[0001] Die Erfindung betrifft einen Sportschuh mit einer Schale aus Hartkunststoff, einem
zumindest abschnittsweise darin aufgenommen Innenschuh oder einer anderen Innenauskleidung,
wenigstens einer Spannschnalle an der Schale zur Veränderung von dessen Aufnahmeweite,
einem bandförmigen Spannmittel, das mit einem Umlenkelement in Eingriff bringbar ist,
welches bandförmige Spannmittel mit einem Klettverschluss versehen und zur einstellbaren
Begrenzung der Öffnungsweite des oberen Abschnittes des Sportschuhs vorgesehen ist,
welcher Klettverschluss eine erste Klettfläche und eine mit der ersten Klettfläche
korrespondierende, weitere Klettfläche umfasst, die durch Aneinanderdrücken und voneinander
Entfernen in und außer Haftwirkung versetzbar sind, wie dies im Anspruch 1 angegeben
ist.
[0002] Aus der
AT 503 765 B1, welche auf die Anmelderin zurückgeht, ist ein Sportschuh mit einer äußeren Schale
aus formgespritztem Kunststoff bekannt, welche eine Vorderfußschale und eine daran
anschließende Schuhmanschette umfasst. In der Schale ist ein vergleichsweise weichelastischer
Innenschuh zumindest teilweise aufgenommenen. Insbesondere ist ein Schischuh mit zumindest
einem im oberen Endabschnitt der Schuhmanschette angeordneten, um den oberen Endabschnitt
der Schuhmanschette verlaufenden, bandförmigen Spannmittel vorgeschlagen, welches
zur Ausübung einer elastischen Vorspannung auf die Schuhmanschette vorgesehen ist.
Dieses bandförmige Spannmittel ist innerhalb seiner gesamten Längserstreckung dehnungsfest
ausgebildet und das bandförmige Spannmittel ist im Einsatz- oder Aktivzustand an zumindest
einem elastisch nachgiebigen Element abgestützt, welches zwischen der Schuhmanschette
und dem bandförmigen Spannmittel angeordnet ist. Alternativ ist das bandförmige Spannmittel
als teilweise um die Schuhmanschette verlaufendes Spannmittel ausgeführt und an zumindest
einem seiner Enden an einem schuhfest montierten, elastisch nachgiebigen Element befestigt.
Gemäß dieser vorbekannten Ausführung kann das bandförmige Spannmittel zwar in einem
bestimmten Weitenbereich eingestellt und fixiert werden, jedoch ist der verfügbare
Einstellbereich dieses bandförmigen Spannmittels vor allem für Sportschuhe zur Ausübung
des Touren-Schisports nur bedingt zufriedenstellend.
[0003] Ein Sportschuh mit einem ringförmig verlaufenden Spannmittel für die Schuhmanschette
ist weiters aus der
US 6,026,594 A bekannt. Dieses Spannmittel zur Weitenbegrenzung bzw. Einengung des oberen Endabschnittes
der Schuhmanschette besteht dabei aus mehreren, insbesondere aus drei seriell aneinander
gereihten und an ihren Enden kettenartig miteinander verbundenen bzw. verbindbaren
Riemenelementen. Das zentrale bzw. mittlere Riemenelement des im Gebrauchszustand
ringförmig geschlossenen Spannmittels ist dabei elastisch dehnbar ausgeführt. Die
an den Endabschnitten des elastischen Riemenelements jeweils anschließenden Riemenelemente
sind in ihren vom elastischen Riemenelement abgewandten Endabschnitten über ein schnallenartiges
Einstellmittel fest miteinander verbindbar, wodurch die wirksame Länge des Spannmittels
individuell eingestellt werden kann. Im Einsatzzustand, in welchem das Spannmittel
aktiv ist, wird aufgrund des elastischen Riemenabschnittes ein relativ konstanter
Druck direkt auf die Schuhmanschette und indirekt auf jenen Abschnitt des Innenschuhs
ausgeübt, der den Unterschenkel des Benutzers umgibt. D.h., dass ein aktiviertes Spannmittel
unter Zwischenschaltung der äußeren, harten Schuhmanschette eine bestimmte Vorspannkraft
auf den Innenschuh und somit in weiterer Folge auf den Unterschenkel des Benutzers
ausübt. Mit diesem elastischen Riemenabschnitt soll eine Lockerung der Schuhmanschette
bzw. eine Bildung von Freiräumen zwischen dem Unterschenkel und der Schuhmanschette
auch nach längerer Einsatzdauer, innerhalb der eine Vielzahl von Belastungs- und Entlastungsbewegungen
auftreten, vermieden werden. Insbesondere soll mit dieser Ausführung ein möglichst
konstanter Druck zwischen dem Bein des Benutzers und dem Schuh auch längerfristig
beibehalten werden. Diese vorbekannte Ausführung besitzt den Nachteil, dass als Verschlussvorrichtung
eine Druckschnalle vorgesehen ist, welche vor allem beim Tragen von Handschuhen schwierig
zu bedienen ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bandförmiges Spannmittel
für einen Sportschuh zu schaffen, welches einen vergrößerten Einstellbereich aufweist
und trotzdem einen möglichst hohen Bedienkomfort bietet.
[0005] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 1 gelöst. Insbesondere
ist ein Klettverschlusssystem vorgesehen, welches zumindest drei Teilabschnitte bzw.
drei in struktureller Hinsicht abwechselnd aufeinanderfolgende Klettflächen umfasst.
