[0001] Die Erfindung betrifft einen Bodenablauf, der eine Oberfläche, insbesondere eines
Umschlagplatzes oder Rückhalteraumes für wassergefährdende Stoffe, mit einer Kanalisationsleitung
verbindet und der eine zwischen einer Ablaufposition und einer Schließposition verstellbare
Verschlusseinrichtung zum flüssigkeitsdichten Verschließen der Verbindung zwischen
Oberfläche und Kanalisationsleitung und eine Betätigungshandhabe zur Verstellung der
Verschlusseinrichtung aufweist.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Anordnung eines Umschlagplatzes für wassergefährdende
Stoffe mit wenigstens einem Bodenablauf, welcher am tiefsten Punkt einer mit einem
Gefälle ausgestatteten Ablauffläche angeordnet ist.
[0003] Derartige Umschlagplätze sind erforderlich in Bereichen, in denen wassergefährdende
Stoffe, insbesondere Flüssigkeiten, umgeschlagen werden. Ein Umschlag kann beispielsweise
ein Umpumpen einer Flüssigkeit zwischen einem mobilen und einem ortsfesten Tank sein.
Ein derartiger Umschlagplatz wird auch als Abfüllplatz bezeichnet. Auch die Handhabung
von Gebinden, wie es beim Laden eines Lastkraftwagens mit einem Gabelstapler erfolgt,
erfordert einen solchen Umschlagplatz. Der Umschlagplatz verfügt über eine flüssigkeitsdichte
Ablauffläche.
[0004] Wenn sich die Umschlagplätze im Freien befinden, fällt auf der Ablauffläche Regenwasser
an, das nicht zurückgehalten werden soll. Es muss in die Regenwasserkanalisation abgeleitet
werden. Bei häufig benutzten Betriebstankstellen oder gar öffentlichen Tankstellen
wird eine Abscheideranlage für Leichtflüssigkeiten eingesetzt, die selbsttätig Regenwasser
von wassergefährdendem Kraftstoff abscheidet und den Kraftstoff zurückhält.
[0005] Umschlagplätze mit seltener Nutzung, beispielsweise selten genutzte Betriebstankstellen,
Entladebereiche für Lastkraftwagen oder Abfüllplätze für die Kraftstoffversorgung
von Blockheizkraftwerken, haben keine Abscheideranlage, sondern verfügen über einen
absperrbaren Bodenablauf oder ein Absperrorgan in der Kanalleitung zwischen Bodenablauf
und Abwasserkanal. Bevor der Bodenablauf beziehungsweise das Absperrorgan geöffnet
wird, muss geprüft werden und sichergestellt sein, dass sich auf dem Umschlagplatz
kein wassergefährdender Stoff befindet.
[0006] Abscheideranlagen sind konstruktiv sehr aufwendig und wartungsintensiv. Sie müssen
turnusmäßig von einem Fachbetrieb überprüft, entleert und gereinigt werden und dürfen
nicht an die Regenwasserkanalisation angeschlossen werden, sondern benötigen einen
Anschluss an die Schmutzwasserkanalisation. Ein ähnlich hoher konstruktiver Aufwand
ist mit Absperrorganen verbunden, die in Kanalleitungen angeordnet sind.
[0007] Darüber hinaus ist der Einsatz von Schwerkraft-Abscheideranlagen bei wasserlöslichen
Stoffen oder Stoffen mit einer größeren Dichte als Wasser gar nicht möglich. Umschlagplätze,
an denen derartige Stoffe bewegt werden, können nur durch ein Absperrorgan von der
Kanalisation getrennt werden. Alternativ wird bei derartigen Anlagen auf einen Anschluss
an die Kanalisation verzichtet, was den Anspruch an die bauliche Gestaltung, insbesondere
hinsichtlich des erforderlichen Rückhaltevolumens, erheblich vergrößert.
[0008] Gattungsgemäß sind Bodenabläufe an Umschlagplätzen für wassergefährdende Stoffe bekannt,
die eine Verschlusseinrichtung umfassen, welche mit einer Betätigungshandhabe verstellt
wird. Dabei ist die Betätigungshandhabe losgelöst von dem Bodenablauf und wird zur
Verstellung der Verschlusseinrichtung als ein Schlüssel mit einer Schließaufnahme
mit dem Bodenablauf verbunden. Durch eine Drehbewegung wird dann beispielsweise eine
Spindel betätigt, welche die Verschlusseinrichtung zwischen Ablaufposition und Schließposition
bewegt.
[0009] Aus der Druckeschrift
DE 1 801 831 A1 ist eine Absperrvorrichtung für Gasleitungen mit einer Dichtigkeits- beziehungsweise
Leckage-Detektion und -Signalisierung bekannt. Diese Absperrvorrichtung hat zwei Absperreinheiten,
zwischen denen ein Raum liegt, der funktionell zwischen diesen zwei Absperreinheiten
der Absperrvorrichtung liegt und in dem bei geschlossenem Stand der zwei Absperreinheiten
durch geeignete Mittel ein Unterdruck oder ein Überdruck erzeugt wird. Der absolute
Wert des Unterdruckes oder Überdruckes dient der Indikation, ob die beiden Abdichtungen
zwischen dem beweglichen Bestandteil der Absperrvorrichtung und deren Gehäuse dicht
beziehungsweise undicht sind. Hierzu wird die Druckabnahme in diesem Raum während
einer Dichtigkeitsüberprüfung durch einen entsprechenden Indikator erfasst.
[0010] Um den Problemen des Standes der Technik zu begegnen, werden bisher absperrbare Bodenabläufe
oder vom Bodenablauf getrennt und entfernt positionierte Absperrorgane verwendet.
Letztere befinden sich in der Regel außerhalb der Ablauffläche in einem speziellen
Schacht.
[0011] Absperrbare Bodenabläufe gibt es mit mechanischer, elektrischer und pneumatischer
Betätigung. Pneumatische Betätigungselemente benötigen im Winter getrocknete Luft,
damit sie nicht festfrieren. Für die Trocknung von Luft können Kältetrockner oder
Adsorbtionstrockner eingesetzt werden. Ist kein Trockner vorhanden, dann ist die Anschaffung
nur für diesen Zweck relativ teuer. Für die elektrische Betätigung gibt es Absperrorgane
mit Stellmotor. Dieser muss überflutungssicher sein und ist üblicherweise groß dimensioniert,
sodass hier ein flüssigkeitsdichter Schacht erforderlich ist. Oft wird der Schacht
außerhalb des Abfüllplatzes angeordnet und in der Mitte des Abfüllplatzes ein Bodenablauf
ohne Absperrorgan verbaut, welcher über eine Rohrleitung mit dem Schacht verbunden
ist. Hier ist es erforderlich, dass der Schacht und alle Anschlüsse und Übergänge
der Rohrleitung flüssigkeitsdicht sind.
[0012] Mechanisch zu betätigende absperrbare Bodenabläufe werden mit einem Schlüssel betätigt,
der aufgesteckt und wieder abgezogen werden muss, da sich der Ablauf im Fahrbereich
befindet. Die erforderlichen Vorgänge beim Abfüllen bestehen aus: 1. Heranfahren mit
dem Fahrzeug, 2. Vor dem Ablauf anhalten und absteigen, 3. Betätigungsschlüssel ergreifen,
den Verschluss schließen und den Betätigungsschlüssel wieder abziehen, 4. Aufsteigen,
das Fahrzeug vorfahren und wieder absteigen, 5. Tanken, 6. Aufsteigen, vorfahren und
wieder absteigen, 7. Betätigungsschlüssel ergreifen, den Verschluss öffnen und den
Betätigungsschlüssel wieder abziehen, 8. Aufsteigen und abfahren.
[0013] Derartig ausgerüstete Abfüllplätze werden seit etwa 20 Jahren so gebaut. Als Alternative
gibt es bisher nur die beschriebenen elektrischen oder pneumatischen Betätigungen,
die vergleichsweise teuer sind. Die elektrische Betätigung bringt außerdem noch eine
Schließzeit mit sich, die bis zu 30 Sekunden dauert. Als sehr teure Alternative gibt
es noch die Möglichkeit, den Abfüllplatz zu überdachen, wobei ein erheblicher Dachüberstand
erforderlich ist.
[0014] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen preiswerten sowie leicht und
schnell zu bedienenden Bodenablauf vorzustellen, insbesondere eine kostengünstige
und einfache Alternative für die aus dem Stand der Technik bekannten Bodenabläufe
und Umschlagplätze an die Hand zu geben. Dabei soll die Erfindung ein höheres Maß
an Sicherheit und/oder einen reduzierten Wartungsbedarf aufweisen, als es bei bekannten
Bodenabläufen und Umschlagplätzen möglich ist.
[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0016] Erfindungsgemäß ist also ein Bodenablauf vorgesehen, bei dem die Betätigungshandhabe
wenigstens ein Bedienelement und ein Betätigungsgestänge umfasst, wobei an einem Funktionsende
des Betätigungsgestänges die Verschlusseinrichtung befestigt und an einem dem Funktionsende
gegenüberliegenden Betätigungsende des Betätigungsgestänges das Bedienelement angeordnet
ist, wobei das Bedienelement in der Ablaufposition und in der Schließposition der
Verschlusseinrichtung insbesondere mit einem Abstand zu der Oberfläche stets oberhalb
der Oberfläche positioniert ist. Hierdurch wird erreicht, dass die Position des Bodenablaufes
und vor allem der Funktionszustand der Verschlusseinrichtung jederzeit optisch von
dem Bediener erfasst und kontrolliert werden können. Der Funktionszustand der Verschlusseinrichtung
wird beispielsweise anhand der Stellung des Bedienelementes erfasst.
[0017] Erfindungsgemäß ist auch ein Bodenablauf vorgesehen, bei dem die Tragstruktur unbeweglich
mit der Oberfläche verbunden ist und an einem Funktionsende des Betätigungsgestänges
die Verschlusseinrichtung befestigt ist und/oder an der Verschlusseinrichtung und/oder
an einem Sitzbereich der Verschlusseinrichtung zwei zueinander beabstandete Dichtungskörper
angeordnet sind, welche einen Dichtungsraum einschließen, und der Dichtungsraum über
eine Leitung mit einer Druckeinrichtung verbunden ist. Durch die ortsfest mit der
Oberfläche verbundene Tragstruktur und das Ablaufgehäuse wird erreicht, dass die Betätigungshandhabe
stets unverlierbar mit dem Bodenablauf verbunden ist.
[0018] Weiterhin ist die Bedienung manuell einfach und ihre Funktionsweise leicht nachvollziehbar,
sodass insgesamt mit dem Einsatz des erfindungsgemäßen, absperrbaren Bodenablaufes
mit einem oberirdisch, in Griffhöhe eines Menschen angeordneten Betätigungsgestänge
und Betätigungsgriff eine Verbesserung der Betriebssicherheit einhergeht, insbesondere
da das Betätigungsgestänge unmittelbar mit der Verschlusseinrichtung verbunden ist.
Darüber hinaus ermöglicht die Ausbildung eines Dichtungsraumes zwischen zwei Dichtungskörpern,
der Verschlusseinrichtung und dem Sitzbereich der Verschlusseinrichtung sowie die
Verbindung des Dichtungsraumes mit einer Druckeinrichtung eine erhöhte Sicherheit
sowie die Möglichkeit einer beispielsweise elektronischen Überwachung der Dichtigkeit
des Bodenablaufes.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, dass der Bodenablauf ein Einlaufvolumen umfasst, welches
zwischen dem Sitzbereich der Verschlusseinrichtung und der Oberfläche angeordnet ist.
Durch das Einlaufvolumen wird ein vor der Dichtungsebene liegender Pumpensumpf geschaffen,
welcher im Falle einer Havarie die Reinigung der Oberfläche erleichtert.
[0020] Als günstig erwiesen hat es sich, dass das Betätigungsende und/oder ein Großteil
der Tragstruktur, also mehr als die Hälfte der Erstreckung der Tragstruktur, oberhalb
der Oberfläche positioniert ist beziehungsweise dass das Betätigungsende mit einem
Abstand zu der Oberfläche oberhalb der Oberfläche positioniert ist. Dadurch, dass
die Betätigungshandhabe ständig oder zumindest im geschlossenen Zustand des Bodenablaufes
über die Oberfläche hinaus steht, ist die Verschlusseinrichtung leicht zu bedienen
und auch deren Funktion und Stellung einfach zu erkennen. Oberhalb der Oberfläche
bezieht sich erfindungsgemäß auf die Orientierung des Schwerefeldes der Erde. Ebenfalls
einen Bezug zum Schwerefeld der Erde hat die Angabe des tiefsten Punktes in der Ablauffläche,
in dem Sinne, dass Flüssigkeiten auf der Ablauffläche dem Schwerefeld folgend zum
tiefsten Punkt laufen.
[0021] Für eine translatorische, insbesondere vertikale Beweglichkeit des Betätigungsgestänges
hat es sich als praktisch erwiesen, dass die Tragstruktur ein Rohr umfasst, in dessen
Hohlraum das Betätigungsgestänge verschieblich angeordnet ist. Hierdurch ist es möglich,
das Betätigungsgestänge zu führen und gegen ein horizontales Ausbrechen zu sichern.
Darüber hinaus bietet das Rohr Schutz vor äußeren Einwirkungen, ist also Führung und
Mantel in einem Bauelement.
[0022] Vorteilhaft ist es, dass das Bedienelement über ein Drehgelenk rotatorisch mit der
Tragstruktur und über ein Pendelgelenk rotatorisch mit dem Betätigungsgestänge verbunden
ist. Hierdurch ist es möglich, mit geringem Kraftaufwand eine vorzugsweise translatorische
Bewegung des Betätigungsgestänges und der Verschlusseinrichtung zu erreichen. Hierbei
kann das Bedienelement als mechanischer Hebel wirken und verdeutlicht durch seine
Winkelstellung zur Horizontalen den Funktionszustand der Verschlusseinrichtung.
[0023] Für eine Initialisierung der translatorischen Bewegung des Betätigungsgestänges durch
eine rotatorische Bewegung des Bedienelementes hat es sich als günstig erwiesen, dass
die Tragstruktur einen Haltearm umfasst, an dem mit einem Abstand zu einer Längsachse
des Betätigungsgestänges das Drehgelenk angeordnet ist. Der Haltearm ist hierzu bevorzugt
am oder in der Nähe des Betätigungsendes positioniert. Durch den vom Haltearm erreichten
Abstand wird der Stellwinkel des Bedienelementes zwischen der Ablaufposition und der
Schließposition der Verschlusseinrichtung bestimmt. Hierbei hat es sich als besonders
günstig erwiesen, dass der Betrag des von der Verschlusseinrichtung zwischen Ablaufposition
und Schließposition zurückgelegten Weges größer ist als der halbe Abstand und kleiner
ist als der doppelte Abstand zwischen Längsachse und Drehgelenk.
[0024] Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Haltearm mit einer lösbaren Befestigungsvorrichtung
an der Tragstruktur verbunden ist, wobei die gelöste Befestigungsvorrichtung zu der
Tragstruktur beweglich, zumindest um eine Längsachse der Tragstruktur frei drehbar
ist und die fixierte Befestigungsvorrichtung relativ zur Tragstruktur unbeweglich
an dieser anliegt. Hierdurch ist es möglich, die Ausrichtung des Bedienelementes frei
zu wählen, sodass ein Typ des erfindungsgemäßen Bodenablaufes an unterschiedlichen
Einbauorten eingesetzt werden kann. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, dass die Tragstruktur und/oder die Verschlusseinrichtung und/oder das Betätigungsgestänge
rotationssymmetrisch ausgeführt und vorzugsweise koaxial angeordnet ist.
[0025] Bei dem erfindungsgemäßen Bodenablauf ist die Verschlusseinrichtung in Ablaufposition
im Einlaufvolumen und in der Schließposition in einem eine Durchbrechung aufweisenden
Sitzbereich positioniert.
[0026] Als dienlich erwiesen hat es sich, dass die Betätigungshandhabe ein Sperrelement
umfasst, das an dem Betätigungsgestänge und/oder an dem Bedienelement anlegbar ist,
wobei die Verschlusseinrichtung durch das an dem Betätigungsgestänge und/oder an dem
Bedienelement angelegte Sperrelement in der Ablaufposition beziehungsweise in der
Schließposition gehalten ist. Das Sperrelement dient dabei als eine Lagesicherung.
Diese ist besonders für die Ablaufposition von Bedeutung, da in dieser dauerhaft ein
Ablauf von Niederschlagwasser erreicht werden soll. Zum Verschließen des Bodenablaufes
wird dann erst das Sperrelement gelöst und dann die Position des Bedienelementes und
somit auch der Verschlusseinrichtung verändert. Das Sperrelement ist beispielsweise
als ein translatorisch, vorzugsweise senkrecht zur Längsachse verschieblicher Riegel
und/oder als ein beispielsweise um eine Achse drehbar, insbesondere an dem Haltearm
gelagerter Haken ausgeführt.
[0027] In der Schließposition liegt die Verschlusseinrichtung an dem Sitzbereich, insbesondere
an wenigstens einem Dichtungskörper an. Dabei wird sie durch Kraftschluss und/oder
durch Formschluss in ihrer Position gehalten. Um ein korrektes Erreichen der Schließposition
bei der Betätigung des Bedienelementes sicherzustellen, hat es sich als praktisch
erwiesen, dass an der Verschlusseinrichtung, insbesondere an einer der Oberfläche
zugewandten Kante, ein Anschlag vorgesehen ist. Die Verschlusseinrichtung wird durch
die Schwerkraft und/oder durch eine Betätigungskraft so lange auf den Sitzbereich
zubewegt, bis der Anschlag an dem Sitzbereich anliegt.
[0028] Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass senkrecht zu der Längsachse des Betätigungsgestänges
beziehungsweise der Tragstruktur die Querschnittsfläche der Durchbrechung des Sitzbereiches
größer ist als die der Verschlusseinrichtung und kleiner ist als die des Einlaufvolumens.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Verschlusseinrichtung und/oder eine
die Durchbrechung begrenzende Sitzfläche rotationssymmetrisch, insbesondere konzentrisch
zur Längsachse des Betätigungsgestänges bzw. der Tragstruktur, ausgeführt sind. Hierdurch
wird eine freie Drehbarkeit und somit eine gesicherte und vom Drehwinkel unabhängige
Positionierbarkeit der Verschlusseinrichtung in der Schließposition gewährleistet.
[0029] Als besonders günstig erwiesen hat es sich, dass die Verschlusseinrichtung und die
Sitzfläche konzentrisch und zylindrisch gestaltet sind. Dies ermöglicht, dass die
Schließposition fast ausschließlich mit der Schwerkraft erreicht wird, zusätzliche
Schließkräfte also bestenfalls in geringem Umfang erforderlich sind. Auch für das
Öffnen und Verlassen der Schließposition ist eine gegen die Schwerkraft gerichtete
Kraft erforderlich, welche etwas größer ist als die auf die Verschlusseinrichtung
wirkende Schwerkraft.
[0030] Vorteilhaft ist es, dass an der Verschlusseinrichtung und/oder dem Sitzbereich wenigstens
ein Dichtungskörper angeordnet ist. Hierdurch wird eine hohe Abdichtung in der Schließposition
realisiert. Beispielsweise können thermisch bedingte Größenänderungen von Sitzbereich
und Verschlusseinrichtung kompensiert werden. Auch das Erreichen der Schließposition
wird durch einen insbesondere linienförmigen Dichtungskörper erleichtert.
[0031] Der Dichtungskörper ist vorzugsweise in einer Nut der Verschlusseinrichtung und/oder
des Sitzbereiches positioniert. Der oder die Dichtungskörper sind ringförmig. Der
ringförmige Dichtungskörper ermöglicht, insbesondere bei einer rotationssymmetrischen
Verschlusseinrichtung, eine Selbstzentrierung. Vorzugsweise besteht der Dichtkörper
aus einem Elastomerwerkstoff oder einem Gummiwerkstoff. Eine besonders praktische
Ausführungsform sieht vor, dass die Verschlusseinrichtung in der Ablaufposition von
dem Sitzbereich so weit entfernt positioniert ist, dass ein händischer, werkzeugloser
Wechsel der insbesondere in einer Nut der Sitzfläche positionierten Dichtungskörper
möglich ist.
[0032] Gegenstand einer anderen Ausführungsform ist die Querschnittsform des wenigstens
einen Dichtungskörpers, der eine Dichtlippe und eine Ausnehmung aufweist, wobei die
beispielsweise in einer Nut in der Verschlusseinrichtung angeordnete Dichtlippe in
der Schließposition von einem anliegenden Sitzbereich zumindest teilweise in die Ausnehmung
verformt wird.
[0033] Weiterhin sinnvoll ist es, dass an dem Betätigungsende der Tragstruktur und/oder
an dem Haltearm ein Sensor zur Erfassung der Position des Betätigungsgestänges und/oder
des Bedienelementes befestigt ist. Hierdurch ist eine elektronische Überwachung der
Position der Verschlusseinrichtung möglich. Da das Betätigungsgestänge bzw. das Bedienelement
unmittelbar auf die Position der Verschlusseinrichtung einwirken, kann deren Stellung
somit überwacht werden, ohne dass der Sensor oder dessen elektrische Leitungen in
Wasser führenden Bereichen angeordnet werden müssen oder die elektrischen Leitungen
die flüssigkeitsdichte Ablauffläche durchdringen müssen. Die somit einfache und kostengünstige
Realisierung einer sensorgestützten Positionsüberwachung erlaubt beispielsweise eine
Steuerung, welche den Betrieb einer Pumpe einer Zapfanlage nur bei einer Verschlusseinrichtung
in Schließposition freigibt.
[0034] Als eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung hat es sich erwiesen,
dass an der Verschlusseinrichtung und/oder dem Sitzbereich zwei axial zueinander beabstandete
Dichtungskörper angeordnet sind, die einen Dichtungsraum einschließen, welcher über
eine Leitung mit einer Druckeinrichtung verbunden ist. Die Druckeinrichtung ist vorzugsweise
oberirdisch, zum Beispiel an der Tragstruktur und/oder an dem Haltearm angeordnet
und wird mechanisch mit der Bewegung des Bedienelementes betätigt. Durch wenigstens
eine Druckerzeugungsvorrichtung der Druckeinrichtung kann einfach und effizient in
dem Druckraum ein zum Umgebungsluftdruck abweichender Dichtungsluftdruck erzeugt werden.
Dieser Dichtungsluftdruck ist beispielsweise geeignet, die Wirkung der Dichtungskörper
zu verbessern. Die Leitung ist in einer bevorzugten Ausführungsform als axialer Hohlraum
in dem Betätigungsgestänge ausgeführt. Der Druckraum ist in der Schließposition der
Verschlusseinrichtung durch die Verschlusseinrichtung, den Sitzbereich und die zwei
Dichtungskörper begrenzt.
[0035] Eine weitere Verbesserung ist es, dass die Druckeinrichtung neben der Druckerzeugungsvorrichtung
auch einen Drucksensor umfasst. Mittels des Drucksensors kann der von der Druckerzeugungsvorrichtung
in dem Dichtungsraum erzeugte und gegenüber dem Umgebungsluftdruck abweichende Dichtungsluftdruck
überwacht werden. Mit einer Veränderung des Dichtungsluftdruckes kann so eine Undichtigkeit
der Dichtungskörper detektiert werden. Diese Detektion erfolgt vorzugsweise elektronisch,
wodurch die Ausgabe einer Warnung oder die Beeinflussung einer Steuerung, beispielsweise
der Pumpe einer Zapfsäule möglich ist. Hierzu wird von dem Drucksensor die relative
Veränderung des Druckes in dem Druckraum oder ein Unterschreiten bzw. ein Überschreiten
eines Schwellenwertes des Dichtungsluftdruckes erfasst.
[0036] Der Dichtungsluftdruck ist ein Überdruck oder Unterdruck zu dem Luftdruck der Umgebung.
Zum Erzeugen des Dichtungsluftdruckes wird von der Druckerzeugungsvorrichtung die
Luft aus dem Dichtungsraum evakuiert oder zusätzliche Luft in den Dichtungsraum eingebracht.
Die Druckerzeugungsvorrichtung ist eine elektrische oder vorzugsweise mechanische,
insbesondere von Hand zu betätigende Pumpe, beispielsweise ein Faltenbalg, ein Ballon
oder ein Saugnapf. Zur Druckerzeugung ist die Druckerzeugungsvorrichtung mit zwei
Bedienelementen, einem Bedienelement und der Tragstruktur oder mit einem Bedienelement
und dem Haltearm gekoppelt.
[0037] Die Aufgabe wird weiterhin erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen
des Anspruches 13 gelöst. Erfindungsgemäß ist hierzu ein Umschlagplatz vorgesehen,
bei dem der Bodenablauf außerhalb eines zur Befahrung vorgesehenen Bereiches der Ablauffläche
positioniert ist. Hierdurch wird die Handhabung und ordnungsgemäße Benutzung des absperrbaren
Bodenablaufes vereinfacht, wodurch auch die Akzeptanz bei den Benutzern und letztendlich
die funktionale Sicherheit erhöht wird. Bei den Umschlagplätzen bisheriger Bauart
besteht der übliche, erforderliche Vorgang aus: 1. Heranfahren mit dem Fahrzeug, 2.
Vor dem Ablauf anhalten und absteigen, 3. Betätigungsschlüssel ergreifen, den Verschluss
schließen und den Betätigungsschlüssel wieder abziehen, 4. Aufsteigen, das Fahrzeug
vorfahren und wieder absteigen, 5. Tanken, 6. Aufsteigen, vorfahren und wieder absteigen,
7. Betätigungsschlüssel ergreifen, den Verschluss öffnen und den Betätigungsschlüssel
wieder abziehen, 8. Aufsteigen und abfahren. Demgegenüber verbessert die Erfindung
die Benutzung und die Sicherheit des Umschlagplatzes wesentlich.
[0038] Weiterhin günstig ist es, dass der Bodenablauf des Umschlagplatzes in einem mittels
eines Anfahrschutzes gegen ein Überfahren durch ein Fahrzeug gesperrten Abschnitt
der Ablauffläche positioniert ist. Dadurch, dass sich der Bodenablauf nicht im Fahrbereich
befindet und sein mechanisches Betätigungsgestänge dauerhaft mit der Verschlusseinrichtung
verbunden ist, ist es möglich, die Kombination von Bodenablauf und Betätigungshandhabe
mechanisch einfach zu gestalten. Das Gefälle des Umschlagplatzes wird so gestaltet,
dass Flüssigkeiten zu dem hinter dem Anfahrschutz positionierten Bodenablauf fließen.
[0039] Dabei ist es eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Umschlagplatzes, dass
der Bodenablauf nach wenigstens einem der vorstehend genannten Merkmale ausgeführt
ist.
[0040] Für eine besondere Ausführungsform des Umschlagplatzes mit zumindest einer Förderpumpe,
beispielsweise in einer Zapfsäule, hat es sich als günstig erwiesen, dass der Sensor
zur Erfassung der Funktionsposition der Verschlusseinrichtung derart mit der Förderpumpe
verknüpft ist, dass die Förderpumpe nur bei einem geschlossenen Bodenablauf fördern
kann. Hierdurch wird zusätzlich sichergestellt, dass kein wassergefährdender Stoff
in die Kanalisation gelangen kann. Eine ebenso günstige Ausführungsform sieht vor,
dass der Sensor des Bodenablaufes derart in eine Grenzwertgeberkette des Lagertanks
eingeschleift ist, dass ein Befüllen desselben nur bei geschlossenem Bodenablauf möglich
ist.
[0041] Eine besondere Weiterbildung sieht vor, dass der Drucksensor zur Überwachung des
Dichtungsluftdruckes mit der Steuerung der Förderpumpe und/oder dem Grenzwertgeber
des Lagertanks verknüpft ist. Hierdurch kann während des gesamten Abfüllvorganges
die Dichtigkeit überwacht werden und bei einem Ausfall der Dichtung der Abfüllvorgang
sofort unterbrochen werden.
[0042] Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind einige davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Umschlagplatzes nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Umschlagplatzes;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Bodenablaufes nach dem Stand der Technik;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes gemäß einer ersten
Ausführungsform;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung des in Figur 4 gezeigten Bodenablaufes in einer Ablaufposition;
- Fig. 6
- eine vergrößerte Darstellung des in Figur 4 gezeigten Bodenablaufes in einer Schließposition;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen lösbaren Befestigungseinrichtung;
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf die in Figur 7 gezeigte Befestigungseinrichtung;
- Fig. 9
- eine vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes gemäß einer zweiten
Ausführungsform in einer Ablaufposition;
- Fig. 10
- eine vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes gemäß einer zweiten
Ausführungsform in einer Schließposition;
- Fig. 11
- eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnittes des in Figur 10 gezeigten Bodenablaufes;
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes;
- Fig. 13
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes;
- Fig. 14
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes;
- Fig. 15
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes..
[0043] Figur 1 zeigt einen typischen Umschlagplatz 1 nach dem Stand der Technik, insbesondere
einen als Betriebstankstelle für Diesel genutzten Abfüllplatz zum sporadischen Betanken
von zwei Radladern. Der Umschlagplatz 1 besteht aus einer flüssigkeitsdichten Ablauffläche
2 aus Beton mit einer außen umlaufenden Aufkantung 3 und einem Gefälle 4 zur Mitte
der Ablauffläche 2. Das Gefälle 4 ist durch Pfeile angedeutet. Im tiefsten Punkt der
Ablauffläche 2 ist ein absperrbarer Bodenablauf 5 angeordnet. Außerdem sind auf der
Ablauffläche 2 ein Lagertank 6, eine Zapfsäule 7 und ein Anfahrschutz 8 für den Lagertank
6 und die Zapfsäule 7 angeordnet. Während des Tank- beziehungsweise Abfüllvorganges
befindet sich das zu betankende Fahrzeug beziehungsweise der Tankwagen auf der Ablauffläche
2. Dann muss der Bodenablauf 5 abgesperrt sein, um im Falle einer Havarie ausgetretenen
Diesel auffangen zu können. Durch die Aufkantung 3 von nur wenigen Zentimetern Höhe
kann das Auffangen von mehreren Kubikmetern Flüssigkeit bewirkt werden. Wenn nicht
getankt beziehungsweise abgefüllt wird, sollte der Bodenablauf 5 geöffnet sein, damit
sich kein Regenwasser auf der Ablauffläche 2 aufstaut. Da die Ablauffläche 2 an einer
Gebäudewand 9 angeordnet ist und der Lagertank 6 sowie die Zapfsäule 7 nahe an der
Gebäudewand 9 positioniert sind, ist der Anfahrschutz 8 nur dreiseitig um Lagertank
6 und Zapfsäule 7 ausgeführt. Der Bodenablauf 5 ist über eine Kanalleitung 10 mit
einem nicht weiter dargestellten Abwasserkanal verbunden.
[0044] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung eines Umschlagplatzes 1. Dieser Umschlagplatz
1 für wassergefährdende Stoffe hat am tiefsten Punkt einer mit einem Gefälle 4 ausgestatteten
Ablauffläche 2 einen Bodenablauf 5. Der Bodenablauf 5 ist in einem mittels des Anfahrschutzes
8 gegen ein Überfahren durch ein Fahrzeug gesperrten Abschnitt 11 der Ablauffläche
2 positioniert.
[0045] Figur 3 zeigt einen Bodenablauf 5 nach dem Stand der Technik. Dieser Bodenablauf
5 verbindet eine Oberfläche 12, insbesondere der Ablauffläche 2, mit einer Kanalleitung
10. Der Bodenablauf 5 umfasst ein Einlaufvolumen 13, eine zwischen einer Ablaufposition
und einer Schließposition verstellbare Verschlusseinrichtung 14 zum strömungsdichten
Verschließen des Einlaufvolumens 13 gegenüber der Kanalleitung 10 und eine manuelle
Betätigungshandhabe 15 zur Verstellung der Verschlusseinrichtung 14. Die Betätigungshandhabe
15 ist ein Steckschlüssel, welcher zum Öffnen beziehungsweise zum Schließen des Bodenablaufes
5 mit der Verschlusseinrichtung 14 beziehungsweise dem Bodenablauf 5 verbunden wird.
Das strömungsdichte Verschließen bezieht sich insbesondere auf Flüssigkeiten. Idealerweise
ist die Verschlusseinrichtung 14 auch zum strömungsdichten Verschließen für Gase geeignet.
[0046] Figur 4 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes 5.
Gegenüber dem Stand der Technik hat dieser Bodenablauf 5 eine dauerhaft mit dem Bodenablauf
5 beziehungsweise einem Ablaufgehäuse 16 des Bodenablaufes 5 verbundene Betätigungshandhabe
15. Die Betätigungshandhabe 15 umfasst ein Bedienelement 17, eine unbeweglich mit
dem Ablaufgehäuse 16 des Bodenablaufes 5 verbundene Tragstruktur 18 und ein relativ
zu der Tragstruktur 18 bewegliches Betätigungsgestänge 19. An einem Funktionsende
20 des Betätigungsgestänges 19 ist die Verschlusseinrichtung 14 befestigt und ein
Betätigungsende 21 des Betätigungsgestänges 19 ist mit dem Bedienelement 17 verbunden.
[0047] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine vergrößerte Darstellung der in Figur 4 gezeigten
ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bodenablaufes 5. Dabei ist in Figur 5
dargestellt, wie die Verschlusseinrichtung 14 in der Ablaufposition im Einlaufvolumen
13 des Bodenablaufes 5 gehalten ist. In Figur 6 ist dargestellt, wie die Verschlusseinrichtung
14 in der Schließposition an einem Sitzbereich 22 des Bodenablaufes 5 positioniert
ist. Das Einlaufvolumen 13 ist nach oben durch einen Einlaufrost 23, nach unten durch
den Sitzbereich 22 und zu den Seiten durch das Ablaufgehäuse 16 begrenzt. Der Sitzbereich
22 hat eine Durchbrechung 24, in der in Schließposition die Verschlusseinrichtung
14 positioniert ist und durch die in Ablaufposition Niederschlagswasser von dem Einlaufvolumen
13 in die Kanalleitung 10 gelangt. Die Verschlusseinrichtung 14 und der Sitzbereich
22, insbesondere die die Durchbrechung 24 begrenzende Sitzfläche 25 sind zylindrisch
und konzentrisch zu einer Längsachse 26 des Bodenablaufes 5 ausgeführt. Die Verschlusseinrichtung
14 weist weiterhin einen Anschlag 27 auf, der in der Schließposition an dem Sitzbereich
22 anliegt.
[0048] Der erfindungsgemäße Bodenablauf 5 verfügt weiterhin über ein Bedienelement 17, das
über ein Drehgelenk 28 rotatorisch zumindest mittelbar mit der Tragstruktur 18 und
über ein Pendelgelenk 29 rotatorisch mit dem Betätigungsgestänge 19 verbunden ist.
Die Tragstruktur 18 ist als ein Rohr ausgeführt, in dessen Hohlraum das Betätigungsgestänge
19 verschieblich angeordnet ist. Die Tragstruktur 18 umfasst einen am Betätigungsende
21 angeordneten Haltearm 30, an dem mit einem Abstand 31 zu der Längsachse 26 das
Drehgelenk 28 angeordnet ist. Der Haltearm 30 ist mit einer lösbaren Befestigungsvorrichtung
32 an der Tragstruktur 18 verbunden. An dem Haltearm 30 ist ein Sensor 33 zur Erfassung
der Position des Betätigungsgestänges 19 beziehungsweise des Bedienelementes 17 befestigt.
Zur Abdichtung der am Sitzbereich 22 positionierten Verschlusseinrichtung 14 ist in
einer Nut 34 der Sitzfläche 25 des Sitzbereiches 22 ein Dichtungskörper 35 angeordnet.
Der Dichtungskörper 35 ist eine Lippendichtung.
[0049] Ein an dem Bedienelement 17 gelenkig angeordnetes Sperrelement 36 dient dazu, die
Verschlusseinrichtung 14 und das Bedienelement 17 oder die Betätigungshandhabe 15
in der Ablaufposition zu halten. Dazu stützt sich das Sperrelement 36 auf dem Haltearm
30 ab. In der Schließposition ist das Sperrelement 36 nicht auf dem Haltearm 30 abgestützt.
[0050] Die Figuren 7 und 8 zeigen die lösbare Befestigungsvorrichtung 32, die an der Tragstruktur
18 befestigt ist. Diese besteht aus zwei Bolzen 42, die an beiden Enden ein Gewinde
aufweisen. Weiterhin weisen die Bolzen 42 zwischen den Gewinden eine Krümmung auf.
Der Winkel der Krümmung ist vorzugsweise größer als 90 Grad und kleiner als 270 Grad.
Als besonders günstig erwiesen hat sich der hier dargestellte Winkel von 180 Grad,
sodass die Achsen der Gewinde parallel zueinander orientiert sind. Der Radius der
Krümmung ist vorzugsweise gleich oder größer dem Außendurchmesser der Tragstruktur
18 gewählt. Der Haltearm 30 hat einen Flansch 43, in welchem zumindest mehrere Öffnungen
für die Gewinde der Bolzen 42 vorgesehen sind. Die Bolzen 42 umgreifen die Tragstruktur
18 und die Bolzen 42 und der Flansch 43 werden mittels Muttern 44 formschlüssig und
kraftschlüssig mit der Tragstruktur 18 verbunden. Durch den reinen Formschluss bei
leicht gelösten Muttern 44 kann der Haltearm 30 um die Längsachse 26 gedreht und entlang
der Längsachse 26 verschoben werden. Werden die Muttern 44 fest angezogen, so ist
durch den dann entstehenden Kraftschluss der Haltearm 30 an der Tragstruktur 18 befestigt.
[0051] Die Figuren 9 bis 11 zeigen vergrößerte Darstellungen des erfindungsgemäßen Bodenablaufes
5 gemäß einer zweiten Ausführungsform, wobei die Verschlusseinrichtung 14 in Figur
9 in der Ablaufposition und in den Figuren 10 und 11 in der Schließposition dargestellt
ist. Im Unterschied zu der in den Figuren 4 bis 6 gezeigten ersten Ausführungsform
sind bei dieser zweiten Ausführungsform an dem Sitzbereich 22 zwei axial zueinander
beabstandete Dichtungskörper 35 angeordnet und an der Betätigungshandhabe 15 ein Sperrelement
36 vorgesehen.
[0052] Die zwei Dichtungskörper 35 schließen in der Schließposition mit der Verschlusseinrichtung
14 und der Sitzfläche 25 einen Dichtungsraum 37 ein. Der Dichtungsraum 37 ist über
eine Leitung 38 mit einer an der Betätigungshandhabe 15 positionierten Druckeinrichtung
39 verbunden. Die Betätigungshandhabe 15 umfasst zwei Bedienelemente 17, die über
ein gemeinsames Drehgelenk 28 an dem Haltearm 30 gelagert sind. Ein Bedienelement
17 ist über das Pendelgelenk 29 mit dem Betätigungsgestänge 19 verbunden. Zwischen
den Bedienelementen 17 ist eine Druckerzeugungsvorrichtung 40 als ein Faltenbalg ausgebildet.
Die Druckeinrichtung 39 umfasst weiterhin einen Drucksensor 41. Das Sperrelement 36
zwischen den beiden Bedienelementen 17 dient der Aufrechterhaltung des von der Druckerzeugungsvorrichtung
40 erzeugten Dichtungsluftdruckes. Die die Druckerzeugungsvorrichtung 40 mit dem Dichtungsraum
37 verbindende Leitung 38 ist in dem Betätigungsgestänge 19 als axialer Hohlraum ausgeführt.
[0053] Figur 12 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes
5. Dieser Bodenablauf 5 hat ein mit der Oberfläche 12 verbundenes Ablaufgehäuse 16
und eine unabhängig von dem Ablaufgehäuse 16 mit der Oberfläche 12 verbundene, als
ein flaches Gelenk ausgeführte Tragstruktur 18. Die mit der Tragstruktur 18 verbundene
Betätigungshandhabe 15 wird zum Öffnen um die Drehachse des Gelenkes bewegt 45. Hierdurch
wird die am Funktionsende 20 des Betätigungsgestänges 19 angeordnete Verschlusseinrichtung
14 von dem Sitzbereich 22 des Ablaufgehäuses 16 angehoben 46. An der Verschlusseinrichtung
14 sind zwei zueinander beabstandete Dichtungskörper 35 angeordnet, welche in der
Geschlossenstellung der Verschlusseinrichtung 14 mit dem Sitzbereich 22 und der Verschlusseinrichtung
14 den Dichtungsraum 37 einschließen. Die Dichtungskörper 35 sind konzentrisch zueinander
und in der Geschlossenstellung der Verschlusseinrichtung 14 in einer horizontalen
Ebene angeordnet.
[0054] Die Figuren 13 und 14 zeigen weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bodenablaufes
5. Dabei sind die Verschlusseinrichtung 14 und der korrespondierend zur Verschlusseinrichtung
14 gestaltete Sitzbereich 22 kegelförmig ausgestaltet. Die Bewegung 46 der Verschlusseinrichtung
14 zum Öffnen des Bodenablaufes 5 ist durch einen Pfeil angedeutet. Die zwei zueinander
beabstandeten Dichtungskörper 35 sind auf der kegelstumpfförmigen Fläche der Verschlusseinrichtung
14 und/oder des Sitzbereiches 22 angeordnet. Der zwischen den Dichtungskörpern 35
ausgebildete Dichtungsraum 37 ist über eine Leitung 38 mit einer nicht weiter dargestellten
Druckeinrichtung 39 verbunden.
[0055] Figur 15 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bodenablaufes
5. Bei diesem Bodenablauf 5 ist das Betätigungsgestänge 19 nicht mit dem Ablaufgehäuse
16 verbunden, sondern das Betätigungsgestänge 19 kann gemeinsam mit der Verschlusseinrichtung
14 dem Ablaufgehäuse 16 entnommen werden. Der Bodenablauf 5 ist in Offenstellung gezeigt.
Zum Verriegeln der Verschlusseinrichtung 14 in der Geschlossenstellung ist in dem
Ablaufgehäuse 16 ein nicht weiter dargestellter Bajonettverschluss vorgesehen. Die
zum Verriegeln oder zum Entriegeln erforderliche Drehbewegung wird über die zwei Griffstücke
der Betätigungshandhabe 15 und das Betätigungsgestänge 19 auf die Verschlusseinrichtung
14 übertragen. Zur Überwachung des Unterdruckes in dem Dichtungsraum 37 ist an dem
Betätigungsgestänge 19 ein Drucksensor 41 angeordnet. Der Drucksensor 41 umfasst vorzugsweise
eine Sendeeinrichtung mittels welcher der erfasste Wert des Unterdruckes drahtlos
an eine Auswerteinrichtung übertragen werden kann. Die Auswerteinrichtung kann die
Werte des Unterdruckes protokollieren sowie Pumpen oder Warnlichter ansteuern.
1. Bodenablauf (5), der eine Oberfläche (12) mit einer Kanalleitung (10) verbindet und
der eine zwischen einer Ablaufposition und einer Schließposition verstellbare Verschlusseinrichtung
(14) zum strömungsdichten Verschließen der Verbindung zwischen Oberfläche (12) und
Kanalleitung (10) und eine Betätigungshandhabe (15) zur Verstellung der Verschlusseinrichtung
(14) aufweist, wobei
die Betätigungshandhabe (15) wenigstens ein Bedienelement (17) und ein Betätigungsgestänge
(19) umfasst, wobei an einem Funktionsende (20) des Betätigungsgestänges (19) die
Verschlusseinrichtung (14) befestigt und an einem dem Funktionsende (20) gegenüberliegenden
Betätigungsende (21) des Betätigungsgestänges (19) das Bedienelement (17) angeordnet
ist, wobei das Bedienelement (17) in der Ablaufposition und in der Schließposition
der Verschlusseinrichtung (14) insbesondere mit einem Abstand zu der Oberfläche (12)
oberhalb der Oberfläche (12) positioniert ist.
und/oder
an der Verschlusseinrichtung (14) und/oder an einem Sitzbereich (22) der Verschlusseinrichtung
(14) zwei zueinander beabstandete Dichtungskörper (35) angeordnet sind, welche einen
Dichtungsraum (37) einschließen, und der Dichtungsraum (37) über eine Leitung (38)
mit einer Druckeinrichtung (39) verbunden ist.
2. Bodenablauf (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungshandhabe (15) wenigstens ein Bedienelement (17), eine unbeweglich
zu der Oberfläche (12) angeordnete Tragstruktur (18), welche mit der Oberfläche (12)
und/oder mit einem in der Oberfläche (12) befestigten Ablaufgehäuse (16) des Bodenablaufes
(5) verbunden ist, und ein relativ zu der Tragstruktur (18) bewegliches Betätigungsgestänge
(19) umfasst, wobei an einem Funktionsende (20) des Betätigungsgestänges (19) die
Verschlusseinrichtung (14) befestigt ist und ein mit einem Abstand zu der Oberfläche
(12) oberhalb der Oberfläche (12) positioniertes Betätigungsende (21) des Betätigungsgestänges
(19) mit dem Bedienelement (17) verbunden ist.
3. Bodenablauf (5) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (17) über ein Drehgelenk (28) rotatorisch mit der Tragstruktur
(18) und über ein Pendelgelenk (29) rotatorisch mit dem Betätigungsgestänge (19) verbunden
ist.
4. Bodenablauf (5) nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstruktur (18) ein Rohr umfasst, in dessen Hohlraum das Betätigungsgestänge
(19) verschieblich angeordnet ist und/oder die Tragstruktur (18) einen Haltearm (30)
umfasst, an dem mit einem Abstand (31) zu einer Längsachse (26) des Betätigungsgestänges
(19) das Drehgelenk (28) angeordnet ist.
5. Bodenablauf (5) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungshandhabe (15) ein Sperrelement (36) umfasst, das an dem Betätigungsgestänge
(19) und/oder an dem Bedienelement (17) anlegbar ist, wobei die Verschlusseinrichtung
(14) durch das an dem Betätigungsgestänge (19) und/oder dem Bedienelement (17) angelegte
Sperrelement (36) in der Ablaufposition und/oder der Schließposition gehalten ist.
6. Bodenablauf (5) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenablauf (5) ein Einlaufvolumen (13) umfasst, welches zwischen dem Sitzbereich
(22) der Verschlusseinrichtung (14) und der Oberfläche (12) angeordnet ist und/oder
außerhalb eines Überfahrbereiches der Oberfläche (12) angeordnet ist.
7. Bodenablauf (5) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinrichtung (14) in Ablaufposition im Einlaufvolumen (13) und in Schließposition
in einem eine Durchbrechung (24) aufweisenden Sitzbereich (22) positioniert ist und/oder
senkrecht zu der Längsachse (26) des Betätigungsgestänges (19) beziehungsweise der
Tragstruktur (18) die Querschnittsfläche der Durchbrechung (24) des Sitzbereiches
(22) größer ist als die der Verschlusseinrichtung (14) und kleiner ist als die des
Einlaufvolumens (13).
8. Bodenablauf (5) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinrichtung (14) und/oder eine die Durchbrechung (24) begrenzende Sitzfläche
(25) zylindrisch, insbesondere konzentrisch zur Längsachse (26) des Betätigungsgestänges
(19) bzw. der Tragstruktur (18), ausgeführt sind.
9. Bodenablauf (5) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Verschlusseinrichtung (14) und/oder dem Sitzbereich (22) wenigstens ein Dichtungskörper
(35) angeordnet ist.
10. Bodenablauf (5) nach zumindest einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Betätigungsende (21) der Tragstruktur (18) und/oder an dem Haltearm (30) ein
Sensor (33) zur Erfassung der Position des Betätigungsgestänges (19) und/oder des
Bedienelementes (17) befestigt ist.
11. Bodenablauf (5) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinrichtung (39) wenigstens eine Druckerzeugungsvorrichtung (40) und/oder
einen Drucksensor (41) umfasst, wobei mittels der Druckerzeugungsvorrichtung (40)
in dem Dichtungsraum (37) ein gegenüber dem Umgebungsluftdruck abweichender Überdruck
oder Unterdruck erzeugbar ist.
12. Bodenablauf (5) nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckerzeugungsvorrichtung (40) eine elektrische oder vorzugsweise mechanische
Pumpe ist, insbesondere ein Faltenbalg, ein Ballon oder ein Saugnapf, die zur Druckerzeugung
mit wenigstens einem Bedienelement (17) und/oder der Tragstruktur (18) und/oder dem
Haltearm (30) gekoppelt ist.
13. Anordnung eines Umschlagplatzes (1) für wassergefährdende Stoffe mit wenigstens einem
Bodenablauf (5), welcher am tiefsten Punkt einer mit einem Gefälle (4) ausgestatteten
Ablauffläche (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenablauf (5) in der Ablauffläche (2) außerhalb eines Überfahrbereiches des
Umschlagplatzes (1) angeordnet ist.
14. Anordnung eines Umschlagplatzes (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenablauf (5) in einem mittels eines Anfahrschutzes (8) gegen ein Überfahren
durch ein Fahrzeug gesperrten Abschnitt (11) der Ablauffläche (2) positioniert ist.
15. Anordnung eines Umschlagplatzes (1) nach den Ansprüchen 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenablauf (5) nach zumindest einem Merkmal der Ansprüche 1 bis 12 ausgeführt
ist.