[0001] Die Erfindung betrifft im Wesentlichen eine als Turbine oder als Axialverdichter
ausgebildete Strömungsmaschine, entlang deren Strömungspfad abwechselnd Reihen aus
an einem drehfesten Träger befestigte Leitschaufeln und an einem Rotor befestigte
Laufschaufeln aufeinander folgen, wobei zumindest eine der Leitschaufelreihen freistehende
Leitschaufeln umfasst und eine der dieser Leitschaufelreihe unmittelbar benachbarten
Laufschaufelreihen Laufschaufeln umfasst, die jeweils in sich zumindest teilweise
in Axialrichtung erstreckende Haltenuten eingesetzt sind. Weiter betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Herstellen eines Rotors eines Verdichters aus mehreren Rotorgrundelementen.
[0002] Strömungsmaschinen und Axialverdichter sind in vielfältiger Art und Weise aus dem
umfangreichen Stand der Technik bekannt. Grundlegend weisen sie aufeinanderfolgend
Schaufelreihen auf, die entweder aus Leitschaufeln gebildet an einem drehfesten Träger
befestigt sind. Der Träger kann bspw. als Leitschaufelträger oder auch als Gehäuse
ausgestaltet sein. Beides sind ringförmige Gebilde, in dessen Inneren ein Rotor drehbar
gelagert ist. Oder die Reihen werden aus Laufschaufeln gebildet, die zumeist an einem
Wellenbund des Rotors befestigt sind.
[0003] Die Schaufelblätter der Schaufeln sind im ringförmigen Strömungspfad angeordnet,
welcher sich in der Regel zwischen dem Träger und dem Rotor axial erstreckt. Zur Befestigung
der Leitschaufeln und Laufschaufeln in Reihen sind dabei unterschiedliche Konzepte
im Stand der Technik bekannt: Sowohl Leitschaufeln als auch Laufschaufeln können an
ihrem entsprechenden Träger (dem Leitschaufelträger oder auch am Rotor) in Umfangsnuten
eingeschoben sein. Häufig weisen die Umfangsnuten dann im Querschnitt eine hammerförmige
Kontur auf, in welche die korrespondierend ausgeführten Schaufelfüße der Leitschaufeln
bzw. Laufschaufeln eingeschoben sind. Bei in Umfangsnuten angeordneten Schaufeln sitzen
alle Schaufeln einer Reihe in ein und derselben Nut. Diese Schaufeln werden als Schaufeln
mit einem Radialfußdesign bezeichnet. Alternativ ist für Laufschaufeln bekannt, dass
anstelle von einer gemeinsamen Umfangsnut für jede Schaufel eine eigene Haltenut vorhanden
ist, die sich dann jeweils hauptsächlich in Axialrichtung des Rotors erstreckt. Im
letztgenannten Fall sind dann die einander korrespondierenden Konturen von Haltenut
und Schaufelfuß schwalbenschwanzförmig oder auch tannenbaumförmig ausgestaltet. Diese
Fußkonstruktionen werden nachfolgend als Axialfußdesign bezeichnet.
[0004] Dabei sind alle Schaufeln zumindest fußseitig befestigt. Bezogen auf ringförmige
Strömungspfade sind somit die Leitschaufeln radial außen an der Strömungspfadbegrenzung
befestigt und die Laufschaufeln radial innen.
[0005] Sowohl für Laufschaufeln als auch für Leitschaufeln ist es bekannt, das kopfseitige
Ende der Schaufelblätter frei enden zu lassen. Diese freistehenden Schaufeln weisen
dann Schaufelspitzen auf, die vom Schaufelblatt selber geformt sind. Anstelle dessen
ist es ebenso sowohl für Leitschaufeln als auch für Laufschaufeln bekannt, an den
kopfseitigen Enden der Schaufelblätter Plattformen vorzusehen, welche mit den Nachbarschaufeln
des betreffenden Schaufelkranzes gekoppelt sind. Derartige Schaufeln werden auch als
Deckbandschaufeln bezeichnet. Weiterhin ist es für Leitschaufeln bekannt, dass deren
kopfseitigen Enden über einen gemeinsamen Innenring starr koppelt werden. Dieser somit
nabenseitig angeordnete Innenring bildet gleichzeitig auch die dortige Begrenzung
des Strömungspfades.
[0006] Es hat sich jedoch herausgestellt, dass bei Strömungsmaschinen, deren Gehäuse eine
Teilfuge aufweist, manche Kombinationen dieser unterschiedlichen Konstruktionen nicht
oder nur schwer realisierbar sind. Derartige Strömungsmaschinen werden so zusammengesetzt,
dass deren mit Schaufeln bestückter Rotor zuerst in eine untere Gehäusehälfte eingelegt
wird, wonach der Rotor dann durch Ablegen der oberen Gehäusehälfte auf der unteren
zugedeckt wird. Dies ist auch als Radialbauweise bekannt und steht im Gegensatz zu
einer Axialbauweise, wie sie bei Flugzeug-Triebwerken Anwendung findet. Bei Strömungsmaschinen
in Radialbauweise benötigen freistehende Leitschaufeln eine rotorseitige zumeist rotationssymmetrische
Wandfläche am Rotor, die den Spitzen der freistehenden Leitschaufeln gegenüberliegt
und lokal den Strömungspfad radial innen begrenzt. Dieses Erfordernis machte bisher
an dieser Stelle die Verwendung von Laufschaufeln mit Axialfußdesign unmöglich, da
deren Haltenuten an gleicher Stelle einen Freiraum erfordern, um die Laufschaufeln
während der Montage zuerst auf den entsprechenden Radius zu positionieren und dann
durch die axiale Verschiebebewegung in die betreffende Haltenut einschieben zu können.
