[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung für eine Vakuumschaltröhre.
Überdies betrifft die vorliegende Erfindung eine Trennanordnung zum Trennen eines
elektrischen Stromkreises.
[0002] In mechanischen Unterbrechungseinheiten von Mittel- und Hochspannungsschaltgeräten
werden als Antriebe für das mechanische Öffnen und Schließen des Kontaktsystems heute
meist Federspeicherantriebe verwendet. Daraus resultiert eine nötige Mindestmechanik,
die die erzielbaren Schaltzeiten beispielsweise auf einen Bereich zwischen 10 und
50 ms begrenzt. Derartige Schaltzeiten sind in elektrischen Trennanordnungen für die
Hochspannungsgleichstromübertragung zu gering. Es besteht daher der Wunsch, entsprechende
Stellvorrichtungen bereitzustellen, mit denen die Kontakte schneller getrennt werden
können. Insbesondere sind hier Schaltzeiten im einstelligen Millisekundenbereich gewünscht.
[0004] Des Weiteren ist in dem Artikel "A DC Hybrid Circuit Breaker With Ultra-Fast Contact
Opening and Integrated Gate-Commutated Thyristors (IGCTs)" von
J.-M. Meyer et al., veröffentlicht in IEEE Transactions on Power Delivery, Vol. 21,
No. 2,2006, ist eine Stellvorrichtung für eine Vakuumschaltröhre beschrieben, die einen elektromagnetischen
Aktor umfasst. Die Haltekraft beim Schließen wird hierbei durch die Magnetisierung
von Permanentmagneten erzielt. Zum Öffnen wird ein sogenannter Thomson-Aktor verwendet.
[0005] Ferner beschreibt die
JP 2002 033034 A ein Schaltgerät, welches eine Abstoßungsplatte aufweist, welche zwischen einer Öffnungsspule
und einer Schließspule angeordnet ist. Durch Zuführen von Strom zu jeder der Spulen
können Kontakte zum Öffnen oder Schließen angetrieben werden. In dem geöffneten Zustand
wird eine Umschaltvorrichtung mit einem Öffnungshaltemechanismus gehalten, welcher
einen feststehenden Kern, der aus U-förmigen Stahlplatten und einem Permanentmagneten
zusammengesetzt ist, und ein magnetisches Material aufweist.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine schnellere und effizientere Stellvorrichtung
zum Öffnen und Schließen der Kontakte einer Vakuumschaltröhre bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Stellvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch eine Trennanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Stellvorrichtung für eine Vakuumschaltröhre umfasst ein Verbindungselement,
das mit einem elektrischen Kontakt der Vakuumschaltröhre verbindbar ist, eine elektromagnetischen
Stelleinrichtung zum Bewegen des Verbindungselements zwischen einer ersten und einer
zweiten Stellung, ein Haltejoch, zu dem das Verbindungselement relativ bewegbar ist,
und das ein erstes Magnetelement umfasst, wobei das erste Magnetelement in dem Haltejoch
einen ersten und einen zweiten Magnetkreis hervorruft, und einen ferromagnetischen
Halteanker, der an dem Verbindungselement angeordnet ist, wobei sich der Halteanker
in der ersten Stellung des Verbindungselements in dem ersten Magnetkreis und in der
zweiten Stellung des Verbindungselements in dem zweiten Magnetkreis befindet, wobei
das Verbindungselement in der ersten und in der zweiten Stellung durch eine jeweilige
magnetische Kraft zwischen dem Haltejoch und dem Halteanker stabil gehalten ist und
die elektromagnetische Stelleinrichtung weist ein zweites Magnetelement und ein relativ
zu dem zweiten Magnetelement bewegbares Spulenelement auf, das mit dem Verbindungselement
verbunden ist.
