(19)
(11) EP 2 876 246 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.05.2015  Patentblatt  2015/22

(21) Anmeldenummer: 13193903.5

(22) Anmeldetag:  21.11.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E21B 7/00(2006.01)
E21B 10/44(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: BAUER Maschinen GmbH
86529 Schrobenhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kraxenberger, Johann Heinrich
    85290 Geisenfeld (DE)
  • Schweiger, Manfred
    86567 Tandern (DE)
  • Braun, Roland Arthur
    86447 Aindling (DE)
  • Haas, Josef
    86529 Schrobenhausen (DE)

(74) Vertreter: Wunderlich, Rainer et al
Patentanwälte Weber & Heim Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Bohrschnecke zum Erdbohren


(57) Die Erfindung betrifft eine Bohrschnecke (10) zum Erdbohren mit einem rohrförmigen und zu einer Vertikalachse (12) koaxialen Mittenschaft (14) und mit zumindest einer Bohrwendel (20) aus einem Blech, wobei sich die Bohrwendel wendelförmig um den Mittenschaft erstreckt und daran befestigt, insbesondere angeschweißt, ist. Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass zum radialen Ableiten von abgebohrtem Bodenmaterial an der Bohrwendel eine Ableitfläche (32) vorgesehen ist, welche in einem Vertikalschnitt einen von 90° unterschiedlichen Ableitwinkel (38) zur Vertikalachse aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Bohrschnecke zum Erdbohren mit einem rohrförmigen und zu einer Vertikalachse koaxialen Mittenschaft und mit zumindest einer Bohrwendel aus einem Blech, wobei sich die Bohrwendel wendelförmig um den Mittenschaft erstreckt und daran befestigt, insbesondere angeschweißt ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Eine derartige Bohrschnecke wird insbesondere mit Bohrgeräten für den Spezialtiefbau eingesetzt, etwa um Gründungspfähle zu erstellen. Die Bohrschnecke wird mittels eines Bohrgerätes in den Erdboden ein- oder mehrmals abgebohrt, bis die gewünschte Tiefe erreicht ist. Am bodenseitigen Ende der Bohrschnecke ist eine Abtragseinrichtung angeordnet, durch welche anstehender Boden abgearbeitet und zerkleinert wird. Das abgetragene Bodenmaterial wird durch die Drehbewegung der angetriebenen Bohrschnecke von der Bohrwendel nach oben gefördert und darauf gelagert. Zur Stützung der Bohrlochwandung kann vorgesehen sein, dass auf den Bohrwendeln ausreichend abgetragenes Bodenmaterial verbleibt oder ein Stützrohr angeordnet ist.

[0003] Nach dem Herausziehen der Bohrschnecke aus dem Bohrloch sind die Windungen der Bohrwendeln noch mit Bodenmaterial gefüllt. Bei lockerem Bodenmaterial können die Windungen durch intermittierendes Drehen einfach entleert werden. Bei bindigen Böden, etwa bei Lehmböden, ist ein solches Entfernen des Bodenmaterials aus der Bohrschnecke kaum möglich.

[0004] Eine gattungsbildende Bohrschnecke ist aus der DE 34 46 900 C2 bekannt. Zum Entleeren der Bohrwendel kann ein Schneckenputzkörper in die Wendel zum Abstreifen des Bodenmaterials eingeschwenkt werden.

[0005] Aus der DE 84 37 600.7 U1 ist eine Bohrschnecke zum Erdbohren bekannt, bei welcher am Bohrgerät eine hülsenförmige Räumvorrichtung mit einem Räumschild vorgesehen ist, welches zum Entfernen des Bodenmaterials in einen Zwischenraum zwischen den Bohrwindungen einschwenkbar ist. Dieses mechanische Abstreifen des Bodenmaterials aus dem Schneckengang zwischen den Bohrschneckenwindungen funktioniert zwar sehr zuverlässig. Es ist jedoch mit einigem Zeitaufwand verbunden, da der gesamte Schneckengang durchlaufen werden muss. Während dieser Zeit der Reinigung der Schneckenwindungen steht das Bohrgerät zur Durchführung einer weiteren Bohrung nicht zur Verfügung.

