[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ver- und/oder Entsorgung einer mit einem
Gefahrstoff arbeitenden Einrichtung, wonach mit Hilfe wenigstens einer Steuereinheit
sowie zumindest einem Sensor wenigstens ein Gefahrstoffparameter überwacht wird.
[0002] In der chemischen Industrie aber auch zu Analysezwecken wird oftmals mit Einrichtungen
gearbeitet, die mit Gefahrstoffen versorgt werden müssen. Nach dem Verbrauch der Gefahrstoffe
ist auch eine entsprechende Entsorgung erforderlich. Bei den betreffenden Gefahrstoffen
kann es sich beispielsweise um Lösungsmittel, aber auch Säuren oder Laugen handeln.
[0003] In diesem Zusammenhang sind unter anderem Sicherheitsschränke oder Gefahrstoffschränke
bekannt, die im Allgemeinen zur Lagerung von flüssigen Gefahrstoffen wie beispielsweise
Lösemitteln eingesetzt werden. Solche Sicherheitsschränke sind regelmäßig feuerwiderstandsfähig
ausgelegt und verfügen über selbstschließende Türen im Brandfall. Sie haben sich grundsätzlich
bewährt und sind in vielfältiger Art und Weise bekannt geworden. Bezug genommen sei
nur beispielhaft auf die
DE 20 2010 004 038 U1 der Anmelderin mit weiteren Nachweisen.
[0004] Um die im Innern des Sicherheitsschrankes bzw. Gefahrstoffschrankes bevorrateten
Gefahrstoffe vor beispielsweise einer Explosion im Brandfall zu schützen, verfügen
solche Schränke meistens über einen Selbstschließmechanismus, der bei einer bestimmten
Temperatur-(Überschreitung) dafür sorgt, dass eine oder mehre Schranktüren ihren geschlossenen
Zustand einnehmen bzw. beibehalten. Aus diesem Grund verfügen solche Sicherheitsschränke
ferner regelmäßig über einen feuerwiderstandsfähigen Aufbau. Das ist grundsätzlich
bekannt und hat sich bewährt.
[0005] Bei einem gattungsgemäßen Verfahren entsprechend der
DE 199 63 799 A1 geht es darum, in einer Station Laborchemikalien von Großgebinden in Kleingebinde
umzufüllen und zu dosieren. Dabei wird unter anderem die Abfüllmenge durch eine programmierbare
Steuerung vorgegeben. Auf diese Weise soll ein weitgehend automatisiertes Abfüllen
von Laborchemikalien erreicht werden, die typischerweise in Großgebinden wie beispielsweise
Fässern angeliefert werden und dann in Kleingebinde umzufüllen sind.
[0006] Die Kleingebinde lassen sich zwar generell von beispielsweise Laborpersonal einfach
handhaben. Allerdings hat der Verbrauch von insbesondere Lösungsmitteln und vergleichbaren
Gefahrstoffen in letzter Zeit stark zugenommen. Denn die Analysemethoden sind verfeinert
und auf bisher nicht abgedeckte Gebiete erweitert worden. Ein Beispiel hierfür stellen
Chromatographen dar, die zur Trennung bzw. Untersuchung einer aus verschiedenen Substanzen
zusammengesetzten Probe dienen.
[0007] Um die betreffenden Untersuchungen vornehmen zu können, wird die zu analysierende
Probe typischerweise zerkleinert respektive gemahlen und mit Hilfe von einem oder
mehreren Lösungsmitteln aufgelöst. Diese Lösung wird dann chromatographisch untersucht.
Dadurch können nicht nur in der Probe befindliche Substanzen voneinander getrennt
werden, sondern diese Substanzen lassen sich auch über Standards identifizieren und
auch quantifizieren.
[0008] Sofern es sich also bei der mit dem Gefahrstoff arbeitenden Einrichtung beispielsweise
um einen Chromatographen und meistens eine sogenannte Einrichtung zur Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
handelt, steht das Laborpersonal vor dem Problem, die Gefahrstoffe bzw. erforderlichen
Lösungsmittel nicht nur bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen, sondern auch die
verbrauchten Lösungsmittel bzw. Gefahrstoffe zu entsorgen. Denn solche Chromatographen
arbeiten heutzutage oftmals automatisiert oder teilautomatisiert, so dass der Versorgung
mit den Gefahrstoffen und der Entsorgung der verbrauchten Gefahrstoffe eine wachsende
Bedeutung zukommt.
[0009] Dies umso mehr, als aufgrund sicherheitstechnischer Vorgaben, die in den Laboren
bevorrateten Mengen an Gefahrstoffen (sowohl was neu abgefüllte Gefahrstoffbehälter
als auch was verbrauchte Gefahrstoffbehälter angeht) auf ein Minimum reduziert werden
müssen. Ferner sind aus den geschilderten Gründen auch eine zentrale Versorgung mit
den Gefahrstoffen und eine zentrale Entsorgung nicht möglich.
[0010] Aus diesem Grund greifen die in der Praxis verfolgten Lösungen zumeist auf fliegende
Aufbauten zurück. Bei diesen fliegenden Aufbauten wird die mit dem Gefahrstoff arbeitende
Einrichtung, im Beispielfall der Chromatograph, einerseits mit einem Gebinde bzw.
einem neu abgefüllten Gefahrstoffbehälter für die Zufuhr des Gefahrstoffes verbunden.
Andererseits sind oftmals eine oder mehrere Auffangwannen für die Entsorgung vorgesehen,
das heißt zur Aufnahme der verbrauchten Gefahrstoffe. Das genügt heutigen Sicherheitsstandards
nicht (mehr). Im Übrigen stoßen solche fliegenden Aufbauten zunehmend bei mit den
betreffenden Arbeiten betrauten Personen auf Ablehnung, weil gegebenenfalls gesundheitsschädliche
Dämpfe unkontrolliert austreten können. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe
schaffen.
[0011] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zur Verund/oder
Entsorgung einer mit einem Gefahrstoff arbeitenden Einrichtung der eingangs beschriebenen
Ausprägung so weiterzuentwickeln, dass die Sicherheit gesteigert ist und insbesondere
eine Gesundheitsgefährdung des Personals größtenteils vermieden werden kann. Außerdem
soll eine korrespondierende Vorrichtung zur Verfügung gestellt werden.
[0012] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Verfahren zur
Ver- und/oder Entsorgung einer mit einem Gefahrstoff arbeitenden Einrichtung in Bezug
auf den in wenigstens einem Gefahrstoffbehälter mit dem erforderlichen bzw. betreffenden
Gefahrstoff dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung in Verbindung mit wenigstens
einem Sicherheitsschrank zur Aufbewahrung des Gefahrstoffes transportabel arbeitet.
Nach vorteilhafter Ausgestaltung definieren die Einrichtung und der Sicherheitsschrank
zu diesem Zweck eine transportable Arbeitseinheit.
[0013] Im Rahmen der Erfindung kommt es also zunächst einmal darauf an, dass die Einrichtung
und der Sicherheitsschrank eine Arbeitseinheit definieren. Das heißt, die Einrichtung
und der Sicherheitsschrank sind miteinander derart gekoppelt, dass sie zusammen arbeiten
können, folglich die gewünschte Arbeitseinheit zur Verfügung stellen. Die Kopplung
kann dabei so realisiert werden, dass die Einrichtung über beispielsweise einen oder
mehrere Schläuche mit dem Sicherheitsschrank arbeitstechnisch verbunden ist. Bei dem
einen oder den mehreren Schläuchen mag es sich um Versorgungsschläuche und/oder Entsorgungsschläuche
handeln.
[0014] Im erstgenannten Fall dient der Sicherheitsschrank beispielsweise zur Bevorratung
der Gefahrstoffe, welche über den einen oder die mehreren Versorgungsschläuche der
Einrichtung zugeführt werden. In diesem Fall nimmt der Sicherheitsschrank regelmäßig
neu abgefüllte Gefahrstoffbehälter auf. Die letztgenannte Alternative korrespondiert
dazu, dass in der Einrichtung verarbeitete Gefahrstoffe über den einen oder die mehreren
Entsorgungsschläuche in den Sicherheitsschrank entsorgt werden. In diesem Fall fungiert
der Sicherheitsschrank zur Bevorratung verbrauchter Gefahrstoffbehälter.
[0015] Selbstverständlich kann der Sicherheitsschrank aber auch sowohl neu abgefüllte Gefahrstoffbehälter
zur Versorgung der betreffenden Einrichtung mit dem Gefahrstoff als auch verbrauchte
Gefahrstoffbehälter zur Entsorgung der seitens der Einrichtung verbrauchten Gefahrstoffe
in seinem Innern aufnehmen. Daneben liegt es selbstverständlich im Rahmen der Erfindung,
mit zwei oder mehr Sicherheitsschränken zu arbeiten. In diesem Fall mag ein Sicherheitsschrank
zur Aufnahme des einen oder der mehreren neu abgefüllten Gefahrstoffbehälter dienen,
wohingegen der andere Sicherheitsschrank den einen oder die mehreren verbrauchten
Gefahrstoffbehälter in seinem Innern aufnimmt.
[0016] Die beiden Sicherheitsschränke können im Beispielfall zusammen mit der Einrichtung
zu der transportablen Arbeitseinheit zusammengefasst werden. Das heißt, die Einrichtung
in Verbindung mit dem einen oder den mehreren Sicherheitsschränken zur Aufbewahrung
des Gefahrstoffes arbeitet nach wie vor transportabel. Das gilt auch für den Fall,
dass beispielsweise der Sicherheitsschrank zweigeteilt mit einer Abteilung für den
jeweils neu abgefüllten Gefahrstoffbehälter und einer weiteren Abteilung für den verbrauchten
Gefahrstoffbehälter ausgelegt ist. Immer gewährleistet die Erfindung, dass die Kombination
aus der betreffenden und den Gefahrstoff verbrauchenden Einrichtung und dem einen
oder den mehreren Sicherheitsschränken zur Aufbewahrung des betreffenden Gefahrstoffes,
also zur Bevorratung des neu abgefüllten Gefahrstoffbehälters und/oder des verbrauchten
Gefahrstoffbehälters, transportabel arbeitet.
[0017] Dadurch wird nicht nur die Flexibilität erhöht, sondern gewährleistet die Erfindung
insbesondere, dass die eine oder die mehreren Gefahrstoffe ausschließlich im Sicherheitsschrank
bevorratet werden und hierzu auch der notwendige Sicherheitsschrank zur Verfügung
steht. Als Folge hiervon kann von den Gefahrstoffen auch keine Gesundheitsgefährdung
für das Bedienpersonal ausgehen. Denn im Innern des Sicherheitsschrankes beispielsweise
entstehende Dämpfe des Gefahrstoffes werden typischerweise über eine realisierte Absaugung
abgeführt. Außerdem wird der fragliche Gefahrstoff insbesondere im Brandfall optimal
im Innern des Sicherheitsschrankes geschützt. Das gilt sowohl für den Fall, dass der
Sicherheitsschrank mit dem neu abgefüllten Gefahrstoffbehälter ausgerüstet wird und
ebenso dann, wenn im Sicherheitsschrank ein oder mehrere verbrauchte Gefahrstoffbehälter
aufgenommen werden. Dadurch wird ein enormer Sicherheitsgewinn beobachtet und die
Akzeptanz in Laboren und von Bedienern deutlich erhöht.
[0018] Hinzu kommt, dass der flexible Einsatz der Einrichtung in Verbindung mit dem wenigstens
einen Sicherheitsschrank und die Transportfähigkeit der Kombination sicherstellt,
dass die fragliche Einrichtung an unterschiedlichen Stellen im Labor oder auch in
anderen Laboren problemlos eingesetzt werden kann. Denn die transportable Auslegung
der Arbeitseinheit ermöglicht insgesamt einen ortsvariablen Einsatz.
[0019] Hinzu kommt, dass die Kopplung von einerseits dem Sicherheitsschrank und andererseits
der mit dem Gefahrstoff arbeitenden Einrichtung eine Überwachung der eingesetzten
Volumina respektive Füllmengen an dem betreffenden Gefahrstoff und auch der Volumina
respektive Füllmengen des verbrauchten Gefahrstoffes ermöglicht. Tatsächlich hat es
sich bewährt, wenn als Gefahrstoffparameter ein oder mehrere Eigenschaften des Gefahrstoffes
aus der Gruppe Füllmenge, Abgabemenge, Fließgeschwindigkeit, Temperatur, Gasdruck
oder elektrische Leitfähigkeit mittels des wenigstens einen Sensors überwacht werden.
Das heißt, es besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, jede einzelne transportable
Arbeitseinheit dahingehend zu erfassen und entsprechende Werte abzuspeichern und auszuwerten,
welche die jeweilige Menge an noch nicht verbrauchtem Gefahrstoff zur Verfügung stellen
und wie viel an verbrauchtem Gefahrstoff bereits angefallen ist.
[0020] Wie bereits erläutert, handelt es sich bei der mit dem betreffenden Gefahrstoff arbeitenden
Einrichtung um eine solche zur Chromatographie und insbesondere eine Einrichtung zur
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie. Derartige Einrichtungen werden auch als
HPLC-Anlagen bezeichnet (High Performance Liquid Chromatography). Hierbei handelt
es sich um eine Analysemethode, mit deren Hilfe nicht nur Substanzen getrennt werden
können, sondern sich diese Substanzen auch über Standards identifizieren und quantifizieren
lassen. Im Unterschied zur Gaschromatographie lassen sich mit Hilfe der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
auch nicht flüchtige Substanzen analysieren. Dazu werden typischerweise die Gefahrstoffe
bzw. Lösungsmittel benötigt.
[0021] Generell wird in diesem Zusammenhang so gearbeitet, dass die jeweils zu untersuchende
Substanz bzw. Probe zusammen mit einem Laufmittel, beispielsweise dem Lösungsmittel
oder allgemein dem Gefahrstoff, durch eine Trennsäule gepumpt wird, um Verunreinigung
zurückzuhalten. Dabei weisen einzelne Substanzen der zu untersuchenden Probe in der
Trennsäule eine unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit auf. Am Ausgang der Trennsäule
treten die unterschiedlichen Substanzen folglich zeitlich nacheinander auf. Das zeitlich
aufgefächerte Auftreten der einzelnen Substanzen der Probe am Ausgang der Trennsäule
wird detektiert und ermöglicht es, die Probe auf bestimmte Substanzen hin zu analysieren,
und zwar sowohl quantitativ als auch qualitativ. Das ist grundsätzlich bekannt, wozu
nur beispielhaft auf die
DE 39 27 863 C2 mit dortigen zusätzlichen Literaturhinweisen Bezug genommen sei.
[0022] Als Gefahrstoffparameter haben sich im Allgemeinen sowohl eine Versorgungsfüllmenge
als auch eine Entsorgungsfüllmenge des betreffenden Gefahrstoffes im Hinblick auf
die Überwachung als besonders günstig erwiesen. Tatsächlich werden meistens sowohl
die Versorgungsfüllmenge als auch Entsorgungsfüllmenge des betreffenden Gefahrstoffes
überwacht und in der Steuereinheit ausgewertet.
[0023] Die Auswertung in der Steuereinheit kann derart erfolgen, dass aus der Versorgungsfüllmenge
auf einen etwaigen Restgehalt an Gefahrstoff im neu abgefüllten Gefahrstoffbehälter
rückgeschlossen wird. Ebenso lässt die Auswertung eine Aussage dahingehend zu, wie
viel an verbrauchtem Gefahrstoff angefallen ist und folglich wie weit der verbrauchte
Gefahrstoffbehälter oder die mehreren verbrauchten Gefahrstoffbehälter gefüllt sind.
In Abhängigkeit der seitens der Steuereinheit ausgewerteten Versorgungsfüllmenge und/oder
Entsorgungsfüllmenge kann dementsprechend die Beschaffung neu abgefüllter Gefahrstoffbehälter
zur Vorsorgung oder auch der Abtransport verbrauchter Gefahrstoffbehälter zur Entsorgung
initiiert werden. Dazu lassen sich die entsprechenden Füllmengen nach der Auswertung
durch die Steuereinheit beispielsweise an eine entfernte Leitstelle übertragen. In
dieser Leitstelle wird dann ein Signal beispielsweise dahingehend ausgegeben, dass
ein neu abgefüllter Gefahrstoffbehälter in Kürze oder in einem bestimmten prognostizierten
Zeitraum benötigt wird. Ebenso lässt sich eine Meldung erzeugen, dass der verbrauchte
Gefahrstoffbehälter in einer ebenfalls prognostizierten Zeitspanne gefüllt ist, so
dass sein Abtransport zur Entsorgung des Gefahrstoffes erforderlich wird.
[0024] Darüber hinaus kann durch einen Vergleich der Versorgungsfüllmenge mit der Entsorgungsfüllmenge
ein etwaiger Verlust an Gefahrstoffen im Innern der Einrichtung und/oder durch Verdunstung
erfasst werden. Dadurch lassen sich außerdem Plausibilitätsabschätzungen vornehmen,
die einen Rückschluss auf eine einwandfreie Funktionsweise der mit dem Gefahrstoff
arbeitenden Einrichtung zulassen. Schließlich besteht die Möglichkeit, für jede einzelne
Einrichtung Verbrauchskurven anzufertigen und hieraus Prognosen für zukünftige Verbräuche
anzustellen. Außerdem kann der Gesamtverbrauch in einem Labor anhand der einzelnen
Verbräuche der Einrichtungen bestimmt werden.
[0025] Insgesamt hat es sich bewährt, wenn wenigstens jeweils der verbrauchte Gefahrstoffbehälter
im Sicherheitsschrank bevorratet wird. Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis
aus, dass solche Gefahrstoffbehälter zur Aufnahme der verbrauchten Gefahrstoffe meistens
mit einer nicht verschließbaren Öffnung ausgerüstet sind, so dass ihre Bevorratung
in dem geschlossenen Sicherheitsschrank angeraten ist, zumal wenn dieser mit einer
Absaugung ausgerüstet wird. Demgegenüber ist eine Bevorratung neu abgefüllter Gefahrstoffbehälter
im Innern des Sicherheitsschrankes nicht unbedingt erforderlich, weil diese neu abgefüllten
Gefahrstoffbehälter typischerweise verschlossen sind und die Entnahme des jeweiligen
Gefahrstoffes hieraus unter Luftabschluss erfolgt.
[0026] Aufgrund sicherheitsrelevanter Überlegungen wird man meistens so vorgehen, dass sowohl
der verbrauchte Gefahrstoffbehälter als auch der neu abgefüllte Gefahrstoffbehälter
im Sicherheitsschrank bevorratet werden. Zu diesem Zweck können zwei getrennte und
beispielsweise miteinander gekoppelte Sicherheitsschränke zum Einsatz kommen. Es ist
aber auch möglich, mit nur einem Sicherheitsschrank zu arbeiten, der in zwei Abteilungen
einerseits für den neu abgefüllten Gefahrstoffbehälter und andererseits für den verbrauchten
Gefahrstoffbehälter ausgerüstet ist. - Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung
zur Durchführung des betreffenden Verfahrens. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung in Verbindung mit dem wenigstens einen Sicherheitsschrank zur Aufbewahrung
des Gefahrstoffes transportabel ausgebildet ist.
[0027] Der Sicherheitsschrank bei der erfindungsgemäßen Kombination ist typischerweise als
Tischschrank mit der auf einer Tischfläche platzierten Einrichtung ausgebildet. Das
heißt, der Sicherheitsschrank verfügt kopf- oder dachseitig über eine Tischfläche,
die ihrerseits die mit dem wenigstens einen Gefahrstoff arbeitende Einrichtung aufnimmt.
Hierbei handelt es sich vorteilhaft und nicht einschränkend um eine Einrichtung zur
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie wie zuvor beschrieben. Die Einrichtung selbst
kann entfernbar auf der Tischfläche platziert werden, ist also im Regelfall mechanisch
nicht mit der Tischplatte und folglich nicht mit dem Sicherheitsschrank verbunden,
wenngleich eine solche Variante im Rahmen der Erfindung dennoch möglich ist. Tatsächlich
erfolgt die Kopplung oder Verbindung der Einrichtung mit dem Sicherheitsschrank im
Sinne der erfindungsgemäßen Kombination regelmäßig und wenigstens über einen oder
mehrere Schläuche und/oder Kabel, wie nachfolgend noch näher erläutert wird.
[0028] Der Sicherheitsschrank bzw. Tischschrank kann als Unterschrank ausgelegt sein und
folglich über eine Bauhöhe bzw. Arbeitshöhe verfügen, die derjenigen einer üblichen
Arbeitsplatte oder einer Tischfläche entspricht. Dadurch kann ein Bediener die erfindungsgemäße
Kombination unmittelbar für seine Arbeit bei der Substanzanalyse nutzen, weil die
mit dem wenigstens einen Gefahrstoff arbeitende Einrichtung in üblicher Arbeitshöhe
angeordnet ist.
[0029] Beispielhaft mag es sich um einen Sicherheitsschrank handeln, wie er in der
DE 20 2008 016 975 U1 der Anmelderin näher beschrieben wird. Hierauf ist die Erfindung selbstverständlich
nicht beschränkt. Im Innern weist der Sicherheitsschrank regelmäßig einen oder mehrere
Gefahrstoffbehälter auf. In dem fraglichen Gefahrstoffbehälter wird der eine oder
werden die mehreren Gefahrstoffe zur Versorgung und/oder Entsorgung der Einrichtung
gelagert. Das geschieht im Allgemeinen flexibel, weil der Sicherheitsschrank insgesamt
transportabel ausgebildet ist. Da die Einrichtung auf der Tischfläche des Sicherheitsschrankes
platziert wird, wird insgesamt die transportable Auslegung der erfindungsgemäßen Kombination
zur Verfügung gestellt.
[0030] Dazu mag der Sicherheitsschrank mit unterseitigen Rollen ausgerüstet sein. An dieser
Stelle haben sich sowohl drehbare Rollen als auch feststehende Bockrollen sowie Kombinationen
als besonders günstig erwiesen. Außerdem mögen eine oder mehrere Rollen mit einer
Verriegelung bzw. Bremse ausgerüstet sein, um die erfindungsgemäße Kombination am
gewünschten Arbeitsplatz zu fixieren.
[0031] Die Tischfläche des Sicherheitsschrankes verfügt über wenigstens eine Durchführung
für zumindest einen mit der Einrichtung kommunizierenden Schlauch und/oder eine elektrische
Versorgungsleitung und/oder eine Datenleitung. Im Regelfall sind mehrere Schläuche
vorgesehen, die zwischen der Durchführung in der Tischfläche des Sicherheitsschrankes
einerseits und der Einrichtung andererseits vorgesehen sind.
[0032] Da die betreffenden Schläuche im Regelfall medien- und insbesondere luftdicht einerseits
an die Einrichtung und andererseits an die Durchführung in der Tischfläche und folglich
den jeweiligen Gefahrstoffbehälter im Inneren angeschlossen sind, lassen sich auf
einfache Art und Weise etwaige Verschmutzungen der Einrichtung vermeiden. Außerdem
kann insgesamt eine mediendichte und luftdichte Auslegung erreicht werden. Das ist
von besonderer Bedeutung vor dem Hintergrund, als etwaige Verschmutzungen bei der
im Regelfall eingesetzten Hochleistungsflüssigkeitschromatographie auf jeden Fall
vermieden werden müssen, weil sie ansonsten das Analyseergebnis verfälschen.
[0033] Bei der Durchführung handelt es sich im Regelfall um eine Entsorgungsdurchführung
zum Anschluss von Entsorgungsschläuchen an die betreffende Einrichtung. In diesem
Fall fungiert der Sicherheitsschrank als gleichsam Entsorgungsschrank. Grundsätzlich
kann die Durchführung aber auch als Versorgungsdurchführung zum Anschluss von Versorgungsschläuchen
ausgelegt sein. In diesem Fall fungiert der Sicherheitsschrank als Versorgungsstation
für die Einrichtung, wobei selbstverständlich auch Kombinationen möglich sind.
[0034] Der Sicherheitsschrank als solcher ist typischerweise wenigstens zweigeteilt ausgelegt.
In diesem Zusammenhang wird meistens mit einer Gefahrstoffabteilung und einer Lager-
bzw. Zusatzabteilung gearbeitet. In der Gefahrstoffabteilung findet sich der eine
oder finden sich die mehreren Gefahrstoffbehälter zur Aufnahme des Gefahrstoffes.
Die Lager- bzw. Zusatzabteilung kann demgegenüber zur Aufnahme beispielsweise eines
Rechners bzw. allgemein eines Steuergeräts oder von weiteren erforderlichen Einrichtungen
ausgelegt sein. Ein solcher Rechner oder allgemein eine Steuereinheit mit dem Steuergerät
und einer Anzeigeeinheit als Bestandteile ist besonders bevorzugt realisiert und dient
beispielsweise dazu, die verarbeitete Menge an Gefahrstoffen zu erfassen. Das heißt,
mit Hilfe der Steuereinheit und dem Sensor zur Volumenmessung kann der Verbrauch an
dem betreffenden Gefahrstoff beispielsweise bei der Versorgung der Einrichtung gemessen
und aufgezeichnet werden. Auch lässt sich mit einer solchen Steuereinheit der entstehende
Abfall bzw. die Menge an verunreinigten Gefahrstoffen ermitteln. Die fraglichen Werte
können darüber hinaus auf Plausibilität überprüft und miteinander abgeglichen werden.
[0035] Im Ergebnis wird eine Kombination aus zumindest einer mit wenigstens einem Gefahrstoff
arbeitenden Einrichtung und einem Sicherheitsschrank zur Aufbewahrung des betreffenden
Gefahrstoffes zur Verfügung gestellt, bei welcher die Einrichtung und der Sicherheitsschrank
die beschriebene transportable Arbeitseinheit bilden. Auf diese Weise fungiert der
Sicherheitsschrank gleichsam als Arbeitstisch zur Aufnahme der Einrichtung und gleichzeitig
als Versorgungs-/ Entsorgungsstation für die benötigten Gefahrstoffe.
[0036] Zusätzlich ist die gesamte Arbeitseinheit transportabel ausgelegt, so dass sie sich
flexibel an verschiedenen Arbeitsplätzen einsetzen und platzieren lässt. Schließlich
besteht die Möglichkeit, den Sicherheitsschrank mit der Einrichtung mediendicht und
sogar luftdicht zu koppeln, so dass etwaige Verschmutzungen der Einrichtung nicht
zu befürchten sind. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1 und 2
- unterschiedliche perspektivische Ansichten der erfindungsgemäßen Kombination und
- Fig. 3
- eine schematische Frontansicht der Kombination nach den Fig. 1 und 2.
[0038] In den Figuren ist eine Kombination aus zumindest einer mit wenigstens einem Gefahrstoff
arbeitenden Einrichtung 1 und einem Sicherheitsschrank 2 dargestellt. Bei der Einrichtung
1 handelt es sich vorliegend um eine Einrichtung 1, mit deren Hilfe Proben im Sinne
einer Hochleistungsflüssigkeitschromatographie analysiert werden können, wobei hierzu
typischerweise ein oder mehrere Gefahrstoffe in Gestalt von Lösungsmitteln erforderlich
sind. Der Sicherheitsschrank 2 dient nun zur Aufbewahrung des betreffenden Gefahrstoffes
bzw. der Lösungsmittel im Beispielfall.
[0039] Erfindungsgemäß bilden die Einrichtung 1 und der Sicherheitsschrank 2 eine transportable
Arbeitseinheit 1, 2. Nach dem Ausführungsbeispiel sind die Einrichtung 1 und der Sicherheitsschrank
2 über mehrere angedeutete Schläuche 3 miteinander gekoppelt und definieren auf diese
Weise die betreffende Arbeitseinheit 1, 2. Bei den Schläuchen 3 handelt es sich im
Ausführungsbeispiel um Entsorgungsschläuche 3. Das heißt, im Innern der Einrichtung
1 verarbeitete Gefahrstoffe bzw. Lösemittel, die durch den jeweiligen Prozess verschmutzt
sind, werden über die betreffenden Entsorgungsschläuche 3 in den Sicherheitsschrank
2 entsorgt.
[0040] Zu diesem Zweck ist der Sicherheitsschrank 2 in seinem Innern mit einem oder mehreren
nicht ausdrücklich dargestellten Gefahrstoffbehältern ausgerüstet, welche im Beispielfall
die verunreinigten Gefahrstoffe aufnehmen und bevorraten. Die fraglichen Gefahrstoffbehälter
oder der wenigstens eine Gefahrstoffbehälter kann zur Entsorgung der betreffenden
Gefahrstoffe aus dem Sicherheitsschrank 2 entnommen werden.
[0041] Zu diesem Zweck verfügt der Sicherheitsschrank 2 frontseitig über eine oder mehrere
Schranktüren 4. Grundsätzlich kann auch mit einem Schubladenschrank und einer entsprechenden
Schublade gearbeitet werden. Die beiden Schranktüren 4 sind im gezeigten Beispielfall
mit einem Selbstschließmechanismus mit Thermosicherung ausgerüstet, welcher sicherstellt,
dass beide Schranktüren 4 bei Überschreiten einer vorgegebenen Umgebungs-(Temperatur)
geschlossen werden oder geschlossen bleiben.
[0042] Der Sicherheitsschrank 2 verfügt generell über einen Korpus 5 sowie einen Sockel
6. Im Sockel 6 sind einzelne Zuluftöffnungen 7 vorgesehen, die an eine Be- und Entlüftungseinrichtung
angeschlossen sind oder sich anschließen lassen. Dadurch kann der Bereich unmittelbar
vor dem Sicherheitsschrank belüftet werden. Selbstverständlich ist auch der Innenraum
des Sicherheitsschrankes 2 an die Be- und Entlüftungseinrichtung angeschlossen. Darüber
hinaus verfügt der Sicherheitsschrank 2 noch über eine Tischfläche 8.
[0043] Bei dem Sicherheitsschrank 2 handelt es sich vorliegend um einen Tischschrank in
der Art eines Unterschrankes, also einen solchen Schrank, bei dem die Tischfläche
8 kopfseitig eine Höhe aufweist, wie sie bei üblichen Labortischen beobachtet wird
oder vorliegt. Dadurch kann die Einrichtung 1 zur Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
auf der betreffenden Tischfläche 8 in günstiger Arbeitshöhe für einen Bediener platziert
und hierauf ggf. festgelegt werden.
[0044] Wie bereits erläutert, weist der Sicherheitsschrank 2 in seinem Innern einen oder
mehrere nicht ausdrücklich dargestellte Gefahrstoffbehälter auf. Bei den Gefahrstoffbehältern
handelt es sich im Ausführungsbeispiel um solche, die zur Aufnahme des Gefahrstoffes
im Zuge der Entsorgung der Einrichtung 1 ausgelegt sind. Das heißt, der betreffende
Gefahrstoffbehälter nimmt verunreinigten Gefahrstoff bzw. verunreinigtes Lösemittel
auf, welches im Zuge der Flüssigkeitschromatographie in der Einrichtung 1 bei der
Analyse einer gewünschten Probe entstanden ist.
[0045] Man erkennt, dass die gesamte Kombination insgesamt als transportable Arbeitseinheit
1, 2 ausgelegt ist. Dazu ist der Sicherheitsschrank 2 selbst transportabel ausgelegt.
Zu diesem Zweck verfügt der Sicherheitsschrank 2 über unterseitige Rollen 9, die als
drehbare Rollen oder auch als feststehende Bockrollen sowie Kombinationen ausgebildet
sein können. Außerdem mag eine Bremse/Verriegelung einer oder mehreren Rollen 9 zugeordnet
werden, um die Kombination bzw. transportable Arbeitseinheit 1, 2 am gewünschten Einsatzort
fixieren zu können.
[0046] Die Tischfläche 8 des Sicherheitsschrankes 2 verfügt über wenigstens eine Durchführung
10, 11. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Durchführungen 10, 11 realisiert, nämlich
eine Durchführung 10 für mit der Einrichtung 1 kommunizierende Schläuche 3 und eine
weitere Durchführung 11 für elektrische Versorgungsleitungen 12. Außerdem mag die
Durchführung 11 auch für nicht ausdrücklich dargestellte Datenleitungen genutzt werden.
Wie bereits zuvor erläutert, handelt es sich bei den Schläuchen 3 um Entsorgungsschläuche
3 und ist die Durchführung 10 folglich als Entsorgungsdurchführung 10 ausgelegt. Die
Entsorgungsschläuche 3 sorgen für eine luft- und mediendichte Verbindung zwischen
einerseits der Durchführung 10 und andererseits der Einrichtung 1, so dass auf diese
Weise keine Luft oder sonstige Verschmutzungen in die Einrichtung 1 zur Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
gelangen können. Außerdem ist die Durchführung 10 mit dem einen oder den mehreren
Gefahrstoffbehältern im Inneren des Sicherheitsschrankes 2 verbunden.
[0047] Der Sicherheitsschrank 2 ist vorliegend wenigstens zweiteilig mit einer Gefahrstoffabteilung
2a und einer Zusatz- bzw. Lagerabteilung 2b ausgebildet. Der jeweiligen Abteilung
2a, 2b ist jeweils eine Schranktür 4 zugeordnet. Die Zusatz- bzw. Lagerabteilung 2b
dient im Ausführungsbeispiel zur Aufnahme eines Rechners. Darüber hinaus erkennt man
im Beispielfall noch eine Steuereinheit 13, 13' mit deren Hilfe einzelne Gefahrstoffparameter
erfasst werden können. Bei diesen Gefahrstoffparametern kann es sich um ein oder mehrere
Eigenschaften des Gefahrstoffes aus der Gruppe: Füllmenge, Abgabemenge, Fließgeschwindigkeit,
Temperatur, Gasdruck, elektrische Leitfähigkeit oder dergleichen handeln. Diese werden
jeweils mit einem Sensor überwacht. Zu diesem Zweck ist im Ausführungsbeispiel die
Steuereinheit 13, 13' mit dem fraglichen Sensor gekoppelt, mit dessen Hilfe im Beispielfall
das Volumen der verunreinigten und im Behälter bevorrateten Gefahrstoffe gemessen
werden kann.
[0048] Auf diese Weise lässt sich auch der Flüssigkeitsstand im Gefahrstoffbehälter ermitteln
und beispielsweise eine Meldung an eine entfernte Leitstelle übertragen, dass der
fragliche Gefahrstoffbehälter entleert und ausgetauscht werden muss. Außerdem erkennt
man anhand der Fig. 1, dass die Steuereinheit 13, 13' zweigeteilt sein kann mit einer
Anzeigeeinheit 13 und einem Steuergerät 13'. Bei dem Steuergerät 13' mag es sich um
den Rechner handeln. Das Steuergerät 13' ist in der Lager- bzw. Zusatzabteilung 2b
angeordnet.
[0049] Mit Hilfe der Steuereinheit 13, 13' werden im Ausführungsbeispiel sowohl eine Versorgungsfüllmenge
als auch eine Entsorgungsfüllmenge des betreffenden Gefahrstoffes überwacht und ausgewertet.
Die Versorgungsfüllmenge des Gefahrstoffes dient dazu, die mit der Einrichtung 1 vorgenommenen
chromatographischen Untersuchungen vornehmen zu können. Demgegenüber stellt die Entsorgungsfüllmenge
des betreffenden Gefahrstoffes die Menge an Gefahrstoff dar, welche durch und nach
der Untersuchung anfällt. Indem nun die Versorgungsfüllmenge ebenso wie die Entsorgungsfüllmenge
des betreffenden Gefahrstoffes überwacht und in der Steuereinheit 13, 13' ausgewertet
werden, lassen sich Prognosen über den verbleibenden Vorrat in einem nicht explizit
dargestellten neu abgefüllten Gefahrstoffbehälter treffen. Außerdem kann aus der Versorgungsfüllmenge
und insbesondere dem zugehörigen Flüssigkeitsstrom, also der Versorgungsfüllmenge
pro Zeiteinheit, auf zukünftige Verbräuche rückgeschlossen werden. Daraus lässt sich
ein Prognosezeitpunkt ableiten, zu welchem der neu abgefüllte Gefahrstoffbehälter
leer ist oder vermutlich leer sein wird. Als Folge hiervon initiiert die Steuereinheit
13, 13' in Abhängigkeit der ausgewerteten Versorgungsfüllmenge die Beschaffung eines
oder mehrerer neu abgefüllter Gefahrstoffbehälter.
[0050] Ebenso kann die Entsorgung des betreffenden Gefahrstoffes überwacht werden. In diesem
Fall wertet die Steuereinheit 13, 13' die Entsorgungsfüllmenge des betreffenden Gefahrstoffes
aus. Anhand der gemessenen Entsorgungsfüllmenge pro Zeiteinheit, also des Entsorgungsfüllstromes,
lassen sich wiederum Prognosen über den Zeitpunkt anstellen, zu welchem der verbrauchte
Gefahrstoffbehälter mit verbrauchtem Gefahrstoff so weit gefüllt ist, dass er entsorgt
werden muss. In diesem Fall initiiert die Steuereinheit 13, 13' den Abtransport des
betreffenden verbrauchten Gefahrstoffbehälters zur Entsorgung.
[0051] In dem dargestellten Sicherheitsschrank 2 können sowohl ein neu abgefüllter Gefahrstoffbehälter
als auch ein verbrauchter Gefahrstoffbehälter bevorratet werden. Grundsätzlich lässt
sich aber auch nur der jeweils verbrauchte Gefahrstoffbehälter in dem betreffenden
Sicherheitsschrank 2 platzieren. Demgegenüber mag der neu abgefüllte Gefahrstoffbehälter
seitlich neben der dargestellten Kombination platziert werden.
[0052] Anhand der Versorgungsfüllmenge und auch der Entsorgungsfüllmenge kann die Steuereinheit
13, 13' auch durch Vergleich Aussagen über den Verlust an Gefahrstoffen treffen. Dieser
Verlust lässt sich beispielsweise auf Verdunstung oder etwaige Lecks in der Einrichtung
1 zurückführen. Als Folge hiervon stellt eine durch Vergleich der Versorgungsfüllmenge
mit der Entsorgungsfüllmenge abgeleitete Leckrate ein Kriterium für die einwandfreie
Funktion der Einrichtung 1 dar.
[0053] Überschreitet die Leckrate einen beispielsweise in der Steuereinheit 13, 13' vorgegebenen
Wert (Sollwert), so wird dies als Fehlfunktion der Einrichtung 1 gedeutet und kann
ebenso wie die Versorgungsfüllmenge und auch die Entsorgungsfüllmenge an die entfernte
Leitstelle übertragen werden sowie dort einen entsprechenden Alarm oder eine Meldung
erzeugen. Außerdem lassen sich von der Leitstelle aus selbstverständlich mehrere der
beschriebenen Kombinationen aus der Einrichtung 1 und dem Sicherheitsschrank 2 überwachen.
Dadurch können Aussagen über den Gesamtverbrauch des Gefahrstoffes beispielsweise
je Labor oder je Abteilung gemacht werden. Es steht also ein äußerst effektives Arbeitsmittel
zur Verfügung, welches den Verbrauch und die Ströme der einzelnen Gefahrstoffe abbildet.
[0054] Hinzu kommt, dass auch zwischen einzelnen Gefahrstoffen differenziert werden kann,
so dass prinzipiell die Möglichkeit besteht, die jeweiligen Gefahrstoffe sortenrein
zu entsorgen und hier gegebenenfalls wieder aufzubereiten. Das ist bisher im Stand
der Technik nicht möglich, weil hier eine nach Gefahrstoffen getrennte Behandlung
überhaupt nicht möglich war. Im Rahmen der Erfindung können jedoch die einzelnen Kombinationen
aus der Einrichtung und dem Sicherheitsschrank 2 im Hinblick auf den jeweils eingesetzten
Gefahrstoff sowohl im Hinblick auf die Versorgungsfüllmenge als auch die Entsorgungsfüllmenge
separat in der zugehörigen Steuereinheit 13, 13' und folglich auch der entfernten
Leitstelle untersucht und ausgewertet werden. Dadurch lassen sich die Ströme einzelner
Gefahrstoffe, beispielsweise unterschiedlicher Lösungsmittel, voneinander separieren,
und zwar sowohl was die Versorgung als auch die Entsorgung angeht. Das führt zu einem
enormen Sicherheitsgewinn und dazu, dass überhaupt eine sortenreine Wiederaufbereitung
ermöglicht wird.
1. Verfahren zur Ver- und/oder Entsorgung einer mit einem Gefahrstoff arbeitenden Einrichtung
(1), wonach mit Hilfe wenigstens einer Steuereinheit (13, 13') sowie zumindest einem
Sensor wenigstens ein Gefahrstoffparameter überwacht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1) in Verbindung mit wenigstens einem Sicherheitsschrank (2) zur
Aufbewahrung des Gefahrstoffes in zumindest einem Gefahrstoffbehälter transportabel
arbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1) und der Sicherheitsschrank (2) eine transportable Arbeitseinheit
(1, 2) definieren.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Gefahrstoffparameter ein oder mehrere Eigenschaften des Gefahrstoffes aus der
Gruppe: Füllmenge, Abgabemenge, Fließgeschwindigkeit, Temperatur, Gasdruck, elektrische
Leitfähigkeit mittels des Sensors überwacht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Gefahrstoffparameter sowohl eine Versorgungsfüllmenge als auch eine Entsorgungsfüllmenge
des betreffenden Gefahrstoffes überwacht und in der Steuereinheit (13, 13') ausgewertet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit der seitens der Steuereinheit (13, 13') ausgewerteten Versorgungsfüllmenge
und/oder Entsorgungsfüllmenge die Beschaffung neu abgefüllter Gefahrstoffbehälter
zur Versorgung oder der Abtransport verbrauchter Gefahrstoffbehälter zur Entsorgung
initiiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der jeweils verbrauchte Gefahrstoffbehälter im Sicherheitsschrank (2)
bevorratet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der verbrauchte Gefahrstoffbehälter als auch der neu abgefüllte Gefahrstoffbehälter
im Sicherheitsschrank (2) bevorratet werden.
8. Vorrichtung zur Ver- und/oder Entsorgung einer mit einem Gefahrstoff arbeitenden Einrichtung
(1), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei mit Hilfe wenigstens einer Steuereinheit (13, 13') sowie zumindest eines Sensors
wenigstens ein Gefahrstoffparameter überwacht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (1) in Verbindung mit wenigstens einem Sicherheitsschrank (2) zur
Aufbewahrung des Gefahrstoffes in zumindest einem Gefahrstoffbehälter transportabel
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tischfläche (8) des Sicherheitsschrankes (2) wenigstens eine Durchführung (10,
11) für mit der Einrichtung (1) kommunizierende Schläuche (3) und/oder Versorgungsleitungen
(12) und/oder Datenleitungen aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsschrank (2) wenigstens zweigeteilt mit einer Gefahrstoffabteilung
(2a) und einer Lager- bzw. Zusatzabteilung (2b) in seinem Innern ausgebildet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Ver- und/oder Entsorgung von Gefahrstoff bei einer mit dem Gefahrstoff
arbeitenden Einrichtung (1), wonach mit Hilfe wenigstens einer Steuereinheit (13,
13') sowie zumindest einem Sensor wenigstens ein Gefahrstoffparameter überwacht wird,
und wonach die Einrichtung (1) in Verbindung mit wenigstens einem Sicherheitsschrank
(2) zur Aufbewahrung des Gefahrstoffes in zumindest einem Gefahrstoffbehälter arbeitet,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Einrichtung (1) und der Sicherheitsschrank (2) eine transportable Arbeitseinheit
(1, 2) derart definieren, dass
- die Einrichtung (1) über einen oder mehrere Schläuche (12) mit dem mit unterseitigen
Rollen (9) ausgerüsteten Sicherheitsschrank (2) arbeitstechnisch verbunden ist, und
dass
- als Gefahrstoffparameter sowohl eine Versorgungsfüllmenge als auch eine Entsorgungsfüllmenge
des betreffenden Gefahrstoffes überwacht und in der Steuereinheit (13, 13') ausgewertet
werden. t.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Gefahrstoffparameter ein oder mehrere Eigenschaften des Gefahrstoffes aus der
Gruppe: Füllmenge, Abgabemenge, Fließgeschwindigkeit, Temperatur, Gasdruck, elektrische
Leitfähigkeit mittels des Sensors überwacht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit der seitens der Steuereinheit (13, 13') ausgewerteten Versorgungsfüllmenge
und/oder Entsorgungsfüllmenge die Beschaffung neu abgefüllter Gefahrstoffbehälter
zur Versorgung oder der Abtransport verbrauchter Gefahrstoffbehälter zur Entsorgung
initiiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der jeweils mit verbrauchtem Gefahrstoff gefüllte Gefahrstoffbehälter
im Sicherheitsschrank (2) bevorratet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der mit verbrauchtem Gefahrstoff gefüllte Gefahrstoffbehälter als auch der
neu abgefüllte Gefahrstoffbehälter im Sicherheitsschrank (2) bevorratet werden.
6. Vorrichtung zur Ver- und/oder Entsorgung von Gefahrstoff bei einer mit dem Gefahrstoff
arbeitenden Einrichtung (1), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, wobei mit Hilfe wenigstens einer Steuereinheit (13, 13') sowie
zumindest eines Sensors wenigstens ein Gefahrstoffparameter überwacht wird, und wobei
die Einrichtung (1) in Verbindung mit wenigstens einem Sicherheitsschrank (2) zur
Aufbewahrung des Gefahrstoffes in zumindest einem Gefahrstoffbehälter ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Einrichtung (1) und der Sicherheitsschrank (2) eine transportable Arbeitseinheit
(1, 2) derart definieren, dass
- die Einrichtung (1) über einen oder mehrere Schläuche (2) mit dem mit unterseitigen
Rollen (9) ausgerüsteten Sicherheitsschrank arbeitstechnisch verbunden ist, und dass
- als Gefahrstoffparameter sowohl eine Versorgungsfüllmenge als auch eine Entsorgungsfüllmenge
des betreffenden Gefahrstoffes überwacht und in der Steuereinheit (13, 13') ausgewertet
werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tischfläche (8) des Sicherheitsschrankes (2) wenigstens eine Durchführung (10,
11) für die mit der Einrichtung (1) kommunizierenden Schläuche (3) und/oder Versorgungsleitungen
(12) und/oder Datenleitungen aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherheitsschrank (2) wenigstens zweigeteilt mit einer Gefahrstoffabteilung
(2a) und einer Lager- bzw. Zusatzabteilung (2b) in seinem Innern ausgebildet ist.