[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Modifikation einer On-Board-Diagnose
eines Fahrzeugs.
Stand der Technik
[0002] On-Board-Diagnosen (OBD) werden in Fahrzeugen genutzt, um zu überprüfen, ob Komponenten
des Fahrzeugs korrekt arbeiten und um frühzeitig Fehler in dem Fahrzeug bzw. in den
Komponenten des Fahrzeugs zu erkennen. On-Board-Diagnosen werden im laufenden Betrieb
des Fahrzeugs durchgeführt. Sobald eine bestimmte Auslösebedingung des Fahrzeugs erfüllt
ist, wird die On-Board-Diagnose ausgelöst und durchgeführt. Im Zuge einer On-Board-Diagnose
werden insbesondere frühzeitig Fehler erkannt, welche zu erhöhten Emissionen des Fahrzeugs
führen.
[0003] Die Auslösebedingung wird zumeist in einem Herstellungsprozess, beispielsweise in
einer Kalibrierphase bestimmt und eingestellt. Oftmals können On-Board-Diagnosen nur
in bestimmten Betriebspunkten des Fahrzeugs zuverlässig und aussagekräftig durchgeführt
werden. Zudem kann eine Häufigkeit, mit welcher die On-Board-Diagnose durchgeführt
wird, von dem Fahrstil eines Fahrers des Fahrzeugs und/oder dem typischen Einsatzgebiet
des Fahrzeugs abhängen. Wird das Fahrzeug beispielsweise größtenteils nur im Stadtverkehr
eingesetzt, können bestimmte Betriebspunkte, die nur bei einer Fahrt auf einer Autobahn
erreicht werden können, kaum oder nur selten erreicht werden. Eine entsprechende Auslösebedingung
tritt somit ebenfalls kaum oder nur selten ein und eine entsprechende On-Board-Diagnose
wird nur mit einer sehr geringen Häufigkeit durchgeführt.
[0004] Es ist daher wünschenswert, eine Möglichkeit bereitzustellen, um eine On-Board-Diagnose
eines Fahrzeugs verbessern und modifizieren zu können.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Modifikation einer On-Board-Diagnose eines
Fahrzeugs mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich dabei für sämtliche Arten von Fahrzeugen,
insbesondere Kraft- bzw. Nutzfahrzeugen. Die Erfindung eignet sich genauso für Luft-
und/oder Wasserfahrzeuge oder Eisenbahnen.
Vorteile der Erfindung
[0007] Zur Verbesserung bzw. Modifikation der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs werden nicht
ausschließlich Daten bzw. Ergebnisse der On-Board-Diagnose dieses einen Fahrzeugs
genutzt, sondern es werden Vergleichsdaten anderer Vergleichsfahrzeuge zu Rate bzw.
zu Hilfe gezogen. Um die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs zu verbessern bzw. zu modifizieren,
werden im Sinne der Erfindung On-Board-Diagnosen mehrerer Vergleichsfahrzeuge genutzt
und mit der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs verglichen. Das Fahrzeug und die Vergleichsfahrzeuge
sind dabei insbesondere von demselben Fahrzeugtyp. Bevorzugt weisen das Fahrzeug und
die Vergleichsfahrzeuge dieselbe Version einer Software und/oder einer Hardware auf.
Somit werden insbesondere On-Board-Diagnosen von Fahrzeugen desselben Fahrzeugtyps
mit denselben Hardware- und Software-Versionen miteinander verglichen, um repräsentative
Aussagen treffen zu können. Unter der Software ist dabei insbesondere eine Betriebssoftware
eines Steuergeräts zu verstehen.
[0008] Moderne Fahrzeuge können in Verbindung mit einem Zentralrechner bzw. einem Server
außerhalb des Fahrzeugs stehen. Das Fahrzeug kann im Normalfall Daten an den Server
übermitteln, welche in dem Server gesammelt werden und einzelne Komponenten das Fahrzeug
dokumentieren. Die gesammelten Daten können beispielsweise im Zuge von Wartungsarbeiten
genutzt werden, um defekte oder fehlerhafte Komponenten auszutauschen oder Nachjustierungen
durchzuführen.
