[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Auskleidung eines Farbkastens einer Druckmaschine.
[0002] Farbkästen von Druckmaschinen werden mit Wegwerffolien ausgekleidet, um die Reinigung
zu erleichtern. Manche Folien bedecken nur den Farbkastenboden. Es gibt aber auch
Folien, die sowohl den Boden als auch die Seitenwände des Farbkastens bedecken.
[0003] Eine solche Folie ist in
JP3933247 B2 beschrieben. Diese Folie des Standes der Technik besteht aus einem einzigen Stück
und hat einen rechteckigen Abschnitt für den Farbkastenboden und dreieckige Abschnitte
für die Seitenwände. Wenn die Folie in den Farbkasten eingesetzt ist, sind ihre dreieckigen
Seitenwandabschnitte vom viereckigen Bodenabschnitt nach oben abgeknickt.
[0004] Die Verbindung des Bodenabschnitts mit den Seitenwandabschnitten über die Knickstellen
ist hinsichtlich der Herstellung und der Funktion der Folie ungünstig:
Durch die Verbindung ergeben sich ein komplexer Schnittlinienverlauf beim Ausstanzen
der Folie und ein aufwändiges Stanzwerkzeug. Durch die Verbindung ergibt sich auch
eine geringe Funktionssicherheit. Wenn die Folie nicht genau an den Knicklinien geknickt
wird oder im Farbkasten nicht genau platziert wird, kann zwischen der Folie und den
Seitenwänden ein Spalt klaffen, in den Farbe hinein gelangen kann. Diese Gefahr besteht
besonders im Bereich der Ecken zwischen den Seitenwänden und dem Farbkastenboden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach herstellbare und funktionssichere
Farbkastenauskleidung zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Schutzfolienstück nach Anspruch 1 und einen Folienstücke-Satz
nach Anspruch 6 gelöst.
[0007] Die Erfindung besteht in einem Schutzfolienstück zum Abdecken der Innenfläche nur
einer von beiden Seitenwänden eines Farbkastens einer planografischen Offset-Druckmaschine.
Weiterhin besteht die Erfindung in einem Folienstücke-Satz mit zwei solchen Schutzfolienstücken,
wobei einbau- oder verwendungsgemäß jedes der Schutzfolienstücke eine andere der beiden
Seitenwände des Farbkastens abdeckt.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen genannt und ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen
Zeichnung.
[0009] In dieser zeigt:
- Figur 1:
- einen Folienstücke-Satz,
- Figur 2:
- den Folienstücke-Satz in einem Farbkasten in einer Schnittdarstellung und
- Figur 3:
- den Folienstücke-Satz in dem Farbkasten in einer dreidimensionalen Darstellung.
[0010] In Figur 1 ist ein Folienstücke-Satz dargestellt, welcher aus drei voneinander getrennten
Stücken besteht. Der Folienstücke-Satz umfasst ein Bodenfolienstück 4, das im Wesentlichen
viereckig ist. Außerdem umfasst der Folienstücke-Satz zwei zueinander spiegelsymmetrisch
ausgebildete Schutzfolienstücke 5, 6, von denen jedes eine im Wesentlichen dreieckige
Zuschnitt-Linie 12 hat.
[0011] In Figur 2 ist ein Farbkasten 1 mit einem Farbkastenboden 2 und einer Seitenwand
3 dargestellt. Der Farbkasten 1 hat außer der Seitenwand 3 an seinem anderen Ende
eine weitere Seitenwand, welche zeichnerisch nicht dargestellt ist. Zwischen den beiden
Seitenwänden befindet sich die im Farbkasten 1 gespeicherte Farbe in einem Raum, welcher
durch die beiden Seitenwände, den Boden 2 und eine Farbkastenwalze begrenzt wird,
an der der Farbkasten 1 anliegt. Die Farbkastenwalze ist zeichnerisch nicht dargestellt.
[0012] Der Farbkasten ist mit dem Bodenfolienstück 4 und den beiden Schutzfolienstücken
5, 6 ausgekleidet. Das Bodenfolienstück 4 bedeckt den Boden 2 und das Schutzfolienstück
6 bedeckt die Innenfläche der Seitenwand 3. Das Schutzfolienstück 6 (Figur 1) bedeckt
die Innenfläche der anderen Seitenwand, welche zeichnerisch nicht dargestellt ist.
[0013] In Figur 3 ist zu erkennen, dass das Schutzfolienstück 5 eine einbau- oder verwendungsgemäß
untere Schnittkante 7 hat, die parallel mit dem Boden 2 des Farbkastens 1 verläuft.
Die Schnittkante 7 ist Bestandteil der Zuschnitt-Linie 12.
[0014] Außerdem hat das Schutzfolienstück 5 eine einbau- oder verwendungsgemäß obere Knicklinie
8, an der ein streifenförmiger Abschnitt des Schutzfolienstücks 5 abgeknickt ist.
Der streifenförmige Abschnitt ist entlang der Knicklinie 8 im rechten Winkel von dem
übrigen Schutzfolienstück 5 abgeknickt und ist in Figur 1 nicht zu sehen. Bei dem
streifenförmigen Abschnitt handelt es sich um einen Klemmabschnitt 9, welcher einbau-oder
verwendungsgemäß auf einer Dachfläche 10 der abgedeckten Seitenwand 3 aufliegt und
durch mindestens eine Klemmschraube 11 gegen die Dachfläche 10 gedrückt wird.
[0015] Ein Vorteil des Folienstücke-Satzes besteht in der Einfachheit der Zuschnitt-Linien
der Stücke 4, 5, 6 des Folienstücke-Satzes. Die Zuschnitt-Linie des Bodenfolienstücks
4 ist viereckig und somit vergleichsweise einfach, und dementsprechend einfach und
kostengünstig ist das Stanzwerkzeug, mit welchem das Bodenfolienstück 4 ausgestanzt
wird oder von bereits auf entsprechende Breite konfektioniertem Rollenmaterial abgeschnitten
wird. Die Zuschnitt-Linien 12 der beiden Schutzfolienstücke 5, 6 sind zwar etwas komplizierter
als jene des Bodenfolienstücks 4, jedoch aufgrund der vergleichsweise geringen Größe
der Schutzfolienstücke 5, 6 relativ einfach herstellbar.
[0016] Ein weiterer Vorteil des Folienstücke-Satzes besteht darin, dass aufgrund der Trennung
der Schutzfolienstücke 5, 6 vom Bodenfolienstück 4 sich Verspannungen des Bodenfolienstücks
4 nicht auf die Schutzfolienstücke 5, 6 übertragen. Beispielsweise überträgt sich
ein in vielen Fällen nicht zu vermeidendes Aufwölben des Bodenfolienstücks 4 nicht
auf die Schutzfolienstücke 5, 6.
[0017] Auch die Anforderungen an die Maßgenauigkeit bei der Fertigung des Bodenfolienstücks
4 sind aufgrund der Stücketrennung geringer, weil im Bereich der Schnittkanten 7 ein
Ausgleich von Fertigungsungenauigkeiten möglich ist. Somit können maßliche Ungenauigkeiten
des Bodenfolienstücks 4 nicht zu Lageungenauigkeiten der Schutzfolienstücke 5, 6 führen.
Weder die Verspannungen des Bodenfolienstückes 4 noch dessen maßliche Ungenauigkeiten
können dazu führen, dass die Schutzfolienstücke 5, 6 nicht in ihrer korrekten Position
eng an den Innenflächen der Seitenwände anliegen. Dies ist besonders für den Bereich
des Eckwinkels zwischen der jeweiligen Seitenwand 3 und dem Boden 2 erforderlich,
wo sich die Schnittkante 7 befindet.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Farbkasten
- 2
- Boden
- 3
- Seitenwand
- 4
- Bodenfolienstück
- 5
- Schutzfolienstück
- 6
- Schutzfolienstück
- 7
- Schnittkante
- 8
- Knicklinie
- 9
- Klemmabschnitt
- 10
- Dachfläche
- 11
- Klemmschraube
- 12
- Zuschnitt-Linie
1. Schutzfolienstück (5) zum Abdecken der Innenfläche nur einer (3) von beiden Seitenwänden
eines Farbkastens (1) einer planografischen Offset-Druckmaschine.
2. Schutzfolienstück nach Anspruch 1, welches eine einbau- oder verwendungsgemäß untere
Schnittkante (7) hat, die parallel mit einem Boden (2) des Farbkastens (1) verläuft.
3. Schutzfolienstück nach Anspruch 1, welches eine einbau- oder verwendungsgemäß obere
Knicklinie (8) hat, an der ein streifenförmiger Abschnitt des Schutzfolienstücks abgeknickt
ist.
4. Schutzfolienstück nach Anspruch 3, wobei der streifenförmige Abschnitt ein Klemmabschnitt
(9) ist, der einbau- oder verwendungsgemäß auf einer Dachfläche (10) der abgedeckten
Seitenwand (3) aufliegt und durch mindestens eine Klemmschraube (11) gegen die Dachfläche
(10) gedrückt wird.
5. Schutzfolienstück nach Anspruch 1, welches eine im Wesentlichen dreieckige Zuschnitt-Linie
(12) hat.
6. Folienstücke-Satz mit zwei Schutzfolienstücken (5, 6) nach einem der Ansprüche 1 bis
5, wobei einbau- oder verwendungsgemäß jedes der Schutzfolienstücke (5, 6) eine andere
der beiden Seitenwände des Farbkastens (1) abdeckt.
7. Folienstücke-Satz nach Anspruch 6, der zusätzlich ein Bodenfolienstück (4) zum Abdecken
eines Bodens (2) des Farbkastens (1) umfasst.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente