[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fadenvorhangs, bei dem
eine Vielzahl von parallelen Vorhangfäden gewirkt werden, sowie ein Fadenvorhanghalbzeug
mit einer Vielzahl von parallelen Vorhangfäden, vorzugsweise zur Verwendung in dem
vorgenannten Verfahren.
[0002] Fadenvorhänge sind in unterschiedlichen Ausführungen und Designs bekannt. Entsprechende
Fadenvorhänge werden beispielsweise im privaten Bereich als Sichtschutz vor Fenstern
angebracht. Zudem kommen Fadenvorhänge in gewerblich genutzten Gebäuden als Raumteiler,
Sichtschutz oder Designelement zum Einsatz. Dabei sind auch Fadenvorhänge bekannt,
bei denen jeweils eine Vielzahl von Vorhangfäden zu drehbaren und in einer Reihe nebeneinander
angeordneten Lamellen vereinigt werden. Bei fluchtender Ausrichtung der Lamellen kann
eine im Wesentlichen geschlossene Ebene aus Vorhangfäden etwa zum Zwecke eines Sichtschutzes
erhalten werden. Werden die Lamellen jedoch gedreht, kann zwischen den Lamellen problemlos
hindurchgesehen werden. Fadenvorhänge können auch als sogenannte Flächenvorhänge ausgestaltet
sein. Dabei sind mehrere Elemente des Fadenvorhangs parallel zueinander verschiebbar
und senkrecht zur Verschieberichtung versetzt zueinander angeordnet. Der Flächenvorhang
kann also von einer offenen Stellung, in der die Elemente senkrecht zur Verschieberichtung
im Wesentlichen hintereinander vorgesehen sind, in eine geschlossene Stellung gebracht
werden, in der die Elemente in der Verschieberichtung im Wesentlichen nebeneinander
angeordnet sind. Dabei können die Vorhangfäden der einzelnen Elemente an ihren unteren
Enden wahlweise mittels eines Stegs zusammengefasst sein oder freie Enden bilden.
Fadenvorhänge mit freien unteren Enden können ganz grundsätzlich leicht durchschritten
und daher beispielsweise vor Türen vorgesehen werden. Die Vorhangfäden sind dann nur
im oberen Bereich mit einem sogenannten Steg aus quer verlaufenden Stegfäden verbunden
oder anderweitig, bedarfsweise zu Gruppen, zusammengefasst. Darunter hängen die Vorhangfäden
frei nebeneinander und weisen an ihrem unteren Ende ein loses Ende auf. Die Vorhangfäden
können auch über ein sogenanntes Gardinenband miteinander verbunden sein. Dieses weist
in regelmäßigen Abständen separate Schlitten mit Rollen auf, mit denen das Gardinenband
in eine etwa an einer Decke vorgesehene Schiene eingefädelt wird. Der Fadenvorhang
kann dementsprechend entlang der Schiene verschoben bzw. auf- und zugezogen werden.
[0003] Die Verwendung von Fadenvorhängen erlaubt grundsätzlich eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.
So können die Vorhangfäden beispielsweise eine unterschiedliche Farbe aufweisen. In
vielen Fällen kann es jedoch gewünscht sein, den Fadenvorhang mit einem Motiv zu versehen.
Der Fadenvorhang kann dann beispielsweise als Werbefläche genutzt werden. Gleichzeitig
erlaubt die Struktur des Fadenvorhangs jedoch durch die Werbefläche hindurchzugehen
oder Licht durch die Werbefläche in ein Gebäude gelangen zu lassen. Neben Werbung
können auf den Fadenvorhängen auch Informationen angezeigt werden. Es können mit entsprechenden
Fadenvorhängen aber auch Räume angenehmer gestaltet werden.
[0004] Problematisch ist jedoch, dass Fadenvorhänge kein geeignetes Substrat für das Aufbringen
eines Motivs bilden. Bislang ist es daher nicht in zufriedenstellender Weise gelungen,
Fadenvorhänge mit einem Motiv zu versehen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und das
Fadenvorhanghalbzeug jeweils der eingangs genannten und zuvor näher beschriebenen
Art derart auszugestalten und weiterzubilden, um Fadenvorhänge mit qualitativ hochwertigen
Motiven bereitstellen zu können.
[0006] Diese Aufgabe ist gemäß Anspruch 1 durch ein Verfahren der eingangs genannten Art
gelöst, bei dem die Vielzahl von Vorhangfäden mehrfach über die Länge der Vorhangfäden
untereinander derart verbunden werden, dass ein Verdrehen einzelner Vorhangfäden um
die Längsachse der Vorhangfäden unabhängig von benachbarten Vorhangfäden im Wesentlichen
verhindert wird, bei dem die Vielzahl untereinander verbundener Vorhangfäden mit einem
eine Mehrzahl von Vorhangfäden übergreifenden Motiv bedruckt wird und bei dem die
Vielzahl der Vorhangfäden nach dem Bedrucken wenigstens im Bereich des Motivs voneinander
getrennt werden, so dass im Bereich des Motivs ein Verdrehen einzelner Vorhangfäden
um die Längsachse der Vorhangfäden unabhängig von benachbarten Vorhangfäden im Wesentlichen
möglich ist.
[0007] Die Erfindung hat erkannt, dass sich die Vorhangfäden eines Fadenvorhangs mit einem
qualitativ hochwertigen Motiv versehen lassen, wenn die Vorhangfäden zuvor untereinander
so verbunden werden, dass sie sich nicht mehr unabhängig voneinander um ihre Längsachse
drehen können. In diesem Zustand der Vorhangfäden kann das Motiv einfach und mit hoher
Qualität aufgedruckt werden. Anschließend werden die Vorhangfäden wieder vorzugsweise
soweit voneinander getrennt, um einen Fadenvorhang bekannter Struktur zu erhalten.
Ohne das zwischenzeitliche Verbinden der Vorhangfäden untereinander könnte kein qualitativ
hochwertiges Motiv erhalten werden, weil sich die Fäden ansonsten infolge Torsion
unabhängig voneinander verdrehen könnten. Dies würde aber die Qualität des Motivs
auf dem Fadenvorhang ungünstig beeinflussen.
[0008] Erfindungsgemäß werden die Vorhangfäden wenigstens im Bereich des aufzudruckenden
Motivs mehrfach über die Länge der Vorhangfäden untereinander verbunden. Diese Verbindung
ist derart, dass ein Verdrehen einzelner Vorhangfäden um ihre Längsachse unabhängig
von benachbarten Vorhangfäden im Wesentlichen verhindert wird. Dies bedeutet, dass
benachbarte Vorhangfäden nicht mehr unabhängig voneinander frei drehbar um ihre jeweiligen
Längsachsen sind. Zu diesem Zweck können die Vorhangfäden beispielsweise mit einem
löslichen Klebstoff auf eine Folie aufgeklebt werden. Ein Verdrehen eines Vorhangfadens
würde dann zu einer Verformung der Folie führen. Der Verformung der Folie und damit
dem Verdrehen des Vorhangfadens würde infolge der Verbindung der weiteren Vorhangfäden
mit derselben Folie ein entsprechender Widerstand entgegenstehen. Die Bewegungsfreiheit
der Vorhangfäden untereinander wird also hinreichend eingeschränkt, um ein Verdrehen
einzelner Vorhangfäden jedenfalls stark einzuschränken. Absolut ausschließen lässt
sich ein geringfügiges Verdrehen eines Vorhangfadens gegenüber einem benachbarten
Vorhangfaden kaum oder nur mit einem hohen Aufwand. Ein derartiger Aufwand scheint
zur Erlangung hinreichender Qualitäten hinsichtlich des Motivs auf dem Fadenvorhang
nur in Sonderfällen gerechtfertigt.
