[0001] Die Erfindung betrifft eine Umformungsvorrichtung mit einem Rotationskörper zur Herstellung
eines Randstreifens einer Fahrbahnkonstruktion, ein Verfahren zur Herstellung eines
Randstreifens einer Fahrbahnkonstruktion, einen aus Gussasphalt gebildeten Randstreifen
einer Fahrbahnkonstruktion und ein Verfahren zur Herstellung einer Fahrbahnkonstruktion.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind maschinen- und handgeführte Walzen zum Umformen von
Böden, Untergründen, Fahrbahnkonstruktionen, Dämmen und dergleichen mehr bekannt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte
Umformungsvorrichtung, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Randstreifens,
einen verbesserten, aus Gussasphalt gebildeten Randstreifen einer Fahrbahnkonstruktion
sowie ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer Fahrbahnkonstruktion anzugeben.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Umformungsvorrichtung durch die
Merkmalskombination nach Anspruch 1, hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung eines
Randstreifens durch die Merkmalskombination nach Anspruch 10, hinsichtlich des aus
Gussasphalt gebildeten Randstreifens durch die Merkmalskombination nach Anspruch 12
und hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung einer Fahrbahnkonstruktion durch die
Merkmalskombination nach Anspruch 13 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Bei einer Umformungsvorrichtung mit einem Rotationskörper zur Herstellung eines Randstreifens
einer Fahrbahnkonstruktion, insbesondere einer Brückenfahrbahnkonstruktion, ist vorgesehen,
dass der Rotationskörper einen ersten und einen zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitt
aufweist, deren Enden mit dem jeweils geringeren Durchmesser voneinander abgewandt
angeordnet sind. Der Durchmesser des Rotationskörpers nimmt somit jeweils ausgehend
von den Enden mit den geringeren Durchmessern zu dessen Mitte hin zu.
[0007] Mittels des derart ausgebildeten Rotationskörpers ist bei der Herstellung des Randstreifens
eine Rinne mit einer Rinnensohle in einem vorteilhaften, annähernd mittleren Rinnenbereich
ausbildbar. Vorzugsweise ist damit eine Wasserführung für die Fahrbahnkonstruktion
zum Ablauf von Oberflächenwasser auf sehr einfache und kostengünstige Art und Weise
realisierbar. Der mit der erfindungsgemäßen Umformungsvorrichtung sehr einfach herstellbare
Randstreifen mit Rinne mit einer Rinnensohle im annähernd mittleren Rinnenbereich
ist gegenüber den bekannten Randstreifen besonders vorteilhaft, da eine Wasserabführung
nur im Bereich des Randstreifens und nicht wie im Stand der Technik üblich direkt
oberhalb einer Fuge zwischen Randstreifen und Fahrbahnbelag erfolgt, die im Laufe
der Zeit wasserundicht werden könnte. Es hat sich gezeigt, dass die Fuge zwischen
einem Fahrbahnbelag und einem Randstreifen, der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
hergestellt wurde, besonders dauerhaft ist.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ist dabei der erste kegelstumpfförmige Abschnitt
größer als der zweite kegelstumpfförmige Abschnitt. D. h. eine Mantellinie des ersten
kegelstumpfförmigen Abschnitts ist länger als eine Mantellinie des zweiten kegelstumpfförmigen
Abschnitts. Eine Mantellinie des ersten kegelstumpfförmigen Abschnitts weist dabei
eine Länge zwischen 25 cm und 35 cm, bevorzugt 30 cm, oder zwischen 16 cm und 20 cm,
bevorzugt 18 cm, auf. Eine Mantellinie des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts
weist eine Länge zwischen 15 cm und 25 cm, bevorzugt 20 cm, bzw. eine Länge zwischen
8 cm und 15 cm, bevorzugt 12 cm, auf.
[0009] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Winkel zwischen der Mantellinie
und einer Kegelachse des ersten kegelstumpfförmigen Abschnitts kleiner als ein Winkel
zwischen der Mantellinie und einer Kegelachse des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts.
