[0001] Die Erfindung betrifft eine Trommel zum Trocknen von Wäschestücken in einem Wäschetrockner,
mit einer Zylinderachse, einem bezüglich der Zylinderachse zylindrischen Mantel, einem
bezüglich der Zylinderachse im Wesentlichen senkrecht ausgerichteten, kreisartigen
hinteren Stirnboden und einem bezüglich der Zylinderachse im Wesentlichen senkrecht
ausgerichteten kreisringartigen vorderen Stirnboden sowie zumindest einem Mitnehmer
zum Mitnehmen von Wäschestücken bei Drehung der Trommel um die Zylinderachse, welcher
an einer Innenseite des Mantels und spitzwinklig zur Zylinderachse angeordnet ist.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem einen Wäschetrockner, welcher eine solche Trommel
aufweist.
[0003] Eine solche Trommel und ein solcher Wäschetrockner sind jeweils offenbart und zeichnerisch
dargestellt in dem
US-Patent 2,670,549 und dem
US-Patent 5,463,821. In jedem dieser Dokumente ist eine als Wäschetrockner ausgebildete Wäschepflegemaschine
beschrieben, die eine um eine in einer horizontalen Ebene drehbare Trommel aufweist.
An der Innenseite des Mantels dieser Trommel sind mehrere parallel zur Zylinderachse
ausgerichtete und gelochte Mitnehmer angebracht. Prozessluft zum Aufnehmen von Feuchtigkeit
aus zu trocknenden Wäschestücken in der Trommel gelangt durch die Mitnehmer hindurch
in den Innenraum der Trommel und zu den Wäschestücken, und wird durch die Öffnung
in dem kreisringförmigen vorderen Stirnboden aus der Trommel abgeführt. Gemäß
US-Patent 5,463,821 sind in den Mitnehmern Magnetrons angebracht, mittels denen die zu trocknende Wäsche
mit Mikrowellen beheizt wird. Die durch die Mitnehmer strömende Prozessluft dient
auch zum Kühlen dieser Magnetrons.
[0004] Aus dem
US-Patent 6,324,771 geht ein Wäschetrockner der obigen Gattung hervor, bei dem zusätzlich zu den Mitnehmern
der zylindrische Mantel der Trommel gelocht ist. Der größte Teil der zum Trocknen
der Wäschestücke eingesetzten Prozessluft soll durch den Mantel der Trommel abseits
der Mitnehmer fließen. Durch die Mitnehmer hindurch ist aber ein Bypass gebildet,
durch den bei regulärem Betrieb ein geringer Teil der Prozessluft fließen soll, der
aber zum Ableiten von Prozessluft auch dann zur Verfügung steht, wenn die Öffnungen
im Mantel abseits der Mitnehmer durch Wäschestücke verdeckt sind. Derart soll auch
bei hoher Beladung der Trommel ein Minimum an Fluss von Prozessluft durch die Trommel
gewährleistet werden.
[0005] Aus der
EP 1 190 135 B1 geht eine von vorn beschickbare Waschmaschine mit einer drehbaren Trommel hervor,
wobei zu waschende Wäschestücke von der Trommel aufgenommen werden. Die Trommel hat
eine Zylinderachse, die gegenüber einer horizontalen Ebene leicht geneigt ist. In
der Trommel sind Mitnehmer befestigt, deren jeder hohl ist und eingerichtet, um Waschflüssigkeit
im unteren Bereich der Trommel aufzunehmen und diese im oberen Bereich der Trommel
wieder ausfließen zu lassen. Zu diesem Zweck hat jeder Mitnehmer entsprechende Löcher,
welche in der dem Innenraum der Trommel zugewandten Fläche angeordnet sind.
[0006] Auch die
DE 10 2011 006 697 A1 offenbart eine Wäschepflegemaschine mit einer Trommel und darin angeordneten Mitnehmern.
