[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Paketstation nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie eine Verfahren zum Betreiben einer Paketstation nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
13.
[0002] Eine Paketstation dient dem Zwischenlagern von Paketen. Pakete werden mitunter nicht
direkt an designierte Empfänger übermittelt, sondern von einem Versandunternehmen
zunächst in eine Paketstation befördert, die sich in der Nähe einer Vielzahl von Empfängern
befindet. Designierte Empfänger von Paketen werden dann über ein zwischengelagertes
Paket informiert und können das Paket von der Paketstation selbst abholen. Dazu ist
in der Paketstation üblicherweise für jeden Empfänger ein eigenes Schließfach vorgesehen.
[0003] Eine derartige Paketstation ist beispielsweise in der
EP 1 959 406 A1 offenbart. Diese Paketstation umfasst eine Vielzahl von Schließfächern und eine Steuereinheit
zum Überwachen von Zugangsberechtigungen für die Schließfächer.
[0004] Eine derartige vorbekannte Paketstation weist eine Vielzahl von Nachteilen auf. Zunächst
darf die Bauhöhe einer üblichen Paketstation eine bestimmte Höhe, wie eine gewöhnliche
Stehhöhe, nicht überschreiten, da ansonsten Empfänger nicht an das ihnen zugewiesene
Schließfach gelangen und/oder Anforderungen an eine behindertengerechte Konstruktion
nicht erfüllt werden. Ferner ist für jedes Schließfach eine Klappe, Scharniere, sowie
Schlösser und dergleichen vorzusehen, was zu hohen Kosten führt. Außerdem wird das
Volumen der Paketstation nur sehr ineffizient genutzt. Beispielsweise gibt es keine
Möglichkeit, die Fassungsvolumina der Schließfächer in Abhängigkeit von den jeweils
einzulagernden Paketen anzupassen.
[0005] Aus der
EP 1 400 932 A1 ist ein Paketausgabeautomat bekannt mit einem Lagerbereich. Der Lagerbereich ist
durch kompakte Hochregallager gebildet, die einen Förderschacht für zumindest ein
vertikal oder vertikal und horizontal bewegliches und angetriebenes Regalbediengerät
bilden. Lagergutträger werden flexibel in Abhängigkeit der Höhen der höchsten Güter
auf dem jeweiligen Lagergutträger automatisch höhenorientiert in eine Regalposition
eingelagert. Zur automatischen Einlagerung von Stückgütern sind eine Vielzahl von
automatisch angetriebener Transportmodule notwendig, wie beispielsweise ein Regalbediengerät,
ein Positionierschlitten, automatisch betriebene Übergabeschleusen, verfahrbare Schleusenkanalkolben
und dergleichen mehrere. Dadurch ist dieser vorbekannte Paketausgabeautomat fehleranfällig
und kostenintensiv. Darüber hinaus ist eine aufwendige Steuereinheit vorzusehen, um
sämtliche Bewegungsabläufe aller Transportmodule miteinander zu koordinieren.
[0006] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es daher, eine Paketstation
vorzuschlagen, bei der Pakete raumeffizient automatisch eingelagert werden können
und gleichzeitig eine einfache Zugänglichkeit für das Einlagern und das Ausgeben von
Paketen gegeben ist.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch
eine Paketstation mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Einen zweiten Aspekt
der vorliegenden Erfindung bildet das Verfahren zum Betreiben einer Paketstation mit
den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 13. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Paketstation umfasst eine Paketschleuseneinrichtung zum Annehmen
und/oder Ausgeben von Paketen. Diese Paketschleuseneinrichtung ist beispielsweise
in Gestalt eines Paketfachs ausgebildet, das über ein elektrisch betriebenes Tor sowie
einer Paketannahme- und Paketausgabefläche verfügt. Die Paketschleuseneinrichtung
kann gleichzeitig als Paketannahmefach zum Annehmen von Paketen und als Paketausgabefach
zum Ausgeben von Paketen an Empfänger fungieren. Bei der Paketstation kann wahlweise
nur ein einzige Paketschleuseneinrichtung zum Annehmen und Ausgeben von Paketen vorgesehen
sein, was Kostenvorteile mit sich bringt, oder mehrere Paketschleuseneinrichtungen,
so dass mehrere Benutzer, wie Kunden und/oder Paketdienstpersonal, die Paketstation
gleichzeitig zum Einlagern und/oder Abholen von Paketen nutzen können. Ferner kann
die Paketschleuseneinrichtung modular aufgebaut sein, beispielsweise derart, dass
die Paketschleuseneinrichtung eine erste Paketschleuse zum Ausgeben von Paketen aufweist
und eine zweite Paketschleuse zum Annehmen von Paketen.
[0009] Ferner umfasst die erfindungsgemäße Paketstation eine Vielzahl von Stellplätzen zum
Lagern von Paketen. Die Stellplätze sind beispielsweise durch ein Regalsystem zum
Lagern von Paketen realisiert, bei dem Pakete mittels Tragetabletts in Abhängigkeit
ihrer Abmessungen, insbesondere in Abhängigkeit ihrer Höhe, eingelagert werden können.
Aufgrund der damit einhergehenden Vermeidung von Leerräumen wird das Fassungsvolumen
der Paketstation optimal ausgenutzt. Eine beispielhafte genauere Ausgestaltung der
Stellplätze soll an späterer Stelle näher beschrieben werden.
[0010] Zum vollautomatischen Ein- und Ausgeben von Paketen weist die Paketstation außerdem
einen Transportroboter mit einem daran gekoppelten elektrischen Antrieb auf. Der Transportroboter
ist ausgebildet und angeordnet, Pakete von der Paketschleuseneinrichtung zu den Stellplätzen
zu transportieren und/oder von den Stellplätzen zu der Paketschleuseneinrichtung.
Umfasst die Paketschleuseneinrichtung besagte erste Paketschleuse und besagte zweite
Paketschleuse, so ist der Transportroboter bevorzugt ausgebildet, von Pakte von der
zweiten Paketschleuse zu den Stellplätzen zu transportieren und Pakete von den Stellplätzen
zu der ersten Paketschleuse.
[0011] Der Transportroboter ist in mindestens drei Achsen beweglich angeordnet und der elektrische
Antrieb ist ausgebildet, den Transportroboter automatisch entlang dieser drei Achsen
zu bewegen, um ein in der Paketschleuseneinrichtung befindliches Paket aufzunehmen
und zu einem der Vielzahl von Stellplätzen zu transportieren und dort abzustellen.
Ferner ist der elektrische Antrieb bevorzugt ausgebildet, den Transportroboter auf
einen Ausgabebefehl hin automatisch entlang der drei Achsen zu bewegen, um ein an
einem der Vielzahl von Stellplätzen abgestelltes Paket zu der Paketschleuseneinrichtung
zu transportieren. Bei den drei Achsen handelt es sich beispielsweise um die drei
Raumachsen eines kartesischen Koordinatensystems, also die x-Achse, die y-Achse und
die z-Achse. Die drei Achsen liegen also bevorzugt senkrecht zueinander.
[0012] Der bevorzugt innerhalb der Paketstation installierte Transportroboter ist als Bewegungsautomat
mit mindestens drei Achsen ausgebildet, deren Bewegungen hinsichtlich Bewegungsfolge
und Wege (oder Winkel) frei, also ohne mechanischen Eingriff, programmierbar und optional
sensorgeführt sind.
[0013] Die erfindungsgemäße Paketstation weist aufgrund der Paketschleuseneinrichtung eine
verbesserte Zugänglichkeit und eine erhöhte Bedienerfreundlichkeit auf. Ferner erlaubt
die Paketschleuseneinrichtung eine behindertengerechte Zugänglichkeit zur Paketstation.
