[0001] Bei der Gestaltung bzw. Neugestaltung von öffentlichen Plätzen, aber auch ganz allgemein
im Gartenbau, werden Baum- und Sträucherpflanzungen geplant, um Städte grüner zu machen.
Dabei ist es wichtig bei ansonsten versiegelten Flächen einem gepflanzten Baum um
seinen Stamm herum eine nicht versiegelte Fläche für die Luft und Wasseraufnahme anzubieten.
Um diese notwendigen Flächen klarer zu konturieren, werden sogenannte Pflanzringe
in den Boden eingesetzt, deren oberer Rand in der Regel gegenüber der Umgebung höhergelegt
ist.
[0002] Wird ein Platz gepflastert, so ist es ferner übliche Praxis, den Außenrand von Pflanzringen
mit Pflastersteinen zu verblenden oder die Pflanzringe vor Ort durch Pflasterung herzustellen.
[0003] Diese Arbeiten sind sehr zeitaufwendig und binden Arbeitskräfte, die für die zügige
Abwicklung eines Landschaftsbauprojektes effizienter eingesetzt werden könnten.
[0004] Hinzu kommt, dass die Arbeitsauslastung von Landschaftsbauunternehmen übers Jahr
stark schwankt, da Projekte wie das Pflastern und Neugestalten eines Platzes nur auf
frostfreiem Boden durchgeführt werden können.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Formstein für Garten-,
Landschafts- und Straßenbau anzugeben, der als Pflanzring, Baumschutz oder Brunneneinfassung
verwendbar ist und nicht verblendet werden braucht und somit dazu beiträgt, Zeit und
Arbeitskraft zu sparen.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem oder mehreren Formsteinen mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Unteransprüche sind auf bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gerichtet.
[0008] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Formsteins in Form eines Pflanzrings;
- Fig. 2
- den Pflanzring von Fig. 1 in einer perspektivischen Seitenansicht; und
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform eines Pflanzrings gemäß der Erfindung.
[0009] Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Pflanzring 1 weist einen aus Beton gegossenen
Grundkörper 2 auf (siehe Fig. 2). Der Grundkörper wird in einer Verschalungsform gegossen.
Diese Verschalungsform weist zwei konzentrische Verschalungswände auf, nämlich eine
mit dem größten Radius für die äußere Umfangswand des Pflanzrings, eine mit dem kleinsten
Radius, die so hoch ist, dass sie bis an die Oberkante des fertigen Pflanzrings reicht.
[0010] Auf dem Grundkörper 2 sind, wie Fig. 1 zeigt, drei Kreise von Pflastersteinen gepflastert
und mit Mörtel 4 verfugt. Die Pflastersteine werden "nass in nass" in den Grundkörper
eingearbeitet, sodass ein kompaktes, homogenes Bauteil entsteht. Dabei sind die Pflastersteine
3 auf dem innersten Kreis schräg mit ihrer am nächsten zum Kreismittelpunkt gelegenen
Kante hochgestellt gepflastert, um einen nach oben überstehenden Rand zu bilden. Die
Pflastersteinkante ist hier etwa 3 bis 4 cm höher als der Innenrand des Pflanzrings,
der etwa 10 cm breit ist und aus geglättetem Beton des Grundkörpers besteht.
[0011] Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Pflanzring hat einen Außendurchmesser von knapp
2 m. Die gepflasterten Pflastersteine 3 sind im gezeigten Fall aus Granit; es können
jedoch auch andere Steinarten gepflastert werden, unter der Voraussetzung, dass sie
frostbeständig sind.
[0012] Auch ist es denkbar, anstatt Pflastersteinen Natursteinplatten, Keramikfliesen oder
Mosaiksteinchen zu verbauen, um bestimmte dekorative Effekte zu erzielen.
[0013] Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Pflanzring kann in einer Werkhalle hergestellt
werden, in der auch in Wintermonaten, d.h. unter Frostbedingungen, Beton und Mörtel
verarbeitet werden können.
[0014] Somit kann diese Zeit, in der Außenarbeiten im Landschafts- und Straßenbau nicht
möglich sind, genutzt werden.
[0015] Die Pflanzringe werden mit einem Lastwagen angeliefert und mit einem geeigneten Hebegerät
(Kran, Radlader oder Stapler) an ihren gewünschten Standort gebracht.
