[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Straßenfahrzeug, wobei die Vorrichtung
wenigstens einen Anbau umfasst, der einen Gerätehalter und an dem Gerätehalter befestigte
Geräte aufweist, die an dem Gerätehalter wenigstens quer zu einer vorbestimmten Fahrtrichtung
des Straßenfahrzeuges verschiebbar sind und von denen wenigstens eines ein Senkkastendeckelheber
ist.
[0002] Tätigkeiten, die mit entsprechenden Anbauten an Straßenfahrzeugen durchgeführt werden,
betreffen häufig Bau-, Instandsetzungs- und Pflegearbeiten. Anbauten für wiederkehrende
Pflegearbeiten können beispielsweise Kehrvorrichtungen zum Reinigen von Fahrbahnen,
Straßen und anderen befestigten Oberflächen, wie Marktplätzen, Bürgersteigen oder
Fußgängerzonen, sein, wobei mit den Kehrvorrichtungen lediglich eine oberflächliche
Reinigung möglich ist. Mit Oberflächenwasser in Straßenabläufe, die auch als Einlaufgitter,
Regenwassereinlauf, Gully, Sinkoder Senkkasten bezeichnet werden, gespülte Verunreinigungen
sammeln sich jedoch auch bei regelmäßiger Reinigung der Oberflächen in entsprechenden
Schlammfängen der Straßenabläufe an, so dass die Straßenabläufe in regelmäßigen Abständen
gesondert gereinigt werden müssen. Diese zum Teil körperlich schweren Arbeiten erfordern
dann einen relativ großen Personal- und Zeitaufwand, da jeder Straßenablauf einzeln
und von Hand gereinigt werden muss.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es eine Vorrichtung bereitzustellen, um Straßenabläufe
auf einfache Weise schnell und kostengünstig reinigen zu können.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
ein Straßenfahrzeug nach Anspruch 24 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den jeweils nachgeordneten Unteransprüchen benannt.
[0005] Die Vorrichtung für ein Straßenfahrzeug, wobei die Vorrichtung wenigstens einen Anbau
umfasst, der einen Gerätehalter und an dem Gerätehalter befestigte Geräte aufweist,
die an dem Gerätehalter wenigstens quer zu einer vorbestimmten Fahrtrichtung des Straßenfahrzeuges
verschiebbar sind und von denen wenigstens eines ein Senkkastendeckelheber ist, zeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass wenigstens eines der an dem Gerätehalter befestigten
Geräte ein Schlammfangreiniger ist, dass der Schlammfangreiniger ein an dem Gerätehalter
geführtes Saugrohr aufweist, und dass der Senkkastendeckelheber und der Schlammfangreiniger
eine Straßenablaufreinigungseinrichtung ausbilden.
[0006] Durch Zusammenwirken von Senkkastendeckelheber und Schlammfangreiniger können Straßenabläufe
gereinigt werden, ohne dass ein Arbeiter einen Senkkastendeckel von Hand anheben oder
den Schlammfangreiniger von Hand führen müsste. Unter einem Senkkastendeckel wird
dabei ein zumeist gitterförmiges, gusseisernes Oberteil des Straßenablaufs verstanden,
das für Reinigungs- und Kontrollzwecke anheb- bzw. abnehmbar ist und häufig auch als
Gullydeckel bezeichnet wird. Die Vorrichtung wird dann mit dem Senkkastendeckelheber
bis oberhalb eines Senkkastendeckels eines Straßenablaufs verfahren, der Senkkastendeckel
mit dem Senkkastendeckelheber erfasst, angehoben und verschwenkt oder verschoben,
bis das Saugrohr des Schlammfangreinigers in den Straßenablauf bzw. dessen Ablaufschacht
eingeführt werden kann. Der Senkkastendeckel wird dabei zumindest soweit seitlich
von dem Straßenablauf weg bewegt, bis dessen Öffnung von oben über deren gesamte Fläche
vollständig frei zugänglich ist, das heißt über deren gesamten Querschnitt frei ist.
Dadurch, dass sowohl der Senkkastendeckelheber als auch der Schlammfangreiniger an
einem gemeinsamen Gerätehalter befestigt sind, kann die Reinigung der Straßenabläufe,
nachdem das Straßenfahrzeug in Position gebracht wurde, weitestgehend automatisiert
erfolgen, wobei die Bewegungen des Senkkastendeckelhebers und des Schlammfangreinigers
aufeinander abgestimmt sind.
[0007] Der erfindungsgemäße Anbau an das Straßenfahrzeug bezeichnet dabei den Teil der Vorrichtung,
der an eine Schnittstelle des Straßenfahrzeugs ansetzbar ist und die Vorrichtung ausbildet.
Je nach Straßenfahrzeug kann die Schnittstelle genormt sein, beispielsweise eine Geräteanbauplatte,
eine Dreipunktaufhängung oder dergleichen, oder unter Ausnutzung von an dem Straßenfahrzeug
vorhandenen Hub- und/oder Verschiebeeinrichtung oder anderen Unterkonstruktionen individuell
angepasst sein.
[0008] In Abhängigkeit von dem Straßenfahrzeug kann bei einem Wechsel der Vorrichtung eine
Anpassung dieser an das Straßenfahrzeug notwendig sein, wobei die Geräte möglicherweise
neu ausgerichtet werden müssen. Der Gerätehalter oder ein Teil dieses kann dazu in
Langlöchern geführte Bolzen, insbesondere Schraubbolzen, aufweisen, mit denen der
Gerätehalter oder zumindest der Teil mit den Geräten zu einer Aufhängung bzw. Schnittstelle
des Straßenfahrzeugs bzw. zu dem Straßenfahrzeug ausrichtbar ist.
