(19)
(11) EP 2 884 029 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.2015  Patentblatt  2015/25

(21) Anmeldenummer: 14075073.8

(22) Anmeldetag:  20.11.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05B 27/06(2006.01)
E05B 47/00(2006.01)
E05B 27/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 20.11.2013 DE 102013019662

(71) Anmelder: ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH
72458 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Matschke, Steffen
    14167 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Meissner, Peter E. 
Meissner & Meissner Patentanwaltsbüro Hohenzollerndamm 89
14199 Berlin
14199 Berlin (DE)

   


(54) Knaufzylinder


(57) 2.1. Die Erfindung betrifft einen Knaufzylinder, dessen Knauf auf einer Knaufspindel (1) angeordnet ist, die über eine Kupplungsmechanik in der Knaufspindel mit einem in einem Schließzylinder angeordneten Schließbart (2) koppelbar ist.
2.2. Dabei umfasst die Kupplungsmechanik einen mit dem Schließbart (2) verbundenen Adapter (3), der stirnseitig Ausnehmungen (9) aufweist, in die ein die Kopplung zwischen Knaufspindel (1) und Adapter (3) herstellender, in der Knaufspindel gelagerter, Sperrbolzen (8) einführbar ist. Ferner ist in der Knaufspindel (1) ein Schrittmotor (4) angeordnet, dessen Spindel (5) einen Mitnehmer (6) axial verschiebt ist, wobei der Mitnehmer mit dem Sperrbolzen in Eingriff ist, um diesen - entsprechend der Verschiebung des Mitnehmers-axial zu verschieben und mit dem Adapter einzukuppeln oder auszukuppeln.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Knaufzylinder, dessen Knauf auf einer Knaufspindel (1) angeordnet ist, die über eine Kupplungsmechanik in der Knaufspindel mit einem in einem Schließzylinder angeordneten Schließbart (2) koppelbar ist.

[0002] Es lag die Aufgabe vor, einen Knaufzylinder zu schaffen, der deutlich günstiger zu produzieren ist, und trotzdem eine höhere Sicherheit bietet sowie auch höhere Drehmomente an den Schließbart übertragen kann.

[0003] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß bei einem Knaufzylinder, dessen Knauf auf einer Knaufspindel angeordnet ist, die über eine Kupplungsmechanik in der Knaufspindel mit einem in einem Schließzylinder angeordneten Schließbart koppelbar ist,
dadurch, dass die Kupplungsmechanik einen mit dem Schließbart verbundenen Adapter umfasst, der stirnseitig Ausnehmungen aufweist, in die ein die Kopplung zwischen Knaufspindel und Adapter herstellender, in der Knaufspindel gelagerter, Sperrbolzen einführbar ist und
dass in der Knaufspindel ein Schrittmotor angeordnet ist, dessen Spindel einen Mitnehmer axial verschiebt, wobei der Mitnehmer mit dem Sperrbolzen in Eingriff ist, um diesen - entsprechend der Verschiebung des Mitnehmers - axial zu verschieben und mit dem Adapter einzukuppeln oder auszukuppeln.

[0004] Mit einem günstigen Schrittmotor wird über eine Gewindespindel eine Mitnehmermutter bewegt. Eine Schenkelfeder ist so an dem Motor-Chassis befestigt, dass ein Schenkel von dem Mitnehmer bewegt wird und der andere in einen Sperrbolzen eingreift. Wird nun die Gewindespindel von dem Schrittmotor angetrieben, dann wird die Bewegung durch den Mitnehmer und die gelagerte Schenkelfeder so umgeleitet, dass eine Winkelbewegung erfolgt, durch die der Sperrbolzen vor- und zurück bewegt werden kann. Wird der Sperrbolzen aus der Knaufspindel herausgeschoben, also in Richtung Schließbart, so kann er in eine Ausnehmung in den mit dem Schließbart / Abtrieb fest verbundenen Adapter eintauchen und damit eine Drehbewegung der Knaufspindel an den Adapter übertragen. Der Adapter kann mehrere Formen haben und die Mechanik ist damit nicht nur für Europrofilzylinder geeignet, sondern beispielsweise auch für Skandinavische Abtriebssysteme.