[0007] Durch die Notwendigkeit des Freiraums seitlich der Haltenut wurde an diesen axialen
Positionen zumeist ein Leitschaufeldesign mit Innenring verwendet, wenn unmittelbar
daneben Laufschaufeln mit Axialfußdesign verwendet wurden.
[0008] Prinzipiell sind Laufschaufeln mit einem Radialfußdesign kostenintensiver zu fertigen
im Vergleich zu Laufschaufeln mit Axialfußdesign. Leitschaufelreihen, die kopfseitig
einen Innenring aufweisen, sind in der Herstellung und Montage sehr komplex. Zudem
sind im Betrieb diese störanfälliger. Weiter ist eine Abdichtung zwischen dem Innenring
und dem Rotor erforderlich, was die Komplexität des Systems erhöht, wenn nur geringe
Leckagen gewünscht sind.
[0009] Weiter hat sich als nachteilig herausgestellt, dass bei freistehenden Leitschaufeln
das Aufbringen einer abreibenden Schicht auf dem Rotor im Bereich zwischen zwei Laufschaufelreihen
nur aufwändig realisierbar ist und zu einer teuren Fertigung führt.
[0010] Aus diesen Gründen besteht der Wunsch, freistehendes Leitschaufeldesign mit Laufschaufeln,
die Axialfußdesign aufweisen, an jeder Stelle der Strömungsmaschine verwenden zu können.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Rotors für eine vorzugsweise
in Radialbauweise gefertigte Strömungsmaschine und eine vorzugsweise in Radialbauweise
gefertigte Strömungsmaschine der eingangs genannten Art, bei der insbesondere auch
wiederholt freistehende Leitschaufeln einer Leitschaufelreihe unmittelbar benachbart
zu in axialen Haltenuten sitzenden Laufschaufeln angeordnet sein können.
[0012] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit einem geschlossenen Strömungskonturring
gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiter wird die Aufgabe mit einem Rotor
für eine Strömungsmaschine gemäß den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Darüber hinaus
wird die auf die Strömungsmaschine gerichtete Aufgabe mit einer Strömungsmaschine
gemäß den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Weiter lösen die Merkmale des Anspruchs
17 die Aufgabe, ein Verfahren zum Herstellen eines Rotors für eine Strömungsmaschine
anzugeben.
[0013] Insgesamt wird mit der Erfindung eine technische Lösung vorgestellt, wie der bisher
ringförmige Freiraum, welcher neben einem Wellenbund für die Montage von Laufschaufeln
mit Axialfußdesign erforderlich ist, durch eine Abdeckung vollständig verschlossen
werden kann, wobei die Abdeckung gleichzeitig die nabenseitige Begrenzung des Strömungskanals
darstellen kann. Dadurch wird gewährleistet, dass unmittelbar neben besagten Laufschaufeln
mit Axialfußdesign die Leitschaufeln freistehend ausgeführt werden können, d.h. ohne
auf Innenringdesign von Leitschaufeln zurückzugreifen.
[0014] Der Rotor für eine Strömungsmaschine mit einem im Querschnitt ringförmigen Strömungspfad
umfasst mithin zumindest einen endlosen Wellenbund, in dem sich zumindest teilweise
axial erstreckende Haltenuten mit jeweils einer darin sitzenden Laufschaufel unter
Bildung eines Schaufelkranzes vorgesehen sind, wobei der Rotor zumindest einen Strömungskonturring
umfasst, welcher zumindest eine, maximal vier radial nach außen weisende Öffnungen
als Zugang zu in entsprechender Anzahl vorhandenen Segmentfreiräumen aufweist, welcher
Segmentfreiraum bzw. welche Segmentfreiräume stirnseitig zumindest einseitig, vorzugsweise
beidseitig offen sind, und wobei der Strömungskonturring und/oder der restliche Rotor
Mittel zur Befestigung einer den Zugang verschließenden Verschlussvorrichtung aufweist
und wobei dieser Strömungskonturring seitlich des betreffenden Wellenbundes angeordnet
ist und dessen bzw. deren Zugänge jeweils durch eine am betreffenden Strömungskonturring
und/oder der restliche Rotor befestigte Verschlussvorrichtung verschlossen ist.
[0015] Insofern wird insbesondere bei gebauten Rotoren der geschlossene Strömungskonturring
während der Montage der Rotorgrundelemente zwischen die beiden unmittelbar benachbarten
Rotorgrundelemente angeordnet. Dieser füllt den für die Montage der Laufschaufeln
bisher ringförmigen Freiraum zwischen den benachbarten Rotorgrundelementen größtenteils
aus und hinterlässt zumindest einen Segmentfreiraum. Jeder Segmentfreiraum erstreckt
sich nur über einen Teil des Umfangs des Strömungskonturrings und ist in der Regel
lediglich so groß gewählt, dass dieser maximal geringfügig größer ist als die Teilung
des benachbarten Laufschaufelkranzes. Somit sind nun anstelle des bisherigen Ringfreiraumes
ein bis vier Segmentfreiräume vorgesehen. Die Segmentfreiräume dienen bei fehlender
Verschlussvorrichtung zum Einen für die De-/Montage der Laufschaufeln sowie für die
Platzierung einer De- bzw. Montagevorrichtung wie die eines Hydraulikzylinders, mit
dessen Hilfe die Laufschaufeln in die Haltenut bzw. aus der Haltenut herausgedrückt
werden können. Mithin bildet der geschlossene Strömungskonturring und die zu den Segmentfreiräumen
in entsprechender Anzahl vorhandenen Verschlussvorrichtungen gemeinschaftlich eine
Abdeckung, die den bisherigen Ringfreiraum so verschließt, dass ein für die Strömung
stufenfreie nabenseitige Begrenzung im axialen Bereich freistehender Leitschaufeln
gebildet wird.
[0016] Wenn dieser Rotor in einer Strömungsmaschine eingebaut ist, formt der erfindungsgemäße
Strömungskonturring die nabenseitige Begrenzung des Strömungskanals im axialen Abschnitt
der freistehenden Leitschaufeln.