[0009] Die Hub-, Verschiebe- und/oder Verschwenkeinrichtungen, mit denen die Geräte bewegt
werden, können demnach dem Anbau oder dem Straßenfahrzeug zugeordnet sein, wobei auch
eine Aufteilung möglich ist, nach der ein Teil dieser Einrichtungen dem Anbau und
ein Teil dem Straßenfahrzeug zugeordnet ist. Entsprechende Einrichtungen können beispielsweise
Steuergeräte oder Schienen sein, die je nach Ausführung der Vorrichtung und vorhandenen
Systemen der Straßenfahrzeuge entweder diesen oder dem Anbau zugeordnet sind.
[0010] Der Gerätehalter oder wenigstens eines der Geräte ist in einer bevorzugten Ausgestaltung
parallel zu einer Aufstandsfläche des Straßenfahrzeugs, an dem der Anbau befestigbar
ist, verschiebbar. Damit ist erreicht, dass das Gerät bzw. der Gerätehalter mit möglichst
gleichbleibendem Abstand über die Aufstandsfläche geführt werden kann, so dass dem
Gerät unabhängig von dessen Position ein einheitlicher, gleicher Hub zugeordnet sein
kann.
[0011] Alle verstellbaren Teile des Anbaus und der Geräte, wie z.B. Hub-, Seitenverschiebe-
und Verschwenkeinrichtungen oder dergleichen, können je nach Ausführung hydraulisch,
pneumatisch und/oder elektrisch betätigbar sein. Insbesondere kann dies auch von den
Möglichkeiten des jeweiligen Straßenfahrzeugs abhängig sein, so dass mit Vorteil vorhandene
Systeme ausgenutzt werden.
[0012] Nachdem der Senkkastendeckelheber oberhalb des Straßenablaufs in Position gebracht
wurde, muss dieser abgesenkt werden, um den Senkkastendeckel anheben zu können. Hierzu
können der Senkkastendeckelheber und der Schlammfangreiniger mit einem gemeinsamen
Hubwerk anhebbar sein, wobei das Hubwerk dem Anbau oder einem Straßenfahrzeug, an
dem der Anbau befestigbar ist, zugeordnet ist. Ob das Hubwerk dem Anbau oder dem Straßenfahrzeug
zugeordnet ist, hängt wiederum von dem jeweiligen Straßenfahrzeug und den jeweiligen
Anbaumöglichkeiten des Straßenfahrzeugs ab.
[0013] Gemäß einer anderen Ausführungsform kann der Senkkastendeckelheber ein Hubwerk aufweisen,
das an dem Gerätehalter angeordnet ist. Dieses ermöglicht eine Einzelansteuerung des
Senkkastendeckelhebers, das heißt ein Heben und Senken nur des Senkkastendeckelhebers,
ohne weitere Geräte oder den gesamten Gerätehalter bewegen zu müssen. Das Hubwerk
des Senkkastendeckelhebers muss dann beim Heben deutlich geringere Kräfte aufnehmen
als ein Hubwerk, das den gesamten Gerätehalter anhebt und kann dementsprechend kleiner
und kostengünstiger sein.
[0014] Bevorzugt sind die Geräte immer in einem vorbestimmten, gleichen Abstand zueinander
angeordnet. In Abhängigkeit von den jeweiligen Abmessungen der Senkkastendeckel weisen
das in den Straßenablauf einzuführende Saugrohr des Schlammfangreinigers und der Senkkastendeckelheber
dabei einen Abstand auf, der wenigstens der Weite entspricht, mit dem ein anzuhebender
Senkkastendeckel gegenüber dem Senkkastendeckelheber seitlich in Richtung des Schlammfangreinigers
vorsteht. Damit ist gewährleistet, dass ein mit dem Senkkastendeckelheber angehobener
Senkkastendeckel beim Reinigen des Straßenablaufs nicht über dessen Öffnung gehalten
ist und dessen gesamte Querschnittsfläche frei zugänglich ist. In einer bevorzugten
Ausgestaltung beträgt der Abstand zwischen dem Saugrohr des Schlammfangreinigers,
das in den Straßenablauf einführbar ist, und dem Senkkastendeckelheber wenigstens
130 mm.
[0015] Um möglichst wenig mit dem Straßenfahrzeug rangieren zu müssen und ein einfaches
Anfahren von Straßenabläufen zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass der Senkkastendeckelheber
drehbar, insbesondere unendlich in wenigstens eine Richtung drehbar, an dem Gerätehalter
gehaltert ist. Dieser ist dazu an einer senkrecht ausgerichteten Welle gehaltert und
kann um eine senkrechte Achse rotieren und bevorzugt mittels eines Hydraulikmotors
angetrieben, das heißt gedreht, werden. Schwer zugänglich in Kurven oder anderen nicht
geraden Straßenabschnitten gelegene Straßenabläufe können dann auch schräg mit dem
die Vorrichtung aufweisenden Straßenfahrzeug angefahren werden und der Senkkastendeckelheber
an der Position des Straßenablaufs durch Drehen zu diesem ausgerichtet werden.
