Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur pneumatischen Manipulation eines Betonbauteils
mit in dem Betonbauteil integrierter und im Querschnitt im Wesentlichen C-förmiger
Ankerschiene mit einem zur Außenseite des Betonbauteils weisendem Ankerschienenschlitz,
wobei in die Ankerschiene ein Füllstoff eingebracht wird, wobei zumindest ein pneumatisches
Hebeelement auf das Betonbauteil zumindest auf einen die Ankerschiene enthaltenden
Teilbereich gesetzt wird, wobei in dem durch das pneumatische Hebeelement und das
Betonbauteil gebildeten abgeschlossenen Volumen ein Unterdruck erzeugt wird, wobei
durch Betätigung des pneumatischen Hebeelements mit daran angesaugtem Betonbauteil
das Betonbauteil angehoben und an einen Zielort und in eine Zielposition bewegt wird,
wobei der Unterdruck in dem abgeschlossenen Volumen soweit abgeschwächt wird, bis
dass das Betonbauteil und das pneumatische Hebeelement voneinander trennbar sind,
und wobei anschließend der Füllstoff aus der Ankerschiene zumindest teilweise entfernt
wird.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Füllelement zur Verwendung in einem solchen
Verfahren.
Stand der Technik und Hintergrund der Erfindung
[0003] Die pneumatische Hebetechnologie ist in verschiedenen bereichen wohl bekannt, sei
es in der automatischen Fertigung im Rahmen der Robotik, zum Heben von Coils, aber
auch für große und schwere Bauteile, beispielsweise aus Beton. Dabei ist das Prinzip
dadurch gekennzeichnet, dass auf ein zu handhabendes Bauteil ein Saugnapf oder eine
Saugglocke aufgesetzt wird und zwischem dem Bauteil und dem Saugnapf bzw. der Saugglocke
ein Unterdruck erzeugt wird. Je nach Maß des Unterdrucks in Verbindung mit der Fläche
des Bauteils, in welcher dieser Unterdruck wirkt, entsteht eine Haltekraft zwischen
Bauteil und Saugnapf bzw. Saugglocke, welche die Gewichtskraft des Bauteils erreicht
und überschreitet. Durch Bewegung des Saugnapfes bzw. der Saugglocke kann das Bauteil
dann manipuliert werden, i.e. an einen Zieort und eine Zielposition verbracht werden.
Solch ein Saugnapf bzw. Saugglocke wird folgend als pneumatisches Hebeelement bezeichnet.
[0004] Ein solches pneumatisches Hebelelement ist typischerweise Teil einer Manipulationsvorrichtung
und an einem meist in allen drei Raumdimensionen, zumindest einer, bewegbaren Manipulatorarm
befestigt. Oftmals kann das pneumatische Hebeelement gegenüber dem Manipulatorarm
auch eine Rotationsbewegung ausführen. Weitere Teile einer solchen Manipulationsvorrichtung
umfassen Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks, typischerweise eine Vakuumpumpe,
und pneumatischen Leitungen, Rohre, Schläuche und dergleichen, durch welche Gas bzw.
Luft von dem Inneren des pneumatischen Hebeelements in Richtung der Saugeinlasses
der Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks gefördert wird, wodurch im durch das Bauteil
mit aufgesetztem pneumatischen Hebeelement gebildeten Volumen der gewünschte Unterdruck
erzeugt wird. Weiterhin umfasst eine solche Manipulationsvorrichtung typischerweise
mechanische, hydraulische und/oder pneumatische Mittel zur Bewegung des Armes in den
gewünschten Freiheitsgraden.
[0005] Ein grundsätzliches Problem besteht in der Dichtheit zwischen pneumatischem Hebeelement
und zu hebendem Bauteil, weil eine angeschlossene Unterdruckpunmpe eine Förderleistung
habe muss, welche ausreicht, um auch trotz Leckströme an Luft zwischen dem Bauteil
und dem aufgesetzten pneumatischen Hebeelement einen vorgegebenen Unterdruck in hinreichendem
Maß zu erzeugen. Dies ist insbesondere problematisch bei Betonbauteilen mit darin
integrierten Ankerschienen, weil ein pneumatisches Hebeelement kaum dergestalt ausbildbar
ist, jedenfalls unter vertretbarem technischen und wirtschaftlichem Aufwand, dass
seine Abdichtung zum Bauteil hin auch bis in den Grund und in den Hinterschnitt eines
Ankerschienenschlitzes reicht. Die Längsrichtung des Ankerschienenschlitzes kann somit
einen Luftkanal zwischen dem von dem Hebeelement und dem Bauteil gebildeten Volumen
und der Außenatmosphäre bilden mit der Folge kaum beherrschbarer großer Leckströme.
[0006] Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der Praxis bekannt. Hierbei werden
Füllstoffe in die Ankerschiene bzw. den Ankerschienenschlitz eingearbeitet, beispielsweise
Hartschäume oder Gips. Dieser Füllstoff muss dann später mühsam wieder aus dem Ankerschienenschlitz
entfernt bzw. heraus gekratzt werden. Zudem ist die Unterdruckstabiltät beispielsweise
von solchen Schäumen problematisch. Schließlich ist deren Einbringung umständlich
und zeitaufwändig, nicht zuletzt aufgrund der notwendigen Aushärtezeit.
Technisches Problem der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zur pneumatischen
Manipulation eines Betonbauteils mit integrierter Ankerschiene anzugeben, welches
einfach, kostengünstig und zuverlässig ausführbar ist.
Grundzüge der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen
[0008] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zur pneumatischen
Manipulation eines Betonbauteils mit in dem Betonbauteil integrierter und im Querschnitt
im Wesentlichen C-förmiger Ankerschiene mit einem zur Außenseite des Betonbauteils
weisendem Ankerschienenschlitz, wobei in die Ankerschiene ein vorzugsweise geschlossenes
Füllement aus einem gummielastischen Werkstoff mit, im Querschnitt der Ankerschiene
betrachtet, einander gegenüberliegenden Rastelementen, welche die Ankerschiene im
Bereich des Ankerschienenschlitzes hintergreifen, eingerastet wird, wobei zumindest
ein pneumatisches Hebeelement auf das Betonbauteil zumindest in einem die Ankerschiene
enthaltenden Teilbereich aufgesetzt wird, wobei in dem durch das pneumatische Hebeelement
und das Betonbauteil gebildeten abgeschlossenen Volumen ein Unterdruck erzeugt wird,
wobei durch Betätigung des pneumatischen Hebeelements mit daran angesaugtem Betonbauteil
das Betonbauteil angehoben und an einen Zielort und in eine Zielposition bewegt wird,
wobei der Unterdruck in dem abgeschlossenen Volumen soweit abgeschwächt wird, bis
dass das Betonbauteil und das pneumatische Hebeelement voneinander trennbar sind,
und wobei das Füllelement optional aus der Ankerschiene zumindest teilweise entfernt
wird.
[0009] Eine C-förmige Ankerschiene im Sinne der Erfindung umfasst verschiedene Detailformen
mit im Querschnitt betrachtet geraden Teilbereichen oder auch gekrümmt verlaufenden
Teilbereichen, beispielsweise insgesamt in Elipsenform. In jedem Fall weist die Ankerschiene
einen in Längsrichtung verlaufenden Ankerschienenschlitz auf, dessen Schlitzweite
B (s. beispielsweise Figur 3) kleiner als die Innenraumbreite U ist. Dadurch sind
die beiden Enden des "C" einander zugewandt und es lassen sich Bauteile mit einer
Länge von mehr als die Schlitzweite B in den Ankerschienenschlitz einführen und um
90° drehen, wodurch ein solches Bauteil dann mit seinen Längsenden die im Querschnitt
der Ankerschiene ersichtlichen nach innen weisenden Enden des "C" hintergreift. Diese
typische Ausbildung von Ankerschienen wird im Rahmen der Erfindung genutzt.
[0010] Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann das Füllelement bereits vor der Betonage des
Betonbauteils in die Ankerschiene eingesetzt werden und ersetzt dann (zusätzlich)
ganz oder teilweise eine Füllung des Standes der Technik, die das Eindringen von Frischbeton
in den Ankerschienenschlitz verhindert.
[0011] Das Füllelement im Sinne der Erfindung dichtet den Ankerschienenschlitz ab, so dass
hierüber kein Luftstrom (insbesondere in Richtung der Querschnittsebene des Ankerschienenschlitzes,
aber ggf. in Längsrichtung der Ankerschiene) möglich ist. Um einen Luftstrom durch
den Querschnitt der Ankerschiene (also in deren Längsrichtung) zu verhindern, wird
das Füllelement entweder über mindestens den Bereich der Ankerschiene ausgeführt,
der von einem Unterdruck betroffen sein wird oder gezielt nur dort eingesetzt, wo
die Dichtung des pneumatischen Hebeelements ansetzt. Bei letzterer Variante müssen
die Querschnittsteile, die nach Einbringen des eigentlichen Füllelements weiterhin
offen sind, mittels zusätzlicher Füllelemente o. ä. geschlossen werden. Das Füllelement
kann auch bereits vor der Betonage des Bauteils eingesetzt werden und ersetzt dann
ganz oder teilweise die Füllung, die das Eindringen von Frischbeton in den Ankerschienenschlitz
verhindert.
[0012] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass sich aufgrund der Ausbildung des Füllelements
und dessen gummielastischen Eigenschaften ein Ankerschienenschlitz in einer Ebene
der Oberfläche des Betonbauteiles abdichten läßt. Dadurch kann ein pneumatisches Hebeelement
an beliebiger Stelle des Betonbauteils aufgesetzt werden, ohne dass störende Leckströme
durch den Ankerschienenschlitz bzw. den darunter liegenden Kanal den erzeugten Unterdruck
nennenswert mindern können. Andererseits ist ein solches Füllelement aufgrund seiner
gummielastischen Eigenschaften nach der Manipulation des Betonbauteils auch leicht
durch Herausziehen von einem oder von beiden Enden her wieder entfernbar. Insgesamt
werden eine erhöhte Sicherheit, Zuverlässigkeit in Verbindung mit arbeitschritt- und
kostenmäßigen Erleichterungen erreicht.
[0013] Bevorzugt ist es, wenn der gummielastische Werkstoff eine Härte von Shore A im Bereich
von 4 bis 80, insbesondere 8 bis 50, aufweist. Der gummielastische Werkstoff hat vorzugsweise
eine Reißfestigkeit von zumindest 1 N/mm
2, insbesondere zumindest 5 N/mm
2.
[0014] Grundsätzlich sind beliebige handelsübliche gummielastische Werkstoffe einsetzbar,
wie beispielsweise thermoplastische Elastomere. Hierzu zählen beispielsweise Elastomere
auf Olefinbasis (wie PP/EPDM, beispielsweise Santoprene, Sarlink, Forprene), auf Urethanbasis
(wie Desmopan, Texin, Utechllan), auf Polyesterbasis bzw-Copolyester (wie Hytrel,
Riteflex), Styrol-Blockcopolymere (wie SBS, SEBS, SEEPS, MBS, beispielsweise Styroflex,
Septon Thermolast, oder auf Copolyamidbasis (wie PEBAX). Besonders bevorzugt ist es
jedoch, wenn der Gummiwerkstoff ein Silikongummi bzw. Silikonkautschuk ist. Des Weiteren
ist es möglich, dass das Füllelement als Verbundwerksoff bzw. Hybridwerkstoff ausgebildet
ist. Hierzu können insbesondere Gewebe- oder Fasereinlagen beispielsweise aus organischen
Polymerwerkstoffen oder Metall bzw. Stahl vorgesehen sein, beispielsweise in einem
Teilbereich (bezogen auf die Längserstreckung) oder die gesamte Länge des Füllelementes
durchspannend. Solche Einlagen können auch an den Enden oder zwischen den Enden eines
Füllelementes aus diesem heraus ragen, insbesondere auch aus dem Ankerschienenschlitz
heraus (bei in dem Ankerschienenschlitz eingebautem Füllelement). Dann bietet eine
solche Einlage eine Handhabe, um das Füllelement wieder aus dem Ankerschienenschlitz
herauszuziehen. Zu dem gleichen Zweck kann vor dem Einführen des Füllelements in den
Ankerschienenschlitz auch ein Ausreissband in den Ankerschienenschlitz, insbesondere
dessen Grund, eingelegt und ggf. dort (leicht lösbar) befestigt werden.
[0015] Ein Füllelement kann massiv (im Wesentlichen) aus dem gummielastischen Werkstoff
gebildet sein, oder auch Hohlräume, Kammern und dergleichen enthalten, ggf. auch als
Ballondichtung ausgebildet. Ebenso kann die Oberfläche Schlitze oder Lamellen aufweisen.
Solche Maßnahmen können die Kompressibilität des Füllelementes und so dessen Montierbarkeit
in einer Ankerschiene ebenso verbessern, wie den späteren Ausbau des Füllelementes
aus der Ankerschiene.
[0016] Im Rahmen der Erfindung kann es sich als zweckmäßig erweisen, wenn Montagehilfen
eingesetzt werden. Denn das Füllelement muss gleichsam in eine Ankerschiene "eingequetscht"
werden, insbesondere müssen die Rastelemente in den Ankerschienenschlitz hinein gedrückt
werden. Insbesondere bei Verwendung eher harter Gummiwerkstoffe erleichtern Montagehilfen
das Einsetzen des Füllelements in eine Ankerschiene. Als Montagehilfen kommen beispielsweise
im Querschnitt (der Ankerschiene bzw. des Füllelementes betrachtet) trichterförmig
ausgebildete Einführtrichter oder Kompressionselemente, welche ein Füllelement in
der Querschnittsebene zumindest in Richtung der beiden einander gegenüberliegenden
C-Schenkel der Ankerschiene komprimieren, in Frage. Solche Montagehilfen können ggf.
in Längsrichtung der Ankerschiene wieder entfernt werden. Als einfachste Montagehilfe
kommen natürlich geeignete Schmiermittel in Frage, wie beispielsweise Seifenlösung,
Öl oder Fett, insbesondere niedrigviskose Silikonfette oder Silikonöle, in Frage,
welche (vorzugsweise unmittelbar) vor dem Eindrücken auf die Ankerschiene im Bereich
des Ankerschienenschlitzes und/oder auf das Füllelement aufgetragen werden.
[0017] Die Form des Füllelements, im Querschnitt der aufzurastenden Ankerschiene betrachtet,
umfasst typischerweise ein Sockelteil, zwei einander gegenüberliegende Rastelemente,
welche den Ankerschienenschlitz hintergreifen, und, optional, ein Stützteil, welches
sich bei aufgerasteter Ankerschiene gegen den Grund des Ankerschienenschlitzes abstützt.
Ein solches Füllelement kann, in Längsrichtung der Ankerschiene betrachtet, eine Länge
aufweisen, welche der Länge der Ankerschiene entspricht. Dies ist insbesondere deshalb
vorteilhaft, weil das Füllelement dann nur den Bereich der Öffnung des Ankerschienenschlitzes
gegenüber dem Füllelement abzudichten braucht, nicht jedoch den gesamten Raum des
Ankerschienenschlitzes ausfüllen muss.
[0018] Es ist aber auch möglich, dass das Füllelement eine Länge aufweist, welche (nur)
zumindest den Teilbereich des Betonbauteils durchspannt, auf welchen das pneumatische
Hebeelement aufgesetzt wird. Wenn ein solches gegenüber der Ankerschiene verkürztes
Füllement nicht über seine gesamte Länge den Ankerschienenschlitz ausfüllt, so empfiehlt
es sich, wenn zumindest an den beiden Enden weitere, den Ankerschienenschlitz vollständig
ausfüllende Dichtelemente, beispielsweise aus einem gummielalstischen Werkstoff, angeordnet
und mit dem Füllelement verbunden oder ein Teil hiervon sind.
[0019] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Füllelement für ein erfindungsgemäßes Verfahren
mit einem Sockelteil, mit zwei einander gegenüberliegenden Rastelementen und mit einem
Stützteil, wobei die Höhe des Sockelteils der Schlitztiefe eines Ankerschienenschlitzes
einer zugeordneten Ankerschiene entspricht, wobei die Rastelemente zum Hintergreifen
des Ankerschienenschlitzes ausgebildet sind und wobei das Stützteil zum Anliegen an
den Grund des Ankerschienenschlitzes bei aufgerasteter Ankerschiene ausgebildet ist.
Das Stützteil ist vorteilhafterweise im Querschnitt durch die Rastelemente betrachtet
dreieckig oder trapezförmig, in Richtung von dem Sockelteil weg sich verjüngend, ausgebildet.
Hierdurch läßt sich das Füllement unschwer in den Ankerschieneschlitz einführen und
darin einrasten.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- ein mittels eines pneumatischen Hebeelementes angesaugtes Betonbauteil, im Querschnitt
durch eine Ankerschiene betrachtet,
- Figur 2:
- den Gegenstand der Figur 1, im Schnitt der Ebene A-A betrachtet.
[0021] In der Figur 1 erkennt man ein Betonbauteil 1 mit in dem Betonbauteil 1 integrierter
und im Querschnitt im Wesentlichen C-förmiger Ankerschiene 2 mit einem zur Außenseite
des Betonbauteils 1 weisendem Ankerschienenschlitz 3. In die Ankerschiene 2 ist ein
vorzugsweise geschlossenes Füllement 5 aus einem gummielastischen Werkstoff mit, im
Querschnitt der Ankerschiene 2 betrachtet, einander gegenüberliegenden Rastelementen
6, welche die Ankerschiene 2 im Bereich des Ankerschienenschlitzes 3 hintergreifen,
eingerastet. Ein pneumatisches Hebeelement 4, hier nur teilweise ersichtlich, ist
auf das Betonbauteil in einem die Ankerschiene enthaltenden Teilbereich aufgesetzt.
In dem durch das pneumatische Hebeelement 4 und das Betonbauteil 1 gebildeten abgeschlossenen
Volumen ist ein Unterdruck erzeugt ("p<0").
[0022] In dem Status der Figur 1 läßt sich durch Betätigung des pneumatischen Hebeelements
4 mit daran angesaugtem Betonbauteil 1 das Betonbauteil 1 anheben und an einen Zielort
und in eine Zielposition bewegen. Ist dieser Bewegungsvorgang abgeschlossen, so wird
der Unterdruck in dem abgeschlossenen Volumen soweit abgeschwächt, bis das Betonbauteil
1 und das pneumatische Hebeelement 4 voneinander trennbar sind. Das Füllelement 5
kann dann aus der Ankerschiene 2 zumindest teilweise entfernt werden.
[0023] Der Figur 1 ist weiterhin zu entnehmen, dass das Füllelement 5 ein Sockelteil 7,
ein Stützteil 8 und zwei Rastelemente 6 umfasst. Das Füllelement 5 ist aus einem gummielastischen
Werkstoff, im Ausführungsbeispiel einem Silikongummi, gebildet. Die Härte dieses gummielastischen
Werkstoffes liegt typischerweise im Bereich von 4 bis 80 Shore A.
[0024] In der Figur 2 erkennt man, das Füllelement 5 (in der eingebauten Lage) eine Länge
aufweist, welche der Länge der Ankerschiene 2 entspricht. Hierdurch ist der Ankerschienenschlitz
3 vollständig zur Oberfläche des Betonbauteils 1 hin abgedichtet.
[0025] Wird das Füllelement nur abschnittsweise dort eingesetzt, wo die Dichtung des pneumatischen
Hebeelements ansetzt, müssen die Querschnittsteile, die nach Einbringen des eigentlichen
Füllelements weiterhin offen sind, mittels zusätzlicher Füllelemente o. ä. geschlossen
werden.
[0026] In der Betrachtung der Figur 1 wiederum wird ersichtlich, dass - in dieser Querschnittsdarstellung
- die Höhe des Sockelteils 7 bis zu den Rastelementen 6 der Schlitztiefe S des Ankerschienenschlitzes
3 entspricht. Die Gesamthöhe des Füllelements 5 entspricht der Gesamtschlitztiefe
T. Weiterhin ist zu entnehmen, dass - in dem dargestellten Querschnitt betrachtet
- das Stützteil 8 eine Trapezform aufweist, wobei die Breite des dem Sockelteil gegenüberliegenden
Endes des Stützteils kleiner als die Schlitzbreite B der Ankerschiene 2 ist.
1. Verfahren zur pneumatischen Manipulation eines Betonbauteils (1) mit in dem Betonbauteil
(1) integrierter und im Querschnitt im Wesentlichen C-förmiger Ankerschiene (2) mit
einem zur Außenseite des Betonbauteils (1) weisendem Ankerschienenschlitz (3),
wobei in die Ankerschiene (2) ein vorzugsweise geschlossenes Füllement (5) aus einem
gummielastischen Werkstoff mit, im Querschnitt der Ankerschiene (2) betrachtet, einander
gegenüberliegenden Rastelementen (6), welche die Ankerschiene (2) im Bereich des Ankerschienenschlitzes
(3) hintergreifen, eingerastet wird,
wobei zumindest ein pneumatisches Hebeelement (4) auf das Betonbauteil (1) zumindest
in einem die Ankerschiene (2) enthaltenden Teilbereich aufgesetzt wird,
wobei in dem durch das pneumatische Hebeelement (4) und das Betonbauteil (1) gebildeten
abgeschlossenen Volumen ein Unterdruck erzeugt wird,
wobei durch Betätigung des pneumatischen Hebeelements (4) mit daran angesaugtem Betonbauteil
(1) das Betonbauteil (1) angehoben und an einen Zielort und in eine Zielposition bewegt
wird,
wobei der Unterdruck in dem abgeschlossenen Volumen soweit abgeschwächt wird, bis
dass das Betonbauteil (1) und das pneumatische Hebeelement (4) voneinander trennbar
sind, und
wobei das Füllelement (5) optional aus der Ankerschiene (2) zumindest teilweise entfernt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der gummielastische Werkstoff ein Silikongummi ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der gummielastische Werkstoff eine Härte von
Shore A im Bereich von 4 bis 80, insbesondere 8 bis 50, aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der gummielastische Werkstoff eine
Reißfestigkeit von zumindest 1 N/mm2, insbesondere zumindest 5 N/mm2, aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Füllelement (5), im Querschnitt
der aufzurastenden Ankerschiene (2) betrachtet, ein Sockelteil (7), zwei einander
gegenüberliegende Rastelemente (6), welche den Ankerschienenschlitz (3) hintergreifen,
und optional ein Stützteil (8), welches sich bei aufgerasteter Ankerschiene (2) gegen
den Grund (9) des Ankerschienenschlitzes (3) abstützt, aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Füllelement (5) eine Länge aufweist,
welche der Länge der Ankerschiene (2) entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Füllelement (5) eine Länge aufweist,
welche zumindest den Teilbereich des Betonbauteils (1) durchspannt, auf welchen das
pneumatische Hebeelement (4) aufgesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Füllelement (5) gezielt nur
dort eingesetzt wird, wo die Dichtung des pneumatischen Hebeelements (4) auf dem Betonbauteil
(1) ansetzt. Der Luftstrom durch die nach Einbringen des eigentlichen Füllelements
weiterhin offenen Querschnittsteile wird mittels zusätzlicher Füllelemente o. ä. verhindert.
9. Füllelement (5) für ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einem Sockelteil
(7), mit zwei einander gegenüberliegenden Rastelementen (6) und mit einem Stützteil
(8), wobei die Höhe des Sockelteils (7) der Schlitztiefe (S) eines Ankerschienenschlitzes
(3) einer zugeordneten Ankerschiene (2) entspricht, wobei die Rastelemente (6) zum
Hintergreifen des Ankerschienenschlitzes (3) ausgebildet sind und wobei optional das
Stützteil (8) zum Anliegen an den Grund (9) des Ankerschienenschlitzes (3) bei aufgerasteter
Ankerschiene (2) ausgebildet ist.