[0001] Zusatzeinrichtung für einen als Punktmelder ausgebildeten Gefahrenmelder zur Funktionsüberwachung
des Gefahrenmelders, sowie Anordnung und Verwendung einer solchen Einrichtung
[0002] Die Erfindung betrifft eine Zusatzeinrichtung für einen als Punktmelder ausgebildeten
Gefahrenmelder zur Funktionsüberwachung des Gefahrenmelders. Der Gefahrenmelder ist
insbesondere ein Rauchmelder oder Rauchgasmelder.
[0003] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Anordnung aus einem als Punktmelder ausgebildeten
Gefahrenmelder und aus einer konstruktiv und/oder anschlusstechnisch darauf abgestimmten,
an den Gefahrenmelder angebrachten Zusatzeinrichtung.
[0004] Schliesslich betrifft die Erfindung eine Verwendung einer solchen Zusatzeinrichtung
zur Überwachung der Umgebung des Gefahrenmelders auf strömungsabschirmende Gegenstände,
zur Überwachung zumindest einer Eintrittsöffnung des Gefahrenmelders auf Verschmutzung
und gegebenenfalls zur Überwachung der Funktion eines akustischen Alarmgebers des
Gefahrenmelders.
[0005] Bei den betrachteten Gefahrenmeldern handelt es sich vorzugsweise um Rauchmelder,
Rauchgasmelder oder um Rauchwarnmelder. Derartige Gefahrenmelder weisen typischerweise
eine nach dem Streulichtprinzip arbeitende optische Detektoreinheit zur Detektion
von Rauchpartikeln auf. Sie können alternativ oder zusätzlich eine nach dem akustooptischen
Prinzip arbeitende Detektoreinheit oder einen Gassensor zur Detektion brandtypischer
Gase aufweisen. Weiterhin können solche Gefahrenmelder einen Temperatursensor zur
Detektion unzulässig hoher Temperaturen in der Umgebung des Gefahrenmelders aufweisen.
[0006] Weiterhin können die betrachteten Gefahrenmelder über eine gemeinsame Melderleitung
oder Melderlinie, insbesondere über eine Zweidrahtleitung, signal- und/oder datentechnisch
mit einer Gefahrenmeldezentrale verbunden sein. Sie können alternativ oder zusätzlich
eine autonome Energieversorgung, wie z.B. eine Batterie, aufweisen. Weiterhin können
derartige Gefahrenmelder ein Funkmodul zur Übertragung einer Alarmmeldung, einer Warnmeldung
oder einer Statusinformation an einen benachbarten Gefahrenmelder oder an eine Gefahrenmeldezentrale
aufweisen. Sie können auch zum Weiterleiten einer von einem benachbarten Gefahrenmelder
mittels Funk übertragenen Alarmmeldung, Warnmeldung oder Statusinformation an einen
benachbarten Gefahrenmelder oder an eine Gefahrenmeldezentrale im Sinne eines Routings
eingerichtet sein.
[0007] Laut Norm DIN 14676 sind "Rauchwarnmelder für Wohnhäuser, Wohnungen und Räume mit
wohnungsähnlicher Nutzung - Einbau, Betrieb und Instandhaltung" mindestens einmal
jährlich durch eine vorgeschriebene Sicht- und Funktionsprüfung zu überprüfen. Gegenstand
der Überprüfung ist zum einen, dass keine störenden Gegenstände in der Umgebung des
Rauchwarnmelders vorhanden sind, wie z.B. in einem Umkreis von einem halben Meter
um den Gefahrenmelder, welche eine Strömungsabschirmung für den zu detektierenden
Rauch in einem Brandfall bewirken können. Sind zum anderen Eintrittsöffnungen im Gehäuse
eines solchen Gefahrenmelders vorhanden, so ist auch die Durchlässigkeit dieser Eintrittsöffnungen
für Rauch bzw. für Rauchgas regelmässig zu prüfen. Die Überprüfung solcher Rauchwarnmelder
kann auch automatisiert erfolgen.
[0008] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der Erfindung,
eine Einrichtung anzugeben, welche eine automatisierte regelmässige Überprüfung derartiger
Gefahrenmelder vereinfacht.
[0009] Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung anzugeben, welche eine
nachträgliche normkonforme Funktionsüberwachung eines Gefahrenmelders, insbesondere
eines Rauchmelders, auf einfache Weise ermöglicht.
[0010] Schliesslich ist eine Aufgabe der Erfindung, eine geeignete Anordnung mit einer derartigen
Einrichtung sowie eine geeignete Verwendung einer derartigen Einrichtung anzugeben.
[0011] Diese Aufgaben werden durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Zusatzeinrichtung für einen als Punktmelder
ausgebildeten Gefahrenmelder gelöst. Erfindungsgemäss ist die Zusatzeinrichtung eine
separate, an den Gefahrenmelder anbringbare und zur Funktionsüberwachung des Gefahrenmelders
vorgesehene Baueinheit. Die Einrichtung weist zumindest eine Sendeeinheit und/oder
Empfangseinheit zur Detektion von Gegenständen in der Umgebung des Gefahrenmelders
auf.
[0013] Kern der Erfindung ist, dass ein herkömmlicher Gefahrenmelder, insbesondere ein Rauchmelder,
welcher keine automatische Funktionsüberwachung auf strömungsabschirmende Gegenstände
in dessen Umgebung aufweist, nachträglich um diese Funktion ertüchtigt werden kann.
Im Falle eines detektierten Gegenstands in der Umgebung des Gefahrenmelders kann dann
eine erste Meldung ausgegeben werden. Dies kann z.B. durch Ansteuern einer optischen
und/oder akustischen Anzeigeeinheit an der Zusatzeinrichtung selbst und/oder über
Funk an eine übergeordnete Gefahrenmeldezentrale erfolgen.
[0014] Nach einer Ausführungsform weist die Einrichtung eine zentrale Aufnahme, insbesondere
einen Sockel, zur Aufnahme des Gefahrenmelders auf. Typischerweise sind die als Punktmelder
ausgebildeten Gefahrenmelder zur insbesondere lösbaren Montage an einem Sockel bzw.
Meldersockel ausgebildet. Dadurch vereinfacht sich der Montageaufwand erheblich.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zusatzeinrichtung einen konstruktiv und gegebenenfalls
anschlusstechnisch kompatiblen Meldersockel ausbildet.
[0016] Mit "anschlusstechnisch" ist gemeint, dass eine elektrische Kontaktierung mit Melderkontakten
des aufgenommenen Gefahrenmelders erfolgt. Typischerweise sind Gefahrenmelder für
die Rauchdetektion, die im gewerblichen Bereich eingesetzt werden, nicht zur Ausgabe
eines akustischen Alarms eingerichtet. Vielmehr sind diese zum Betrieb an einer gemeinsamen
Melderleitung oder Melderlinie, insbesondere an einer Zweidrahtleitung, eingerichtet.
Über diese Melderleitung erfolgt dann signal- und/oder datentechnisch die Übertragung
eines durch den Gefahrenmelder ermittelten Alarms oder einer Warnung an eine angeschlossene
übergeordnete Gefahrenmeldezentrale. Über diese Melderleitung, die auch als Melderbus
bezeichnet wird, erfolgt auch die elektrische Energieversorgung des angeschlossenen
Gefahrenmelders. Derartige Gefahrenmelder werden üblicherweise auch als Rauchmelder
im Gegensatz zu Rauchwarnmeldern mit akustischer Alarmausgabe im nichtgewerblichen
Bereich gemäss der Norm DIN 14676 bezeichnet.
[0017] Durch die elektrische Kontaktierung des aufgenommenen Gefahrenmelders an der erfindungsgemässen
Zusatzeinrichtung bzw. durch die Anbringung der erfindungsgemässen Zusatzeinrichtung
an einem solchen Gefahrenmelder ist eine Datenkommunikation mit dem aufgenommenen
Gefahrenmelder möglich. Dabei kann die erfindungsgemässe Zusatzeinrichtung die Funktion
einer Gefahrenmeldezentrale aufweisen bzw. wie eine Gefahrenmeldezentrale fungieren.
Alternativ oder zusätzlich kann auch eine elektrische Energieversorgung des aufgenommenen
Gefahrenmelders durch die kontaktierte Zusatzeinrichtung erfolgen.
[0018] Alternativ oder zusätzlich kann die Zusatzeinrichtung eine konstruktiv und gegebenenfalls
anschlusstechnisch kompatible Sockelaufnahme aufweisen, um die Zusatzeinrichtung an
einem Meldersockel zur vereinfachten Montage zu befestigen.
[0019] Weist die Zusatzeinrichtung sowohl einen Sockel bzw. Meldersockel für einen aufzunehmenden
Gefahrenmelder als auch eine vorzugsweise gegenüberliegende Sockelaufnahme zur Montage
der Zusatzeinrichtung an einem Sockel auf, so kann eine derartige Zusatzeinrichtung
auch als "Base" bezeichnet werden.
[0020] Vorzugsweise ist die erfindungsgemässe Zusatzeinrichtung ring- oder ringsegmentförmig
oder polygon ausgebildet. Eine solche Zusatzeinrichtung kann daher auch als Zusatzring
bezeichnet werden. Vorzugsweise steht die Zusatzeinrichtung in seitlicher Richtung
etwas "über", wie z.B. in einem Bereich von 1 cm bis 5 cm. Mit "seitlich" sind hier
Richtungen weg von einer konstruktiven Hauptachse des aufgenommenen Gefahrenmelders
bezeichnet. Da der Grossteil der bekannten Gefahrenmelder im Wesentlichen rotationssymmetrisch
ausgestaltet ist, erstreckt sich die Zusatzeinrichtung vorzugsweise gleichfalls in
radialer Richtung über die äusseren seitlichen Abmessungen des Gefahrenmelders hinaus,
wie z.B. in einem Bereich von 1 cm bis 5 cm. Gefahrenmelder und Zusatzeinrichtung
weisen in diesem Fall eine gemeinsame konstruktive Hauptachse bzw. Symmetrieachse
auf.
[0021] Nach einer zur vorherigen Ausführungsform alternativen Ausführungsform ist die Einrichtung
zur seitlichen Einfassung des Gefahrenmelders ausgebildet. Dadurch kann die Einrichtung
auf den bereits montierten Gefahrenmelder aufgesetzt werden ohne diesen abzudecken.
Vorzugsweise ist die Innenkontur der Zusatzeinrichtung auf die seitliche Aussenkontur
des seitlich einzufassenden Gefahrenmelders abgestimmt.
[0022] Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist die Einrichtung mehrere in Umfangsrichtung
um den Gefahrenmelder verteilt angeordnete Sendeeinheiten und/oder Empfangseinheiten
in einem vom Gefahrenmelder entfernt gelegenen seitlichen Aussenbereich auf. Dadurch
ist vorteilhaft eine lückenlose bzw. eine zumindest nahezu lückenlose Überwachung
der Umgebung des Gefahrenmelders auf strömungsabschirmende Gegenstände möglich. Die
Sendeeinheiten und/oder Empfangseinheiten sind vorzugsweise gleichmässig in Umfangsrichtung
verteilt angeordnet.
[0023] Nach einer weiteren Ausführungsform weist die Einrichtung mehrere verteilt angeordnete
Sende- und Empfangseinheiten sowie eine damit verbundene Auswerteeinheit auf. Die
Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, die jeweiligen Sendeeinheiten zum Aussenden
eines Signals in die Umgebung des Gefahrenmelders anzusteuern. Sie ist weiterhin dazu
eingerichtet, ein jeweiliges von den Empfangseinheiten stammendes, an Gegenständen
in der Umgebung des Gefahrenmelders reflektiertes Signal zeitlich auszuwerten. Zudem
ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet, eine erste Meldung auszugeben, wenn ein
detektierter Gegenstand innerhalb einer vorgegebenen Distanz um den Gefahrenmelder
liegt und wenn das reflektierte Signal einen vorgegebenen Mindestpegel überschreitet.
Durch eine zeitliche Auswertung ist die Ermittlung der Distanz eines Gegenstands zum
Gefahrenmelder nach dem Echoprinzip möglich.
[0024] Die Auswerteeinheit kann auch dazu eingerichtet sind, die jeweiligen empfangenen
reflektierten Signale zu gewichten. Dabei können reflektierte Signale von Gegenständen,
die sich näher an dem Gefahrenmelder befinden höher gewichtet werden als Gegenstände
am Rande der überwachten Umgebung. Vorzugsweise ist die Auswerteeinheit dazu eingerichtet,
die erste Meldung erst dann auszugeben, wenn ein Gegenstand dauerhaft innerhalb der
überwachten Umgebung detektiert wird. Mit "dauerhaft" ist eine Mindestzeit der Anwesenheit
von mehreren Minuten, Stunden oder Tagen gemeint.
[0025] Nach einer Ausführungsform ist die zumindest eine Sendeeinheit eine optische Sendeeinheit,
wie z.B. eine LED, insbesondere eine infrarotes Licht emittierende LED, und die zumindest
eine Empfangseinheit eine optische Empfangseinheit, insbesondere ein darauf spektral
sensitive Photodiode. Beide Einheiten können zu einer Baueinheit zusammengefasst sein.