Somit ist ein Durchmesser an dem Ende mit dem geringeren Durchmesser des ersten kegelstumpfförmigen
Abschnitts z. B. 1 cm kleiner als der maximale Durchmesser des Rotationskörpers und
ein Durchmesser an dem Ende mit dem geringeren Durchmesser des zweiten kegelstumpfförmigen
Abschnitts z. B. 2 cm kleiner als der maximale Durchmesser des Rotationskörpers. Die
Durchmesser an den Enden mit den größeren Durchmessern der kegelstumpfförmigen Abschnitte
korrespondieren dabei zueinander und bilden gemeinsam den maximalen Durchmesser des
Rotationskörpers.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine einarmige Führungsvorrichtung mit einem
Führungsprofil und mit einer Achse vorgesehen, auf welcher der Rotationskörper gelagert
ist. D .h. die Führungsvorrichtung ist nur an einer Seite mit dem Rotationskörpers
mechanisch gekoppelt, wobei mittels der Führungsvorrichtung die Umformungsvorrichtung
sowohl manuell als auch maschinell führbar ist.
[0011] Vorzugsweise ist am Führungsprofil ein erstes Befestigungselement zur Befestigung
eines Gewichtselementes angeordnet, wodurch eine entsprechend notwendige Gewichtskraft
in den herzustellenden Randstreifen einleitbar ist. Beispielsweise ist damit ein Gewichtselement
mit einem Gewicht von circa 20 kg befestigbar. Zusätzlich kann am Führungsprofil auch
ein zweites Befestigungselement für eine optimale mechanische Befestigung des Gewichtselements
angeordnet sein. Besonders bevorzugt ist das Gewichtselement lösbar mit dem Befestigungselement
verbunden, so dass das Gewichtselement auf einfache Art und Weise austauschbar ist,
wodurch die Umformungsvorrichtung im Gewicht variierbar ist.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht der Rotationskörper aus einem
hitzefesten Hohlstahl und ist mittels einer Anzahl hitzefester Lager, insbesondere
Kugellager, auf der Achse gelagert. Damit ist eine mechanisch besonders stabile Konstruktion
und Funktion des Rotationskörpers realisiert.
[0013] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Randstreifens einer Fahrbahnkonstruktion
sieht vor, dass eine Anzahl von Lagen, insbesondere eine oder mehrere Lagen, von Gussasphalt
mittels der Umformungsvorrichtung bearbeitet wird, indem die Umformungsvorrichtung
in einer Anzahl alternierender Walzvorgänge, d. h. ein wenigstens einmal hin und her
Wälzen des Rotationskörpers, über die Anzahl von Lagen von Gussasphalt bewegt wird,
so dass in Längsrichtung des Randstreifens eine Rinne ausgebildet wird. D. h. es entsteht
ein Randstreifen mit einem jeweils in Querrichtung gerichteten Gefälle und Gegengefälle.
Mittels des Gefälles und des Gegengefälles ist eine Rinne mit einer Rinnensohle im
annähernd mittleren Rinnenbereich ausgebildet, so dass eine gegenüber den aus dem
Stand der Technik bekannten Randstreifen verbesserte Wasserabführung ermöglicht ist,
wobei das Wasser nur im Bereich des Randstreifens und nicht wie im Stand der Technik
üblich direkt oberhalb der zwischen Randstreifen und Fahrbahnbelag angeordneten Fuge
geführt wird. Damit kann die Fuge gegenüber Wassereintritt geschützt und eine Lebensdauer
der Fuge vorteilhaft erhöht werden.
[0014] Bevorzugt wird die Umformungsvorrichtung in Längsrichtung geführt, indem ein freies
Ende des Rotationskörpers gleitend an einer Kappe anliegend geführt wird. Dies ist
besonders vorteilhaft, da dadurch ein gesondertes Führungselement in Längsrichtung
nicht erforderlich ist, sofern die Kappe wie üblich eine geeignete Seitenfläche aufweist.