[0009] Die Stellvorrichtung dient zum Öffnen und Schließen der elektrischen Kontakte einer
Vakuumschaltröhre. Die Vakuumschaltröhre weist üblicherweise einen feststehenden und
einen beweglichen elektrischen Kontakt auf. Die Stellvorrichtung umfasst ein Verbindungselement,
das mit einem elektrischen Kontakt, insbesondere dem beweglichen elektrischen Kontakt,
der Vakuumschaltröhre verbunden werden kann. Des Weiteren umfasst die Stellvorrichtung
eine elektromagnetische Stelleinrichtung, mit der das Verbindungselement zwischen
einer ersten und einer zweiten Stellung bewegt werden kann. Durch das Zusammenwirken
des Verbindungselements mit dem Kontakt der Vakuumschaltröhre können die Kontakte
der Vakuumschaltröhre in der ersten Stellung des Verbindungselements geöffnet sein
und in der zweiten Stellung des Verbindungselements geschlossen sein. An dem Verbindungselement
ist ein Halteanker angeordnet, der aus einem ferromagnetischen Material gebildet ist.
Des Weiteren umfasst die Stellvorrichtung ein Haltejoch, an dem ein erstes Magnetelement
angeordnet bzw. in dem ein erstes Magnetelement integriert ist.
[0010] Das Haltejoch ist feststehend zu dem Verbindungselement ausgebildet. Das Verbindungselement
kann also relativ zu dem Haltejoch bewegt werden. Das Haltejoch und der Halteanker
sind nun derart ausgestaltet, dass sich sowohl in der ersten Stellung als auch in
der zweiten Stellung ein magnetischer Kreis entlang des Halteankers, des ersten Magnetelements
und des Haltejochs ausbildet. Mit anderen Worten wird eine bistabile Stellvorrichtung
bereitgestellt, mit der das Verbindungselement infolge der magnetischen Kräfte in
der ersten und der zweiten Stellung stabil gehalten wird. Damit muss keine elektrische
Energie aufgebracht werden, um das Verbindungselement in der ersten oder in der zweiten
Stellung zu halten. Somit kann die Stelleinrichtung besonders energieeffizient betrieben
werden.
[0011] Zudem weist die elektromagnetische Stelleinrichtung ein zweites Magnetelement und
ein relativ zu dem zweiten Magnetelement bewegbares Spulenelement auf, das mit dem
Verbindungselement verbunden ist. Um das Verbindungselement von der ersten Stellung
in die zweite Stellung hin und her bewegen zu können, wird eine elektromagnetische
Stelleinrichtung verwendet. Die elektromagnetische Stelleinrichtung umfasst ein Spulenelement,
das zumindest bereichsweise von einem zweiten Magnetelement umgeben wird. Durch die
Polarität des elektrischen Stroms, der durch das Spulenelement fließt, kann eine Bewegung
des Spulenelements relativ zu dem zweiten Magnetelement bewirkt werden. Somit kann
das Verbindungselement auf einfache Weise bewegt werden. Dabei kann das zweite Magnetelement
unter Verzicht auf jegliche ferromagnetische Feldführung ausgebildet sein. Insbesondere
kann das zweite Magnetelement nur durch Permanentmagnete gebildet sein. Dabei kann
das zweite Magnetelement auch nach Art eines sogenannten Halbach-Arrays ausgebildet
sein. Dabei kann das zweite Magnetelement eine Mehrzahl von Permanentmagneten umfassen,
deren Magnetisierungsrichtung gegeneinander jeweils um 90° entlang der Erstreckungsrichtung
gekippt ist. Somit kann der magnetische Fluss in dem Bereich des zweiten Magnetelements,
der das Spulenelement zumindest bereichsweise umgibt, verstärkt werden. Somit kann
ein besonders effizienter Stellantrieb zum Bewegen des Verbindungselements bereitgestellt
werden.
[0012] In einer Ausführungsform sind das erste und das zweite Magnetelement einteilig als
eine Magnetvorrichtung ausgebildet. Mit anderen Worten kann das zweite Magnetelement
der elektromagnetischen Stelleinrichtung mit dem ersten Magnetelement des Haltejochs
kombiniert werden. Dies ermöglicht beispielsweise die Verwendung eines einzigen Permanentmagneten
in der Stellvorrichtung.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung sind der Halteanker und das Spulenelement einteilig
als Spulenvorrichtung ausgebildet. Der Halteanker und das Spulenelement können in
einer gemeinsamen, integrierten Spulenvorrichtung bzw. einem Spulen-Assembly kombiniert
werden. Dadurch kann Bauraum eingespart werden und das Gewicht der Stellvorrichtung
reduziert werden.
[0014] Überdies wird erfindungsgemäß bereitgestellt eine Trennanordnung zum Trennen eines
elektrischen Stromkreises. Die Trennanordnung umfasst zumindest eine Vakuumschaltröhre,
die zwei elektrische Kontakte aufweist, und zumindest eine der zuvor beschriebenen
Stellvorrichtungen, wobei das Verbindungselement der zumindest einen Stellvorrichtung
mit einem der Kontakte der zumindest einen Vakuumschaltröhre so verbunden ist, dass
die Kontakte in der ersten Stellung des Verbindungselements geöffnet und in der zweiten
Stellung des Verbindungselements geschlossen sind.
[0015] Die Trennanordnung kann zum Trennen einer elektrischen Verbindung, insbesondere einer
Hochspannungsverbindung, verwendet werden. Die Trennanordnung umfasst zumindest eine
Schaltröhre, die beispielsweise kommerziell verfügbar ist. Eine solche Vakuumschaltröhre
kann beispielsweise eine Bemessungsspannung von 24 kW Wechselspannung, einen Bemessungsbetriebsstrom
von 2 kA und ein bewegtes Kontaktstück von 0,9 kg Masse aufweisen. Das Verbindungselement
der Stellvorrichtung ist direkt mit dem beweglichen Kontakt der Vakuumschaltröhre
verbunden. Damit kann ein Direktantrieb für die Vakuumschaltröhre bereitgestellt werden
und damit bedarf es keiner zusätzlichen Bauteile, die eine zusätzliche bewegte Masse
bedeuten würden.
[0016] In einer Ausführungsform umfasst die Trennanordnung eine Steuervorrichtung zum Steuern
eines durch das Spulenelement der zumindest einen Stellvorrichtung fließenden elektrischen
Stroms, die dazu ausgebildet, den durch das Spulenelemente fließenden elektrischen
Strom zu reduzieren, falls sich das Verbindungselement der ersten oder zweiten Stellung
nähert. Mit der Steuervorrichtung der Trennanordnung kann der elektrische Strom, der
durch das Spulenelement fließt, angepasst werden. Somit kann die Bewegung des Verbindungselements,
das mit dem Spulenelement mechanisch fest verbunden ist, auf einfache Weise gesteuert
werden. Durch den einfachen Aufbau der elektromagnetischen Stelleinrichtung können
besonders schnelle Schaltzeiten erreicht werden. So kann die elektromagnetische Stelleinrichtung
derart angesteuert werden, dass über die Bewegung des Verbindungselements die elektrischen
Kontakte der Vakuumschaltröhre in einer formgebenden Zeitdauer, beispielsweise 2 ms,
einen vorgegebenen Weg, beispielsweise 4 mm, zurücklegen.
[0017] Wenn das Verbindungselement von einer der Stellungen in die andere bewegt werden
soll, kann zunächst die Stromstärke in dem Spulenelement erhöht werden. Dadurch kann
das Verbindungselement beschleunigt werden. Wenn sich das Verbindungselement der ersten
oder der zweiten Stellung nähert, kann die Stromstärke in dem Spulenelement wieder
reduziert werden. Dadurch wird die Bewegungsgeschwindigkeit des Verbindungselements
reduziert. Dabei kann es auch vorgesehen sein, dass die Polarität des elektrischen
Stroms, der durch das Spulenelement fließt, umgekehrt wird. Somit wird eine der Bewegungsgeschwindigkeiten
des Verbindungselements entgegengesetzt gerichtete Bremskraft erzeugt. Somit kann
verhindert werden, dass der Halteanker in einer der Stellungen gegen das Haltejoch
stößt und somit das Haltejoch oder der Halteanker beschädigt werden oder im Dauerbetrieb
abgenutzt werden.
[0018] Bevorzugt umfasst die Steuereinrichtung eine Brückenschaltung mit Halbleiterschaltern.
Die Brückenschaltung kann insbesondere als Vollbrücke bzw. H-Brücke ausgebildet sein.
Als Halbleiterschalter können MOSFET-Transistoren oder IGBTs verwendet werden. Somit
kann eine energieeffiziente Ansteuerung des Spulenelements erreicht werden.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung weist die Trennanordnung ein Dämpfungselement zum
Verringern einer Bewegungsgeschwindigkeit des Verbindungselements auf. Zusätzlich
zu der elektrischen Ansteuerung können in der Trennanordnung mechanische oder hydraulische
Dämpfer vorgesehen sein, mit denen die Bewegungsgeschwindigkeit des Verbindungselements
in einem jeweiligen Bereich der ersten oder zweiten Stellung des Verbindungselements
reduziert wird. Als Dämpfungselement kann insbesondere ein mechanischer oder hydraulischer
Dämpfer verwendet werden, der die Bewegungsenergie des Verbindungselements im Wesentlichen
in Reibungswärme umsetzt. Damit kann die Bewegung des Verbindungselements auf einfache
Weise gebremst werden.
[0020] In einer weiteren Ausgestaltung weist die Trennanordnung ein Notschaltelement zum
Schließen der Kontakte der Vakuumschaltröhre auf. Im Falle eines Schaltversagens,
d.h. wenn die Vakuumschaltröhre durch einen Defekt der elektromagnetischen Stelleinrichtung
nicht geschlossen werden kann, kann eine Notbetätigung implementiert werden. Das dazu
verwendete Notschaltelement kann entweder durch ein Pyroelement oder durch eine gespannte
Feder gebildet sein, die entriegelt wird. Somit kann die Vakuumschaltröhre im Notfall
auf einfache Weise wieder geschlossen werden.
[0021] In einer Ausführungsform umfasst die Trennanordnung zwei Stellvorrichtungen und zwei
Vakuumschaltröhren, wobei die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, den durch das
Spulenelement der ersten der zwei Stellvorrichtungen und den durch das Spulenelement
der zweiten der zwei Stellvorrichtungen fließenden elektrischen Strom zeitlich versetzt
zueinander zu steuern. Beispielsweise können die elektromagnetischen Stelleinrichtungen
der beiden Stellvorrichtungen gegenläufig geschaltet werden. Durch die Impulsneutralität
nach außen kann eine gute mechanische Stabilität erreicht werden.
[0022] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine Trennanordnung in einer schematischen Darstellung;
- Fig. 2
- eine Steuereinrichtung der Trennanordnung;
- Fig. 3
- den zeitlichen Verlauf einer Position eines Kontakts einer Vakuumschaltröhre der Trennanordnung;
- Fig. 4
- einen zeitlichen Verlauf einer Geschwindigkeit des Kontakts;
- Fig. 5
- einen zeitlichen Verlauf der Stromstärke durch ein Spulenelement der Trennanordnung;
- Fig. 6
- einen zeitlichen Verlauf der elektrischen Spannung an einem Kondensator der Steuereinrichtung;
- Fig. 7
- eine Trennanordnung in einer zweiten Ausführungsform; und
- Fig. 8
- eine Trennanordnung in einer dritten Ausführungsform.
[0023] Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dar.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Trennanordnung 10 in einer schematischen Darstellung. Die Trennanordnung
10 umfasst eine Vakuumschaltröhre 12. Die Vakuumschaltröhre 12 dient zum Trennen einer
elektrischen Verbindungsleitung, insbesondere einer elektrischen Hochspannungsleitung.
Die Vakuumschaltröhre 12 umfasst einen feststehenden Kontakt 14 und einen beweglichen
Kontakt 16. Des Weiteren umfasst die Trennanordnung 10 eine Stellvorrichtung 18. Die
Stellvorrichtung 18 umfasst ein Verbindungselement 20, das mit dem beweglichen Kontakt
16 und der Vakuumschaltröhre 12 mechanisch verbunden ist. Durch eine Bewegung des
Verbindungselements 20 kann der bewegliche Kontakt 16 bewegt werden, also die Vakuumschaltröhre
12 geöffnet oder geschlossen werden.
[0025] Des Weiteren umfasst die Stellvorrichtung 18 zwei Haltejoche 22. Jedes Haltejoch
22 ist feststehend an dem Verbindungselement 20 angeordnet. An dem Haltejoch 22 ist
ein erstes Magnetelement 24 angeordnet. Das erste Magnetelement 24 kann durch einen
Permanentmagneten gebildet sein. Das erste Magnetelement 24 kann auch in das jeweilige
Haltejoch 22 integriert sein. Zudem umfasst die Stellvorrichtung 18 einen Halteanker
26, der mit dem Verbindungselement 20 mechanisch verbunden ist. Entlang des Halteankers
26, des ersten Magnetelements 24 und des Haltejochs bildet sich in einer ersten, hier
dargestellten, Stellung des Verbindungselements 20 ein erster geschlossener Magnetkreis
aus. In der vorliegenden ersten Stellung sind die elektrischen Kontakte 14, 16 der
Vakuumschaltröhre 12 geöffnet.