Bei der erfindungsgemäßen Paketstation ist also keine Vielzahl von Schließfächern
vorgesehen, die voneinander verschiedenen Kunden zugeordnet sind, sondern eine Paketschleuseneinrichtung,
die bevorzugt gleichzeitig zum Annehmen und Ausgeben von Paketen fungiert und von
verschiedenen Kunden zum Abholen und/oder Einlagern von Paketen genutzt werden kann.
Diese zentrale Paketschleuseneinrichtung ist in einer Höhe von beispielsweise 1 m
oder 1,5 m angeordnet. Sie weist bevorzugt räumliche Abmessungen auf, die für eine
Vielzahl von Paketformaten geeignet ist. Die Benutzerfreundlichkeit ist ferner erhöht,
weil ein Kunde nicht mühselig ein ihm zugewiesenes Schließfach aufsuchen muss, sondern
sowohl zum Aufgeben als auch Abholen von Paketen nur die Paketschleuseneinrichtung
bedienen muss.
[0014] Dadurch, dass die Pakete nicht manuell einzulagern bzw. auszugeben sind, sondern
durch den Transportroboter vollautomatisch eingelagert bzw. ausgegeben werden, und
die Paketschleuseneinrichtung vorgesehen ist, kann zusätzlich die Bauhöhe der Paketstation
sehr viel höher ausfallen, als bei vorbekannten Paketstationen. Bauhöhen von über
3 m sind problemlos umsetzbar. Die aufwendige Fertigung von Klappen, Scharnieren und
Schlössern entfällt. Auch die kostenintensive und programmiertechnisch aufwendige
Ansteuerung von einzelnen elektromechanischen Schlössern ist nicht notwendig, da die
Paketschleuseneinrichtung als im Wesentlichen einzige Benutzerschnittstelle vorgesehen
ist. Somit ist im Ergebnis eine kostengünstige Gehäusekonstruktion für die Paketstation
einsetzbar. Darüber ist die erfindungsgemäße Paketstation stabiler, weniger fehleranfällig
und sicherer gegen Fremdeingriffe, wie Wetter oder Gewalt, da bevorzugt nur eine einzige
Paketschleuseneinrichtung vorgesehen ist, so dass die übrige Gehäusekonstruktion nicht
durch eine Vielzahl von Schließfächern gestört wird.
[0015] Die erfindungsgemäße Paketstation lässt sich, wie vorbekannte Paketstationen ebenfalls,
an einem beliebigen Ort aufstellen. Nutzer der Paketstation, wie Kunden (Empfänger
und/oder Absender von Paketen) und/oder Paketdienstpersonal, können direkt die Paketschleuseneinrichtung
aufsuchen, um ein an sie adressiertes Paket abzuholen oder ein Paket aufzugeben bzw.
um eine Vielzahl von Paketen einzulagern. Das zeitintensive Aufsuchen von zugewiesenen
Schließfächern entfällt.
[0016] Darüber hinaus ist bevorzugt nur ein einziger Transportroboter vorgesehen. Dieser
Transportroboter ist ausgebildet, automatisch ein in der Paketschleuseneinrichtung
befindliches Paket aufzunehmen, innerhalb der Paketstation zu transportieren und an
einem bestimmten Stellplatz abzustellen. Alternativ oder zusätzlich ist der Transportroboter
ausgebildet, ein an einem bestimmten Stellplatz abgestelltes Paket auf einen Ausgabebefehl
hin zum Zwecke der Ausgabe des Pakets an einen Kunden zur Paketschleuseneinrichtung
zu transportieren.
[0017] Der Transportroboter hat aufgrund seiner mindestens in drei Achsen beweglichen Anordnung
den Vorteil, dass auf weitere Transportmodule verzichtet werden kann. Es ist nur eine
einzige Einheit vorzusehen, die für das Aufnehmen eines Pakets und Einlagern, also
Abstellen an einem der Stellplätze, zuständig ist. Dies ermöglicht eine einfache Steuerung
der Paketstation. Außerdem ist die Paketstation dadurch vergleichsweise wartungsarm.
[0018] Nachfolgend werden weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Paketstation beschrieben.
Die zusätzlichen Merkmale diese weiteren Ausführungsformen können zur Bildung weiterer
Ausführungsvarianten miteinander kombiniert werden, sofern sie nicht ausdrücklich
als alternativ zueinander beschrieben sind.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Transportroboter ein Schienenfahrzeug.
Auf dem Boden/und oder einer Wand der Paketstation ist ferner bevorzugt eine Schiene
angeordnet, auf der der Transportroboter mittels des Schienenfahrzeugs beweglich angeordnet
ist. Beispielsweise verläuft die Schiene geradenförmig und ist in einer mittleren
Gasse, einer Transportgasse, der Paketstation angeordnet. Auf beiden benachbarten
Seiten der mittleren Gasse (Transportgasse) der Paketstation sind bevorzugt Lagergassen
mit Lagergestellen angeordnet, die die Vielzahl von Stellplätzen bereitstellen. Der
entlang der Transportgasse beweglich angeordnete Transportroboter bedient somit beide
benachbarten Lagergasse und nicht etwa nur eine einzige Nachbargasse. Umgangssprachlich
formuliert wird die ohnehin erforderliche Transportgasse also "doppelt genutzt". Auch
daher wird das Fassungsvolumen der Paketstation effizient genutzt.
[0020] Der elektrische Antrieb weist beispielsweise einen Linearantrieb auf, um den Transportroboter
mittels des Schienenfahrzeuges entlang der Schiene in der Transportgasse zum Zwecke
der Ein- und Auslagerung von Paketen hin und her zu bewegen.
[0021] Bevorzugt weist der elektrische Antrieb wenigstens drei Antriebseinheiten auf, wobei
eine erste Antriebseinheit ausgebildet ist, den Transportroboter entlang einer ersten
der drei Achsen zu bewegen, eine zweite Antriebseinheit ausgebildet ist, den Transportroboter
entlang einer zweiten der drei Achsen zu bewegen, und eine dritte Antriebseinheit
ausgebildet ist, den Transportroboter entlang einer dritten der drei Achsen zu bewegen.
[0022] Die wenigstens drei Antriebseinheiten umfassen beispielsweise einen Linearantrieb
und/oder einen Rotationsantrieb. Bevorzugt handelt es sich bei allen drei Antriebseinheiten
um Linearantriebe, die ausgebildet sind, den Transportroboter bzw. Module des Transportroboters
in x-Richtung, in y-Richtung und z-Richtung, also entlang der drei Achsen, zu bewegen.
[0023] Der Transportroboter weist bevorzugt eine Anzahl von Zahnstangen, eine Anzahl von
Umlenkrollen und/oder eine Anzahl von Zahnriemen auf.
[0024] Bei einer beispielhaften Ausführung weist der elektrische Antrieb des Transportroboters
eine erste Antriebseinheit in Gestalt eines horizontalen Antriebs auf, der ausgebildet
ist, den Transportroboter entlang der Schiene innerhalb der Paketstation zu bewegen.
Die zweite Antriebseinheit liegt beispielsweise ebenfalls in Gestalt eines horizontalen
Antriebs vor und ist ausgebildet, ein Aufnahmemodul des Transportroboters in einer
senkrecht zu der Schiene liegenden und ebenfalls horizontalen Richtung zu bewegen.
Die dritte Antriebseinheit ist ausgebildet, dieses Aufnahmemodul des Transportroboters
in vertikaler Richtung zu verstellen. Zum Ausführen dieser Bewegungen weist der Transportroboter
besagte Zahnriemen und Umlenkrollen sowie Zahnstangen und dergleichen auf.