Die Mitnehmer sind aus einem elastischen und dehnbaren Material hergestellt. Beim
Kontakt mit zu behandelnden Wäschestücken in der sich drehenden Trommel können sich
diese Mitnehmer verformen. Eine Weiterbildung solcher Systeme ergibt sich aus der
WO 2013/050347 A1. Demnach erfolgt das Verformen der Mitnehmer derart, dass sich Wände des Mitnehmers
unter Druckbeaufschlagung in einer Richtung gegen diese Druckbeaufschlagung verformen.
[0007] Die Erfindung geht deshalb insbesondere aus von der Aufgabe, die bekannte Trommel
und den bekannten Wäschetrockner dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine Verbesserung
der Durchströmung der Trommel mit Prozessluft sowie eine Verbesserung der Aufnahme
und Abfuhr von Feuchtigkeit aus Wäschestücken in der Trommel erreicht werden.
[0008] Zur Lösung insbesondere dieser Aufgabe angegeben werden eine Trommel und ein Wäschetrockner
entsprechend dem jeweiligen unabhängigen Patentanspruch. Bevorzugte und vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, nachfolgender
Beschreibung und beigefügter Zeichnung. Bevorzugten Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Trommel entsprechen dabei immer bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Wäschetrockners
und umgekehrt, und dies auch dann, wenn darauf hierin nicht explizit hingewiesen ist.
[0009] Zur Lösung insbesondere dieser Aufgabe angegeben wird demnach eine Trommel zum Trocknen
von Wäschestücken in einem Wäschetrockner, mit einer Zylinderachse, einem bezüglich
der Zylinderachse zylindrischen Mantel, einem bezüglich der Zylinderachse im Wesentlichen
senkrecht ausgerichteten, kreisartigen hinteren Stirnboden und einem bezüglich der
Zylinderachse im Wesentlichen senkrecht ausgerichteten kreisringartigen vorderen Stirnboden
sowie zumindest einem Mitnehmer zum Mitnehmen von Wäschestücken bei Drehung der Trommel
um die Zylinderachse, welcher an einer Innenseite des Mantels und spitzwinklig zur
Zylinderachse angeordnet ist, bei welcher Trommel des Weiteren der Mitnehmer eine
in einen Innenraum der Trommel offene hohle Gitterstruktur aufweist, die eine dem
Innenraum zugewandte Fläche aufweist, welche zu wenigstens 50% offen ist.
[0010] Zur Lösung insbesondere dieser Aufgabe angegeben wird demnach außerdem ein Wäschetrockner
zum Trocknen von Wäschestücken in einer Trommel mit einer Zylinderachse, einem bezüglich
der Zylinderachse zylindrischen Mantel, einem bezüglich der Zylinderachse im Wesentlichen
senkrecht ausgerichteten, kreisartigen hinteren Stirnboden und einem bezüglich der
Zylinderachse im Wesentlichen senkrecht ausgerichteten kreisringartigen vorderen Stirnboden
sowie zumindest einem Mitnehmer zum Mitnehmen von Wäschestücken bei Drehung der Trommel
um die Zylinderachse, welcher an einer Innenseite des Mantels und spitzwinklig zur
Zylinderachse angeordnet ist, wobei des Weiteren der Mitnehmer eine in einen Innenraum
der Trommel offene hohle Gitterstruktur aufweist, die eine dem Innenraum zugewandte
Fläche aufweist, welche zu wenigstens 50% offen ist.
[0011] Erfindungsgemäß ist demnach in der Trommel zumindest ein Mitnehmer vorgesehen, welcher
derart aufgebaut ist, dass er einerseits die Funktion, Wäschestücke beim Drehen der
Trommel hochzuheben, erfüllt, und andererseits möglichst gut und mit möglichst geringem
Strömungswiderstand von Prozessluft, welche die Wäschestücke umströmt, durchströmbar
ist. So können Aufnehmen und Abführen von Feuchtigkeit aus den Wäschestücken verbessert
werden.
[0012] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Gitterstruktur des Mitnehmers eine dem Innenraum
zugewandte Fläche aufweist, welche zu wenigstens 50% offen ist. Damit ist ein besonders
geringer Strömungswiderstand für durchströmende Prozessluft sichergestellt, es ist
aber auch Platz für genug Material, um die Gitterstruktur mit ausreichender Festigkeit
darzustellen.
[0013] Der Innenraum der Trommel wird entlang der Zylinderachse von einem kreisförmigen
hinteren Stirnboden und von einem kreisringförmigen vorderen Stirnboden geschlossen,
um die Wäschestücke im Innenraum zu halten. Jeder Stirnboden kann fest mit dem Mantel
verbunden sein, um gemeinsam mit diesem zu rotieren, oder getrennt vom Mantel sein.
In solchem Fall muss es gegebenenfalls zwischen einem solchen Stirnboden und dem Mantel
eine Dichtung geben, die ein unerwünschtes Entweichen von Prozessluft durch einen
offenen Spalt zwischen dem Mantel und dem Stirnboden verhindert. Solche Maßnahmen
sind der einschlägig tätigen Fachperson geläufig. Die Stirnböden sind grundsätzlich
senkrecht zur Zylinderachse angeordnet, was aber nicht bedeuten soll, dass sie in
der Praxis eben sein müssten. Um beispielsweise eine ausreichende Festigkeit der Trommel
zu erreichen, könnten sie stumpfwinklig konisch und/oder strukturiert sein. Der hintere
Stirnboden ist kreisförmig, der vordere Stirnboden kreisringförmig. Auf diese Weise
können die Wäschestücke durch den vorderen Stirnboden hindurch in die Trommel eingebracht
oder aus ihr entnommen werden. Beim Betrieb der Trommel ist die Öffnung im vorderen
Stirnboden durch eine nicht dargestellte Tür verschlossen.
[0014] Der Mantel kann glatt oder, insbesondere durch Prägestrukturen, strukturiert sein.
Er kann auch gelocht sein, um Prozessluft oder, in der Anwendung in einer Waschmaschine,
Waschflüssigkeit durch zu lassen. Auch ein Stirnboden kann gelocht sein, zum Beispiel
um Prozessluft in die Trommel einzulassen oder aus der Trommel herauszuführen.
[0015] Dass zur erfindungsgemäßen Trommel ein Zweck angegeben ist, nämlich das Trocknen
von Wäschestücken, schließt die Anwendung der erfindungsgemäßen Trommel in einer Wäschepflegemaschine,
die nicht oder nicht nur zum Trocknen von Wäschestücken bestimmt ist, nicht aus. Die
Wäschepflegemaschine könnte ein sogenannter Waschtrockner sein, in welchem Wäschestücke
sowohl gewaschen als auch getrocknet werden können. In diesem Fall wäre die Erfindung
beim Trocknen der Wäschestücke gleichermaßen wie in einem Wäschetrockner nutzbar.
Die Wäschepflegemaschine könnte auch eine Waschmaschine zum Waschen von Wäschestücken
sein. In einem solchen Fall kann die gute Durchströmbarkeit des erfindungsgemäß vorzusehenden
Mitnehmers genutzt werden, um Waschflüssigkeit wie Waschlauge, Spüllauge oder einfaches
Wasser in verbesserter Weise, insbesondere intensiver als bislang möglich, mit zu
behandelnden Wäschestücken in Kontakt zu bringen. Zum Aufnehmen von Waschflüssigkeit
und Hochheben der Waschflüssigkeit, damit diese von oben auf die Wäschestücke fließen
kann, könnte es angebracht sein, im Inneren des Mitnehmers oder unter dem Mitnehmer
eine entsprechende Schöpfeinrichtung vorzusehen.