[0009] Im Falle einer mit den Vorhangfäden verbundenen Folie, müsste diese wieder entfernt
werden, nachdem die Vorhangfäden bedruckt worden sind. Dies könnte einfach möglich
sein, wenn die Vorhangfäden mit einer peelfähigen Zwischenschicht oder einem löslichen
Klebstoff an der Folie befestigt werden. Zudem kann anstelle einer Folie auch ein
biegesteifes Material wie eine Platte oder dergleichen verwendet werden. Löslich könnte
der Klebstoff beispielsweise dadurch sein, dass sich der Klebstoff anders als die
Vorhangfäden in einem bestimmten Lösungsmittel löst.
[0010] Die mit dem Motiv bedruckten Vorhangfäden müssen nicht zwingend vollständig voneinander
getrennt werden. Vielfach wird es zweckmäßig sein, wenn die Vorhangfäden im oberen
Bereich durch Stege etwa in Form quer verlaufender Stegfäden miteinander verbunden
bleiben. Jedenfalls werden, um die typische Struktur und Anmutung eines Fadenvorhangs
zu erhalten, die Vorhangfäden soweit voneinander getrennt, dass diese sich wenigstens
abschnittsweise im Wesentlichen unabhängig von den benachbarten Vorhangfäden um ihre
jeweiligen Längsachsen drehen können. Dies ist natürlich nur eingeschränkt möglich,
wo die Vorhangfäden miteinander verbunden sind. Daher sind die Vorhangfäden wenigstens
über entsprechende lange Distanzen jeweils untereinander unverbunden.
[0011] Die zuvor genannte Aufgabe ist zudem bei einem Fadenvorhanghalbzeug nach dem Oberbegriff
von Anspruch 13 dadurch gelöst, dass die Vielzahl von Vorhangfäden mehrfach über die
Länge der Vorhangfäden untereinander derart verbunden sind, dass ein Verdrehen einzelner
Vorhangfäden um die Längsachse der Vorhangfäden unabhängig von benachbarten Vorhangfäden
im Wesentlichen verhindert wird.
[0012] Wie zuvor bereits dargelegt worden ist, erlaubt ein solches Fadenvorhanghalbzeug
die Herstellung eines Fadenvorhangs mit einem Motiv, das ein qualitativ hochwertiges
Erscheinungsbild bereitstellt.
[0013] Da das Fadenvorhanghalbzeug und das Verfahren zur Herstellung eines Fadenvorhangs
vorzugsweise unmittelbar oder wenigstens mittelbar miteinander verbunden sind, werden
das Verfahren und das Fadenvorhanghalbzeug nachfolgend gemeinsam beschreiben, ohne
jeweils im Einzelnen zwischen bevorzugten Merkmalen des Verfahrens und des Fadenvorhanghalbzeugs
zu unterscheiden. Die bevorzugten Ausgestaltungen des Verfahrens und des Fadenvorhanghalbzeugs
sind dem Fachmann ohne Weiteres aus dem jeweiligen Kontext ersichtlich.
[0014] Bei einer ersten bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die Vielzahl von Vorhangfäden
mehrfach in Abständen von jeweils höchstens 20 cm untereinander verbunden. Mit anderen
Worten ist ein Vorhangfaden jedenfalls im Bereich des aufzubringenden Motivs wenigstens
höchstens über eine Erstreckung von 20 cm nicht mit einem, vorzugsweise angrenzenden,
Vorhangfaden verbunden. Dadurch wird die freie Drehbarkeit der Vorhangfäden um ihre
jeweilige Längsachse soweit eingeschränkt, dass ein aufgedrucktes Motiv anschließend
eine hohe optische Qualität aufweist. Um die entsprechende Qualität noch zu steigern
ist es weiter bevorzugt wenn der entsprechende Abstand höchstens 10 cm, noch besser
höchstens 5 cm längs der Vorhangfäden beträgt. Hinsichtlich des Fadenvorhanghalbzeugs
sind die gleichen Längen der untereinander unverbundenen Abschnitte der Vorhangfäden
bevorzugt. Grundsätzlich ist es zweckmäßig, wenn die Abstände geringer sind, wodurch
jedoch der Herstellungsaufwand steigen kann. Besonders gute Ergebnisse konnten erzielt
werden, wenn Abstände von kleiner 2 cm, weiter vorzugsweise kleiner 1 cm, vorgesehen
wurden.
[0015] Besonders einfach und effektiv kann es sein, wenn die Vorhangfäden mit wenigstens
einem die Vorhangfäden untereinander verbindenden Verbindungsfaden verbunden werden.
Dann können beispielsweise ohnehin vorhandene Maschinen oder Techniken zur Verbindung
der Vorhangfäden untereinander genutzt werden. Es müssen also nicht aufwendig völlig
neue Verfahrensschritte in das Verfahren zur Herstellung von Fadenvorhängen integriert
werden. Besonders bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Vorhangfäden durch
Wirken und/oder während des Wirkens der Vorhangfäden mit dem wenigstens einen Verbindungsfaden
verbunden werden. Dann können beispielsweise das Wirken der Vorhangfäden und das Verbinden
der Vorhangfäden mit dem wenigstens einen Verbindungsfaden auf einer, vorzugsweise
derselben, Kettenwirkmaschine erfolgen.
[0016] Um den wenigstens einen Verbindungsfaden wenigstens teilweise wieder von den untereinander
über den wenigstens einen Verbindungsfaden verbundenen Vorhangfäden zu lösen, bietet
es sich an, den wenigstens einen Verbindungsfaden aus einem in einem bestimmten Lösungsmittel
löslichen Material zu fertigen, wobei das entsprechende Lösungsmittel nicht in der
Lage ist, auch die Vorhangfasern aufzulösen. Auf diese Weise lassen sich die Vorhangfäden
nach dem Bedrucken durch Lösen des wenigstens einen Verbindungsfadens in dem Lösungsmittel
einfach und im Wesentlichen rückstandsfrei vom wenigstens einen Verbindungsfaden trennen.
[0017] Um das Verfahren insgesamt zu vereinfachen, kann der wenigstens eine Verbindungsfaden
aus einem wasserlöslichen Material gefertigt sein. Dabei hat sich gezeigt, dass Verbindungsfäden
aus Polyvinylalkohol (PVA) sowohl hinsichtlich der Festigkeit beim Verbinden der Vorhangfäden
untereinander als auch hinsichtlich ihrer problemlosen Löslichkeit besonders geeignet
sind.
[0018] Alternativ oder zusätzlich ist es hinsichtlich der Eigenschaften des Fadenvorhangs
zweckmäßig, wenn die Vorhangfäden aus Polyester gefertigt, insbesondere aus Polyesterfäden
gewirkt, werden.
[0019] Damit das Motiv möglichst dauerhaft in hoher Qualität auf dem Fadenvorhang erkennbar
bleibt, sich die Vorhangfäden im Laufe der Zeit also nicht in unerwünschtem Ausmaß
in sich verdrehen, können die Vorhangfäden vor dem Trennen der Vorhangfäden im Bereich
des Motivs thermofixiert werden. Dies kann beispielsweise durch Behandeln der Vorhangfäden
mit heißem Wasser, Wasserdampf oder heißer Luft erfolgen. Dabei ist die Verwendung
von heißer Luft trotz der geringen Wärmekapazität von Luft bevorzugt, und zwar vorzugsweise
etwa bei Temperaturen von 150°C bis 250°C, insbesondere bei etwa 190°C.
[0020] Alternativ oder zusätzlich können die Vorhangfäden nach dem Bedrucken mit dem Motiv
thermofixiert werden. Dabei kann gleichzeitig auch das Druckbild bzw. die Druckfarbe
auf den Vorhangfäden fixiert werden. Besonders einfach und effektiv ist es in diesem
Zusammenhang, wenn das Thermofixieren noch in der Druckeinrichtung zum Aufdrucken
des Motivs auf die Vorhangfäden erfolgt.
[0021] Eine hohe Auflösung des Motivs bei gleichzeitig vertretbarem Aufwand kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass das Motiv als Digitaldruck aufgebracht wird. Dabei bietet
sich hinsichtlich der Druckfarben die Verwendung eines Tintenstrahldruckverfahrens
an.
[0022] Ganz grundsätzlich ist es für die Herstellung des Fadenvorgangs bevorzugt, wenn die
Vorhangfäden aus vier separaten Einzelfäden gewirkt werden. Dies begünstigt ebenfalls
die optische Qualität des auf dem Fadenvorhang vorgesehenen Motivs.
[0023] Zudem kann es für die Fertigung, insbesondere für das Bedrucken und/oder das Thermofixieren,
zweckmäßig sein, wenn die Vorhangfäden in einem Abstand von mindestens 1 m über Stege
miteinander verbunden sind. Dies dient nämlich der weiteren Stabilisierung der Vorhangfäden
untereinander. Die Stege können bedarfsweise nach dem Bedrucken, insbesondere nach
dem Thermofixieren der Vorhangfäden entfernt werden. Um dennoch hinreichend lange
Fadenvorhänge bereitstellen zu können, können die Stege weiter vorzugsweise einen
Abstand von wenigstens 2,5 m, insbesondere wenigstens 5 m aufweisen. Um die Herstellung
des Fadenvorhangs insgesamt zu vereinfachen bietet es sich an, wenn die Stegfäden
durch Wirken aus mehreren Einzelfäden gefertigt werden. Besonders einfach ist es,
wenn die Stegfäden, vorzugsweise wie die Vorhangfäden, aus vier Einzelfäden, vorzugsweise
aus Polyester, gewirkt werden.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße Fadenvorhanghalbzeug in einer
schematischen Darstellung und
- Fig. 2
- einen unter Verwendung des Verfahrens gemäß Fig. 1 hergestellten Fadenvorhang.
[0025] In der Fig. 1 ist schematisch die Herstellung eines Fadenvorhangs 1 dargestellt.
Dabei wird in einer Kettenwirkmaschine 2 aus aufgewickelten Filamentgarnen 3 aus Polyester
eine Vielzahl von Vorhangfäden 4 gewirkt. Beim dargestellten und insoweit bevorzugten
Verfahren werden jeweils aus vier separaten Einzelfäden aus Polyester separate Vorhangfäden
4 gewirkt. Währenddessen werden einzelne aus Polyvinylalkohol bestehende Filamentfäden
5 in Form von Verbindungsfäden 6 ebenfalls durch Wirken in derselben Kettenwirkmaschine
2 mit den nebeneinander angeordneten Vorhangsfäden 4 verbunden. Beim dargestellten
und insoweit bevorzugten Verfahren verläuft immer zwischen zwei benachbarten Vorhangfäden
4 ein Verbindungsfaden hin und her. Die Verbindungsfäden 6 werden also längs benachbarter
Vorhangfäden 4 immer abwechselnd durch Wirken mit einem der beiden benachbarten Vorhangfäden
verbunden Auf diese Weise werden die benachbarten Vorhangfäden 4 in einem gleichbleibenden
Abstand von jeweils weniger als 2 cm über die Verbindungsfäden 6 miteinander verbunden.
Die Vorhangfäden 4 können sich daher nicht ohne Weiteres gegenüber den angrenzenden
Vorhangfäden 4 drehen, sondern sind im Wesentlichen in ihrer Lage und Drehung fixiert.
[0026] Alternativ wäre es aber auch denkbar, dass mit einem Verbindungsfaden mehr als zwei
Vorhangfäden etwa durch Wirken verbunden werden. Grundsätzlich würde auch ein Verbindungsfaden
ausreichen, um alle Vorhangfäden untereinander zu verbinden. Der Verbindungsfaden
könnte dann von einem äußeren Vorhangfaden zum jeweils benachbarten Vorhangfaden geführt
und dabei mit jedem einzelnen Vorhangfaden verbunden werden. Am dem gegenüberliegenden
äußeren Vorhangfaden angekommen, könnte der Verbindungsfaden dann wieder in die Gegenrichtung
von Vorhangfaden zu Vorhangfaden geführt werden, wobei der Verbindungsfaden erneut
mit jedem der Vorhangfäden verbunden wird. Dieses Vorgehen kann grundsätzlich beliebig
oft wiederholt werden, so dass sich auch lange Vorhangfäden in kurzen Abständen untereinander
verbinden lassen.
[0027] Das so hergestellte Fadenvorhanghalbzeug 7 wird in Pfeilrichtung aus der Kettenwirkmaschine
2 abgezogen. Im nächsten Verfahrensschritt gelangen die Vorhangfäden 4 zusammen mit
dem Verbindungsfaden 6 in einen Tintenstrahldrucker 8, der einen Digitaldruck auf
die untereinander mittels den Verbindungsfäden 6 verbundenen Vorhangfäden 4 aufbringt.
Beim dargestellten und insoweit bevorzugten Verfahren gelangt das Fadenvorhanghalbzeug
7 nach dem Bedrucken in eine Thermofixierungseinrichtung 9 zum Thermofixieren der
Vorhangfäden 4 mittels Heißluft bei einer Temperatur von ca. 190°C.
[0028] Das nunmehr thermofixierte Fadenvorhanghalbzeug 7 wird sodann durch ein Wasserbad
10 geführt, in dem sich die Verbindungsfäden 6 lösen. Nach dem Verlassen des Wasserbads
10 sind de Vorhangfäden 4 nicht mehr mittels der Verbindungsfäden 6 untereinander
verbunden. Alternativ könnten auch abschnittsweise Verbindungen zwischen benachbarten
Vorhangfäden über Verbindungsfäden erhalten bleiben, jedoch weit weniger Verbindungen
als zuvor bereitgestellt worden sind. Bevorzugt wird es jedoch meist sein, alle Verbindungsfäden
zu lösen, so dass die Vorhangfäden vorzugsweise nur über wenigstens einen Steg bzw.
über wenigstens einen Stegfaden verbunden sind. Regelmäßig werden die Stegfäden dabei
im Gegensatz zu den Verbindungsfäden aus einer Mehrzahl von Einzelfäden bestehen.
Zwingend ist jedoch auch das nicht.
[0029] Nicht dargestellt ist, dass die beschriebenen Verfahrenschritte auch diskontinuierlich
durchlaufen werden können. Zudem ist nicht dargestellt, dass die Vorhangfäden über
Stege miteinander verbunden sein können, und zwar im Abstand von wenigstens 1m oder
mehr. Die Stege werden dabei vorzugsweise durch eine Mehrzahl von gewirkten Stegfäden
gebildet, die nahe beieinander und quer zu den Vorhangfäden verlaufen und mit den
Vorhangfäden durch Wirken verbunden sind.
[0030] Ein auf die beschriebene Weise hergestellter Fadenvorhang 1 ist in der Fig. 2 dargestellt.
Der Fadenvorhang 1 wird in einer Leiste L an einer Wand eines Raums gehalten. Unterhalb
der Leiste L sind die Vorhangfäden 4 des Fadenvorhangs 1 über einen Steg 11 aus quer
verlaufenden Stegfäden 12 miteinander verbunden. Darunter hängen die Vorhangfäden
4 frei nebeneinander, ohne erneut miteinander verbunden zu sein. Der Fadenvorhang
1 ist vor einem Fenster F vorgesehen. Von außen ist ein auf den Fadenvorhang 1 aufgedrucktes
Motiv 13 zu erkennen, das bedarfsweise Werbezwecken dienen kann.
1. Verfahren zur Herstellung eines Fadenvorhangs (1),
bei dem eine Vielzahl von parallelen Vorhangfäden (4) gewirkt wird,
bei dem die Vielzahl von Vorhangfäden (4) mehrfach über die Länge der Vorhangfäden
(4) untereinander derart verbunden wird, dass ein Verdrehen einzelner Vorhangfäden
(4) um die Längsachse der Vorhangfäden (4) unabhängig von benachbarten Vorhangfäden
(4) im Wesentlichen verhindert wird,
bei dem die Vielzahl untereinander verbundener Vorhangfäden (4) mit einem eine Mehrzahl
von Vorhangfäden (4) übergreifenden Motiv (13) bedruckt wird, bei dem die Vielzahl
der Vorhangfäden (4) nach dem Bedrucken wenigstens im Bereich des Motivs (13) voneinander
getrennt wird, so dass im Bereich des Motivs (13) ein Verdrehen einzelner Vorhangfäden
(4) um die Längsachse der Vorhangfäden (4) unabhängig von benachbarten Vorhangfäden
(4) im Wesentlichen möglich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem die Vielzahl von Vorhangfäden (4) mehrfach in Abständen von jeweils höchstens
20 cm, vorzugweise höchstens 10 cm, insbesondere höchstens 5 cm längs der Vorhangfäden
(4) untereinander verbunden wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
bei dem die Vorhangfäden (4), vorzugsweise während des Wirkens, mit wenigstens einem
die Vorhangfäden untereinander verbindenden Verbindungsfaden (6), vorzugsweise durch
Wirken, verbunden werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
bei dem wenigstens ein Verbindungsfaden (6) aus einem Material verwendet wird, das
in einem Lösungsmittel löslich ist,
bei dem Vorhangfäden (4) aus einem Material hergestellt werden, das in demselben Lösungsmittel
unlöslich ist, und
bei dem die Vorhangfäden (4) nach dem Bedrucken durch Lösen des wenigstens einen Verbindungsfadens
(6) in dem Lösungsmittel voneinander getrennt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
bei dem wenigstens ein Verbindungsfaden (6) aus einem wasserlöslichen Material, vorzugsweise
Polyvinylalkohol (PVA), verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem die Vorhangfäden (4) aus Polyesterfäden gewirkt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem die Vorhangfäden (4) vor dem Trennen der Vorhangfäden (4) im Bereich des Motivs
(13) thermofixiert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem die Vorhangfäden (4) nach dem Bedrucken mit dem Motiv (13), vorzugsweise in
der Druckeinrichtung, thermofixiert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem das Motiv (13) als Digitaldruck, vorzugsweise im Tintenstrahldruckverfahren,
auf die Vorhangfäden (4) gedruckt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem die Vorhangfäden (4) aus vier separaten Einzelfäden gewirkt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei dem die Vorhangfäden (4) in einem Abstand von wenigstens 1 m, vorzugsweise wenigstens
2,5 m, insbesondere wenigstens 5 m über Stege (11) aus, vorzugsweise gewirkten, Stegfäden
(12) verbunden werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
bei dem die Stegfäden (112) aus, vorzugsweise vier, Einzelfäden, vorzugsweise aus
Polyester, gewirkt werden.
13. Fadenvorhanghalbzeug mit einer Vielzahl von parallelen Vorhangfäden, vorzugsweise
zur Verwendung in dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vielzahl von Vorhangfäden (4) mehrfach über die Länge der Vorhangfäden (4) untereinander
derart verbunden sind, dass ein Verdrehen einzelner Vorhangfäden (4) um die Längsachse
der Vorhangfäden (4) unabhängig von benachbarten Fransen im Wesentlichen verhindert
wird.
14. Fadenvorhanghalbzeug nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vielzahl von Vorhangfäden (4) mehrfach in Abständen von jeweils höchstens 20 cm,
vorzugweise höchstens 10 cm, insbesondere wenigstens 5 cm längs der Vorhangfäden (4)
untereinander verbunden sind.
15. Fadenvorhanghalbzeug nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorhangfäden (4), vorzugsweise während des Wirkens, mit wenigstens einem die Vorhangfäden
(4) untereinander verbindenden Verbindungsfaden (6), vorzugsweise durch Wirken, verbunden
werden.
16. Fadenvorhanghalbzeug nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
der wenigstens eine Verbindungsfaden (6) aus einem Material besteht, das in einem
Lösungsmittel löslich ist, dass die Vorhangfäden (4) aus einem Material bestehen,
das in demselben Lösungsmittel unlöslich ist, und dass die Vorhangfäden (4) nach dem
Bedrucken durch Lösen des wenigstens einen Verbindungsfadens (6) in dem Lösungsmittel
voneinander getrennt werden.
17. Fadenvorhanghalbzeug nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
der wenigstens eine Verbindungsfaden (6) aus einem wasserlöslichen Material, vorzugsweise
Polyvinylalkohol (PVA), besteht.