[0026] Um die Kontakte 14, 16 der Vakuumschaltröhre 12 zu schließen, muss das Verbindungselement
20 von der ersten Stellung in eine zweite Stellung bewegt werden. Dazu wird die elektromagnetische
Stelleinrichtung 28 verwendet. Die elektromagnetische Stelleinrichtung 28 umfasst
ein zweites Magnetelement 30. Das zweite Magnetelement 30 umfasst eine Mehrzahl von
Permanentmagneten 32. Vorliegend umfasst das zweite Magnetelement 30 zwei zueinander
räumlich getrennte Anordnungen von Permanentmagneten 32. Die Magnetisierungsrichtung
der jeweiligen Permanentmagnete ist durch die Pfeile 34 gekennzeichnet. Des Weiteren
umfasst die elektromechanische Stellrichtung 30 ein Spulenelement 36. Das Spulenelement
36 ist mechanisch mit dem Verbindungselement 20 verbunden. Die Permanentmagnete 32
sind dabei so angeordnet, dass sie das Spulenelement 36 zumindest bereichsweise umgeben.
Das Spulenelement 36 weist entsprechende Wicklungen 38 auf, die sich in dem Bereich,
in dem sie von dem Permanentmagneten 32 umgeben werden, senkrecht zu der Magnetisierungsrichtung
der Permanentmagnete 32 erstrecken.
[0027] Des Weiteren umfasst die Trennanordnung 10 eine Steuereinrichtung 40. Mit der Steuereinrichtung
40 kann der elektrische Strom in dem Spulenelement 36 gesteuert werden. Wenn das Spulenelement
36 mit einem elektrischen Strom einer ersten Polarität beaufschlagt wird, wird das
Verbindungselement 20 von der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt. Wenn
das Spulenelement 36 mit einer Stromstärke einer zweiten Polarität beaufschlagt wird,
wird das Verbindungselement von der zweiten Stellung wieder in die erste Stellung
bewegt.
[0028] Fig. 2 zeigt eine Schaltungsanordnung der Steuereinrichtung 40. Die Steuereinrichtung
40 umfasst eine Brückenschaltung 42, die als H-Brücke bzw. Vollbrücke ausgebildet
ist. Die Brückenschaltung 42 umfasst die Halbleiterschaltelemente, die beispielsweise
als Transistoren oder IGBTs ausgebildet sind, und die jeweils eine invers geschaltete
Diode 46 umfassen. Des Weiteren umfasst die Brückenschaltung 42 einen Kondensator
48, der über eine Vorladeeinrichtung 50 gespeist wird. Durch die Brückenschaltung
42 kann der elektrische Strom durch das Spulenelement 36 einfach angepasst werden.
[0029] Fig. 3 zeigt den Verlauf 52 der Position p des beweglichen Kontaktelements 16 in
Abhängigkeit von der Zeit t. Im Betrieb der Stellvorrichtung 18 soll das Verbindungselement
20 derart angesteuert werden, dass der bewegliche Kontakt 16 ausgehend von der ersten
Position in die zweite Position zunächst beschleunigt wird. Vor dem Erreichen der
zweiten Stellung muss die Geschwindigkeit v des zweiten Kontaktelements reduziert
werden. Dies ist in Fig. 4 in dem Verlauf 54 dargestellt. Dadurch kann verhindert
werden, dass das Verbindungselement 20 bzw. der Halteanker 26 in der zweiten Stellung
in das Haltejoch 22 stößt. Zu diesem Zweck wird der elektrische Strom, der durch das
Spulenelement 36 fließt, zunächst erhöht. Anschließend wird die Polarität des elektrischen
Stroms umgekehrt, wodurch eine der Bewegungsgeschwindigkeit v des beweglichen Kontakts
16 entgegengesetzt gerichtete Bremskraft erzeugt wird. Der zeitliche Verlauf der elektrischen
Stromstärke I durch das Spulenelement ist durch den Verlauf 56 in Fig. 5 gezeigt.