[0016] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Pflanzrings mit zwei kreisförmigen
Reihen von Pflastersteinen 3. Bei diesem Pflanzring, wie auch bei dem in Fig. 1 gezeigten,
sind vier Schraubendübel gleichmäßig voneinander beabstandet in Zwischenräume zwischen
Pflastersteine eingelassen. In diese Dübel können Haken geschraubt werden, in die
entsprechende Hebezeuge eines Hebegeräts eingreifen können, um die Handhabung des
Pflanzrings zu erleichtert. Sie sind im Endprodukt nicht mehr vorhanden (Fig. 1),
sondern werden durch unauffällige einschraubbare Kappen ersetzt.
[0017] Die erfindungsgemäßen Pflanzringe machen eine Verblendung ihrer Außenwände nicht
mehr erforderlich. Sie können problemlos in das Pflasterbild einer Platzbepflasterung
integriert werden und führen zu einer großen Zeitersparnis. Die Pflanzringe müssen
nicht, wie in den Ausführungsbeispielen gezeigt, kreisrund sein; sie können jede beliebige
geeignete Form und Größe annehmen.
[0018] Es ist auch möglich, die erfindungsgemäßen Formsteine so auszuführen, dass mehrere,
also mindestens zwei zusammen, einen erfindungsgemäßen Formstein bilden. Dies kann
ab einer gewissen Größe aus Gewichtsgründen geboten sein, aber auch in Fällen, wenn
ein Pflanzring bei einem bereits gepflanzten erwachsenen Baum angebracht werden soll.
[0019] Der erfindungsgemäße Formstein eignet sich nicht nur zur Verwendung als Pflanzstein,
sondern kann selbstverständlich auch als Brunneneinfassung, Baumschutz oder dergleichen
Verwendung finden.
1. Formstein (1) für den Garten-, Landschafts- und Straßenbau mit einem gegossenen Grundkörper
(2), insbesondere aus Beton,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Seite des Formsteins (1) mit einer Schicht aus einer Vielzahl von
kleineren Formsteinelementen (3) bedeckt ist.
2. Formstein (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die kleineren Formsteinelemente (3) aus frosthartem Naturstein gefertigt sind.
3. Formstein (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, das
die kleineren Formsteinelemente (3) Pflastersteine aus Granit mit einer Kantenlänge
der Größenordnung 10 cm sind.
4. Formstein (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die kleineren Formsteinelemente (3) aus frosthartem Fliesen- oder Mosaikmaterial oder
Natursteinen bestehen.
5. Formstein (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die kleineren Formsteinelemente (3) mit Pflasterfugenmörtel (4) verfugt sind.
6. Formstein (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
in die Betonmasse des Grundkörpers (2) Armierungsstahlstifte und/oder Armierungseisen
eingelassen sind, die zwischen den kleineren Formsteinelementen (3) in die Mörtelfugen
(4) hineinreichen, zur Verankerung der Schicht aus kleineren Formsteinelementen (3)
mit dem Grundkörper (2).
7. Formstein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass*
er eine nach oben und nach unten innen offene Form aufweist.
8. Formstein (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
er ringförmig ist, wobei der Ring kreisrund, oval, quadratisch, rechteckig oder vieleckig
sein kann.
9. Formstein (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
er die Form eines Teils eines Rings hat und mindestens zwei Formsteine (1) so zueinander
anordenbar sind, dass sie einen Ring bilden.
10. Formstein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
er als Pflanzring, Baumschutz oder als Brunneneinfassung verwendbar ist oder zu solchen
mit weiteren Formsteinen zusammenfügbar ist.
11. Formstein nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
er als kreisringförmiger Pflanzring mit einem Außendurchmesser zwischen 0,5 m und
3 m und einer radialen Stärke zwischen 0,05 m und 0,5 m und einer Höhe zwischen 0,2
m und 0,4 m ausgebildet ist, wobei seine obere Fläche mit kreisförmig gepflasterten
Pflastersteinen bedeckt ist.
12. Formstein (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der oberen Fläche mehrere konzentrische Pflastersteinkreise angeordnet sind, wobei
mindestens die Pflastersteine auf dem innersten Kreis mit ihrer oberen Fläche zur
Mitte des Pflanzrings hin ansteigend verlegt sind.
13. Formstein (1) nach Anspruch 10, 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper (1) an seinem Innenrand (2a) bis kurz unterhalb der höchsten Kante
der kleineren Formsteinelemente (3) hochgezogen ist.
14. Formstein (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
mindestens drei in seiner oberen Oberfläche eingelassene Dübel (5) zum Einschrauben
von Transporthaken (6).