[0016] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Fläche derart auszuführen,
dass sie zu wenigstens 70% offen ist. Damit ist ein besonders geringer Strömungswiderstand
für durchströmende Prozessluft sichergestellt, es ist aber auch immer noch Platz für
genug Material, um die Gitterstruktur mit ausreichender Festigkeit darzustellen. Durch
geeignete Wahl des Materials, aus dem der Mitnehmer besteht (siehe auch nachfolgende
Ausführungen zu anderen Weiterbildungen, die sich mit der hier erläuterten Weiterbildung
sehr gut kombinieren lassen), lässt sich dies erreichen.
[0017] Bei einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Mitnehmer
hohl ist. Auf diese Weise kann Prozessluft zum Trocknen oder Waschflüssigkeit zum
Waschen oder Spülen frei durch den Mitnehmer strömen, was zu einer weiteren Verbesserung
solcher Strömung führt.
[0018] Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Mitnehmer
aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht. So kann der Mitnehmer im Rahmen an
sich bekannter und zur Herstellung von Komponenten von Wäschepflegemaschinen erprobter
und bewährter Verfahren hergestellt werden, insbesondere mittels Spritzgießen. Auch
kann ein solcher Mitnehmer zu geringem Preis hergestellt und erworben werden.
[0019] Gemäß noch einer Weiterbildung der Erfindung kommt das gemäß aktueller Praxis eher
ungewöhnliche Material Metall für den Mitnehmer zum Einsatz. Dabei kann der Mitnehmer
insbesondere aus einem Streckmetall oder einem Drahtgitter hergestellt sein. Bei Herstellung
des Mitnehmers aus Streckmetall kann dieser möglicherweise als integraler Teil des
nach gewöhnlicher Praxis ebenfalls aus Metall bestehenden Mantels der Trommel als
so genannter "eingezogener Mitnehmer" hergestellt werden, indem beispielsweise ein
flaches Metallblech im Bereich des Mitnehmers gestanzt und/oder geschlitzt und anschließend
durch Tiefziehen in die Form des Mitnehmers gebracht wird. Bei Herstellung aus einem
Drahtgitter kann bei Verwendung entsprechend festen und steifen Drahtes zur Herstellung
des Mitnehmers der offene Anteil der Fläche besonders groß werden; zu bevorzugten
Anteilen siehe dementsprechende Ausführungen oben.
[0020] Gemäß noch einer anderen Weiterbildung der Erfindung gehört der zumindest eine Mitnehmer
zu einer Anordnung mit mehreren untereinander gleichen Mitnehmern. Dabei sind die
mehreren Mitnehmer bevorzugt bezüglich der Zylinderachse symmetrisch an der Innenseite
angeordnet. Insbesondere können zwei oder drei Mitnehmer vorhanden sein, wobei diese
die einzigen in der Trommel vorhandenen Mitnehmer sind.
[0021] Gemäß noch einer weiteren Weiterbildung der Erfindung ist die Zylinderachse der Trommel
in dem Wäschetrockner in einer etwa horizontalen Ebene ausgerichtet. Dies hat zur
Folge, dass beim Drehen der Trommel die darin enthaltenen Wäschestücke von dem Mitnehmer
oder den Mitnehmern etwas in die Höhe gehoben werden und dann von den Mitnehmern abfallen.
Dadurch werden die Wäschestücke durch den Prozessluftstrom hindurchbewegt, und es
wird ermöglicht, dass die Prozessluft an allen Seiten und Bereichen der Wäschestücke
entlang strömt. Dies bewirkt ein besonders gleichmäßiges Trocknen. Dieser Effekt wird
nicht nur dann erzielt, wenn die Zylinderachse exakt horizontal ausgerichtet ist,
sondern auch dann, wenn sie einen geringen Winkel mit der Horizontalen bildet. Dieser
Winkel liegt vorzugsweise nicht über 45°, mit weiterem Vorzug unter 30°.