[0015] Bei einem erfindungsgemäßen, aus Gussasphalt gebildeten Randstreifen einer Fahrbahnkonstruktion
ist eine in Längsrichtung des Randstreifens ausgebildete Rinne vorgesehen, so dass
dieser jeweils ein in Querrichtung gerichtetes Gefälle und Gegengefälle aufweist.
Die Rinne ermöglicht eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Wasserführung
im Bereich des Randstreifens, wobei eine zwischen Randstreifen und Fahrbahnbelag angeordnete
Fuge vor Wassereintritt geschützt ist.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer Fahrbahnkonstruktion sieht
vor, dass ein erfindungsgemäß hergestellter Randstreifen als Lehre zum Führen einer
Bohle verwendet wird, mittels derer eine Deckschicht eines Fahrbahnbelags abgezogen
wird. Der Randstreifen kann somit in besonders vorteilhafter Weise als eine Referenzfläche
zur Herstellung der Deckschicht des Fahrbahnbelags herangezogen werden.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0018] Darin zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine Schnittdarstellung eines Ausschnitts aus einer Fahrbahnkonstruktion
mit einem Randstreifen gemäß dem Stand der Technik,
- Figur 2
- schematisch eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Umformungsvorrichtung zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Randstreifens einer erfindungsgemäßen Fahrbahnkonstruktion,
und
- Figur 3
- schematisch einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Fahrbahnkonstruktion mit einem
erfindungsgemäßen Randstreifen in Schnittdarstellung.
[0019] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0020] Die Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung, insbesondere einen Querschnitt, eines
Ausschnitts aus einer Fahrbahnkonstruktion 1 aus dem Stand der Technik.
[0021] Die gezeigte Fahrbahnkonstruktion 1 stellt eine Brückenfahrbahnkonstruktion dar und
ist aus einem mehrschichtigen Fahrbahnbelag 2 gebildet, der an jeweils einer Seite
von einer Kappe 3 begrenzt wird, wobei die Fahrbahnkonstruktion 1 in einer Sohle 4,
z. B. eine Trog- oder Tunnelsohle aus Beton, angeordnet ist.
[0022] Der Fahrbahnbelag 2 umfasst einen zweischichtigen Aufbau aus einer Schutzschicht
2.1 und einer Deckschicht 2.2 und weist dabei eine Dicke von beispielsweise 16cm auf.
Unterhalb der Schutzschicht 2.1 ist eine dünne Dichtungsschicht 2.3 angeordnet, die
beispielsweise 2 cm dick ist und aus Bitumen-Schweißbahnen, mit oder ohne Metallkaschierung,
gebildet ist und die Sohle 4 vor dem Eindringen von Oberflächenwasser, Frost und Tausalz
schützt.
[0023] Die Schutzschicht 2.1 besteht aus Gussasphalt und dient dem Schutz der Dichtungsschicht
2.3 vor mechanischer Beanspruchung aus dem Verkehr sowie vor Witterungseinflüssen.
[0024] Zur unmittelbaren Abtragung von Fahrbahnlasten ist die Deckschicht 2.2 vorgesehen,
die aus Gussasphalt, Splittmastixasphalt oder Asphaltbeton gebildet ist.
[0025] Der Fahrbahnbelag 2 bildet mit der Deckschicht 2.2 eine befahrbare Fahrbahn und wird
jeweils in Richtung der Kappe 3 von einem Randstreifen 5 begrenzt, welcher einen Abschluss
der Fahrbahn bildet. Ein Randstreifen 5 weist dabei relativ zur Fahrbahn ein Gefälle
auf, wobei zumindest ein Randstreifen 5 einer Wasserführung zum Ablauf von Oberflächenwasser
dient. Der Randstreifen 5 ist aus Gussasphalt gebildet und wird nach Auftragen der
Schutzschicht 2.1 abschnittsweise auf diese bis zu einer bestimmten Höhe aufgetragen.
Anschließend wird der Randstreifen 5 mittels einer Walze abgewalzt.