Fig. 6 zeigt im Verlauf 58 die elektrische Spannung U an dem Kondensator 48.
[0030] Fig. 7 zeigt die Trennanordnung 10 in einer weiteren Ausführungsform. Die Trennanordnung
10 umfasst ein Notschaltelement 60. Das Notschaltelement 60 kann ein Pyroelement oder
eine gespannte Feder umfassen. Im Notfall, d.h. bei einem Versagen der elektromagnetischen
Stelleinrichtung 28, kann mit Hilfe der Notschalteinrichtung 60 das Verbindungselement
20 von der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt werden. Somit können die
elektrischen Kontakte 14, 16 geschlossen werden.
[0031] Schließlich zeigt Fig. 8 eine weitere Ausführungsform einer Trennanordnung 10. Die
hier dargestellte Trennanordnung 10 umfasst zwei Vakuumschaltröhren 12, 12', die jeweils,
wie zuvor im Zusammenhang mit Fig. 1 erläutert, mit einer Stellvorrichtung 18 und
18' verbunden sind. Vorliegend wird nur eine Steuereinrichtung 40 verwendet, mit der
sowohl das Spulenelement 36 als auch das Spulenelement 36' der zweiten Stellvorrichtung
18' angesteuert werden können. Dabei können durch die Ansteuerung der Spulenelemente
36, 36' der Steuervorrichtung 40 die elektromagnetische Stelleinrichtungen 30, 30'
der ersten Stellvorrichtung 18 und der zweiten Stellvorrichtung 18' gegenläufig geschaltet
werden. Durch die Impulsneutralität kann eine gute mechanische Stabilität erreicht
werden.
1. Stellvorrichtung (18) für eine Vakuumschaltröhre (12) mit
- einem Verbindungselement (20), das mit einem elektrischen Kontakt (16) der Vakuumschaltröhre
(12) verbindbar ist, und
- einer elektromagnetischen Stelleinrichtung (28) zum Bewegen des Verbindungselements
(20) zwischen einer ersten und einer zweiten Stellung,
- einem Haltejoch (22), zu dem das Verbindungselement (20) relativ bewegbar ist, und
das ein erstes Magnetelement (24) umfasst, wobei
- das erste Magnetelement (24) in dem Haltejoch (22) einen ersten und einen zweiten
Magnetkreis hervorruft, und
- einen ferromagnetischen Halteanker (26), der an dem Verbindungselement (20) angeordnet
ist, wobei
- sich der Halteanker (26) in der ersten Stellung des Verbindungselements (20) in
dem ersten Magnetkreis und in der zweiten Stellung des Verbindungselements (20) in
dem zweiten Magnetkreis befindet und wobei
- das Verbindungselement (20) in der ersten und in der zweiten Stellung durch eine
jeweilige magnetische Kraft zwischen dem Haltejoch (22) und dem Halteanker (26) stabil
gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die elektromagnetische Stelleinrichtung (28) ein zweites Magnetelement (30) und
ein relativ zu dem zweiten Magnetelement (30) bewegbares Spulenelement (36) aufweist,
das mit dem Verbindungselement (20) verbunden ist.
2. Stellvorrichtung (18) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Magnetelement (24, 30) einteilig als eine Magnetvorrichtung
ausgebildet sind.
3. Stellvorrichtung (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Halteanker (26) und das Spulenelement (36) einteilig als Spulenvorrichtung ausgebildet
sind.
4. Trennanordnung (10) zum Trennen eines elektrischen Stromkreises mit
- zumindest einer Vakuumschaltröhre (12), die zwei elektrische Kontakte (14, 16) aufweist,
und
- zumindest einer Stellvorrichtung (18) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
Verbindungselement (20) der zumindest einen Stellvorrichtung (18) mit einem der Kontakte
(14, 16) der zumindest einen Vakuumschaltröhre (12) so verbunden ist, dass die Kontakte
(14, 16) in der ersten Stellung des Verbindungselements (20) geöffnet und in der zweiten
Stellung des Verbindungselements (20) geschlossen sind.
5. Trennanordnung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennanordnung (10) eine Steuereinrichtung (40) zum Steuern eines durch das Spulenelement
(36) der zumindest einen Stellvorrichtung (18) fließenden elektrischen Stroms umfasst,
die dazu ausgebildet ist, den durch das Spulenelement (36) fließenden elektrischen
Strom zu reduzieren, falls sich das Verbindungselement (20) der ersten oder der zweiten
Stellung nähert.
6. Trennanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung eine Brückenschaltung mit Halbleiterschaltern umfasst.
7. Trennanordnung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennanordnung (10) ein Dämpfungselement zum Verringern einer Bewegungsgeschwindigkeit
des Verbindungselements (20) aufweist.
8. Trennanordnung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennanordnung (10) ein Notschaltelement (60) zu Schließen der Kontakte (14,
16) der Vakuumschaltröhre (12) aufweist.
9. Trennanordnung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennanordnung (10) zwei Stellvorrichtungen (18, 18') und zwei Vakuumschaltröhren
(12, 12') umfasst, wobei die Steuereinrichtung (40) dazu ausgebildet ist, den durch
das Spulenelement (36) der ersten der zwei Stellvorrichtungen (18) und den durch das
Spulenelement (36') der zweiten der zwei Stellvorrichtungen (18') fließenden elektrischen
Strom zeitlich versetzt zueinander zu steuern.
1. Actuating apparatus (18) for a vacuum interrupter (12) comprising
- a connecting element (20), which is connectable to an electrical contact (16) of
the vacuum interrupter (12), and
- an electromagnetic actuating device (28) for moving the connecting element (20)
between a first position and a second position,
- a retaining yoke (22), relative to which the connecting element (20) is moveable,
and which comprises a first magnet element (24), wherein
- the first magnet element (24) brings about a first magnetic circuit and a second
magnetic circuit in the retaining yoke (22), and
- a ferromagnetic retaining armature (26), which is arranged on the connecting element
(20), wherein
- the retaining armature (26) is located in the first magnetic circuit in the first
position of the connecting element (20) and in the second magnetic circuit in the
second position of the connecting element (20), and wherein
- the connecting element (20) is held stably in the first position and in the second
position by a respective magnetic force between the retaining yoke (22) and the retaining
armature (26),
characterized in that
- the electromagnetic actuating device (28) has a second magnet element (30) and a
coil element (36) which is moveable relative to the second magnet element (30) and
which is connected to the connecting element (20).
2. Actuating apparatus (18) according to claim 1, characterized in that the first and second magnet elements (24, 30) are formed integrally as a magnet apparatus.
3. Actuating apparatus (18) according to one of the preceding claims, characterized in that the retaining armature (26) and the coil element (36) are formed integrally as a
coil apparatus.
4. Disconnecting arrangement (10) for disconnecting an electrical circuit, comprising
- at least one vacuum interrupter (12), which has two electrical contacts (14, 16),
and
- at least one actuating apparatus (18) according to one of Claims 1 to 3, wherein
the connecting element (20) of the at least one actuating apparatus (18) is connected
to one of the contacts (14, 16) of the at least one vacuum interrupter (12) in such
a way that the contacts (14, 16) are open in the first position of the connecting
element (20) and are closed in the second position of the connecting element (20).
5. Disconnecting arrangement (10) according to Claim 4, characterized in that the disconnecting arrangement (10) comprises a control device (40) for controlling
an electric current flowing through the coil element (36) of the at least one actuating
apparatus (18), said control device being designed to reduce the electric current
flowing through the coil element (36) if the connecting element (20) draws close to
the first or second position.
6. Disconnecting arrangement according to Claim 4 or 5, characterized in that the control device comprises a bridge circuit comprising semiconductor switches.
7. Disconnecting arrangement (10) according to one of Claims 4 to 6, characterized in that the disconnecting arrangement (10) has a damping element for reducing a movement
velocity of the connecting element (20).
8. Disconnecting arrangement (10) according to one of Claims 4 to 7, characterized in that the disconnecting arrangement (10) has an emergency switching element (60) for closing
the contacts (14, 16) of the vacuum interrupter (12).
9. Disconnecting arrangement according to one of Claims 4 to 8, characterized in that the disconnecting arrangement (10) comprises two actuating apparatuses (18, 18')
and two vacuum interrupters (12, 12'), wherein the control device (40) is designed
to control the electric current flowing through the coil element (36) of the first
of the two actuating apparatuses (18) and the electric current flowing through the
coil element (36') of the second of the two actuating apparatuses (18') in a manner
temporally offset with respect to one another.
1. Dispositif (18) de réglage d'un tube (12) de commutation sous vide, comprenant
- un élément (20) de liaison, qui peut être relié à un contact (16) électrique du
tube (12) de commutation sous vide et
- un dispositif (28) de réglage électromagnétique, pour déplacer l'élément (20) de
liaison entre une première et une deuxième position,
- une culasse (22) de maintien, par rapport à laquelle l'élément (20) de liaison peut
être déplacé relativement et qui comprend un premier élément (24) magnétique, dans
lequel
- le premier élément (24) magnétique donne un premier et un deuxième circuit magnétique
dans la culasse (22) de maintien et
- une armature (26) de maintien ferromagnétique, qui est montée sur l'élément (20)
de liaison, dans lequel
- l'armature (26) de maintien se trouve dans la première position de l'élément (20)de
liaison, dans le premier circuit magnétique et dans la deuxième position de l'élément
(20) de liaison, dans le deuxième circuit magnétique et dans lequel
- l'élément (20) de liaison est, dans la première et dans la deuxième position, retenu
de manière stable par une force magnétique entre la culasse (22) de maintien et l'armature
(26) de maintien,
caractérisé en ce que
- le dispositif (28) de réglage électromagnétique a un deuxième élément (30) magnétique
et un élément (36) de bobine, qui est mobile par rapport au deuxième élément (30)
magnétique et qui est relié à l'élément (20) de liaison.
2. Dispositif (18) de réglage suivant la revendication 1, caractérisé en ce que le premier et le deuxième éléments ((24, 30) magnétiques sont constitués d'une seule
pièce sous la forme d'un système magnétique.
3. Dispositif (18) suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'armature (26) de maintien et l'élément (36) de bobine sont constitués d'une seule
pièce sous la forme d'un système de bobine.
4. Dispositif (10) sectionneur pour le sectionnement d'un circuit électrique comprenant
- au moins un tube (12) de commutation sous vide, qui a deux contacts (14, 16) électriques
et
- au moins un dispositif (18) de réglage suivant l'une des revendications 1 à 3, l'élément
(20) de liaison du au moins un dispositif (18) de réglage étant relié à l'un des contacts
(14, 16) du au moins un tube (12) de commutation sous vide, de manière à ouvrir les
contacts (14, 16) dans la première position de l'élément (20) de liaison et à les
fermer dans la deuxième position de l'élément (20) de liaison.
5. Dispositif (10) de sectionnement suivant la revendication (4), caractérisé en ce que le dispositif (10) de sectionnement comprend un dispositif (40) de commande, pour
commander un courant électrique passant dans l'élément (36) de bobine du au moins
un dispositif (18) de réglage et constitué pour réduire le courant électrique passant
dans l'élément (36) de bobine, si l'élément (20) de liaison s'approche de la première
ou de la deuxième position.
6. Dispositif suivant la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que le dispositif de commande comprend un circuit en pont ayant des interrupteurs à semi-conducteur.
7. Dispositif (10) suivant l'une des revendications 4 à 6, caractérisé en ce que le dispositif du sectionnement, pour diminuer une vitesse de déplacement d'un élément
(20) de liaison.
8. Dispositif (10) suivant l'une des revendications 4 à 7, caractérisé en ce que le dispositif (10) de sectionnement a un élément (60) de commutation d'urgence pour
fermer les contacts (14, 16) du tube (12) de commutation sous vide.
9. Dispositif (10) suivant l'une des revendications 4 à 8, caractérisé en ce que le dispositif (10) de sectionnement comprend deux dispositif (18, 18') de réglage
et deux tubes (12, 12') de commutation sous vide, le dispositif (40) de commande étant
constitué pour commander, l'un par rapport à l'autre, de manière décalée dans le temps,
le courant électrique passant dans l'élément (36) de bobine du premier des deux dispositifs
(18) de réglage et celui passant dans l'élément (36') de la bobine des deux dispositifs
(18') de réglage.