[0022] Es ist erneut anzumerken, dass die erfindungsgemäße Trommel auch in einer Wäschepflegemaschine
zum Waschen von Wäsche mit Vorteil einzusetzen ist, wobei eine bevorzugte Anordnung
der Zylinderachse wie im vorigen Absatz dargelegt ebenfalls vorteilhaft ist. Beim
Waschen führt das Hochheben und Fallenlassen der Wäschestücke dazu, dass diese mechanisch
bearbeitet werden, was das Entfernen von Schmutz und sonstigen Verunreinigungen wirkungsvoll
unterstützt. Auch kann ein verbessertes Verteilen der Waschflüssigkeit dabei unterstützend
wirken.
[0023] Gemäß noch einer anderen Weiterbildung der Erfindung weist der Wäschetrockner einen
Prozessluftkreislauf auf, in welchem Prozessluft unter Aufheizen und Abkühlen durch
die Trommel führbar ist, um Feuchtigkeit aus den Wäschestücken aufzunehmen und abzuführen,
wobei zum Aufheizen und Abkühlen der Prozessluft eine Wärmepumpe vorgesehen ist. Ein
Wäschetrockner mit einer Wärmepumpe zeichnet sich aus durch einen besonders geringen
Energieverbrauch bei gleicher Trocknungsleistung wie ein herkömmlicher Trockner mit
Heizung und Kühler, weil die Wärme, den zwecks Ausscheidung enthaltener Feuchtigkeit
dem Prozessluftstrom entzogen werden muss, in der Wärmepumpe aufgefangen und dem Prozessluftstrom
wieder zugeführt werden kann. Jedoch erreicht eine Wärmepumpe in einem Trockner gegenüber
einer herkömmlichen elektrischen Heizung oftmals nur eine geringere maximale Temperatur
in dem Prozessluftstrom, wodurch die Aufnahme von Feuchtigkeit ebenfalls nur in einem
verringerten Maße erfolgen kann. In diesem Zusammenhang kommt dem Nutzen, den die
erfindungsgemäße Trommel bieten kann, eine besondere Wirkung und Bedeutung zu.
[0024] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Figuren der beigefügten Zeichnung
bildlich dargestellt und werden nachfolgend erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Wäschetrockner mit einem Mitnehmer mit einer Gitterstruktur;
- Figur 2
- einen Mitnehmer; und
- Figur 3
- einen Mitnehmer, angebracht auf einem Mantel.
[0025] Figur 1 zeigt einen Wäschetrockner 1, das heißt nur seine funktionell und für die
vorliegenden Erläuterungen relevanten Komponenten. Nicht dargestellt sind ein Gehäuse,
eine Tür, mit der der Wäschetrockner 1 verschließbar ist, eine Steuereinrichtung,
die den Betrieb des Wäschetrockners 1 steuert, allfällig notwendige Sensoren sowie
Antriebseinrichtungen. Für praktische Ausführungen des Wäschetrockners 1 sind solche
Komponenten aber notwendig und werden im Rahmen der Kenntnisse der einschlägig tätigen
Fachpersonen vorgesehen und beigefügt.
[0026] Der Wäschetrockner 1 dient zum Trocknen feuchter Wäschestücke 2, welche sich in einer
Trommel 3 befinden, die um eine Zylinderachse 4 drehbar ist. Die Trommel 3 ist gemäß
üblicher Praxis aus Blech gefertigt und hat einen bezüglich der Zylinderachse 4 zylindrischen
Mantel 5, einen hinteren Stirnboden 6 und einen vorderen Stirnboden 7. Die Stirnböden
6 und 7 sind grundsätzlich senkrecht zur Zylinderachse 4 angeordnet, was aber nicht
bedeuten soll, dass sie in der Praxis eben sein müssten. Um beispielsweise eine ausreichende
Festigkeit der Trommel 3 zu erreichen, könnten sie stumpfwinklig konisch und/oder
strukturiert sein. Der hintere Stirnboden 6 ist kreisförmig, der vordere Stirnboden
7 kreisringförmig. Auf diese Weise können die Wäschestücke 2 durch den vorderen Stirnboden
7 hindurch in die Trommel 3 eingebracht oder aus ihr entnommen werden. Beim Betrieb
des Wäschetrockners 1 wird die Öffnung im vorderen Stirnboden 7 durch eine nicht dargestellte
Tür verschlossen.
[0027] Ein Mitnehmer 8 ist erkennbar, welcher aus einem Drahtgeflecht besteht. Angebracht
ist dieser Mitnehmer 8 mit zwei weiteren, gleichen und der Übersicht halber nicht
dargestellten, auf einer Innenseite 9 des Mantels 5, und dem Innenraum 10 der Trommel
3 zugewandt. Das Drahtgeflecht des Mitnehmers 8 bildet eine Gitterstruktur 11, welche
eine dem Innenraum 10 zugewandte Fläche 12 definiert, die zu einem sehr großen Anteil
von wenigstens 50%, konkret sogar mehr als 70%, zum Innenraum 10 hin offen ist. Der
Mitnehmer 8 ist innen hohl. Dadurch kann Prozessluft, die zum Trocknen der Wäschestücke
2 den Innenraum 10 durchströmt, durch den Mitnehmer 8 hindurch strömen. Sie kann deshalb
alle Seiten und Bereiche der Wäschestücke besonders gut erreichen, was ein besonders
schnelles und gleichmäßiges, insbesondere also besonders effektives Trocknen der Wäschestücke
2 fördert.
[0028] Die Prozessluft, welche die Wäschestücke 2 trocknen soll, fließt in einem im Wesentlichen
in sich geschlossenen Prozessluftkreislauf 13, welcher schematisch dargestellt ist,
wobei sie von einem Gebläse 14 angetrieben wird. Das Gebläse 14 fördert die Prozessluft
nach vorheriger Beheizung in die Trommel 3 hinein, wo sie die Wäschestücke 2 umströmt
und aus ihnen Feuchtigkeit aufnimmt. Mit der Prozessluft gelangt diese Feuchtigkeit
zunächst in einen Flusenfilter 15, wo feinteilige Fasern und Partikel, die die Prozessluft
von den Wäschestücken 2 abgelöst hat, aufgefangen werden. Anschließend gelangt die
Prozessluft in eine Wärmepumpe 16, 17, 18, 19, 20, wo sie zunächst abgekühlt und dann
wieder beheizt wird.
[0029] Die Wärmepumpe 16, 17, 18, 19, 20 umfasst einen in sich geschlossenen Kältemittelkreislauf
16, in welchem ein zyklisch verflüssigtes und verdampftes Kältemittel zirkuliert.
Das Kältemittel wird von einem Kompressor 17 angetrieben, welchem es in gasförmigem
Zustand und mit niedriger Temperatur zufließt. Im Kompressor 17 wird das Kältemittel
komprimiert und (im Wesentlichen adiabatisch) erhitzt. Sodann gelangt es zu einem
Verflüssiger 18, nämlich einem Wärmetauscher, in dem es Wärme an die gleichfalls durchfließende
Prozessluft abgibt. Dabei wird das Kältemittel verflüssigt. In flüssigem Zustand durchfließt
es ein Entspannungsorgan 19, zum Beispiel eine Kapillare, eine Blende oder ein Ventil,
wo es (im Wesentlichen isenthalp) entspannt wird. Dabei reduzieren sich sein Binnendruck
und seine Temperatur, und es verwandelt sich in ein Gemisch aus Flüssigkeit und Gas.
In diesem Zustand gelangt es in den Verdampfer 20, einen Wärmetauscher, der ebenfalls
von der Prozessluft durchflossen wird. Dort nimmt das Kältemittel Wärme aus der Prozessluft
auf, so dass sich diese abkühlt und die mitgeführte Feuchtigkeit kondensiert. Das
im Verdampfer 20 wieder vollständig gasförmig gewordene Kältemittel gelangt wieder
zum Kompressor 17, um erneut komprimiert zu werden und seinen Kreislauf erneut zu
durchlaufen. Im Verdampfer 20 fällt das in der Prozessluft gebildete flüssige Kondensat
aus der Prozessluft aus und wird in einem Kondensatsammler 21 zur späteren Entsorgung
gesammelt. Der Kreislauf der Prozessluft ist also: Vom Gebläse 14 in die Trommel 3
und zu den Wäschestücken 2, von dort über den Flusenfilter 15 zum Verdampfer 20, nach
Ausscheidung des Kondensats von dort zum Verflüssiger 18, und zum Gebläse 14 zurück.
[0030] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform eines Mitnehmers 8 mit einer Gitterstruktur 11
in einer Ansicht von oben bzw. von der Zylinderachse 4 (vgl. Fig. 1) her. Diese Gitterstruktur
11 kann gebildet werden aus einem Streckmetall oder einem gelochten Blech; auch denkbar
und praktikabel wäre ein Bilden durch Spritzgießen eines geeigneten Kunststoffmaterials.
Erneut ist zu beachten, dass die dem Innenraum 10 zugewandte Fläche 12 nur zu einem
geringen Anteil geschlossen, aber ganz überwiegend offen ist. Der Mitnehmer 8 ist
innen hohl und im Wesentlichen leer, so dass man Befestigungseinrichtungen 22 zum
Befestigen des Mitnehmers 8 auf dem Mantel 5 zumindest teilweise erkennen kann. Diese
Befestigungseinrichtungen 22 mögen Laschen mit Gewindebohrungen oder Klemmen verschiedener
Art sein, entsprechend den Kenntnissen der einschlägig tätigen Fachpersonen und der
geläufigen Praxis.
[0031] Während der Mitnehmer 8 der Figur 2 mehr oder weniger gerade ist, zeigt der Mitnehmer
8 der Figur 3 eine S-förmig geschwungene Form. Der Mitnehmer 8 ist angebracht auf
der Innenfläche 9 des Mantels 5, wobei Befestigungseinrichtungen 22 diesmal nicht
sichtbar sind. Auch dieser Mitnehmer 8 hat eine dem Innenraum 10 zugewandte Fläche
12, die ganz überwiegend offen ist, und er ist ebenfalls innen hohl. Die Besonderheit
diese Mitnehmers 8 liegt darin, dass er beim Drehen der Trommel 3 (vgl. Fig. 1) die
Wäschestücke 2 nicht nur hochhebt und fallen lässt, sondern ihnen zusätzlich einen
Impuls parallel zur Zylinderachse 4 mitteilt. Dies führt zu einer weiter verbesserten
Durchmischung der Wäschestücke 2 untereinander, und zu einer weiteren Vergleichmäßigung
des Trocknens der Wäschestücke 2.
[0032] Ein besonderes Merkmal der hierin erstmals gelehrten Trommel 3 und des hierin erstmals
gelehrten Wäschetrockners 1 ist demnach der nun auch im Detail erläuterte Mitnehmer
8, welcher derart aufgebaut ist, dass er einerseits die Funktion, Wäschestücke 2 beim
Drehen der Trommel 3 hochzuheben, erfüllt, und andererseits möglichst gut und mit
möglichst geringem Strömungswiderstand von Prozessluft, welche die Wäschestücke 2
umströmt, durchströmbar ist.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Wäschetrockner
- 2
- Wäschestücke
- 3
- Trommel
- 4
- Zylinderachse
- 5
- Mantel
- 6
- Hinterer Stirnboden
- 7
- Vorderer Stirnboden
- 8
- Mitnehmer
- 9
- Innenseite des Mantels
- 10
- Innenraum der Trommel
- 11
- Gitterstruktur
- 12
- Fläche auf dem Mitnehmer
- 13
- Prozessluftkreislauf
- 14
- Gebläse
- 15
- Flusenfilter
- 16
- Kältemittelkreislauf
- 17
- Kompressor
- 18
- Verflüssiger
- 19
- Entspannungsorgan
- 20
- Verdampfer
- 21
- Kondensatsammler
- 22
- Befestigungseinrichtung
1. Trommel (3) zum Trocknen von Wäschestücken (2) in einem Wäschetrockner (1), mit einer
Zylinderachse (4), einem bezüglich der Zylinderachse (4) zylindrischen Mantel (5),
einem bezüglich der Zylinderachse (4) im Wesentlichen senkrecht ausgerichteten, kreisartigen
hinteren Stirnboden (6) und einem bezüglich der Zylinderachse (4) im Wesentlichen
senkrecht ausgerichteten kreisringartigen vorderen Stirnboden (7) sowie zumindest
einem Mitnehmer (8) zum Mitnehmen von Wäschestücken (2) bei Drehung der Trommel (3)
um die Zylinderachse (4), welcher an einer Innenseite (9) des Mantels (5) und spitzwinklig
zur Zylinderachse (4) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (8) eine in einen Innenraum (10) der Trommel (3) offene hohle Gitterstruktur
(11) aufweist, die eine dem Innenraum (10) zugewandte Fläche (12) aufweist, welche
zu wenigstens 50% offen ist.
2. Trommel (3) nach Anspruch 1, bei der die Fläche (12) zu wenigstens 70% offen ist.
3. Trommel (3) nach einem der vorigen Ansprüche, bei der der Mitnehmer (8) hohl ist.
4. Trommel (3) nach einem der vorigen Ansprüche, bei der der Mitnehmer (8) aus einem
thermoplastischen Kunststoff besteht.
5. Trommel (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der der Mitnehmer (8) aus einem
Metall besteht.
6. Trommel (3) nach Anspruch 5, bei der der Mitnehmer (8) aus einem Streckmetall besteht.
7. Trommel (3) nach Anspruch 5, bei der der Mitnehmer (8) aus einem Drahtgitter besteht.
8. Trommel (3) nach einem der vorigen Ansprüche, bei der der zumindest eine Mitnehmer
(8) zu einer Anordnung mit mehreren untereinander gleichen Mitnehmern (8) gehört.
9. Trommel nach Anspruch 8, bei der die mehreren Mitnehmer (8) bezüglich der Zylinderachse
(4) symmetrisch an der Innenseite (9) angeordnet sind.
10. Wäschetrockner (1) zum Trocknen von Wäschestücken (2) in einer Trommel (3) mit einer
Zylinderachse (4), einem bezüglich der Zylinderachse (4) zylindrischen Mantel (5),
einem bezüglich der Zylinderachse (4) im Wesentlichen senkrecht ausgerichteten, kreisartigen
hinteren Stirnboden (6) und einem bezüglich der Zylinderachse (4) im Wesentlichen
senkrecht ausgerichteten kreisringartigen vorderen Stirnboden (7) sowie zumindest
einem Mitnehmer (8) zum Mitnehmen von Wäschestücken (2) bei Drehung der Trommel (3)
um die Zylinderachse (4), welcher an einer Innenseite (9) des Mantels (5) und spitzwinklig
zur Zylinderachse (4) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (8) eine in einen Innenraum (10) der Trommel (3) offene hohle Gitterstruktur
(11) aufweist, die eine dem Innenraum (10) zugewandte Fläche (12) aufweist, welche
zu wenigstens 50% offen ist.
11. Wäschetrockner (1) nach Anspruch 10, bei welchem die Zylinderachse (4) in einer etwa
horizontalen Ebene ausgerichtet ist.
12. Wäschetrockner (1) nach einem der Ansprüche 10 und 11, welcher einen Prozessluftkreislauf
(13) aufweist, in welchem Prozessluft unter Aufheizen und Abkühlen durch die Trommel
(3) führbar ist, um Feuchtigkeit aus den Wäschestücken (2) aufzunehmen und abzuführen,
wobei zum Aufheizen und Abkühlen der Prozessluft eine Wärmepumpe (16, 17, 18, 19,
20) vorgesehen ist.