[0026] Zwischen dem Randstreifen 5 und der Kappe 3 ist ein Distanzelement 6 angeordnet,
welches mit einer Vergussmasse gefüllt ist. Weiterhin ist zwischen der Deckschicht
2.2 des Fahrbahnbelags 2 und dem Randstreifen 5 eine Fuge 7 angeordnet, die nach Aufbringen
des Fahrbahnbelags 2 geschnitten und anschließend ebenfalls mit einer Vergussmasse
gegen das Eindringen von Schmutz und Wasser abgedichtet wird. Dabei kann es vorkommen,
dass die Vergussmasse in der Fuge 7 durch über die Fuge 7 fließendes Wasser ausgewaschen
wird, so dass die Fuge 7 wasserundicht wird. Das Wasser wird dabei im Bereich des
Randstreifens 5 und der Fuge 7 in Längsrichtung des Randstreifens 5 zu Ablaufstellen
geführt. Durch ein Auswaschen der Vergussmasse in der Fuge 7 kann die Fahrbahnkonstruktion
1 dauerhaft geschädigt werden.
[0027] Zur Lösung des Problems wird ein in Figur 3 gezeigter, erfindungsgemäßer Randstreifen
5 vorgeschlagen, welcher mittels einer erfindungsgemäßen Umformungsvorrichtung 8 hergestellt
wird. Figur 2 zeigt dazu die Umformungsvorrichtung 8 in einer schematischen Vorderansicht.
[0028] Die Umformungsvorrichtung 8 umfasst einen Rotationskörper 9 mit einem ersten kegelstumpfförmigen
Abschnitt 9.1 und einem zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitt 9.2, deren Enden mit
dem jeweils geringeren Durchmesser voneinander abgewandt angeordnet sind. Der Durchmesser
des Rotationskörpers 9 nimmt somit jeweils ausgehend von den Enden mit den geringeren
Durchmessern zu dessen Mitte hin zu. Die Umformungsvorrichtung 8 ist damit als eine
Muldenwalze ausgebildet.
[0029] Dabei ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel der erste kegelstumpfförmige Abschnitt
9.1 größer als der zweite kegelstumpfförmige Abschnitt 9.2. D. h. eine Mantellinie
des ersten kegelstumpfförmigen Abschnitts 9.1 ist länger als eine Mantellinie des
zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts 9.2. Beispielsweise weist die Mantellinie des
ersten kegelstumpfförmigen Abschnitts 9.1 eine Länge von 30 cm oder 18 cm und die
Mantellinie des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts 9.2 eine Länge von 20 cm bzw.
12 cm auf. Auch ein Winkel zwischen der Mantellinie und einer Kegelachse des ersten
kegelstumpfförmigen Abschnitts 9.1 kann beispielsweise kleiner sein als ein Winkel
zwischen der Mantellinie und einer Kegelachse des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts
9.2. So ist ein Durchmesser an dem Ende mit dem geringeren Durchmesser des ersten
kegelstumpfförmigen Abschnitts 9.1 beispielsweise 1 cm kleiner als der maximale Durchmesser
des Rotationskörpers 9 und ein Durchmesser an dem Ende mit dem geringeren Durchmesser
des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts 9.2 beispielsweise 2 cm kleiner als der
maximale Durchmesser des Rotationskörpers 9. Die Durchmesser an den Enden mit den
größeren Durchmessern der kegelstumpfförmigen Abschnitte 9.1, 9.2 korrespondieren
dabei zueinander und bilden gemeinsam den maximalen Durchmesser des Rotationskörpers
9.
[0030] Ein Bereich eines maximalen Durchmessers des Rotationskörpers 9 ist damit nicht in
der Mitte des Rotationskörpers 9, sondern versetzt dazu angeordnet. Vorzugsweise ist
der Rotationskörper 9 aus einem hitzefesten Hohlstahl gebildet.
[0031] Der Rotationskörper 9 ist weiterhin über zwei hitzefeste Lager 10 auf einer Achse
11 gelagert, die mechanisch mit einer Führungsvorrichtung 12 gekoppelt oder einteilig
mit dieser ausgebildet ist. Die hitzefesten Lager 10 sind bevorzugt als Kugellager
ausgebildet.