[0005] Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0006] Von besonderem Vorteil ist, dass in dem Adapter und der Knaufspindel sich einander zugewandte, gegenpolig ausgerichtete, Magneten als Rückstellmechanismus für den Adapter angeordnet sind, wobei
sich die Magnete in der Knaufspindel auf die korrespondierenden Magnete im Adapter ausrichten und anziehen, so dass sich die Knaufspindel und der Adapter relativ zueinander verdrehen und damit zum Auskuppeln des Sperrbolzens aus dem Adapter eine definierte Stellung zueinander einnehmen.

[0007] Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist die Unabhängigkeit der Motor-Ansteüerung. Der Motor kann zu jeder Zeit angesteuert werden. Falls der Sperrbolzen in einer der Endpositionen aufgrund der Geometrie nicht in den Adapter eintauchen kann, oder aufgrund einer Drehbelastung nicht zurück gezogen werden kann, so wird die Schenkelfeder durch die Verschiebung des Mitnehmers vorgespannt und kann, wenn die Drehbelastung weg ist, oder die Ausnehmung für den Sperrbolzen frei ist, kuppeln oder entkuppeln. Im Falle einer Reibung des Sperrbolzens an dem Adapter nach einer Drehbelastung wird die Knaufspindel durch die sich anziehenden Magneten in eine "freie" Position bewegt, sodass der Sperrbolzen von der Schenkelfeder wieder ohne Reibungslast zurück gezogen werden kann.

[0008] Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung sind:
  • Fehlertolerant (durch die Schenkelfeder)
  • Manipulationssicherer (Schrittmotor); es müssen viele Umdrehungen gemacht werden um den Mitnehmer zwischen den Anschlägen zu bewegen.
  • Es können hohe Drehmomente übertragen werden
  • Die Motor-Ansteuerung kann jederzeit erfolgen
  • Es kann eine stabile Endpositionen für z.B. "Office-Funktion" angefahren werden. -


[0009] Die Erfindung soll nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert werden.

[0010] Dabei zeigt:
Fig. 1
eine Teilansicht eines Knaufzylinders mit Schließzylinder,
Fig. 2
einen Schnitt gemäß A-A in Figur 1,
Fig. 3
einen Schnitt gemäß B-B in Figur 2,
Fig. 4
einen Schnitt gemäß C-C in Figur 2 und
Fig. 5
einen Schnitt gemäß D-D in Figur 2.
Fig. 6 und 7
zeigen den Schnitt E-E durch den Schließzylinder.


[0011] Aus der Figur 1 sind der Knaufzylinder, die Knaufspindel, ein Teil des Schließzylindergehäuses und der Schließbart 2 ersichtlich.
Die Einzelheiten ergeben sich dann aus den folgenden Figuren.

[0012] So ist aus der Figur 2 die Knaufspindel 1 zu entnehmen auf der linksseitig der Knaufzylinder angeordnet ist. Rechtsseitig grenzt die Knaufspindel an den Adapter 3, der mit dem Schließbart 2 verbunden ist.