Dadurch kann in einem ersten Verwendungszustand bzw. in einem typischen Spann- und
Einsatzzustand des bandförmigen Spannmittels ein fester Halt des Wadenabschnittes
eines Benutzers im Sportschuh erreicht werden. In einem zweiten Verwendungszustand,
in welchem des bandförmige Spannmittel zwar weiterhin ringförmig geschlossen ist,
jedoch einen relativ großen Schlingendurchmesser aufweist, ist für den Wadenabschnitt
eines Benutzers ein vergleichsweise großer Bewegungsspielraum gegenüber dem Sportschuh,
insbesondere gegenüber dessen Schaft bzw. Manschette, ermöglicht. Dabei ist das Spannband
auch in diesem zweiten Verwendungszustand ausreichend fixiert und ringförmig geschlossen,
sodass keines seiner beiden Enden lose am Schuh hängt. Insbesondere ist damit ein
Verschlussmittel in Form eines Klettverschlusssystems geschaffen, welches eine rasche
und unkomplizierte Bedienung ermöglicht und zugleich einen hohen Handhabungskomfort
bietet.
[0006] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung liegt auch darin, dass das bandförmige
Spannmittel durch das Vorhandensein von zumindest drei Teilabschnitten, welche als
Klettverschluss-Komponenten ausgebildet sind, zumindest zwei funktional markant unterschiedliche
Gebrauchsstellungen offeriert. Dabei ist die erste Gebrauchsstellung eine Geschlossenstellung
des Sportschuhs, in der das bandförmige Spannmittel am Schaft des Sportschuhs relativ
enganliegend und weitenbegrenzend fixiert werden kann, sodass das bandförmige Spannmittel
dem Träger des Sportschuhs zusätzlichen Halt gibt. Zudem kann das bandförmige Spannmittel
in einer zweiten Gebrauchsstellung des Sportschuhs fixiert werden, in der ebenso eine
Geschlossenstellung vorliegt. In dieser zweiten Geschlossenstellung ist das bandförmige
Spannmittel jedoch nicht enganliegend gegenüber dem Schaft, sondern besonderes locker
um den Schaft des Sportschuhs geschlungen, sodass dem Sportschuhträger hohe Bewegungsfreiheit
in Bezug auf die Schuhmanschette bzw. den Schaft des Sportschuhs geboten werden kann.
Dadurch kann erreicht werden, dass der Sportschuh dem Benutzer eine gesteigerte Funktionalität
und einen möglichst hohen Tragekomfort bietet. Dies wird durch die erfindungsgemäße
Ausbildung sowohl in dem durch die Spannschnallen geschlossenen Zustand des Sportschuhs,
als auch in einem offenen Zustand der Spannschnallen und des Sportschuhs erreicht.
Weiters kann durch die Fixierung des bandförmigen Spannmittels in seiner zweiten Gebrauchs-
bzw. Geschlossenstellung erreicht werden, dass das bandförmige Spannmittel nicht lose
am Sportschuh hängt, und somit nicht zu einer Stolperfalle wird, wodurch die passive
Sicherheit des Sportschuhs erhöht wird.
[0007] Entsprechend einer Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die mittlere Klettfläche
des bandförmigen Spannmittels mit einer Vielzahl von Schlaufen versehen ist und die
erste sowie dritte Klettfläche jeweils mit einer Vielzahl von Widerhaken versehen
sind, welche mit den Schlaufen der zweiten Klettfläche in und außer Klettverbindung
versetzbar sind. Vorteilhaft ist hierbei, dass durch die abwechselnde Ausbildung von
Widerhaken und Schlaufen die Funktionalität des Sportschuhs gesteigert werden kann,
indem ein Spannband mit zwei markant unterschiedlichen Verschlussstellungen bzw. Geschlossenstellungen
bereitgestellt ist, ohne dass sie Länge des bandförmigen Spannbandes wesentlich gesteigert
werden muss.
[0008] Ferner kann vorgesehen sein, dass die erste und die zweite Klettfläche eine zumindest
annähernd gleiche Länge aufweisen und die dritte Klettfläche zwischen 5 % und 20 %,
insbesondere zwischen 8 % und 12 %, der Länge der ersten oder zweiten Klettfläche
aufweist. Vorteilhaft ist bei dieser Maßnahme, dass durch eine zumindest annähernd
gleich lange Ausführung des ersten und des zweiten Teilabschnittes erreicht werden
kann, dass der Sportschuh in der Geschlossenstellung des bandförmigen Spannmittels
einen ausreichenden Einstellbereich zum Einstellen der Schaftweite des Sportschuhs
aufweist. Weiters kann durch eine vergleichsweise kurze Ausführung des dritten Teil-
bzw. Klettabschnittes erreicht werden, dass die relativ weit geöffnete Geschlossenstellung
des bandförmigen Spannmittels unter maximaler Ausnützung der Bandlänge realisiert
werden kann.
[0009] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die dritte Klettfläche eine Länge zwischen
1 cm und 3 cm aufweist und eine Länge der ersten, sowie der zweiten Klettfläche jeweils
zwischen 10 cm und 25 cm beträgt. Vorteilhaft ist hierbei, dass durch diese Längenaufteilung
die entsprechende Multi-Funktionalität des bandförmigen Spannmittels optimal erreicht
werden kann, und dass das bandförmige Spannmittel trotzdem möglichst materialsparend
aufgebaut werden kann.
[0010] Ferner kann es zweckmäßig sein, dass das Umlenkelement an dem zur dritten Klettfläche
gegenüberliegenden Ende des bandförmigen Spannmittels befestigt ist, sodass das bandförmige
Spannmittel zu einer Schlinge formbar ist und sich dabei ringförmig um den Schaft
des Sportschuhs erstreckt. Vorteilhaft ist hierbei, dass das bandförmige Spannmittel
kompakt aufgebaut und als einstückiges Element am Sportschuh befestigt werden kann.
Außerdem wird dadurch nach dem Hindurchführen des distalen Endes des bandförmigen
Spannmittels eine BandUmlenkung ermöglicht, welche den Bedienkomfort und die mit dem
bandförmigen Spannmittel erzielbare Spann- bzw. Zurrkraft begünstigt. Insbesondere
ist dadurch eine EinhandBedienung unter Aufbringung hoher Zug- bzw. Spannkräfte möglich.
[0011] Weiters kann vorgesehen sein, dass die dritte Klettfläche mittels eines elastischen
Kopplungselementes am bandförmigen Spannmittel befestigt und somit bei Aufbringung
von Zugkräften unter elastisch rückstellender Wirkung relativ zur zweiten Klettfläche
des bandförmigen Spannmittels verstellbar gehaltert ist. Vorteilhaft ist hierbei,
dass durch diese Maßnahme eine gewisse Flexibilität bzw. eine elastische Längenvariabilität
des bandförmigen Spannmittels in der zweiten bzw.in ihrer relativ weit geöffneten
Geschlossenstellung realisiert werden kann. Insbesondere kann dadurch eine elastische
Dehnung und Rückstellung des bandförmigen Spannmittels erzielt werden, was den Gehkomfort
verbessern kann. Dies ist vor allem in Verbindung mit einem sogenannten Touren-Schischuh
zweckmäßig. Darüber hinaus wird dadurch erreicht, dass die besonders weit bzw. maximal
geöffnete Geschlossenstellung des bandförmigen Spannmittels relativ zuverlässig auch
dann beibehalten werden kann, wenn die dritte Klettfläche relativ klein dimensioniert
ist. Insbesondere können dadurch ruckartige Abreiß- bzw. Zugbelastungen abgefangen
bzw. gedämpft werden, ohne dass sich die dritte, relativ kleinflächige Klettfläche
in unerwünschter Weise von der zweiten Klettfläche ablöst.
[0012] Entsprechend einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass angrenzend an zumindest
eine der drei Klettflächen am bandförmigen Spannmittel ein Teilabschnitt ausgebildet
ist, welcher keine Klettwirkung aufweist. Vorteilhaft ist hierbei, dass durch diese
Maßnahme der Einsatz von relativ teurem Klettmateriales möglichst reduziert werden
kann.
[0013] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Länge des bandförmigen Spannmittels oder die
Länge bzw. Position der ersten und zweiten Klettfläche derart bemessen ist, dass in
einem gebrauchstypischen, aktiven Begrenzungszustand des bandförmigen Spannmittels
lediglich die dritte Klettfläche in Überdeckung zur zweiten Klettfläche liegt und
an der zweiten Klettfläche haftet, sodass ein relativ großer Umschlingungsdurchmesser
des bandförmigen Spannmittels gebildet und eine relativ große, vom bandförmigen Spannmittel
begrenzte Aufweitung des oberen Abschnittes des Sportschuhs ermöglicht ist. Dadurch
kann ein Geh- bzw. Komfortmodus bereitgestellt werden, welcher eine hohe Bewegungsfreiheit
des Wadenabschnittes des Benutzers gegenüber der Schuhmanschette bietet. Insbesondere
kann hierfür auch die wenigstens eine Spannschnalle im oberen Abschnitt des Sportschuhs
maximal gelockert bzw. ausgehängt werden und besteht dabei für den Benutzer trotzdem
ausreichender Halt im entsprechenden Sportschuh.
[0014] Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass die Länge
des bandförmigen Spannmittels oder die Länge bzw. Position der ersten und zweiten
Klettfläche derart bemessen ist, dass in einem gebrauchstypischen, aktiven Begrenzungszustand
des bandförmigen Spannmittels die dritte Klettfläche in Überdeckung zur strukturell
identisch ausgebildeten, ersten Klettfläche oder in Überdeckung zum Teilabschnitt
ohne Klettwirkung liegt, sodass die dritte Klettfläche eine am bandförmigen Spannmittel
nicht anhaftende, insbesondere davon abstehende oder losgelöste, mit der Hand leicht
ergreifbare Grifflasche ausbildet. Vorteilhaft ist hierbei, dass das bandförmige Spannmittel
vom Benutzer auch dann besonders leicht geöffnet werden kann, wenn der Benutzer Handschuhe
trägt. Dies ist vor allem in Verbindung mit Schischuhen für den Touren- bzw. Alpin-Schisport
von wesentlichem Nutzen. Die Handhabung des bandförmigen Spannmittels kann dadurch
überaus rasch, unkompliziert und auch unter widrigen Umgebungsbedingungen mit hohem
Nutzungskomfort vorgenommen werden.
[0015] Schließlich kann vorgesehen sein, dass das bandförmige Spannmittel einen zumindest
annähernd längsmittig verlaufenden Schlitz aufweist, durch den das bandförmige Spannmittel
entlang seiner Längsrichtung zumindest abschnittsweise geteilt ist. Vorteilhaft ist
hierbei, dass durch die Teilung entlang der Längsrichtung erreicht werden kann, dass
ein Teil des bandförmigen Spannmittels auf dem Schaft des Sportschuhs aufliegt, während
ein weiterer Teil des bandförmigen Spannmittels direkt auf dem Innenschuh bzw. auf
dessen Zunge anliegen kann. Die Spannwirkung bzw. die Aufteilung und Zuordnung der
Spannkräfte auf die Manschette und auf den Innenschuh, insbesondere auf dessen Zunge,
kann dadurch effektiv verbessert werden.
[0016] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0017] Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Sportschuhs, insbesondere eines Skischuhes, mit einem bandförmigem
Spannmittel im oberen Abschnitt der Schuhmanschette;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Schuhmanschette eines Sportschuhs, wobei das bandförmige Spannmittel
in geschlossener, eng anliegender Stellung vorliegt;
- Fig. 3
- die Schuhmanschette und das bandförmigem Spannmittel gemäß Fig. 2, wobei das bandförmige
Spannmittel in geschlossenem, jedoch locker und weitläufig um die Schuhmanschette
geführtem Zustand vorliegt;
- Fig. 4
- eine gestreckte Ansicht des bandförmigen Spannmittels;
- Fig. 5
- eine Weiterbildung des bandförmigen Spannmittels nach Fig. 4.
[0018] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0019] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines beispielhaften Sportschuhs 1, welcher
hierbei als Skischuh ausgeführt ist.
[0020] Anstelle des beispielhaft dargestellten Schischuhs kann der entsprechende Sportschuh
1 auch durch einen Roll- oder Eislaufschuh, einen Snowboardschuh oder dgl. gebildet
sein. Insbesondere ist als gattungsgemäßer Sportschuh 1 jeder Schuh zu verstehen,
der eine äußere, vergleichsweise steife Schale 2 bzw. wenigstens einen relativ steifen
Manschetten- bzw. Schaftabschnitt und einen darin eingesetzten, vergleichsweise weichen
und nachgiebigen Innenschuh 3 umfasst.
[0021] Der dargestellte Skischuh 1 besteht im Wesentlichen aus einer Schale 2 und einem
Innenschuh 3. Der Innenschuh 3 besteht bevorzugt aus Schaumkunststoff und textilen
Materialien, um dem Benutzer einen möglichst hohen Tragekomfort zu bieten, wenn der
Fuß des Benutzers im Skischuh 1, insbesondere im Innenschuh 3 aufgenommen ist. Der
Innenschuh 3 kann dabei gegenüber der Schale 2 herausnehmbar oder auswechselbar ausgeführt
sein oder aber dauerhaft mit der Schale 2 verbunden, insbesondere verklebt oder vernäht
sein. Entsprechend einer besonders zweckmäßigen Ausführung ist der Sportschuh 1 als
Tourenskischuh ausgebildet, wobei hier der Innenschuh 3 meist schnürbar ausgeführt
ist. Alternativ ist der Sportschuh 1 als Alpinskischuh ausgeführt, wobei hier der
Innenschuh 3 meist nicht über eigene Schließ- bzw. Befestigungsmittel verfügt.
[0022] Die äußere, bevorzugt mittels einem Kunststoff-Spritzgussverfahren hergestellte Schale
2 kann auch eine Mehrzahl von Durchbrüchen aufweisen und somit auch eine rahmen- bzw.
käfigartige Haltestruktur für den Innenschuh 3 bilden. Die äußere Schale 2 um den
Innenschuh 3 dient zur möglichst effizienten bzw. möglichst verzögerungsfreien Übertragung
von Kräften zwischen dem Fuß des Benutzers und dem jeweiligen Sportgerät, auf welchem
der Skischuh befestigt ist bzw. angeordnet wird.
[0023] In beiden Ausführungsvarianten eines Skischuhs, sei es als Tourenskischuh oder als
Alpinskischuh, wird der Innenschuh 3 in der Schale 2 aufgenommen und kann ein vom
Innenschuh 3 aufgenommener Fuß durch Verringerung des Volumens der Schale 2 im Innenschuh
3 gehalten werden. Die Verringerung des Volumens der Schale 2 erfolgt durch Spannschnallen
4, wobei an einem Skischuh 1 je nach Ausführungsmodell eine unterschiedliche Anzahl
von Spannschnallen 4 an der Schale 2 angeordnet sein kann.
[0024] Die Schale 2 umfasst bevorzugt eine Unterschale 7 zur Aufnahme des Vorderfußes und
einen an die Unterschale 7 anschließenden Schaft 6, welcher den unteren Beinabschnitt
eines Benutzers zumindest abschnittsweise umgibt bzw. aufnimmt. Der Schaft 6 - auch
als Schuhmanschette bekannt - ist bevorzugt als baulich eigenständiges Element ausgeführt
und über zumindest ein Drehgelenk 5 mit der Unterschale 7 verbunden. Diese gelenkige
Verbindung kann selbstverständlich auch Verbindungsmittel umfassen, die eine kombinierte
translatorische und rotatorische Kopplung ermöglichen. Alternativ ist es auch möglich,
die Schale 2 einstückig auszubilden und in der Schale 2 eine Verformungszone auszubilden,
welche dem Rist- bzw. Beugebereich zwischen dem Fuß und dem Unterschenkel zugeordnet
ist, um Abwinkelungen zwischen der Unterschale 7 und dem Schaft 6 zu ermöglichen.
[0025] Wie in Fig. 1 dargestellt, können an der Unterschale 7 sowie am Schaft 6 jeweils
zwei Spannschnallen 4 angeordnet sein. Es sind aber auch Ausführungen mit zwei oder
drei Spannschnallen 4 möglich. Am Schaft 6 des Sportschuhs 1 ist weiters ein bandförmiges
Spannmittel 8 angeordnet, durch welches ein im Sportschuh 1 aufgenommener Fuß, insbesondere
der untere Beinabschnitt eines Benutzers, zusätzlich stabilisiert werden kann. Das
bandförmige Spannmittel 8 für den Schaft 6 erstreckt sich, wie aus Fig. 1 beispielhaft
ersichtlich ist, bevorzugt durchgehend, insbesondere ringartig, über den Umfang des
oberen Endabschnittes des Sportschuhs 1.
[0026] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Schaft 6 eines Skischuhs 1, wobei das bandförmige
Spannmittel 8 in einem geschlossenen, die Aufweitung des Schafts 6 begrenzenden Zustand
dargestellt ist. Ein Innenschuh ist aufgrund besserer Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0027] In der nachfolgenden Beschreibung ist unter der Bezeichnung Schaft 6 auch der von
dem äußeren Schaft 6 zumindest teilweise umschlossene, obere Abschnitt des Innenschuhs,
welcher in den Fig. 2 und 3 nicht dargestellt ist, zu verstehen.
[0028] Dem bandförmigen Spannmittel 8, das zumindest abschnittsweise riemenartig ausgebildet
ist, ist wenigstens ein Klettverschluss 9 zugeordnet, über welchen die effektiv wirksame
Länge, d.h. die Umschlingungsweite bzw. die Vorspannung des bandförmigen Spannmittels
8 gegenüber dem Schaft 6 entsprechend den individuellen Wünschen des Benutzers eingestellt
bzw. angepasst werden kann. Via dieses bandförmige Spannmittels 8 ist also entweder
eine relativ lockere oder eine weitestgehend spielfreie Festlegung des Schaftes 6
gegenüber dem Bein eines Benutzers ermöglicht, wobei das bandförmige Spannmittel 8
via den Klettverschluss 9 aktiviert, d.h. gespannt, und deaktiviert, d.h. gelockert,
werden kann. Vor allem um einen möglichst einfachen Ausstieg aus dem Sportschuh 1
bzw. einen mühelosen Einstieg in den Sportschuh 1 zu ermöglichen, ist durch entsprechende
Betätigung des Klettverschlusses 9 eine Lockerung des bandförmigen Spannmittels 8
erforderlich bzw. zweckmäßig.
[0029] Im aktiven Einsatzzustand verläuft das bandförmige Spannmittel 8 bevorzugt ringförmig
geschlossen um den Schaft 6 und den Innenschuh 3, wie dies aus einer Zusammenschau
der Fig. 1 und 2 ersichtlich ist. Alternativ kann der Umschlingungswinkel des bandförmigen
Spannmittels 8 gegenüber dem Schaft 6 auch weniger als 360 ° betragen. D.h., dass
das bandförmige Spannmittel 8 auch nur über Teilabschnitte des Umfangs des Schaftes
6 verlaufen kann. In diesem Fall kann vorgesehen sein, dass das bandförmige Spannmittel
8 aus zwei separaten Bandabschnitten zusammengesetzt ist, wobei jeder Bandabschnitt
jeweils mittels eines in den Fig. 2, 3 mit strichpunktierten Linien angedeuteter Befestigungsmittel
10 am Schaft 6 befestigt ist. Bevorzugt ist jedoch das bandförmige Spannmittel 8 als
einstückiges, umlaufendes Band ausgeführt, welches vorzugsweise an einer rückwärtigen
Aufnahmestelle des Schaftes 6 unverlierbar gehaltert bzw. am Schaft 6 fixiert ist.
[0030] Entsprechend einer zweckmäßigen Ausführung ist es auch möglich, dass sich das bandförmige
Spannmittel 8 im Einsatzzustand bzw. im aktiv gespannten Zustand an zumindest einem
elastischen Element 11 abstützt, welches zwischen dem Schaft 6 und dem bandförmigen
Spannmittel 8 angeordnet ist. Dieses elastische Element 11 stellt dabei eine hinsichtlich
des Stellweges begrenzte, elastische Verformungszone zwischen dem Schaft 6 und dem
bandförmigen Spannmittel 8 dar. Insbesondere ist es aufgrund der Zwischenschaltung
des elastischen Elementes 11 zwischen dem im Wesentlichen dehnungsfesten, bandförmigen
Spannmittel 8 und dem Schaft 6 möglich, dass sich der Schaft 6 bei Belastungen durch
den Fuß bzw. das Bein des Benutzers entgegen der Widerstandskraft des elastischen
Elementes 11 aufweiten bzw. dehnen kann, bis schließlich die Gegenkräfte des bandförmigen
Spannmittels 8 und des elastischen Elementes 11, beziehungsweise der Spannschnallen
4, derart hoch sind, dass eine weitere Aufweitung des Schaftes 6 unterbunden wird.
Der Aufweitungswiderstand des Schaftes 6 kann dabei aufgrund der Charakteristik des
zwischengeschalteten, elastischen Elementes 11 annähernd progressiv ansteigen.
[0031] Neben der Ausgleichs- bzw. Abfederungsfunktion kann ein bandförmiges Spannmittel
8 mit einem an diesem angeordneten, elastisch nachgiebigen Element 11 auch eine Vorspannfunktion
erfüllen, welche es ermöglichen kann, dass das bandförmige Spannmittel 8 möglichst
fortwährend eine definierte Vorspannung auf den Schaft 6 ausübt. Dies vor allem auch
dann, wenn auf das bandförmige Spannmittel 8 wechselnde Belastungs- und Entlastungsvorgänge
einwirken. Insbesondere kann dadurch erreicht werden, dass das bandförmige Spannmittel
8 auch nach zahlreichen Belastungs- und Entlastungsvorgängen des Schaftes 6 nicht
bzw. nur unwesentlich gelockert wird.
[0032] Das bandförmige Spannmittel 8 verläuft im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß den
Fig. 2 und 3 ringförmig geschlossen um den Schaft 6. Dabei kann das bandförmige Spannmittel
8 zumindest abschnittsweise auch am Innenschuh 3 bzw. an dessen Zunge anliegen. Das
bandförmige Spannmittel 8 ist hierbei als einstückiges Band ausgeführt, welches an
seinem ersten Ende ein Umlenkelement 12, beispielsweise eine Öse, eine Lasche oder
einen Bügel aufweist, über welches Umlenkelement 12 das zweite Ende des bandförmigen
Spannmittels 8 umlenkbar ist, um die Spannweite und die Vorspannung bzw. den Durchmesser
des bandförmigen Spannmittels 8 variieren zu können. Das am Umlenkelement 12 umgelenkte
Ende des bandförmigen Spannmittels 8 ist sodann in der gewünschten Einstellweite bzw.
Vorspannung festlegbar. Hierfür ist am bandförmigen Spannmittel 8 bzw. für das bandförmige
Spannmittel 8 wenigstens ein Klettverschluss 9 vorgesehen.
[0033] Der Klettverschluss 9 besteht aus wenigstens einem ersten Teilabschnitt, dessen Oberfläche
mit einer Vielzahl von flexiblen Widerhaken versehen ist, und aus wenigstens einem
weiteren Teilabschnitt, dessen Oberfläche mit einer Vielzahl von korrespondierenden
Schlaufen versehen ist. Diese Oberflächen in Form von zumindest zwei korrespondierenden
Klettflächen 13, 14 können reversibel miteinander in Verbindung gebracht werden, um
eine gewisse Scherkraft aufnehmen zu können bzw. dieser standhalten zu können. Zur
Aktivierung der Klettverbindung werden - wie an sich bekannt - die beiden Klettflächen
13, 14 aneinander gedrückt, um zumindest einige der flexiblen Widerhaken in die Schlaufen
zu drücken, an denen sie einhaken, und somit für eine relativ feste Verbindung sorgen.
Diese Verbindung kann aufgrund ihrer konstruktiven Gestaltung Scherkräfte in paralleler
Richtung zu den Flachseiten des bandförmigen Spannmittels 8 gut aufnehmen. Dadurch
kann der Klettverschluss 9 vor allem Zugkräften bzw. Aufweitungskräften, welche auf
das ringförmige Spannmittel 8 einwirken, zuverlässig standhalten.
[0034] Das in den Fig. 2, 3 dargestellte bandförmige Spannmittel 8 weist zumindest drei
Teilabschnitte auf, wobei ein erster Teilabschnitt durch eine erste Klettfläche 13
gebildet ist. Dieser Teilabschnitt kann entsprechend einer praktikablen Ausführung
eine Länge zwischen 10 cm und 25 cm besitzen. An diesen ersten Teilabschnitt bzw.
an diese erste Klettfläche 13 ist ein zweiter Teilabschnitt bzw. eine zweite Klettfläche
14 bevorzugt unmittelbar angeschlossen oder mit geringem Abstand angereiht. An diese
zweite Klettfläche 14 ist ein dritter Teilabschnitt mit einer dritten Klettfläche
15 bevorzugt unmittelbar angeschlossen oder mit geringem Abstand angereiht. Zur Erzielung
der gewünschten Klettfunktion ist es wichtig, dass die erste Klettfläche 13 und die
zweite Klettfläche 14 unterschiedliche Oberflächenausbildungen aufweisen, wobei die
dritte Klettfläche 15 eine zur zweiten Klettfläche 14 unterschiedlich ausgeführte
Klett-Oberfläche aufweist. Beispielsweise können die erste und dritte Klettfläche
13 und 15 eine Oberfläche aufweisen, an der flexible Widerhaken ausgebildet sind.
Demgegenüber weist dann die zweite, dazwischen liegende Klettfläche 14 eine Oberfläche
auf, welche durch eine Vielzahl korrespondierender Schlaufen gebildet ist. Selbstverständlich
ist es auch möglich, dass die erste und dritte Klettfläche 13 und 15 eine Oberfläche
aufweisen, an der Schlaufen ausgebildet sind, wobei dann die zweite Klettfläche 14
eine Oberfläche besitzt, an welcher Widerhaken ausgebildet sind.
[0035] Die Oberfläche der zweiten Klettfläche 14 kann somit durch Andrücken an die Oberfläche
der ersten Klettfläche 13 oder durch Andrücken an die Oberfläche der dritten Klettfläche
15 längenvariabel gekoppelt bzw. mit nahezu stufenloser Längeneinstellbarkeit festgeklettet
werden.
[0036] In der in Fig. 2 dargestellten Zurr- bzw. Spannstellung des bandförmigen Spannmittels
8 ist die zweite Klettfläche 14 mit der ersten Klettfläche 13 in Überlappung gebracht
und in gegenseitigen Eingriff versetzt. Hierzu wird das freie Ende des bandförmigen
Spannmittel 8 von der Hand des Benutzers dermaßen in Zurrrichtung 16 gezogen, dass
es unter Ausnützung der Umlenkfunktion des Umlenkelementes 12 eine Schaftweite 17
des Schaftes 6 dermaßen verringert, dass das Bein des Benutzers fest im Sportschuh
1 bzw. Skischuh aufgenommen ist. Der Benutzer kann somit unter anderem via das bandförmige
Spannmittel 8 die Schaftweite 17 beziehungsweise den auf sein Bein ausgeübten Druck
regulieren.
[0037] Ist nun der vom Benutzer gewünschte Druck am Bein erreicht, so kann die zweite Klettfläche
14 in Richtung zur ersten Klettfläche 13 bewegt und gegen diese gedrückt werden, wodurch
eine bestimmte Geschlossen- bzw. Spannstellung des bandförmigen Spannmittels 8 erreicht
wird. Diese Geschlossen- bzw. Spannstellung kann je nach den Beinabmessungen des Benutzers
bzw. je nach den individuellen Bedürfnissen oder Erfordernissen variieren, was durch
die Überlappungsweite zwischen der ersten 13 und der zweiten Klettfläche 14 variabel
eingestellt bzw. reguliert werden kann.
[0038] Die erste Klettfläche 13 kann dabei gegenüber der dritten Klettfläche 15 nicht in
eine reversibel haftende Verbindung versetzt werden, da die erste 13 und die dritte
Klettfläche 15 dieselbe Oberflächenausprägung aufweisen bzw. von gleicher Type sind.
Somit kann die dritte Klettfläche 15 in einer Vielzahl von Spannstellungen des bandförmigen
Spannmittels 8 als Grifflasche 18 fungieren, welche auch mit Handschuhen gut zu ergreifen
ist. Folglich wird dadurch ein leichtes bzw. komfortables Öffnen des bandförmigen
Spannmittels 8 unterstützt.
[0039] Zum Öffnen des bandförmigen Spannmittels 8 wird dessen äußerstes Ende bzw. die entsprechend
ausgeführte Grifflasche 18 durch den Benutzer vom Sportschuh 1 bzw. vom Schaft 6 weggezogen,
sodass sich der erste 13 und der zweite Klettabschnitt 14 schälend voneinander lösen.
[0040] Dabei kann die Ringform des bandförmige Spannmittels 8 entweder vollständig geöffnet
werden, um den Sportschuh 1 auszuziehen. Es ist jedoch auch möglich, das bandförmige
Spannmittel 8 in einer relativ weiten bzw. lockeren Offenstellung zu fixieren, wenn
der Sportschuh 1 beispielsweise nicht ausgezogen werden soll, sondern für eine Pause
des Benutzers in einer komfortablen, relativ lockeren bzw. spannungsfreien Geschlossenstellung
verharren soll, wie dies in Fig. 3 angedeutet wurde.
[0041] Wie in Fig. 3 dargestellt, ist in dieser lockeren bzw. relativ spannungsfreien Geschlossenstellung
des bandförmigen Spannmittels 8 die dritte Klettfläche 13 in Richtung zur zweiten
Klettfläche 14 bewegt und gegen diese gedrückt, wodurch diese relativ lockere, weitläufige
Geschlossenstellung des bandförmigen Spannmittels 8 fixiert wird.
[0042] Fig. 4 zeigt in einer Draufsicht eine praktikable Ausführungsform eines einstückigen
bandförmigen Spannmittels 8, welches hierbei in langgestreckter Form dargestellt ist.
Dabei ist ersichtlich, dass der erste Teilabschnitt des bandförmigen Spannmittels
8, welcher die erste Klettfläche 13 trägt, direkt mit dem zweiten Teilabschnitt des
bandförmigen Spannmittels 8, welcher die zweite Klettfläche 14 trägt, verbunden sein
kann bzw. starr und unmittelbar daran anschließen kann. Alternativ dazu ist es auch
möglich, dass der erste und zweite Teilabschnitt des bandförmigen Spannmittels 8 bzw.
die erste und zweite Klettfläche 13, 14 via einen elastischen Teilabschnitt 19 miteinander
gekoppelt sind. Der zweite Teilabschnitt mit der zweiten Klettfläche 14 kann entweder
direkt, oder über einen weiteren Teilabschnitt 20 mit dem dritten Teilabschnitt bzw.
mit der dritten Klettfläche 15 verbunden sein. Der weitere Teilabschnitt 20, welcher
nicht als Klettverschluss ausgebildet ist, kann hierbei dehnungsfest, oder auch elastisch
nachgiebig ausgeführt sein. Es ist auch möglich, dass nach der dritten Klettfläche
15 ein weiterer Teilabschnitt 21 folgt, welcher nicht als Klettverschluss ausgebildet
ist und eine erweiterte Grifflasche 18 ausbildet. Analog dazu ist dem ersten Teilabschnitt
bzw. der ersten Klettfläche 13 ein Teilabschnitt 21 vorgeordnet, welcher nicht als
Klettverschluss ausgebildet ist und einen zugfesten Riemenabschnitt des bandförmigen
Spannmittels 8 ausbildet.
[0043] An diesem dehnungsfesten Teilabschnitt 21 des bandförmigen Spannmittels 8 ist das
Umlenkelement 12 derart mit dem bandförmigen Spannmittel 8 verbunden, beispielsweise
durch Vernähen, dass es die geforderten Zugkräfte zuverlässig aufnehmen kann. Der
erste 13, der zweite 14 und der dritte Klettabschnitt 15 definieren dabei den Klettverschluss
9 des bandförmigen Spannmittels 8.
[0044] Entsprechend einer zweckmäßigen Ausführungsform kann das bandförmige Spannmittel
8 einen zumindest annähernd längsmittig verlaufenden Schlitz 22 aufweisen, durch den
das bandförmige Spannmittel 8 entlang seiner Längsrichtung zumindest abschnittsweise
geteilt bzw. geschlitzt ist, wie dies in Fig. 4 mit strichlierten Linien beispielhaft
angedeutet wurde. Dadurch kann die Anpassungsfähigkeit bzw. die Druckverteilung des
bandförmigen Spannmittels 8 gegenüber dem Sportschuh 1 verbessert werden.
[0045] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des bandförmigen Spannmittels 8, wobei
für gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen
verwendet wurden, sodass die vorhergehenden Beschreibungsteile sinngemäß auf gleiche
Teile mit gleichen Bezugszeichen übertragbar sind. Gemäß dem in Fig. 5 veranschaulichten
Ausführungsbeispiel ist der dritte Teilabschnitt des bandförmigen Spannmittels 8,
welcher die dritte Klettfläche 15 trägt, schmäler ausgeführt, als die erste oder zweite
Klettfläche 13, 14. Die dritte Klettfläche 15 bzw. der entsprechende Teilabschnitt
des bandförmigen Spannmittels 8 bildet somit eine intuitiv zu bedienende bzw. leicht
erkennbare Grifflasche 18 aus.
[0046] Die dritte Klettfläche 15 ist dabei mittels eines elastischen Kopplungselementes
23 am bandförmigen Spannmittel 8 befestigt und somit bei Aufbringung von Zugkräften
unter elastisch rückstellender Wirkung relativ zur zweiten Klettfläche 14 des bandförmigen
Spannmittels 8 verstellbar gehaltert. Dieses elastische Kopplungselement 23, beispielsweise
in Art eines Bandes mit gewebten Gummifäden, ist dabei an seinem ersten Ende mit dem
zweiten Teilabschnitt bzw. mit der zweiten Klettfläche 14 verbunden, insbesondere
vernäht. Das zweite Ende des elastischen Kopplungselementes 23 ist hingegen mit dem
dritten Teilabschnitt bzw. mit der dritten Klettfläche 15 des bandförmigen Spannmittels
8 verbunden, insbesondere vernäht. Dadurch kann ein ausreichend weiter, elastisch
wirkender Stellweg generiert werden, ohne dass eine Überbeanspruchung des elastischen
Kopplungselementes 23 eintritt.
[0047] Entsprechend einer zweckmäßigen Maßnahme kann das elastische Kopplungselement 23,
insbesondere das elastisch nachgiebige Band, in seiner Ruhe- bzw. Ausgangsstellung
zumindest überwiegend innerhalb einer taschenartigen Aufnahme 24 aufgenommen sein.
Diese taschenartige Aufnahme 24 ist dabei durch eine tunnelähnliche bzw. zweischichtige
Ausführung des zweiten Teilabschnittes bzw. der zweiten Klettfläche 14 gebildet, wobei
sich diese taschenartige Aufnahme 24 zumindest über Teilabschnitte der Länge des zweiten
Teilabschnittes 14 des bandförmigen Spannmittels 8 erstreckt.
[0048] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des Sportschuhs 1 bzw.
des bandförmigen Spannmittels 8, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung
nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten desselben eingeschränkt
ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten
untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum
technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen
Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0049] Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und
beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische
oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0050] Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der
Beschreibung entnommen werden.
[0051] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mitumfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen
mit einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10
oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1, oder 5,5 bis 10.
[0052] Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1-5 gezeigten Ausführungen den Gegenstand
von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen, erfindungsgemäßen
Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.
[0053] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des Sportschuhs 1 dieser bzw. dessen Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
[0054]
- 1
- Sportschuh
- 2
- Schale
- 3
- Innenschuh
- 4
- Spannschnalle
- 5
- Drehgelenk
- 6
- Schaft
- 7
- Unterschale
- 8
- bandförmiges Spannmittel
- 9
- Klettverschluss
- 10
- Befestigungsmittel
- 11
- elastisches Element
- 12
- Umlenkelement
- 13
- erste Klettfläche
- 14
- zweite Klettfläche
- 15
- dritte Klettfläche
- 16
- Zurrrichtung
- 17
- Schaftweite
- 18
- Grifflasche
- 19
- elastischer Teilabschnitt
- 20
- Teilabschnitt
- 21
- Teilabschnitt
- 22
- Schlitz
- 23
- elastisches Kopplungselement
- 24
- taschenartige Aufnahme
1. Sportschuh (1) mit einer Schale (2) aus Hartkunststoff, einem zumindest abschnittsweise
darin aufgenommen Innenschuh (3) oder einer anderen Innenauskleidung, wenigstens einer
Spannschnalle (4) an der Schale (2) zur Veränderung von dessen Aufnahmeweite, einem
bandförmigen Spannmittel (8), das mit einem Umlenkelement (12) in Eingriff bringbar
ist, welches bandförmige Spannmittel (8) mit einem Klettverschluss (9) versehen und
zur einstellbaren Begrenzung der Öffnungsweite des oberen Abschnittes des Sportschuhs
(1) vorgesehen ist, welcher Klettverschluss (9) eine erste Klettfläche (13) und eine
mit der ersten Klettfläche (13) korrespondierende, weitere Klettfläche (14) umfasst,
die durch Aneinanderdrücken und voneinander Entfernen in und außer Haftwirkung versetzbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass in Bezug auf die Länge des bandförmigen Spannmittels (8) zumindest drei Teilabschnitte
mit Klettflächen (13, 14, 15) vorgesehen sind, die in wechselnder Abfolge durch erste
und weitere Klettflächen gebildet sind.
2. Sportschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Klettfläche (14) des bandförmigen Spannmittels (8) mit einer Vielzahl
von Schlaufen versehen ist und die erste (13) sowie dritte Klettfläche (15) jeweils
mit einer Vielzahl von Widerhaken versehen sind, welche mit den Schlaufen der zweiten
Klettfläche (14) in und außer Klettverbindung versetzbar sind.
3. Sportschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste (13) und die zweite Klettfläche (14) eine zumindest annähernd gleiche Länge
aufweisen und die dritte Klettfläche (15) zwischen 5 % und 20 %, insbesondere zwischen
8 % und 12 %, der Länge der ersten (13) oder zweiten Klettfläche (14) aufweist.
4. Sportschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Klettfläche (15) eine Länge zwischen 1 cm und 3 cm aufweist und eine Länge
der ersten (13), sowie der zweiten Klettfläche (14) jeweils zwischen 10 cm und 25
cm beträgt.
5. Sportschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkelement (12) an dem zur dritten Klettfläche (15) gegenüberliegenden Ende
des bandförmigen Spannmittels (8) befestigt ist, sodass das bandförmige Spannmittel
(8) zu einer Schlinge formbar ist und sich dabei ringförmig um den Schaft (6) des
Sportschuhs (1) erstreckt.
6. Sportschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Klettfläche (15) mittels eines elastischen Kopplungselementes (23) am
bandförmigen Spannmittel (8) festgelegt ist und somit bei Aufbringung von Zugkräften
unter elastisch rückstellender Wirkung relativ zur zweiten Klettfläche (14) des bandförmigen
Spannmittels (8) verstellbar gehaltert ist.
7. Sportschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass angrenzend an zumindest eine der drei Klettflächen (13, 14, 15) am bandförmigen Spannmittel
(8) ein Teilabschnitt (20) ausgebildet ist, welcher keine Klettwirkung aufweist.
8. Sportschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des bandförmigen Spannmittels (8) oder die Länge bzw. Position der ersten
und zweiten Klettfläche (13, 14) derart bemessen ist, dass in einem gebrauchstypischen,
aktiven Begrenzungszustand des bandförmigen Spannmittels (8) lediglich die dritte
Klettfläche (15) in Überdeckung zur zweiten Klettfläche (14) liegt und an der zweiten
Klettfläche (14) haftet, sodass ein relativ großer Umschlingungsdurchmesser des band-förmigen
Spannmittels (8) gebildet und eine relativ große, vom bandförmigen Spannmittel (8)
begrenzte Aufweitung des oberen Abschnittes des Sportschuhs (1) ermöglicht ist.
9. Sportschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des bandförmigen Spannmittels (8) oder die Länge bzw. Position der ersten
und zweiten Klettfläche (13, 14) derart bemessen ist, dass in einem gebrauchstypischen,
aktiven Begrenzungszustand des bandförmigen Spannmittels (8) die dritte Klettfläche
(15) in Überdeckung zur strukturell identisch ausgebildeten, ersten Klettfläche (13)
oder in Überdeckung zu einem Teilabschnitt (21) ohne Klettwirkung liegt, sodass die
dritte Klettfläche (15) eine am bandförmigen Spannmittel (8) nicht anhaftende, insbesondere
davon abstehende oder losgelöste, mit der Hand leicht ergreifbare Grifflasche (18)
ausbildet.
10. Sportschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bandförmige Spannmittel (8) einen zumindest annähernd längsmittig verlaufenden
Schlitz (22) aufweist, durch den das bandförmige Spannmittel (8) entlang seiner Längsrichtung
zumindest abschnittsweise geteilt ist.