[0032] Die Führungsvorrichtung 12 ist als eine einarmige Führungsvorrichtung 12 mit einem
Führungsprofil 12.1 vorgesehen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Führungsprofil
12.1 mit dem mit dem ersten kegelstumpfförmigen Abschnitt 9.1 gekoppelten Lager 10
verbunden.
[0033] Das Führungsprofil 12.1 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel mehrere Abschnitte
auf, die jeweils rechtwinklig voneinander abgewinkelt sind. Ein erster Abschnitt ist
dem Lager 10 zugewandt und verläuft parallel zur Achse 11. Dieser erste Abschnitt
ist signifikant kürzer als die folgenden Abschnitte. Ein zweiter Abschnitt ist rechtwinklig
zu dem ersten Abschnitt abgewinkelt und verläuft in einem einer Länge des ersten Abschnitts
entsprechenden Abstands zum Rotationskörper 9 senkrecht zur Achse 11. Ein dritter
Abschnitt ist rechtwinklig zum zweiten Abschnitt abgewinkelt und verläuft somit wieder
parallel zur Achse 11 in einem entsprechenden Hochabstand zum Rotationskörper 9. Der
dritte Abschnitt ist dabei länger als der zweite Abschnitt. Etwa in Höhe des Bereichs
des maximalen Durchmessers des Rotationskörpers 9 folgt ein vierter Abschnitt, welcher
gegenüber dem dritten Abschnitt rechtwinklig abgewinkelt ist und damit senkrecht zur
Achse 11 verläuft.
[0034] An einem freien Ende des vierten Abschnitts ist ein Griff 12.2 zur manuellen Führung
der Umformungsvorrichtung 8 angeordnet, welcher im vorliegenden Ausführungsbeispiel
schematisch vereinfacht dargestellt ist. Der Griff 12.2 verläuft dabei senkrecht zum
vierten Abschnitt und damit parallel zur Achse 11 in einem entsprechenden Hochabstand
zum Rotationskörper 9. Alternativ kann der Griff 12.2 auch ergonomisch geformt sein.
Darüber hinaus kann der Griff 12.2 auch als Koppelelement zur Kopplung mit einer Maschine
ausgebildet sein, wodurch die Umformungsvorrichtung 8 auch maschinell bedienbar ist.
Auch ist es möglich, den Griff 12.2 lösbar mit dem Führungsprofil 12.1 zu verbinden,
so dass dieser zur manuellen oder maschinellen Führung der Umformungsvorrichtung 8
ausgetauscht werden kann. Weiterhin ist das in Figur 2 gezeigte Führungsprofil 12.1
nicht auf die beschriebene Form beschränkt. Beispielsweise kann die Führungsvorrichtung
12 auch zweiarmig ausgebildet sein, wobei die beschriebene einarmige Ausbildung der
Führungsvorrichtung 12 bevorzugt ist.
[0035] Am Führungsprofil 12.1 ist im Bereich des vierten Abschnitts ein erstes Befestigungselement
12.3 und im Bereich des dritten Abschnitts ein zweites Befestigungselement 12.4 zur
kraft- und formschlüssigen Befestigung eines Gewichtselementes 13 angeordnet. Das
Gewichtselement 13 weist beispielsweise ein Gewicht von ca. 20 kg auf und dient der
Einleitung einer entsprechenden Gewichtskraft in den herzustellenden Randstreifen
5. Vorzugsweise ist die kraft- und formschlüssige Verbindung zwischen dem Gewichtselement
13 und den Befestigungselementen 12.3, 12.4 lösbar ausgebildet, so dass das Gewichtselement
13 auf einfache Art und Weise austauschbar ist. Damit kann die Umformungsvorrichtung
8 im Gewicht variiert werden und ist somit variabel einsetzbar.
[0036] Wie bereits beschrieben, ist mittels der derart ausgebildeten Umformungsvorrichtung
8 ein erfindungsgemäßer Randstreifen 5 einer erfindungsgemäßen Fahrbahnkonstruktion
1, insbesondere einer Brückenfahrbahnkonstruktion, herstellbar. Die Figur 3 zeigt
dazu einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Fahrbahnkonstruktion 1 mit dem erfindungsgemäßen
Randstreifen 5 in einem Querschnitt.
[0037] Der Randstreifen 5 weist eine Breite im Wesentlichen korrespondierend zu einer Breite
des Rotationskörpers 9, d. h. in Bezug auf das Beispiel gemäß Figur 2, eine Breite
von 50 cm, auf. Im Bereich des maximalen Durchmessers des Rotationskörpers 9 weist
der Randstreifen 5 eine Rinne mit einer Rinnensohle 14 auf, die korrespondierend zum
maximalen Durchmesser des Rotationskörpers 9 ausgebildet ist. Der Randstreifen 5 weist
somit ein in Querrichtung gerichtetes Gefälle und ein annähernd gleichmäßiges Gegengefälle
auf, welches beispielsweise in einem Abstand von 25 cm zu der Kappe 3 ungefähre 5
% beträgt.
[0038] Vorzugsweise ist damit eine Wasserführung für die Fahrbahnkonstruktion 1 zum Ablauf
von Oberflächenwasser realisierbar. Der Randstreifen 5 ist damit gegenüber den bekannten
Randstreifen 5 verbessert, da eine Wasserabführung nur im Bereich des Randstreifens
5 und nicht wie im Stand der Technik üblich direkt oberhalb der Fuge 7 zwischen dem
Randstreifen 5 und dem Fahrbahnbelag 2 erfolgt, so dass die Fuge 7 vor Wassereintritt
geschützt ist.
[0039] Die Fahrbahnkonstruktion 1 weist dazu einen erfindungsgemäßen Randstreifen 5 und
einen Randstreifen 5 gemäß dem Stand der Technik auf.
[0040] Zur Herstellung des derart ausgebildeten Randstreifens 5 wird der Gussasphalt mittels
der Umformungsvorrichtung 8 bearbeitet, indem die Umformungsvorrichtung 8 in einer
Anzahl von Walzvorgängen, insbesondere in einer Anzahl alternierender Walzvorgänge,
d. h. also wenigstens einmal hin und her wälzen des Rotationskörpers 9, über den Gussasphalt
bewegt wird, so dass in Längsrichtung des Randstreifens 5 die zuvor beschriebene Rinne
mit der Rinnsohle 14 ausgebildet wird.
[0041] Die Umformungsvorrichtung 8 wird dazu in Längsrichtung der Fahrbahnkonstruktion 1
geführt, indem ein freies Ende 9.3 des Rotationskörpers 9 gleitend an der Kappe 3
anliegend geführt wird.
[0042] Vorzugsweise dient der derart hergestellte Randstreifen 5 als Lehre zum Führen einer
Bohle, mittels derer die Deckschicht 2.2 des Fahrbahnbelags 2 abgezogen wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0043]
- 1
- Fahrbahnkonstruktion
- 2
- Fahrbahnbelag
- 2.1
- Schutzschicht
- 2.2
- Deckschicht
- 2.3
- Dichtungsschicht
- 3
- Kappe
- 4
- Sohle
- 5
- Randstreifen
- 6
- Distanzelement
- 7
- Fuge
- 8
- Umformungsvorrichtung
- 9
- Rotationskörper
- 9.1
- erster kegelstumpfförmiger Abschnitt
- 9.2
- zweiter kegelstumpfförmiger Abschnitt
- 9.3
- freies Ende
- 10
- Lager
- 11
- Achse
- 12
- Führungsvorrichtung
- 12.1
- Führungsprofil
- 12.2
- Griff
- 12.3
- erstes Befestigungselement
- 12.4
- zweites Befestigungselement
- 13
- Gewichtselement
- 14
- Rinnsohle
1. Umformungsvorrichtung (8) mit einem Rotationskörper (9) zur Herstellung eines Randstreifens
(5) einer Fahrbahnkonstruktion (1),
dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationskörper (9) einen ersten und einen zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitt
(9.1, 9.2) aufweist, deren Enden mit dem jeweils geringeren Durchmesser voneinander
abgewandt angeordnet sind.
2. Umformungsvorrichtung (8) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine einarmige Führungsvorrichtung (12) mit einem Führungsprofil (12.1) und mit einer
Achse (11) vorgesehen ist, auf welcher der Rotationskörper (9) gelagert ist.
3. Umformungsvorrichtung (8) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass am Führungsprofil (12.1) ein erstes Befestigungselement (12.3) zur Befestigung eines
Gewichtselementes (13) angeordnet ist.
4. Umformungsvorrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationskörper (9) aus einem hitzefesten Hohlstahl besteht und mittels einer
Anzahl hitzefester Lager (10) auf der Achse (11) gelagert ist.
5. Umformungsvorrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Mantellinie des ersten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.1) eine Länge zwischen
25 cm und 35 cm und eine Mantellinie des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.2)
eine Länge zwischen 15 cm und 25 cm aufweist.
6. Umformungsvorrichtung (8) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Mantellinie des ersten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.1) eine Länge zwischen
15 cm und 20 cm und eine Mantellinie des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.2)
eine Länge zwischen 10 cm und 15 cm aufweist.
7. Umformungsvorrichtung (8) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Winkel zwischen der Mantellinie und einer Kegelachse des ersten kegelstumpfförmigen
Abschnitts (9.1) kleiner als ein Winkel zwischen der Mantellinie und einer Kegelachse
des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.2) ist.
8. Umformungsvorrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchmesser an dem Ende mit dem geringeren Durchmesser des ersten kegelstumpfförmigen
Abschnitts zwischen 0,5 cm und 1,5 cm kleiner als ein maximaler Durchmesser des Rotationskörpers
(9) ist, wobei ein Durchmesser an dem Ende mit dem geringeren Durchmesser des zweiten
kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.2) zwischen 1 cm und 3 cm kleiner als der maximale
Durchmesser des Rotationskörpers (9) ist.
9. Umformungsvorrichtung (8) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Enden mit den jeweils größeren Durchmesser der kegelstumpfförmigen Abschnitte
(9.1, 9.2) im Durchmesser miteinander korrespondieren und den maximalen Durchmesser
des Rotationskörpers (9) bilden.
10. Verfahren zur Herstellung eines Randstreifens (5) einer Fahrbahnkonstruktion (1),
dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von Lagen von Gussasphalt mittels einer Umformungsvorrichtung (8) nach
einem der Ansprüche 1 bis 9 bearbeitet wird, indem die Umformungsvorrichtung (8) in
einer Anzahl alternierender Walzvorgänge über die Anzahl von Lagen von Gussasphalt
bewegt wird, so dass in Längsrichtung des Randstreifens (5) eine Rinne ausgebildet
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umformungsvorrichtung (8) in Längsrichtung geführt wird, indem ein freies Ende
(9.3) des Rotationskörpers (9) gleitend an einer Kappe (3) anliegend geführt wird.
12. Aus Gussasphalt gebildeter Randstreifen (5) einer Fahrbahnkonstruktion (1), gekennzeichnet durch eine gemäß einem Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 in Längsrichtung des Randstreifens
(5) ausgebildete Rinne.
13. Verfahren zur Herstellung einer Fahrbahnkonstruktion (1),
dadurch gekennzeichnet, dass ein mittels eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 oder 11 hergestellter Randstreifen
(5) als Lehre zum Führen einer Bohle verwendet wird, mittels derer eine Deckschicht
(2.2) eines Fahrbahnbelags (2) einer Fahrbahnkonstruktion (1) abgezogen wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Umformungsvorrichtung (8) mit einem Rotationskörper (9) zur Herstellung eines Randstreifens
(5) einer Fahrbahnkonstruktion (1),
wobei der Rotationskörper (9) einen ersten und einen zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitt
(9.1, 9.2) aufweist, deren Enden mit dem jeweils geringeren Durchmesser voneinander
abgewandt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mantellinie des ersten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.1) länger ist als eine
Mantellinie des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.2).
2. Umformungsvorrichtung (8) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine einarmige Führungsvorrichtung (12) mit einem Führungsprofil (12.1) und mit einer
Achse (11) vorgesehen ist, auf welcher der Rotationskörper (9) gelagert ist.
3. Umformungsvorrichtung (8) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass am Führungsprofil (12.1) ein erstes Befestigungselement (12.3) zur Befestigung eines
Gewichtselementes (13) angeordnet ist.
4. Umformungsvorrichtung (8) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rotationskörper (9) aus einem hitzefesten Hohlstahl besteht und mittels einer
Anzahl hitzefester Lager (10) auf der Achse (11) gelagert ist.
5. Umformungsvorrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Mantellinie des ersten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.1) eine Länge zwischen
25 cm und 35 cm und eine Mantellinie des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.2)
eine Länge zwischen 15 cm und 25 cm aufweist.
6. Umformungsvorrichtung (8) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Mantellinie des ersten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.1) eine Länge zwischen
15 cm und 20 cm und eine Mantellinie des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.2)
eine Länge zwischen 10 cm und 15 cm aufweist.
7. Umformungsvorrichtung (8) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Winkel zwischen der Mantellinie und einer Kegelachse des ersten kegelstumpfförmigen
Abschnitts (9.1) kleiner als ein Winkel zwischen der Mantellinie und einer Kegelachse
des zweiten kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.2) ist.
8. Umformungsvorrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchmesser an dem Ende mit dem geringeren Durchmesser des ersten kegelstumpfförmigen
Abschnitts zwischen 0,5 cm und 1,5 cm kleiner als ein maximaler Durchmesser des Rotationskörpers
(9) ist, wobei ein Durchmesser an dem Ende mit dem geringeren Durchmesser des zweiten
kegelstumpfförmigen Abschnitts (9.2) zwischen 1 cm und 3 cm kleiner als der maximale
Durchmesser des Rotationskörpers (9) ist.
9. Umformungsvorrichtung (8) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Enden mit den jeweils größeren Durchmesser der kegelstumpfförmigen Abschnitte
(9.1, 9.2) im Durchmesser miteinander korrespondieren und den maximalen Durchmesser
des Rotationskörpers (9) bilden.
10. Verfahren zur Herstellung eines Randstreifens (5) einer Fahrbahnkonstruktion (1),
dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von Lagen von Gussasphalt mittels einer Umformungsvorrichtung (8) nach
einem der Ansprüche 1 bis 9 bearbeitet wird, indem die Umformungsvorrichtung (8) in
einer Anzahl alternierender Walzvorgänge über die Anzahl von Lagen von Gussasphalt
bewegt wird, so dass in Längsrichtung des Randstreifens (5) eine Rinne ausgebildet
wird, wobei durch die Rinne jeweils in eine Querrichtung des Randstreifens gebildetes
Gefälle und Gegengefälle in Bezug auf eine Länge verschieden zueinander ausgebildet
sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umformungsvorrichtung (8) in Längsrichtung geführt wird, indem ein freies Ende
(9.3) des Rotationskörpers (9) gleitend an einer Kappe (3) anliegend geführt wird.
12. Aus Gussasphalt gebildeter Randstreifen (5) einer Fahrbahnkonstruktion (1), gekennzeichnet durch eine gemäß einem Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 in Längsrichtung des Randstreifens
(5) ausgebildete Rinne.
13. Verfahren zur Herstellung einer Fahrbahnkonstruktion (1),
dadurch gekennzeichnet, dass ein mittels eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 oder 11 hergestellter Randstreifen
(5) als Lehre zum Führen einer Bohle verwendet wird, mittels derer eine Deckschicht
(2.2) eines Fahrbahnbelags (2) einer Fahrbahnkonstruktion (1) abgezogen wird.