[0013] Ein im Inneren der Knaufspindel 1 angeordneter Schrittmotor 4 treibt über die Feingewindespindel 5 den Mitnehmer 6 an, sodass er sich zwischen den Anschlägen links und rechts bewegen kann. Mit dem Mitnehmer 6 ist eine Schenkelfeder 7 verbunden, die die Bewegung des Mitnehmers umsetzt. Hierzu ragt die andere Seite der Schenkelfeder 7 durch eine Bohrung in einen axial in der Knaufspindel verschiebbaren Sperrbolzen 8, so dass dieser durch die axiale Verschiebung des Mitnehmers 6 ebenfalls axial verschoben wird, und zwar in Richtung auf bzw. weg vom Adapter 3. Der Adapter 3 hat entsprechende Ausnehmungen 9 an der Stirnseite (die dem Knaufzylinder zugekehrt ist), in die der Sperrbolzen 8 bei seiner axialen Verschiebung in Richtung Adapter, den Kupplungsfall bewirkend, hineinragt, so dass dadurch eine Verbindung von Knaufspindel 1 zum Schließbart 2 hergestellt wird. Damit kann bei einer Drehung des Knaufzylinders über die Knaufspindel durch den Schließbart ein Schließvorgang ausgelöst werden.

[0014] Die Detaildarstellung in der Figur 5 zeigt die Anbindung und Lagerung der Schenkelfeder 7 zum Mitnehmer 6 und zum Sperrbolzen 8.

[0015] Die Figur 4 zeigt den magnetischen Rückdrehmechanismus, der im Einzelnen mit Bezug auf die Figur 7 erläutert wird.

[0016] In der dem Adapter zugewandten Stirnseite der Knaufspindel 1 sind verteilt Magnete 10 angeordnet, denen - gegenpolig - Magnete 11 im Adapter zugeordnet sind. Diese gegenpoligen Magnete 10 und 11 ziehen sich an und bewirken dabei, dass der Adapter mit dem damit verbundenen Schließbart bzw. die Knaufspindel immer in definierten Positionen gedreht zueinander stehen..

[0017] Im eingekuppelten Zustand ragt der Sperrbolzen 8 in die Ausnehmung 9 des Adapters 3. \Nährend der Drehmoment-Übertragung beim Schließvorgang liegt der Sperrbolzen an einer Wandung im Adapter 3 an. Nach dem Schießvorgang wird über die Magnet -Rückdrehung sicher gestellt, dass der Sperrbolzen sich reibungsfrei wieder in die Knaufspindel zurück bewegen kann, da die Magnete eine Drehbewegung (Ausrichtung) auslösen.


Ansprüche

1. Knaufzylinder, dessen Knauf auf einer Knaufspindel (1) angeordnet ist, die über eine Kupplungsmechanik in der Knaufspindel mit einem in einem Schließzylinder angeordneten Schließbart (2) koppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplungsmechanik einen mit dem Schließbart (2) verbundenen Adapter (3) umfasst, der stirnseitig Ausnehmungen (9) aufweist, in die ein die Kopplung zwischen Knaufspindel (1) und Adapter (3) herstellender, in der Knaufspindel gelagerter, Sperrbolzen (8) einführbar ist und
dass in der Knaufspindel (1) ein Schrittmotor (4) angeordnet ist, dessen Spindel (5) einen Mitnehmer (6) axial verschiebt, wobei der Mitnehmer mit dem Sperrbolzen in Eingriff ist, um diesen - entsprechend der Verschiebung des Mitnehmers - axial zu verschieben und mit dem Adapter einzukuppeln oder auszukuppeln.
 
2. Knaufzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die den Mitnehmer aufnehmende Spindel als Feingewindespindel ausgebildet ist.
 
3. Knaufzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Schenkelfeder an dem Motor-Chassis befestigt ist, deren einer Schenkel mit dem Mitnehmer und deren anderer Schenkel mit dem Sperrbolzen verbunden ist.
 
4. Knaufzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Adapter und der Knaufspindel sich einander zugewandte, gegenpolig ausgerichtete, Magneten als Rückstellmechanismus für den Adapter angeordnet sind, wobei sich die Magnete (10) in der Knaufspindel (1) auf die korrespondierenden Magnete (11) im Adapter (3) ausrichten und anziehen, so dass sich die Knaufspindel und der Adapter relativ zueinander verdrehen und damit zum Auskuppeln des Sperrbolzens aus dem Adapter eine definierte Stellung zueinander einnehmen.
 




Zeichnung