[0006] Eine weitere Reinigungsvorrichtung für eine Bohrschnecke mit einem mechanischen Abstreifen des Bodenmaterials ist aus der EP 1 367 215 A1 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird ebenfalls für den Reinigungsvorgang eine entsprechende Reinigungszeit benötigt, bis die Reinigungsvorrichtung alle Schneckenwindungen durchlaufen hat.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bohrschnecke zum Erdbohren anzugeben, welche eine einfache Entleerung eines Zwischenraumes zwischen den Schneckenwindungen ermöglicht.

[0008] Die Aufgabe wird durch eine Bohrschnecke mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Die erfindungsgemäße Bohrschnecke ist dadurch gekennzeichnet, dass zum radialen Ableiten von abgebohrtem Bodenmaterial an der Bohrwendel eine Ableitfläche vorgesehen ist, welche in einem Vertikalschnitt einen von 90° unterschiedlichen Ableitwinkel zur Vertikalachse aufweist.

[0009] Ein Grundgedanke der Erfindung liegt darin, die Bohrwendeln radial schräg nach außen anzustellen, so dass das Bodenmaterial auf den Schneckenwendeln nach Austritt aus dem Bohrloch unter Schwerkrafteinwirkung leicht abgleiten kann. Bei einem spitzen Winkel der Schrägstellung oder des Ablenkwinkels zur Mitten- oder Vertikalachse der Bohrschnecke von unter 90°, insbesondere mit einem Winkel zwischen 30° und 80°, insbesondere zwischen 45° und 75°, wird ein leichtes Entleeren der Bohrwendel bevorzugterweise dann erreicht, wenn die Bohrschnecke intermittierend mit häufigem Drehrichtungswechsel gedreht wird. Ein Vertikalschnitt weist eine Schnittebene entlang der Mitten- oder Vertikalachse auf.

[0010] Es wurde festgestellt, dass selbst bei bestimmten bindigen Böden mit einer derartigen Ableitfläche ein hinreichendes Entleeren der Bohrwendel erreicht wird, ohne dass eine zusätzliche Reinigungseinrichtung benötigt oder deren Einsatz zumindest erheblich reduziert wird. Die Bohrschnecke kann insbesondere als ein sogenannter Schneckenbohrer mit einer typischen Länge bis zu 3m ausgebildet sein. Die Bohrschnecke kann aber auch länger oder kürzer und mit weiteren Arbeitselementen kombiniert sein.

[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass sich ein Zwischenraum, welcher zwischen zwei axial benachbarten Windungen der Bohrwendel umgrenzt ist, von der Vertikalachse radial nach außen hin aufweitet. Dieser Zwischenraum, auch Schneckengang genannt, weitet sich also keilartig oder konisch nach außen auf. Diese Aufweitung radial nach außen sorgt für ein besonders gutes Abgleiten des Bodenmaterials von der Bohrwendel.

[0012] Grundsätzlich ist es möglich, dass die Bohrwendel aus einem Blech bereits mit dem vorgegebenen Ablenkwinkel zur Vertikalachse an dem rohrförmigen Mittenschaft angebracht, vorzugsweise angeschweißt wird. Eine unter Fertigungsgesichtspunkten besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass zum Bilden der Ableitfläche auf eine Bohrwendel mit einem rechtwinkligen Querschnittsverlauf ein Ableitelement aufgebracht ist. Auf diese Weise kann auch eine herkömmliche, bestehende Bohrwendel nachgerüstet werden. Das helixförmige Ableitelement kann dabei eine geringere Material- oder Blechdicke aufweisen als die Bohrwendel. Das Ableitelement kann aber auch ein massiver Kunststoffeinsatz sein, welcher segmentweise auf bestehende Bohrwindungen mit einer horizontalen Ausrichtung in Querschnittsrichtung aufgebracht wird.

