemäßen Verfahrensweise. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass der obere Greifer während der Vorschubbewegungen eines zu bearbeitenden Faserbündels geschlossen bleibt und somit kein Öffnen des oberen Greifers stattfindet bis ein nächstes Faserbündel zur Bearbeitung von dem oberen Greifer übernommen wird. Fernerhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass der Vorschubgreifer bei einer Vorschubbewegung des Faserbündels mit dem oberen Greifer nach unten bzw. vertikal nach unten verfahren wird und nach dem Abtrennen eines Faserbündelabschnittes zweckmäßigerweise wieder nach oben verfahren wird und bevorzugt entsprechend der vorangegangenen Vorschubbewegung wieder nach oben verfahren wird.

[0012] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass das untere Ende des Faserbündels vor dem Schneidvorgang bzw. vor/oberhalb der Schneideinrichtung durch eine Bündeleinrichtung zur Bündelung der Faserenden des Faserbündels geführt wird. Bei einer Vorschubbewegung des Faserbündels zwecks Abtrennung eines Faserbündelabschnittes wird somit das untere Ende des Faserbündels durch die Bündeleinrichtung geführt. Der Erfindung liegt insoweit die Erkenntnis zugrunde, dass das Faserbündel im Betrieb am unteren Ende aufgefächert wird und die Faserenden zumindest zum Teil dort in der Regel nicht parallel orientiert sind. Mit Hilfe der Bündeleinrichtung werden am unteren Ende des Faserbündels nach außen ragende Fasern gleichsam nach innen befördert und somit wird das unten aufgefaserte Faserbündel am unteren Ende gebündelt. Gemäß besonders empfohlener Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Bündeleinrichtung ein sich in Vorschubrichtung des Faserbündels verjüngender Trichter eingesetzt, wobei es sich vorzugsweise um einen rotierenden Trichter handelt. Das Ende des Faserbündels wird von oben in die weite Trichteröffnung des sich nach unten verjüngenden Trichters eingeführt. Zweckmäßigerweise rotiert dieser Trichter um seine vertikale Längsachse. Eine besonders bewährte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die faserbündelseitige Innenoberfläche des Trichters spiralförmig verlaufende Nuten aufweist. Durch die Rotationsbewegung des Trichters und die gleichzeitige Vorschubbewegung des Faserbündels erfolgt eine Bündelung des Endes des Faserbündels in dem Trichter.

[0013] Gemäß einer Ausführungsvariante wird vor dem Abtrennen eines Faserbündelabschnittes von dem Faserbündel das Faserbündelende mit der Schneideinrichtung abgetrennt bzw. abgeschnitten. Bevorzugt wird dieses abgeschnittene Faserbündelende in einen Abfallbehälter überführt. Anschließend erfolgt dann das Abtrennen eines Faserbündelabschnittes.

[0014] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die abgetrennten Faserbündelabschnitte abwechselnd von zumindest zwei bzw. von zwei Bündelgreifern erfasst werden und bevorzugt abwechselnd in zumindest zwei bzw. in zwei Transport- und/oder Lagerbehältern abgelegt werden. Der Einsatz von zwei Bündelgreifern und der Einsatz von zwei Transport- und/oder Lagerbehältern gewährleistet eine besonders schnelle Taktzeit im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Als Transport- und/oder Lagerbehälter kann insbesondere ein Transportsack eingesetzt werden. Es kann aber auch ein Karton, eine Kiste oder dergleichen verwendet werden. Grundsätzlich können die abgetrennten Faserbündelabschnitte auch auf einer Fördereinrichtung abgelegt werden. - Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die abgetrennten/abgeschnittenen Faserbündelabschnitte parallel bzw. gleichgerichtet abgelegt werden, bevorzugt in einem Transport- und/oder Lagerbehälter parallel bzw. gleichgerichtet abgelegt werden. Der Erfindung liegt insoweit die Erkenntnis zugrunde, dass mit derart ausgerichteten Fasern bzw. Faserbündelabschnitten eine enge Stapelung und somit eine platzsparende Anordnung für die Lagerung und für den Transport möglich ist. Zweckmäßigerweise werden die abgetrennten Faserbündelabschnitte mit Hilfe von vertikalen Kammern bzw. Schächten gestapelt. Das wird weiter unten noch erläutert.