[0017] Nach dem Herstellen des schaufellosen Rotors mit den beiden Rotorgrundelementen und
dem dazwischen angeordneten Strömungskonturring ist in jede der im Wellenbund vorgesehenen
Haltenut eine Laufschaufel einzuschieben. Zumindest ein Segmentfreiraum ist dabei
noch nicht von der zugehörigen Verschlusseinrichtung verschlossen, sondern offen.
Zur Montage jeder Laufschaufel ist der geschlossene Strömungskonturring gegenüber
den beiden Rotorgrundelementen derartig in Umfangsrichtung zu drehen, dass dessen
Segmentfreiraum so angeordnet ist, dass in diesen von radial außen der Fuß der betreffenden
Laufschaufel eingetaucht werden kann. Danach kann in die seitliche Öffnung der Haltenut
besagter Schaufelfuß eingeschoben werden, bis dieser vollständig von der Haltenut
aufgenommen ist. Sodann kann der Strömungskonturring entsprechend der Teilung des
Laufschaufelkranzes in Umfangsrichtung zur nächsten Haltenut gedreht werden, in welcher
dann die nächste Laufschaufel in gleicher Art und Weise montiert wird. Diese Schritte
werden so lange wiederholt, bis sämtliche Schaufeln des Kranzes am betreffenden Wellenbund
montiert sind. Anschließend wird die Verschlussvorrichtung an dem geschlossenen Strömungskonturring
befestigt, wodurch die radial nach außen weisende Öffnung des Segmentfreiraums flächig
und bündig verschlossen ist.
[0018] Prinzipiell reicht es aus, wenn der Strömungskonturring lediglich einen Segmentfreiraum
mit der radial nach außen weisenden Öffnung aufweist. Aus Symmetriegründen und aus
Gründen der Unwucht des Rotors kann auch eine geringfügig größere Anzahl an Segmentfreiräumen
und somit an Öffnungen vorgesehen sein. Zweckdienliche Obergrenze scheint eine Anzahl
von vier Segmentfreiräumen darzustellen, da ansonsten der Aufwand zum Verschluss der
jeweils nach außen weisenden Öffnung zu aufwändig ist.
[0019] Der geschlossene Strömungskonturring umfasst zudem eine nach außen weisende Fläche,
die zylindrisch, kegelstumpfförmig oder auch eine gewölbte Kegelstumpfform aufweisen
kann. Prinzipiell ist sie doch rotationssymmetrisch, da diese im eingebauten Zustand
des Rotors den Spitzen der Leitschaufeln gegenüberliegt. Die Rotorationssymmetrie
kann ggf. ausgeschlossen sein, wenn ein sog. "Hub-Treating" den Schaufelspitzen der
freistehenden Leitschaufeln gegenüber angeordnet ist.
[0020] Insofern ist es unter Verwendung des geschlossenen Strömungskonturrings möglich,
eine Strömungsmaschine in Radialbauweise mit einem ringförmigen Strömungspfad bereitzustellen,
entlang dessen abwechselnd Kränze aus an einem drehfesten Träger befestigte Leitschaufel
und an einem Rotor befestigte Laufschaufel aufeinander folgen, wobei zumindest einer
der Leitschaufelkränze freistehende Leitschaufeln umfasst und einer der diesem Leitschaufelkranz
unmittelbar benachbarten Laufschaufelkränze Laufschaufeln umfasst, die jeweils in
sich zumindest teilweise axial erstreckende Haltenuten des Rotors eingesetzt sind,
wobei der Rotor und der ihm zuzuordnende Strömungskonturring derart ausgestaltet ist,
dass dieser den Spitzen der freistehenden Leitschaufeln gegenüberliegt.
[0021] Mit Hilfe der beanspruchten Gegenstände ist es möglich, insgesamt eine vorzugsweise
in Radialbauweise ausgeführte Strömungsmaschine bereitzustellen, die die Vorteile
von freistehenden Leitschaufeln mit in Axialnuten gehaltenen Laufschaufeln in unmittelbarer
Nachbarschaft ermöglicht.
[0022] Wenn in der vorliegenden Patentanmeldung von einem Freiraum seitlich der Haltenuten
die Rede ist, so bezieht sich der Begriff "seitlich" auf einen oder beide axial angrenzende
Abschnitte desjenigen Wellenbundes, im dem die Haltenuten für Laufschaufeln angeordnet
sind.
[0023] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0024] Vorzugsweise kann der Strömungskonturring aus Metall oder aus glas- oder kohlenstofffaserverstärktem
Kunststoff gefertigt sein. Da die Verwendung in Schaufelreihen möglich ist, die vergleichsweise
geringen thermischen Einflüssen ausgesetzt sind, kann als Werkstoff Kunststoff zum
Einsatz gelangen. Die Verwendung von Kunststoff ist preiswert und stellt eine langlebige
sowie gewichtsarme Lösung bereit. Dagegen eignet sich ebenso die Verwendung von Metall,
insbesondere bei höheren Betriebstemperaturen.
[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist beiderseits des betreffenden
Wellenbunds ein Strömungskonturring vorgesehen. Dies ermöglicht im Service-Fall durch
das Demontieren jeweils eines Wandelements den Zugang zu Montageräumen, um einerseits
ein Werkzeug zum Herausdrücken der Laufschaufel darin zu positionieren, welches Werkzeug
dann die zu demontierende Schaufel in den andererseits vorhandenen Montageraum hineinschieben
kann.
[0026] Gemäß einer weiteren Vorteilhaften Ausgestaltung ist die radial nach außen weisende
Fläche des Strömungskonturrings und/oder des Verschlusselements beschichtet. Nach
diesem Konzept sind die Schichten als Abriebschichten - im Englischen Abradables genannt
- ggf. in einer weiteren Nut am äußeren Umfang des Strömungskonturrings zu integrieren.
[0027] Zweckmäßigerweise weisen der betreffende Zugang, die betreffende stirnseitige Öffnung
und der betreffende Segmentfreiraum eine derartige Größe auf, dass zumindest eine,
aber nicht mehr als zwei Laufschaufeln des unmittelbar benachbarten Kranzes durch
diese gleichzeitig montierbar bzw. demontierbar sind. Mit Hilfe dieser Maßnahme kann
die Baugröße der Verschlussvorrichtung, mit der die radial nach außen weisende Öffnung
des Segmentfreiraums zu verschließen ist, kleinbauend ausgestaltet sein, was deren
Neigung zu Verlust bzw. zum Lösen reduziert.
[0028] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind der Strömungskonturring und
dessen Verschlussvorrichtungen derart ausgestaltet, dass sie eine Verschiebung der
montierten Laufschaufel längs ihrer Haltenut einseitig blockieren. Auf dieser Seite
der Haltenut sind dann keine weiteren Maßnahmen erforderlich, die die Verschiebung
der Laufschaufel längs der Haltenut verhindern. Insofern wird hiermit eine vergleichsweise
einfache, wie kostengünstige Lösung als Axialsicherung bereitgestellt.
[0029] Gemäß einer ersten Ausgestaltung einer Verschlussvorrichtung kann diese einstückig
ausgebildet am Strömungskonturring verschraubt sein. In diesem Fall ist die Verschlussvorrichtung
vergleichsweise einfach herzustellen, wobei es sich dann als vorteilhaft erwiesen
hat, wenn die Schrauben ihrerseits gegen Lösen gesichert sind.
[0030] Eine dazu alternative Verschlussvorrichtung kann mehrteilig nach Art eines Verschlussstückes
für Umfangsnuten von Laufschaufelkränzen ausgestaltet sein. Derartige Verschlussstücke
sind aus dem umfangreichen Stand der Technik bekannt.
[0031] Alternativ dazu kann die Verschlussvorrichtung ein den Zugang bündig verschließendes
Deckelelement und ein Zwischenstück umfassen, wobei das Zwischenstück radial formschlüssig
im Strömungskonturring sitzt und mit dem Deckelelement verschraubt ist. Auch dies
stellt eine vergleichsweise kostengünstige sowie einfach zu montierende Verschlussvorrichtung
dar, die den Zugang dauerhaft und zuverlässig verschließt.
[0032] Da während der Montage mehrerer Laufschaufeln und/oder während der Demontage mehrerer
Laufschaufeln der von zumindest einer Verschlussvorrichtung befreite Strömungskonturring
um die Rotationsachse zu drehen ist, bis der Segmentfreiraum an der entsprechenden
Position ist, in der die Laufschaufeln eingebaut bzw. ausgebaut werden sollen, hat
es sich als zweckdienlich erwiesen, wenn der Strömungskonturring radial innen zwei
bis fünf Gleitkontaktbereiche zum restlichen Rotor aufweist. Damit werden geringe
Verstellkräfte gewährleistet. Ebenfalls kann mit Hilfe einer zusätzlichen Verstelleinrichtung
in der Nut, in der der Strömungskonturring sitzt, die Servicefreundlichkeit gesteigert
und die Verstellkraft durch eine Hebelwirkung weiter reduziert werden.
[0033] Insgesamt kann die Strömungsmaschine entweder als Axialturbine oder als Axialverdichter
ausgestaltet sein. Der Axialverdichter kann insbesondere der einer stationären Gasturbine
sein.
[0034] Insgesamt werden mit der Erfindung folgende Vorteile erzielt: Leitscheiben, bei denen
die Leitschaufel radial außen sowie radial innen über Ringe miteinander gekoppelt
sind, können entfallen. Diese können durch freistehende Leitschaufeln ersetzt werden.
Dadurch ergeben sich Einsparungen bei Fertigungs-, Lagerung- und Produktionsverwaltungskosten
für die Bauteile. Zudem ist trotz der Verwendung von Axialfußschaufeln ein Entstapeln
des Rotors im Servicefall nicht mehr erforderlich. Gleichzeitig ergeben sich geringere
Leckageströmungen zwischen den Schaufelspitzen und der diesen gegenüberliegenden Strömungskonturringen
im Vergleich zu den Konstruktionen mit Innenringen, die gegenüber dem Rotor abzudichten
sind.
[0035] Des Weiteren sei angemerkt, dass die Rotorgrundelemente nicht nur vergleichsweise
massive Rotorelemente mit einer vergleichsweise großen axialen Erstreckung sein können.
Die Rotorgrundelemente können auch jeweils als Radscheiben ausgebildet sein, insbesondere
dann, wenn der Rotor in modularer Bauweise aus einer Vielzahl solcher Radscheiben
zusammengesetzt ist. Derartige Rotorscheiben können entweder über einen zentralen
Zuganker oder über mehrere dezentrale Zuganker miteinander verspannt sein.
[0036] Prinzipiell bietet es sich an, dass der Strömungskonturring abseits seines Segmentfreiraums
vergleichsweise massiv ausgestaltet ist, damit dieser als selbsttragende Konstruktion
ausgeführt sein kann. Anstelle einer vergleichsweise massiven Ausführung ist es ebenso
möglich, dass der Strömungskonturring im Wesentlichen eine Blechkonstruktion darstellt,
die einige entlang des Umfangs verteilte und/oder sich erstreckende Streben zur radialen
und seitlichen Abstützung umfasst.
[0037] Prinzipiell weist der geschlossene Strömungskonturring eine in Axialrichtung erfasste
Breite auf, die lediglich geringfügig größer ist als die ebenfalls in Axialrichtung
erfasste Breite des endlosen Wellenbundes, in dem die Laufschaufeln eingeschoben sind.
[0038] Insgesamt wird mit der Erfindung ein geschlossener Strömungskonturring für einen
Rotor, ein Rotor für eine Strömungsmaschine und eine Strömungsmaschine bereitgestellt,
bei der durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Strömungskonturrings in einem Rotor
und bei dem durch die Verwendung eines Rotors in einer Strömungsmaschine diese derartig
ausgestaltet sein kann, dass insbesondere wiederholt freistehende Leitschaufeln unmittelbar
axial benachbart zu Laufschaufeln angeordnet sein können, die ihrerseits in sich zumindest
teilweise axial erstreckende Haltenuten eingeschoben sind. Um dies zu erreichen, wird
ein geschlossener Strömungskonturring vorgeschlagen, der am Rotor neben einem die
Haltenuten von laufschaufeln mit Axialfußdesign aufweisenden Wellenbund befestigt
ist und der eine seitlich und nach außen offene verschließbare Segmentfreiraum zur
Entnahme einer Laufschaufel aufweist.
[0039] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand weiterer Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0040] Es zeigen:
- FIG 1
- einen Ausschnitt durch den Längsschnitt eines Axialverdichters nach dem Stand der
Technik mit freistehenden Laufschaufeln, die in Axialnuten befestigt sind und mit
Leitschaufeln, deren kopfseitige Enden an einem Innenring miteinander gekoppelt sind,
- FIG 2
- einen Ausschnitt durch den Längsschnitt eines Axialverdichters nach dem Stand der
Technik mit freistehenden Leitschaufeln sowie mit freistehenden Laufschaufeln mit
Radialfußdesign,
- FIG 3
- eine perspektivische Darstellung eines Teils eines Rotors mit zwei Wellenbünden und
einem dazwischen angeordneten Strömungskonturring,
- FIG 4
- den Strömungskonturring in perspektivischer Darstellung,
- FIG 5
- die Verschlussvorrichtung für den Strömungskonturring gemäß FIG 4,
- FIG 6
- einen Längsschnitt durch den Rotor gemäß FIG 3,
- FIG 7
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Strömungskonturrings mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
einer Verschlussvorrichtung,
- FIG 8
- in perspektivischer Darstellung die Verschlussvorrichtung gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels,
- FIG 9
- den Strömungskonturring gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels, eingebaut in einen
Rotor,
- FIG 10
- einen Strömungskonturring gemäß eines dritten Ausführungsbeispiels in Art einer Blechkonstruktion,
- FIG 11
- eine zum Strömungskonturring gemäß des dritten Ausführungsbeispiels passende Verschlussvorrichtung,
- FIG 12
- den Längsschnitt durch einen Rotor einer Strömungsmaschine mit einem Strömungskonturring
gemäß des dritten Ausführungsbeispiels und
- FIG 13, 14, 15 und 16
- das schrittweise Verfahren zur Demontage einer Laufschaufel aus einer sich teilweise
in Axialrichtung erstreckenden Haltenut unter Verwendung eines geschlossenen Strömungskonturrings
mit einer radial nach außen weisenden Öffnung zu einem Segmentfreiraum.
[0041] Alle Ausführungsbeispiele erläutern die Erfindung anhand eines Axialverdichters,
welcher stellvertretend für beliebige Strömungsmaschinen steht. In allen Figuren sind
identische Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0042] FIG 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch einen Axialverdichter 10
des Standes der Technik, bei dem an einem drehfesten Träger 12 Leitschaufeln 14 in
Reihen angeordnet sind. Die Leitschaufeln 14 sind mit ihrem Schaufelfuß 16 im Schaufelträger
12 in beliebiger Weise verhakt. An den den Schaufelfüßen 16 gegenüberliegenden Kopfenden
der Leitschaufeln 14 sind sogenannte Innenringe 18 vorgesehen, die die Schaufelblätter
der Leitschaufeln 14 kranzweise miteinander koppeln. Die Innenringe 18 sind in einem
Freiraum 20 angeordnet, der axial zwischen zwei Wellenbünden 23 benachbarter Radscheiben
22 angeordnet ist, in denen jeweils Haltenuten 24 angeordnet sind. In den Haltenuten
24 sind Laufschaufeln 26 eingeschoben. Die Haltenuten 24 erstrecken sich im Wesentlichen
in Axialrichtung, d. h., sie können auch gegenüber der Axialrichtung angestellt sein.
Die seitlich der Wellenbünde 23 vorhandenen Freiräume 20 ermöglichen bei einem Rotor
19 das nachträgliche Montieren von Laufschaufeln 26. Der Rotor 19 umfasst einzelne
Radscheiben 22, die durch einen Zuganker 28 miteinander verspannt sind.
[0043] Gemäß FIG 1 bildeten bisher die Innenringe 18 die nabenseitige Begrenzung des Strömungspfads
13 im Bereich der Leitschaufeln 14, wohingegen gemäß FIG 2 die nabenseitige Begrenzung
des Strömungspfades 13 von den Außenumfangsflächen 40 der Rotorscheiben 42 gebildet
ist.
[0044] Um insbesondere bei Axialverdichtern in Radialbauweise anstelle von Leitschaufeln
14 mit Innenringen 18 freistehende Leitschaufeln 34 (FIG 2) verwenden zu können, mussten
im Stand der Technik - dargestellt in FIG 2 - die Laufschaufeln 36 in Umfangsnuten
38 angeordnet werden, welche an den Außenumfangsflächen 40 der Rotorscheiben 42 vorgesehen
sind. Die Außenumfangsflächen 40 der Rotorscheiben 42 begrenzen auch abseits der Laufschaufeln
36 den Strömungspfad 13 des Verdichters 10, welcher im Querschnitt ringförmig ausgestaltet
ist und in dem die Schaufelblätter der Schaufeln 14, 26, 34, 36 zur Verdichtung des
Arbeitsmediums angeordnet sind. Wie aus den FIGs 1 und 2 hervorgeht, sind die Kränze
konzentrisch zu einer Mittelachse 15 angeordnet.
[0045] Um nun die in FIG 1 dargestellten Laufschaufeln 26 mit Axialfußdesign unmittelbar
neben freistehenden Leitschaufeln 34 gemäß FIG 2 in Strömungsmaschinen insbesondere
mit Radialbauweise anwenden zu können, wird die in den FIGs 3 bis 12 dargestellten
Ausgestaltungen von Rotoren 21 vorgeschlagen.
[0046] Der Übersicht halber ist in den FIGs 3 bis 12 lediglich eine Laufschaufel dargestellt.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele werden anhand eines Rotors 21 geschildert,
welcher mehrere Rotorgrundelemente 25, nachfolgend Radscheiben 22 genannt, aufweist.
Nichts desto trotz ist dies nicht limitierend.
[0047] Gemäß dem in den FIGs 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Rotor
21 zumindest zwei unmittelbar benachbarte Rotorgrundelemente 25, die als Radscheiben
22 ausgestaltet sind. An den Radscheiben 22 ist außen jeweils ein Wellenbund 23 vorgesehen,
in dem die üblicherweise zur Axialrichtung schräg stehenden Haltenuten 24 Angeordnet
sind. Zwischen den Wellenbünden 23 ist ein Freiraum 20 vorhanden, welcher erforderlich
ist, um die Laufschaufeln 26 in die Haltenut 24 einzuschieben. Die Freiräume 20 können
in denjenigen axialen Abschnitten des Rotors 21 angesiedelt sein, in welche sich beide
Radscheiben 22 axial hinein erstrecken. Nach der Montage der Laufschaufeln 26 in den
Haltenuten 24 sind die Zugänge zu den Freiräumen 20 flächig und für die Strömung stufenlos
abzudecken.
[0048] FIG 3 zeigt in perspektivischer Darstellung zwei unmittelbar benachbarte Radscheiben
22. Die Radscheiben 22 weisen jeweils den Wellenbund 23 auf, in dem entlang des Umfangs
gleichmäßig verteilte Haltenuten 24 für Laufschaufeln 26 vorgesehen sind. Die Haltenuten
24 sind gegenüber der Rotationsachse 15 (FIGs 1 und 2) geringfügig geneigt. Sie können
jedoch auch exakt parallel zur Rotationsachse 15 des Rotors 21 ausgerichtet sein.
[0049] Die nach außen weisenden Flächen 45 der Wellenbünde 23 sind dabei nabenseitige Begrenzungsflächen
für den Strömungspfad der Strömungsmaschine.
[0050] Zwischen den beiden Wellenbünden 23 ist ein in sich geschlossener Strömungskonturring
46 angeordnet. Im Strömungskonturring 46 ist eine Verschlussvorrichtung 48 befestigt.
Die nach außen weisenden Flächen des Strömungskonturrings 46 und der Verschlussvorrichtung
48 fluchten dabei mit den nach außen weisenden Flächen 45 der Wellenbünde 23, so dass
nabenseitig eine stufenfreie Begrenzung des Strömungspfads gewährleistet ist.
[0051] Der geschlossene Strömungskonturring 46 ist in FIG 4 perspektivisch dargestellt.
Der Strömungskonturring 46 weist zumindest einen Segmentfreiraum 49 auf, der eine
radial nach außen weisende Öffnung 50 als Zugang zum Segmentfreiraum 49 umfasst. Weiter
ist der Segmentfreiraum 49 an beiden stirnseitigen Seitenflächen des Strömungskonturrings
46 offen.
[0052] Der in FIG 4 perspektivisch dargestellte Strömungskonturring 46 ist vergleichsweise
massiv ausgeführt und weist an seiner Innenseite segmentförmige Nuten 52 auf, die
das Gewicht des Strömungskonturrings 46 reduzieren. An zwei unmittelbar gegenüberliegenden
Positionen weist die Innenfläche des Strömungskonturrings nach innen hervorstehende
Gleitkontaktflächen 54 auf, so dass an diesen Gleitkontaktflächen 54 der Strömungskonturring
46 mit dem restlichen Rotor in Kontakt gelangen kann. Anstelle von zwei Gleitkontaktflächen
54 können auch drei oder gegebenenfalls noch mehr Gleitkontaktflächen vorgesehen sein.
Vorteilhaft ist auf jeden Fall, wenn nicht die gesamte nach innen weisende Fläche
des Strömungskonturrings 46 in Gleitkontakt mit dem restlichen Rotor steht.
[0053] Im Bereich des Segmentfreiraums 49 weist der Strömungskonturring 46 lediglich eine
vergleichsweise geringe Materialdicke in Radialrichtung auf, in welcher gemäß den
hier dargestellten Ausführungsbeispielen Löcher 56 vorgesehen sein können. Die Öffnung
50 des Segmentfreiraums 49 ist mit Hilfe einer Verschlussvorrichtung 48 verschließbar.
Ein erstes Ausführungsbeispiel einer Verschlussvorrichtung 48 ist in FIG 5 perspektivisch
dargestellt. De facto ist die Verschlussvorrichtung 48 einstückig ausgeführt als Quader
mit zwei Löchern 51.
[0054] FIG 6 zeigt den Längsschnitt durch zwei unmittelbar benachbarte Rotorscheiben 22
und dem zwischen deren Wellenbünde 23 angeordneten Strömungskonturring 46 und der
daran montierten Verschlussvorrichtung 48. Aufgrund der Anstellung der Haltenuten
24 gegenüber der Axialrichtung gleicht deren Darstellung einer Umfangsnut, was sie
aber nicht sind. Nach vollständiger Montage aller Laufschaufeln 26 beider Kränze wird
die Verschlussvorrichtung 48 in den Segmentfreiraum 49 des Strömungskonturrings 46
eingesetzt, so dass die radial nach außen weisende Öffnung 50 vollständig verschlossen
ist, abgesehen von den Öffnungen im Verschlussvorrichtung 48 zur Aufnahme der Schrauben.
Die im Strömungskonturring 46 vorgesehenen Löcher 56 fluchten mit den Bohrungen 51
der Verschlussvorrichtung 48, so dass dadurch Schrauben mit den Rotorscheiben 42 verschraubbar
sind, wonach die Verschlussvorrichtung 48 im Strömungskonturring 46 befestigt ist.
Durch die Verschraubung mit den Rotorscheiben 22 ist gleichzeitig eine Bewegung des
Strömungskonturrings 46 in Umfangsrichtung relativ zu den Rotorscheiben 22 während
des Betriebs der Strömungsmaschine ausgeschlossen, was Verschleiß an den Gleitkontaktflächen
54 verhindert.
[0055] Die Schrauben müssen nicht zwangsweise mit der Rotorscheiben 42 verschraubt sein.
Anstelle dessen wäre denkbar, dass die Löcher 56 des Strömungskonturrings 46 ein Innengewinde
aufweisen, in welches die Schrauben zur Sicherung der Verschlussvorrichtung 48 eingeschraubt
werden. In diesem Falle sollten die Schrauben derart lang sein, dass deren kopflose
Enden im Einbauzustand in die Löcher der Rotorscheibe formschlüssig eingreifen können,
um so die voran beschrieben Sicherung zu gewährleisten.
[0056] Ein zweites Ausführungsbeispiel eines Strömungskonturrings 46 zeigt FIG 7, wobei
in FIG 7 die Kanten des Strömungskonturrings 46 strichpunktiert dargestellt sind und
die in dessen Segmentfreiraum 49 angeordnete Verschlussvorrichtung 48 als Volllinie
dargestellt ist. Die Verschlussvorrichtung 48 ist dergestalt, wie es aus Verschlusstücken
für Umfangsnuten von Laufschaufeln 36 bekannt ist.
[0057] Die Verschlussvorrichtung 48 ist vierteilig ausgestaltet mit einem linken Distanzstück
48a, einem rechten Distanzstück 48b und einem mittleren Distanzstück 48c, die in der
hier aufgezählten Reihenfolge in den Segmentfreiraum 49 eingesetzt werden können,
wobei sich die links und rechts angeordneten Distanzstücke mit Hinterschneidungen
47 des Strömungskonturrings 46 verhaken können. Um die Verschlussvorrichtung 48 gegen
Verlust zu sichern, ist eine Schraube 55 mit einem trapezförmigen Bart 53 (FIG 8)
vorgesehen. An einer Stirnseite des Mittelteils 48c ist zudem eine Feder 53 vorgesehen,
die in eine entsprechende Nut eingreifen kann, welche am Wellenbund 23 vorgesehen
ist. Auch dieser in Umfangsrichtung vorhandene Formschluss verhindert eine Relativbewegung
vom Strömungskonturring 46 zu dem restlichen Rotor während des Betriebs der Strömungsmaschine.
Vorsprünge 57 (FIG 7) an den linken und rechten Distanzstücken 48a, 48c verhindern
ebenfalls eine Relativbewegung der Distanzstücke 48a, 48c gegenüber dem Strömungskonturring
46.
[0058] Ein zweites Ausführungsbeispiel eines Strömungskonturrings ist in FIG 10 perspektivisch
dargestellt. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist der hier gezeigte Strömungskonturring
46 eher blechartig ausgestaltet mit einem Mantelblech 61, an dem ein nach innen ragender
umlaufender Steg 62 vorgesehen ist, wobei Steg 62 und Mantelblech 61 über entlang
des Umfangs verteilte Rippen 63 stabilisierend miteinander verbunden sind. Auch dieser
Strömungskonturring 49 kann Gleitkontaktflächen 54 in gegenüberliegenden Positionen
oder auch gleichmäßig am Innenumfang verteilt aufweisen.
[0059] Gemäß der in FIG 10 gewählten Darstellung weist der Strömungskonturring 46 an seiner
Zwölf-Uhr-Position den Segmentfreiraum 49 auf, welcher radial nach außen sowie stirnseitig
beidseitig offen ist.
[0060] FIG 11 zeigt eine zu FIG 7 analoge Darstellung einer Verschlussvorrichtung 48 für
das zweite Ausführungsbeispiel des Strömungskonturrings 46. Die Verschlussvorrichtung
48 gemäß dem hier dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel umfasst ein Zwischenstück
66 sowie ein Deckelelement 68. Das Zwischenelement 66 ist über Zapfen 70, die in entsprechend
geformte Ausnehmungen 72 (FIG 10) des Strömungskonturrings 46 eingreifen können, wodurch
dieser in Radialrichtung formschlüssig mit dem Strömungskonturring 46 verhakt ist.
Gleichzeitig ist das Deckelelement 68 über zwei Schrauben 74 mit dem Zwischenelement
66 verschraubt. Da das Deckelelement 68 seitlich an dem Wellenbund 23 anliegt, können
sich bei montiertem Deckelelement 68 die Zapfen 70 nicht aus den Ausnehmungen 72 lösen,
so dass der Verlust der Verschlussvorrichtung 48 sicher vermieden ist.
[0061] Die FIGs 13 bis 16 zeigen aufeinanderfolgend die unterschiedlichen Schritte zum Ausbau
der letzten Schaufel 26 eines Schaufelkranzes unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Strömungskonturrings 46. Wie aus FIG 13 ersichtlich, ist die Umfangsposition des Segmentfreiraums
49 zum Ausbau der im rechten Wellenbund 23 angeordneten Laufschaufel 26 ungeeignet,
da dieser gemäß der hier gewählten Darstellung nach oben zu verschieben ist, was in
FIG 14 mit dem Pfeil 76 dargestellt ist. Anschließend ist sich der Segmentfreiraum
49 des Strömungskonturrings 46 so angeordnet, dass der gesamte Schaufelfuß der Laufschaufel
26 in diesen hineingeschoben werden kann. Die Verschiebung des Schaufelfußes der Laufschaufel
26 in den Segmentfreiraum 49 ist in FIG 15 dargestellt, wobei die Bewegung der Laufschaufel
26 durch den Pfeil 78 visualisiert ist. Da der Strömungskonturring 46 axial geringfügig
breiter ist als der Wellenbund 23, kann die Schaufel 26 so weit in den Segmentfreiraum
49 eingeschoben werden, dass die Verhakung des Fußes der Laufschaufel 26 mit der Haltenut
24 gelöst wird. Anschließend ist die Laufschaufel 26 dem Segmentfreiraum 49 entnehmbar,
was in FIG 16 dargestellt ist. Die Montage einer Laufschaufel an einem Rotor 21 naturgemäß
in umgekehrter Reihenfolge.
[0062] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Geschlossener Strömungskonturring (46) für eine Strömungsmaschine mit zumindest einer
radial nach außen weisenden Öffnung(en) als Zugang zu in entsprechender Anzahl vorhandenen
Segmentfreiräumen (49), wobei die betreffenden Segmentfreiräume (49) stirnseitig zumindest
einseitig offen sind.
2. Strömungskonturring (46) nach Anspruch 1,
welcher Mittel zur Befestigung einer den Zugang verschließenden Verschlussvorrichtung
(48) aufweist.
3. Strömungskonturring (46) nach Anspruch 1 oder 2,
der aus Metall oder aus glas- oder kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigt
ist.
4. Strömungskonturring (46) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dessen radial nach außen weisende
Fläche (und/oder die des Verschlusselements (48)) beschichtet ist.
5. Rotor für eine Strömungsmaschine mit einem im Querschnitt ringförmigen Strömungspfad,
mit zumindest einem endlosen Wellenbund (23), in dem sich zumindest teilweise axial
erstreckende Haltenuten (24) mit jeweils einer darin sitzenden Laufschaufel (26) unter
Bildung eines Schaufelkranzes vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rotor zumindest einen Strömungskonturring (46) nach einem der Ansprüche 1 bis
4 umfasst,
welcher seitlich des betreffenden Wellenbundes (23) angeordnet ist und dessen bzw.
deren Zugänge jeweils durch eine am betreffenden Strömungskonturring (46) befestigte
Verschlussvorrichtung (48) verschlossen ist.
6. Rotor nach Anspruch 5,
bei dem der betreffende Zugang, die betreffende stirnseitige Öffnung und der betreffende
Segmentfreiraum (49) eine derartige Größe aufweisen, dass zumindest eine der Laufschaufeln
(26) des unmittelbar benachbarten Kranzes durch diesen montierbar und demontierbar
ist.
7. Rotor nach Anspruch 5 oder 6,
bei dem der Strömungskonturring (46) und dessen Verschlussvorrichtungen (48) derart
ausgestaltet sind, dass sie eine Verschiebung der Laufschaufeln (26) längs ihrer Haltenut
(24) einseitig blockieren.
8. Rotor nach Anspruch 5, 6 oder 7,
bei dem die Verschlussvorrichtung (48) einstückig ausgebildet am Strömungskonturring
(46) verschraubt ist.
9. Rotor nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7,
bei dem die Verschlussvorrichtung(48) mehrteilig nach Art eines Verschlussstückes
für Umfangsnuten von Laufschaufelkränzen ausgestaltet ist.
10. Rotor nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7,
bei dem die Verschlussvorrichtung (48) ein den Zugang bündig verschließendes Deckelelement
(68) und ein Zwischenstück (66) umfasst, wobei das Zwischenstück (66) radial formschlüssig
im Strömungskonturring (46) sitzt und mit dem Deckelelement (68) verschraubt ist.
11. Rotor nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
bei dem der Strömungskonturring (46) radial innen zwei bis fünf Gleitkontaktbereiche
(54) zum restlichen Rotor aufweist.
12. Strömungsmaschine mit einem ringförmigen Strömungspfad, entlang dessen abwechselnd
Kränze aus an einem drehfesten Träger befestigte Leitschaufeln (34) und an einem Rotor
befestigte Laufschaufeln (26) aufeinander folgen,
wobei zumindest einer der Leitschaufelkränze freistehende Leitschaufeln (34) umfasst
und zumindest eine der beiden dieser Leitschaufelreihe unmittelbar benachbarten Laufschaufelreihen
Laufschaufeln (26) umfasst, die jeweils in sich zumindest teilweise axial erstreckende
Haltenuten (24) des Rotors (21) eingesetzt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rotor (21) nach einem der Ansprüche 5 bis 10 ausgestaltet ist, derart,
dass dessen Strömungskonturring(e) (46) den Spitzen der freistehenden Leitschaufeln
(34) gegenüberliegt.
13. Strömungsmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 12, bei dem die beiden betreffenden
Laufschaufelkränze an zwei axial unmittelbar benachbarten Rotorgrundelementen (25)
vorgesehen sind.
14. Strömungsmaschine nach Anspruch 12 oder 13, ausgebildet als Turbine.
15. Strömungsmaschine nach Anspruch 12 oder 13, ausgebildet als Axialverdichter.
16. Stationäre Gasturbine mit einem Axialverdichter nach Anspruch 15.
17. Verfahren zum Herstellen eines Rotors (21) für eine Strömungsmaschine nach einem der
Ansprüche 5 bis 10, bei dem vor dem Aneinanderlegen der unmittelbar benachbarten Rotorgrundelemente
(25) dazwischen ein Strömungskonturring (46) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 montiert
wird.