GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handwerkzeugmaschine, wie aus der
DE 10323606 A1 bekannt.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0002] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine hat eine Werkzeugaufnahme zum Aufnehmen
eines Werkzeuges auf einer Arbeitsachse und einen Elektromotor. Ein pneumatisches
Schlagwerk hat einen von dem Motor periodisch parallel zu der Arbeitsachse vor- und
zurückbewegten Erreger, einen auf der Arbeitsachse beweglichen Schläger, der über
eine Luftfeder an den Erreger angekoppelt ist, und einen auf der Arbeitsachse beweglich
angeordneten Döpper, der in Schlagrichtung nach dem Schläger angeordnet ist. Der Döpper
hat einen zylindrischen Döpperabschnitt mit einem Durchmesser und in dem Döpperabschnitt
mehrere sich über die gesamte Länge des Döpperabschnitts erstreckende Rillen. Eine
Querschnittsfläche des Döpperabschnitts ist um höchstens 5 % geringer als eine durch
den Durchmesser definierte Kreisfläche. Vorzugsweise ist die Querschnittsfläche des
Döpperabschnitts mindestens 1,0 % geringer als die Kreisfläche. Die Rillen ermöglichen
einen geringen und definierten Luftaustausch, welcher den Döpper bei einem Leerschlag
bremst.
[0003] Eine Führungshülse hat einen zylindrischen Führungsabschnitt, in welchem der zylindrische
Döpperabschnitt geführt ist. Ein Innendurchmesser des Führungsabschnitts ist gleich
dem Durchmesser des Döpperabschnitts. Die zylindrische Innenfläche des Führungsabschnitts
ist glatt und unstrukturiert.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0004] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- einen Bohrhammer
- Fig. 2
- einen Döpper in einer Führungshülse
- Fig. 3
- einen Querschnitt in Ebene III-III
[0005] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0006] Fig. 1 zeigt als Beispiel einer meißelnden Handwerkzeugmaschine schematisch einen
Bohrhammer
1. Der Bohrhammer
1 hat eine Werkzeugaufnahme
2, in welche ein Schaftende
3 eines Werkzeug, z.B. eines des Bohrers
4, eingesetzt werden kann. Einen primären Antrieb des Bohrhammers
1 bildet ein Motor
5, welcher ein Schlagwerk
6 und eine Abtriebswelle
7 antreibt. Ein Batteriepaket
8 oder eine Netzleitung versorgt den Motor
5 mit Strom. Ein Anwender kann den Bohrhammer
1 mittels eines Handgriffs
9 führen und mittels eines Systemschalters
10 den Bohrhammer
1 in Betrieb nehmen. Im Betrieb dreht der Bohrhammer
1 den Bohrer
4 kontinuierlich um eine Arbeitsachse
11 und kann dabei den Bohrer
4 in Schlagrichtung
12 längs der Arbeitsachse
11 in einen Untergrund schlagen.
[0007] Das Schlagwerk
6 ist ein pneumatisches Schlagwerk
6. Ein Erregerkolben
13 und ein Schläger
14 sind in einem Führungsrohr
15 in dem Schlagwerk
6 längs der Arbeitsachse
11 beweglich geführt. Der Erregerkolben
13 ist über einen Exzenter
16 an den Motor
5 angekoppelt und zu einer periodischen, linearen Bewegung gezwungen. Ein Pleuel
17 verbindet den Exzenter
16 mit dem Erregerkolben
13. Eine Luftfeder gebildet durch eine pneumatische Kammer
18 zwischen dem Erregerkolben
13 und dem Schläger
14 koppelt eine Bewegung des Schlägers
14 an die Bewegung des Erregerkolbens
13 an. Der Schläger
14 schlägt auf einen Döpper
19 auf, der den Schlag auf den Bohrer
4 weiterleitet. Das Schlagwerk
6 und vorzugsweise die weiteren Antriebskomponenten sind innerhalb eines Maschinengehäuses
20 angeordnet.
[0008] Der Döpper
19 hat drei in Schlagrichtung
12 aufeinanderfolgende Abschnitte
21, 22 23. Die drei (Döpper-)Abschnitte
21, 22, 23 sind im Wesentlichen zylindrisch. Der vordere, erste Abschnitt
21 bildet eine schlagaufnehmende Schlagfläche
24, auf welche der Schläger
14 aufschlägt. Der hintere, dritte Abschnitt
23 bildet die schlagabgebende Schlagfläche
25, welche den Schlag auf den Bohrer
4 überträgt. Der hintere Abschnitt
23 ist der längste drei Abschnitte und dient der axialen Führung des Döppers
19. Der zweite und mittlere Abschnitt
22 dient ebenfalls der axialen Führung des Döppers
19. Der Döpper
19 ist längs der Arbeitsachse
11 beweglich und in radialer Richtung durch die beiden Abschnitte
22, 23 gehemmt. Der
Durchmesser 26 des mittleren Abschnitts
22 ist größer als die Durchmesser
27 der vorderen und hinteren Abschnitte
21, 23. An den mittleren Abschnitt
22 schließen sich beidseitig zwei konische Abschnitte
28 an, welche in den vorderen bzw. hinteren Abschnitt
21, 23 übergehen.
[0009] Der mittlere Abschnitt
22 hat eine gerändelte Mantelfläche
29. Die Rändelung erzeugt eine Vielzahl von, z.B. mehr als 20, identischer Rillen
30. Die Rillen
30 sind beispielhaft parallel zu der Arbeitsachse
11. Fig. 3 stellt eine Tiefe und Breite der Rillen
30 überzeichnet dar. Die Tiefe liegt vorzugsweise im Bereich von 0,25 % bis 2,5 % des
Durchmessers
26 des Abschnitts
22. Die Breite der Rillen
30 kann etwa gleich der Tiefe der Rillen
30 sein. Die Zahl der Rillen
30 und ihre Abmessungen verringern die Querschnittsfläche des mittleren Abschnitts
22 gegenüber dem entsprechenden ungerändelten Vollzylinder. Die Querschnittsfläche ist
höchstens 5 % und vorzugsweise mindestens 1,0 % geringer als eine Kreisfläche, deren
Durchmesser gleich dem Durchmesser des mittleren Abschnitts
22 ist. Jede der Rillen
30 verläuft über die gesamte Länge
31 des mittleren Abschnitts
22, d.h. die Rillen
30 beginnen und enden an den konischen Abschnitten
28.
[0010] Der Döpper
19 ist durch eine Führungshülse
32 streng koaxial zu der Arbeitsachse
11 geführt. Die Führungshülse
32 ist wie üblich mit einem radialen Spiel von 10 µm gefertigt, damit der Döpper
19 in der Führungshülse
32 gleiten kann. Die Führungshülse
32 liegt in radialer Richtung an dem mittleren Döpperabschnitt
22 und dem dritten Abschnitt
23 an. Die Führungshülse
32 hat einen ersten Führungsabschnitt
33 und in Schlagrichtung
12 folgend einen zweiten Führungsabschnitt
34. Der erste Führungsabschnitt
33 führt den mittleren Döpperabschnitt
22, entsprechend ist der Innendurchmesser des ersten Führungsabschnitts
33 gleich dem Durchmesser
26 des mittleren Döpperabschnitts
22. Der zweite Führungsabschnitt
34 führt den dritten Döpperabschnitt
23 und hat einen Innendurchmesser gleich dem geringeren Durchmesser
27 des dritten Döpperabschnitt
23. Der erste Döpperabschnitt
21 ist ungeführt. Die Innenflächen der Führungshülse
32, insbesondere der beiden Führungsabschnitte
33, 34 sind glatt ohne eingebrachte Strukturen, wie Nuten, Rillen, Löcher etc.. Eine trichterförmige
Fläche
35 verbindet den ersten Führungsabschnitt
33 mit dem zweiten Führungsabschnitt
34. Die trichterförmige Fläche
35 dient für den Döpper
19 als Anschlag in Schlagrichtung
12. Die trichterförmige Fläche
35 ist vorzugsweise komplementär zu dem in Schlagrichtung
12 weisenden konischen Abschnitt
28 des Döppers
19 ausgebildet. Der Döpper
19 hat einen weiteren Anschlag
36, an welchem der Döpper
19 in seiner Grundstellung entgegen der Schlagrichtung
12 anliegt.
[0011] Der Döpper
19 und die Führung
32 schließen eine Luftkammer
35 ab. Die Rillen
30 in dem Döpper
19 bilden den einzigen Kanal, über welchen Luft in die Luftkammer
35 eintreten und aus der Luftkammer
35 austreten kann. Bei einem beispielhaften gerändelten Kanal, der 1,5% des Querschnitts
des mittleren Führungsabschnitts
33 entspricht, wird die Luft durch den Döpper
19 stark komprimiert, wenn dieser aufgrund eines Schlages in Schlagrichtung
12 fliegt. Eine Verdrängungsrate der von dem schnell fliegenden Döpper
19 verdrängten Luft ist höher, als der Austrittsrate der Luft aus der Luftkammer
35 durch die den Kanal bildenden Rillen
30. Der sich erhöhende Druck in der Luftkammer bremst den Döpper
19 ab. Sobald der Döpper
19 deutlich an Geschwindigkeit verloren hat, übersteigt die Austrittsrate die Verdrängungsrate.
Der Druck fällt ab. Der Döpper
19 wird zwar in Schlagrichtung
12 gebremst, aber durch die Luft nicht entgegen der Schlagrichtung
12 bewegt.
[0012] Die Führungshülse
32 kann in dem Maschinengehäuse
20 in Schlagrichtung
12 beweglich aufgehängt sein. Ein Spalt
37 separiert eine in Schlagrichtung
12 weisende Stirnfläche der Führungshülse
32 von dem Maschinengehäuse
20. Ein Dämpfelement
38, z.B. ein Ring aus Gummi, spannt die Führungshülse
32 entgegen der Schlagrichtung
12 vor. Bei einem Aufprall des Döppers
19 an die trichterförmige Fläche
35 wird die Führungshülse
32 gegen das Dämpfelement
38 in Schlagrichtung ausgelenkt.
1. Handwerkzeugmaschine (1) mit:
einer Werkzeugaufnahme zum Aufnehmen eines Werkzeuges auf einer Arbeitsachse (10),
einem Elektromotor (5),
einem pneumatischen Schlagwerk (6), das einen von dem Motor (5) periodisch parallel
zu der Arbeitsachse (10) vor- und zurückbewegten Erreger, einen auf der Arbeitsachse
(11) beweglichen Schläger (14), der über eine Luftfeder (18) an den Erreger angekoppelt
ist, und einen auf der Arbeitsachse (11) beweglich angeordneten Döpper (19), der in
Schlagrichtung (11) nach dem Schläger (14) angeordnet ist,
wobei der Döpper (19) einen zylindrischen Döpperabschnitt (22) mit einem Durchmesser
aufweist und in dem Döpperabschnitt (22) mehrere sich über die gesamte Länge (31)
des Döpperabschnitts (22) erstreckende Rillen (30) aufweist, und wobei eine Querschnittsfläche
des Döpperabschnitts (22) um höchstens 5 % geringer als eine durch den Durchmesser
(26) definierte Kreisfläche ist.
2. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Döpperabschnitts (22) mindestens 1,0 % geringer als die
Kreisfläche ist.
3. Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Führungshülse (32), die einen zylindrischen Führungsabschnitt (33) aufweist,
in welchem der zylindrische Döpperabschnitt (22) geführt ist, und ein Innendurchmesser
des Führungsabschnitts (33) gleich dem Durchmesser des Döpperabschnitts (22) ist.
4. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Döpper (19) einen weiteren zylindrischen Döpperabschnitt (23) aufweist, welcher
in Schlagrichtung (12) nach dem Döpperabschnitt (22) angeordnet ist, und die Führungshülse
(32) einen weiteren Führungsabschnitt (34) aufweist, in welchem der weitere Döpperabschnitt
(23) luftdicht geführt ist.
5. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Döpper (19) und die Führungshülse (32) eine Luftkammer (35) abschließen, die
nur durch die Rillen (30) belüftet ist.
6. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Döpperabschnitts (22) über die Länge (31) des Döpperabschnitts
(22) konstant ist.
7. Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshülse (32) längs der Arbeitsachse (11) beweglich und durch ein Dämpfelement
(38) entgegen der Schlagrichtung (12) vorgespannt ist.