[0025] Zum Steuern sämtlicher Vorgänge innerhalb der Paketstation ist bevorzugt eine Steuereinheit
vorgesehen, die insbesondere ausgebildet ist, den Transportroboter über den elektrischen
Antrieb zu steuern.
[0026] Bei einer weiteren Ausführungsform ist ferner eine an die Steuereinheit gekoppelte
Erfassungseinheit vorgesehen, die ausgebildet ist, räumliche Abmessungen eines in
der Paketschleuseneinrichtung befindlichen Pakets zu erfassen und für die räumliche
Abmessungen des Pakets indikative Daten an die Steuereinheit zu übermitteln. Die Steuereinheit
ist bevorzugt ausgebildet, basierend auf diesen Daten einen für das jeweilige Paket
optimalen Stellplatz zu ermitteln und den Transportroboter entsprechend anzuweisen,
das Paket zu diesem ermittelten Stellplatz zu befördern und dort abzustellen.
[0027] Alternativ oder zusätzlich ist die Erfassungseinheit bevorzugt ausgebildet, ein Gewicht
eines in der Paketschleuseneinrichtung abgestellten Pakets zu ermitteln. In Kenntnis
des Gewichts kann die Steuereinheit ein Porto ermitteln. Beispielsweise ist die Paketstation
ferner ausgebildet, Porto an Kunden zu verkaufen und einzulagernde Pakete nach Zahlung
des Portos durch einen Kunden entsprechend zu frankieren. Bevorzugt weist die Paketstation
dafür ausgebildete Mittel auf.
[0028] Die Erfassungseinheit zum Erfassen der räumlichen Abmessungen eines Pakets und/oder
des Gewichts des Pakets ist bevorzugt wenigstens teilweise als Teil der Paketschleuseneinrichtung
implementiert, also in der oder an der Paketschleuseneinrichtung positioniert. Dadurch
kann das Erfassen der Abmessungen und/oder des Gewichts des Pakets erfolgen, unmittelbar
nachdem ein Benutzter der Paketstation das Paket der Paketschleuseneinrichtung zugeführt
hat.
[0029] Bei einer weiteren Ausführungsform ist innerhalb der Paketstation eine Vielzahl von
Pakettragemitteln angeordnet. Der Transportroboter weist bevorzugt ein Aufnahmemodul
auf und ist ausgebildet, eines der Vielzahl von Pakettragemitteln in der Paketschleuseneinrichtung
abzustellen sowie ein in der Paketschleuseneinrichtung abgestelltes Pakettragemittel
mitsamt eines darauf befindlichen Pakets durch das Aufnahmemodul aufzunehmen und zu
einem der Vielzahl von Stellplätzen zu transportieren und dort abzustellen. Die Pakettragemittel
liegen beispielweise in Gestalt eines Tragetabletts oder Ähnliches vor.
[0030] Die Vielzahl von Stellplätzen ist bevorzugt durch eine Vielzahl von in vertikaler
Richtung angeordneten Lagergestellen gebildet, wobei jedes Lagergestell Aufnahmemittel
zum Aufnehmen eines Pakettragemittels aufweist. Die Aufnahmemittel sind bevorzugt
in einem gerasteten Abstand zueinander angeordnet. Eine derartige Konstruktion hat
den Vorteil, dass die einzulagernden Pakete abmessungsabhängig jeweils äußerst raumeffizient
innerhalb der Paketstation gelagert werden können, weil Leerräume vermieden werden.
[0031] Beispielsweise liegen die Aufnahmemittel in Gestalt von Nuten und/oder Tragebalken
vor, in die bzw. auf die ein jeweiliges Pakettragemittel, beispielsweise in Gestalt
eines Tragetabletts, eingeschoben werden kann bzw. aufgelegt werden kann. Bei einer
Ausführungsform haben die Pakettragemittel jeweils zueinander identische Abmessungen.
Die Lagergestelle sind entsprechend den Abmessungen der Pakettragemittel angeordnet.
Beispielsweise definieren zwei jeweils einander gegenüber liegende Lagergestellen
eine Breite von 70 cm und eine Tiefe von 50 cm. Natürlich sind hier sämtliche Varianten
möglich. Die Einschübe oder Tragebalken sind beispielsweise in einem vertikalen Abstand
von jeweils 5 cm angeordnet. So kann in Abhängigkeit einer Höhe eines einzulagernden
Pakets dem Paket ein geeigneter Stellplatz durch die Steuereinheit zugeordnet werden.
[0032] Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die Paketstation ein neben der Paketschleuseneinrichtung
angeordnetes Zwischenlager, wobei der Transportroboter ausgebildet ist, zum Zwecke
einer zügigen Annahme von mehreren Paketen ein in der Paketschleuseneinrichtung befindliches
Paket zunächst im Zwischenlager zwischenzulagern und zu einem späteren Zeitpunkt zu
einem der Vielzahl von Stellplätzen zu transportieren.
[0033] Das Zwischenlager ist bevorzugt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Paketschleuseneinrichtung
angeordnet, um kurze Transportwege, also einen kurzen Zeitraum für das Zwischenlagern,
zu gewährleisten. Beispielsweise kann es sein, dass das Versandunternehmen an einem
bestimmten Zeitpunkt eine Vielzahl von Paketen einlagern möchte. Um hier kurze Wartezeiten
für das Paketdienstpersonal zu erzielen, lagert der Transportroboter die jeweils in
der Paketschleuseneinrichtung befindlichen Pakete in dem Zwischenlager zwischen und
nimmt erst zu einem späteren Zeitpunkt die größenabhängige Einlagerung vor, also den
Transport der Pakete hin zu den für die bestimmten Stellplätzen.
[0034] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist auch das Zwischenlager durch die Vielzahl
der besagten Lagergestelle gebildet. Die Lagergestelle bilden als zum einen die Vielzahl
von Stellplätze aus, zu denen die Pakete in Abhängigkeit der Paketgröße automatisch
transportiert werden, als auch das Zwischenlager. Bevorzugt bildet das Zwischenlager
den Übergang zwischen der Paketschleuseneinrichtung und den Stellplätzen. Das Zwischenlager
ist derart ausgestaltet, dass Pakete unabhängig von ihren Abmessungen durch den Transportroboter
schnell dort abgestellt werden können.
[0035] Die Steuereinheit ist bevorzugt ausgebildet, den späteren Zeitpunkt, ab dem die die
im Zwischenlager befindlichen Pakete in Abhängigkeit ihrer Abmessungen zu den Stellplätzen
transportiert werden, selbständig zu ermitteln. Beispielsweise registriert die Steuereinheit,
dass die Paketstation aktuell nicht durch einen Kunden oder Paketdienstpersonal benutzt
wird und weist den Transportroboter während eines solchen Nichtbenutzungszeitraum
an, die Einlagerung der Pakete, also den Transport von dem Zwischenlager hin zu den
Stellplätzen, vorzunehmen.
[0036] Bevorzugt umfasst die Paketstation ferner eine Registriereinheit, die ausgebildet
ist ein in der Paketschleuseneinrichtung befindliches Paket zu registrieren und dem
Paket zugeordnete Registrierdaten zu speichern. So ist eine Zuordnung zwischen Empfänger
und zwischengelagertem Paket bzw. dem Stellplatz des Pakets gewährleistet.
[0037] Die Paketstation umfasst ferner bevorzugt eine Kundenschnittstelle, die Eingabemittel
aufweist, über die ein Kunde Kundendaten eingegeben kann, wobei die Registriereinheit
bevorzugt operativ an die Kundenschnittstelle gekoppelt ist und ausgebildet ist, eingegebene
Kundendaten mit gespeicherten Registrierdaten zu vergleichen und im Falle einer Übereinstimmung
ein Ausgeben des den Registrierdaten zugeordneten Pakets mittels des Transportroboters
an den Kunden zu veranlassen. Bevorzugt ist die Kundenschnittstelle ausgebildet, die
Kundendaten automatisch zu erfassen, beispielsweise mittels RFID, NFC, Infrarot, Bluetooth,
mit Hilfe eines Barcode- oder QR-Code-Lesegeräts oder über einen anderen Übertragungsweg.
[0038] Die erfindungsgemäße Paketstation bildet eine vollautomatische Paketstation aus,
bei der ein Empfänger, der sein Paket abholen möchte, lediglich über die Kundenschnittstelle
Kundendaten eingibt und welche dem Empfänger daraufhin das ihm zugeordnete Paket vollautomatisch
ermittelt und über die Paketschleuseneinrichtung ausgibt. Ebenso einfach kann ein
Versandunternehmen Pakete einlagern. Im Wesentlichen ist es dafür nur notwendig, dass
die Pakete in die Paketschleuseneinrichtung befördert werden. Die räumliche Vermessung
(Erfassung), Registrierung, Einlagerung erfolgt vollautomatisch und ebenso kann auch
eine Benachrichtigung an den Empfänger, ein Paketstatus und dergleichen versendet
und/oder in einem zentralen Paketverwaltungsprogramm abgespeichert werden.
[0039] Einen zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Betreiben
einer Paketstation gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 13. Das Verfahren des zweiten
Aspektes teilt die Vorteile der Paketstation des ersten Aspektes der vorliegenden
Erfindung. Das Verfahren weist bevorzugte Ausführungsformen auf, die den oben beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen der Paketstation sinngemäß entsprechen, insbesondere,
wie sie in den abhängigen Ansprüchen definiert sind.
[0040] Insbesondere ist es bevorzugt, dass das Verfahren ein Zwischenlagern einer Vielzahl
von über die Paketschleuseneinrichtung eingegebenen Paketen in einem Zwischenlager
der Paketstation mittels des Transportroboters umfasst, wobei das Zwischenlager in
unmittelbarer Nachbarschaft zur Paketschleuseneinrichtung angeordnet ist. Auf diese
Weise kann Paketdienstpersonal eine Vielzahl von Paketen in kurzer Zeit der Paketstation
zuführen und muss nicht warten, bis jedes einzelne Paket durch den Transportroboter
an einem bestimmten Stellplatz abgestellt worden ist. Das Zwischenlager bildet bevorzugt
einen Übergang zwischen der Paketschleuseneinrichtung und den Stellplätzen. Das Zwischenlager
kann als einfacher Behälter ausgestaltet sein, so dass die Interaktion des Transportroboters
zum Zwischenlagern der Pakete auf wenige Handlungen beschränkt werden kann, der Zwischenlagervorgang
also schnell umgesetzt werden kann.
[0041] Ferner ist es besonders bevorzugt, dass das Verfahren zum Betreiben der Paketstation
ein Registrieren eines Zeitraums umfasst, während dem die Paketstation nicht benutzt
wird. Während des Zeitraums wird die Paketstation also weder von einem Kunden aufgesucht,
der ein Paket abholen oder aufgeben möchte, noch ist Paketdienstpersonal im Begriff,
eine Vielzahl von Paketen einzulagern.
[0042] Während dieses Nichtbenutzungszeitraums erfolgt bevorzugt ein Umlagern von an den
Stellplätzen abgestellten Paketen mittels des Transportroboters, um Leerräume in der
Paketstation zu eliminieren. Derartige Leerräume können beispielsweise entstehen,
wenn vereinzelte Pakete zu verschiedenen Zeitpunkten an Kunden ausgegeben werden,
denn die Zeitpunkte der Abholung der Pakete durch die Kunden ist in der Regel nicht
prognostizierbar. Um das Fassungsvolumen der Paketstation effizient nutzen zu können
ist es zweckmäßig, in regelmäßigen Abständen, also während Nichtbenutzungszeiträumen,
die gelagerten Pakete umzustellen. Für einige Pakete, beispielsweise Pakete, die an
Leerräumen angrenzen, wird dann in Abhängigkeit ihrer jeweiligen Größe eine neuer
Stellplatz ermittelt, um sämtliche Pakete idealerweise unmittelbar aneinander angrenzend
anzuordnen und so Leerräume zwischen Paketen zu vermeiden. Bei der Umlagerung kann
auch Zwischenlager verwendet werden, um ein umzulagerndes Paket dort abzustellen und
später an einen neu ermittelten Stellplatz abzustellen.
[0043] Bevorzugt erfolgt während des Nichtbenutzungszeitraums zusätzlich oder alternativ
ein Erfassen der räumlichen Abmessung eines jeweiligen in dem Zwischenlager zwischengelagerten
Pakets und Ermitteln eines Stellplatzes in Abhängigkeit der erfassten räumlichen Abmessung
sowie Transportieren eines jeweiligen Pakets hin zu dem ermittelten Stellplatz mittels
des Transportroboters. Nachdem die Pakete also ohne Berücksichtigung ihrer Größe schnell
dem Zwischenlager zugeführt worden sind, erfolgt während eines Nichtbenutzungszeitraums
die größenabhängige Einlagerung der Pakete an bestimmten Stellplätzen in der der Paketstation.
Bevorzugt werden die Pakete dabei weitgehenden aneinander angrenzend eingelagert,
um Leerräume zwischen den Paketen zu vermeiden.
[0044] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Darstellung einer Frontansicht einer erfindungsgemäßen Paketstation;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Paketstation;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Querschnittsansicht einer Lagergasse der erfindungsgemäßen
Paketstation;
- Fig. 4a und 4b
- schematische Darstellungen einer Querschnittsansicht eines Transportroboters der erfindungsgemäßen
Paketstation;
- Fig. 5a bis 5c
- weitere schematische Darstellungen verschiedener Seiten- und Querschnittsansichten
des Transportroboters der erfindungsgemäßen Paketstation; und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Detailansicht eines Aufnahmemoduls des Transportroboters.
[0045] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Frontansicht einer erfindungsgemäßen
Paketstation 100. Anders als vorbekannte Paketstationen umfasst die erfindungsgemäße
Paketstation 100 nicht eine Vielzahl von Schließfächern, sondern lediglich eine Paketschleuseneinrichtung
110 zum Annehmen und Ausgeben von Paketen. Die Paketstation 100 umfasst aufgrund der
Tatsache, dass keine Vielzahl von Schließfächern vorgesehen ist ein einfach ausgestaltetes
Gehäuse 101, das die eingelagerten Pakete vor Fremdeingriff und Umwelteinflüssen schützt.
[0046] Über die Paketschleuseneinrichtung 110 können Pakete in die Paketstation 100 eingelagert
werden und aus dieser ausgegeben werden. Zur Interaktion mit einer Person, die Pakete
einlagern möchte oder ein Paket ausgegeben haben möchte, umfasst die erfindungsgemäße
Paketstation eine Kundenschnittstelle 112, die Eingabemittel umfasst, über die ein
Kunde Kundendaten eingeben kann. Aufgrund der Paketschleuseneinrichtung 110, die etwa
in Stehhöhe angeordnet ist, kann die Bauhöhe der Paketstation 110 im Grunde genommen
beliebig hoch ausfallen.
[0047] In der Paketstation 100 ist eine Vielzahl von (in Fig. 1 und Fig. 2 nicht gezeigten)
Stellplätzen vorgesehen, um Pakete zu lagern.
[0048] Die Fig. 2 zeigt in diesem Zusammenhang in schematischer Darstellung eine Querschnittsansicht
der Paketstation 100. Etwa mittig angeordnet ist eine Transportgasse 102, entlang
der ein Transportroboter (nicht gezeigt) fahren kann, um Pakete in Stellplätzen zu
lagern, die in einer ersten Lagergasse 104 und einer zweiten Lagergasse 106 links
und rechts der Transportgasse 102 angeordnet sind. Innerhalb der Transportgasse sind
ferner Führungsschienen 108 vorgesehen, entlang der der Transportroboter zum Zwecke
der Einlagerung und Ausgabe von Paketen verfahren kann.
