[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Laufschaufel für eine Turbinen- oder Verdichterstufe
einer Gasturbine, eine Gasturbine, insbesondere Flugtriebwerk-Gasturbine, mit einer
solchen Laufschaufel sowie ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Laufschaufel.
[0002] Aus der
EP 2 402 559 A1 ist eine Turbinenlaufschaufel mit einem radial äußeren Deckband bekannt.
[0003] Insbesondere aufgrund asymmetrischer Überhänge des Deckbandes relativ zum Schaufelblatt
induzieren Zentrifugalkräfte im Betrieb Spannungen im Deckband, die dieses zu verwinden
suchen.
[0004] Die
EP 2 402 559 A1 schlägt daher vor, in einer Deckbandtasche, die in Umfangsrichtung durch zwei einander
gegenüberliegende, z-förmige Rippen begrenzt ist, wenigstens eine Verstärkungsrippe
anzuordnen, die sich im Wesentlichen in Richtung der maximalen bzw. Hauptträgheitsachse
der Schaufel bzw. deren radial äußeren Abschnitts erstreckt.
[0005] Solche gegen die Rotationsachse geneigten Rippen in Taschen sind jedoch schwierig
zu fertigen und können zudem strömungstechnisch ungünstig sein.
[0006] Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gasturbine
zur Verfügung zu stellen, insbesondere, wenigstens eine der vorstehend erläuterten
Nachteile zu vermindern.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Laufschaufel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Ansprüche 8, 9 stellen eine Gasturbine mit einer entsprechenden Laufschaufel bzw.
ein Verfahren zum Herstellen einer entsprechenden Laufschaufel unter Schutz. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Nach einem Aspekt
der vorliegenden Erfindung weist eine Gasturbine, insbesondere eine Flugtriebwerk-Gasturbine,
eine oder mehrere Turbinenstufen und eine oder mehrere Verdichterstufen mit je einer
oder mehreren, in Umfangsrichtung verteilten Laufschaufeln auf. Die Laufschaufeln
können lösbar oder unlösbar, insbesondere stoffschlüssig, mit einem Rotor der Gasturbine
verbunden oder integral mit diesem ausgebildet sein bzw. werden.
[0008] Wenigstens eine dieser Laufschaufeln weist ein radial äußeres Deckband auf. Das Deckband
kann in einer Ausführung mit einem Schaufelblatt der Laufschaufel integral ausgebildet,
insbesondere ur- und/oder umgeformt, oder stoffschlüssig verbunden, insbesondere verschweißt
sein bzw. werden. In einer Ausführung weist das Deckband zwei Ränder auf, die einander
in Umfangsrichtung gegenüberliegen. Diese sind in einer Ausführung z-förmig ausgebildet.
In einer Ausführung berühren die Deckbänder in Umfangsrichtung benachbarter Laufschaufeln
einander längs ihrer Ränder.
[0009] Auf seiner radial äußeren, schaufelblattabgewandten Mantelfläche weist das Deckband
eine Dichtrippenanordnung mit wenigstens drei Dichtrippen, insbesondere einer ersten
Dichtrippe, einer dieser benachbarten zweiten Dichtrippe und einer der zweiten Dichtrippe
benachbarten, der ersten Dichtrippe gegenüberliegenden dritten Dichtrippe auf. In
einer Weiterbildung kann die Dichtrippenanordnung noch eine oder mehrere weitere Dichtrippen
aufweisen, insbesondere eine der dritten Dichtrippe benachbarte, der zweiten Dichtrippe
gegenüberliegende vierte Dichtrippe, eine der vierten Dichtrippe benachbarte, der
dritten Dichtrippe gegenüberliegende fünfte Dichtrippe etc. In einer Ausführung ist
die erste Dichtrippe eine vorderkantennächste bzw. strömungsaufwärtigste Dichtrippe,
in einer anderen Ausführung eine hinterkantennächste bzw. strömungsabwärtigste Dichtrippe.
[0010] In einer Ausführung liegt die Dichtrippenanordnung einer Gehäusedichtfläche der Gasturbine
gegenüber.
[0011] Die Dichtrippen erstrecken sich in einer Ausführung, wenigstens im Wesentlichen,
in Umfangsrichtung. In einer Ausführung weisen verschiedene, insbesondere in Axialrichtung
benachbarte Dichtrippen, unterschiedliche radiale Höhen auf, insbesondere, um einem
divergenten oder konvergenten Strömungskanal zu folgen, in dem die Laufschaufel angeordnet
ist.
[0012] Je zwei einander in Axialrichtung benachbarte Dichtrippen sind jeweils durch einen
Nutgrund miteinander verbunden. In einer Ausführung gehen eine oder beide Dichtrippen,
insbesondere in einer, insbesondere gerundeten, Kante in den Nutgrund über, der zusätzlich
oder alternativ in wenigstens einem Meridianschnitt, insbesondere allen Meridianschnitten,
in axialer Richtung eine wenigstens im Wesentlichen konstante radiale Höhe aufweisen
kann. Insbesondere sind die erste und zweite Dichtrippe durch einen Nutgrund verbunden,
der nachfolgend zur Unterscheidung als erster Nutgrund bezeichnet wird, die zweite
und dritte Dichtrippe durch einen Nutgrund, der nachfolgend entsprechend als zweiter
Nutgrund bezeichnet wird. Ein Nutgrund zwischen einer weiteren Dichtrippe und einer
dieser benachbarten Dichtrippe, insbesondere also ein Nutgrund, der die dritte und
eine der dritten Dichtrippe benachbarte, der zweiten Dichtrippe gegenüberliegende
vierte Dichtrippe oder eine solche vierte Dichtrippe und eine der vierten Dichtrippe
benachbarte, der dritten Dichtrippe gegenüberliegende fünfte Dichtrippe verbindet,
wird entsprechend jeweils als weiterer Nutgrund bezeichnet.
[0013] Wenigstens der erste und zweite Nutgrund, in einer Ausführung auch wenigstens ein,
insbesondere alle weiteren Nutgründe, weisen jeweils in Umfangsrichtung einen Bereich
maximaler radialer Höhe auf. Unter radialer Höhe wird vorliegend insbesondere ein
Abstand zu einer Rotationsachse der Gasturbine oder zu einem Schaufelfuß der Laufschaufel
verstanden.
[0014] Wenn in einer Ausführung ein Nutgrund in Umfangsrichtung zwei gegensinnige Flanken
aufweist, die in einer Kante ineinander übergehen, so kann insbesondere diese Kante
ein Umfangsbereich maximaler radialer Höhe im Sinne der vorliegenden Erfindung sein.
Wenn in einer anderen Ausführung ein Nutgrund in Umfangsrichtung zwei gegensinnige
Flanken aufweist, die in zwei Kanten in ein Plateau übergehen, so kann insbesondere
dieses Plateau ein Umfangsbereich maximaler radialer Höhe im Sinne der vorliegenden
Erfindung sein.
[0015] Ein Umfangsbereich maximaler radialer Höhe eines Nutgrundes ist in Umfangsrichtung
an einer Umfangsposition angeordnet. Wenn der Umfangsbereich maximaler radialer Höhe
eine Kante ist, in der zwei gegensinnige Flanken ineinander übergehen, so kann die
Umfangsposition dieser Kante die Umfangsposition des Umfangsbereichs maximaler radialer
Höhe sein. Wenn der Umfangsbereich maximaler radialer Höhe ein Plateau ist, in das
zwei gegensinnige Flanken in zwei Kanten übergehen, so kann insbesondere die Umfangsposition
der vorderkantennäheren Kante, der vorderkantenferneren Kante, oder die Mitte zwischen
beiden Kanten die Umfangsposition des Umfangsbereichs maximaler radialer Höhe im Sinne
der vorliegenden Erfindung sein.
