(19)
(11) EP 2 886 198 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.2015  Patentblatt  2015/26

(21) Anmeldenummer: 14004298.7

(22) Anmeldetag:  19.12.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B02C 17/16(2006.01)
B02C 17/18(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 20.12.2013 DE 102013021756

(71) Anmelder:
  • NETZSCH Trockenmahltechnik GmbH
    95100 Selb (DE)
  • Nied, Roland
    86486 Bonstetten (DE)

(72) Erfinder:
  • Weiland, Lars-Peter
    95173 Schönwald (DE)
  • Nied, Roland
    86486 Bonstetten (DE)

(74) Vertreter: Reichert & Lindner Partnerschaft Patentanwälte 
Kaflerstrasse 15
81241 München
81241 München (DE)

   


(54) Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle und Mahlkörpermühe dafür


(57) Die Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle (1) mit einem Gehäuse (2), das einen Mahlraum (3) umgibt, in dem Mahlkörper (6) angeordnet und im Normalbetrieb zum Mahlen eines zu mahlenden Mahlgutes (5) in Bewegung versetzt werden, und einen Produkteinlass (4) sowie einen Produktauslass (11) enthält, zwischen denen das zu mahlende Mahlgut (5) durch die sich bewegenden Mahlkörper (6) strömt, wobei durch eine dem Produktauslass (11) vorgeschaltete Trenneinrichtung (9) Mahlkörper (6) im Normalbetrieb der Mahlkörpermühle (1) am Austritt aus dem Mahlraum (3) in den Produktauslass (11) gehindert werden, und wobei ferner durch die Trenneinrichtung (9) weiter durch den Produktauslass (11) gelangte Mahlkörper in einen nach oben geneigten Austragsstutzen (14) gelangen, von wo sie im Stillstand der Mahlkörpermühle (1) aus dem Austragsstutzen (14) durch den Produktauslass (11) in einen Rotorkörper (12) der Trenneinrichtung (9) geleitet werden und bei erneuter Betriebsaufnahme der Mahlkörpermühle (1) infolge der Drehung des Rotörkörpers (12) zurück in den Mahlraum (3) befördert werden. Ferner betrifft die Erfindung eine solche Mahlkörpermühle (1) zur Durchführung dieses Verfahrens.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle, wie z.B. eine Rührwerkskugelmühle, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Mahlkörpermühle zur Durchführung dieses Befriebsverfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.

[0002] Eine aus der Praxis bekannte Rührwerkskugelmühle, die ein Beispiel für allgemein eine Mahlkörpermühle 1 ist und in der Fig. 2 schematisch in einer Schnittansicht verdeutlicht ist, enthält einen von einem Gehäuse 2 umgebenen Mahlraum 3, in den durch einen Produkteinlass 4 zu zerkleinerndes Mahlgut 5 zugeführt wird. In dem Mahlraum 3 sind Mahlkörper 6 und ein Rührwerk 7 mit einem Rotor 8 enthalten, dessen Rotation für die intensive Bewegung der Mahlkörper 6 sorgt, wodurch das zu zerkleinernde Mahlgut 5 zerkleinert wird. Am axialen Ende des Rotors 8 befindet sich eine insbesondere mitdrehende Trenneinrichtung 9, die der Trennung zwischen einerseits Mahlkörpern 6 und noch weiter zu zerkleinerndem Mahlgut 5 sowie andererseits fertig gemahlenem Mahlgut 10 dient und einem Produktauslass 11 in dem Gehäuse 2 vorgeschaltet ist.

