[0001] Die Erfindung betrifft ein Fleckenentfernungsmittel für Textilien und insbesondere
ein vorzugsweise als Vorwaschmittel einsetzbares Fleckenentfernungsmittel in Form
eines Sprays.
[0002] Vorwasch- und Fleckenentfernungsmittel sind wichtige Additive im Bereich der Textilreinigung
im privaten Haushalt. Aus Gründen der Nachhaltigkeit sind die Temperaturen und Wassermengen
beim maschinellen Waschen im letzten Jahrzehnt kontinuierlich gesunken. In gleicher
Weise hat sich die Effizienz der textilen Waschmittel durch den Einsatz leistungsstärkerer
Inhaltsstoffe und veränderter Fertigungstechnologien stetig verbessert, sodass die
Dosiermenge pro Waschladung immer weiter reduziert werden konnte. Vor allem das Waschen
bei Temperaturen bis max. 30° C stellt jedoch hohe Anforderungen an die Leistungskraft
moderner Waschmittel.
[0003] So enthalten pulverförmige Vollwaschmittel in der Regel Aktivsauerstoff in Form von
Peroxoverbindungen wie beispielsweise Natriumpercarbonat zusammen mit sogenannten
Bleichaktivatoren (z.B. Tetraacetylethylendiamin, TAED), die bei Waschtemperaturen
um die 60° C ihre optimale Wirkung entfalten, um bleichbare Flecken zu entfernen.
Je niedriger die Waschtemperatur ist, desto geringer ist die Bleichwirkung.
[0004] Flüssige Waschmittel enthalten normalerweise keine klassischen Bleichmittel. Es ist
daher nützlich, bleichbare Flecken direkt vor dem Waschen in der Maschine zunächst
mit speziellen, Peroxo-Verbindungen enthaltenden Vorwaschmitteln zu behandeln, um
das Waschergebnis zu verbessern.
[0005] Das direkte Aufbringen eines Spezialvorwaschmittels mit erhöhtem Gehalt an aktiver
Substanz ist auch im Sinne der Nachhaltigkeit erwünscht. Alternativ müssten ansonsten
Waschmittel überdimensioniert formuliert werden, um für den Ausnahmefall vieler spezieller
starker Verschmutzungen ausgerüstet zu sein. Vielmehr ist es ökonomisch und ökologisch
sinnvoll, dass ein Waschmittel den normalen Verschmutzungsgrad von Textilien beseitigen
kann und man nur im Einzelfall auf ein Waschmitteladditiv bzw. ein Fleckenentfernungsmittel
zur gezielten Leistungssteigerung zurückgreift.
[0006] Neben den beispielhaft vorher genannten Aktivsauerstoff-Vorbehandlungsmitteln für
bleichbare Flecken werden weitere unterschiedliche Waschmitteladditive in Form von
Vorwasch-Sprays oder Fleckenentfernern angeboten, mit dem Ziel, Waschkraftdefizite
von Standardwaschmitteln auf starken Flecken gezielt auszugleichen. Je nach Fleckenart
bzw. Fleckenkategorie werden mehr oder weniger spezialisierte Formulierungen mit erhöhter
Waschkraft bereitgestellt.
[0007] Weitere beliebte Vorwasch- bzw. Fleckenbehandlungsmittel sind Produkte, die auf Gallseife
basieren. Der Vorteil dieser Produkte liegt darin, dass Gewebe geschont werden und
Farben nicht ausbleichen, da auf die obengenannten aktiven Peroxo-Verbindungen verzichtet
wird. Solche Vorwaschprodukte können dann auch auf bunten Textilien und delikaten
Fasern wie Wolle und Seide verwendet werden. Bleichbare Flecken auf hellen bzw. weißen
Textilien werden jedoch vorteilhafterweise mit den zuvor genannten Peroxomitteln vorbehandelt.
[0008] Gallseife ist ein altbewährtes Hausmittel gegen viele Arten von Flecken. Die Waschwirkung
beruht auf den stark emulgierenden Eigenschaften der Rinder- bzw. Ochsengalle. Dafür
hauptsächlich verantwortlich sind die Salze der Gallensäuren, vornehmlich die der
Glycochol- und der Taurocholsäure. Beide Substanzen haben eine steroidale Grundstruktur
und sind Endprodukte des tierischen Cholesterinstoffwechsels. Neben diesen Hauptinhaltsstoffen
kommen in der Ochsengalle als Nebenprodukte auch Gallenfarbstoffe (Bilirubin), Cholesterin
und sowohl Endmetabolite von verabreichten Medikamenten als auch Steroidhormone vor.
Die Ochsengallensäuren selbst dienen als Ausgangsstoffe zur Synthese von pharmazeutisch
wirksamen Steroidhormonen, zu denen u.a. die männlichen (Androgene) und weiblichen
(Östrogene und Gestagene) Sexualhormone (z.B. Androsteron, Testosteron bzw. Östron,
Östradiol und Progesteron, Pregnenolon) sowie die Corticoide (z.B. Cortisol, Corticosteron)
gehören.
[0009] Die Gallensäuren aus Rindergalle können somit in Gallseife physiologisch nachteilig
wirksam sein. Hinzu kommt, dass Ochsengalle charakteristisch penetrant riecht, tief
dunkelbraun ist und bereits bei geringen Einsatzkonzentrationen das gesamte Produkt
gelblich bis hellbraun färbt. Dies ist ein unästhetischer sensorischer Aspekt bei
der Vermarktung in transparenten PET-Flaschen.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fleckenentfernungsmittel für Textilien
bereitzustellen, das physiologisch nicht nachteilig wirksam ist.
[0011] Erfindungsgemäß wird wenigstens ein triterpenoides Saponin mit wenigstens einem Taurat
und wenigstens einem Sarcosinat kombiniert.
[0012] Triterpen-Saponine mit einem C30-Grundgerüst sind pflanzlichen Ursprungs und es wurde
überraschend festgestellt, dass die fleckenentfernende Wirkung auf vielen verbraucherrelevanten
Flecken einem vergleichbaren Testprodukt auf Basis von Gallseife mit den Gallensäuren
tierischen Ursprungs, die ein C27 Grundgerüst haben, hinsichtlich Fleckenentfernung
überraschend deutlich überlegen ist, wenn mindestens noch eine Taurat und ein Sarcosinat
in Kombination mit einem der o.g. Triterpen-Saponine eingesetzt wird.
[0013] Ganz besonders bevorzugt wird das Triterpenoid des chilenischen Seifenrindenbaums
(Quillaja Saponaria Molina), dessen Rinde bis zu 5 % Saponine enthält.
[0014] Alternativ kann auch der ähnliche Extrakt aus dem Panamarindenbaum eingesetzt werden.
[0015] Weitere bekannte Saponine mit Detergenzieneigenschaften sind in der Waschnuss (Sapindus
mukorossi) und im Echten Seifenkraut (Saponaria officinalis) enthalten.
[0016] Bevorzugt werden als Taurate und Sarcosinate Natrium Methyl Cocoyl Taurate (CAS-Nr.
61791-42-2) oder auch Natrium Methyl Oleoyl Taurate (CAS-Nr. 137-20-2) bzw. Natrium
Cocoyl Sarcosinate (CAS-Nr. 61791-59-1). Hierbei handelt es sich um synthetische,
pflanzlich basierte Tenside.
[0017] Beide anionischen Tenside sind ebenso wie das Triterpen-Saponin des chilenischen
Seifenrindenbaums äußerst milde hautfreundliche Amphiphile, die selbst in hartem Wasser
noch einen besonders cremigen und stabilen Schaum ergeben.
[0018] Die beiden synthetischen, pflanzlich basierten Tenside der Dreier-Kombination können
bevorzugt N-Acyl (C12-18) oder O-Acyl (C12-18) Amphiphile sein.
[0019] Folgende Tensidklassen können zusätzlich zu Sarcosinaten und Tauraten verwendet werden:
N-Acyl (C12-18) Glutamate wie z.B. Na Cocoyl Glutamate, N-Acyl (C12-18) Aminopropylbetaine
wie z.B. Cocamidopropylbtaine, N-Acyl (C12-18) Aminoethyl-N-Glycinate wie z.B. Natrium
Cocoamphoacetat und -Diacetat, N-Acyl (C12-18) Aminoalkylole wie z.B. Cocosfettsäure
mono- und diethanloamid, N-Acyl (C12-18) Aminopolyoxethylen wie z.B. PEG-4 Rapeseedamide,
, N-Acyl (C12-18) Aminopolyoxethylensulfate wie z.B. PEG-3 Cocamidsulfate, N-Acyl
(C12-18) Aminoglucose wie z.B. Cocosfettsäure N-methylglucamide, , O-Acyl (C12-18)
Isethionate wie z.B. Natrium Cocoyl Isethionate, O-Acyl (C12-18) polyoxyethylen wie
z.B. Cocosfettsäure Ethoxylate, O-Acyl (C12-18) polyoxyglycerin wie z.B. Polyglyceryl-10
Oleate.
[0020] Bei der Dreierkombination können Triterpen-Saponine einerseits und Taurate und Sarcosinate
andererseits in jeweils gleichen Gewichtsanteilen verwendet werden.
[0021] Die Gewichtsanteile dieser drei amphiphilen Substanzen können variieren, aber bevorzugt
werden gleiche Gewichtsanteile verwendet.
[0022] Der Gewichtsanteil der drei Substanzen liegt bevorzugt im Bereich von 0,01 bis 0,2
Gew.-%, insbesondere 0,02 bis 0,1 Gew.-%.
[0023] Durch die erfindungsgemäße Kombination von wenigstens einem triterpenoiden Saponin
und wenigstens einem Taurat sowie einem Sarcosinat erhält man auf pflanzlicher Basis
ein Fleckenentfernungsmittel bzw. ein Vorwaschmittel mit fleckenentfernender Wirkung,
das die zuvor geschilderten Nachteile von Gallseife nicht aufweist, deren vorteilhafte
Eigenschaften als altbewährtes Hausmittel aber beibehält. Vor allem sind keine physiologisch
nachteiligen Wirkungen der Gallensäuren vorhanden. Weiterhin ist die erfindungsgemäße
Kombination farb- und geruchlos im Gegensatz zu Gallensäuren.
[0024] Die überraschende Überlegenheit der erfindungsgemäßen Kombination gegenüber Gallseife
kann aus der Struktur der Gallensäuren nicht abgeleitet werden. Glycochol- und Taurocholsäure
sind Konjugate der Cholsäure, einer mehrfach hydroxysubstituierten Cholansäure, mit
der einfachsten Aminosäure Glycin bzw. Taurin, und haben eine steroidale Grundstruktur.
Beide Gallensäuren-Derivate zeigen den typischen Aufbau amphiphiler Substanzen mit
ausgeprägtem hydrophilen Kopfteil und einem hydrophoben Ende. Dies erklärt die Wirkung
als Emulgatoren bei der Fettverdauung. Hauptsächlich Öle und Fette werden auf diese
Weise dem enzymatischen Angriff besser verfügbar gemacht. In gleicher Weise wirkt
Gallen-Extrakt in Waschmitteladditiven, denen daher meist mindestens ein, oftmals
aber sogar mehrere Enzyme wie spezielle Proteasen, Amylasen, Lipasen, Cellulasen,
Mannanasen etc. zugesetzt werden.
[0025] Substanzen mit steroidaler Grundstruktur findet man auch bei Pflanzen. Darunter befinden
sich auch solche mit amphiphilem Charakter (Steroid-Saponine), die ähnlich emulgierende
Eigenschaften wie die oben genannten tierischen Cholsäure-Derivate aufweisen. Andererseits
sind unter den Phytosterolen ebenfalls biologisch hochwirksame Substanzen zu finden.
Zu nennen wären beispielsweise die herzaktiven Steroide der Cardenolide des roten
Fingerhuts (Digitalis Purpurea): Digitoxin,Digoxin und Gitoxin (Digitalisglykoside).
[0026] Diese Steroid-Saponine der Pflanzenwelt können also in ihren grenzflächenaktiven
Eigenschaften den steroidalen Gallensäuren-Derivaten der Tierwelt als entsprechend
angesehen werden. Sowohl Steroide aus der Tierwelt als auch solche aus der Pflanzenwelt
können physiologisch wirksam sein. Erfindungsgemäß werden zur Vermeidung einer nachteiligen
physiologischen Wirksamkeit nichtsteroidale Saponine vom Triterpen-Typ verwendet.
Im Phytosterolanabolismus gibt es einen Verzweigungspunkt, von dem an entweder Steroid-
oder eben Triterpen-Saponine gebildet werden. Solche Triterpen-Saponine mit einem
pentazyklischen Grundgerüst bzw. einer C30 Grundstruktur werden als Grundbestandteil
der erfindungsgemäßen Kombination verwendet.
[0027] Auf diese Weise werden nicht nur nachteilige physiologische Wirkungen der Gallensäuren
vermieden, sondern auch nachteilige physiologische Wirkungen pflanzlicher Steroid-Saponine,
wie sie zuvor angegeben wurden, insbesondere wenn das Waschmitteladditiv als Spray
verwendet wird.
[0028] Die Oberflächenaktivität von Saponinen wird im Übrigen durch Glykosylierung des jeweiligen
Aglycons erreicht. Damit bestehen die hydrophilen Teile der Moleküle aus Zuckereinheiten
wie sie beispielsweise auch in der synthetischen Tensidklasse der Alkylpolyglykoside
vorkommen. Der lipophile Teil im Seifenrindenbaum-Saponin wird durch ein pentacyclisches
Triterpen-Grundgerüst gebildet, im Gegensatz zu tetracyclischen steroidalen Sapogeninen
als Aglyka der Steroid-Saponine.
[0029] Im Übrigen haben Saponine als sekundäre Pflanzenstoffe auch positive ernährungsphysiologische
Bedeutung. Saponine sind in höheren Pflanzen weit verbreitet. Sie kommen in vielen
Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten (z.B. Sojabohnen, Erbsen) vor. In der EU sind saponinreiche
Extrakte aus der Rinde des Panama- bzw. Seifenrindenbaums als Lebensmittelzusatzstoff
(E999) zugelassen. In den USA werden diese Extrakte von der FDA (Food and Drug Administration)
gem. 21 CFR 172.510 als "GRAS" (Generally Recognized As Safe) eingestuft. Gesundheitsfördernd
sollen vor allem die Wirkung als Cholesterinsenker, Immunsystem Stimulans und die
Prävention von Dickdarmkrebs sein. Auch antifugale Wirkung gegen Candida albicans
wird in der Literatur beschrieben.
[0030] Ein Vorwasch- und Fleckenentfernungsmittel nach der Erfindung kann weitere typische
Inhaltsstoffe eines für Textilien vorgesehenen Waschhilfsmittels bzw. Fleckenentfernungsmittels
enthalten, wie sie in dem nachfolgenden Beispiel eines erfindungsgemäßen Vorwasch-
und Fleckensprays aufgeführt sind, der einem Labor Referenz Spray auf der Basis von
Gallseifen-Extrakt gegenübergestellt ist.
Vorwasch- und Fleckenspray |
Vegan |
Tierisch |
|
Gew-% |
Gew-% |
Xanthan Gum |
0,1-0,5 |
0,1-0,5 |
Trinatriumcitrat |
0,2 - 1,0 |
0,2 - 1,0 |
Ethanol |
5,0 - 10,0 |
5,0 - 10,0 |
Fettalkoholethoxylat |
0,5- 10,0 |
0,5- 10,0 |
Alkylpolyglucosid |
0,5 - 2,0 |
0,5 - 2,0 |
Natrium Fettalkoholethersulfat |
0,5 - 3,0 |
0,5 - 3,0 |
Natrium Cocoylsarcosinat |
0,02 - 0,1 |
- |
Natrium Methyl Cocoyl Taurat |
0,02 - 0,1 |
- |
Quillaja Saponaria Wood Extrakt |
0,02 - 0,1 |
- |
Gallseifen Extrakt |
- |
0,02 - 0,1 |
Protease |
0,02 - 0,2 |
0,02 - 0,2 |
alpha-Amylase |
0,02 - 0,2 |
0,02 - 0,2 |
Lipase |
0,02 - 0,2 |
0,02 - 0,2 |
Cellulase |
0,02 - 0,2 |
0,02 - 0,2 |
Mannanase |
0,02 - 0,2 |
0,02 - 0,2 |
Duftstoffe |
optional |
optional |
Farbstoffe |
optional |
optional |
Stabilisatoren |
optional |
optional |
pH-Regulatoren |
optional |
optional |
Demineralisiertes Wasser |
ad 100 |
ad 100 |
[0031] Die ungewöhnliche Kombination der drei in Wasch- und Reinigungsmitteln nicht üblichen,
vergleichsweise schwachen und milden oberflächenaktiven Substanzen, eines triterpenoiden
Saponins mit einem Taurat und einem Sarcosinat, führt bei vergleichsweise niedrigen
Konzentrationen zu einem überlegenen Ergebnis gegenüber Gallseifen-Extrakt, sodass
von einem signifikanten Synergismus bei dieser Dreierkombination ausgegangen werden
muss.
[0032] Ein erfindungsgemäßes Mittel auf der Basis der erfindungsgemäßen Kombination amphiphiler
Substanzen in Verbindung mit weiteren typischen Inhaltsstoffen von Waschhilfsmitteln
bzw. Fleckentfernungsmitteln für Textilien kann als langzeitlagerstabiles Produkt
formuliert werden, wie das in dem Beispiel angegebene.
[0033] Das überraschendste Merkmal einer erfindungsgemäßen Rezeptur nach obigem Beispiel
(nachfolgend "E") stellt deren überragende Leistungskraft dar, die auf insgesamt 9
verschiedenen standardisierten Flecken systematisch nachgewiesen werden konnte. Im
Durchschnitt über alle Fleckenarten ergibt sich eine fast 9%ige Leistungssteigerung
im Vergleich mit einem auf Gallseife basierenden Markenprodukt (nachfolgend "M").
Bei Blutflecken auf Baumwollgewebe wird der Spitzenwert von +26% gegenüber "M" erreicht.
Gegenüber einem vergleichbar aufgebauten Testprodukt mit Gallseife (nachfolgend "G")
steigert "E" die Leistung über alle Flecken um fast 3% und bei Blutflecken um 8%.
[0034] Die zweitbeste Wirksamkeit zeigt "E" auf Flecken, die von Trinkschokolade auf Milchbasis
verursacht sind. Hierbei liegt "E" um gut 11% über dem Leistungsniveau von "M" und
immerhin noch über 4% über dem von "G".
[0035] "E" erweist sich auch auf weiteren fünf speziellen Fleckenarten "M" signifikant überlegen.
Dabei ergeben sich gemessene Leistungssteigerungen zwischen 4,3% bis 8,9%. Die Details
gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:

[0036] Die Messwerte für "E", "G" und "M" in der o.g. Tabelle sind Weißgradmesswerte, die
mit einer Minolta CM-700D (D65) gemessen wurden. Jeder Einzelwert stellt bereits einen
Mittelwert aus mehreren Messungen dar.
[0037] Zur Überprüfung eingesetzt wurde: ein Standard Flüssigwaschmittel, 1 Hub Vorwaschspray,
10 min Einwirkzeit. Standardisiert angeschmutzte Testbaumwollgewebe käuflich zu erwerben
von z.B. der EMPA (Eidgenössische
[0038] Material u. Prüfanstalt, Schweiz) oder der WFK (Wäscherei Forschung Krefeld, Deutschland)
[0039] Die Ergebnisse zeigen den Durchschnitt von 4 Wäschen in 4 verschiedenen Waschmaschinen
vom Typ Miele W 1743 WPS, Hauptwaschprogramm bei 40°C / Schleudern bei 1200UPM, Beladung
mit 15 Handtüchern davon 3 mit aufgebrachten standardisierten Schmutzgeweben, mittlere
Wasserhärte.
[0040] Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Kombination liegt im geringeren inherenten
Gefahrenpotential. Ochsengalle wird als sensibilisierend bei Inhalation und Hautkontakt
eingestuft. Waschvorbehandlungsmittel werden üblicherweise versprüht und bei Fleckentfernungsmittel
kommt es bei der Anwendung meist unvermeidlich zu Hautkontakt. Die erfindungsgemäße
Wirkkombination weist derartige Gefahrenmerkmale nicht auf.
[0041] Vor allem können bei der erfindungsgemäßen Wirkstoff Kombination - wie schon oben
ausgeführt - Nebenbestandteile bzw. Verunreinigungen wie z.B. steroidale Hormone wie
sie in der Ochsengalle vorkommen, ausgeschlossen werden.
1. Fleckenentfernungsmittel für Textilien, enthaltend eine Dreierkombination aus wenigstens
einem triterpenoiden Saponin, wenigstens einem Taurat sowie wenigstens einem Sarcosinat.
2. Fleckenentfernungsmittel nach Anspruch 1, wobei das Triterpen-Saponin aus dem chilenischen
Seifenrindenbaum und/oder aus dem Panamarindenbaum gewonnen ist.
3. Fleckenentfernungsmittel nach Anspruch 1, wobei als Taurat Natrium Methyl Cocoyl Taurat
oder Natrium Methyl Oleoyl Taurat verwendet wird.
4. Fleckenentfernungsmittel nach Anspruch 1, wobei als Sarcosinat Natrium Cocoyl Sarcosinat
verwendet wird.
5. Fleckenentfernungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gewichtsanteile
der amphiphilen Substanzen der Dreierkombination gleich sind.
6. Fleckenentfernungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Gewichtsanteil
der amphiphilen Substanzen im Bereich von ca. 0,01 bis ca. 0,2 Gew.-% und insbesondere
von ca. 0,02 bis ca. 0,1 Gew.-% liegt.
7. Fleckenentfernungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei 0,02 bis 0,1
Gew. % Natrium Cocoylsarcosinat, 0,02 bis 0,1 Gew. % Natrium Methyl Cocoyl Taurat
und 0,02 bis 0,1 Gew. % Quillaja Saponaria Wood Extrakt neben üblichen Additiven verwendet
werden.
8. Fleckenentfernungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine zusätzliche
amphiphile Substanz mit Fettsäureamid- oder Fettsäureester-Struktur ausgewählt ist
aus
N-Acyl (C12-18) Glutamate wie z.B. Na Cocoyl Glutamate, N-Acyl (C12-18) Aminopropylbetaine
wie z.B. Cocamidopropylbtaine, N-Acyl (C12-18) Aminoethyl-N-Glycinate wie z.B. Natrium
Cocoamphoacetat und -Diacetat, N-Acyl (C12-18) Aminoalkylole wie z.B. Cocosfettsäure
mono- und diethanloamid, N-Acyl (C12-18) Aminopolyoxethylen wie z.B. PEG-4 Rapeseedamide,
, N-Acyl (C12-18) Aminopolyoxethylensulfate wie z.B. PEG-3 Cocamidsulfate, N-Acyl
(C12-18) Aminoglucose wie z.B. Cocosfettsäure N-methylglucamide, , O-Acyl (C12-18)
Isethionate wie z.B. Natrium Cocoyl Isethionate, O-Acyl (C12-18) polyoxyethylen wie
z.B.. Cocosfettsäure Ethoxylate, O-Acyl (C12-18) polyoxyglycerin wie z.B. Polyglyceryl-10
Oleate.
9. Verwendung von Triterpen-Saponin als amphiphile Substanz in einem Fleckenentfernungsmittel
für Textilien in Verbindung mit wenigstens einem Taurat und wenigstens einem Sarcosinat.
10. Verwendung nach Anspruch 9 und einem Fleckentfernungsmittel nach einem der Ansprüche
1 bis 8 als Spray.