[0001] Die Erfindung betrifft eine Treiberschaltung und ein Verfahren zur Ansteuerung einer
dimmbaren LeuchtmittelStrecke. Dabei versorgt die Treiberschaltung die Leuchtmittel
-Strecke, insbesondere eine LED-Strecke mit wenigstens einer LED, direkt oder indirekt
elektrisch und erlaubt das Dimmen einer mit der Treiberschaltung verbundenen bzw.
verbindbaren Leuchtmittelstrecke über einen Dimmbereich. Unter Leuchtmittelstrecke
ist vorliegend auch wenigstens ein LED-Modul zu verstehen, das neben dem Leuchtmittel
weitere Komponenten wie einen Speicher und/oder eine Kommunikationsschnittstelle aufweist.
Insbesondere kann die Leuchtmittelstrecke auch eine oder mehrere OLEDs aufweisen.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, zum Dimmen von LEDs/OLEDs ein Dimmverfahren
zu wählen, das entweder eine Pulsweitenmodulation (PWM) des LED-Stroms oder eine Amplitudenmodulation
(AM), d.h. eine Veränderung des Amplitudenwerts des Leuchtmittelstroms, verwendet.
Als Stand der Technik soll hier beispielhaft die
WO 2011/024101 A1, die
EP 1 689 212 B1 und die
DE 198 48 925 B4 genannt werden.
[0003] Insbesondere ist es bekannt, dass bei höheren Dimmpegeln, d.h. wenn Leuchtmittel
mit einer wenig reduzierten Helligkeit betrieben werden sollen, ein Dimmen mittels
Amplitudenmodulation erfolgt, bis ein bestimmtes Dimmniveau erreicht ist, an dem die
Amplitude konstant gehalten wird. Dann wird auf ein Dimmen mittels PWM-Modulation
gewechselt, um auf Dimmwerte unterhalb des bestimmten Dimmniveaus zu dimmen, d.h.,
wenn beispielsweise ein niedriger Dimmpegel gefordert ist.
[0004] Problematisch ist nunmehr, dass ein analoges Dimmen, d.h. ein Dimmen mittels Veränderung
des Amplitudenwerts, einerseits Auswirkungen auf die Farbkonstanz der Leuchtmittel
hat. Insbesondere kann eine Farbwanderung, ein Farb-Shift, durch die Amplitudenveränderung
verursacht werden. Andererseits ergeben sich Grenzen des PWM-Dimmens bei niedrigen
Dimmwerten in dem niedrigsten einstellbaren Tastverhältnis. Somit können sich auf
Grund des zu betreibenden Leuchtmittels, dem Einsatzzweck bzw. der Umgebung bei Systemen
nach dem Stand der Technik bei einem Dimmen verschiedene negative Eigenschaften bemerkbar
machen, die sich insbesondere auf die Qualität der Lichtabgabe auswirken.
[0005] Es wurde nun erkannt, dass der Übergangspunkt zwischen dem analogen und dem PWM-Dimmen,
also der Übergangsdimmwert oder -dimmpegel, an dem von dem Dimmen mittels Amplitudenveränderung
auf das PWM-Dimmen gewechselt wird, vorteilhafterweise abhängig von der Ausgestaltung
des Leuchtmittels bzw. dem konkreten Einsatzzweck eingestellt werden sollte. Die Erfindung
schlägt daher eine Treiberschaltung mit einem einstellbaren Übergangsdimmwert bereit.
Zudem wird ein Verfahren für den Betrieb einer LED-Strecke offenbart. Die Treiberschaltung
und das Verfahren sind Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] In einem ersten Aspekt wird eine Treiberschaltung bereitgestellt zum über einen Dimmbereich
dimmbaren Betrieb einer von der Treiberschaltung versorgbaren LED-Strecke, wobei die
Treiberschaltung derart ausgelegt ist, dass der Dimmbereich aufweist wenigstens einen
ersten Bereich, in dem das Dimmen mittels Amplitudenveränderung des LED-Stroms ausgeführt
wird, und einen mit dem ersten Bereich nicht überlappenden zweiten Bereich, in dem
das Dimmen zusätzlich und/oder alternativ mittels gepulster Modulation, vorzugsweise
PWM-Modulation des LED-Stroms ausgeführt wird, wobei der zweite Bereich unterhalb
angrenzend an den ersten Bereich liegt, und wobei ein Dimmwert, bei dem der Übergang
von dem ersten Bereich zu dem zweiten Bereich erfolgt, einstellbar ist. Der einstellbare
Dimmwert wird im Folgenden auch als Übergangsdimmwert bezeichnet. Die Treiberschaltung
kann insbesondere bei einer dynamischen Veränderung eines vorgegebenen Dimmwerts,
auf den die LED-Strecke gedimmt werden soll, die LED-Strecke in einem begrenzten Bereich
um den einstellbaren Dimmwert und/oder für eine begrenzte Zeitdauer mit einer Kombination
aus dem Dimmen mittels Amplitudenveränderung und aus dem Dimmen mittels PWM-Modulation
dimmen.