[0009] Erfindungsgemäß übermittelt das Fahrzeug nun Daten bezüglich der On-Board-Diagnose
an den Server. Diese Übermittlung kann dabei insbesondere kabellos, beispielsweise
über ein Kommunikationsinterface zwischen dem Fahrzeug und dem Server, durchgeführt
werden. Ein jedes Fahrzeug besitzt eine individuelle Identifikation (ID). Unter dieser
individuellen ID werden die übermittelten Daten auf dem Server gespeichert. Gleichermaßen
übermitteln die Vergleichsfahrzeuge ebenfalls Daten bezüglich deren On-Board-Diagnose
an den Server und werden dort ebenfalls unter deren individueller ID gespeichert.
[0010] Die Daten des Fahrzeugs und der Vergleichsfahrzeuge werden in dem Server miteinander
verglichen. Dabei können insbesondere statistische Modelle erstellt werden oder andere
zweckmäßige Methoden der Statistik genutzt werden. Somit kann beispielsweise bestimmt
werden, bei welchem der Vergleichsfahrzeuge die On-Board-Diagnose am effizientesten
und repräsentativsten durchgeführt wird.
[0011] Durch den erfindungsgemäßen Vergleich der Daten bezüglich der On-Board-Diagnose des
Fahrzeugs wird somit insbesondere beurteilt, ob die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs
besser, schlechter oder genauso gut bzw. häufiger, seltener oder genauso oft wie die
On-Board-Diagnosen der anderen Vergleichsfahrzeuge durchgeführt wird. Insbesondere
wird durch diesen Vergleich beurteilt, ob die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs bestimmten
Anforderungen bzw. bestimmten Qualitätsanforderungen genügt.
[0012] Ist dies nicht der Fall, genügt die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs also nicht den
bestimmten Anforderungen bzw. wird die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs schlechter
oder seltener durchgeführt, als die On-Board-Diagnosen der anderen Vergleichsfahrzeuge,
wird die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs modifiziert. Dafür werden die Daten der On-Board-Diagnosen
der anderen Vergleichsfahrzeuge genutzt, um die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs zu
modifizieren und somit zu verbessern.
[0013] Durch die Erfindung kann insbesondere die On-Board-Diagnose für sämtliche Fahrzeuge
desselben Fahrzeugtyps verbessert werden. Durch die in dem Server gespeicherten Daten
der einzelnen Vergleichsfahrzeuge, insbesondere desselben Fahrzeugtyps, können Modifikationen
bestimmt werden, welche die On-Board-Diagnose für sämtliche Fahrzeuge desselben Fahrzeugtyps
verbessern. Insbesondere können im Zuge der Erfindung eine verbesserte Auslösebedingung,
eine verbesserte On-Board-Diagnose und/oder eine verbesserte Version der Software
des Fahrzeugs, insbesondere der Betriebssoftware des Steuergeräts des Fahrzeugs, bestimmt
werden.
[0014] Vorteilhafterweise wird im Zuge der Modifikation der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs
die Auslösebedingung der On-Board-Diagnose verändert. Insbesondere ist die Auslösebedingung
ein bestimmter Betriebspunkt des Fahrzeugs bzw. ein bestimmter Motorbetriebspunkt
eines Motors des Fahrzeugs. Im Zuge des Vergleichs werden die Daten der On-Board-Diagnosen
insbesondere in Abhängigkeit von bestimmten Betriebsparametern des Fahrzeugs bzw.
der Vergleichsfahrzeuge miteinander verglichen. Wird das Fahrzeug unter diesen bestimmten
Betriebsparametern betrieben und genügt die On-Board-Diagnose nicht den Anforderungen,
wird die Auslösebedingung des Fahrzeugs insbesondere gemäß einer Auslösebedingung
eines der Vergleichsfahrzeuge verändert. Dieses Vergleichsfahrzeug wird insbesondere
unter denselben oder unter ähnlichen Betriebsparametern betrieben, wobei dessen On-Board-Diagnose
den Anforderungen jedoch genügt. Somit kann für das Fahrzeug die bestmögliche Auslösebedingung
bestimmt und eingestellt werden, insbesondere in Abhängigkeit von den bestimmten Betriebsparametern
des Fahrzeugs.
[0015] Ein derartiger bestimmter Betriebsparameter des Fahrzeugs ist insbesondere das typische
Einsatzgebiet des Fahrzeugs. Beispielsweise ist ein bestimmter Betriebsparameter,
wenn das Fahrzeug typischerweise im Stadtverkehr betrieben wird. Dabei wird die Auslösebedingung
gegebenenfalls nur selten erreicht und die On-Board-Diagnose wird nur selten durchgeführt.
Ergibt der Vergleich, dass eines der Vergleichsfahrzeuge ebenfalls in diesem bestimmten
Betriebsparameter, also typischerweise im Stadtverkehr, betrieben wird und genügt
die On-Board-Diagnose dieses Vergleichsfahrzeugs den Anforderungen, wird die Auslösebedingung
des Fahrzeugs gemäß der Auslösebedingung des Vergleichsfahrzeugs verändert. Insbesondere
wird die Auslösebedingung des Vergleichsfahrzeugs dabei für das Fahrzeug übernommen.
[0016] Alternativ oder zusätzlich kann im Zuge der Modifikation der On-Board-Diagnose des
Fahrzeugs auch eine neue Version der Software, insbesondere der Betriebssoftware des
Steuergeräts des Fahrzeugs, installiert werden. Insbesondere ist in dieser neuen Version
der Software bereits eine veränderte, verbesserte Auslösebedingung umfasst.
[0017] Bevorzugt werden von dem Fahrzeug Daten bezüglich eines Fahrstils eines Fahrers des
Fahrzeugs an den Server übermittelt. Da das Eintreten der Auslösebedingung von dem
Fahrstil des Fahrers des Fahrzeugs abhängt, bietet es sich insbesondere an, im Zuge
des Vergleichs die Daten der On-Board-Diagnosen in Abhängigkeit von dem Fahrstil des
Fahrers des Fahrzeugs bzw. der Vergleichsfahrzeuge miteinander zu vergleichen. Der
Fahrstil des Fahrers ist in diesem Fall ein bestimmter Betriebsparameter des Fahrzeugs
bzw. der Vergleichsfahrzeuge.
[0018] Insbesondere werden in dem Fahrzeug bzw. in den Vergleichsfahrzeugen Fahrerprofile
für jeden Fahrer angelegt. Wenn der jeweilige Fahrer das Fahrzeug bzw. Vergleichsfahrzeug
benutzt, wird das zugehörige Fahrerprofil ausgewählt. Dabei kann der Fahrer selbst
das Fahrerprofil anlegen bzw. auswählen oder das Fahrerprofil wird von dem Fahrzeug
bzw. dem Vergleichsfahrzeug automatisch angelegt bzw. ausgewählt. Ein automatisches
Anlegen bzw. Auswählen des Fahrerprofils kann beispielsweise mittels Spracherkennung
und/oder Gesichtserkennung des Fahrers und/oder mittels Erkennen von Höhe und Position
des Fahrersitzes durchgeführt werden.
[0019] Bevorzugt werden im Zuge des Vergleichs in dem Server Fehldiagnosen der On-Board-Diagnose
des Fahrzeugs bestimmt. Fehldiagnosen umfassen dabei sowohl ein fälschliches Bestehen,
bei welchem im Zuge der On-Board-Diagnose ein Fehler nicht diagnostiziert wird, als
auch eine fälschliche Diagnose, bei welcher im Zuge der On-Board-Diagnose ein Fehler
diagnostiziert wird, der gar nicht aufgetreten ist.
[0020] Derartige Fehldiagnosen bestimmen insbesondere eine Qualität der On-Board-Diagnose
des Fahrzeugs. Dabei ist die Anforderung, welcher die On-Board-Diagnose genügen muss,
dass möglichst wenige Fehldiagnosen durchgeführt werden bzw. dass nur ein bestimmter
(prozentualer) Anteil an Fehldiagnosen durchgeführt wird. Demgemäß kann im Zuge des
Vergleichs beurteilt werden, ob die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs besser bzw. schlechter
bzw. genauso gut wie die On-Board-Diagnosen der anderen Vergleichsfahrzeuge durchgeführt
wird, wenn der (prozentuale) Anteil an Fehldiagnosen des Fahrzeugs geringer bzw. höher
bzw. genauso groß ist wie bei den Vergleichsfahrzeugen.
[0021] Vorteilhafterweise wird im Zuge des Vergleichs eine Häufigkeit, mit der die On-Board-Diagnose
des Fahrzeugs durchgeführt wird, bestimmt. Die On-Board-Diagnose sollte während dem
laufenden Betrieb des Fahrzeugs mit einer möglichst großen Häufigkeit, also in möglichst
kurzen Zeitintervallen, durchgeführt werden. Wie obig erläutert, kann die Auslösebedingung
gegebenenfalls nur selten erreicht werden, insbesondere aufgrund des Fahrstils des
Fahrers und/oder des Einsatzgebiets des Fahrzeugs. Ist diese Häufigkeit vergleichsweise
gering, fallen Fehldiagnosen stärker ins Gewicht. Bei einer vergleichsweise geringen
Häufigkeit können Fehldiagnosen somit zu einem hohen (prozentualen) Anteil an Fehldiagnosen
führen, was wiederum zu einer schlechten Qualität der On-Board-Diagnose führt. Die
Häufigkeit bestimmt daher ebenfalls die Qualität der On-Board-Diagnose. Im Zuge des
Vergleichs wird daher die Häufigkeit, mit der die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs
durchgeführt wird, mit besonderer Wichtigkeit behandelt.
[0022] Die Modifikation der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs wird derart durchgeführt, dass
die Häufigkeit, mit der die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs durchgeführt wird, erhöht
wird. Somit wird gewährleistet, dass die Komponenten des Fahrzeugs möglichst oft auf
Fehler überprüft werden. Alternativ oder zusätzlich wird die Modifikation derart durchgeführt,
dass die Qualität der On-Board-Diagnose in Abhängigkeit von der Häufigkeit, erhöht
wird. Dabei wird insbesondere gewährleistet, dass, wenn die Häufigkeit nicht erhöht
werden kann, zumindest die Qualität und somit die Zuverlässigkeit und Repräsentativität
der On-Board-Diagnose erhöht wird. Insbesondere wird damit erreicht, dass der (prozentuale)
Anteil an Fehldiagnosen verringert wird.
[0023] Eine erfindungsgemäße Recheneinheit, z.B. ein Steuergerät eines Kraftfahrzeugs, ist,
insbesondere programmtechnisch, dazu eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Verfahren
durchzuführen.
[0024] Auch die Implementierung des Verfahrens in Form von Software ist vorteilhaft, da
dies besonders geringe Kosten verursacht, insbesondere wenn ein ausführendes Steuergerät
noch für weitere Aufgaben genutzt wird und daher ohnehin vorhanden ist. Geeignete
Datenträger zur Bereitstellung des Computerprogramms sind insbesondere Festplatten,
Flash-Speicher, EEPROMs, CD-ROMs, DVDs u.a.m. Auch ein Download eines Programms über
Computernetze (Internet, Intranet usw.) ist möglich.
[0025] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und der beiliegenden Zeichnung.
[0026] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0027] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028]
- Figur 1
- zeigt schematisch ein Fahrzeug, Vergleichsfahrzeuge und einen Server, die dazu eingerichtet
sind, eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
- Figur 2
- zeigt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens
als ein Blockdiagramm.
Ausführungsform(en) der Erfindung
[0029] In Figur 1 ist ein Fahrzeug schematisch dargestellt, das dazu eingerichtet ist, eine
bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
[0030] Das Fahrzeug ist in diesem speziellen Beispiel als ein Kraftfahrzeug 100 ausgebildet.