[0015] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Faserbündeln, wobei eine Zuführungsvorrichtung zum Zuführen der Faserbündel vorgesehen ist, wobei ein oberer Greifer zum Erfassen eines Faserbündels im oberen Bereich des Faserbündels, vorzugsweise am oberen Ende des Faserbündels vorgesehen ist, wobei ein unterer Greifer zum Erfassen des Faserbündels im unteren Bereich des Faserbündels und zum Fixieren des unteren Bereiches des Faserbündels vorhanden ist,
wobei eine Schneideinrichtung zum Abtrennen von Faserbündelabschnitten von dem Faserbündel unterhalb des oberen Greifers und unterhalb des unteren Greifers angeordnet ist,
wobei ein Vorschubgreifer zum Erfassen des Faserbündels vorgesehen ist, wobei der in Eingriff mit dem Faserbündel befindliche obere Greifer und der unterhalb des oberen Greifers und vorzugsweise auch unterhalb des unteren Greifers in Eingriff mit dem Faserbündel befindliche Vorschubgreifer bei geöffnetem unteren Greifer für eine Vorschubbewegung des Faserbündels in Richtung Schneideinrichtung zum Abtrennen eines Faserbündelabschnittes vorgesehen ist.

[0016] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Zuführungsvorrichtung als Zuführungsmagazin mit einer Mehrzahl von Einhängeöffnungen zum Einhängen jeweils eines oberen Endes eines Faserbündels - vorzugsweise mittels eines Spannadapters - vorgesehen. Zweckmäßigerweise sind die Einhängeöffnungen taktweise zu dem oberen Greifer hin bewegbar. Es empfiehlt sich ein Rundtaktmagazin mit bevorzugt kreisförmiger, die Einhängeöffnungen aufweisender Drehscheibe einzusetzen, wobei die Einhängeöffnungen bevorzugt nach außen hin offen sind. Die Faserbündel können nach einer Ausführungsvariante manuell in die Einhängeöffnungen der Drehscheibe eingehängt werden. Das Rundtaktmagazin mit der die Einhängeöffnungen aufweisenden Drehscheibe wird zweckmäßigerweise taktweise gedreht und so werden die Faserbündel dem oberen Greifer taktweise zugeführt. Gemäß einer Ausführungsvariante ergreift der obere Greifer dabei jeweils einen Spannadapter mit angeschlossenem Faserbündel.

[0017] Eine sehr bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass in Vorschubrichtung des Faserbündels vor der Schneideinrichtung eine Bündeleinrichtung zur Bündelung des Faserendes eines vorgeschobenen Faserbündels angeordnet ist. Die Bündeleinrichtung ist vorzugsweise in Form eines sich in Vorschubrichtung verjüngenden Trichters ausgeführt. Eine besonders empfohlene Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass dieser Trichter rotiert und zwar um seine vertikale Längsachse rotiert. Wie bereits oben dargelegt, ist der Trichter an seiner Innenseite bevorzugt mit spiralförmigen Nuten ausgestattet.

[0018] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass eine Ablageeinrichtung zur zweckmäßigerweise gleichgerichteten parallelen Ablage der abgetrennten Faserbündelabschnitte vorgesehen ist. Empfohlenermaßen ist die Ablageeinrichtung in Form einer Mehrzahl von - vorzugsweise zueinander parallelenvertikalen Kammern bzw. Schächten ausgebildet. Somit wird für die Ablage der abgetrennten Faserbündelabschnitte ein Kammersystem eingesetzt. Zweckmäßigerweise wird ein Transport- und/oder Lagerbehälter von unten über die Ablageeinrichtung bzw. über das Kammersystem gezogen. Vorzugsweise werden die Folienbündelabschnitte in jeder Kammer bzw. vertikalen Kammer vertikal übereinander angeordnet. Auf diese Weise erfolgt ein geordnetes bzw. gerichtetes Ablegen der Faserbündelabschnitte. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass unterhalb der Ablageeinrichtung bzw. unterhalb des Transport- und/oder Lagerbehälters eine Wägezelle angeordnet ist. Wenn der Transport- und/oder Lagerbehälter das gewünschte Gewicht erreicht hat bzw. wie gewünscht befüllt wurde, wird der gefüllte Transport- und/oder Lagerbehälter entnommen und durch einen neuen Behälter ersetzt.

[0019] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine funktionssichere, präzise und saubere Abtrennung von Faserbündelabschnitten möglich ist. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass eine Umwicklung des Faserbündels, mit Papier, Folie oder dergleichen nicht mehr erforderlich ist. Im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren kann bei der Erfindung also auf derart aufwendige bzw. kostenaufwendige Maßnahmen verzichtet werden. Nichtsdestoweniger ist ein einfaches und problemloses Abtrennen der Faserbündelabschnitte von einem Faserbündel möglich. Der für die erfindungsgemäße Vorrichtung erforderliche apparative Aufwand hält sich dabei in Grenzen und die erfindungsgemäße Vorrichtung kann grundsätzlich mit kostengünstigen Komponenten realisiert werden. Zu betonen ist weiterhin, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine kompakte und platzsparende Lagerung und ein kompakter bzw. platzsparender Transport der abgetrennten Faserbündelabschnitte möglich ist. Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere ohne nennenswerten Ausschuss durchgeführt werden und zeichnet sich somit durch besondere Effektivität aus.

[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1
eine perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2
einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1,
Fig. 3
den Gegenstand nach Fig. 2 in einer weiteren Funktionsstellung,
Fig. 4
ein weiterer vergrößerter Ausschnitt aus dem Gegenstand gemäß Fig.1,
Fig. 5
einen zusätzlichen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1,
Fig. 6
den Gegenstand gemäß Fig. 5 in einer weiteren Funktionsstellung,
Fig. 7
eine vergrößerte Seitenansicht des unteren Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
Fig. 8
eine Ablageeinrichtung bzw. ein Kammersystem für die Ablage der erfindungsgemäß abgetrennten Faserbündelabschnitte.


[0021] Die Figuren zeigen eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verarbeitung von Faserbündeln 1. Bei diesem Verfahren werden Faserbündelabschnitte 2 von einem Faserbündel 1 abgeschnitten. Die Faserbündel 1 werden zunächst mit einer Zuführungsvorrichtung 3 zugeführt. In der Fig. 1 ist eine als Rundtaktmagazin ausgebildete Zuführungsvorrichtung 3 dargestellt. Diese Zuführungsvorrichtung 3 bzw. dieses Rundtaktmagazin weist eine obere Drehscheibe 4 auf, die mit über ihren Umfang verteilten nach außen offenen Einhängeöffnungen 5 ausgestattet ist. In die Einhängeöffnungen 5 ist jeweils ein Faserbündel 1 mittels eines Spannadapters 6 eingehängt, wobei der Spannadapter 6 jeweils am oberen Ende des Faserbündels 1 angeschlossen bzw. fixiert ist. Das Rundtaktmagazin weist weiterhin eine untere Drehscheibe 7 mit über den Umfang verteilten Öffnungen für die Ausrichtung der in den Einhängeöffnungen 5 eingehängten Faserbündeln 1 auf. Die Zuführungsvorrichtung 3 bzw. das Rundtaktmagazin wird taktweise gedreht, so dass jeweils ein Faserbündel 1 mit am oberen Ende angeschlossenem Spannadapter 6 einem oberen Greifer 8 der Vorrichtung zugeführt wird. Mit dem oberen Greifer 8 wird jeweils ein Spannadapter 6 mit angeschlossenem Faserbündel 1 ergriffen (siehe vergleichende Betrachtung der Fig. 1 und 2). Das von dem oberen Greifer 8 ergriffene Faserbündel 1 wird dann durch geöffnete Greifelemente 13 eines unteren Greifers 9 vertikal nach oben gezogen (siehe vergleichende Betrachtung der Fig. 2 und 3). Daraufhin wird das an dem oberen Greifer 8 hängende Faserbündel 1 in seinem unteren Bereich von dem unteren Greifer 9 ergriffen. Dadurch wird der untere Bereich des Faserbündels 1 gleichsam fixiert und ein Aufbauschen bzw. Verwirren der Fasern im unteren Bereich des Faserbündels 1 wird vermieden. Die Greifer 8, 9 arbeiten zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel mit Greifelementen 13, die das Faserbündel 1 klemmend ergreifen bzw. fixieren.

[0022] Nach dem Ergreifen des Faserbündels 1 mittels des oberen Greifers 8 und mittels des unteren Greifers 9 wird dieses Faserbündel 1 von dem oberen Greifer 8 und von dem unteren Greifer 9 oberhalb einer Schneideinrichtung 11 positioniert. Dazu wird das Faserbündel 1 bevorzugt und im Ausführungsbeispiel horizontal bis in die Position über der Schneideinrichtung 11 verfahren (Fig. 4).