[0007] Die Treiberschaltung kann den einstellbaren Dimmwert abhängig von der durch die Treiberschaltung
betriebenen LED-Strecke einstellen.
[0008] Die Treiberschaltung kann eine Benutzerschnittstelle aufweisen, über die der einstellbare
Dimmwert einstellbar ist. Der einstellbare Dimmwert kann durch einen Benutzer und/oder
fertigungsseitig einstellbar sein.
[0009] Die LED-Strecke kann alternativ oder zusätzlich wenigstens eine OLED aufweisen.
[0010] Die Treiberschaltung kann eine Sensorschnittstelle, insbesondere für eine Verbindung
mit einem Fotosensor und/oder einem Temperatursensor, aufweisen.
[0011] Die Treiberschaltung kann anhand einer direkten, insbesondere durch Abruf der Information
von der LED-Strecke, z.B. durch Zugriff auf einen Speicher, ermittelten Information
und/oder einer indirekten, insbesondere durch Erfassen von Parametern ermittelten
Information den einstellbaren Dimmwert einstellen.
[0012] Die Treiberschaltung kann als Parameter elektrische Parameter der LED-Strecke und/oder
Umgebungsparameter, insbesondere mittels verbindbarer Sensoren, erfassen.
[0013] Die Treiberschaltung kann aus ermittelter Information auf die Art der zu betreibenden
LED-Strecke schließen und abhängig davon den einstellbaren Dimmwert einstellen.
[0014] Die Treiberschaltung kann mittels eines verbindbaren Sensors wenigstens eine Testdimmkurve
erfassen, z.B. durch Erfassen von Emissionseigenschaften der LED-Strecke über eine
bestimmte Zeitdauer, und basierend darauf den einstellbaren Dimmwert ermitteln und
einstellen. Die Treiberschaltung kann weiter eine damit funktional verbundene Auswerteschaltung
aufweisen, die zur Auswertung von erfassten Daten/Parametern dient.
[0015] Die Treiberschaltung kann die wenigstens eine erfasste Testdimmkurve in einem mit
der Treiberschaltung funktional verbundenen Speicher speichern.
[0016] Die Treiberschaltung kann insbesondere aufweisen eine Busschnittstelle, vorzugsweise
eine DALI-Busschnittstelle, und kann den einstellbaren Dimmwert abhängig von einem
über die Busschnittstelle zugeführten Signal, insbesondere einem Busbefehl, einstellen.
[0017] Ein Amplitudenwert kann beim Dimmen mittels Amplitudenveränderung zum einstellbaren
Dimmwert hin abnehmen, und das Dimmen unterhalb des einstellbaren Dimmwerts kann mittels
PWM-Modulation, vorzugsweise mit dem bezüglich des einstellbaren Dimmwerts kleinsten
Amplitudenwerts und vorzugsweise mit konstanter Taktung, erfolgen.
[0018] Die Treiberschaltung kann mit der LED-Strecke über eine Kommunikationsschnittstelle
kommunizieren.
[0019] Die Treiberschaltung kann einen Speicher, insbesondere eine Nachschlagetabelle aufweisen,
in dem vorzugsweise wenigstens ein einstellbarer Dimmwert, z.B. in Assoziation mit
einer Information über die LED-Strecke und/oder Parametern, abgelegt ist, und wobei
die Treiberschaltung anhand der direkten und/oder indirekten Information den einstellbaren
Dimmwert einstellen, und insbesondere aus dem Speicher abrufen kann.
[0020] In einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren bereitgestellt zum über einen Dimmbereich
dimmbaren Betrieb einer von einer Treiberschaltung versorgbaren LED-Strecke, wobei
die Treiberschaltung in einem ersten Bereich des Dimmbereichs das Dimmen mittels Amplitudenveränderung
des LED-Stroms ausführt, und in einen mit dem ersten Bereich nicht überlappenden zweiten
Bereich das Dimmen zusätzlich und/oder alternativ mittels PWM-Modulation des LED-Stroms
ausführt, wobei der zweite Bereich unterhalb angrenzend an den ersten Bereich liegt,
und wobei ein Dimmwert, bei dem der Übergang von dem ersten Bereich zu dem zweiten
Bereich erfolgt, einstellbar ist. Insbesondere überlappen sich der erste und der zweite
Bereich nicht.
[0021] Die Erfindung wird nun auch mit Bezug auf die Figuren beschrieben. Dabei zeigen
- Fig. 1
- schematisch zwei Einstellungen für den einstellbaren Dimmwert einer Treiberschaltung
nach der Erfindung;
- Fig. 2
- schematisch die Treiberschaltung; und
- Fig. 3
- schematisch eine zweite Ansicht der Treiberschaltung.
[0022] Im Folgenden wird das Dimmen der Leuchtmittelstrecke mittels Amplitudenveränderung
des Leuchtmittelstroms auch als analoges Dimmen oder Amplitudendimmen bezeichnet,
während das Dimmen mittels Pulsweitenmodulation des Leuchtmittelstroms auch als PWM-Dimmen
bezeichnet ist.
[0023] Das Einstellen des einstellbaren Dimmwerts bzw. des Übergangsdimmwerts kann dabei
abhängig von verschiedenen Kriterien erfolgen.
[0024] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei Dimmwerten, die über dem Übergangsdimmwert
liegen, ein rein analoges Dimmen erfolgt, während im unteren Bereich, d.h. unterhalb
des Übergangsdimmwerts ein reines PWM-Dimmen erfolgt. Vorzugsweise findet also im
statischen Zustand kein Vermischen der beiden Dimmverfahren statt. Bei einem dynamischen
Dimmen kann es jedoch dazu kommen, dass sich insbesondere an dem Übergangsdimmwert,
bzw. in einem begrenzten Bereich um den Übergangsdimmwert oder für eine begrenzte
Zeit die Dimmverfahren überschneiden.
[0025] Für das PWM-Dimmen kann insbesondere der niedrigste konstant getaktete Amplitudenwert
gewählt werden, also der Amplitudenwert, der bei Amplitudendimmung an dem Übergangsdimmwert
angenommen wird (d.h. der Amplitudenwert, der sich bei Annäherung eines Dimmwerts
an den Übergangsdimmwert bei dem Dimmen mit Amplitudenveränderung ergibt).
[0026] Gemäß der Erfindung ist es nun möglich, den Übergangsdimmwert aufgrund verschiedener
Faktoren einzustellen.
[0027] Eine Möglichkeit ist es dabei, an der Treiberschaltung eine Benutzerschnittstelle
vorzusehen, beispielsweise einen für einen Benutzer zugänglichen Regler, über den
der Übergangsdimmwert festgelegt werden kann. Dadurch kann der Dimmwert auch bereits
fertigungsseitig eingestellt werden, beispielsweise abhängig von einem kundenspezifischen
Einsatzzweck.
[0028] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Treiberschaltung Informationen erfasst, und
abhängig davon während des Betriebs oder bei Anschluss einer Leuchtmittelstrecke den
Übergangswert entsprechend einstellt. Hierzu kann die Treiberschaltung so gestaltet
sein, dass sie von der Leuchtmittelstrecke eine Information abrufen kann, z.B. durch
Zugriff auf einen Speicher der Leuchtmittelstrecke, die insbesondere die Art und/oder
Konfiguration Leuchtmittel identifiziert. Diese Information wird im Folgenden als
direkte Information bezeichnet, da die Treiberschaltung direkt auf die Leuchtmittelstrecke
zugreift. Die Treiberschaltung kann jedoch alternativ oder zusätzlich auch ausgelegt
sein, indirekt Informationen zu ermitteln und so auf die Art der angeschlossenen Leuchtmittel
oder auf Umgebungsbedingungen zu schließen.
[0029] So kann die Treiberschaltung dazu eingerichtet sein elektrische Parameter der Leuchtmittelstrecke
zu erfassen und/oder auszuwerten. Beispielsweise kann die Treiberschaltung für Auswertungen
eine integrierte Schaltung (IC, ASIC), die funktional mit der Treiberschaltung in
Verbindung steht, verwenden. Anhand der erfassten elektrischen Parameter bzw. basierend
auf deren Auswertung, kann einerseits auf die Art/Konfiguration der zu betreibenden
Leuchtmittelstrecke geschlossen werden. Andererseits können bspw. über zusätzlich
oder alternativ vorgesehene Sensoren, beispielsweise Temperatur- oder Fotosensoren,
Umgebungsparameter erfasst und einbezogen werden. Die erfassten und/oder ausgewerteten
elektrischen und/oder umgebungsbezogenen Parameter werden im Folgenden als indirekte
Information bezeichnet.
[0030] Abhängig von der erfassten direkten oder indirekten Information kann die Treiberschaltung
dann den Übergangsdimmwert festlegen. Hierfür kann die Treiberschaltung auch auf einen
ihr zugeordneten Speicher zugreifen, in dem Daten für die Einstellung des Übergangsdimmwerts
hinterlegt sind. So kann beispielsweise anhand einer Nachschlagetabelle und auf Grund
der Information ein damit assoziierter Übergangsdimmwert gewählt werden. Weiter kann
in dem der Treiberschaltung zugeordneten Speicher auch wenigstens eine Funktion hinterlegt
sein, so dass abhängig von der erfassten Information die Festlegung eines Übergangsdimmwerts
funktional erfolgt.
[0031] Die Treiberschaltung kann daher auch eine Sensorschnittstelle aufweisen, über die
sie mit einem Temperatur- und/oder einem Fotosensor verbunden werden kann, um insbesondere
Testdimmkurven zu erfassen bzw. zu messen. Dies kann beispielsweise in einer Konfigurationsphase
der Treiberschaltung oder werkseitig unter Bedingungen erfolgen, die die simulieren,
die beim späteren Einsatz vorherrschen. Hierdurch kann auch eine Anpassung an bestimmte
Leuchtmittel erfolgen. Es kann dabei auch vorgesehen sein, dass die Konfigurationsphase
manuell oder automatisiert erneut angestoßen wird, bspw. um eine Anpassung an veränderte
Umgebungsbedingungen und/oder Leuchtmittel zu erreichen. Letztere können sich auch
ohne Austausch z.B. auf Grund von Alterungserscheinungen der Leuchtmittel ergeben.
[0032] Durch die Treiberschaltung können so Messungen erfolgen, bei denen die Treiberschaltung
Lichteigenschaften der Leuchtmittelstrecke abhängig von verschiedenen Dimmwerten erfasst
und auf Basis der erfassten Eigenschaften, bzw. des Verhaltens der Leuchtmittelstrecke
einen optimalen Übergangsdimmwert von dem analogen Dimmen zum PWM-Dimmen ermittelt.
[0033] So ist es der Treiberschaltung insbesondere auch möglich unterschiedliche Leuchtmittel-Strecken
anhand ihrer elektrischen Eigenschaften zu unterscheiden. So kann eine Leuchtmittelstrecke
mit LED-Leuchtmitteln von einer Leuchtmittelstrecke mit OLED Leuchtmitteln unterschieden
werden, da die elektrischen Kennwerte von OLEDs und LEDs unterschiedlich sind. Unter
anderem ist eine Farbveränderung bei einem analogen Dimmen von OLEDs ausgeprägter
als bei einem analogen Dimmen von LEDs. Bei einer Leuchtmittelstrecke mit OLEDs, bzw.
bei einem Betrieb einer Leuchtmittelstrecke mit ausschließlich OLEDs, wird daher der
Übergangsdimmwert anders gewählt als bei einem Betrieb einer Leuchtmittelstrecke mit
ausschließlich LEDs. Der Übergangsdimmwert liegt dann bei OLEDs insbesondere höher
als wenn eine Leuchtmittelstrecke mit lediglich LEDs betrieben wird.
[0034] Weiter kann die Einstellung des einstellbaren Übergangsdimmwerts auf Basis eines
Signals/Befehls erfolgen, das/der der Treiberschaltung zugeführt wird. Dabei besteht
eine Möglichkeit darin, der Treiberschaltung über deren elektrische Versorgung einen
einzustellenden Dimmwert vorzugeben, beispielsweise durch Zuführung einer Versorgungsspannung
wechselnder und/oder verschiedener Polarität, bzw. durch eine Ein-/Ausschaltsequenz.
Andererseits kann die Zuführung des Signals auch über eine Busschnittstelle erfolgen.
Dazu kann eine Busschnittstelle der Treiberschaltung vorzugsweise mit einem DALI oder
DSI-Bus verbunden sein.
[0035] Über die Busschnittstelle kann die Treiberschaltung beispielsweise auch andere Busteilnehmer
über den eingestellten oder einzustellenden einstellbaren Übergangsdimmwert informieren.
So ist es beispielsweise möglich, dass die Treiberschaltung mittels Messungen und/oder
sensorischer Erfassung Informationen und Daten ermittelt, die für die Einstellung
des Übergangsdimmwerts relevant sind. Ist der Übergangsdimmwert von der Treiberschaltung
bestimmt, so kann die Treiberschaltung diesen einzustellenden Übergangsdimmwert an
andere Treiberschaltungen übermitteln, die beispielsweise nicht über die Möglichkeit
zur Erfassung/Ermittlung der entsprechenden Informationen oder Daten verfügen, also
beispielsweise keine Sensorschnittstelle aufweisen.
[0036] Bei einem statischen Dimmen ist es insbesondere wünschenswert, dass sich der Bereich,
in dem ein PWM-Dimmen erfolgt, und der Bereich, in dem ein Amplitudendimmen erfolgt,
nicht überlappen, sodass eine Trennung zwischen den zwei Dimmverfahren besteht.
[0037] Bei einem dynamischen Dimmen kann es indessen dazu kommen, dass sich für einen begrenzten
Zeitraum oder in einem begrenzten Bereich eine Mischung der Dimmverfahren an dem einstellbaren
Umschaltdimmwert ergibt.
[0038] Die Fig. 1 zeigt zwei Beispiele, in denen der Übergangsdimmwert durch die Treiberschaltung
verändert wird. Hier ist gezeigt, dass der Übergangsdimmwert einerseits auf x% (Fig.
1 links) oder andererseits auf einen höheren Dimmwert y% (Fig. 1 rechts) eingestellt
werden kann, um die Bereiche der Dimmung mittels PWM-Modulation (PWM) bzw. Amplitudenmodulation
(AM) einzustellen.
[0039] Abhängig von der Einstellung des einstellbaren Übergangsdimmwerts kann beispielsweise
auch ein Dimmen lediglich durch Amplitudenveränderung oder ausschließlich mittels
PWM-Dimmen erfolgen. Dies ist dann der Fall, wenn der Übergangsdimmwert auf null Prozent
(0%) oder einen minimalen Dimmwert (z.B. 5%) eingestellt wird bzw. auf hundert Prozent
(100%) oder einen maximalen Dimmwert (z.B. 80% - 95%). Im ersten Fall kann dann ein
Dimmen nur mittels Amplitudenveränderung erfolgen, im zweiten Fall lediglich mit Pulsweitenmodulation,
oder umgekehrt. Wie gesagt, kann die Einstellung des Übergangsdimmwerts durch einen
Benutzer oder basierend auf dem angeschlossenen Leuchtmittel erfolgen.
[0040] Fig. 2 zeigt Exemplarisch, wie die Treiberschaltung TS einerseits die Leuchtmittelstrecke
LM versorgt, andererseits jedoch zusätzlich Daten D mit der Leuchtmittelstrecke austauschen
kann. Insbesondere weist die Leuchtmittelstrecke einen Speicher S auf, der Informationen
über die Leuchtmittelstrecke enthält. Somit erfasst die Treiberschaltung TS direkt
Informationen über die Leuchtmittelstrecke LM um entsprechend den einstellbaren Übergangsdimmwert
einzustellen. Schematisch ist an der Treiberschaltung auch eine Busschnittstelle Bus
und eine Sensorschnittstelle Sens dargestellt, sowie ein mit der Treiberschaltung
assoziierter optionaler Speicher TSS.
[0041] Alternativ zu dem Speicher TSS kann die Leuchtmittelstrecke LM auch einen kodierten
Stecker oder eine kodierte Buchse zur Verbindung mit der Treiberschaltung oder einem
die Treiberschaltung aufweisenden Betriebsgerät aufweisen, wobei die Treiberschaltung
dann abhängig von dem Stecker/der Buchse die Art der Leuchtmittelstrecke erkennen
kann.
[0042] Zwischen der Treiberschaltung TS und der Leuchtmittelstrecke LM kann insbesondere
eine bidirektionale Kommunikation erfolgen, sodass die Treiberschaltung TS beispielsweise
Parameter der Leuchtmittelstrecke LM verändern oder anpassen kann. Die Kommunikation
zwischen Treiberschaltung TS und Leuchtmittelstrecke LM kann dabei selbstverständlich
entweder analog oder digital erfolgen. Eine Kommunikation über eine separate Kommunikationsschnittstelle
an Treiberschaltung TS und/oder Leuchtmittelstrecke LM ist jedoch nicht unbedingt
nötig, da auch eine Kommunikation über die Versorgung V, beispielsweise durch Modulation
der Versorgungsparameter erfolgen kann.
[0043] Eine weitere exemplarische Ausgestaltung ist beispielhaft in Fig. 3 gezeigt, in der
die Treiberschaltung TS lediglich über die Versorgung V mit der Leuchtmittelstrecke
kommuniziert. Die Treiberschaltung TS weist in Fig. 3 eine Erkennungsschaltung/ Detektionsschaltung
auf, die zusätzlich oder alternativ zu bereits beschriebenen Komponenten der Treiberschaltung
TS vorgesehen sein kann. Diese Detektionsschaltung ist vorzugsweise dazu eingerichtet,
elektrische Parameter, wie beispielsweise Strom- oder Spannungsparameter oder Kapazitätswerte
zu erfassen, die direkt oder indirekt der Versorgung V der Leuchtmittelstrecke LM
dienen.
[0044] Die Erfassung der Parameter kann dabei auch kontinuierlich erfolgen, sodass bei einer
Veränderung der Leuchtmittelstrecke, beispielsweise aufgrund von Alterungserscheinungen,
und eine sich daraus ergebene Veränderung der elektrischen Parameter der Leuchtmittelstrecke
LM und/oder bei einer Veränderung der Umgebungsparameter der Übergangsdimmwert verändert
werden kann.
[0045] Als elektrischer Parameter kann auch beispielsweise der Leck-Strom gemessen werden,
wenn als Leuchtmittel der Leuchtmittelstrecke OLEDs eingesetzt werden. Beispielsweise
kann auch bei LED-Strecken, in denen Weißlicht-LEDs zusammen mit LEDs anderer Farbe,
beispielsweise roten LEDs betrieben werden, der einstellbare Übergangsdimmwert dadurch
eingestellt werden, dass die Treiberschaltung TS eine Sättigung der LEDs erfasst oder
überwacht, und durch ihre Messung erkennt, bei welchem Dimmwert die farbigen LEDs
nicht mehr leiten/nicht mehr aktiv sind. Hierzu kann die Treiberschaltung TS auch
den optionalen Fotosensor verwenden. Die Treiberschaltung kann dann den einstellbaren
Übergangsdimmwert so festlegen, dass dieser über dem Dimmwert liegt, an dem die farbigen
LEDs nicht mehr leiten, sodass unterhalb dieses Dimmwerts ein Dimmen lediglich mit
PWM-Modulation erfolgt.
[0046] Alternativ zu der PWM-Modulation können gemäß der Erfindung auch andere gepulste
Modulationsarten angewendet werden, beispielsweise eine Pulsdauermodulation oder Puls-Code-Modulation.
1. Treiberschaltung zum über einen Dimmbereich dimmbaren Betrieb einer von der Treiberschaltung
versorgbaren LED-Strecke,
wobei die Treiberschaltung derart ausgelegt ist, dass - der Dimmbereich aufweist wenigstens
einen ersten Bereich, in dem das Dimmen mittels
Amplitudenveränderung des LED-Stroms ausgeführt wird, und einen mit dem ersten Bereich
nicht überlappenden zweiten Bereich, in dem das Dimmen zusätzlich und/oder alternativ
mittels PWM-Modulation des LED-Stroms ausgeführt wird, wobei der zweite Bereich unterhalb
angrenzend an den ersten Bereich liegt, und wobei
- ein Dimmwert, bei dem der Übergang von dem ersten Bereich zu dem zweiten Bereich
erfolgt, einstellbar ist.