Alternativ oder zusätzlich kann die zumindest eine Sendeeinheit eine akustische Sendeeinheit
sein, wie z.B. ein Ultraschallsender, und die zumindest eine Empfangseinheit eine
akustische Empfangseinheit sein, insbesondere ein Ultraschallempfänger. Beide Einheiten
können auch zu einer Baueinheit als Ultraschalltransceiver zusammengefasst sein.
[0026] Alternativ oder zusätzlich kann die zumindest eine Sendeeinheit ein Mikrowellensender
sein und die zumindest eine Empfangseinheit ein Mikrowellenempfänger sein. Beide Einheiten
können auch zu einer Radar-Baueinheit zusammengefasst sein.
[0027] Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist die Einrichtung eine optische Abtasteinrichtung
für eine oder mehrere Eintrittsöffnungen eines aufgenommenen oder eingefassten Gefahrenmelders
auf. Sie weist weiterhin eine damit verbundene, d.h. eine daten- oder signaltechnisch
damit verbundene Auswerteeinheit auf. Die Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, eine
zweite Meldung im Falle einer detektierten unzulässigen Verschmutzung auszugeben.
Vorzugsweise erfolgt die Abtastung auf optischem Wege und insbesondere mit infrarotem
Licht. Die optische Abtastung der Eintrittsöffnung erfolgt dabei ausserhalb des aufgenommenen
Gefahrenmelders, d.h. von aussen her.
[0028] Insbesondere weist die optische Abtasteinrichtung einen Lichtsender, insbesondere
eine Infrarot-LED, zum Aussenden eines stark gebündelten Lichtstrahls auf. Der Lichtsender
ist derart ausgerichtet, dass dessen Lichtstrahl die zumindest eine Eintrittsöffnung
in geringem Abstand passiert. Mit "gering" ist vorzugsweise ein Abstandwert zur Eintrittsöffnung
im Bereich von 1 mm bis 10 mm gemeint. Die optische Abtasteinrichtung weist weiterhin
einen Lichtempfänger, insbesondere eine Photodiode für infrarotes Licht auf. Sie ist
zum Empfangen von Streulicht von Verschmutzungen aus dem Bereich der zumindest einen
Eintrittsöffnung vorgesehen und ausgerichtet. Die mit dem Lichtsender und Lichtempfänger
verbundene Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, eine zweite Meldung auszugeben,
falls ein von dem Lichtempfänger stammendes Empfangssignal einen vorgegebenen Mindestpegel
überschreitet. Mit anderen Worten wird die zweite Meldung ausgegeben, wenn genügend
Streulicht von der Verschmutzung vor der Eintrittsöffnung detektierbar ist.
[0029] Alternativ zur vorangegangenen Ausführungsform kann die optische Abtasteinrichtung
mehrere Lichtsender, insbesondere Infrarot-LEDs, jeweils zum Aussenden eines stark
gebündelten Lichtstrahls aufweisen. Der jeweilige Lichtsender ist derart ausgerichtet,
dass dessen Lichtstrahl zumindest eine Eintrittsöffnung in geringem Abstand passiert.
Mit "gering" ist vorzugsweise wieder ein Abstandwert zur Eintrittsöffnung im Bereich
von 1 mm bis 10 mm gemeint. Die optische Abtasteinrichtung weist mehrere Lichtempfänger,
insbesondere für infrarotes Licht sensitive Photodioden, zum Empfangen von Streulicht
von Verschmutzungen aus dem Bereich der zumindest einen Eintrittsöffnung auf. Die
mit den Lichtsendern und Lichtempfängern verbundene Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet,
die von den jeweiligen Lichtempfängern stammenden Empfangssignale zu bewerten und
eine zweite Meldung auszugeben, falls das Ergebnis der Bewertung einen vorgegebenen
Vergleichswert überschreitet. Dadurch wird vorteilhaft die Ausgabe der zweiten Meldung
vermieden, falls nur ein Empfangssignal einen Mindestpegel überschreitet. Vorzugsweise
wird die zweite Meldung nur ausgegeben, wenn die Hälfte oder die Mehrheit der zur
Verfügung stehenden Empfangssignale den Mindestpegel übersteigt.
[0030] Nach einer besonderen Ausführungsform weist die Einrichtung eine kontaktbehaftete
und/oder drahtlose Kommunikationsschnittstelle zur Datenkommunikation zwischen einer
Steuereinheit des aufgenommenen Gefahrenmelders und einer Auswerteeinheit der Zusatzeinrichtung
auf.
[0031] Die kontaktbehaftete Kommunikationsschnittstelle kann zugleich eine bereits vorhandene
Schnittstelle eines Gefahrenmelders sein, die zur Kontaktierung des Gefahrenmelders
über dessen Melderkontakte an einer Melderleitung oder an einem Melderbus vorgesehen
sind. Die kontaktbehaftete Schnittstelle kann auch eine separate Schnittstelle sein,
die nach Anbringung des Gefahrenmelders an der Zusatzeinrichtung entsprechende Gegenkontakte
der Zusatzeinrichtung kontaktiert.
[0032] Die drahtlose Kommunikationsschnittstelle kann z.B. eine sogenannte NFC-Schnittstelle
(für Near Field Communication) sein, welche eine Datenübertragung auf induktiv gekoppeltem
Wege zu und von einer weiteren NFC-Schnittstelle im aufgenommenen Gefahrenmelder im
Bereich weniger Zentimeter ermöglicht. Zusätzlich ist auf diesem Wege eine elektrische
Energieübertragung von der Zusatzeinrichtung zum Gefahrenmelder zur elektrischen Versorgung
des Gefahrenmelders möglich.
[0033] Durch beide Kommunikationsschnittstellen ist prinzipiell ein datentechnischer Zugriff
der Auswerteeinheit der Zusatzeinrichtung auf die Steuereinheit des aufgenommenen
Gefahrenmelders möglich. Bei entsprechender Konfiguration des Gefahrenmelders ist
somit ein mittelbarer Zugriff auf die Aus- und Eingabeeinheiten des Gefahrenmelders
möglich.
[0034] Nach einer weiteren Ausführungsform weist die Einrichtung mehrere verteilt angeordnete
Lichtsender zum Aussenden jeweils eines Lichtbündels auf. Das jeweilige Lichtbündel
ist auf die zumindest eine Eintrittsöffnung eines aufgenommenen oder eingefassten
Gefahrenmelders gerichtet. Das Lichtbündel stammt vorzugsweise von einer Infrarot-LED.
Mit diesen ist die Auswerteeinheit zum Ansteuern der Lichtsender verbunden und dazu
eingerichtet, eine zweite Meldung auszugeben, falls ein vom Gefahrenmelder über die
Kommunikationsschnittstelle übertragenes Lichtempfangssignal, welches von einem Lichtempfänger
im Inneren des Gefahrenmelders stammt, einen vorgegebenen Wert unterschreitet. Vorzugsweise
ist der Lichtempfänger im Inneren des Gefahrenmelders zugleich ein für die Streulichtrauchdetektion
vorgesehener Lichtempfänger. Dadurch ist vorteilhaft eine Überprüfung der Durchlässigkeit
der zumindest einen Eintrittsöffnung im Gefahrenmelder möglich. Nach einer vorteilhaften
Ausführungsform weist die Einrichtung einen akustischen Alarmgeber und/oder einen
Alarmblitzer auf. Die Auswerteeinheit ist dazu eingerichtet, über die Kommunikationsschnittstelle
ein im Alarmfall von dem aufgenommenen oder eingefassten Gefahrenmelder ausgegebenes
Alarmsignal zu empfangen, um im Alarmfall den akustischen Alarmgeber und/oder Alarmblitzer
anzusteuern. Die Kommunikationsschnittstelle kann z.B. eine bereits vorhandene Schnittstelle
eines Gefahrenmelders sein, die zur Kontaktierung des Gefahrenmelders über dessen
Melderkontakte an einer Melderleitung oder an einem Melderbus vorgesehen sind.
[0035] Die Zusatzeinrichtung weist weiterhin Mittel zur akustischen oder elektrischen Überprüfung
des akustischen Alarmgebers und/oder Mittel zur optischen Überprüfung des Alarmblitzers
auf. Im akustischen Fall dann das Mittel ein Mikrophon sein, dessen ausgegebenes Mikrophonsignal
durch die Auswerteeinheit auf das Vorhandensein einer vorgegebenen Tonfrequenz und
Lautstärkepegel hin überprüft wird. Alternativ kann das Mittel ein elektrischer Signaldetektor
sein, der das Vorhandensein von elektrischen Anregungssignalen für den akustischen
Alarmgeber überprüft. Im optischen Fall kann das Mittel eine der optischen Empfangseinheiten
für die Umgebungsüberwachung oder einer der Lichtempfänger für die Verschmutzungsüberwachung
sein.
[0036] Weiterhin ist die Einrichtung dazu eingerichtet, den akustischen Alarmgeber und/oder
den Alarmblitzer wiederholt auf seine Funktionsfähigkeit hin zu überwachen, wie z.B.
wöchentlich, monatlich, vierteljährlich usw.. Die Auswerteeinheit ist dabei dazu eingerichtet,
eine dritte Meldung auszugeben, falls die Funktionsüberprüfung des akustischen Alarmgebers
und/oder des Alarmblitzers fehlgeschlagen ist.
[0037] Einer weiteren Ausführungsform zufolge weist die Zusatzeinrichtung ein Funkmodul,
einen Bewegungsmelder, einen Rauchgassensor, einen Temperatursensor, einen Lautsprecher,
einen akustischen Alarmgeber, einen Alarmblitzer, eine Notbeleuchtung und/oder eine
Batterie auf. Dadurch lässt sich der Funktionsumfang der erfindungsgemässen Zusatzeinrichtung
um weitere Sicherheits- und Komfortfunktionen vorteilhaft erweitern.
[0038] Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch eine Anordnung aus einem als Punktmelder
ausgebildeten Gefahrenmelder und aus einer konstruktiv und/oder anschlusstechnisch
darauf abgestimmten, an den Gefahrenmelder angebrachten erfindungsgemässen Zusatzeinrichtung
gelöst.
[0039] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer erfindungsgemässen Zusatzeinrichtung
zur Überwachung der Umgebung des Gefahrenmelders auf strömungsabschirmende Gegenstände,
zur Überwachung zumindest einer Eintrittsöffnung des Gefahrenmelders auf Verschmutzung
sowie gegebenenfalls zur Überwachung der Funktion eines akustischen Alarmgebers und/oder
Alarmblitzers des Gefahrenmelders. Insbesondere ist dann der Gefahrenmelder ein Rauchmelder.
[0040] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungen der vorliegenden Erfindung sind am
Beispiel der nachfolgenden Figuren ersichtlich. Dabei zeigen
- FIG 1
- ein Beispiel für eine erste und zweite Ausführungsform einer Anordnung aus einer Zusatzeinrichtung
und aus einem aufgenommenen Gefahrenmelder gemäss der Erfindung in einer Seitenansicht,
- FIG 2
- das Beispiel gemäss FIG 1 in einer Draufsicht,
- FIG 3
- die beispielhafte erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Anordnung gemäss FIG
1 in einer Detailansicht und in einer Explosionsdarstellung,
- FIG 4
- das Beispiel gemäss FIG 3 im betriebsbereiten Zustand der erfindungsgemässen Anordnung,
- FIG 5
- die beispielhafte zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Anordnung gemäss FIG
1 in einer Detailansicht und in einer Explosionsdarstellung,
- FIG 6
- das Beispiel gemäss FIG 4 und FIG 5 in einer Draufsicht und in einer gemeinsamen Darstellung,
- FIG 7
- ein Beispiel für eine dritte Ausführungsform einer Anordnung aus einer Zusatzeinrichtung
und aus einem eingefassten Gefahrenmelder gemäss der Erfindung,
- FIG 8
- das Beispiel gemäss FIG 7 in einer Draufsicht,
- FIG 9
- ein weiteres Beispiel für eine erste Ausführungsform der Anordnung mit einer ersten
Variante einer Verschmutzungsüberwachung gemäss der Erfindung,
- FIG 10
- ein weiteres Beispiel für eine erste Ausführungsform der Anordnung mit einer zweiten
Variante einer Verschmutzungsüberwachung gemäss der Erfindung und
- FIG 11
- ein beispielhaftes Funktionsschema für alle Anordnungen aus einer beispielhaften Zusatzeinrichtung
mit einer Reihe von möglichen Erweiterungsmodulen und aus einem Gefahrenmelder gemäss
der Erfindung.
[0041] FIG 1 zeigt ein Beispiel für eine erste und zweite Ausführungsform einer Anordnung
A1, A2 aus einer Zusatzeinrichtung R1, R2 und aus einem aufgenommenen Gefahrenmelder
M gemäss der Erfindung in einer Seitenansicht. Der gezeigte Gefahrenmelder M ist als
Punktmelder ausgeführt und im vorliegenden Beispiel ein Rauchmelder. Der Gefahrenmelder
M ist dabei konstruktiv zur Anbringung an die gezeigte Zusatzeinrichtung R1, R2 eingerichtet.
Beide Anordnungen A1, A2 unterscheiden sich lediglich dadurch, dass die jeweils zugehörige
erfindungsgemässe Zusatzeinrichtung R1, R2 zur Montage an einem Sockel oder zu sockellosen
Montage an der gezeigten Decke D ausgebildet ist. Die unterschiedlichen Anordnungen
A1, A2 sind im Detail in den Figuren FIG 3 bis FIG 5 gezeigt.
[0042] Erfindungsgemäss ist die Zusatzeinrichtung R1, R2 eine separate, an den Gefahrenmelder
M anbringbare und zur Funktionsüberwachung des Gefahrenmelders M vorgesehene Baueinheit.
Die gezeigte Zusatzeinrichtung R1, R2 weist beispielhaft fünf Sendeeinheiten S und
fünf Empfangseinheiten E (siehe FIG 2) zur Detektion von Gegenständen OB in der Umgebung
des Gefahrenmelders M auf. Im vorliegenden Beispiel wird ein stabförmiger Gegenstand
OB innerhalb eines vorgegebenen halbkugelförmigen Überwachungsbereichs UR um den Gefahrenmelder
M detektiert. Hierzu senden die Sendeeinheiten S Signale in die Umgebung des Gefahrenmelders
(symbolisiert durch Pfeile). Es werden die an dem stabförmigen Gegenstand OB reflektierten
Signale (symbolisiert durch gestrichelte Pfeile) durch die Empfangseinheiten E detektiert.
Eine in dieser Darstellung nicht gezeigte Auswerteeinheit der Zusatzeinrichtung ermittelt
dann auf Basis der reflektierten Signale, ob das detektierte Objekt innerhalb des
Überwachungsbereichs UR liegt und ob dieses geeignet ist, eine Strömungsabschirmung
des Gefahrenmelders hinsichtlich der Rauchdetektion zu bewirken.
[0043] Im vorliegenden Beispiel handelt es sich bei den Sendeeinheiten S und Empfangseinheiten
E um Ultraschallsender und Ultraschallempfänger. Sender und Empfänger können auch
zu einer Baueinheit als Ultraschalltransceiver zusammengefasst sein.
[0044] FIG 2 zeigt das Beispiel gemäss FIG 1 in einer Draufsicht. Sie zeigt eine gleichmässig
verteilte Anordnung der Lichtsender S und Lichtempfänger E in Umfangsrichtung des
aufgenommenen Gefahrenmelders M. Dadurch ist eine nahezu lückenlose Überwachung der
Umgebung des Gefahrenmelders M möglich.
[0045] FIG 3 zeigt die beispielhafte erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Anordnung
A1 gemäss FIG 1 in einer Detailansicht und in einer Explosionsdarstellung. Im oberen
Teil der FIG 3 ist ein an sich bekannter Meldersockel SO zu sehen, welcher die Montage
von Gefahrenmeldern an einer Decke D vereinfacht. Darunterliegend ist eine Zusatzeinrichtung
R1 gemäss der ersten Ausführungsform gezeigt, welche bereits eine Sockelaufnahme SA
zur Anbringung der Zusatzeinrichtung R1 an dem Sockel SO ermöglicht. Zugleich weist
die Zusatzeinrichtung R1 auf ihrer gegenüberliegenden Seite eine zentrale Aufnahme
auf, welche konstruktiv dem darüberliegenden Meldersockel SO entspricht. Im vorliegenden
Beispiel kann somit der im unteren Teil der FIG 3 gezeigte Rauchmelder M sowohl direkt
am oberen Sockel SO als auch auf der Zusatzeinrichtung R1 angebracht werden. Die erfindungsgemässe
Zusatzeinrichtung R1 kann somit auch als "Base" gemäss dem englischen Fachbegriff
für derartige Einrichtungen bezeichnet werden. Im vorliegenden Beispiel weist die
Zusatzeinrichtung R1 eine zylindrisch bzw. zylindrisch-konische Bauform auf.
[0046] FIG 4 zeigt das Beispiel gemäss FIG 3 im betriebsbereiten Zustand der erfindungsgemässen
Anordnung A1. In dieser Darstellung ist besonders gut erkennbar, wie die Zusatzeinrichtung
R1 die Umgebung um den aufgenommenen Gefahrenmelder M auf strömungsabschirmende Gegenstände
OB überwacht.
[0047] In der FIG 4 ist mit RA ein vom Gefahrenmelder M entfernt gelegener seitlicher Aussenbereich
bezeichnet, der einige Zentimeter über die seitliche Aussenkontur AM des aufgenommenen
Gefahrenmelders M hinausgeht. Mit AR ist der radiale Aussenrand der Zusatzeinrichtung
R1 bezeichnet. Mit BAT sind Batterien bezeichnet, die für die Energieversorgung der
Zusatzeinrichtung R1 vorgesehen sind. Sie dienen zudem zur Energieversorgung des aufgenommenen
Gefahrenmelders M über nicht weiter gezeigte Melderkontakte im Meldersockel SO.
[0048] FIG 5 zeigt die beispielhafte zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Anordnung
A2 gemäss FIG 1 in einer Detailansicht und in einer Explosionsdarstellung. Im Gegensatz
zur FIG 3 fehlt hier die Sockelaufnahme SA zur Befestigung der Zusatzeinrichtung R2
z.B. an der Decke.
[0049] FIG 6 zeigt das Beispiel gemäss FIG 4 und FIG 5 in einer Draufsicht und in einer
gemeinsamen Darstellung. In dieser Darstellung ist die gleichmässige Verteilung der
hier jeweils zu einer Baueinheit zusammengefassten Sende- und Empfangseinheiten S,
E zu sehen. Mit KS1 ist eine erste Kommunikationsschnittstelle bezeichnet, welche
vorteilhaft einer bereits beim aufgenommenen Rauchmelder M vorgesehenen Melderschnittstelle
entspricht. Über diese ist zum einen eine Datenübertragung zwischen der Auswerteeinheit
der Zusatzeinrichtung R1, R2 und einer Steuereinheit des Rauchmelders M möglich. Zum
anderen ist über diese Schnittstelle KS1 auch eine elektrische Energieversorgung des
aufgenommenen Rauchmelders M durch die Zusatzeinrichtung R1, R2 möglich.
[0050] FIG 7 zeigt ein Beispiel für eine dritte Ausführungsform einer Anordnung A3 aus einer
Zusatzeinrichtung R3 und aus einem eingefassten Gefahrenmelder M. Wie die FIG 7 zeigt,
ist die Zusatzeinrichtung R1 nun als Ring zur seitlichen Einfassung des Gefahrenmelders
M ausgebildet. Dabei ist die Innenkontur der ringförmigen Zusatzeinrichtung R3 auf
die seitliche Aussenkontur AM des eingefassten Gefahrenmelders M abgestimmt.
[0051] FIG 8 zeigt das Beispiel gemäss FIG 7 in einer Draufsicht. In dieser Darstellung
ist die Ringform der beispielhaften Zusatzeinrichtung R3 besonders gut erkennbar.
Die FIG 8 zeigt weiterhin eine Reihe von Batterien zur Energieversorgung der Zusatzeinrichtung
R3. Zur Datenübertragung können die Zusatzeinrichtung R3 sowie der eingefasste Gefahrenmelder
M jeweils eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle KS2 aufweisen. Über diese drahtlose
Kommunikationsschnittstelle KS2 ist zum einen eine Datenübertragung zwischen der Auswerteeinheit
der Zusatzeinrichtung R3 und einer Steuereinheit des Rauchmelders M möglich. Zum anderen
ist über diese Schnittstelle KS2 auf induktiv gekoppeltem Wege auch eine elektrische
Energieversorgung des aufgenommenen Rauchmelders M durch die Zusatzeinrichtung R3
möglich. Zur Datenübertragung und gegebenenfalls zur Energieübertragung kann sowohl
in der Zusatzeinrichtung R3 als auch im aufgenommenen Gefahrenmelder M je eine kreisförmige
Spule angeordnet sein, die vorzugsweise konzentrisch zueinander sind. Die jeweiligen
Spulen können in Form von Leiterbahnen auf einem jeweiligen Schaltungsträger der Zusatzeinrichtung
sowie des Gefahrenmelders M realisiert sein.
[0052] FIG 9 zeigt ein weiteres Beispiel für eine erste Ausführungsform der Anordnung A1
mit einer ersten Variante einer Verschmutzungsüberwachung gemäss der Erfindung. Die
gezeigte Zusatzeinrichtung R1 weist hierzu eine optische Abtasteinrichtung SV, EV
für eine Eintrittsöffnung OF des aufgenommenen Gefahrenmelders M sowie eine nicht
weiter gezeigte, damit verbundene Auswerteeinheit SER auf. Die Auswerteeinheit ist
dabei eingerichtet eine zweite Meldung M2 im Falle einer detektierten unzulässigen
Verschmutzung V auszugeben.
[0053] Im vorliegenden Beispiel weist die Einrichtung mehrere verteilt angeordnete Lichtsender
SV zum Aussenden jeweils eines Lichtbündels auf, welches auf die zumindest eine Eintrittsöffnung
OF gerichtet ist. Die Auswerteeinheit ist mit den Lichtsendern SV zum Ansteuern der
Lichtsender SV verbunden und zudem dazu eingerichtet, eine zweite Meldung M2 auszugeben,
falls ein vom Gefahrenmelder M über die Kommunikationsschnittstelle übertragenes Lichtempfangssignal,
welches von einem Lichtempfänger SV im Inneren des Gefahrenmelders M stammt, einen
vorgegebenen Wert unterschreitet. Wie im linken Teil der FIG 9 zu sehen ist, trifft
das in der Eintrittsöffnung OF eintreffende Licht auf eine Verschmutzung V, so dass
nicht ausreichend Licht zu dem im Inneren des Gefahrenmelders M angeordneten Lichtempfänger
EV gelangt. Dies ist somit ein Hinweis auf eine unzulässige Verschmutzung V im Bereich
der gezeigten Eintrittsöffnung OF. Dagegen gelangt das vom rechten Lichtsender SV
ausgesandte Licht in ausreichender Menge zu dem weiteren Lichtempfänger EV im Inneren
des Gefahrenmelders M. Die zugehörige Eintrittsöffnung OF ist somit überwiegend frei
von Verschmutzungen V.
[0054] Vorzugsweise wird die zweite Meldung unterdrückt, wenn die Hälfte oder die Mehrheit
der vorgesehenen Empfangssignale an den Lichtempfängern EV den Mindestpegel übersteigt.
[0055] FIG 10 zeigt ein weiteres Beispiel für eine erste Ausführungsform der Anordnung A1
mit einer zweiten Variante einer Verschmutzungsüberwachung gemäss der Erfindung.
[0056] In diesem Fall weist die optische Abtasteinrichtung SEV mehrere Lichtsender SV jeweils
zum Aussenden eines stark gebündelten Lichtstrahls auf, wobei der jeweilige Lichtsender
SV derart ausgerichtet, dass dessen Lichtstrahl zumindest eine Eintrittsöffnung OF
in geringem Abstand passiert. Vorzugsweise ist der Lichtsender SV ein Infrarot-LED
oder eine Infrarot-Laserdiode. Die optische Abtasteinrichtung SEV weist zudem mehrere
Lichtempfänger EV zum Empfangen von Streulicht von Verschmutzungen V aus dem Bereich
der zumindest einen Eintrittsöffnung OF auf. Die Auswerteeinheit ist mit den Lichtsendern
SV und Lichtempfängern EV signaltechnisch verbunden. Sie ist zudem dazu eingerichtet,
die von den jeweiligen Lichtempfängern EV stammenden Empfangssignale zu bewerten und
eine zweite Meldung M2 auszugeben, falls das Ergebnis der Bewertung einen vorgegebenen
Vergleichswert überschreitet.
[0057] Im linken Teil der FIG 10 ist zu sehen, wie Streulicht an der linken Eintrittsöffnung
OF detektiert wird, während im rechten Teil der FIG 10 das ausgesandte Lichtbündel
die von Verschmutzung V freie Eintrittsöffnung OF passiert. Dadurch ist kein nennenswertes
Streulichtsignal durch den zugeordneten Lichtempfänger in der Zusatzeinrichtung R1
detektierbar. Im vorliegenden Beispiel sind ein Lichtsender und ein Lichtempfänger
jeweils als gemeinsames Bauteil SEV realisiert.
[0058] FIG 11 zeigt ein beispielhaftes Funktionsschema für alle Anordnungen A1-A3 aus einer
beispielhaften Zusatzeinrichtung R1-R3 mit einer Reihe von möglichen Erweiterungsmodulen
und aus einem Gefahrenmelder M gemäss der Erfindung.
[0059] Die erfindungsgemässe Zusatzeinrichtung R1-R3 weist typischerweise einen Mikrocontroller
als Auswerteeinheit SER auf. Er weist typischerweise auch eine Anzahl von digitalen
sowie analogen Ein- und Ausgabekanäle auf.
[0060] Die Zusatzeinrichtung R1-R3 kann z.B. ein Funkmodul FM aufweisen, welches über einen
Kommunikationsbus an der Auswerteeinheit angeschlossen ist. Über dieses können die
ersten bis dritten Meldungen M1-M3 ausgegeben werden, z.B. an eine übergeordnete Gefahrenmeldezentrale.
Auf umgekehrtem Wege können z.B. Änderungen an der Firmware der Auswerteeinheit SER
vorgenommen werden oder Betriebsparameter angepasst werden.
[0061] Die Zusatzeinrichtung R1-R3 kann einen manuellen Taster an der Aussenseite zum Testen
der Zusatzeinrichtung R1-R3 oder des angeschlossenen Gefahrenmelders M aufweisen.
[0062] Weiterhin kann die Zusatzeinrichtung R1-R3 einen Bewegungsmelder aufweisen, um z.B.
die Anwesenheit von Personen zu detektieren. Ggf. kann eine Alarmmeldung über das
Funkmodul FM abgesetzt werden, wenn die Zusatzeinrichtung R1-R3 in einem Modus zur
Überwachung auf Einbrecher geschaltet ist, wie z.B. mittels des manuellen Tasters.
[0063] Die Zusatzeinrichtung R1-R3 kann weiterhin ein Mikrophon zur Überwachung eines akustischen
Alarmgebers aufweisen. Das Mikrophon kann auch zur Raumüberwachung im Sinne eines
"Babyphone's" verwendet werden.
[0064] Die Zusatzeinrichtung R1-R3 kann auch eine Kamera aufweisen. Diese kann als Empfangseinheit
zur Detektion von strömungsabschirmenden Objekten in der Umgebung des Gefahrenmelders
verwendet werden, wie z.B. durch Vergleich vorheriger Aufnahmen.
[0065] Weiterhin kann die Zusatzeinrichtung R1-R3 einen CO-Gasmelder aufweisen. Bei Detektion
erhöhter CO-Werte kann dann eine Alarm- oder Warnmeldung ausgegeben werden.
[0066] Die Zusatzeinrichtung R1-R3 kann ausserdem einen Temperatursensor aufweisen. Es kann
im Falle einer detektierten hohen Temperatur gleichfalls eine Alarmmeldung ausgegeben
werden.
[0067] Die Zusatzeinrichtung R1-R3 kann einen Lautsprecher zur Ausgabe von gespeicherten
Sprachmeldungen im Alarmfall aufweisen. Abhängig von den Meldungen M1-M3 kann z.B.
eine Meldung "Bitte Gegenstände im Bereich des Gefahrenmelders entfernen", "Bitte
Verschmutzungen am Gefahrenmelder entfernen" oder "Bitte Gefahrenmelder überprüfen
lassen" ausgegeben werden.
[0068] Weiterhin kann die erfindungsgemässe Zusatzeinrichtung R1-R3 eine Notbeleuchtung
aufweisen. Diese kann mehrere weissleuchtende LEDs aufweisen. Es kann z.B. nachts
in einem Brandfall die Notbeleuchtung zur Orientierung eingeschaltet werden.
[0069] Im rechten Teil der FIG 11 ist schematisch der Aufbau eines Gefahrenmelders M gezeigt.
Mit SEM ist die Steuereinheit des Gefahrenmelders M bezeichnet. Sie ist typischerweise
gleichfalls ein Mikrocontroller. Die Gefahrenmelder M kann z.B. eine Batterie BAT
zur autarken Energieversorgung aufweisen. A1-ternativ oder zusätzlich kann eine kontaktbehaftete
Batterieschnittstelle BS vorhanden sein, über welche der Gefahrenmelder M nach Anbringung
an der Zusatzeinrichtung R1-R3 mit Energie versorgt werden kann.
[0070] Ist der Gefahrenmelder M ein Rauchmelder zum Betrieb an einer Melderlinie typischerweise
im gewerblichen Bereich, so ist ein als Lautsprecher symbolisierter akustischer Alarmgeber
sowie ein Taster zum Testen des Rauchmelders nicht vorhanden.
[0071] Durch die erfindungsgemässe Zusatzeinrichtung R1-R3 kann vorteilhaft ein für die
Branddetektion im gewerblichen Bereich und zum Betrieb an einer Melderlinie oder an
einem Melderbus vorgesehener Rauchmelder um die Funktionalität einer automatisierten
Umgebungsüberwachung auf strömungsabschirmende Gegenstände sowie auf eine Verschmutzungsüberwachung
der Eintrittsöffnungen des Rauchmelders erweitert werden.
Bezugszeichenliste
[0072]
- A1-A3
- Anordnung
- AM
- Aussenkontur des Gefahrenmelders
- AR
- Aussenrand
- BAT
- Batterie
- BS
- Batterieanschluss
- D
- Decke
- E
- Empfangseinheit
- EV
- Lichtempfänger
- FM
- Funkmodul
- KS1, KS2
- Kommunikationsschnittstelle
- M
- Gefahrenmelder, Rauchmelder, Rauchwarnmelder
- M1-M3
- Meldungen
- N
- Insektennetz
- OB
- Gegenstand
- OF
- Eintrittsöffnung
- OM
- optische Messkammer
- P
- Leiterplatte
- R1-R3
- Zusatzeinrichtung
- RA
- seitlicher Aussenbereich
- S
- Sendeeinheit
- SA
- Aufnahme, Sockelaufnahme
- SE
- Sende-/Empfangseinheit
- SEM
- Steuereinheit des Gefahrenmelders
- SER
- Auswerteeinheit der Zusatzeinrichtung
- SEV
- Lichtsender-/empfänger
- SO
- Sockel, Meldersockel
- SV
- Lichtsender
- UR
- Überwachungsbereich um den Gefahrenmelder
- V
- Verschmutzung
1. Zusatzeinrichtung für einen als Punktmelder ausgebildeten Gefahrenmelder (M), wobei
die Einrichtung eine separate, an den Gefahrenmelder (M) anbringbare und zur Funktionsüberwachung
des Gefahrenmelders (M) vorgesehene Baueinheit ist und welche zumindest eine Sendeeinheit
und/oder Empfangseinheit (S, E, SE) zur Detektion von Gegenständen (OB) in der Umgebung
des Gefahrenmelders (M) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, wobei die Einrichtung eine zentrale Aufnahme, insbesondere
einen Sockel (SO), zur Aufnahme des Gefahrenmelders (M) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, wobei die Einrichtung zur seitlichen Einfassung des Gefahrenmelders
(M) ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Einrichtung mehrere in
Umfangsrichtung um den Gefahrenmelder (M) verteilt angeordnete Sendeeinheiten und/oder
Empfangseinheiten (S, E, SE) in einem vom Gefahrenmelder (M) entfernt gelegenen seitlichen
Aussenbereich (RA) aufweist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, wobei die Einrichtung mehrere verteilt angeordnete Sende-
und Empfangseinheiten (S, E, SE) sowie eine damit verbundene Auswerteeinheit (SER)
aufweist, wobei die Auswerteeinheit dazu eingerichtet ist,
- die jeweiligen Sendeeinheiten (S) zum Aussenden eines Signals in die Umgebung des
Gefahrenmelders (M) anzusteuern,
- ein jeweiliges von den Empfangseinheiten (E) stammendes, an Gegenständen (OB) in
der Umgebung des Gefahrenmelders (M) reflektiertes Signal zeitlich auszuwerten, und
- eine erste Meldung (M1) auszugeben, wenn ein detektierter Gegenstand (OB) innerhalb
einer vorgegebenen Distanz um den Gefahrenmelder (M) liegt und wenn das reflektierte
Signal einen vorgegebenen Mindestpegel überschreitet.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, wobei die zumindest eine Sendeeinheit (S) eine
optische, akustische oder funkbasierte Sendeeinheit ist, insbesondere auf Basis von
Ultraschall, infrarotem Licht oder Mikrowellen, und wobei die zumindest eine Empfangseinheit
(E) eine optische, akustische oder funkbasierte Empfangseinheit ist, insbesondere
auf Basis von Ultraschall, infrarotem Licht oder Mikrowellen.
7. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Einrichtung eine optische
Abtasteinrichtung (SEV, SV, EV) für eine oder mehrere Eintrittsöffnungen (OF) eines
aufgenommenen oder eingefassten Gefahrenmelders (M) sowie eine damit verbundene Auswerteeinheit
(SER) aufweist, und wobei die Auswerteeinheit (SER) eine zweite Meldung (M2) im Falle
einer detektierten unzulässigen Verschmutzung (V) ausgibt.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, wobei die optische Abtasteinrichtung (SEV) einen Lichtsender
(SV) zum Aussenden eines stark gebündelten Lichtstrahls aufweist, wobei der Lichtsender
(SV) derart ausgerichtet, dass dessen Lichtstrahl die zumindest eine Eintrittsöffnung
(OF) in geringem Abstand passiert, wobei die optische Abtasteinrichtung (SEV) einen
Lichtempfänger (EV) zum Empfangen von Streulicht von Verschmutzungen (V) aus dem Bereich
der zumindest einen Eintrittsöffnung (OF) aufweist, und wobei die mit dem Lichtsender
(SV) und Lichtempfänger (EV) verbundene Auswerteeinheit (SER) dazu eingerichtet ist,
eine zweite Meldung (M2) auszugeben, falls ein von dem Lichtempfänger (EV) stammendes
Empfangssignal einen vorgegebenen Mindestpegel überschreitet.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, wobei die optische Abtasteinrichtung (SEV) mehrere Lichtsender
(SV) jeweils zum Aussenden eines stark gebündelten Lichtstrahls aufweist, wobei der
jeweilige Lichtsender (SV) derart ausgerichtet, dass dessen Lichtstrahl zumindest
eine Eintrittsöffnung (OF) in geringem Abstand passiert, wobei die optische Abtasteinrichtung
(SEV) mehrere Lichtempfänger (EV) zum Empfangen von Streulicht von Verschmutzungen
(V) aus dem Bereich der zumindest einen Eintrittsöffnung (OF) aufweist, und wobei
die mit den mehreren Lichtsendern (SV) und Lichtempfängern (EV) verbundene Auswerteeinheit
(SER) dazu eingerichtet ist, die von den jeweiligen Lichtempfängern (EV) stammenden
Empfangssignale zu bewerten und eine zweite Meldung (M2) auszugeben, falls das Ergebnis
der Bewertung einen vorgegebenen Vergleichswert überschreitet.
10. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Einrichtung eine kontaktbehaftete
und/oder drahtlose Kommunikationsschnittstelle (KS1, KS2) zur Datenkommunikation zwischen
einer Steuereinheit (SEM) des aufgenommenen Gefahrenmelders (M) und einer Auswerteeinheit
(SER) der Zusatzeinrichtung (R1-R3) aufweist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, wobei die Einrichtung mehrere verteilt angeordnete Lichtsender
(SV) zum Aussenden jeweils eines Lichtbündels aufweist, welches auf die zumindest
eine Eintrittsöffnung (OF) eines aufgenommenen oder eingefassten Gefahrenmelders (M)
gerichtet ist, wobei die Auswerteeinheit (SER) mit diesen zum Ansteuern der Lichtsender
(SV) verbunden ist und dazu eingerichtet ist, eine zweite Meldung (M2) auszugeben,
falls ein vom Gefahrenmelder (M) über die Kommunikationsschnittstelle (K1, K2) übertragenes
Lichtempfangssignal, welches von einem Lichtempfänger (SV) im Inneren des Gefahrenmelders
(M) stammt, einen vorgegebenen Wert unterschreitet.
12. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
- wobei die Einrichtung einen akustischen Alarmgeber und/oder einen Alarmblitzer aufweist,
- wobei die Auswerteeinheit (SER) dazu eingerichtet ist, über die Kommunikationsschnittstelle
(K1, K2) ein im Alarmfall von dem aufgenommenen oder eingefassten Gefahrenmelder (M)
ausgegebenes Alarmsignal zu empfangen, um darauf hin den akustischen Alarmgeber und/oder
Alarmblitzer anzusteuern,
- wobei die Einrichtung Mittel zur akustischen oder elektrischen Überprüfung des akustischen
Alarmgebers und/oder Mittel zur optischen Überprüfung des Alarmblitzers aufweist,
- wobei die Einrichtung dazu eingerichtet ist, den akustischen Alarmgeber und/oder
den Alarmblitzer wiederholt auf seine Funktionsfähigkeit hin zu überwachen und
- wobei die Auswerteeinheit (SER) dazu eingerichtet ist, eine dritte Meldung (M3)
auszugeben, falls die Funktionsüberprüfung des akustischen Alarmgebers und/oder des
Alarmblitzers fehlgeschlagen ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei die Einrichtung ein Funkmodul
(FM), einen Bewegungsmelder, einen Rauchgassensor, einen Temperatursensor, einen Lautsprecher,
einen akustischen Alarmgeber, einen Alarmblitzer, eine Notbeleuchtung und/oder eine
Batterie (BAT) aufweist.
14. Anordnung aus einem als Punktmelder ausgebildeten Gefahrenmelder (M) und aus einer
konstruktiv und/oder anschlusstechnisch darauf abgestimmten, an den Gefahrenmelder
(M) angebrachten Zusatzeinrichtung (R1-R3) nach einem der vorherigen Ansprüche.
15. Verwendung einer Zusatzeinrichtung (R1-R1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zur Überwachung
der Umgebung des Gefahrenmelders (M) auf strömungsabschirmende Gegenstände (OB), zur
Überwachung zumindest einer Eintrittsöffnung (OF) des Gefahrenmelders (M) auf Verschmutzung
(V) sowie gegebenenfalls zur Überwachung der Funktion eines akustischen Alarmgebers
und/oder Alarmblitzers des Gefahrenmelders (M), wobei der Gefahrenmelder (M) insbesondere
ein Rauchmelder ist.