[0023] Anschließend wird das Faserbündel 1 an seinem unteren Ende unterhalb des unteren Greifers 9 von einem Vorschubgreifer 10 ergriffen und gleichzeitig bzw. daraufhin wird der untere Greifer 9 geöffnet bzw. außer Eingriff mit dem Faserbündel 1 gebracht. Im Anschluss daran wird das Faserbündel 1 mit dem daran angeschlossenen oberen Greifer 8 und dem daran angeschlossenen Vorschubgreifer 10 um einen Hub vertikal nach unten vorgeschoben, der bevorzugt der Länge eines von dem Faserbündel 1 abzutrennenden Faserbündelabschnittes 2 entspricht (bezüglich der vorgenannten Bewegungen wird auf eine vergleichende Betrachtung der Fig. 5 und 6 verwiesen).

[0024] Vor dem Abschneiden eines Faserbündelabschnittes 2 wird das untere Ende des Faserbündels 1 oberhalb der Schneideinrichtung 11 durch eine Bündeleinrichtung 14 zur Bündelung der Faserenden des Faserbündels 1 geführt. Diese Bündeleinrichtung 14 ist bevorzugt und im Ausführungsbeispiel als ein sich in Vorschubrichtung des Faserbündels 1 verjüngender Trichter ausgebildet. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen um seine vertikale Längsachse L rotierenden Trichter. Das Ende des Faserbündels 1 wird von oben in die weite Trichteröffnung eingeführt. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel weist der als Bündeleinrichtung 14 eingesetzte Trichter an seiner faserbündelseitigen Innenoberfläche spiralförmig verlaufende Nuten 18 auf. Bei einer Rotationsbewegung des Trichters und bei einer gleichzeitigen Vorschubbewegung des Faserbündels 1 werden aufgefächerte bzw. aufgefaserte Fasern am Ende des Faserbündels 1 gleichsam nach innen befördert und somit erfolgt eine Bündelung des Endes des Faserbündels 1.

[0025] Anschließend erfolgt das Abtrennen eines Faserbündelabschnittes 2 von dem Faserbündel 1 mittels der Schneideinrichtung 11. Der abgetrennte Faserbündelabschnitt 2 wird bevorzugt und im Ausführungsbeispiel von einem Bündelgreifer 12 ergriffen und in einen Transport- und/oder Lagerbehälter 15 überführt (Fig. 7 und 8).

[0026] Anschließend wird der untere Greifer 9 wieder geschlossen bzw. wieder in Eingriff mit dem Faserbündel 1 gebracht und der Vorschubgreifer 10 wird geöffnet bzw. außer Eingriff mit dem Faserbündel 1 gebracht. Der Vorschubgreifer 10 wird wieder vertikal nach oben zurückbewegt und zwar vorzugsweise entsprechend dem vorangegangenen Hub des Faserbündels 1. Im Anschluss daran wird der untere Greifer 9 wieder geöffnet sowie der Vorschubgreifer 10 wieder geschlossen und das Faserbündel 1 mit dem daran angeschlossenen oberen Greifer 8 und dem daran angeschlossenen Vorschubgreifer 10 wird wiederum um einen Hub vorgeschoben und ein Faserbündelabschnitt 2 wird von dem Faserbündel 1 abgetrennt und so weiter fort. - Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der untere Greifer 9 während der Vorschubbewegungen des Faserbündels 1 in Richtung Schneideinrichtung 11 in der gleichen horizontalen Position bzw. Ebene verbleibt. Dagegen wird der obere Greifer 8 entsprechend den Vorschubbewegungen des Faserbündels 1 vertikal nach unten in Richtung Schneideinrichtung 11 nach und nach verfahren.

[0027] In der Fig. 8 ist dargestellt, dass nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel die mit der Schneideinrichtung 11 abgetrennten und von dem Bündelgreifer 12 ergriffenen und abgelegten Faserbündelabschnitte 2 in einem als Transportsack ausgeführten Transport- und/oder Lagerbehälter 15 abgelegt werden. Der Transportsack wurde dazu von unten über eine Ablageeinrichtung 16 gezogen, die bevorzugt und im Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl von vertikalen Kammern 17 aufweist. Die Faserbündelabschnitte 2 werden in diesen vertikalen Kammern 17 übereinander gestapelt. Zweckmäßigerweise befindet sich unter dem Transportsack eine in den Figuren nicht dargestellte Wägezelle. Bei Erreichen des gewünschten Gewichtes des gefüllten Transportsackes wird der Transportsack von der Ablageeinrichtung 16 entfernt und dazu der untere Boden 19 der Ablageeinrichtung 16 geöffnet. Somit rutschen die gestapelten Faserbündelabschnitte 2 in ihrer gestapelten bzw. ausgerichteten parallelen Orientierung in den Transportsack. Durch diese parallele Ausrichtung der Faserbündelabschnitte 2 wird eine besonders kompakte Stapelung der Faserbündelabschnitte 2 und ein besonders platzsparender Transport gewährleistet.

[0028] In den Figuren wurde nicht dargestellt, dass nach einer bevorzugten Ausführungsform die mit der Schneideinrichtung 11 abgeschnittenen Faserbündelabschnitte 2 abwechselnd von zwei Bündelgreifern 12 ergriffen werden können und auch abwechselnd in zwei Transport- und/oder Lagerbehältern 15 abgelegt werden können. Dadurch wird in vorteilhafter Weise eine schnelle Taktzeit für den Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielt. - Weiterhin wurde auch nicht dargestellt, dass die Greifer mit Hilfe eines Industrieroboters realisiert werden können und/oder auch Kettenfördersysteme in die erfindungsgemäße Vorrichtung integriert sein können.


Ansprüche

1. Verfahren zur Verarbeitung von Faserbündeln (1), wobei Faserbündelabschnitte (2) von einem Faserbündel (1) abgeschnitten werden, wobei Faserbündel (1) mit einer Zuführungsvorrichtung (3) zugeführt werden, wobei ein Faserbündel (1) in seinem oberen Bereich, vorzugsweise an seinem oberen Ende von einem oberen Greifer (8) ergriffen wird und wobei das Faserbündel (1) in seinem unteren Bereich von einem unteren Greifer (9) ergriffen wird,
wobei anschließend das Faserbündel (1) unterhalb des unteren Greifers (9) von einem Vorschubgreifer (10) ergriffen wird und wobei daraufhin bzw. gleichzeitig der untere Greifer (9) geöffnet bzw. außer Eingriff mit dem Faserbündel (1) gebracht wird, wobei im Anschluss daran das Faserbündel (1) mit dem daran angeschlossenen oberen Greifer (8) und dem daran angeschlossenen Vorschubgreifer (10) um einen Hub vorgeschoben bzw. nach unten vorgeschoben wird, der vorzugsweise der Länge bzw. im Wesentlichen der Länge eines von dem Faserbündel (1) abzutrennenden Faserbündelabschnittes (2) entspricht,
wobei daraufhin ein Faserbündelabschnitt (2) mit einer Schneideinrichtung (11) von dem Faserbündel (1) abgetrennt wird, vorzugsweise von einem Bündelgreifer (12) erfasst wird und bevorzugt in einen Transport- und/oder Lagerbehälter überführt wird, wobei anschließend der untere Greifer (9) wieder geschlossen bzw. wieder in Eingriff mit dem Faserbündel (1) gebracht wird sowie der Vorschubgreifer (10) geöffnet bzw. außer Eingriff mit dem Faserbündel (1) gebracht wird und der Vorschubgreifer (10) wieder zurückbewegt wird bzw. wieder nach oben zurückbewegt wird, vorzugsweise entsprechend der vorangehenden Vorschubbewegung zurückbewegt bzw. nach oben zurückbewegt wird
und wobei im Anschluss daran der untere Greifer (9) wieder geöffnet sowie der Vorschubgreifer (10) wieder geschlossen wird und das Faserbündel (1) mit daran angeschlossenem oberen Greifer (8) und daran angeschlossenem Vorschubgreifer (10) wieder um einen Hub vorgeschoben wird und so weiter fort.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fasern der Faserbündel (1) aus thermoplastischem Kunststoff bestehen bzw. im Wesentlichen bestehen und als Filamente bzw. Monofilamente extrudiert werden.
 