[0003] Die Trenneinrichtung 9 wird beispielsweise durch einen beschaufelten Rotorkörper 12 gebildet, der sich zusammen mit dem Rotor 8 dreht, und so gestaltet und betrieben, dass sie bzw. er Mahlkörper 6 nicht durchlassen soll, indem die Trenneinrichtung 9 insbesondere durch die Größe der Zwischenräume zwischen den Schaufeln 13 des beschaufelten Rotorkörpers 12 sowie die Drehbewegung des beschaufelten Rotorkörpers 12 die Mahlkörper 6 abweist und damit am Durchgang durch die Trenneinrichtung 9 aus dem Mahlraum 3 in den Produktauslass 11 hindert. Während bei Normalbetrieb der Mühle schon die Rotation der Trenneinrichtung 9 dafür sorgt, dass Mahlkörper 6 zuverlässig überwiegend daran gehindert werden, die Trenneinrichtung 9 zu durchqueren und die Mahlkörpermühle 1 bzw. deren Mahlraum 3 durch den Produktauslass 11 zu verlassen, kommt es besonders in Abbremsphasen des Rotors 8 dazu, dass vereinzelt Mahlkörper 6 infolge der geringeren Drehgeschwindigkeit des Rotors 8 und damit des beschaufelten Rotorkörpers 12 der Trenneinrichtung 9 durch letztere aus dem Mahlraum 3 in den Produktauslass 11 gelangen. Dies kann aber auch im Normalbetrieb erfolgen, wenn die Abmessungen von Mahlkörpern 6 verschleißbedingt abgenommen haben.

[0004] Solche aus dem Mahlraum 3 entkommene Mahlkörper müssen einerseits gesondert aus dem fertig gemahlenen Mahlgut 10 entfernt werden, und zwar möglichst ohne einen kontinuierlichen Mahlgutstrom zu behindern. Um trotz dadurch auftretender Mahlkörperverluste die Füllung des Mahlraums 3 mit Mahlkörper auf einer vorgegebenen Menge zu halten, müssen andererseits auch immer wieder Mahlkörper nachgefüllt werden, wozu aufwendige Bestimmungen und Überwachungen der entsprechenden Mahlkörperfüllmenge erforderlich sind. Dies alles bereitet zusätzlichen Aufwand beim Betrieb einer Mahlkörpermühle.

[0005] Die Rückführung von Mahlkörpern ist in der DE 27 44 802 A1 und in der US 2 332 701 A offenbart, allerdings mit erheblichem Aufwand. Die DE 24 46 341 A1 und die DE 31 31 370 A1 befassen sich mit Rührwerkskugelmühlen allgemein. Allen diesen Mühlen fehlt eine sich mitdrehende Trenneinrichtung vor einem Produktauslass.

[0006] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Mahlkörpermühle derart zu verbessern, dass auf einfache Weise ein Mahlkörperverlust am Produktauslass reduziert oder vermieden wird.

[0007] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß mit einem Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle nach dem Anspruch 1 sowie einer Mahlkörpermühle nach dem Anspruch 6.

[0008] Entsprechend schafft die Erfindung ein Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle mit einem Gehäuse, das einen Mahlraum umgibt, in dem Mahlkörper angeordnet und im Normalbetrieb zum Mahlen eines zu mahlenden Mahlgutes in Bewegung versetzt werden, und einen Produkteinlass sowie einen Produktauslass enthält, zwischen denen das zu mahlende Mahlgut durch die sich bewegenden Mahlkörper strömt, wobei durch eine dem Produktauslass vorgeschaltete Trenneinrichtung Mahlkörper im Normalbetrieb der Mahlkörpermühle am Austritt aus dem Mahlraum in den Produktauslass gehindert werden. Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass durch die Trenneinrichtung weiter durch den Produktauslass gelangte Mahlkörper in einen nach oben geneigten Austragsstutzen gelangen, von wo sie im Stillstand der Mahlkörpermühle aus dem Austragsstutzen durch den Produktauslass in einen Rotorkörper der Trenneinrichtung geleitet werden und bei erneuter Betriebsaufnahme der Mahlkörpermühle infolge der Drehung des Rotorkörpers zurück in den Mahlraum befördert werden.

[0009] Vorzugsweise ist der Austragsstutzen gegenüber der Horizontalen um 2° bis 15°, insbesondere um 3° bis 10° und besonders bevorzugt um 4° bis 6° nach oben geneigt.

[0010] Noch eine weitere bevorzugte Gestaltung besteht darin, dass die Mahlkörpermühle eine Rührwerkskugelmühle ist.

[0011] Die Erfindung schafft auch eine Mahlkörpermühle mit einem Gehäuse, das einen Mahlraum umgibt, in dem Mahlkörper angeordnet und im Normalbetrieb zum Mahlen eines zu mahlenden Mahlgutes in Bewegung versetzt werden, und einen Produkteinlass sowie einen Produktauslass enthält, zwischen denen das zu mahlende Mahlgut durch die sich bewegenden Mahlkörper strömt, wobei dem Produktauslass eine Trenneinrichtung vorgeschaltet ist, die ausgelegt ist, um Mahlkörper im Normalbetrieb der Mahlkörpermühle am Austritt aus dem Mahlraum in den Produktauslass zu hindern. Erfindungsgemäß ist dabei weiter vorgesehen, dass dem Produktauslass ein Austragsstutzen nachgeschaltet ist, der gegenüber der Horizontalen nach oben geneigt ist, und dass die Trenneinrichtung einen dem Produktauslass vorgeschalteten Rotorkörper enthält, der sich im Betrieb dreht und dadurch Mahlkörper radial auswärts beaufschlagt, so dass in den Austragsstutzen gelangte Mahlkörper infolge der Neigung des Austragsstutzens gegenüber der Horizontalen nach oben im Stillstand der Mahlkörpermühle aus dem Austragsstutzen durch den Produktauslass in den Rotorkörper geleitet werden und bei erneuter Betriebsaufnahme der Mahlkörpermühle infolge der Drehung des Rotorkörpers zurück in den Mahlraum befördert werden.

[0012] Eine bevorzugte Weiterbildung davon besteht darin, dass der Austragsstutzen gegenüber der Horizontalen um 2° bis 15°, insbesondere um 3° bis 10° und besonders bevorzugt um 4° bis 6° nach oben geneigt ist.

[0013] Vorzugsweise kann es sich bei der Mahlkörpermühle um eine Rührwerkskugelmühle handeln.

[0014] Weitere bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und ihrer einzelnen Aspekte ergeben sich aus Kombinationen der abhängigen Ansprüche sowie aus den gesamten vorliegenden Anmeldungsunterlagen.

[0015] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung lediglich exemplarisch näher erläutert, in der
Fig. 1
in einer schematischen Schnittansicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer Mahlkörpermühle veranschaulicht, und
Fig. 2
in einer schematischen Schnittansicht eine Mahlkörpermühle nach dem Stand der Technik verdeutlicht.


[0016] Anhand der nachfolgend beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs- und Anwendungsbeispiele wird die Erfindung lediglich exemplarisch näher erläutert, d.h. sie ist nicht auf diese Ausführungs- und Anwendungsbeispiele beschränkt. Verfahrens- und Vorrichtungsmerkmale ergeben sich jeweils analog auch aus Vorrichtungs- bzw. Verfahrensbeschreibungen.

[0017] Einzelne Merkmale, die im Zusammenhang mit einem konkreten Ausführungsbeispiel angeben und/oder dargestellt sind, sind nicht auf dieses Ausführungsbeispiel oder die Kombination mit den übrigen Merkmalen dieses Ausführungsbeispiels beschränkt, sondern können im Rahmen des technisch Möglichen, mit jeglichen anderen Varianten, auch wenn sie in den vorliegenden Unterlagen nicht gesondert behandelt sind, kombiniert werden.

[0018] Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren und Abbildungen der Zeichnung bezeichnen gleiche oder ähnliche oder gleich oder ähnlich wirkende Komponenten. Anhand der Darstellungen in der Zeichnung werden auch solche Merkmale deutlich, die nicht mit Bezugszeichen versehen sind, unabhängig davon, ob solche Merkmale nachfolgend beschrieben sind oder nicht. Andererseits sind auch Merkmale, die in der vorliegenden Beschreibung enthalten, aber nicht in der Zeichnung sichtbar oder dargestellt sind, ohne weiteres für einen Fachmann verständlich.

[0019] Das erste Ausführungsbeispiel einer Mahlkörpermühle 1 gemäß der Fig. 1 enthält gleichermaßen und auch in Übereinstimmung mit der Mahlkörpermühle 1 gemäß dem Stand der Technik in der Fig. 2 den von dem Gehäuse 2 umgebenen Mahlraum 3, in den durch den Produkteinlass 4 das zu zerkleinernde Mahlgut 5 zugeführt wird. In dem Mahlraum 3 sind die Mahlkörper 6 und das Rührwerk 7 mit dem Rotor 8 enthalten, dessen Rotation für die intensive Bewegung der Mahlkörper 6 sorgt, wodurch das zu zerkleinernde Mahlgut 5 zerkleinert wird. Am axialen Ende des Rotors 8 befindet sich die insbesondere mitdrehende Trenneinrichtung 9, die der Trennung zwischen einerseits Mahlkörpern 6 und noch weiter zu zerkleinerndem Mahlgut 5 sowie andererseits fertig gemahlenem Mahlgut 10 dient und dem Produktauslass 11 in dem Gehäuse 2 vorgeschaltet ist. Bei der Mahlkörpermühle 1 gemäß den Fig. 1 bzw. 2 handelt es sich um eine Rührwerkskugelmühle, die zwar eine besonders bevorzugte Anwendung der Erfindung ist, die jedoch nicht darauf beschränkt ist.

[0020] Die Trenneinrichtung 9 wird bei einer solchen Rührwerkskugelmühle 1 beispielsweise durch den beschaufelten Rotorkörper 12 gebildet, der sich zusammen mit dem Rotor 8 dreht, und so gestaltet und betrieben, dass sie bzw. er Mahlkörper 6 nicht durchlassen soll, indem die Trenneinrichtung 9 insbesondere durch die Größe der Zwischenräume zwischen den Schaufeln 13 des beschaufelten Rotorkörpers 12 sowie die Drehbewegung des beschaufelten Rotorkörpers 12 die Mahlkörper 6 abweist und damit am Durchgang durch die Trenneinrichtung 9 aus dem Mahlraum 3 in den Produktauslass 11 hindert. Während bei Normalbetrieb der Mühle schon die Rotation der Trenneinrichtung 9 dafür sorgt, dass Mahlkörper 6 zuverlässig überwiegend daran gehindert werden, die Trenneinrichtung 9 zu durchqueren und die Mahlkörpermühle 1 bzw. deren Mahlraum 3 durch den Produktauslass 11 zu verlassen, kommt es besonders in Abbremsphasen des Rotors 8 dazu, dass vereinzelt Mahlkörper 6 infolge der geringeren Drehgeschwindigkeit des Rotors 8 und damit des beschaufelten Rotorkörpers 12 der Trenneinrichtung 9 durch letztere aus dem Mahlraum 3 in den Produktauslass 11 gelangen. Dies kann aber auch im Normalbetrieb erfolgen, wenn die Abmessungen von Mahlkörpern 6 verschleißbedingt abgenommen haben.

[0021] Solche aus dem Mahlraum 3 entkommene Mahlkörper müssen bei Mahlkörpermühlen 1 nach dem Stand der Technik einerseits gesondert aus dem fertig gemahlenen Mahlgut 10 entfernt werden, und zwar möglichst ohne einen kontinuierlichen Mahlgutstrom zu behindern. Um trotz dadurch auftretender Mahlkörperverluste die Füllung des Mahlraums 3 mit Mahlkörper auf einer vorgegebenen Menge zu halten, müssen andererseits auch immer wieder Mahlkörper nachgefüllt werden, wozu aufwendige Bestimmungen und Überwachungen der entsprechenden Mahlkörperfüllmenge erforderlich sind. Dies alles bereitet zusätzlichen Aufwand beim Betrieb einer Mahlkörpermühle.

[0022] Hier schafft die vorliegende Erfindung Abhilfe, indem dem Produktauslass 11 ein Austragsstutzen 14 nachgeschaltet ist, der gegenüber der Horizontalen geneigt ist. Diese Neigung des Austragsstutzens 14 ist bei der Mahlkörpermühle 1 des ersten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 1 nach oben. Vorzugsweise ist der Austragsstutzen 14 gegenüber der Horizontalen um 2° bis 15°, insbesondere um 3° bis 10° und besonders bevorzugt um 4° bis 6° nach oben geneigt.

[0023] Bei der Mahlkörpermühle 1 des ersten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 1 ist vorgesehen, dass der Austragsstutzen 14 gegenüber der Horizontalen nach oben oder aufwärts geneigt ist, und dass die Trenneinrichtung 9 den dem Produktauslass 11 vorgeschalteten Rotorkörper 12 enthält, der sich im Betrieb dreht und dadurch Mahlkörper 6 radial auswärts beaufschlagt, so dass in den Austragsstutzen 14 gelangte Mahlkörper 6 infolge der Neigung des Austragsstutzens 14 gegenüber der Horizontalen nach oben im Stillstand der Mahlkörpermühle 1 aus dem Austragsstutzen 14 durch den Produktauslass 11 in den Rotorkörper 12 geleitet werden und bei erneuter Betriebsaufnahme der Mahlkörpermühle 1 infolge der Drehung des Rotorkörpers 12 zurück in den Mahlraum 3 befördert werden.

[0024] In anderen Worten sieht ein Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle 1 des ersten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 1, vor, dass die durch die Trenneinrichtung 9 weiter durch den Produktauslass 11 gelangten Mahlkörper in den nach oben geneigten Austragsstutzen 14 gelangen, von wo sie im Stillstand der Mahlkörpermühle 1 aus dem Austragsstutzen 14 durch den Produktauslass 11 in einen Rotorkörper 12 der Trenneinrichtung 9 geleitet werden und bei erneuter Betriebsaufnahme der Mahlkörpermühle 1 infolge der Drehung des Rotorkörpers 12 zurück in den Mahlraum 3 befördert werden.

[0025] Bei der Gestaltung des ersten Ausführungsbeispiels der der Mahlkörpermühle 1 mit dem aufwärts geneigten Austragsstutzen 14 ist von besonderem Vorteil, dass ohne weitere Einrichtungen und Maßnahmen alleine durch Ausnutzung der Schwerkraft innerhalb des aufwärts geneigten Austragsstutzens 14, jedenfalls dann, wenn die Transportströmung durch den Produktauslass 11 beim Abschalten der Mahlkörpermühle 1 geringer wird und schließlich wegfällt, die fälschlicherweise aus dem Mahlraum 3 durch den Produktauslass 11 in den Austragsstutzen 14 entkommenen Mahlkörper 6 automatisch durch den Produktauslass 11 in die Trenneinrichtung 9 zurückrutschen oder -rollen. Jedenfalls beim Wiederanfahren der Mahlkörpermühle 1 werden dann, jedenfalls solange noch keine ausreichend starke Strömung mit fertig gemahlenem Mahlgut 10 durch die Trenneinrichtung 9 und weiter durch den Produktauslass 11 besteht, die in der Trenneinrichtung 9 gesammelten Mahlkörper 6 durch die Drehbewegung der Trenneinrichtung 9 wieder in den Mahlraum 3 zurückbefördert oder -geschleudert. Bei dieser Ausführung treten die zurückgeführten Mahlkörper 6 also wieder am Austragsende, d.h. im Bereich des Produktauslasses 11, in den Mahlraum 3 ein und werden so zum Mahlprozess zurückgeführt und nehmen ab da wieder am Mahlprozess teil.

[0026] Auf weitere Einzelheiten von Mahlkörpermühlen und insbesondere Rührwerkskugelmühlen im Zusammenhang mit dem Mahlvorgang wird hier nicht weiter eingegangen, da davon ausgegangen wird, dass diese Einzelheiten für verschiedene Gestaltungen und Betriebsvarianten dem Fachmann bekannt sind, und da solche die Mahlung betreffenden Einzelheiten zur vorliegenden Erfindung nicht beitragen.

[0027] Die Erfindung ist anhand der Ausführungsbeispiele in der Beschreibung und in der Zeichnung lediglich exemplarisch dargestellt und nicht darauf beschränkt, sondern umfasst alle Variationen, Modifikationen, Substitutionen und Kombinationen, die der Fachmann den vorliegenden Unterlagen insbesondere im Rahmen der Ansprüche und der allgemeinen Darstellungen in der Einleitung dieser Beschreibung sowie der Beschreibung der Ausführungsbeispiele entnehmen und mit seinem fachmännischen Wissen sowie dem Stand der Technik kombinieren kann. Insbesondere sind alle einzelnen Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung kombinierbar.

Bezugszeichenliste



[0028] 
1
Mahlkörpermühle
2
Gehäuse
3
Mahlraum
4
Produkteinlass
5
zu zerkleinerndes/mahlendes Mahlgut
6
Mahlkörper
7
Rührwerk
8
Rotor
9
Trenneinrichtung
10
fertig gemahlenes Mahlgut
11
Produktauslass
12
beschaufelter Rotorkörper
13
Schaufeln
14
Austragsstutzen



Ansprüche

1. Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle (1) mit einem Gehäuse (2), das einen Mahlraum (3) umgibt, in dem Mahlkörper (6) angeordnet und im Normalbetrieb zum Mahlen eines zu mahlenden Mahlgutes (5) in Bewegung versetzt werden, und einen Produkteinlass (4) sowie einen Produktauslass (11) enthält, zwischen denen das zu mahlende Mahlgut (5) durch die sich bewegenden Mahlkörper (6) strömt, wobei durch eine dem Produktauslass (11) vorgeschaltete Trenneinrichtung (9) Mahlkörper (6) im Normalbetrieb der Mahlkörpermühle (1) am Austritt aus dem Mahlraum (3) in den Produktauslass (11) gehindert werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Trenneinrichtung (9) weiter durch den Produktauslass (11) gelangte Mahlkörper in einen nach oben geneigten Austragsstutzen (14) gelangen, von wo sie im Stillstand der Mahlkörpermühle (1) aus dem Austragsstutzen (14) durch den Produktauslass (11) in einen Rotorkörper (12) der Trenneinrichtung (9) geleitet werden und bei erneuter Betriebsaufnahme der Mahlkörpermühle (1) infolge der Drehung des Rotorkörpers (12) zurück in den Mahlraum (3) befördert werden.
 
2. Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Austragsstutzen (14) gegenüber der Horizontalen um 2° bis 15° geneigt ist.
 
3. Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Austragsstutzen (14) gegenüber der Horizontalen um 3° bis 10° geneigt ist.
 
4. Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Austragsstutzen (14) gegenüber der Horizontalen um 4° bis 6° geneigt ist.
 
5. Betriebsverfahren für eine Mahlkörpermühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mahlkörpermühle (1) eine Rührwerkskugelmühle ist.
 
6. Mahlkörpermühle (1) mit einem Gehäuse (2), das einen Mahlraum (3) umgibt, in dem Mahlkörper (6) angeordnet und im Normalbetrieb zum Mahlen eines zu mahlenden Mahlgutes (5) in Bewegung versetzt werden, und einen Produkteinlass (4) sowie einen Produktauslass (11) enthält, zwischen denen das zu mahlende Mahlgut (5) durch die sich bewegenden Mahlkörper (6) strömt, wobei dem Produktauslass (11) eine Trenneinrichtung (9) vorgeschaltet ist, die ausgelegt ist, um Mahlkörper (6) im Normalbetrieb der Mahlkörpermühle (1) am Austritt aus dem Mahlraum (3) in den Produktauslass (11) zu hindern,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Produktauslass (11) ein Austragsstutzen (14) nachgeschaltet ist, der gegenüber der Horizontalen nach oben geneigt ist, und
dass die Trenneinrichtung (9) einen dem Produktauslass (11) vorgeschalteten Rotorkörper (12) enthält, der sich im Betrieb dreht und dadurch Mahlkörper (6) radial auswärts beaufschlagt,
so dass in den Austragsstutzen (14) gelangte Mahlkörper (6) infolge der Neigung des Austragsstutzens (14) gegenüber der Horizontalen nach oben im Stillstand der Mahlkörpermühle (1) aus dem Austragsstutzen (14) durch den Produktauslass (11) in den Rotorkörper (12) geleitet werden und bei erneuter Betriebsaufnahme der Mahlkörpermühle (1) infolge der Drehung des Rotorkörpers (12) zurück in den Mahlraum (3) befördert werden.
 
7. Mahlkörpermühle (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Austragsstutzen (14) gegenüber der Horizontalen um 2° bis 15° nach oben geneigt ist.
 
8. Mahlkörpermühle (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Austragsstutzen (14) gegenüber der Horizontalen um 3° bis 10° nach oben geneigt ist.
 
9. Mahlkörpermühle (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Austragsstutzen (14) gegenüber der Horizontalen um 4° bis 6° nach oben geneigt ist.
 
10. Mahlkörpermühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mahlkörpermühle (1) eine Rührwerkskugelmühle ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente