[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments, insbesondere
eine Banknote, ein durch das Verfahren erhältliches Wertdokument und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Wertdokumente im Sinne der Erfindung sind unter Anderem Banknoten, Aktien, Anleihen,
Urkunden, Gutscheine, Schecks, Flugscheine, hochwertige Eintrittskarten, Etiketten
zur Produktsicherung, Kredit- oder Geldkarten, aber auch andere fälschungsgefährdete
Dokumente, wie Pässe, Ausweiskarten oder sonstige Ausweisdokumente.
[0003] Während ihres Umlaufs werden Wertdokumente, wie Banknoten, starken Belastungen unterschiedlicher
Art ausgesetzt, die ihre Umlaufdauer begrenzen. Die Umlaufdauer einer Banknote hängt
wesentlich von ihrer Beanspruchung ab. Bestimmte Stückelungen werden im Handel bevorzugt
benutzt und weisen damit aufgrund der stärkeren Belastung durch Umwelteinflüsse eine
geringere Umlaufdauer auf. Eine Ursache für die Einschränkung der Umlaufdauer sind
mechanische Beanspruchungen durch Abrieb, Falten oder Knittern. Als Hauptursache für
die eingeschränkte Umlaufzeit von Banknoten gilt deren frühzeitige Verschmutzung.
Da das für Banknoten bevorzugt verwendete Papier sehr porös ist, besitzt es eine große
Oberfläche sowie eine hohe Oberflächenrauigkeit. Die Oberflächenrauigkeit begünstigt
im Vergleich zu einer glatten Oberfläche Schmutzablagerungen im erheblichen Maße.
Schmutz kann flüssig oder fest sein, und flüssiger Schmutz wiederum kann hydrophob
oder hydrophil sein.
[0004] Es besteht das Bedürfnis, Wertdokumente, und insbesondere die stark beanspruchten
Banknoten, gegen Verschmutzungen und Kontaminierungen jeglicher Art zu schützen, um
dadurch die Umlaufdauer zu erhöhen.
[0005] Es wurden zahlreiche Versuche unternommen, die Umlaufdauer von Banknoten zu verlängern.
Beispielsweise wurde vorgeschlagen, Banknoten vollständig aus einem Kunststoffsubstrat
zu fertigen (siehe z.B. die
AU 488,652). In der Druckschrift
EP 0 256 170 B2 wurde vorgeschlagen, bedruckte Geldscheine mit einer Schmutz-abweisenden Schutzschicht
zu versehen, die zum größeren Teil Celluloseester oder Celluloseether und zu einem
geringeren Teil mikronisiertes Wachs enthält und die vollflächig auf die Geldscheine
aufgebracht wird. Das mikronisierte Wachs wird dabei durch Kneten oder Mischen mit
Öl, einem Farbbindemittel oder einer Mischung daraus dispergiert.
[0006] Besondere Bedeutung kommt auch den optischen Eigenschaften von Wertdokument-Beschichtungen
zu. Die Beschichtungen sollten bevorzugt ein mattes Oberflächen-Erscheinungsbild bieten,
da matte Beschichtungen den optischen Eindruck eines Wertdokuments, im Gegensatz zu
sehr glatten Beschichtungen, nicht negativ beeinflussen, dem Wertdokument beim Ablegen,
Stapeln und Greifen eine bessere Griffigkeit verleihen, ein Verrutschen der gestapelten
Bögen bei Transportvorgängen vermeiden (beeinflusst durch Haft- und Gleitreibung),
und außerdem die maschinelle Überprüfung der Sicherheitselemente erleichtern. Ein
Sicherheitselement, das von einer matten Beschichtung umgeben ist, ist wegen der deutlich
geringeren Reflexionen von optischen Sensoren leichter zu erfassen bzw. wird nicht
durch Glanzlichter gestört.
[0007] Wertdokumente mit Papiersubstrat werden häufig im Stichtiefdruckverfahren bedruckt.
Durch den hohen Druck, mit dem das Substrat bei diesem Verfahren gegen die Druckplatte
gepresst wird, wird die Papieroberfläche in den nicht gravierten, d. h. nicht farbführenden,
Bereichen der Druckplatte stark verdichtet und geglättet. Dadurch kann auf dem Papiersubstrat
ein unerwünschter Glanz entstehen, der durch eine danach aufgebrachte matte Beschichtung
wieder zu reduzieren ist.
[0008] Während es grundsätzlich wünschenswert ist, Wertdokumenten ein eher mattes Oberflächen-Erscheinungsbild
zu geben, darf jedoch die optische Wahrnehmbarkeit von Fälschungssicherungsmitteln
nicht durch eine matte Beschichtung beeinträchtigt, d.h. abgeschwächt, werden. In
bestimmten Fällen kann es sogar sehr erwünscht sein, das Fälschungssicherungsmittel
optisch hervorzuheben, um die Aufmerksamkeit eines Betrachters gezielt darauf zu lenken.
Ein Verstecken unter einer matten Beschichtung wäre dann sehr kontraproduktiv, vielmehr
sollte das Fälschungssicherungsmittel durch eine möglichst stark glänzende Beschichtung
optisch hervorgehoben und betont werden.
[0009] Hinsichtlich der Optimierung des Glanzes hat es sich bewährt, ein Papiersubstrat
vor dem Auftragen eines Hochglanzlacks zunächst mit einer ersten Lackschicht, z.B.
einem Mattlack, zu versehen und die Substratoberfläche zu versiegeln. Auf diese Weise
können Glanzverluste vermieden werden, die dadurch entstehen, dass der auf das Substrat
aufgebrachte Hochglanzlack in das Substrat eindringt bzw. wegschlägt.
[0010] Wertdokumente, deren Oberfläche sowohl matte, als auch glänzende Bereiche aufweisen
(sogenannte Matt/Glanz-Effekte) können mittels einfacher Drucktechniken oder durch
das Aufkleben von Hochglanzfolien nachgestellt werden.
[0011] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Wertdokumente bereitzustellen,
die hinsichtlich ihres Glanzes optimiert sind und insbesondere eine erhöhte Fälschungssicherheit
aufweisen. Die Wertdokumente sollten weiter im Besonderen eine erhöhte Umlauf dauer
besitzen.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalskombinationen
gelöst. Die abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
an.
Zusammenfassung der Erfindung
[0013]
1. Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments,
insbesondere eine Banknote, umfassend
- a) das Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats; vorzugsweise das Aufbringen einer
Primerschicht, die geeignet ist, das Eindringen einer Effektpigmente enthaltenden
Farbe in das Substrat zu vermeiden;
- b) das Aufbringen einer fließfähigen, UV-vernetzbaren, Effektpigmente enthaltenden
Farbschicht auf das Wertdokumentsubstrat mittels eines ersten Flexodruckwerks;
- c) das in-Kontakt-Bringen des Wertdokumentsubstrats mit einer Flexodruckplatte innerhalb
eines zweiten Flexodruckwerks, wobei die Flexodruckplatte einen Druckplattenbereich,
der für das Prägen der auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten, UV-vernetzbaren,
Effektpigmente enthaltenden Farbschicht geeignet ist, aufweist und mindestens einen
weiteren Druckplattenbereich, der mit einem Lack zur Bildung einer Schmutzabweisenden
Beschichtung versehen ist, um auf diese Weise ein Wertdokumentsubstrat zu erzeugen,
das eine mit einer dreidimensionalen Prägestruktur versehene, UV-vernetzbare, Effektpigmente
enthaltende Farbschicht aufweist und außerhalb des Bereichs der Farbschicht eine Schmutzabweisende
Beschichtung aufweist; e) das vollständige Vernetzen der auf das Wertdokumentsubstrat
aufgebrachten, mit einer dreidimensionalen Prägestruktur versehenen, UV-vernetzbaren,
Effektpigmente enthaltenden Farbschicht mittels einer UV-Trocknungseinrichtung.
[0014] Die erhaltene, vollständig mittels UV-Licht vernetzte, Effektpigmente enthaltende
Farbschicht kann insbesondere aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit ebenfalls eine
schmutzabweisende Wirkung aufweisen.
[0015] Die erzeugte dreidimensionale Prägestruktur kann insbesondere in einem Durchsichtsfensterbereich
des Wertdokumentsubstrats vorliegen (ein Durchsichtsfensterbereich kann z.B. bei einem
Papiersubstrat durch eine Aussparung erzeugt werden, wobei der Bereich der Aussparung
mit einer Folie versehen wird; alternativ kann ein Durchsichtsfensterbereich erzeugt
werden, indem man ein Substrat auf Kunststoff-Basis verwendet, das mit Ausnahme des
Durchsichtsfensterbereichs eine opake Farbannahmeschicht aufweist). Weiter im Besonderen
kann die dreidimensionale Prägestruktur auf Iriodin-Pigmenten basieren. Solche Pigmente
haben eine weiß-silbrige Farbe, sodass die dreidimensionale Prägestruktur insbesondere
bei Betrachtung vor einem schwarzen Untergrund erkennbar ist.
[0016] Um den Transfer der Effektpigmente-enthaltenden Farbschicht von der Druckplatte auf
das Substrat zu verbessern ist es vorteilhaft, die Druckplatte mit Mikrostukturen
auszustatten. Solche Druckplatten mit Mikrostrukturen werden z.B. von der Firma Rudolf
Reproflex GmbH oder von der Firma Kodak (von Kodak unter dem Handelsnamen "DigiCap
NX") hergestellt. Die Mikrostrukturen, die letzten Endes ein Raster darstellen, bewirken
über die Vergrößerung der Oberfläche einen gleichmäßigeren stabileren Farbtransfer
auf das Substrat und führen damit zu einer Effektsteigerung.
2. Eine bevorzugte Ausgestaltung betrifft das Verfahren nach Absatz 1, das zwischen
den Schritten b) und c) den zusätzlichen Schritt des unvollständigen Vernetzens der
auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten UV-vernetzbaren, Effektpigmente enthaltenden
Farbschicht mittels einer UV-Trocknungseinrichtung aufweist, um auf diese Weise die
Viskosität der Farbschicht und die Verlaufseigenschaften der noch nicht vollständig
vernetzten Farbschicht nach dem Einbringen der dreidimensionalen Prägestruktur zu
modifizieren.
3. Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung betrifft das Verfahren nach Absatz 1 oder
2, wobei die Flexodruckplatte zwei Druckplattenbereiche aufweist, nämlich einen ersten,
erhöhten Druckplattenbereich, der mit dem Lack zur Bildung einer Schmutz-abweisenden
Beschichtung eingefärbt ist, und einen zweiten, vertieften Druckplattenbereich, der
nicht mit Lack zur Bildung einer Schmutz-abweisenden Beschichtung eingefärbt ist und
der an das Einbringen einer dreidimensionalen Prägestruktur in die auf das Wertdokumentsubstrat
aufgebrachte, UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende Farbschicht angepasst ist.
4. Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung betrifft das Verfahren nach einem der Absätze
1 bis 3, das zwischen den Schritten a) und b) den zusätzlichen Schritt des Aufbringens
einer Primerschicht aufweist, die bevorzugt auf einem visuell nicht sichtbaren Lack
oder auf einer visuell erkennbaren Farbe beruht und insbesondere bevorzugt anorganische
Buntpigmente, organische Farbstoffe, Ruß oder Magnetpigmente enthält.
5. Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung betrifft das Verfahren nach Absatz 4, wobei
die Primerschicht mittels Offsetdruck, Flexodruck, Siebdruck, Inkjetdruck oder Tiefdruck
auf das Substrat appliziert wird.
6. Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung betrifft das Verfahren nach einem der Absätze
1 bis 5, wobei die Effektpigmente der im Schritt b) eingesetzten, fließfähigen, UV-vernetzbaren
Farbschicht von der Gruppe bestehend aus Perlglanzpigmenten, Metalleffektpigmenten,
Interferenzpigmenten, Mehrschichtpigmenten mit transparenten oder transparenten und
opaken Schichten, holographischen Pigmenten, BiOCl-Pigmenten und Flüssigkristallpigmenten
gewählt sind.
7. Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung betrifft das Verfahren nach einem der Absätze
1 bis 6, wobei der im Schritt c) eingesetzte Lack zur Bildung der Schmutz-abweisenden
Beschichtung ein wasserbasierender Lack, ein UV-Lack, der insbesondere radikalisch
oder kationisch härtend ist, oder ein wasserbasierender Lack mit UV-reaktiven Komponenten
ist.
8. Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Absätze 1 bis 7, umfassend in der Reihenfolge
- ein optionales Druckwerk, insbesondere ein Offset-, Flexo-, Sieb-, Inkjet- oder Tiefdruckwerk,
das angepasst ist, ein Wertdokumentubstrat mit einer Primerschicht zu versehen;
- ein erstes Flexodruckwerk, das angepasst ist, auf das gegebenenfalls mit einer Primerschicht
versehene Wertdokumentsubstrat eine fließfähige, UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende
Farbschicht aufzubringen;
- eine optionale UV-Trocknungseinrichtung, die angepasst ist, die auf das Wertdokumentsubstrat
aufgebrachte UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende Farbschicht unvollständig
zu vernetzen, um auf diese Weise die Viskosität der Farbschicht und die Verlaufseigenschaften
der noch nicht vollständig vernetzten Farbschicht nach dem Einbringen einer dreidimensionalen
Prägestruktur zu modifizieren;
- ein zweites Flexodruckwerk, das angepasst ist an das in-Kontakt-Bringen des Wertdokumentsubstrats
mit einer Flexodruckplatte, die einen Druckplattenbereich, der für das Prägen der
auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten, UV-vernetzbaren, Effektpigmente enthaltenden
Farbschicht geeignet ist, aufweist und mindestens einen weiteren Druckplattenbereich,
der mit einem Lack zur Bildung einer Schmutz-abweisenden Beschichtung versehen ist,
um auf diese Weise ein Wertdokumentsubstrat zu erzeugen, das eine mit einer dreidimensionalen
Prägestruktur versehene, UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende Farbschicht aufweist
und außerhalb des Bereichs der Farbschicht eine Schmutz-abweisende Beschichtung aufweist;
- eine UV-Trocknungseinrichtung, die angepasst ist an das vollständige Vernetzen der
auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten, mit einer dreidimensonalen Prägestruktur
versehenen, UV-vernetzbaren, Effektpigmente enthaltenden Farbschicht.
9. Eine bevorzugte Ausgestaltung betrifft die Vorrichtung nach Absatz 8, wobei die
Flexodruckplatte des zweiten Flexodruckwerks zwei Druckplattenbereiche aufweist, nämlich
einen ersten, erhöhten Druckplattenbereich, der mit dem Lack zur Bildung einer Schmutz-abweisenden
Beschichtung eingefärbt ist, und einen zweiten, vertieften Druckplattenbereich, der
nicht
mit Lack zur Bildung einer Schmutz-abweisenden Beschichtung eingefärbt ist und der
an das Einbringen einer dreidimensionalen Prägestruktur in die auf das Wertdokumentsubstrat
aufgebrachte, UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende Farbschicht angepasst ist.
10. Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Wertdokument, insbesondere eine
Banknote, erhältlich durch das Verfahren nach einem der Absätze 1 bis 7.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0017] Das Verprägen von auf Effektpigmenten beruhenden Druckschichten ist im Wertpapierdruck
bekannt. So können beispielsweise im Stichtiefdruckverfahren auf ein Wertdokumentsubstrat
aufgebrachte, bereits durchgehärtete, OVI®-Pigmente oder ähnliche Pigmente enthaltende
Farbschichten in einem nachfolgenden Schritt blind verprägt werden. Durch den hohen
Druck passt sich die Oberfläche des Wertdokumentsubstrats an die gravierte Oberfläche
der für das Blindverprägen herangezogenen Druckform (insbesondere eine Stichtiefdruckplatte)
an. Der Nachteil eines solchen Verfahrens ist unter anderem, dass die Pigmente bezüglich
ihrer räumlichen Ausrichtung innerhalb der Druckschicht nahezu fixiert sind, sodass
eine Umorientierung der Pigmente nur bedingt möglich ist. Des Weiteren sind für den
Schritt des Verprägens von gehärteten Druckschichten ein verhältnismäßig hoher Druck
und tiefe Gravuren erforderlich, die gegebenenfalls zu Beschädigungen des Wertdokumentsubstrats
(insbesondere Papier) führen können. Weiterhin nachteilig sind die Passerschwankungen
im Stichtiefdruck.
[0018] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, das zweite Flexodruckwerk einer Flexodruckmaschine
nicht nur als Druckwerk, sondern auch als Prägewerk zu verwenden.
[0019] Mittels des ersten Flexodruckwerks der Flexodruckmaschine wird zunächst eine UV-vernetzbare,
Effektpigmente enthaltende Farbschicht auf das Wertdokumentsubstrat aufgebracht. Die
Farbschicht weist bevorzugt eine Schichtdicke in einem Bereich von 4 bis 12 µm auf,
insbesondere bevorzugt eine Schichtdicke in einem Bereich von 6 bis 10 µm.
[0020] Mittels einer optional zwischen dem ersten Flexodruckwerk und dem zweiten Flexodruckwerk
angeordneten UV-Trocknungseinrichtung (die nachfolgend auch als "erste UV-Trocknungseinrichtung"
oder als "UV-Zwischentrockner" bezeichnet wird) lässt sich die Viskosität der durch
das erste Flexodruckwerk auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten, UV-vernetzbaren
Farbschicht gezielt über die UV-Leistung steuern. Insbesondere erfolgt durch die UV-Strahlung
ein unvollständiges Vernetzen (ein sogenanntes Anhärten) der auf das Wertdokumentsubstrat
aufgebrachten UV-vernetzbaren, Effektpigmente enthaltenden Farbschicht, um auf diese
Weise die Viskosität der Farbschicht zu erhöhen und diese besser prägbar zu machen.
Bei dem UV-Zwischentrockner handelt es sich insbesondere um einen LED-Trockner mit
einer Leistung von 1 bis 8 Watt/cm
2. Ein solches Trocknermodul benötigt keinen mechanischen Shutter, sodass es auch relativ
kleine Bauformen gibt. Das Anhärten der Farbschicht kann von der Vorderseite, oder
bevorzugt von der Rückseite durch das Substrat erfolgen. Das Anhärten von der Rückseite
ist mit dem Vorteil verbunden, dass das Wegschlagen der Farbschicht in das Substrat
verringert wird. Insbesondere kann die Rückseite des Substrats teilweise eine UV-absorbierende
Schicht, z.B. eine Deckweißschicht aufweisen. Auf diese Weise kann die Leistung der
UV-Strahlung moduliert werden.
[0021] Im zweiten Flexodruckwerk erfolgt ein passgenaues bzw. registergenaues Prägen der
mittels des ersten Flexodruckwerks aufgebrachten Farbschicht, um auf diese Weise einen
Reliefeffekt zu erzeugen. Im zweiten Flexodruckwerk wird neben dem Prägen der Farbschicht
zeitgleich das Aufbringen einer Schmutz-abweisenden Beschichtung auf das Wertdokumentsubstrat
durchgeführt. Dabei wird die Schmutz-abweisende Beschichtung "komplettierend" zur
Farbschicht auf das Substrat aufgetragen, sodass bevorzugt keine Überlappung zwischen
der UV-vernetzbaren Farbschicht und der Schmutz-abweisenden Beschichtung auftritt.
Die Schmutz-abweisende Beschichtung weist bevorzugt eine Schichtdicke in einem Bereich
von 1,5 bis 3 µm auf.
[0022] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Erzeugung des Relieflacks auf kostengünstige
Weise in einem "In-Line Prozess" zusammen mit der Erzeugung der Schmutz-abweisenden
Beschichtung erfolgen.
[0023] Die im zweiten Flexodruckwerk eingesetzte Flexodruckplatte kann zusätzlich eine Farb-
bzw. Lack-abweisende Beschichtung an ihrer Oberfläche im Prägebereich aufweisen, um
die Verschmutzung zu reduzieren.
[0024] Nach dem Schritt des Prägens erfolgt mittels einer weiteren UV-Trocknungseinrichtung
(die nachfolgend auch als "zweite UV-Trocknungseinrichtung" oder als "UV-Endtrockner"
bezeichnet wird) die vollständige Härtung der geprägten, UV-vernetzbaren Farbschicht.
[0025] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ermöglicht die Bereitstellung starker
Verprägungen (die nachfolgend auch als "makroskopische Struktur" bzw. "makroskopische
Verprägung" bezeichnet werden) innerhalb der UV-vernetzbaren Farbschicht, um auf diese
Weise einen Relief-Effekt zu erzeugen. Der dreidimensionale Effekt, der durch die
in der Farbschicht vorhandenen Vertiefungen erzeugt wird, wird durch den Einsatz von
Effektpigmenten visuell verstärkt. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass
im Schritt des Prägens nicht nur die Farbschicht verdrängt wird, sondern auch die
räumliche Orientierung der Effektpigmente verändert wird. Der Verlauf (d.h. das sich
räumliche Zurückziehen) der fließfähigen Farbschicht erfolgt vermutlich schneller
als eine Umorientierung des Effektpigments, sodass die Prägeinformation trotz einer
sich teilweise ereignenden Nivellierung der Farbschicht infolge der noch nicht vollständigen
Rückorientierung des Effektpigments erkennbar bleibt. Der Verlauf der Farbschicht
und die Fixierung der räumlichen Orientierung der Effektpigmente lassen sich durch
den optionalen UV-Zwischentrockner steuern.
[0026] Die in die UV-vernetzbare Farbschicht eingebrachte makroskopische Verprägung ist
insbesondere eine Kennzeichnung in Form von (Linien- )Mustern, Zeichen, Ziffern oder
dergleichen. Die geprägte Kennzeichnung kann einen Sinnzusammenhang zu bestehenden
Motiven auf einem Wertdokument aufweisen.
[0027] Die UV-vernetzbare Druckfarbe kann darüber hinaus (maschinenlesbare) Merkmalsstoffe,
z.B. lumineszierende, magnetische und/oder IR-absorbierende Merkmalsstoffe, aufweisen.
Enthält der mittels der UV-vernetzbaren Druckfarbe erzeugte Relieflack zusätzliche
maschinenlesbare Merkmalsstoffe, dann korreliert die Merkmalsintensität (z.B. die
Intensität der Lumineszenzemission) mit der Höhe des dreidimensionalen Relieflacks.
Auf diese Weise ist die dreidimensionale Struktur auch maschinenlesbar.
[0028] Um den Prägeeffekt zu optimieren, kann das Wertdokumentsubstrat bereits vor dem Schritt
des Aufbringens der UV-vernetzbaren Farbschicht mittels des ersten Flexodruckwerks
mit einer Primerschicht (bzw. Vorbeschichtung) bedruckt sein, die eine Glättung des
Substrats bewirkt und damit ein Wegschlagen der UV-vernetzbaren Farbschicht in das
Substrat verringert. Die Primerschicht kann z.B. auf einem visuell nicht sichtbaren
Lack oder auf einer visuell erkennbaren Farbe beruhen. Die Primerschicht kann insbesondere
anorganische Buntpigmente, organische Farbstoffe, Ruß oder Magnetpigmente enthalten.
Durch Buntpigmente enthaltende Primerschichten kann der Kontrast der oberhalb des
Primers vorhandenen dreidimensionalen Farbschicht optimiert werden. Der Primer-Aufdruck
kann vollflächig oder lediglich in einem Teilbereich auf dem Substrat erfolgen. Der
Primer kann z.B. im Offsetdruck, Flexodruck, Siebdruck, Inkjetdruck oder Tiefdruck
auf das Substrat appliziert werden. Des Weiteren kann die Primerschicht Merkmalsstoffe,
z.B. lumineszierende, magnetische und/oder IR-absorbierende Merkmalsstoffe aufweisen.
Der Primer kann darüber hinaus Effektpigmente enthalten.
[0029] Das Aufdrucken der UV-vernetzbaren Farbschicht kann insbesondere gepassert bzw. registergenau
zu dem Aufdruck der Primerschicht erfolgen. Dieses Vorgehen ist z.B. dann sinnvoll,
wenn der Primer-Vordruck in einem "InLine Prozess" zusammen mit dem Druck der einen
Relieflack erzeugenden UV-vernetzbaren Farbschicht erfolgt.
[0030] Die im erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz kommende UV-vernetzbare Farbschicht
basiert auf einer Effektpigment/Bindemittel-Kombination. Als Effektpigmente können
insbesondere plättchenförmige Effektpigmente, weiter im Besonderen Perlglanzpigmente,
Metalleffektpigmente, Interferenzpigmente, Mehrschichtpigmente mit transparenten oder
transparenten und opaken Schichten, holographische Pigmente, BiOCl-Pigmente (BiOCl
= Bismutchloridoxid) oder Flüssigkristallpigmente bzw. LCP-Pigmente (LCP = Liquid
Crystal Polymer) gewählt werden.
[0031] Interferenzpigmente weisen typischerweise einen Dünnschichtaufbau auf, der eine Reflexionsschicht,
eine teildurchlässige Schicht und eine oder mehrere dazwischen liegende dielektrische
Abstandsschichten umfasst. Diese basieren beispielsweise auf Glimmer, auf SiO
2 oder auf Al
2O
3. Solche Interferenzschichten werden entsprechend der Anzahl von dielektrischen Schichten
als ein- oder mehrschichtig bezeichnet. Druckfarben mit Pigmenten solcher Dünnschicht-Interferenzschichten
werden beispielsweise unter dem Namen Iriodin
® (einschichtig) oder Colorcrypt
® (mehrschichtig) von der Firma Merck KGaA vertrieben. Druckfarben mit mehrschichtigen
Interferenzschichtpigmenten werden ferner unter dem Namen OVI
® von der Firma SICPA vertrieben.
[0032] Eine Untergruppe der Interferenzschichtpigmente sind cholesterische oder anderweitige
Flüssigkristalle, die auch verwendet werden können. Diese liegen beispielsweise als
flüssigkristalline Silikonpolymere vor oder auch als Pigmente in so genannten STEP
®-Farben ("Shimmery Twin Effect Protection"). Pigmente auf der Basis von flüssigkristallinen
Polymeren sind z.B. aus der
WO 2008/000755 A1 bekannt. Flüssigkristall-UV-Siebdruckfarben sind u.a. bei der Fa. Merck erhältlich.
[0033] Die erfindungsgemäß verwendete UV-vernetzbare Druckfarbe kann darüber hinaus auf
den in der
WO 2011/064162 A2 beschriebenen Effektpigment-Zusammensetzungen mit Farbkippeffekt beruhen. Die Pigmente
weisen von Ende-zu-Ende eine längste Abmessung ("longest dimension of edge length")
in einem Bereich von 15 nm bis 1000 nm auf und beruhen auf einem Übergangsmetall,
das von der Gruppe bestehend aus Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Ti, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Ru, Rh,
Pd, Os, Ir und Pt gewählt ist. Das Übergangsmetall ist bevorzugt Ag. Das Aspektverhältnis
(d.h. das Verhältnis der längsten Abmessung von Ende-zu-Ende bezogen auf die Dicke)
ist mindestens 1,5, insbesondere in einem Bereich von 1,5 bis 300. Das Verhältnis
des Bindemittels zu Metallpigment ist unterhalb von 10:1, insbesondere unterhalb 5:1.
In Abhängigkeit von der Wahl des Aspektverhältnisses des Pigments, seiner längsten
Abmessung von Ende-zu-Ende und der Einstellung des Pigment/Bindemittel-Verhältnisses
lässt sich die Farbe bei Betrachtung der Druckschicht in Transmission und die Farbe
bei Betrachtung in Reflexion einstellen (z.B. Blau in Transmission und Silber, Gold,
Bronze, Kupfer oder Violett in Reflexion; darüber hinaus auch Violett, Magenta, Pink,
Grün oder Braun in Transmission und verschiedenen Farben in Reflexion, die von der
Wahl des Pigment/Bindemittel-Verhältnisses abhängen). Farben mit Gold/Blau-Farbwechsel
zwischen Reflexion und Transmission (anders gesagt, zwischen Auflicht- und Durchlicht-Betrachtung)
sind z.B. in den Beispielen 1, 2 und 3 in der Tabelle 1 der
WO 2011/064162 A2 genannt. Des Weiteren zeigt Beispiel 4 eine Farbe mit Gold/Violett-Farbwechsel, Beispiel
5 eine Farbe mit Grün-Gold/Magenta-Farbwechsel, Beispiel 7 eine Farbe mit Violett/
Grün-Farbwechsel und Beispiel 8 eine Farbe mit Silber/Opak-Farbwechsel.
[0034] Die erfindungsgemäß verwendete UV-vernetzbare Druckfarbe kann darüber hinaus auf
den in der
WO 2005/051675 A2 (siehe darin insbesondere die Beschreibung auf Seite 11, Zeile 10, bis Seite 12,
vorletzter Absatz) beschriebenen Metallpigment-Zusammensetzungen beruhen. Die Pigmente
beruhen auf einem Metall, das vorzugsweise von der Gruppe bestehend aus Aluminium,
Edelstahl, Nichrome, Gold, Silber, Platin und Kupfer gewählt ist. Das Metall ist insbesondere
bevorzugt Aluminium, wobei der mittlere Teilchendurchmesser bevorzugt in einem Bereich
von 8 bis 15 µm, weiter bevorzugt in einem Bereich von 9 bis 10 µm liegt, gemessen
mit einem Coulter LS130 Laserdiffraktionsgranulometer. Eine solche Druckfarbe ermöglicht
die Bereitstellung einer "silbernen" Spiegelschicht. Darüber hinaus können die Metallpigment-Zusammensetzungen
(z.B. gelb) eingefärbt sein.
[0035] Im Falle, dass sowohl die Primerschicht, als auch die für die Erzeugung des Relieflacks
verwendete UV-vernetzbare Druckfarbe Merkmalsstoffe (z.B. lumineszierende, magnetische
und/ oder IR-absorbierende Merkmalsstoffe) enthalten, können die damit verbundenen
Messsignal-Intensitäten gleichartig sein, sodass die Messsignal-Intensität verstärkt
wird, oder verschieden sein. Nachfolgend werden bevorzugte Kombinationen genannt:
- 1) Der Primer enthält einen im langwelligen UV-Bereich anregbaren lumineszierenden
Merkmalsstoff. Der Relieflack enthält einen im kurzwelligen UV-Bereich anregbaren
lumineszierenden Merkmallsstoff. Auf diese Weise kann in Abhängigkeit von der Anregungswellenlänge,
dem Druckmuster der Primerschicht und des Relieflacks und der (Relief-)Höhe des Relieflacks
eine unterschiedliche Bildinformation erzeugt werden.
- 2) Der Primer enthält einen im kurzwelligen UV-Bereich anregbaren lumineszierenden
Merkmalsstoff. Der Relieflack enthält ebenfalls einen im kurzwelligen UV-Bereich anregbaren
lumineszierenden Merkmallsstoff. Auf diese Weise kann in Abhängigkeit von der Schichtstärke
und der (Relief-)Höhe des Relieflacks die von der Primerschicht ausgehende Lumineszenz-Emission
mehr oder weniger verstärkt werden. Die von der Primerschicht ausgehende Lumineszenz-Emission
wird darüber hinaus von der Orientierung der im Relieflack vorhandenen Effektpigmente
beeinflusst, d.h. mehr oder weniger stark abgeschwächt.
[0036] Der Lack zur Bildung der Schmutz-abweisenden Beschichtung kann insbesondere ein wasserbasierender
Lack, ein UV-Lack (der insbesondere radikalisch oder kationisch härtend ist) oder
ein wasserbasierender Lack mit UV-reaktiven Komponenten sein. UV-vernetzende Lacke
zeichnen sich durch eine hohe physikalische und chemische Beständigkeit aus und sind
sehr scheuerfest. Bevorzugt kommen radikalisch vernetzende UV-Lacke infrage. Radikalisch
vernetzende Zusammensetzungen basieren beispielsweise auf Acrylsäureestern. Es versteht
sich, dass jeweils geeignete Photoinitatoren enthalten sein müssen, und dass die Zusammensetzungen
die üblichen Hilfsmittel enthalten können, die einem Fachmann bekannt sind. Es wird
bevorzugt, dass die Antischmutzbeschichtung zur Verbesserung der schmutzabweisenden
Eigenschaften zusätzlich Silikonharze und/ oder Wachse aufweist. Darüber hinaus können
Hilfsstoffe enthalten sein, beispielsweise Koaleszenzmittel, Verlaufmittel, Benetzungsmittel,
Entschäumungsmittel, Viskositäts-Modifizierungsmittel, Dispergier-Hilfsmittel und
Verdünnungsmittel. Auch bevorzugt visuell nicht erkennbare Merkmalsstoffe, wie beispielsweise
Lumineszenzstoffe, können in der Zusammensetzung enthalten sein.
[0037] Das Wertdokumentsubstrat, das gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren mit UV-vernetzbarer
Farbe versehen wird, kann insbesondere ein Sicherheitspapier sein. Unter einem Sicherheitspapier
wird die noch nicht umlauffähige Vorstufe zu einem Wertdokument verstanden. Der Begriff
Sicherheitspapier schließt im Folgenden auch Papier-ähnliche Substrate, z.B. Kunststoff-
bzw. Polymersubstrate, oder Papier/Kunststoff-Mehrschichtsubstrate, wie etwa ein Kunststoff/Papier/Kunststoff-Substrat
oder ein Papier/Kunststoff/Papier-Substrat, ein. Unter einem Kunststoff/Papier/Kunststoff-Substrat
ist ein Substrat mit einer Papier-Mittellage zu verstehen, die bei beidseitig mit
einer Kunststoff-Lage bzw. Folie versehen ist (siehe die
WO 2004/028825 A2). Ein Papier/Kunststoff/PapierSubstrat ist aus der
WO 2006/066431 A1 bekannt.
[0038] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich nicht nur zur Erzeugung von Wertdokumentsubstraten,
sondern auch zur Erzeugung von Sicherheitsfolien und Sicherheitselementen. Ein Sicherheitselement
ist üblicherweise mit einer ein Sicherheitsmerkmal aufweisenden Funktionsschicht,
z.B. eine optisch variable Beschichtung, versehen. Besonders zweckmäßig ist es, wenn
das Sicherheitselement mittels eines Klebstoffes, z.B. mittels eines Heißsiegellacks,
auf den Wertgegenstand oder das Sicherheitspapier aufgeklebt wird. Ein solches Sicherheitselement
ist z.B. ein Patch. Das Sicherheitselement wird üblicherweise zusammen mit weiteren
Sicherheitselementen auf einer als Träger (bzw. Trägersubstrat) dienenden, streifenförmigen
Endlosfolie bereitgestellt und von dort auf die Oberfläche eines Sicherheitspapiers
oder eines Wertgegenstandes übertragen. Da die Trägerfolie bei der Applikation des
Sicherheitselements auf das Sicherheitspapier oder auf den Wertgegenstand in manchen
Fällen von der Oberfläche des Sicherheitselements entfernt wird, wird häufig anstelle
des Begriffs Endlosfolie der Begriff (Endlos- )Transferfolie bzw. (Endlos-)Transferband
und anstelle des Begriffs Sicherheitselement der Begriff Transferelement verwendet.
Eine streifenförmige Endlosfolie wird als Rollenware bereitgestellt, d.h. als sozusagen
endloses Band aufgewickelt auf einer Rolle, wobei die Endlosfolie selbstverständlich
nicht endlos und damit unendlich lang ist, sondern insbesondere eine Länge im Bereich
von Kilometern aufweist. Maschinen für das Aufbringen von Sicherheitselementen auf
die Oberfläche eines Sicherheitspapiers oder eines Wertgegenstandes sind kommerziell
erhältlich, z.B. OptiNota H® der König&Bauer AG. Eine solche Vorrichtung ermöglicht
die passgenaue bzw. registergenaue Aufbringung von Sicherheitselementen in Form von
Folienstreifen auf Papierbögen.
[0039] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich weiterhin zur Bereitstellung von Wert-
oder Ausweisdokumenten, insbesondere Banknoten, die mit einem Durchsichtssicherheitsmerkmal,
wie etwa einem Durchsichtsfenster, versehen sind.
[0040] Die Erfindung wird nachstehend anhand von bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung
mit den beigefügten Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und
proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
[0041] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittansicht eines mit einem Primer-Aufdruck versehenen Wertdokumentsubstrats;
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittansicht eines mit einem Primer-Aufdruck versehenen Wertdokumentsubstrats,
das zusätzlich eine UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende Farbschicht aufweist;
- Fig. 3
- eine schematische Querschnittansicht eines mit einem Primer-Aufdruck versehenen Wertdokumentsubstrats,
wobei die UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende Farbschicht eine makroskopische
Verprägung aufweist und somit einen Relieflack bildet; oberhalb des Substrats (und
des gegebenenfalls vorhandenen Primers) befindet sich außerhalb des Bereiches des
Relieflacks eine Schmutz-abweisende Beschichtung;
- Fig. 4
- eine schematische Querschnittansicht einer im zweiten Flexodruckwerk verwendbaren
Druckplatte gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 5
- eine schematische Querschnittansicht einer im zweiten Flexodruckwerk verwendbaren
Druckplatte gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 6
- eine schematische Querschnittansicht der Druckplatte der Figur 4 nach der Einfärbung
mit Lack zur Erzeugung der Schmutzabweisenden Beschichtung;
- Fig. 7
- eine schematische Querschnittansicht der Druckplatte der Figur 5 nach der Einfärbung
mit Lack zur Erzeugung der Schmutzabweisenden Beschichtung;
- Fig. 8
- eine schematische Querschnittansicht des Wertdokumentsubstrats der Figur 3, wobei
der Relieflack einen starken Verlauf aufweist;
- Fig. 9
- eine schematische Querschnittansicht des Wertdokumentsubstrats der Figur 3, wobei
der Relieflack einen geringen Verlauf aufweist.
[0042] Fig.1 zeigt eine schematische Querschnittansicht eines mit einem Primer-Aufdruck
2 versehenen Wertdokumentsubstrats 1, das im vorliegenden Fall aus Papier gebildet
ist. Der Primer-Aufdruck 2 enthält eine Buntfarbe und wurde mittels Offsetdruck erzeugt.
Der Primer-Aufdruck 2 liegt strukturiert vor und bildet eine für den Betrachter erkennbare
Information.
[0043] Fig. 2 zeigt eine schematische Querschnittansicht eines mit einem Primer-Aufdruck
2 versehenen Wertdokumentsubstrats 1, das zusätzlich eine UV-vernetzbare, Iriodin-Pigmente
enthaltende Farbschicht 3 aufweist. Die Farbschicht 3 weist eine Schichtdicke in einem
Bereich von 7 µm auf. Die Farbschicht 3 wurde mittels des ersten Flexodruckwerks einer
Flexodruckmaschine erzeugt. Die Farbschicht kann gegebenenfalls in einem nachfolgenden
Schritt mittels einer UV-Trocknungseinrichtung unvollständig vernetzt (d.h. angehärtet
bzw. anpolymerisiert) werden, um auf diese Weise die Viskosität zu erhöhen und die
Prägbarkeit der Farbschicht zu verbessern, oder anders gesagt, den Verlauf zu reduzieren.
Im vorliegenden Fall erfolgte der Aufdruck der Farbschicht 3 nicht gepassert zur Struktur
des Primer-Aufdrucks 2, d.h. der Primer 2 ist nur teilweise mit der Farbschicht 3
versehen.
[0044] Fig. 3 zeigt eine schematische Querschnittansicht eines mit einem Primer-Aufdruck
2 versehenen Wertdokumentsubstrats 1, wobei die UV-vernetzbare, Iriodin-Pigmente enthaltende
Farbschicht eine makroskopische Verprägung aufweist und somit einen Relieflack bzw.
3-D-Lack 31 bildet. Die Verprägung wurde mittels des zweiten Flexodruckwerks einer
Flexodruckmaschine durchgeführt. Das Anhaften von Farbe an der als Prägewerkzeug dienenden
Flexodruckplatte kann durch eine geeignete Einstellung des Härtungsgrades der Farbschicht
3 beim Durchlaufen der optionalen UV-Trocknungseinrichtung noch stärker reduziert
bzw. vermieden werden. Im zweiten Flexodruckwerk wird neben dem Prägen der Farbschicht
3 zeitgleich das Aufbringen einer Schmutz-abweisenden Beschichtung 4 auf das Wertdokumentsubstrat
1 durchgeführt. Dabei wird die Schmutz-abweisende Beschichtung 4 "komplettierend"
zur Farbschicht 3 (bzw. 31) auf das Substrat aufgetragen, sodass keine Überlappung
zwischen der UV-vernetzbaren Farbschicht 3 (bzw. 31) und der Schmutz-abweisenden Beschichtung
4 auftritt. Die Schmutz-abweisende Beschichtung 4 weist eine Schichtdicke von 2 µm
auf.
[0045] Fig. 4 zeigt eine schematische Querschnittansicht einer im zweiten Flexodruckwerk
verwendbaren Flexodruckplatte 5 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Flexodruckplatte
5 enthält die beiden Bereiche 51 und 52, von denen der Bereich 51 die Prägeinformation
zur Erzeugung des Reliefs im Relieflack 31 der Figur 3 bildet und der Bereich 52 den
Einfärbebereich zur Erzeugung der Schmutz-abweisenden Beschichtung 4 der Figur 3 bildet.
Die beiden Bereiche 51 und 52 der Flexodruckplatte 5 weisen die gleiche Höhe auf.
[0046] Fig. 5 zeigt eine schematische Querschnittansicht einer im zweiten Flexodruckwerk
verwendbaren Flexodruckplatte 6 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Die Flexodruckplatte
6 enthält die beiden Bereiche 61 und 62, von denen der vertiefte Bereich 61 die Prägeinformation
zur Erzeugung des Reliefs im Relieflack 31 der Figur 3 bildet und der erhöhte Bereich
62 den Einfärbebereich zur Erzeugung der Schmutz-abweisenden Beschichtung 4 der Figur
3 bildet. Der Bereich 61 der Druckplatte weist verglichen mit dem Bereich 62 eine
verringerte Höhe auf. Anders gesagt, in der Druckplatte ist der Bereich, der die Prägeinformation
zur Erzeugung des Reliefs im 3-D-Lack bildet, tiefer gelegt.
[0047] Fig. 6 zeigt eine schematische Querschnittansicht der Druckplatte der Figur 4 nach
der Einfärbung mit Lack zur Erzeugung der Schmutz-abweisenden Beschichtung (Bezugsnummer
4 in der Figur 3). Wie man anhand der Figur 6 erkennen kann, wurde sowohl der Bereich
51, als auch der Bereich 52 der in Figur 4 gezeigten Druckplatte 5 gleichmäßig mit
(Antischmutzbeschichtungs-)Lack eingefärbt, um auf diese Weise die mit Lack eingefärbten
Bereiche 71 und 72 der Druckplatte zu bilden.
[0048] Fig. 7 zeigt eine schematische Querschnittansicht der Druckplatte der Figur 5 nach
der Einfärbung mit Lack zur Erzeugung der Schmutz-abweisenden Beschichtung (Bezugsnummer
4 in der Figur 3). Wie man anhand der Figur 7 erkennen kann, wurde nicht der vertiefte
Bereich 61, sondern nur der erhöhte Bereich 62 der in Figur 5 gezeigten Druckplatte
6 mit (Antischmutzbeschichtungs-)Lack 82 eingefärbt.
[0049] Ausgehend von dem in Figur 2 gezeigten Wertdokument können für den Schritt des Erzeugens
des in Figur 3 gezeigten, einen Relieflack 31 und eine Antischmutzbeschichtung 4 aufweisenden
Wertdokumentsubstrat sowohl die in Figur 6, als auch die in Figur 7 gezeigte Flexodruckplatte
eingesetzt werden. Die in Figur 7 gezeigte Flexodruckplatte wird allerdings bevorzugt,
weil sich im Bereich 61 der Druckplatte, der die Prägeinformation bildet und für das
Verprägen der UV-vernetzbaren Farbschicht 3 dient, kein eventuell störender Antischmutzbeschichtungslack
vorliegt.
[0050] Fig. 8 zeigt eine schematische Querschnittansicht des Wertdokumentsubstrats der Figur
3 nach dem Schritt des abschließenden Trocknens mittels einer UV-Trocknungseinrichtung.
Anhand der Figur 8 ist zu erkennen, dass sich nach dem Prägen der UV-vernetzbaren
Farbschicht (Bezugsnummer 31 in Figur 3) ein verhältnismäßig starker Verlauf des 3-D-Lacks
ereignete. Anders gesagt, der 3-D-Lack 311 hat sich im unteren Bereich wieder von
der Prägung "erholt" und sich zurückgezogen, um auf diese Weise ein Relief mit "weicher"
Abbildung zu erzeugen. Die Stärke bzw. Intensität eines solchen Verlaufs ist unter
Anderem abhängig von der Viskosität des UV-vernetzbaren Lacks und dem zeitlichen Abstand
zwischen dem Schritt des Prägens und dem nachfolgenden Schritt des UV-Härtens.
[0051] Fig. 9 zeigt eine schematische Querschnittansicht des Wertdokumentsubstrats der Figur
3 nach dem Schritt des abschließenden Trocknens mittels einer UV-Trocknungseinrichtung.
Anhand der Figur 9 ist zu erkennen, dass sich nach dem Prägen der UV-vernetzbaren
Farbschicht (Bezugsnummer 31 in Figur 3) ein verhältnismäßig schwacher bzw. geringer
Verlauf des 3-D-Lacks ereignete. Anders gesagt, der 3-D-Lack 312 hat sich im unteren
Bereich nur sehr geringfügig von der Prägung "erholt" und sich leicht zurückgezogen,
um auf diese Weise ein Relief mit "harter" Abbildung zu erzeugen.
Beispiel 1:
a) Primer (optional)
[0052] Auf Sicherheitspapier zur Herstellung von Banknoten wurde zunächst im Offsetdruck
eine Buntfarbe appliziert. Die Buntfarbe dient der Verstärkung des 3-D-Effekts.
b) Flexodruckwerk 1
[0053] Anschließend wurde in einem ersten Flexodruckwerk einer Flexodruckmaschine ein UV-Lack
mittels einer Rasterwalze (Schöpfvolumen: 20 cm
3/m
2) auf das Wertdokumentsubstrat appliziert. Der Lackauftrag betrug 7 µm. Der UV-Lack
enthielt 7 Gew.-% Iriodin-Pigmente. Dem UV-Lack können optional Siliconöle hinzugefügt
werden, um ein Wegschlagen des Lacks in das Substrat zu reduzieren und darüber hinaus
eine Verschmutzung der für das Prägen dienenden Flexodruckplatte zu verringern. Der
UV-Lack hatte eine Viskosität von 40 sec. DIN CUP 4 Becher. Zur Verbesserung des Verlaufs
des UV-Lacks kann bevorzugt mit einer Lack-Temperatur von 30 bis 40°C gearbeitet werden.
Die erhöhte Temperatur wirkt viskositätssenkend. Geeignete UV-Lacke sind aus dem Verpackungsbereich
bekannt und z.B. bei der Firma Weilburger oder der Firma Schmid-Rhyner erhältlich.
c) Flexodruckwerk 2
[0054] In den nassen (bzw. nicht gehärteten) UV-Lack wurde eine Struktur eingeprägt. Das
Einprägen führte zu einem partiellen Verdrängen des UV-Lacks. Als Prägedruckplatte
diente eine Flexodruckplatte des Typs "3D Evolution" der Firma Reproflex.
[0055] Die Lack-Zusammensetzung für die Bildung der Antischmutzbeschichtung wird nachstehend
anhand einer Beispielrezeptur näher erläutert. Es handelt sich dabei um einen radikalisch
härtenden UV-Lack.
[0056] Je nach den gewünschten rheologischen Eigenschaften, den Glanzgrad und der Elastizität
können die Bestandteile in ihren Mengenverhältnissen und der Qualität variieren.
| Komponente |
Hersteller |
Funktion/chemische Bezeichnung |
Gew.-% |
| Laromer PE 55 F |
BASF |
Polyesteracrylat |
24,5 |
| Ebecryl 83 |
Cytec |
Amin mod. Polyesteracrylat |
20,0 |
| Laromer TPGDA |
BASF |
UV-Verdünner, Tripropylenglycoldiacrylat |
12,0 |
| Laromer HDDA |
BASF |
UV-Verdünner |
12,3 |
| Tego Dispers 655 |
Evonik |
Netz- und Dispergieradditiv |
2,0 |
| Calciumcaronat |
OMYA |
Mattierungsmittel |
20,0 |
| Ebecryl P 116 |
Cytec |
Katalysator |
4,0 |
| Tego Rad 2300 |
Evonik |
Benetzungsmittel |
1,0 |
| Tego Airex 920 |
Evonik |
Entschäumer |
1,0 |
| Irgacure 1173 |
BASF |
Photoinitiator |
3,0 |
| Irgacure 819 |
BASF |
Photoinitiator |
0,2 |
| SUMME |
100 |
1. Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments, insbesondere eine Banknote, umfassend
a) das Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats;
b) das Aufbringen einer fließfähigen, UV-vernetzbaren, Effektpigmente enthaltenden
Farbschicht auf das Wertdokumentsubstrat mittels eines ersten Flexodruckwerks;
c) das in-Kontakt-Bringen des Wertdokumentsubstrats mit einer Flexodruckplatte innerhalb
eines zweiten Flexodruckwerks, wobei die Flexodruckplatte einen Druckplattenbereich,
der für das Prägen der auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten, UV-vernetzbaren,
Effektpigmente enthaltenden Farbschicht geeignet ist, aufweist und mindestens einen
weiteren Druckplattenbereich, der mit einem Lack zur Bildung einer Schmutzabweisenden
Beschichtung versehen ist, um auf diese Weise ein Wertdokumentsubstrat zu erzeugen,
das eine mit einer dreidimensionalen Prägestruktur versehene, UV-vernetzbare, Effektpigmente
enthaltende Farbschicht aufweist und außerhalb des Bereichs der Farbschicht eine Schmutzabweisende
Beschichtung aufweist;
e) das vollständige Vernetzen der auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten, mit
einer dreidimensionalen Prägestruktur versehenen, UV-vernetzbaren, Effektpigmente
enthaltenden Farbschicht mittels einer UV-Trocknungseinrichtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, das zwischen den Schritten b) und c) den zusätzlichen Schritt
des unvollständigen Vernetzens der auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten UV-vernetzbaren,
Effektpigmente enthaltenden Farbschicht mittels einer UV-Trocknungseinrichtung aufweist,
um auf diese
Weise die Viskosität der Farbschicht und die Verlaufseigenschaften der noch nicht
vollständig vernetzten Farbschicht nach dem Einbringen der dreidimensionalen Prägestruktur
zu modifizieren.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Flexodruckplatte zwei Druckplattenbereiche
aufweist, nämlich einen ersten, erhöhten Druckplattenbereich, der mit dem Lack zur
Bildung einer Schmutz-abweisenden Beschichtung eingefärbt ist, und einen zweiten,
vertieften Druckplattenbereich, der nicht mit Lack zur Bildung einer Schmutz-abweisenden
Beschichtung eingefärbt ist und der an das Einbringen einer dreidimensionalen Prägestruktur
in die auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachte, UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende
Farbschicht angepasst ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, das zwischen den Schritten a) und b) den
zusätzlichen Schritt des Aufbringens einer Primerschicht aufweist, die bevorzugt auf
einem visuell nicht sichtbaren Lack oder auf einer visuell erkennbaren Farbe beruht
und insbesondere bevorzugt anorganische Buntpigmente, organische Farbstoffe, Ruß oder
Magnetpigmente enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Primerschicht mittels Offsetdruck, Flexodruck,
Siebdruck, Inkjetdruck oder Tiefdruck auf das Substrat appliziert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Effektpigmente der im Schritt
b) eingesetzten, fließfähigen, UV-vernetzbaren Farbschicht von der Gruppe bestehend
aus Perlglanzpigmenten, Metalleffektpigmenten, Interferenzpigmenten, Mehrschichtpigmenten
mit transparenten oder transparenten und opaken Schichten, holographischen Pigmenten,
BiOCl-Pigmenten und Flüssigkristallpigmenten gewählt sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der im Schritt c) eingesetzte Lack
zur Bildung der Schmutz-abweisenden Beschichtung ein wasserbasierender Lack, ein UV-Lack,
der insbesondere radikalisch oder kationisch härtend ist, oder ein wasserbasierender
Lack mit UV-reaktiven Komponenten ist.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend
in der Reihenfolge
- ein optionales Druckwerk, insbesondere ein Offset-, Flexo-, Sieb-, Inkjet- oder
Tiefdruckwerk, das angepasst ist, ein Wertdokumentubstrat mit einer Primerschicht
zu versehen;
- ein erstes Flexodruckwerk, das angepasst ist, auf das gegebenenfalls mit einer Primerschicht
versehene Wertdokumentsubstrat eine fließfähige, UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende
Farbschicht aufzubringen;
- eine optionale UV-Trocknungseinrichtung, die angepasst ist, die auf das Wertdokumentsubstrat
aufgebrachte UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende Farbschicht unvollständig
zu vernetzen, um auf diese Weise die Viskosität der Farbschicht und die Verlaufseigenschaften
der noch nicht vollständig vernetzten Farbschicht nach dem Einbringen einer dreidimensionalen
Prägestruktur zu modifizieren;
- ein zweites Flexodruckwerk, das angepasst ist an das in-Kontakt-Bringen des Wertdokumentsubstrats
mit einer Flexodruckplatte, die einen Druckplattenbereich, der für das Prägen der
auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten, UV-vernetzbaren, Effektpigmente enthaltenden
Farbschicht geeignet ist, aufweist und mindestens einen weiteren Druckplattenbereich,
der mit einem Lack zur Bildung einer Schmutz-abweisenden Beschichtung versehen ist,
um auf diese Weise ein Wertdokumentsubstrat zu erzeugen, das eine mit einer dreidimensionalen
Prägestruktur versehene, UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende Farbschicht aufweist
und außerhalb des Bereichs der Farbschicht eine Schmutz-abweisende Beschichtung aufweist;
- eine UV-Trocknungseinrichtung, die angepasst ist an das vollständige Vernetzen der
auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachten, mit einer dreidimensonalen Prägestruktur
versehenen, UV-vernetzbaren, Effektpigmente enthaltenden Farbschicht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Flexodruckplatte des zweiten Flexodruckwerks
zwei Druckplattenbereiche aufweist, nämlich einen ersten, erhöhten Druckplattenbereich,
der mit dem Lack zur Bildung einer Schmutzabweisenden Beschichtung eingefärbt ist,
und einen zweiten, vertieften Druckplattenbereich, der nicht mit Lack zur Bildung
einer Schmutzabweisenden Beschichtung eingefärbt ist und der an das Einbringen einer
dreidimensionalen Prägestruktur in die auf das Wertdokumentsubstrat aufgebrachte,
UV-vernetzbare, Effektpigmente enthaltende Farbschicht angepasst ist.
10. Wertdokument, insbesondere eine Banknote, erhältlich durch das Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 7.