2. Treiberschaltung nach Anspruch 1, wobei die Treiberschaltung dazu eingerichtet ist,
den einstellbaren Dimmwert abhängig von der durch die Treiberschaltung betriebenen
LED-Strecke einzustellen.
3. Treiberschaltung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Treiberschaltung eine Benutzerschnittstelle
aufweist, über die der einstellbare Dimmwert einstellbar ist.
4. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die LED-Strecke alternativ
oder zusätzlich wenigstens eine OLED aufweist.
5. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Treiberschaltung
eine Sensorschnittstelle, insbesondere für eine Verbindung mit einem Fotosensor und/oder
einem Temperatursensor, aufweist.
6. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Treiberschaltung
dazu eingerichtet ist, anhand einer direkten, insbesondere durch Abruf der Information
von der LED-Strecke, z.B. durch Zugriff auf einen Speicher, ermittelten Information
und/oder einer indirekten, insbesondere durch Erfassen von Parametern ermittelten
Information den einstellbaren Dimmwert einzustellen.
7. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Treiberschaltung
dazu eingerichtet ist, als Parameter elektrische Parameter der LED-Strecke und/oder
Umgebungsparameter, insbesondere mittels verbindbarer Sensoren, zu erfassen.
8. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Treiberschaltung
dazu eingerichtet ist, aus ermittelter Information auf die Art der zu betreibenden
LED-Strecke zu schließen und abhängig davon den einstellbaren Dimmwert einzustellen.
9. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Treiberschaltung
dazu eingerichtet ist, mittels eines verbindbaren Sensors wenigstens eine Testdimmkurve
zu erfassen, z.B. durch Erfassen von Emissionseigenschaften der LED-Strecke über eine
bestimmte Zeitdauer, und basierend darauf den einstellbaren Dimmwert zu ermitteln
und einzustellen.
10. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Treiberschaltung
dazu eingerichtet ist, die wenigstens eine erfasste Testdimmkurve in einem mit der
Treiberschaltung funktional verbundenen Speicher zu speichern.
11. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, insbesondere aufweisend eine
Busschnittstelle, vorzugsweise eine DALI-Busschnittstelle, wobei die Treiberschaltung
dazu eingerichtet ist, den einstellbaren Dimmwert abhängig von einem über die Busschnittstelle
zugeführten Signal, insbesondere einem Busbefehl, einzustellen.
12. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei ein Amplitudenwert beim
Dimmen mittels Amplitudenveränderung zum einstellbaren Dimmwert hin abnimmt, und wobei
das Dimmen unterhalb des einstellbaren Dimmwerts mittels PWM-Modulation, vorzugsweise
mit dem bezüglich des einstellbaren Dimmwerts kleinsten Amplitudenwerts und vorzugsweise
mit konstanter Taktung, erfolgt.
13. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Treiberschaltung
dazu eingerichtet ist, mit der LED-Strecke z.B. über eine Kommunikationsschnittstelle
zu kommunizieren.
14. Treiberschaltung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Treiberschaltung
einen Speicher, insbesondere eine Nachschlagetabelle aufweist, in dem wenigstens ein
einstellbarer Dimmwert, z.B. in Assoziation mit einer Information über die LED-Strecke
und/oder Parametern, abgelegt ist, und wobei die Treiberschaltung dazu eingerichtet
ist, anhand der direkten und/oder indirekten Information den einstellbaren Dimmwert
einzustellen, und insbesondere aus dem Speicher abzurufen.
15. Verfahren zum über einen Dimmbereich dimmbaren Betrieb einer von einer Treiberschaltung
versorgbaren LED-Strecke,
wobei die Treiberschaltung in einem ersten Bereich des Dimmbereichs das Dimmen mittels
Amplitudenveränderung des LED-Stroms ausführt, und in einen mit dem ersten Bereich
nicht überlappenden zweiten Bereich das Dimmen zusätzlich und/oder alternativ mittels
PWM-Modulation des LED-Stroms ausführt, wobei der zweite Bereich unterhalb angrenzend
an den ersten Bereich liegt, und wobei - ein Dimmwert, bei dem der Übergang von dem
ersten Bereich zu dem zweiten Bereich erfolgt, einstellbar ist.