[0016] Nachfolgend wird die Umfangsposition des Umfangsbereichs maximaler radialer Höhe
des ersten Nutgrundes zur Unterscheidung als erste Umfangsposition bezeichnet, die
Umfangsposition des Umfangsbereichs maximaler radialer Höhe des zweiten Nutgrundes
entsprechend als zweite Umfangsposition, die Umfangsposition des Umfangsbereichs maximaler
radialer Höhe eines weiteren Nutgrundes entsprechend als weitere Umfangsposition.
[0017] Nach einem Aspekt sind die erste und zweite Umfangsposition voneinander verschieden.
Mit anderen Worten ist der Umfangsbereich maximaler radialer Höhe des ersten Nutgrundes
gegenüber dem Umfangsbereich maximaler radialer Höhe des zweiten Nutgrundes in Umfangsrichtung
versetzt. Eine oder mehrere weitere Umfangspositionen können in einer Ausführung von
der ersten und/oder zweiten Umfangsposition verschieden sein bzw. ein Umfangsbereich
maximaler radialer Höhe wenigstens eines weiteren Nutgrundes kann in Umfängsrichtung
gegen den Umfangsbereich maximaler radialer Höhe des ersten und/oder zweiten Nutgrundes
versetzt sein. In einer Ausführung sind die Umfangspositionen der Umfangsbereiche
maximaler radialer Höhe aller Nutgründe voneinander verschieden bzw. die Umfangsbereiche
maximaler radialer Höhe aller Nutgründe in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt.
[0018] Hierdurch kann insbesondere in fertigungs- und/oder strömungstechnisch vorteilhafter
Weise eine Versteifungsrippe innerhalb der Dichtrippenanordnung zur Verfügung gestellt
werden, welche wenigstens abschnittsweise gegen die Rotationsachse geneigt ist, insbesondere,
um einer Verwindung des Deckbandes infolge von Zentrifugalkräften entgegenzuwirken.
[0019] Dies lässt sich anschaulich an einer sehr einfachen Ausführung erläutern: sind der
erste und zweite Nutgrund jeweils dachfirstartig ausgebildet, wobei die Firste in
Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sind, ergibt sich hierdurch eine Versteifungsrippe
auf beiden Nutgründen, die die dazwischen angeordnete zweite Rippe diagonal kreuzt
und einfach durch jeweils gegensinniges, in Umfangsrichtung versetztes Schleifen des
ersten und zweiten Nutgrundes hergestellt werden kann.
[0020] In einer Ausführung ist eine Umfangsposition eines Umfangsbereichs maximaler radialer
Höhe eines vorderkantenferneren Nutgrundes gegen eine Umfangsposition eines Umfangsbereichs
maximaler radialer Höhe eines vorderkantennäheren Nutgrundes in Umfangsrichtung von
einer Hinter- zu einer Vorderkante der Laufschaufel hin versetzt. Insbesondere kann
also in einer Ausführung der Umfangsbereich maximaler radialer Höhe des zweiten, stromabwärtigeren
Nutgrundes gegenüber dem Umfangsbereich maximaler radialer Höhe des ersten, stromaufwärtigeren
Nutgrundes in Umfangsrichtung auf eine Vorderkante der Laufschaufel zu versetzt sein.
Hierdurch können in einer Ausführung vorteilhafterweise diejenigen Ecken des Deckbandes,
die durch das Schaufelblatt weniger abgestützt werden, durch die diagonale Versteifungsrippe
in der Rippenanordnung stärker gestützt werden.
[0021] Insbesondere hierzu können zusätzlich oder alternativ die Umfangsbereiche maximaler
radialer Höhe von drei oder mehr, insbesondere allen benachbarten Nutgründen, wenigstens
im Wesentlichen, auf einer Geraden liegen. Mit anderen Worten können die Umfangsbereiche
maximaler radialer Höhe in Umfangsrichtung derart gegeneinander versetzt sein, dass
sie eine die Umfangsrippen der Rippenanordung kreuzende, durchgehende diagonale Rippe
bilden.
[0022] In einer Ausführung weisen ein oder mehrere, insbesondere alle Nutgründe der Dichtrippenanordnung
jeweils eine erste Flanke und eine hierzu gegensinnige zweite Flanke auf. Die erste
Flanke steigt in Umfangsrichtung zu dem Umfangsbereich maximaler radialer Höhe an,
die zweite Flanke fällt in Umfangsrichtung von dem Umfangsbereich maximaler radialer
Höhe ausgehend ab. Die erste und zweite Flanke können in einer Ausführung in einer,
insbesondere abgerundeten, Kante ineinander übergehen, oder in zwei, insbesondere
abgerundeten, Kanten in ein Plateau wenigstens im Wesentlichen konstanter radialer
Höhe übergehen, wie bereist vorstehend erläutert.
[0023] Die erste Flanke kann insbesondere von einem ersten Rand des Deckbands an ansteigen,
die zweite Flanke zusätzlich oder alternativ bis zu einem dem ersten Rand in Umfangsrichtung
gegenüberliegenden zweiten Rand des Deckbands hin abfallen. Hierdurch kann in einer
Ausführung die Bearbeitung, insbesondere der Ein- bzw. Austritt eines Werkzeugs in
die bzw. aus der Nut verbessert werden.
[0024] Zusätzlich oder alternativ kann sich in einer Ausführung die radiale Höhe der ersten
und/oder zweiten Flanke in Umfangsrichtung monoton, insbesondere streng monoton, verändern,
mit anderen Worten die erste Flanke, insbesondere vom ersten Rand an, bis zu dem Umfangsbereich
maximaler radialer Höhe monoton, insbesondere streng monoton ansteigen und/oder die
zweite Flanke von dem Umfangsbereich maximaler radialer Höhe an, insbesondere bis
zu dem zweiten Rand hin, monoton, insbesondere streng monoton abfallen. Insbesondere
kann die erste und/oder zweite Flanke in Umfangsrichtung linear bzw. gerade sein.
Hierdurch kann in einer Ausführung die Bearbeitung, insbesondere eine Werkzeugführung,
verbessert werden.
[0025] Wie bereits vorstehend erläutert, eignen sich die Nutgründe mit in Umfangsrichtung
gegeneinander versetzten Umfangsbereichen maximaler radialer Höhe insbesondere zur
spanenden Fertigung, insbesondere durch Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide,
vorzugsweise Schleifen, Honen, Läppen und/oder Strahlen. Zusätzlich oder alternativ
kann ein Nutgrund in einer Ausführung auch durch Spanen mit geometrisch bestimmter
Schneide konturiert werden bzw. sein, vorzugsweise Feilen, Fräsen und/oder Sägen,
durch, insbesondere thermisches und/oder elektro-chemisches, Abtragen, insbesondere
Senkerodieren, und/oder Urformen, insbesondere Gießen.
[0026] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu
zeigt, teilweise schematisiert:
- Fig. 1A
- ein Deckband einer Laufschaufel einer Gasturbine nach einer Ausführung der vorliegenden
Erfindung in einer Draufsicht in radialer Richtung;
- Fig. 1B-1D
- Schnitte längs der Linien B-B (Fig. 1B), C-C (Fig. 1C) bzw. D-D (Fig. 1D) in Fig.
1A; und
- Fig. 2B-2D
- Schnitte längs der Linien B-B (Fig. 2B), C-C (Fig. 2C) bzw. D-D (Fig. 2D) in Fig.
1A für eine alternative Ausführung der vorliegenden Erfindung.
[0027] Fig. 1A zeigt in einer Draufsicht in radialer Richtung von außen ein Deckband 1 einer
Laufschaufel einer Turbinenstufen einer Flugtriebwerk-Gasturbine nach einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung, die Fig. 1B bis 1D Schnitte längs der Linien B-B (Fig.
1B), C-C (Fig. 1C) bzw. D-D (Fig. 1D) in Fig. 1A.
[0028] Das radial äußere Deckband ist integral mit einem Schaufelblatt 2 der Laufschaufel
ausgebildet, das in Fig. 1B bis 1D teilweise dargestellt ist. Es weist zwei Ränder
(oben, unten in Fig. 1) auf, die einander in Umfangsrichtung (vertikal in Fig. 1)
gegenüberliegen und z-förmig ausgebildet sind.
[0029] Auf seiner radial äußeren, schaufelblattabgewandten Mantelfläche (rechts in Fig.
1B bis 1D) weist das Deckband eine Dichtrippenanordnung mit einer ersten, vorderkantennächsten
bzw. strömungsaufwärtigsten (links in Fig. 1A) Dichtrippe 3.1, einer dieser benachbarten
zweiten Dichtrippe 3.2, einer der zweiten Dichtrippe benachbarten, der ersten Dichtrippe
gegenüberliegende dritte Dichtrippe 3.3 und eine der dritten Dichtrippe benachbarte,
der zweiten Dichtrippe gegenüberliegende weitere, hinterkantennächste bzw. strömungsabwärtigste
(rechts in Fig. 1A) Dichtrippe 3.4 auf. Die Dichtrippen erstrecken sind in Umfangsrichtung
(vertikal in Fig. 1).
[0030] Die erste und zweite Dichtrippe sind durch einen ersten Nutgrund 10 verbunden, die
zweite und dritte Dichtrippe durch einen zweiten Nutgrund 20, die dritte und weitere
Dichtrippe durch einen weiteren Nutgrund 30.
[0031] Die Nutgründe weisen jeweils eine erste Flanke 11, 21 bzw. 31 und eine hierzu gegensinnige
zweite Flanke 12, 22 bzw. 32 auf. Die erste Flanke steigt in Umfangsrichtung (von
oben nach unten in Fig. 1B bis 1D) von einem ersten Rand des Deckbands an (oben in
Fig. 1) linear zu einer Kante 13, 23 bzw. 33 an, in der sie in die zweite Flanke übergeht,
die gegensinnig bis zu einem dem ersten Rand in Umfangsrichtung gegenüberliegenden
zweiten Rand des Deckbands hin (unten in Fig. 1) linear abfällt. Somit bilden diese
Kanten 13, 23, 33 jeweils einen Umfangsbereich maximaler radialer Höhe des jeweiligen
Nutgrundes 10, 20 bzw. 30.
[0032] Diese Kanten bzw. Umfangsbereiche maximaler radialer Höhe 13, 23 und 33 des ersten,
zweiten und weiteren Nutgrundes sind in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt, wie
insbesondere die Zusammenschau der Schnitte 1B, 1C und 1D zeigt.
[0033] Dabei ist die zweite Umfangsposition des Umfangsbereichs 23 des zweiten Nutgrundes
gegen die erste Umfangsposition des Umfangsbereichs 13 des vorderkantennächsten ersten
Nutgrundes in Umfangsrichtung von einer Hinter- zu einer Vorderkante der Laufschaufel
hin (von oben nach unten in Fig. 1) versetzt, wie insbesondere die Zusammenschau der
Schnitte 1B und 1C zeigt.
[0034] Die weitere Umfangsposition des weiteren Umfangsbereichs 33 des vorderkantenfernsten
Nutgrundes 30 ist gegen die zweite Umfangsposition des Umfangsbereichs 23 des Nutgrundes
in Umfangsrichtung in gleicher Weise versetzt, wie insbesondere die Zusammenschau
der Schnitte 1C und 1D zeigt. Hierdurch liegen die Umfangsbereiche maximaler radialer
Höhe 13, 23 und 33 der drei benachbarten Nutgründe 10, 20 und 30 auf einer Geraden.