[0049] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Querschnittsansicht der ersten Lagergasse
104 der Paketstation 100. Die zweite Lagergasse 106 ist ähnlich zu der ersten Lagergasse
104 aufgebaut.
[0050] In der ersten Lagergasse 104 ist eine Vielzahl von in vertikaler Richtung angeordneten
Lagergestellen 132-1 bis 132-10 vorgesehen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der
Fig. 3 sind die Lagergestelle 132-1 bis 132-10 in einem regelmäßigen Abstand zueinander
angeordnet. Der Abstand kann aber auch variabel ausfallen. An jedem Lagergestell 132-1
bis 132-10 ist eine Vielzahl von Aufnahmemitteln 134-1 bis 134-5 vorgesehen. Diese
Aufnahmemittel 134-1 bis 134-5 sind jeweils ausgebildet, ein Pakettragemittel 136-1
bis 136-7 aufzunehmen. Ein jeweiliges Lagergestell 132-1 bis 132-10 kann beispielsweise
durch zwei oder mehrere hintereinander angeordnete Haltestangen gebildet sein. Alternativ
kann auch eine jeweilige Haltewand vorgesehen sein. Dem Fachmann ist hier eine Vielzahl
von konstruktiven Varianten bekannt und die Erfindung ist auf keine bestimmte beschränkt.
[0051] Bei den Pakettragemitteln 136-1 bis 136-7 handelt es sich beispielsweise jeweils
um Tragetabletts oder ähnliche Vorrichtungen, die dazu geeignet sind, Pakete zu tragen.
Die Aufnahmemittel 134-1 bis 134-5 sind beispielsweise in einem genormten Abstand
zueinander angeordnet. Denkbar ist aber auch, dass die Aufnahmemittel 134-1 bis 134-5
in einem variablen Abstand zueinander angeordnet sind.
[0052] An oben dargestellter Anordnung wird ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Paketstation
100 erkennbar: Pakete 140-1, 140-2 und 140-3 werden nämlich jeweils in Abhängigkeit
ihrer jeweiligen Höhe von dem Transportroboter an einem bestimmten Stellplatz eingelagert.
Auf diese Weise kann das gesamte Fassungsvolumen der Paketstation 100 effizient ausgenutzt
werden.
[0053] Zur Lagerung der Vielzahl von Pakettragemitteln 136-1 bis 136-7 kann ein Sammelbehälter
oder eine ähnliche Vorrichtung vorgesehen sein, zu der der Transportroboter verfährt,
um ein Pakettragemittel in der Paketschleuseneinrichtung 110 abzustellen. Die Aufnahmemittel
134-1 bis 134-5 sind beispielsweise in Gestalt von nutenartigen Aussparungen vorgesehen,
und/oder in Gestalt von Tragekeilen/Tragebalken, wie sie in der Fig. 3 schematisch
dargestellt sind. Aus Übersichtsgründen ist in der Fig. 3 nur eine bestimmte Auswahl
von Aufnahmemitteln (134-1 bis 134-5) mit Bezugszeichen versehen; die Auswahl dient
jedoch lediglich Illustrationszwecken und ist ansonsten von keiner Bedeutung.
[0054] Fig. 4a bis 5c zeigen schematische Darstellungen eines Transportroboters 120 für
die Paketstation 100 in verschiedenen Querschnitts- und Seitenansichten und die Fig.
6 zeigt eine vergrößerte schematische Darstellung eines Aufnahmemoduls 126 des Transportroboters
120. Im Folgenden wird auf sämtliche Fig. 4a bis 6 Bezug genommen.
[0055] Der Transportroboter 120 ist in der Transportgasse 108 der Paketstation 100 beweglich
angeordnet, um Pakete von der Paketschleuseneinrichtung 110 zu den Stellplätzen und
Pakete von den Stellplätzen zur Paketschleuseneinrichtung 110 zu transportieren. Dazu
umfasst der Transportroboter 120 entsprechende (in den Figuren nicht gezeigte) Führungsmittel,
die für eine Kopplung des Transportroboters 120 an die Führungsschienen 108 ausgebildet
sind. Für eine Bewegung entlang der in etwa gradlinig verlaufenden Führungsgasse 108
umfasst der Transportroboter 120 ein (ebenfalls nicht dargestelltes) angetriebenes
Schienenfahrzeug, das beispielsweise im oberen und/oder unteren Teil des Transportroboters
120 zwecks Antriebs entlang einer oder der beiden Führungsschienen 108 ausgebildet
ist.
[0056] Der Transportroboter 120 der Paketstation 100 ist in mindestens drei Achsen 120-1,
120-2 und 120-3 beweglich angeordnet. Beispielsweise handelt es sich bei diesen Achsen
um die x-Achse, die y-Achse, und die z-Achse eines kartesischen Koordinatensystems.
Beispielsweise verläuft die Transportgasse 108 entlang der x-Achse 120-1. Die Lagergassen
104 und 106 sind jeweils links und rechts der Transportgasse 108 angeordnet, also
in positiver und negativer y-Richtung 120-2.
[0057] Der Transportroboter 120 umfasst ein Aufnahmemodul 126, das in vertikaler Richtung,
also in z-Richtung 120-3 beweglich angeordnet ist. Dazu umfasst der Transportroboter
120 eine Antriebseinheit 122-1. Das Aufnahmemodul 126 ist an diese Antriebseinheit
122-1 über einen Zahnriemen 125-3 und über Umlenkrollen 125-1 und 125-2 gekoppelt.
Die Antriebseinheit 122-1 umfasst beispielsweise einen üblichen Elektromotor.
[0058] Der Transportroboter 120 umfasst ferner eine Rahmenkonstruktion 124, in der das Aufnahmemodul
124 beweglich angeordnet ist. Insbesondere umfasst die Rahmenkonstruktion 124 vier
Rahmenlager 124-1 bis 124-4, entlang welcher das Aufnahmemodul 126 gleiten kann. Beispielsweise
ist das Aufnahmemodul 126 über Kugellager an die Rahmenlager 124-1 bis 124-4 gekoppelt.
[0059] In vertikaler Richtung 120-3 (z-Richtung) wird das Aufnahmemodul 126 von der Antriebseinheit
122-1 bewegt. Ferner ist an den Zahnriemen 125-3 ein Gegengewicht 127 gekoppelt, so
dass die Antriebseinheit 122-1 auch mit geringer Leistung vergleichsweise hochgewichtige
Pakete auf- und abtransportieren kann.
[0060] Fig. 6 zeigt eine detailliertere Seitenansicht des Aufnahmemoduls 126 des Transportroboters
120 in einer schematischen Darstellung. Um einen Versatz des Aufnahmemoduls 126 in
y-Richtung 120-2 zu verursachen, umfasst der Transportroboter 120 eine zweite Antriebseinheit
122-2. Das Aufnahmemodul 126 ist an diese zweite Antriebseinheit 122-2 über eine Zahnstange
126-1 sowie über Zahnriemenräder 126-3 und 126- 4 und einen Zahnriemen 126-2 gekoppelt.
Das Aufnahmemodul 126 ist über teleskopartig ausfahrbare Auszugsschienen 126-5 an
die Rahmenkonstruktion 124 gekoppelt.
[0061] Mit Bezug auf die vorstehend beschriebenen Figuren sollen ein Paketeinlagerungssowie
ein Paketausgabevorgang beschrieben werden. Dabei wird auch auf weitere Merkmale der
Paketstation 100 eingegangen.
[0062] Zum Einlagern eines Pakets 140-1 wird dieses zunächst in die Paketschleuseneinrichtung
110 befördert, beispielsweise von einem Kunden, der das Paket 140-1 versenden lassen
möchte oder von Paketdienstpersonal, das eine Vielzahl von Paketen einlagern möchte.
[0063] In der Paketstation 100 ist eine Registriereinheit vorgesehen, die ein in der Paketschleuseneinrichtung
110 befindliches Paket registriert und den Paket 140-1 zugeordnete Registrierdaten
speichert.
[0064] Ferner ist in der Paketstation 100 eine Erfassungseinheit vorgesehen, die die räumlichen
Abmessungen des in der Paketschleuseneinrichtung 110 befindlichen Pakets erfasst und
für die räumlichen Abmessungen des Pakets indikative Daten an eine Steuereinheit der
Paketstation 100 übermittelt. Die Erfassung eines Pakets erfolgt beispielsweise über
optische Mittel, wie eine Lichtschranke oder dergleichen. Darüber hinaus kann die
Erfassungseinheit ein Gewicht des Pakets ermitteln, um darauf basierend ein Porto
zu errechnen. Die Paketstation 100 kann mit einer Portoverkaufseinrichtung und mit
einer Frankiereinrichtung ausgestattet sein, so dass ein Kunde ein Porto für sein
Paket gleich an der Paketstation 100 zahlen kann und das Paket nach dem Bezahlvorgang
entsprechend frankiert werden kann.
[0065] Die Steuereinheit der Paketstation 100 ist an die Registriereinheit, die Erfassungseinheit
und insbesondere an den Transportroboter 120 operativ gekoppelt und ist ausgebildet,
sämtliche Vorgänge zum Einlagern und Ausgeben von Pakete innerhalb der Paketstation
100 zu steuern und koordinieren. Die Steuereinheit steuert den Transportroboter 120
entlang der drei Achsen 120-1 bis 120-3, sodass dieser automatisch einen in der Paketschleuseneinrichtung
110 befindliches Paket aufnimmt und zu einem der Vielzahl der Stellplätzen transportiert
und dort abstellt.
[0066] Vor dem Abtransport des aufgenommenen Pakets 140-1 ermittelt die Steuereinheit anhand
der für die räumlichen Abmessung des Pakets indikativen Daten sowie in Abhängigkeit
der verfügbaren Stellplätze einen Stellplatz für das Paket 140-1 in der ersten Lagergasse
104 oder der zweiten Lagergasse 106. Basierend auf dem für das Paket 140-1 ermittelten
Stellplatz steuert die Steuereinheit den Transportroboter 120 an. Zunächst greift
der Transportroboter 120 dazu das Pakettragemittel 136-1, auf dem das Paket 140-1
in der Paketschleuseneinrichtung 110 abgelegt worden ist, mithilfe des Aufnahmemoduls
126.
[0067] Um das Paket 140-1 aufzunehmen wird das Aufnahmemodul 126 beispielsweise vertikal
knapp unterhalb des in der Paketschleuseneinrichtung 110 befindlichen Pakettragemittels
136-1 bewegt. Anschließend wird das Aufnahmemodul 126 horizontal unter das Pakettragemittel
136-1 ausgezogen und bewegt sich anschließend vertikal nach oben. Das Pakettragemittel
136-1 und das Paket 140-1 liegen nun auf dem Aufnahmemodul 126. Dieser Aufnahmeprozess
kann über verschiedenen Findungen und Führungen erleichtert werden.
[0068] Der Transportroboter 120 fährt, nachdem er das Pakettragemittel 136-1 mit dem darauf
befindlichen Paket aufgenommen hat, zunächst in x-Richtung 120-1 entlang der Transportgasse
108 an eine Position zwischen zwei Lagergestellen 132-6 und 132-5. Unter Verwendung
der Antriebseinheit 122-1 veranlasst die Steuereinheit einen Versatz des Aufnahmemoduls
126 in z-Richtung 120-3 bis zur Höhe des dem Paket 140-1 zugewiesenen Stellplatzes
130-1. Dieser Versatz in z-Richtung 120-3 kann auch während des Verfahrens entlang
der x-Richtung 120-1 erfolgen, um den Einlagerungsvorgang zu beschleunigen. Sodann
veranlasst die Steuereinheit einen Versatz des Aufnahmemoduls 126 in y-Richtung 120-2,
wobei das Pakettragemittel 136-1 mit dem darauf befindlichen Paket 140-1 in den Stellplatz
130-1 hinein geschoben wird. Das Abstellen des Pakettragemittels 136-1 erfolgt durch
leichtes Absetzen in z-Richtung 120-3, so dass das Pakettragemittel 136-1 auf den
Aufnahmemitteln 134 in Gestalt der Tragekeile aufliegt. Sodann steuert die Steuereinheit
den Transportroboter 120 derart, dass dieser ein weiteres Pakettragemittel 136-7 von
einer Pakettragemittelsammelstelle aufnimmt und in die Paketschleuseneinrichtung 110
transportiert. Auf dieses Pakettragemittel 136-7 kann dann ein weiteres Paket aufgelegt
werden, das der Transportroboter 120 in ähnlicher Prozedur einlagert.
[0069] Um den Einlagerungsvorgang für einen Benutzer der Paketstation 100 zu beschleunigen,
umfasst die Paketstation 100 optional ein gleich neben der Paketschleuseneinrichtung
110 angeordnetes (in den Figuren nicht dargestelltes) Zwischenlager. Möchte beispielsweise
ein Versandunternehmen eine Vielzahl von Paketen in der Paketstation 100 einlagern,
so kann die Steuereinheit instruiert werden, den Transportroboter 120 derart zu steuern,
dass dieser die in der Paketschleuseneinrichtung 110 befindlichen Pakete zunächst
in dem unmittelbar benachbarten Zwischenlager - ohne vorherige Erfassung - zwischenlagert
und erst nach diesem Zwischeneinlagerungsvorgang die Pakete von der Registriereinheit
registriert werden und von der Erfassungseinheit erfasst werden und sodann größenabhängig
an die ihnen zugewiesenen Stellplätze eingelagert werden.
[0070] Zum Ausgeben eines Pakets gibt ein Kunde mit Hilfe von Eingabemitteln der Kundenschnittstelle
112 Kundendaten ein. Die Eingabe von Kundendaten kann über einen wie auch immer gearteten
Mechanismus erfolgen, beispielsweise über eine Tastatur, verbal über ein Mikrophon,
über ein Touch-Screen, über einen Barcodeleser usw. Die Kundenschnittstelle 112 ist
operativ an die Registriereinheit gekoppelt, wobei die Registriereinheit die eingegebenen
Kundendaten mit gespeicherten Registrierdaten vergleicht. Ermittelt die Registriereinheit
eine Übereinstimmung zwischen den eingegeben Kundendaten und gespeicherten Registrierdaten,
so identifiziert die Registriereinheit ein zwischengelagertes Paket für den Kunden.
Sodann übermittelt die Registriereinheit entsprechende Identifizierdaten an die Steuereinheit,
die daraufhin den Transportroboter 120 veranlasst, das dem Kunden zugewiesene Paket
vom Stellplatz zum zentralen Paketannahmefach 110 zu liefern. Die Paketschleuseneinrichtung
110 fungiert gleichzeitig also auch als Paketausgabefach.
[0071] Falls keine Paketeinlagerungs- oder Paketausgabevorgänge zu bewerkstelligen sind,
veranlasst die Steuereinheit zu definierten Zeitpunkten den Transportroboter 120,
ein Umordnen der zwischengelagerten Pakete 140-1 bis 140-3 vorzunehmen, um Zwischenräume
und/oder Leerstellen, die beispielsweise aufgrund einer Entnahme von Paketen entstanden
sind, zu eliminieren. Auf diese Weise wird das gesamte Fassungsvolumen der Paketstation
100 effizient genutzt.
Bezugszeichenliste
[0072]
- 100
- Paketstation
- 101
- Gehäuse
- 102
- Transportgasse
- 104
- Erste Lagergasse
- 106
- Zweite Lagergasse
- 108
- Führungsschienen
- 110
- Paketschleuseneinrichtung
- 112
- Kundenschnittstelle
- 120
- Transportroboter
- 120-1 bis 120-3
- x-Achse, y-Achse und z-Achse
- 122-1 und 122-2
- Antriebseinheiten des elektrischen Antriebs
- 124
- Rahmenkonstruktion
- 124-1 bis 124-4
- Rahmenlager
- 125-1 und 125-2
- Umlenkrollen
- 125-3
- Zahnriemen
- 126
- Aufnahmemodul
- 126-1
- Zahnstange
- 126-2
- Zahnriemen
- 126-3 und 126-4
- Zahnriemenräder
- 126-5
- Auszugsschienen
- 127
- Gegengewicht
- 130-1 bis 130-3
- Stellplätze
- 132-1 bis 132-10
- Lagergestelle
- 134-1 bis 135-5
- Aufnahmemittel
- 136-1 bis 136-7
- Pakettragemittel
- 140-1 bis 140-3
- Pakete
1. Paketstation (100), umfassend
- eine Paketschleuseneinrichtung (110) zum Annehmen und/oder Ausgeben von Paketen
(140-1, 140-2);
- eine Vielzahl von Stellplätzen (130-1, 130-2) zum Lagern von Paketen (140-1, 140-2);
und
- einen Transportroboter (120) mit einem daran gekoppelten elektrischen Antrieb,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Transportroboter (120) in mindestens drei Achsen (120-1, 120-2, 120-3) beweglich
angeordnet ist; und
- der elektrische Antrieb ausgebildet ist, den Transportroboter (120) automatisch
entlang der drei Achsen (120-1, 120-2, 120-3) zu bewegen, um ein in der Paketschleuseneinrichtung
(110) befindliches Paket aufzunehmen und zu einem der Vielzahl von Stellplätzen (130-x)
zu transportieren und dort abzustellen und/oder um ein an einem bestimmten Stellplatz
(130-x) befindliches Paket zur Paketschleuseneinrichtung (110) zu transportieren und
dort abzustellen.
2. Paketstation (100) nach Anspruch 1, wobei der Transportroboter (120) ein Schienenfahrzeug
umfasst.
3. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der elektrische Antrieb
wenigstens drei Antriebseinheiten aufweist, wobei eine erste Antriebseinheit ausgebildet
ist, den Transportroboter (120) entlang einer ersten (120-1) der drei Achsen zu bewegen,
eine zweite Antriebseinheit ausgebildet ist, den Transportroboter (120) entlang einer
zweiten (120-2) der drei Achsen zu bewegen und eine dritte Antriebseinheit ausgebildet
ist, den Transportroboter (120) entlang einer dritten (120-1) der drei Achsen zu bewegen.
4. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Transportroboter
eine Anzahl von Zahnstangen, eine Anzahl von Umlenkrollen und/oder eine Anzahl von
Zahnriemen aufweist.
5. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Steuereinheit
zum Steuern des Transportroboters (120).
6. Paketstation (100) nach Anspruch 5, ferner umfassend eine an die Steuereinheit gekoppelte
Erfassungseinheit, die ausgebildet ist, räumliche Abmessungen eines in der Paketschleuseneinrichtung
(110) befindlichen Pakets zu erfassen und für die räumlichen Abmessungen des Pakets
indikative Daten an die Steuereinheit zu übermitteln.
7. Paketstation (100) nach Anspruch 6, wobei die Erfassungseinheit wenigstens teilweise
als Teil der Paketschleuseneinrichtung (110) implementiert ist.
8. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, zusätzlich umfassend eine
Vielzahl von Pakettragemitteln (136-1, 136-2), wobei der Transportroboter (120) ein
Aufnahmemodul (122) aufweist und ausgebildet ist,
- eines der Vielzahl von Pakettragemitteln (136-1, 136-2) in der Paketschleuseneinrichtung
(110) abzustellen; und
- ein in der Paketschleuseneinrichtung (110) abgestelltes Pakettragemittel (136-1)
mitsamt eines darauf befindlichen Pakets durch das Aufnahmemodul (122) aufzunehmen
und zu einem der Vielzahl von Stellplätzen (130-1) zu transportieren und dort abzustellen.
9. Paketstation (100) nach Anspruch 8, wobei die Vielzahl von Stellplätzen (130-1, 130-2)
durch eine Vielzahl von in vertikaler Richtung angeordneten Lagergestellen (132-1,
132-2) gebildet ist, wobei jedes Lagergestell Aufnahmemittel (134-1, 134-2) zum Aufnehmen
eines Pakettragemittels (136-1, 136-2) aufweist.
10. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend ein neben
der Paketschleuseneinrichtung (110) angeordnetes Zwischenlager (150), wobei der Transportroboter
(120) ausgebildet ist, zum Zwecke einer zügigen Annahme von mehreren Paketen ein in
der Paketschleuseneinrichtung (110) befindliches Paket zunächst im Zwischenlager (150)
zwischenzulagern und zu einem späteren Zeitpunkt zu einem der Vielzahl von Stellplätzen
(130) zu transportieren.
11. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Registriereinheit,
die ausgebildet ist, ein in der Paketschleuseneinrichtung (110) befindliches Paket
zu registrieren und dem Paket zugeordnete Registrierdaten zu speichern.
12. Paketstation (100) nach Anspruch 11, ferner umfassend eine Kundenschnittstelle (112)
mit Eingabemitteln, über die ein Kunde Kundendaten eingeben kann, wobei die Registriereinheit
operativ an die Kundenschnittstelle gekoppelt ist und ausgebildet ist, eingegebene
Kundendaten mit gespeicherten Registrierdaten zu vergleichen und im Falle einer Übereinstimmung
ein Ausgeben des den Registrierdaten zugeordneten Pakets mittels des Transportroboters
(120) an den Kunden zu veranlassen.
13. Verfahren zum Betreiben einer Paketstation (100), die eine Paketschleuseneinrichtung
(110) zum Annehmen und Ausgeben von Paketen (140-1, 140-2), eine Vielzahl von Stellplätzen
(130-1, 130-2) zum Lagern von Paketen (140-1, 140-2) sowie einen Transportroboter
(120) mit einem daran gekoppelten elektrischen Antrieb umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren den folgenden Schritt aufweist:
Steuern des Transportroboters (120), der in mindestens drei Achsen (120-1, 120-2,
120-3) beweglich angeordnet ist, entlang der drei Achsen (120-1, 120-2, 120-3), um
ein in der Paketschleuseneinrichtung (110) befindliches Paket aufzunehmen und zu einem
der Vielzahl von Stellplätzen (130-x) zu transportieren und dort abzustellen und/oder
um ein an einem bestimmten Stellplatz (130-x) befindliches Paket zur Paketschleuseneinrichtung
(110) zu transportieren und dort abzustellen.
14. Verfahren nach Anspruch 13, ferner aufweisend:
- Zwischenlagern einer Vielzahl von über die Paketschleuseneinrichtung (110) eingegebenen
Paketen in einem Zwischenlager der Paketstation (100) mittels des Transportroboters
(120), wobei das Zwischenlager in unmittelbarer Nachbarschaft zur Paketschleuseneinrichtung
(110) angeordnet ist.
15. Verfahren nach 13 oder 14, ferner aufweisend:
- Registrieren eines Zeitraums, während dem die Paketstation (100) nicht benutzt wird,
und, während des Zeitraums:
- Umlagern von an den Stellplätzen (130-x) abgestellten Paketen (140-1) mittels des
Transportroboters (120), um Leerräume in der Paketstation (100) zu eliminieren und/oder
- Erfassen der räumlichen Abmessung eines jeweiligen in dem Zwischenlager zwischengelagerten
Pakets und Ermitteln eines Stellplatzes in Abhängigkeit der erfassten räumlichen Abmessung
sowie Transportieren eines jeweiligen Pakets hin zu dem ermittelten Stellplatz mittels
des Transportroboters.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Paketstation (100), umfassend
- eine Paketschleuseneinrichtung (110) zum Annehmen und/oder Ausgeben von Paketen
(140-1, 140-2);
- eine Vielzahl von Stellplätzen (130-1, 130-2) zum Lagern von Paketen (140-1, 140-2);
und
- einen Transportroboter (120) mit einem daran gekoppelten elektrischen Antrieb, wobei
- der Transportroboter (120) in mindestens drei Achsen (120-1, 120-2, 120-3) beweglich
angeordnet ist; und
- der elektrische Antrieb ausgebildet ist, den Transportroboter (120) automatisch
entlang der drei Achsen (120-1, 120-2, 120-3) zu bewegen, um ein in der Paketschleuseneinrichtung
(110) befindliches Paket aufzunehmen und zu einem der Vielzahl von Stellplätzen (130-x)
zu transportieren und dort abzustellen und/oder um ein an einem bestimmten Stellplatz
(130-x) befindliches Paket zur Paketschleuseneinrichtung (110) zu transportieren und
dort abzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Paketstation zusätzlich eine Vielzahl von Pakettragemitteln (136-1, 136-2) umfasst,
wobei der Transportroboter (120) ein Aufnahmemodul (122) aufweist und ausgebildet
ist,
- eines der Vielzahl von Pakettragemitteln (136-1, 136-2) in der Paketschleuseneinrichtung
(110) abzustellen; und
- ein in der Paketschleuseneinrichtung (110) abgestelltes Pakettragemittel (136-1)
mitsamt eines darauf befindlichen Pakets durch das Aufnahmemodul (122) aufzunehmen
und zu einem der Vielzahl von Stellplätzen (130-1) zu transportieren und dort abzustellen..
2. Paketstation (100) nach Anspruch 1, wobei der Transportroboter (120) ein Schienenfahrzeug
umfasst.
3. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der elektrische Antrieb
wenigstens drei Antriebseinheiten aufweist, wobei eine erste Antriebseinheit ausgebildet
ist, den Transportroboter (120) entlang einer ersten (120-1) der drei Achsen zu bewegen,
eine zweite Antriebseinheit ausgebildet ist, den Transportroboter (120) entlang einer
zweiten (120-2) der drei Achsen zu bewegen und eine dritte Antriebseinheit ausgebildet
ist, den Transportroboter (120) entlang einer dritten (120-1) der drei Achsen zu bewegen.
4. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Transportroboter
eine Anzahl von Zahnstangen, eine Anzahl von Umlenkrollen und/oder eine Anzahl von
Zahnriemen aufweist.
5. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Steuereinheit
zum Steuern des Transportroboters (120).
6. Paketstation (100) nach Anspruch 5, ferner umfassend eine an die Steuereinheit gekoppelte
Erfassungseinheit, die ausgebildet ist, räumliche Abmessungen eines in der Paketschleuseneinrichtung
(110) befindlichen Pakets zu erfassen und für die räumlichen Abmessungen des Pakets
indikative Daten an die Steuereinheit zu übermitteln.
7. Paketstation (100) nach Anspruch 6, wobei die Erfassungseinheit wenigstens teilweise
als Teil der Paketschleuseneinrichtung (110) implementiert ist.
8. Paketstation (100) nach Anspruch 7, wobei die Vielzahl von Stellplätzen (130-1, 130-2)
durch eine Vielzahl von in vertikaler Richtung angeordneten Lagergestellen (132-1,
132-2) gebildet ist, wobei jedes Lagergestell Aufnahmemittel (134-1, 134-2) zum Aufnehmen
eines Pakettragemittels (136-1, 136-2) aufweist.
9. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend ein neben
der Paketschleuseneinrichtung (110) angeordnetes Zwischenlager (150), wobei der Transportroboter
(120) ausgebildet ist, zum Zwecke einer zügigen Annahme von mehreren Paketen ein in
der Paketschleuseneinrichtung (110) befindliches Paket zunächst im Zwischenlager (150)
zwischenzulagern und zu einem späteren Zeitpunkt zu einem der Vielzahl von Stellplätzen
(130) zu transportieren.
10. Paketstation (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Registriereinheit,
die ausgebildet ist, ein in der Paketschleuseneinrichtung (110) befindliches Paket
zu registrieren und dem Paket zugeordnete Registrierdaten zu speichern.
11. Paketstation (100) nach Anspruch 10, ferner umfassend eine Kundenschnittstelle (112)
mit Eingabemitteln, über die ein Kunde Kundendaten eingeben kann, wobei die Registriereinheit
operativ an die Kundenschnittstelle gekoppelt ist und ausgebildet ist, eingegebene
Kundendaten mit gespeicherten Registrierdaten zu vergleichen und im Falle einer Übereinstimmung
ein Ausgeben des den Registrierdaten zugeordneten Pakets mittels des Transportroboters
(120) an den Kunden zu veranlassen.
12. Verfahren zum Betreiben einer Paketstation (100), die eine Paketschleuseneinrichtung
(110) zum Annehmen und Ausgeben von Paketen (140-1, 140-2), eine Vielzahl von Stellplätzen
(130-1, 130-2) zum Lagern von Paketen (140-1, 140-2) sowie einen Transportroboter
(120) mit einem daran gekoppelten elektrischen Antrieb umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren den folgenden Schritt aufweist:
Steuern des Transportroboters (120), der in mindestens drei Achsen (120-1, 120-2,
120-3) beweglich angeordnet ist, entlang der drei Achsen (120-1, 120-2, 120-3), um
ein in der Paketschleuseneinrichtung (110) abgestelltes Pakettragemittel (136-1) mitsamt
eines darauf befindlichen Pakets aufzunehmen und zu einem der Vielzahl von Stellplätzen
(130-x) zu transportieren und dort abzustellen und/oder um ein an einem bestimmten
Stellplatz (130-x) befindliches Pakettragemittel (136-1) mitsamt eines darauf befindlichen
Pakets zur Paketschleuseneinrichtung (110) zu transportieren und dort abzustellen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, ferner aufweisend:
- Zwischenlagern einer Vielzahl von über die Paketschleuseneinrichtung (110) eingegebenen
Paketen in einem Zwischenlager der Paketstation (100) mittels des Transportroboters
(120), wobei das Zwischenlager in unmittelbarer Nachbarschaft zur Paketschleuseneinrichtung
(110) angeordnet ist.
14. Verfahren nach 12 oder 13, ferner aufweisend:
- Registrieren eines Zeitraums, während dem die Paketstation (100) nicht benutzt wird,
und, während des Zeitraums:
- Umlagern von an den Stellplätzen (130-x) abgestellten Paketen (140-1) mittels des
Transportroboters (120), um Leerräume in der Paketstation (100) zu eliminieren und/oder
- Erfassen der räumlichen Abmessung eines jeweiligen in dem Zwischenlager zwischengelagerten
Pakets und Ermitteln eines Stellplatzes in Abhängigkeit der erfassten räumlichen Abmessung
sowie Transportieren eines jeweiligen Pakets hin zu dem ermittelten Stellplatz mittels
des Transportroboters.