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die zugeführten Faserbündel (1) vertikal orientiert werden bzw. im Wesentlichen vertikal orientiert werden.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei ein Faserbündel (1) - bevorzugt in bzw. an der Zuführungsvorrichtung (3) - von dem oberen Greifer (8) ergriffen wird und anschließend durch die geöffneten Greifelemente (13) des unteren Greifers (9) von dem oberen Greifer (8) nach oben bzw. vertikal nach oben gezogen wird und daraufhin das Faserbündel (1) in seinem unteren Bereich von dem unteren Greifer (9) ergriffen wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei nach dem Ergreifen des Faserbündels (1) von dem oberen Greifer (8) und von dem unteren Greifer (9) das Faserbündel (1) mittels des oberen Greifers (8) und mittels des unteren Greifers (9) oberhalb der Schneideinrichtung (11) positioniert wird und dazu bevorzugt horizontal bis in die Position über der Schneideinrichtung (11) verfahren wird.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der untere Greifer (9) während der Vorschubbewegungen des Faserbündels (1) in Richtung Schneideinrichtung (11) in der gleichen horizontalen Position bzw. Ebene verbleibt und der obere Greifer (8) entsprechend den Vorschubbewegungen des Faserbündels (1) nach unten bzw. vertikal nach unten in Richtung Schneideinrichtung (11) bewegt wird.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das untere Ende des Faserbündels (1) vor dem Schneidvorgang bzw. vor/oberhalb der Schneideinrichtung (11) durch eine Bündeleinrichtung (14) zur Bündelung der Faserenden des Faserbündels (1) geführt wird.
 
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei ein sich in Vorschubrichtung des Faserbündels (1) verjüngender Trichter - vorzugsweise ein rotierender Trichter - als Bündeleinrichtung (14) eingesetzt wird.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei vor dem Abtrennen eines Faserbündelabschnittes (2) ein Faserbündelende mit der Schneideinrichtung (11) abgetrennt bzw. abgeschnitten wird und bevorzugt das abgeschnittene Faserbündelende in einen Abfallbehälter überführt wird.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Faserbündelabschnitte (2) abwechselnd von zumindest zwei Bündelgreifern (12) erfasst werden und bevorzugt abwechselnd in zumindest zwei Transport- und/oder Lagerbehältern (15) abgelegt werden.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die abgetrennten Faserbündelabschnitte (2) parallel abgelegt werden und bevorzugt parallel in einem Transport- und/oder Lagerbehälter (15) abgelegt werden.
 
12. Vorrichtung zur Verarbeitung von Faserbündeln (1), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei eine Zuführungsvorrichtung (3) zum Zuführen der Faserbündel (1) vorgesehen ist, wobei ein oberer Greifer (8) zum Erfassen eines Faserbündels (1) im oberen Bereich des Faserbündels (1), vorzugsweise am oberen Ende des Faserbündels (1) vorgesehen ist, wobei ein unterer Greifer (9) zum Erfassen des Faserbündels (1) im unteren Bereich des Faserbündels (1) und zum Fixieren des unteren Bereiches des Faserbündels (1) vorhanden ist, wobei eine Schneideinrichtung (11) zum Abtrennen von Faserbündelabschnitten (2) von dem Faserbündel (1) unterhalb des oberen Greifers (8) und unterhalb des unteren Greifers (9) angeordnet ist, wobei ein Vorschubgreifer (10) zum Erfassen des Faserbündels (1) vorgesehen ist, wobei der in Eingriff mit dem Faserbündel (1) befindliche obere Greifer (8) und der unterhalb des oberen Greifers (8) und bevorzugt auch unterhalb des unteren Greifers (9) in Eingriff mit dem Faserbündel (1) befindliche Vorschubgreifer (10) bei geöffnetem unteren Greifer (9) für eine Vorschubbewegung des Faserbündels (1) in Richtung Schneideinrichtung (11) zum Abtrennen eines Faserbündelabschnittes (2) vorhanden ist.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Zuführungsvorrichtung (3) als Zuführungsmagazin mit einer Mehrzahl von Einhängeöffnungen (5) zum Einhängen jeweils eines oberen Endes eines Faserbündels (1) - vorzugsweise mittels eines Spannadapters (6) - vorgesehen ist und wobei die Einhängeöffnungen (5) taktweise zu dem oberen Greifer (8) hin bewegbar sind.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei in Vorschubrichtung des Faserbündels (1) vor der Schneideinrichtung (11) eine Bündeleinrichtung (14) zur Bündelung des Faserendes eines vorgeschobenen Faserbündels (1) angeordnet ist und wobei die Bündeleinrichtung (14) vorzugsweise in Form eines sich in Vorschubrichtung verjüngenden Trichters ausgeführt ist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei eine Ablageeinrichtung (16) zur parallelen Ablage der abgetrennten Faserbündelabschnitte (2) vorgesehen ist, wobei die Ablageeinrichtung (16) in Form einer Mehrzahl von - vorzugsweise zueinander parallelen - vertikalen Kammern (17) bzw. Schächten ausgebildet ist.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht









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