[0035] Dadurch ergibt sich eine Versteifungsrippe V auf den Nutgründen 10, 20 und 30, die
die dazwischen angeordneten Rippen 3.2, 3.3 diagonal kreuzt und einfach durch jeweils
gegensinniges, in Umfangsrichtung versetztes Schleifen der Nutgründe hergestellt werden
kann.
[0036] Fig. 2B bis 2D zeigen in Fig. 1B bis 1D entsprechender Weise Schnitte durch eine
Laufschaufel nach einer alternativen Ausführung der vorliegenden Erfindung, die einer
Draufsicht in radialer Richtung von außen der Fig. 1A entspricht. Einander entsprechende
Elemente sind durch identische Bezugszeichen bezeichnet, so dass auf die vorstehende
Beschreibung Bezug genommen und nachfolgend nur auf die Unterschiede eingegangen wird.
[0037] In der Ausführung der Fig. 2 gehen die ersten und zweiten Flanken 11, 12; 21, 22
bzw. 31, 32 jeweils in zwei Kanten in ein Plateau 13, 23 bzw. 33 konstanter, maximaler
radialer Höhe über, das somit jeweils den Umfangsbereich maximaler radialer Höhe im
Sinne der vorliegenden Erfindung bildet. Seine Umfangsposition kann insbesondere die
Umfangsposition der jeweils vorderkantennäheren (in Fig. 2 unteren) Kante, der vorderkantenferneren
Kante (in Fig. 2 oben) oder die Mitte zwischen beiden Kanten sein.
[0038] Wiederum ist die zweite Umfangsposition des Umfangsbereichs 23 des zweiten Nutgrundes
gegen die erste Umfangsposition des Umfangsbereichs 13 des vorderkantennächsten ersten
Nutgrundes in Umfangsrichtung von einer Hinter- zu einer Vorderkante der Laufschaufel
hin (von oben nach unten in Fig. 2) versetzt, wie insbesondere die Zusammenschau der
Schnitte 2B und 2C zeigt. Die weitere Umfangsposition des weiteren Umfangsbereichs
33 des vorderkantenfernsten Nutgrundes 30 ist gegen die zweite Umfangsposition des
Umfangsbereichs 23 des Nutgrundes in Umfangsrichtung in gleicher Weise versetzt, wie
insbesondere die Zusammenschau der Schnitte 2C und 2D zeigt. Hierdurch liegen die
Umfangsbereiche maximaler radialer Höhe 13, 23 und 33 der drei benachbarten Nutgründen
10, 20 und 30 wieder auf einer Geraden.
[0039] Dadurch ergibt sich wieder eine Versteifungsrippe auf den Nutgründen 10, 20 und 30,
die die dazwischen angeordneten Rippen 3.2, 3.3 diagonal kreuzt und z.B. durch Senkerodieren,
elektro-chemisches Abtragen oder durch Guß hergestellt werden kann. Während diese
diagonale Versteifungsrippe in der Ausführung der Fig. 1 jedoch dachfirstartig ausgebildet
ist, weist sie in der Ausführung der Fig. 2 ein Plateau auf.
[0040] Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden,
sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem
sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich
um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner
Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung
ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben,
wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung
der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich
zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen
ergibt.
Bezugszeichenlist
[0041]
- 1
- Deckband
- 2
- Schaufelblatt
- 3.1
- erste Rippe
- 3.2
- zweite Rippe
- 3.3
- dritte Rippe
- 3.4
- weitere Rippe
- 10
- erster Nutgrund
- 20
- zweiter Nutgrund
- 30
- weiterer Nutgrund
- 11; 21; 31
- erste Flanke
- 12; 22; 32
- zweite Flanke
- 13; 23; 33
- Kante/Plateau (Umfangsbereich maximaler radialer Höhe)
- V
- Versteifungsrippe
1. Laufschaufel für eine Turbinen- oder Verdichterstufe einer Gasturbine, mit einem radial
äußeren Deckband (1) mit einer Dichtrippenanordnung mit einer ersten (3.1) und einer
dieser benachbarten zweiten Dichtrippe (3.2), die mit der ersten Dichtrippe durch
einen ersten Nutgrund (10) mit einem Umfangsbereich (13) maximaler radialer Höhe verbunden
ist, der an einer ersten Umfangsposition angeordnet ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtrippenanordnung eine der zweiten Dichtrippe benachbarte, der ersten Dichtrippe
gegenüberliegende dritte Dichtrippe (3.3) aufweist, die mit der zweiten Dichtrippe
durch einen zweiten Nutgrund (20) mit einem Umfangsbereich (23) maximaler radialer
Höhe verbunden ist, der an einer von der ersten Umfangsposition verschiedenen zweiten
Umfangsposition angeordnet ist.
2. Laufschaufel nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtrippenanordnung wenigstens eine weitere Dichtrippe (3.4) aufweist, die mit
einer benachbarten Dichtrippe (3.3) durch einen weiteren Nutgrund (30) mit einem Umfangsbereich
(33) maximaler radialer Höhe verbunden ist, der an einer weiteren, insbesondere von
der ersten und/oder zweiten Umfangsposition verschiedenen Umfangsposition angeordnet
ist.
3. Laufschaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umfangsposition eines Umfangsbereichs (23; 33) maximaler radialer Höhe eines
vorderkantenferneren Nutgrundes gegen eine Umfangsposition eines Umfangsbereichs (13;
23) maximaler radialer Höhe eines vorderkantennäheren Nutgrundes in Umfangsrichtung
von einer Hinter- zu einer Vorderkante der Laufschaufel hin versetzt ist.
4. Laufschaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsbereiche (13, 23, 33) maximaler radialer Höhe von wenigstens drei benachbarten
Nutgründen, wenigstens im Wesentlichen, auf einer Geraden liegen.
5. Laufschaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Nutgrund der Dichtrippenanordnung eine erste Flanke (11; 21; 31),
die in Umfangsrichtung, insbesondere von einem ersten Rand des Deckbands, zu dem Umfangsbereich
maximaler radialer Höhe, ansteigt, insbesondere monoton ansteigt, und eine hierzu
gegensinnige zweite Flanke (12; 22; 32) aufweist, die in Umfangsrichtung von dem Umfangsbereich
maximaler radialer Höhe, insbesondere zu einem dem ersten Rand in Umfangsrichtung
gegenüberliegenden zweiten Rand des Deckbands, abfällt, insbesondere monoton abfällt.
6. Laufschaufel nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Flanke in einer Kante (13; 23; 33) ineinander übergehen oder
in zwei Kanten in ein Plateau (13; 23; 33) übergehen.
7. Laufschaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Nutgrund der Dichtrippenanordnung, wenigstens teilweise, durch Spanen
mit geometrisch unbestimmter Schneide, insbesondere durch Schleifen, durch, insbesondere
thermisches und/oder elektro-chemisches, Abtragen, insbesondere Senkerodieren, und/oder
Urformen, insbesondere Gießen, konturiert ist.
8. Gasturbine, insbesondere Flugtriebwerk-Gasturbine, mit wenigstens einer Turbinen-
und/oder Verdichterstufe mit wenigstens einer Laufschaufel nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
9. Verfahren zum Herstellen einer Laufschaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Nutgrund der Dichtrippenanordnung, wenigstens teilweise, durch Spanen
mit geometrisch unbestimmter Schneide, insbesondere durch Schleifen, durch, insbesondere
thermisches und/oder elektro-chemisches, Abtragen, insbesondere Senkerodieren, und/oder
Urformen, insbesondere Gießen, konturiert wird.