Das Kraftfahrzeug 100 weist ein Steuergerät 110 auf. Das Steuergerät 110 ist dazu
eingerichtet, eine On-Board-Diagnose des Kraftfahrzeugs 100 durchzuführen. Das Steuergerät
110 weist einen Sender 120 auf, über den das Steuergerät 110 mit einem Server 150
in Funkverbindung steht.
[0031] Das Steuergerät 110 übermittelt über den Sender 120 mittels der Funkverbindung kabellos
Daten bezüglich der durchgeführten On-Board-Diagnosen an den Server 150, angedeutet
durch das Bezugszeichen 130. Des Weiteren übermittelt das Steuergerät 110 ein Fahrerprofil
an den Server 150. Das Fahrerprofil charakterisiert dabei den Fahrstil des aktuellen
Fahrers des Kraftfahrzeugs 100.
[0032] Vergleichsfahrzeuge, welche Kraftfahrzeuge desselben Fahrzeugtyps wie Kraftfahrzeug
100 sind und dieselbe Versionen an Hardware und Software aufweisen wie das Kraftfahrzeug
100, sind in Figur 1 beispielhaft dargestellt und mit 100a, 100b und 100c bezeichnet.
[0033] Die Vergleichsfahrzeuge 100a, 100b bzw. 100c weisen jeweils ebenfalls ein Steuergerät
110a, 110b bzw. 110c auf, welche jeweils dazu eingerichtet sind, eine On-Board-Diagnose
des jeweiligen Vergleichsfahrzeugs 100a, 100b bzw. 100c durchzuführen. Über einen
entsprechenden Sender 120a, 120b bzw. 120c übermitteln die Steuergeräte 110a, 110b
bzw. 110c jeweils ebenfalls Daten bezüglich der jeweiligen durchgeführten On-Board-Diagnosen
und entsprechende Fahrerprofile an den Server 150, angedeutet durch die Bezugszeichen
130a, 130b bzw. 130c.
[0034] In dem Server 150 werden die Daten bezüglich der On-Board-Diagnosen der jeweiligen
Kraftfahrzeuge 100, 100a, 100b und 100c unter einer das jeweilige Kraftfahrzeug 100,
100a, 100b und 100c eindeutig kennzeichnenden ID gespeichert. Die übermittelten Daten
der Kraftfahrzeuge Kraftfahrzeug 100, 100a, 100b und 100c werden in dem Server 150
ausgewertet. Die von dem Kraftfahrzeug 100 übermittelten Daten werden in dem Server
150 mit den von den Vergleichsfahrzeugen 100a, 100b und 100c übermittelten Daten verglichen,
insbesondere mittels zweckmäßiger statistischer Modelle. Basierend auf diesem Vergleich
führt der Server 150 eine Modifikation der On-Board-Diagnose des Kraftfahrzeugs 100
durch, ebenfalls über die Funkverbindung.
[0035] Das Kraftfahrzeug 100, die Vergleichsfahrzeuge 100a, 100b und 100c, sowie der Server
150 sind demgemäß dazu eingerichtet, eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens durchzuführen. Eine derartige bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens ist in Figur 2 als ein Blockdiagramm schematisch dargestellt und wird im
Folgenden in Bezug auf Figur 1 und Figur 2 detailliert beschrieben.
[0036] In Schritt 201 wird in dem Steuergerät 110 des Kraftfahrzeugs 100 überprüft, ob eine
Auslösebedingung erreicht ist. Diese Auslösebedingung ist insbesondere ein bestimmter
Betriebspunkt eines Motors des Kraftfahrzeugs 100.
[0037] Ist diese Auslösebedingung erreicht, führt das Steuergerät 110 in Schritt 202 eine
On-Board-Diagnose des Kraftfahrzeugs 100 durch. Nach Durchführung der On-Board-Diagnose
des Kraftfahrzeugs 100 überprüft das Steuergerät 110 erneut, ob die Auslösebedingung
erreicht ist, angedeutet durch Bezugszeichen 202b.
[0038] Weiterhin übermittelt das Steuergerät 110 in Schritt 203 Daten bezüglich der soeben
durchgeführten On-Board-Diagnose des Kraftfahrzeugs 100 über den Sender 120 mittels
der Funkverbindung an den Server 150. Des Weiteren übermittelt das Steuergerät 110
das Fahrerprofil, welches den Fahrstil des aktuellen Fahrers des Kraftfahrzeugs 100
charakterisiert.
[0039] Die Schritte 201, 202, 202b und 203 werden von dem Steuergerät 110 des Kraftfahrzeugs
100 durchgeführt, in Figur 2 angedeutet durch den gestrichelten Quader und das Bezugszeichen
110. Die Übermittlung der Daten und des Fahrerprofils an den Server 150 ist in Figur
2, analog zu Figur 1, mit dem Bezugszeichen 130 bezeichnet.
[0040] In Schritt 204 werden die übermittelten Daten in dem Server 150 unter der entsprechenden
ID des Kraftfahrzeugs 100 gespeichert und ausgewertet. Dabei wird insbesondere bestimmt,
ob im Zuge der On-Board-Diagnose des Kraftfahrzeugs 100 eine Fehldiagnose durchgeführt
wurde. Des Weiteren wird insbesondere eine Häufigkeit bestimmt, mit der die On-Board-Diagnose
durch das Steuergerät 110 durchgeführt wird (Für die Bestimmung der Häufigkeit wurden
bereits zu früheren Zeitpunkten Daten bezüglich der On-Board-Diagnose von dem Steuergerät
110 an den Server 150 übermittelt). In Abhängigkeit von der bestimmten Häufigkeit
und von eventuellen Fehldiagnosen, sowie von dem Fahrstil wird eine Qualität der On-Board-Diagnose
des Kraftfahrzeugs 100 bestimmt.
[0041] In Schritt 205 werden die ausgewerteten Daten des Kraftfahrzeugs 100 mit ausgewerteten
Daten der Vergleichsfahrzeuge 100a, 100b und 100c verglichen, insbesondere mittels
zweckmäßiger statistischer Modelle. Dabei wird insbesondere überprüft, ob die Qualität
der On-Board-Diagnose des Kraftfahrzeugs 100 bestimmten Anforderungen genügt.
[0042] Die Vergleichsfahrzeuge 100a, 100b und 100c bzw. deren Steuergeräte 110a, 110b und
110c haben dabei, analog zu dem Kraftfahrzeug 100, bereits zu früheren Zeitpunkten
Daten bezüglich deren On-Board-Diagnose an den Server übermittelt. Diese Übermittelung
der Daten ist in Figur 2, analog zu Figur 1, mit den Bezugszeichen 130a, 130b und
130c angedeutet. Auch diese Daten der Vergleichsfahrzeuge 100a, 100b und 100c wurden
in dem Server 150 unter einer den Vergleichsfahrzeugen 100a, 100b und 100c entsprechenden
ID gespeichert und ausgewertet, analog zu Schritt 204.
[0043] Diese Anforderung umfasst insbesondere, dass die On-Board-Diagnose des Kraftfahrzeugs
100 mit einer bestimmten Häufigkeit durchgeführt wird und/oder dass ein (prozentualer)
Anteil an Fehldiagnosen einen bestimmten Wert nicht überschreitet.
[0044] Genügt die Qualität der On-Board-Diagnose des Kraftfahrzeugs 100 den bestimmten Anforderungen,
wird keine weiter Maßnahme unternommen. Genügt die Qualität der On-Board-Diagnose
des Kraftfahrzeugs 100 den bestimmten Anforderungen jedoch nicht, wird in den Schritten
206 und 206b eine Modifikation der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs 100 durchgeführt.
Dabei wird in Schritt 206 insbesondere die Auslösebedingung verändert. Der Server
150 übermittelt diese veränderte Auslösebedingung über die Funkverbindung an das Steuergerät
110 des Kraftfahrzeugs 100, angedeutet durch Bezugszeichen 206b. Die bisherige Auslösebedingung
wird somit durch die veränderte Auslösebedingung ersetzt.
[0045] Die Schritte 204, 205 und 206 werden von dem Server 150 durchgeführt, in Figur 2
angedeutet durch den gestrichelten Quader und das Bezugszeichen 150.
[0046] Im Folgenden werden anhand von drei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung explizite
Beispiele für die Schritte 205 und 206 gegeben:
Gemäß einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird in Schritt 205 überprüft,
ob die Qualität der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs 100 in Abhängigkeit von der Häufigkeit
aufgrund des Fahrstils des Fahrers bestimmten Anforderungen genügt. Dabei wird insbesondere
überprüft, ob die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs 100 aufgrund des Fahrstils des Fahrers
häufig genug durchgeführt wird. Als Anforderung wird demgemäß ein Mindestwert für
die Häufigkeit bestimmt.
[0047] Die On-Board-Diagnose kann dabei beispielsweise dann nicht häufig genug durchgeführt
werden, wenn der Fahrer das Kraftfahrzeug 100 derart betreibt, dass der bestimmte
Betriebspunkte des Motors als Auslösebedingung nicht erreicht wird. Dies kann auch
der Fall sein, wenn der Fahrer das Kraftfahrzeug 100 nur in einem bestimmten Einsatzgebiet
wie dem Stadtverkehr betreibt.
[0048] Als Modifikation der On-Board-Diagnose kann der Server 150 in Schritt 206 daher einen
anderen Betriebspunkt als Auslösebedingung bestimmen. Diese veränderte Auslösebedingung
wird insbesondere mit Hilfe der Daten der Vergleichsfahrzeuge 100a, 100b und/oder
100c bestimmt. Insbesondere wird dabei eine Auslösebedingung eines Vergleichsfahrzeugs
übernommen, dessen Fahrer einen ähnlichen Fahrstil hat, wie der Fahrer des Kraftfahrzeugs
100, dessen On-Board-Diagnose aber den Anforderungen genügt.
[0049] Alternativ oder zusätzlich kann an den Fahrer des Kraftfahrzeugs 100 in Schritt 206
bzw. 206b als Modifikation der On-Board-Diagnose eine Warnmeldung ausgegeben werden.
Die Warnmeldung kann den Fahrer insbesondere anweisen, das Einsatzgebiet des Kraftfahrzeugs
100 zu ändern und das Kraftfahrzeug 100 beispielsweise auf einer Autobahn zu betreiben.
[0050] Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird in Schritt 205 überprüft,
ob sich die Qualität der On-Board-Diagnosen des Kraftfahrzeugs 100, als auch der Vergleichsfahrzeuge
100a, 100b und 100c in Abhängigkeit von der jeweiligen Häufigkeit über die Zeit verschlechtert.
Dies kann beispielsweise mit einem Verschleiß einzelner Komponenten des Kraftfahrzeugs
und der Vergleichsfahrzeuge zusammenhängen. Die entsprechenden Komponenten können
dabei für alle Kraftfahrzeuge desselben Kraftfahrzeugtyps auf ähnliche, vergleichbare
Weise verschleißen. Allgemein betrachtet bedeute eine derartige Verschlechterung der
Qualität der der On-Board-Diagnosen des Kraftfahrzeugs 100 und der Vergleichsfahrzeuge
100a, 100b und 100c eine Veränderung von Toleranzen der Auslösebedingung des Kraftfahrzeugs
100 und der Vergleichsfahrzeuge 100a, 100b und 100c.
[0051] Als Modifikation der On-Board-Diagnose kann der Server 150 in Schritt 206 daher einen
anderen Betriebspunkt als Auslösebedingung bestimmen. Die Auslösebedingung wird demgemäß
in Abhängigkeit des Verschleißes bzw. der Veränderung der Toleranzen verändert. Der
Server 150 verändert dabei die Auslösebedingungen des Kraftfahrzeugs 100 und der Vergleichsfahrzeuge
100a, 100b und 100c.
[0052] Gemäß einer dritten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird in Schritt 205 überprüft,
ob die Qualität der On-Board-Diagnose des Kraftfahrzeugs 100 in Abhängigkeit von der
Häufigkeit aufgrund von Umweltbedingungen bestimmten Anforderungen genügt. Auch hier
wird insbesondere die Häufigkeit als Anforderung bestimmt. Wenn die On-Board-Diagnose
aufgrund von Umweltbedingungen nicht häufig genug oder überhaupt nicht durchgeführt
werden kann, beispielsweise aufgrund einer Höhenlage des Kraftfahrzeugs 100 oder weil
eine Temperatur zu hoch oder zu niedrig ist, verändert der Server 150 in Schritt 206
den Betriebspunkt und somit die Auslösebedingung in Abhängigkeit von diesen Umweltbedingungen
als Modifikation der On-Board-Diagnose. Diese veränderte Auslösebedingung wird insbesondere
mit Hilfe der Daten der Vergleichsfahrzeuge 100a, 100b und/oder 100c bestimmt. Insbesondere
wird dabei eine Auslösebedingung eines Vergleichsfahrzeugs übernommen, welches unter
ähnlichen Umweltbedingungen betrieben wird, dessen On-Board-Diagnose aber den Anforderungen
genügt.
1. Verfahren zur Modifikation einer On-Board-Diagnose eines Fahrzeugs (100),
- wobei im Zuge der On-Board-Diagnose bei Eintreten einer bestimmten Auslösebedingung
(201) eine Diagnose von Komponenten des Fahrzeugs (100) durchgeführt wird (202),
wobei
- von dem Fahrzeug (100) Daten bezüglich der On-Board-Diagnose an einen Server (150)
übermittelt werden (203),
- diese übermittelten Daten in dem Server (150) mit Daten bezüglich On-Board-Diagnosen,
die von Vergleichsfahrzeugen (100a, 100b, 100c) übermittelt wurden, verglichen werden
(205) und,
- basierend auf diesem Vergleich, eine Modifikation der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs
(100) durchgeführt wird (206, 206b).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei im Zuge der Modifikation der On-Board-Diagnose des
Fahrzeugs (100) die Auslösebedingung der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs (100) verändert
wird (206).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei von dem Fahrzeug (100) Daten bezüglich eines
Fahrstils eines Fahrers des Fahrzeugs (100) an den Server (150) übermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei im Zuge des Vergleichs in dem
Server (150) Fehldiagnosen der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs (100) bestimmt werden
(204).
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei im Zuge des Vergleichs in dem
Server (150) eine Häufigkeit, mit der die On-Board-Diagnose des Fahrzeugs (100) durchgeführt
wird, bestimmt wird (204).
6. Verfahren nach Anspruch 3 und 5, wobei im Zuge des Vergleichs in dem Server (150)
überprüft wird, ob eine Qualität der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs (100) in Abhängigkeit
von der Häufigkeit aufgrund des Fahrstils des Fahrers bestimmten Anforderungen genügt
(205).
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei im Zuge des Vergleichs in dem Server
(150) überprüft wird, ob sich die Qualität der der On-Board-Diagnosen des Fahrzeugs
(100) und der Vergleichsfahrzeuge (100a, 100b, 100c) in Abhängigkeit von der Häufigkeit
verschlechtert (205).
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, wobei im Zuge des Vergleichs in dem
Server (150) überprüft wird, ob die Qualität der der On-Board-Diagnose des Fahrzeugs
(100) in Abhängigkeit von der Häufigkeit aufgrund von Umweltbedingungen bestimmten
Anforderungen genügt (205).
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Fahrzeug (100) und die
Vergleichsfahrzeuge (100a, 100b, 100c) eine selbe Version einer Software und/oder
einer Hardware aufweisen.
10. Steuergerät (110), das dazu eingerichtet ist, ein Verfahren nach einem der vorstehenden
Ansprüche durchzuführen.
11. Computerprogramm, das ein Steuergerät (110) dazu veranlasst, ein Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 9 durchzuführen, wenn es auf dem Steuergerät (110), insbesondere
nach Anspruch 10, ausgeführt wird.
12. Maschinenlesbares Speichermedium mit einem darauf gespeicherten Computerprogramm nach
Anspruch 11.