[0016] Weitestgehende Unabhängigkeit des Senkkastendeckelhebers von der Form der Straßenabläufe
kann zudem erreicht werden, indem dieser wenigstens einen Magnet, insbesondere wenigstens
einen hydraulisch betätigbaren Permanent Lasthebemagnet oder wenigstens einen Elektromagnet,
aufweist. Der Permanent Lasthebemagnet stellt dabei eine besonders kostengünstige
und auf einfache Weise hydraulisch oder pneumatisch mit einem Zylinder ansteuerbare
Lösung dar, bei der ein Dauermagnet mit dem Zylinder in einem Kasten bewegt wird.
Anstelle eines hydraulisch betätigbaren Zylinders kann der Permanent Lasthebemagnet
auch über einen Ölmotor oder einen Elektromotor oder dergleichen mittels einer Exzenterstange
bewegt werden. Alternativ ist der vorzusehende Elektromagnet auf einfache Weise elektrisch
ein- und auszuschalten. Zudem werden bei Verwendung eines Elektromagneten weniger
mechanische Teile benötigt und es kann ein kleineres, das heißt mit geringerem Ölinhalt
betriebenes, Hydrauliksystem vorgesehen werden. Anstelle eines Magneten kann der Senkkastendeckelheber
aber auch einen Greifer oder eine Kralle aufweisen, mit dem oder der in das gitterförmige
Oberteil gegriffen wird, um den Senkkastendeckel anzuheben.
[0017] In weiterer Ausgestaltung kann der Senkkastendeckelheber bzw. dessen Magnet kippbar
sein, so dass dieser in optimaler Weise auch an gewölbte Straßen bzw. Oberflächen
angepasst werden kann. Bevorzugt weist der Senkkastendeckelheber dazu eine Verstelleinrichtung
mit einer Spindel auf, die beispielsweise mit einem Elektromotor oder einer Handkurbel
betätigbar ist.
[0018] Der Schlammfangreiniger oder zumindest das Saugrohr des Schlammfangreinigers kann
in weiterer Ausgestaltung mit einem Ausleger oberhalb des Senkkastendeckelhebers an
den Gerätehalter angebunden sein, wobei dann durch den Ausleger der Abstand zwischen
Saugrohr und Senkkastendeckelheber definiert ist und ein gleichbleibender Abstand
zwischen diesen gewährleistet ist. Gemäß einer ersten Ausführung des Saugrohrs mit
Ausleger ist weiter vorgesehen, dass das Saugrohr des Schlammfangreinigers mit dem
Ausleger in zumindest einem Teilbereich um den Senkkastendeckelheber herum verschwenkbar
an dem Gerätehalter gehaltert ist. Damit können auch zugeparkte oder durch anderweitige
Hindernisse teilweise schwer erreichbare Straßenabläufe auf einfache Weise angesteuert
werden, die mit einem nicht verschwenkbaren bzw. seitlich weiter auskragenden Saugrohr
nicht erreichbar wären. Das Saugrohr kann dabei einen Schwenkbereich aufweisen, der
durch wenigstens zwei Anschläge begrenzt ist. Insbesondere beträgt der Schwenkbereich
90° in der Horizontalen, wobei eine erste Endlage des Auslegers in einem Winkel von
90° zur Fahrtrichtung des Straßenfahrzeuges festgelegt ist und eine zweite Endlage
in Fahrtrichtung ausgerichtet ist, wobei das Saugrohr in der zweiten Endlage bevorzugt
vor dem Senkkastendeckelheber angeordnet ist. Insbesondere kann der Schwenkbereich
auch wenigstens 120°, insbesondere wenigstens 150° oder bis zu 180°, betragen.
[0019] Gemäß einer alternativen zweiten Ausführung kann auch vorgesehen sein, dass der Schlammfangreiniger
mit dem Ausleger in Fahrtrichtung vor oder hinter dem Senkkastendeckelheber angeordnet
ist, wobei Schlammfangreiniger und Senkkastendeckelheber mit vorbestimmtem Abstand
zueinander in Fahrtrichtung verschiebbar an dem Gerätehalter gehaltert sind.
[0020] Anstelle von in einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordneten Geräten kann
eines der Geräte, d.h. der Senkkastendeckelheber oder der Schlammfangreiniger, in
einer weiteren alternativen Ausführung auch relativ zu dem anderen Gerät bewegbar
sein. Insbesondere kann der Senkkastendeckelheber relativ zu dem Schlammfangreiniger
oder zumindest dem Saugrohr des Schlammfangreinigers bewegbar sein, wobei dann durch
Verschieben, Verschwenken, Drehen oder Kippen des Senkkastendeckelhebers mit dem Senkkastendeckel
der Straßenablauf freigegeben wird, so dass das Saugrohr in diesen einführbar ist.
Saugrohr und Senkkastendeckelheber der Vorrichtung sind bei relativ zu dem Saugrohr
bewegbaren Senkkastendeckelheber dann in einer Ausgangsstellung der Vorrichtung vorteilhafterweise
übereinander, insbesondere fluchtend übereinander, angeordnet. Um einen Straßenablauf
mit Senkkastendeckel zu reinigen, muss dann nur der Senkkastendeckelheber bewegt werden
und nicht beide Geräte zusammen. Dem Senkkastendeckelheber ist dazu dann eine Verschiebe-,
Verschwenk, Dreh- oder Kippeinrichtung zugeordnet, die zusätzlich oder alternativ
zu der Verschiebeeinrichtung des Gerätehalters anzuordnen ist. Eine größere Flexibilität
hinsichtlich der Bedien- und Ansteuermöglichkeiten kann dadurch erreicht werden, dass
sowohl dem Senkkastendeckelheber als auch dem Schlammfangreiniger jeweils eine Verschiebe-,
Verschwenk, Dreh- oder Kippeinrichtung zugeordnet ist.
[0021] Um das Saugrohr in den Straßenablauf bzw. dessen Ablaufschacht einführen zu können,
kann weiterhin vorgesehen sein, dass dem Saugrohr ein Hubwerk des Schlammfangreinigers
zugeordnet ist, mit dem dieses relativ zu dem Senkkastendeckelheber und/oder dem Gerätehalter
bewegbar, das heißt in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung anhebbar und/oder
absenkbar, ist. Dieses Hubwerk kann sich aus einem Hubzylinder, insbesondere einem
Hydraulikzylinder und einer parallel zu dem Saugrohr angeordneten Führungsstange zusammensetzen,
auf der beabstandet zu einer Verbindung von Hubzylinder und Saugrohr wenigstens eine
an dem Saugrohr ausgebildete Führungshülse verschiebbar ist. Das dem Saugrohr zugeordnete
Hubwerk weist vorteilhafterweise einen Hub auf, der wenigstens 500 mm, insbesondere
wenigstens 600 mm, insbesondere wenigstens 800 mm, beträgt.
[0022] Zusätzlich oder alternativ zu dem Hubwerk kann das Saugrohr auch teleskopierbar ausgeführt
sein, wobei ein teleskopierbarer Teil des Saugrohres in den Schlammfang des Straßenablaufs
einführbar ist. Wenigstens der in den Straßenablauf einführbare, insbesondere teleskopierbare
Teil des Saugrohres kann zudem als abnehmbares Endstück ausgebildet sein, so dass
dieser bei Beschädigungen einfach austauschbar ist.
[0023] Um unterschiedlich geformte und unterschiedlich große Straßenabläufe auf optimale
Weise reinigen zu können, kann das Saugrohr relativ zu dem restlichen Geräterhalter
steuerbar sein, sodass das Saugrohr während des Reinigens innerhalb des Straßenablaufs
hin und her bewegbar oder verschwenkbar oder hin und her bewegbar und verschwenkbar
ist. Das Saugrohr kann dann innerhalb des Straßenablaufs in Ecken dieses geführt werden,
um sämtlichen Schmutz aus diesen zu entfernen. Das Straßenfahrzeug oder der restliche
Gerätehalter müssen bei entsprechender Ausbildung während des Reinigens nicht mitbewegt
werden. Eine entsprechende Einzelsteuerung des Saugrohres kann erfindungsgemäß mit
jeder Ausführung der Vorrichtung kombiniert sein, wobei bei in einem vorbestimmten,
festen Abstand zueinander angeordnetem Saugrohr und Senkkastendeckelheber, der Abstand
derart zu definieren ist, dass sich dieser entweder auf eine Mittelstellung des Saugrohres
oder einen durch die einzelsteuerungsbedingte maximale Auslenkung des Saugrohres vorgegebenen
Mindestabstand bezieht. Auch Straßenabläufe mit einem sich unterhalb des Senkkastendeckels
aufweitenden Querschnitt können so auf einfache Weise vollständig gereinigt werden.
Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass gemäß einer Weiterbildung zumindest
ein unterer Abschnitt des Saugrohrs durch einen beweglichen Schlauch aus Kunststoff
oder Gummi gebildet ist, der sich bei auf diesen einwirkenden Druck flexibel verformt.
[0024] Um beim Heben und Senken eine sichere Führung des Saugrohrs gegen Verwinden dieses
zu gewährleisten, kann dem Saugrohr wenigstens eine Führungsrolle zugeordnet sein,
an der eine Führungsschiene des Saugrohres entlang führbar ist. Diese Führungsschiene
kann aus einem an dem Saugrohr ausgebildeten Flachprofil bestehen.
[0025] In weiterer Ausgestaltung ist das Saugrohr mit einem Unterdruckerzeuger und einem
Sammelbehälter der Vorrichtung verbunden. Sowohl der Sammelbehälter als auch der Unterdruckerzeuger
können dabei in einem, insbesondere in einem gemeinsamen, Aufbau für das Straßenfahrzeug
angeordnet sein. Je nach Straßenfahrzeug kann ein entsprechender Aufbau unterschiedlich
ausgebildet sein, beispielweise hinsichtlich dessen Befestigungsmöglichkeiten an dem
Straßenfahrzeug, Abmessungen oder Aufnahmevolumen des Sammelbehälters.
[0026] Zwischen dem Saugrohr und dem Sammelbehälter ist vorteilhafterweise eine federbelastete
Flanschverbindung ausgebildet, mit der ein einfaches Entleeren des Sammelbehälters
durch beispielsweise Kippen dieses gewährleistet ist und gleichzeitig eine sichere,
dichte Verbindung zwischen Aufbau und Saugrohr geschaffen ist. Das Saugrohr wird dabei
mit einem flanschartig ausgebildeten Ende gegen einen ebenso flanschartig ausgebildeten
Anschlussbogen des Sammelbehälters gedrückt. Eine weitere Verbindung besteht nicht.
Dazu ist dem flanschartigen Ende des Saugrohres in weiterer Ausgestaltung ein Federelement
zugeordnet, mit dem dieses in einer Halterung aufgenommen ist, so dass eine genaue
Ausrichtung des flanschartigen Endes gewährleistet ist. Vorteilhafterweise ist das
flanschartige Ende des Saugrohrs bzw. die Halterung mit dem Federelement zudem oberhalb
eines Führerhauses des Straßenfahrzeugs angeordnet, um eine möglichst kurze Wegstrecke
zwischen einem in einen Straßenablauf einzuführenden Ende des Saugrohres und dem Sammelbehälter
zu gewährleisten. Insbesondere bei einem seitlich zu dem Straßenfahrzeug kippbaren
Sammelbehälter bzw. Aufbau kann zudem ein Rastmechanismus vorgesehen sein, der den
federbelasteten Flansch sichert. Möglich ist weiterhin auch ein hydraulisch verstellbares
Ende des Saugrohres, wobei zusätzlich oder das Federelement unterstützend, ein Zylinder
betätigbar ist. Der Zylinder könnte dann in weiterer Ausgestaltung mit einer Entleerungsklappe
des Sammelbehälters oder einer Abdeckklappe des Aufbaus und deren Steuerung gekoppelt
sein, so dass die Flanschverbindung beim Entleeren des Sammelbehälters automatisch
gelöst wird.
[0027] Gemäß einer Weiterbildung kann dem Saugrohr an seinem offenen Ende auch ein dieses
umgebendes Mantelelement zugeordnet sein, mit dem ein zu reinigender Straßenablauf
bei aufgesetztem Saugrohr nach außen abdichtbar ist. Sämtliche, mittels dem Unterdruckerzeuger
aufgebrachte Ansaugkraft wirkt somit auf den in dem Straßenablauf befindlichen Schmutz
und kann besonders effektiv abgesaugt werden. Um mit dem Mantelelement den nach außen
abgedichteten Raum zu schaffen, ist vorgesehen, dass das Mantelelement in Längsrichtung
des Saugrohrs relativ zu diesem bewegbar ist. Das Mantelelement ist damit bis auf
die Straße bzw. die Oberfläche des Straßenablaufs absenkbar, wobei eine obere Abdichtung
an oder zu dem Saugrohr mittels einer auf dem Saugrohr gleitenden Kunststoffhülse
gewährleistet ist. Die relative Bewegung des Mantelelements zu dem Saugrohr kann durch
Gasdruckdämpfer erreicht werden, mit denen das Mantelelement in Richtung Aufstandsfläche
des Straßenfahrzeugs drückbar ist. Bevorzugtes Material für das Mantelelement ist
zumindest an dessen auf die Oberfläche aufzusetzenden Enden Gummi, wie beispielsweise
eine Gummischürze oder dergleichen.
[0028] Weiterhin kann dem Saugrohr eine Luftzuleitung zugeordnet sein, über die während
der Reinigung der Straßenabläufe zusätzlich Luft in den zu reinigenden Straßenablauf
eingeblasen wird und die damit ein besseres Lösen von anheftendem Schmutz bewirkt.
Dazu kann bei entsprechender Auslegung oder Vorbereitung des Straßenfahrzeugs und
des Unterdruckerzeugers ein Koanda-System ausgenutzt werden, so dass zumindest ein
Teil der eingesaugten Luft im Kreis geführt wird. Bevorzugt wird dabei die Luftzuleitung
mit dem Mantelelement kombiniert, um eine noch bessere Reinigungsleistung zu erzielen,
so dass mit der Luftzuleitung Luft in den von dem Mantelelement begrenzten Raum einleitbar
ist.
[0029] Neben dem Saugrohr kann der Teil des Schlammfangreinigers, der in einen Straßenablauf
eingeführt werden soll, auch wenigstens eine Spüldüse oder Sprühdüse, insbesondere
wenigstens zwei Spül- oder Sprühdüsen, insbesondere wenigstens vier Spül- oder Sprühdüsen,
einer Spüleinrichtung aufweisen, mit der verhärtete Ablagerungen und Verunreinigungen
mit Hochdruck zuerst gelöst werden, bevor diese mit dem Saugrohr in den Sammelbehälter
eingesogen werden. Spüldüse und eine dieser zugeordnete Spülleitung können weiterhin
in das Saugrohr integriert sein, so dass Saugrohr, Spüldüse und Spülleitung eine Einheit
ausbilden. Ein der Spüldüse zugeordneter Spülmittelbehälter mit einer Spülmittelpumpe
kann zusammen mit dem Sammelbehälter und dem Unterdruckerzeuger in einem gemeinsamen
Aufbau für das Straßenfahrzeug integriert sein, wobei Spülmittelbehälter und Spüldüse
über die Spülleitung miteinander verbunden sind.
[0030] Sowohl die Sprühdüse für Spülmittel als auch die Luftzuleitung können dabei zumindest
mit einem Teilstrom gegen einen oberen Rand des Straßenablaufs, insbesondere den Sitz
des Senkkastendeckels, gerichtet sein, um auch diesen mit Hochdruck zu reinigen. Weiter
kann auch das Saugrohr seitliche Öffnungen aufweisen, die während der Reinigung der
Straßenabläufe in Höhe des oberen Randes des Straßenablaufs gehalten sind und somit
zusätzlich eine Sogwirkung in diesem Bereich erzeugen.
[0031] Da beim Anheben der Senkkastendeckel zum Teil hohe Kräfte aufgewendet werden müssen,
insbesondere wenn diese vereist sind, und um eine Aufhängung des Straßenfahrzeugs
an der Schnittstelle zu dem Anbau zu entlasten, kann der Gerätehalter ein Stützrad,
insbesondere ein höhenverstellbares Stützrad aufweisen, von dem ein Teil der beim
Anheben der Senkkastendeckel auf die Aufhängung einwirkenden Last aufgenommen wird.
Dieses Stützrad kann je nach System hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betätigt
und gesteuert werden, das heißt, wenn notwendig während des Anhebens der Senkkastendeckel
auf eine Straße oder Aufstandsfläche abgesenkt werden. Insbesondere kann bei einem
hydraulischen oder pneumatischen System auch ein konstanter Druck des Stützrades auf
die Straße oder Oberfläche ausgeübt und beibehalten werden. Alternativ oder ergänzend
zu einer Höhenverstellung kann eine Federung des Stützrades vorgesehen sein.
[0032] Um das Straßenfahrzeug nicht nur beim Anheben der Senkkastendeckel zu entlasten und
um das auf die Aufhängung an der Schnittstelle des Straßenfahrzeugs wirkende Gewicht
des Anbaus zu verringern kann dieser ein eigenes Fahrwerk mit wenigstens einem Stützlaufrad
aufweisen. Wenigstens ein Teil des Gewichts des Anbaus wird dann an dem wenigstens
einem Stützlaufrad abgestützt, so dass das Eigengewicht des Straßenfahrzeugs einen
weniger begrenzenden Faktor darstellt und die Vorrichtung auch mit besonders leichten,
kleinen Fahrzeugen, deren Standsicherheit durch das Gewicht der Vorrichtung nicht
gewährleistet wäre, benutzt werden kann. Bevorzugt besteht dieses Fahrwerk der Vorrichtung
aus wenigstens zwei Stützlaufrädern, die jeweils an der Schnittstelle oder der Aufhängung
entgegengesetzten vorderen Ecken des Anbaus angeordnet sind. Eine zusätzliche Abstützung
kann dadurch erreicht werden, dass zusätzlich zu den zwei vorderen Stützlaufrädern
wenigstens ein weiteres mittig nahe der Aufhängung angeordnetes Stützlaufrad des Fahrwerks
vorgesehen ist. Bei einem einzigen Stützlaufrad des Fahrwerks ist die Vorrichtung
vorteilhafterweise an wenigstens zwei zueinander beabstandeten Punkten mit dem Straßenfahrzeug
verbunden. Der Anbau mit der Vorrichtung ist mit dem Fahrwerk dann immer an wenigstens
drei Punkten durch das Fahrwerk oder das Straßenfahrzeug und das Fahrwerk abgestützt,
wobei je nach Ausgestaltung des Anbaus auch ein Fahrwerk mit mehr Laufrädern vorgesehen
sein kann, beispielsweise, wenn der Sammelbehälter oder der Spülmittelbehälter in
den Anbau integriert ist.
[0033] In bevorzugter Ausgestaltung sind die Stützlaufräder des Fahrwerks jeweils um eine
senkrechte Achse drehbar, insbesondere unendlich drehbar, so dass der Anbau mit dem
Fahrwerk auf einfache Weise einer durch das Straßenfahrzeug vorgegebenen Fahrtrichtung
folgt. Eine auch bei Straßenunebenheiten, Steigungen und dergleichen sichere Verbindung
des Anbaus mit Fahrwerk zum Straßenfahrzeug kann dadurch erreicht werden, dass die
Aufhängung am Straßenfahrzeug schwimmend ausgelegt ist. Durch Unebenheiten der Aufstandsfläche
von Straßenfahrzeug und Anbau bedingte Bewegungen dieser relativ zueinander sind dann
an der Aufhängung ausgleichbar.
[0034] Weiter betrifft die Erfindung ein Straßenfahrzeug zur Reinigung von Straßenabläufen,
das durch eine vorbezeichnete Vorrichtung gekennzeichnet ist. Das entsprechende Straßenfahrzeug
kann ein Spezialsystem darstellen, das nur auf diese eine Vorrichtung abgestimmt ist
bzw. derart modifiziert ist, dass Straßenfahrzeug und Vorrichtung eine fest miteinander
verbundene Einheit ausbilden. Ein solches Spezialsystem ist dann ausschließlich für
die Reinigung von Straßenabläufen verwendbar. Anstatt eines solchen Spezialsystems
können Anbau und/oder Aufbau der Vorrichtung auch als Wechselan- bzw. Wechselaufbauten
eines für verschiedene Zwecke vorgesehenen Straßenfahrzeugs ausgebildet sein. Straßenfahrzeuge,
die entsprechende An- und Aufbauten der Vorrichtung aufnehmen können, sind beispielsweise
ein UNIMOG, ein MultiCar oder dergleichen, die im weitesten Sinne unter dem Begriff
"Geräteträger" zusammenfassbar sind.
[0035] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben können, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht eines Straßenfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2:
- ein Anbau der Vorrichtung gemäß Fig. 1 für ein Straßenfahrzeug in einer zweiten Seitenansicht
entsprechend einer Frontansicht eines Straßenfahrzeugs an das die Vorrichtung anbaubar
ist;
- Fig. 3:
- eine zweite Ausführung eines Anbaus der Vorrichtung in einer teils perspektivisch
dargestellten Seitenansicht entsprechend Fig. 2;
- Fig. 4:
- eine dritte Ausführung der Vorrichtung in Seitenansicht; und
- Fig. 5:
- eine Detaildarstellung einer Flanschverbindung zwischen einem Aufbau und einem Saugrohr
der Vorrichtung in Seitenansicht.
[0036] Aus Fig. 1 geht ein Straßenfahrzeug 1 mit einem Anbau 2 und einem Aufbau 3 einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung hervor. Der Aufbau 3 setzt sich im Wesentlichen aus
einem Sammelbehälter und einem Unterdruckerzeuger zusammen und ist mit dem Anbau 2
über ein Saugrohr 4 eines Schlammfangreinigers 5 verbunden. Zwischen dem Saugrohr
4 und einem Anschlussbogen 6 des Sammelbehälters ist eine federbelastete Flanschverbindung
7 ausgebildet, mit der ein Ende des Saugrohres 4 gegen den Anschlussbogen 6 gedrückt
wird. Das Ende des Saugrohres 4 ist dabei in einem Federelement 8 aufgenommen. Details
der Flanschverbindung 7 sind insbesondere nochmals in Fig. 5 dargestellt.
[0037] Der Anbau 2 weist neben dem Schlammfangreiniger 5 mit dem Saugrohr 4 einen Gerätehalter
9 auf, an dem sowohl das Saugrohr 4 des Schlammfangreinigers 5 als auch ein Senkkastendeckelheber
10 und ein Stützrad 11 befestigt sind. Der Gerätehalter 9 des Anbaus 2 ist an einer
Aufhängung 12 des Straßenfahrzeugs 1 befestigt, wobei die Aufhängung 12 ein Hubwerk
13 und eine Seitenverschiebeeinrichtung 14 aufweist. Mit diesen können der Gerätehalter
9 bzw. der Senkkastendeckelheber 10 und der Schlammfangreiniger 5 angehoben und abgesenkt
oder seitlich zu dem Straßenfahrzeug 1 verfahren werden.
[0038] Dem Senkkastendeckelheber 10 ist weiterhin ein aus Fig. 2 ersichtlicher Hydraulikzylinder
15 zugeordnet, mit dem ein Permanent Lasthebemagnet des Senkkastendeckelhebers 10
in einem Kasten dieses auf- und abbewegt werden kann. Der Hydraulikzylinder 15 ist
dabei im Wesentlichen in einer Horizontalen, insbesondere parallel einer Aufstandsfläche
eines Straßenfahrzeugs, angeordnet. Weiter ist aus Fig. 2 auch ein dem Saugrohr 4
zugeordnetes Hubwerk des Schlammfangreinigers 5 ersichtlich, das ebenso wie der Permanent
Lasthebemagnet über einen Hydraulikzylinder 16 betätigbar ist und mit dem das Saugrohr
4 in einen Straßenablauf bzw. einen Ablaufschacht des Straßenablaufs absenk- und heraushebbar
ist. Insbesondere ist das Saugrohr 4 damit relativ zu dem restlichen Gerätehalter
9 mit dem Senkkastendeckelheber 10 bewegbar. Dem Stützrad 11 sind mehrere Zugfedern
zugeordnet, die in Abhängigkeit von der beim Anheben eines Senkkastendeckels auf das
Stützrad 11 einwirkenden Last gespannt werden, wobei Last von der Aufhängung 12 des
Straßenfahrzeugs 1 genommen wird.
[0039] Beim Reinigen eines Straßenablaufs wird die Vorrichtung jetzt mit dem Straßenfahrzeug
1 an einen Straßenablauf herangefahren, bis der Senkkastendeckelheber 10 oberhalb
eines Senkkastendeckels des Straßenablaufs angeordnet ist. Hierzu wird der Anbau 2,
wenn nötig, mittels der Seitenverschiebeeinrichtung 14 nach in Fahrtrichtung links
oder rechts des Straßenfahrzeugs 1 verschoben. Der gesamte Gerätehalter 9 mit dem
Senkkastendeckelheber 10 auf Niveau des Straßenablaufs abgesenkt, der Hydraulikzylinder
15 des Senkkastendeckelhebers 10 betätigt, so dass der Senkkastendeckel von dem Permanent
Lasthebemagneten des Senkkastendeckelhebers 10 erfasst wird, der Gerätehalter 9 mit
dem Hubwerk 13 angehoben und mittels der Seitenverschiebeeinrichtung 14 soweit seitlich
verfahren, bis das Saugrohr 4 des Schlammfangreinigers 5 oberhalb des Straßenablaufs
positioniert ist. Das Saugrohr 4 wird anschließend mit dem Hydraulikzylinder 16 bis
in einen Schlammfang des Straßenablaufs abgesenkt. Mit dem Unterdruckerzeuger des
Aufbaus 3 wird dann ein Unterdruck erzeugt, durch den in dem Schlammfang angesammelte
Verunreinigungen über das Saugrohr 4 in den Sammelbehälter des Aufbaus 3 eingesogen
werden. Nach erfolgter Reinigung des Straßenablaufs wird das Saugrohr 4 mittels des
Hydraulikzylinders 16 in seine Ausgangsstellung angehoben und der Senkkastendeckel
wieder auf dem Straßenablauf abgesetzt.
[0040] Die zweite Ausführung des Anbaus gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von der ersten Ausführung
lediglich dadurch, dass nicht dem Gerätehalter 9 sondern dem Senkkastendeckelheber
10 ein Hubwerk 17 zugeordnet ist, das wiederum einen weiteren Hydraulikzylinder aufweist.
Der Aufhängung 12 des Straßenfahrzeugs 1 ist dementsprechend lediglich eine Seitenverstelleinrichtung
zuzuordnen.
[0041] Gemäß der dritten Ausführung gemäß Fig. 4 ist sowohl dem Senkkastendeckelheber 10
als auch dem Saugrohr 4 des Schlammfangreinigers 5 ein Hubwerk 13' zugeordnet, mit
dem diese relativ zu dem Gerätehalter 9 bewegbar sind, wobei der Gerätehalter 9 selbst
mittels eines Hydraulikzylinders einer Seitenverschiebeeinrichtung 14 quer zu einer
Fahrtrichtung des Straßenfahrzeugs 1 eine Verschiebung von Schlammfangreiniger 5 und
Senkkastendeckelheber 10 ermöglicht. Weiterhin ist das Saugrohr 4 des Schlammfangreinigers
5 über einen Ausleger 18 schwenkbeweglich an den Gerätehalter 9 angebunden, wobei
der Ausleger 18 einen Schwenkbereich von 90 Grad aufweist, so dass das Saugrohr 4
von der dargestellten ersten seitlichen Endlage in eine zweite Endlage in Fahrtrichtung
vor dem Senkkastendeckelheber 10 verschwenkbar ist. Der Schwenkbereich des Auslegers
18 ist dabei durch Anschläge 19 begrenzt. Weiterhin ist das Saugrohr 4 teleskopierbar
ausgeführt, wobei ein teleskopierbarer Teil 4' des Saugrohres 4 mittels eines weiteren
Hydraulikzylinders betätigbar ist. An dem Saugrohr 4 ist zudem eine Sprühdüse 20 mit
einem Spülleitungsabschnitt 20' befestigt, wobei der Teil des Saugrohres 4 mit dem
Spülleitungsabschnitt 20' und dem teleskopierbaren Teil 4' an einem Flansch 21 von
der Vorrichtung abnehm- und austauschbar ist. Anstelle des Zylinders in Fig. 1 bis
Fig. 3 weist diese Ausführung zudem einen Ölmotor 22 auf, um den Senkkastendeckelheber
10 über eine Exzenterstange anzuheben und abzusenken.
[0042] Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind
in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar.
Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten
Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen
Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
1. Vorrichtung für ein Straßenfahrzeug (1), wobei die Vorrichtung wenigstens einen Anbau
(2) umfasst, der einen Gerätehalter (9) und an dem Gerätehalter (9) befestigte Geräte
aufweist, die an dem Gerätehalter (9) wenigstens quer zu einer vorbestimmten Fahrtrichtung
des Straßenfahrzeuges (1) verschiebbar sind und von denen wenigstens eines ein Senkkastendeckelheber
(10) ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eines der an dem Gerätehalter (9) befestigten Geräte ein Schlammfangreiniger
(5) ist,
dass der Schlammfangreiniger (5) ein an dem Gerätehalter (9) geführtes Saugrohr (4) aufweist,
und
dass der Senkkastendeckelheber (10) und der Schlammfangreiniger (5) eine Straßenablaufreinigungseinrichtung
ausbilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Senkkastendeckelheber (10) und der Schlammfangreiniger (5) mit einem gemeinsamen
Hubwerk (13, 13') anhebbar sind, wobei das Hubwerk (13, 13') dem Anbau (2) oder einem
Straßenfahrzeug (1), an dem der Anbau (2) befestigbar ist, zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Senkkastendeckelheber (10) ein Hubwerk (17) aufweist, das an dem Gerätehalter
(9) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Senkkastendeckelheber (10) drehbar, insbesondere unendlich in eine Richtung drehbar,
an dem Gerätehalter (9) gehaltert ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Senkkastendeckelheber (10) wenigstens einen Magnet aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlammfangreiniger (5) oder zumindest das Saugrohr (4) des Schlammfangreinigers
(5) mit einem Ausleger (18) oberhalb des Senkkastendeckelhebers (10) an den Gerätehalter
(9) angebunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (4) des Schlammfangreinigers (5) mit dem Ausleger (18) in zumindest
einem Teilbereich um den Senkkastendeckelheber (10) herum schwenkbar an dem Gerätehalter
(9) gehaltert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlammfangreiniger (5) mit dem Ausleger (18) in Fahrtrichtung vor oder hinter
dem Senkkastendeckelheber (10) angeordnet ist, wobei Schlammfangreiniger (18) und
Senkkastendeckelheber (10) mit vorbestimmtem Abstand zueinander in Fahrtrichtung verschiebbar
an dem Gerätehalter (9) gehaltert sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Senkkastendeckelheber (10) relativ zu dem Schlammfangreiniger (5) oder zumindest
dem Saugrohr (4) des Schlammfangreinigers (5) bewegbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (4) und der Senkkastendeckelheber (10) in einer Ausgangsstellung der
Vorrichtung übereinander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem Saugrohr (4) ein Hubwerk (16) des Schlammfangreinigers (5) zugeordnet ist, mit
dem dieses relativ zu dem Senkkastendeckelheber (10) oder dem Gerätehalter (9) oder
zu dem Senkkastendeckelheber (10) und dem Gerätehalter (9) bewegbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem Saugrohr (4) an seinem offenen Ende ein dieses umgebendes Mantelelement zugeordnet
ist, mit dem ein zu reinigender Straßenablauf bei aufgesetztem Saugrohr (4) nach außen
abdichtbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelelement in Längsrichtung des Saugrohrs (4) relativ zu diesem in Richtung
Aufstandsfläche des Straßenfahrzeuges (1) drückbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer Luftzuleitung Luft in den von dem Mantelelement begrenzten Raum einleitbar
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlammfangreiniger (5) eine Spüleinrichtung aufweist.
16. Straßenfahrzeug zur Reinigung von Straßenabläufen,
dadurch gekennzeichnet,
dass es eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 aufweist.