[0013] Fertigungstechnisch bevorzugt ist es, dass das Ableitelement aus einem Blech gebildet ist. Das Stahlblech wird insbesondere auf eine metallische Bohrwendel und einen metallischen Mittenschaft aufgeschweißt.

[0014] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Ableitfläche auf einer Oberseite, einer Unterseite oder der Ober- und der Unterseite der Bohrwendel angeordnet ist. Eine einfache Anordnung kann insbesondere darin bestehen, dass die Ableitfläche ausschließlich auf der Oberseite der Bohrwendel angeordnet ist. Somit ist also die Auflagefläche des Bodenmaterials auf der Bohrwendel radial nach außen schräg gestellt. In bestimmten Fällen kann aber auch lediglich eine Schrägstellung an der Unterseite der Bohrwendeln oder vorzugsweise an der Ober- und der Unterseite der Bohrwendel vorgesehen sein.

[0015] Grundsätzlich ist es nach der Erfindung vorgesehen, dass sich die Ableitfläche entlang der gesamten Bohrwendel erstreckt. Die Bohrwendel ist üblicherweise entlang des gesamten rohrförmigen Mittenschaftes angeordnet und erstreckt sich von einer Unterseite der Bohrschnecke, an welcher die Abtragseinrichtung und eine Zentrierspitze angeordnet sein kann, bis zum oberen Ende, an welcher eine Verbindungs-oder Halteeinrichtung zum Halten oder Antreiben der Schnecke vorgesehen ist. Zur Reduzierung des Herstellungsaufwandes ist es bevorzugt, dass die Ableitfläche nur in einem radialen und/oder axialen Teilbereich der Bohrwendel angeordnet ist. Insbesondere kann die Ableitfläche nur in einem radial inneren Bereich der Bohrwendel angeordnet sein.

[0016] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Ableitfläche im Querschnitt linear oder bogenförmig ausgebildet ist. Eine lineare Ausbildung ist aus fertigungstechnischer Sicht vorteilhaft, da diese aus einem helixförmig gebogenen Blech gefertigt werden kann. Mittels einer bogen- oder kurvenförmig gestalteten Ableitfläche kann ein Abgleiten oder Abrutschen des Bodenmateriales von der Bohrwendel weiter unterstützt werden.

[0017] Grundsätzlich kann die Bohrwendel weitgehend einheitlich entlang der Bohrschnecke ausgebildet sein. Ein differenziertes Abgleitverhalten kann nach der Erfindung dadurch erreicht werden, dass sich der Ableitwinkel im axialen Verlauf der Bohrwendel ändert. So kann etwa der Ableitwinkel in einem oberen Bereich steiler oder flacher sein als in einem unteren Bereich der Bohrwendel.

[0018] Eine weitere Verbesserung der Bohrwendelentleerung wird nach einer Ausführungsvariante der Erfindung dadurch erzielt, dass die Bohrwendel mit der Ableitfläche mit einer Gleitbeschichtung versehen ist. Die Gleitbeschichtung kann eine Teflonbeschichtung oder eine andere vergleichbare Beschichtung, etwa eine Keramikbeschichtung, sein. Auch bei bindigen Böden kann so die Haftreibung zwischen dem Bodenmaterial und der Bohrwendel reduziert werden, was ein leichteres Abrutschen ermöglicht. Die Gleitbeschichtung kann grundsätzlich auch an dem Mittenschaft angeordnet sein.

[0019] Neben einer dauerhaften Gleitbeschichtung kann eine temporäre Gleitbeschichtung, etwa aus einem Flüssigkeitsfilm, etwa einem Ölfilm, vorgesehen werden. Die Gleitbeschichtung kann aus biologisch abbaubaren Schmierölen, insbesondere auf Pflanzenbasis, bestehen. Hierzu gibt es eine Ausführungsform der Erfindung, in der eine Auftragseinrichtung vorgesehen ist, mit welcher die Gleitbeschichtung auf die Bohrwendel aufragbar ist. Die Auftragseinrichtung kann insbesondere eine Sprüh- oder Düseneinrichtung sein, welche entlang der Bohrwendel an verschiedenen Stellen angeordnet ist.

[0020] Besonders bevorzugt ist es nach der Erfindung, dass die Auftragseinrichtung mindestens eine Düsenöffnung aufweist, welche mit einer Zuführleitung verbunden ist. Insbesondere können mehrere Düsenöffnungen an vorgesehenen Stellen der Bohrwendel angeordnet sein, welche etwa über eine gemeinsame Zuführleitung im Innenraum des rohrförmigen Mittenschaftes miteinander verbunden sind.

[0021] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Bohrgerät zum Erdbohren mit einem im Wesentlichen vertikalen Mast, entlang welchem eine Bohrschnecke verfahrbar und drehend antreibbar angeordnet ist. Ein derartiges Bohrgerät, wie es etwa aus der eingangs genannten DE 34 46 900.7 C2 bekannt ist, ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass eine erfindungsgemäße Bohrschnecke, wie sie zuvor beschrieben ist, vorgesehen ist. Mit einem derartigen Bohrgerät, bei dem vorzugsweise der Mast an einem Raupenfahrzeug angeordnet ist, kann ein effizientes Erdbohren erfolgen, da die Bohrwendel leichter und damit schneller auch bei bindigen Böden entleert werden kann.

[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter beschrieben, welche schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bohrschnecke und
Fig. 2
eine Seitenansicht einer weiteren Bohrschnecke ähnlich zu der von Fig. 1 mit einem teilweisen Vertikalschnitt.


[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen einer erfindungsgemäßen Bohrschnecke 10 näher beschrieben, welche schematisch in den Figuren 1 bzw. 2 dargestellt sind. Aufgrund des weitgehend gleichen Aufbaus der beiden Bohrschnecken 10 erfolgt eine Beschreibung unmittelbar mit Bezug auf beide Figuren.

[0024] Die erfindungsgemäße Bohrschnecke 10 weist einen rohrförmigen Mittenschaft 14 auf, welcher koaxial zu einer Vertikalachse 12 angeordnet ist. Der Begriff "vertikal" bezieht sich auf die übliche Anordnung der Bohrschnecke 10 im Betrieb, wobei in bestimmten Fällen auch Abweichungen der Schneckenanordnung um einige Grad abweichend von der Vertikalen auftreten und mitumfasst sind. Am unteren Ende des rohrförmigen Mittenschaftes 14 ist ein Pilot 16 als Zentrierspitze angeordnet. Am oberen Ende ist eine Verbindungseinrichtung 28 angeordnet, welche insbesondere zur Verbindung mit einer Kellystange ausgebildet ist.

[0025] Am unteren Ende des Mittenschaftes 14 erstreckt sich in radialer Richtung eine Abtragseinrichtung 18, welche aus mehreren Abtragszähnen aufgebaut ist. Durch die Abtragseinrichtung 18 wird Bodenmaterial beim Betrieb der Bohrschnecke 10 abgetragen und zerkleinert. Das abgetragene Bodenmaterial wird von der Abtragseinrichtung 18 in einen rückwärtigen Bereich auf eine Bohrwendel 20 gefördert, welche sich helixförmig um den rohrförmigen Mittenschaft 18 bis zu einem oberen Endbereich erstreckt.

[0026] Die Bohrwendel 20 ist in der dargestellten schematischen Ausführungsform aus drei Bohrwindungen 24 aufgebaut, welche jeweils etwa einen Vollkreis abdecken. Wie insbesondere aus der Teilschnittdarstellung von Fig. 2 zu entnehmen ist, weist die Bohrwendel 20 eine Basiswendel 21 auf, welche in herkömmlicher Weise im Vertikalschnitt einen zur Vertikalachse 12 rechtwinkligen oder horizontalen Verlauf aufweist. Auf diese Basiswendel 21 ist auf der Oberseite ein erstes Ableitelement 30a und auf dessen Unterseite ein zweites kleineres Ableitelement 30b aufgebracht. Die Ableitelemente 30a, 30b sind ebenfalls helixförmig ausgebildet, weisen jedoch gegenüber der Vertikalachse 12 einen spitzen Ableitwinkel 38 auf. Der Ableitwinkel 38 ist der jeweils kleinere Winkel, welcher durch die Vertikalachse 12 und eine Ableitfläche 32 des Ableitelementes 30 im Vertikalschnitt aufgespannt ist.

[0027] Wie insbesondere im Verlauf des unteren Ableitelementes 30b zu ersehen ist, verbreitert sich das Ableitelement 30b im axialen Verlauf der Bohrwendel 20. Durch die schräg gestellten Ableitelemente 30a, 30b wird zwischen den einzelnen Bohrwendeln 24 ein etwa keilförmiger Zwischenraum 22 ausgebildet, welcher sich radial nach außen hin erweitert. Durch diesen keilförmigen, sich erweiternden Zwischenraum 22 und der schräg gestellten Ableitfläche 32 des oberen Ableitelementes 30a wird ein leichteres Abrutschen des abgetragenen Bodenmateriales von der Bohrwendel 20 erreicht, wenn die Bohrschnecke 10 aus dem Bohrloch herausgezogen ist. Dies erlaubt auch bei bindigen Böden eine gute Entleerung der Bohrwendel 20 der Bohrschnecke 10 durch intermittierendes, also schnell wechselndes Drehen der Bohrschnecke 10.

[0028] Zur Verbesserung der Entleerung kann auf die Ableitfläche 32 zumindest des oberen Ableitelementes 30a eine Gleitbeschichtung aufgebracht sein, durch welche die Haftreibung reduziert ist. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist zum Aufbringen der Gleitbeschichtung zusätzlich eine Abtragseinrichtung vorgesehen, von welcher in Fig. 2 lediglich Düsenöffnungen 42 an dem Mittenschaft 14 dargestellt sind. Über eine nicht dargestellte Zuführleitung im Inneren des Mittenschaftes 14 kann eine Gleitflüssigkeit, etwa ein Pflanzenöl, auf die Bohrwendel 20 aufgesprüht werden. Das Auftragen kann vor und/oder während des Bohrens oder des Entleervorganges erfolgen.

[0029] Durch die einfachere und damit schnellere Entleerung der Bohrwendel 24 steht die Bohrschnecke 10 nach einem Bohrvorgang wieder schneller für einen weiteren Bohrvorgang zur Verfügung. Damit kann die Maschinennutzung erhöht werden. Zum Abschütteln des Bodenmaterials kann auch mit geringerer Geschwindigkeit gedreht werden, wodurch Beschädigungen am Gerät vermieden werden können.


Ansprüche

1. Bohrschnecke zum Erdbohren mit einem rohrförmigen und zu einer Vertikalachse (12) koaxialen Mittenschaft (14) und mit zumindest einer Bohrwendel (20) aus einem Blech, wobei sich die Bohrwendel (20) wendelförmig um den Mittenschaft (14) erstreckt und daran befestigt, insbesondere angeschweißt, ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum radialen Ableiten von abgebohrtem Bodenmaterial an der Bohrwendel (20) eine Ableitfläche (32) vorgesehen ist, welche in einem Vertikalschnitt einen von 90° unterschiedlichen Ableitwinkel (38) zur Vertikalachse (12) aufweist.
 
2. Bohrschnecke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich ein Zwischenraum (22), welcher zwischen zwei axial benachbarten Windungen (24) der Bohrwendel (20) umgrenzt ist, von der Vertikalachse (12) radial nach außen hin aufweitet.
 
3. Bohrschnecke nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Bilden der Ableitfläche (32) auf eine Bohrwendel (20) mit einem rechtwinkligen Querschnittsverlauf ein Ableitelement (30) aufgebracht ist.
 
4. Bohrschnecke nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ableitelement (30) aus einem Blech gebildet ist.
 
5. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ableitfläche (32) auf einer Oberseite, einer Unterseite oder der Oberseite und der Unterseite der Bohrwendel (32) angeordnet ist.
 
6. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ableitfläche (32) nur in einem radialen und/oder axialen Teilbereich der Bohrwendel (20) angeordnet ist.
 
7. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ableitfläche (32) im Querschnitt linear oder bogenförmig ausgebildet ist.
 
8. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Ableitwinkel (38) im axialen Verlauf der Bohrwendel (20) ändert.
 
9. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrwendel (20) mit der Ableitfläche (32) mit einer Gleitbeschichtung versehen ist.
 
10. Bohrschnecke nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Auftragseinrichtung vorgesehen ist, mit welcher die Gleitbeschichtung auf die Bohrwendel (20) auftragbar ist.
 
11. Bohrschnecke nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragseinrichtung mindestens eine Düsenöffnung (42) aufweist, welche mit einer Zufuhrleitung verbunden ist.
 
12. Bohrgerät zum Erdbohren
mit einem im Wesentlichen vertikalen Mast, entlang welchem eine Bohrschnecke (10) verfahrbar und drehend antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bohrschnecke (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 vorgesehen ist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Bohrschnecke zum Erdbohren mit einem rohrförmigen und zu einer Vertikalachse (12) koaxialen Mittenschaft (14) und mit zumindest einer Bohrwendel (20) aus einem Blech, wobei sich die Bohrwendel (20) wendelförmig um den Mittenschaft (14) erstreckt und daran befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Bohrwendel (20) mit einem rechtwinkligen Querschnittsverlauf ein Ableitelement (30) zum Bilden einer Ableitfläche (32) aufgebracht ist, dass die Ableitfläche (32) zum radialen Ableiten von abgebohrtem Bodenmaterial an der Bohrwendel (20) radial schräg nach außen angestellt ist und in einem Vertikalschnitt einen von 90° unterschiedlichen Ableitwinkel (38) zur Vertikalachse (12) aufweist, und
dass die Ableitfläche (32) in einem radial inneren Teilbereich der Bohrwendel (20) angeordnet ist.
 
2. Bohrschnecke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrwendel am Mittenschaft (14) angeschweißt ist.
 
3. Bohrschnecke nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich ein Zwischenraum (22), welcher zwischen zwei axial benachbarten Windungen (24) der Bohrwendel (20) umgrenzt ist, von der Vertikalachse (12) radial nach außen hin aufweitet.
 
4. Bohrschnecke nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ableitelement (30) aus einem Blech gebildet ist.
 
5. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ableitfläche (32) auf einer Oberseite, einer Unterseite oder der Oberseite und der Unterseite der Bohrwendel (32) angeordnet ist.
 
6. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ableitfläche (32) nur in einem axialen Teilbereich der Bohrwendel (20) angeordnet ist.
 
7. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ableitfläche (32) im Querschnitt linear oder bogenförmig ausgebildet ist.
 
8. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Ableitwinkel (38) im axialen Verlauf der Bohrwendel (20) ändert.
 
9. Bohrschnecke nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrwendel (20) mit der Ableitfläche (32) mit einer Gleitbeschichtung versehen ist.
 
10. Bohrschnecke nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Auftragseinrichtung vorgesehen ist, mit welcher die Gleitbeschichtung auf die Bohrwendel (20) auftragbar ist.
 
11. Bohrschnecke nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragseinrichtung mindestens eine Düsenöffnung (42) aufweist, welche mit einer Zufuhrleitung verbunden ist.
 
12. Bohrgerät zum Erdbohren
mit einem im Wesentlichen vertikalen Mast, entlang welchem eine Bohrschnecke (10) verfahrbar und drehend antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bohrschnecke (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 vorgesehen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente