[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für das Einbringen einer Induktorschleife
in eine Gesteinsformation für das Aufheizen eines Ölreservoirs sowie eine entsprechende
Induktionsvorrichtung.
[0002] Es ist bekannt, dass für die Förderung aus schwierigen Öllagerstätten neue Methoden
eingesetzt werden sollen. Dabei sind beispielsweise Ölreservoire in Gesteinsformationen
vorliegend, in welchen das Öl in Sand in gebundener Weise vorliegt. Um die Förderung
des auf diese Weise gebundenen Öls zu ermöglichen, ist es notwendig, dass das Öl aufgeheizt
wird und eine verringerte Viskosität erhält. Nur auf diese Weise ist es möglich, das
Öl fließfähig aus einem solchen Ölreservoir zu pumpen. Um dieses Aufheizen zu ermöglichen,
sind unterschiedliche Techniken bekannt. So ist beispielsweise die Dampfinjektionsmethode
einsetzbar, welche durch das Einbringen von Heißdampf in das Ölreservoir in der Lage
ist, dieses aufzuheizen und damit die Viskosität des zu fördernden Öls zu reduzieren.
Weiter ist es bekannt, dass Induktorkabel eingebracht werden, welche durch die Erzeugung
von elektromagnetischen Wirbelströmen im Ölreservoir ein Aufheizen desselben bewirken.
[0003] Nachteilhaft bei der Verwendung der Heißdampfmethode ist es, dass die Wärmeverteilung
innerhalb des Ölreservoirs nur schwer beziehungsweise überhaupt nicht vorgebbar ist.
Hinsichtlich der bekannten Induktionsheizung für das Ölreservoir ist insbesondere
die Einbringung der Induktorkabel schwierig. So ist es für die Induktionsheizung zwingend
erforderlich, eine sogenannte Induktorschleife auszubilden. Mit anderen Worten muss
eine ringförmige oder in anderer Weise geschlossene Form des Induktorkabels in das
Ölreservoir eingebracht werden. Dies wird zum Beispiel durchgeführt bei Flachbohrungen
im Bereich von ca. 40 m unterhalb der Oberfläche der Gesteinsformation. Dabei kann
das sogenannte Bananaloopverfahren eingesetzt werden, bei welchem entlang einer Kurvenbahn
zwei im Wesentlichen parallele Bohrungen durchgeführt werden. Jede dieser Bohrungen
hat eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsöffnung, so dass die beiden Austrittsöffnungen
auf der Oberfläche der Gesteinsformation dazu dienen können, die beiden Enden der
beiden Induktorarme wieder miteinander zur Induktorschleife an der Oberfläche zu verbinden.
Ein solches Verfahren ist jedoch nur in oberflächennahen Bereichen für das Ölreservoir
einsetzbar. Bei Tiefenbohrungen in Bereichen von bis zu 800 m oder 1000 m unterhalb
der Oberfläche der Gesteinsformation ist ein solches Bohrverfahren nicht möglich.
Dies beruht insbesondere auf der Tatsache, dass beim Bohren einer Bohrung die Gewichtskraft
des Bohrgestänges selbst unterstützend wirkt. Wäre es nun erforderlich, wie beispielsweise
bei dem Bananaloopverfahren, aus ca. 1000 m Tiefe diese Strecke wieder nach oben zu
bohren, würde das entsprechende Bohrgestänge nun nicht mehr gemeinsam mit dem Bohrdruck
auf den Bohrkopf wirken, sondern vielmehr diesen entlasten. Ein entsprechender Vorschub
wäre dementsprechend in einem solchen Fall nur in geringem Maße gewährleistet, dass
der Aufwand einer derartig tiefen Bananaloopbohrung hinsichtlich Kosten, Zeit und
Komplexität unglaublich groß wäre. Dementsprechend ist bisher die Verwendung von Induktorschleifen
für das Aufheizen in Ölreservoirs, welche in tieferen Regionen in Gesteinsformationen
vorhanden sind, nicht möglich.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile
zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
in kostengünstiger und einfacher Weise eine Induktionsheizung auch für Tiefenbohrung
einsetzbar zu machen.
[0005] Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie eine Induktionsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale
und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und
den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Induktionsvorrichtung und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu
den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise
werden kann.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient dem Einbringen einer Induktorschleife in eine
Gesteinsformation für das Aufheizen eines Ölreservoirs in der Gesteinsformation zur
Ölförderung. Hierfür weist das Verfahren die folgenden Schritte auf:
- Bohren einer ersten Induktorbohrung für das Einbringen eines ersten Induktorarms,
- Bohren einer zweiten Induktorbohrung für das Einbringen eines zweiten Induktorarms
unter Erzeugung eines Schnittbereichs mit der ersten Induktorbohrung,
- Einbringen eines elektrisch leitfähigen Fluids in den Schnittbereich für die Ausbildung
einer elektrisch leitenden Verbindung der beiden Induktorarme zum Schließen der Induktorschleife,
- Einbringen des ersten Induktorarms in die erste Induktorbohrung und des zweiten Induktorarms
in die zweite Induktorbohrung.
[0007] Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die beiden Schritte des Einbringens des Fluids
und des Einbringens der beiden Induktorarme auch in umgekehrter Reihenfolge oder sogar
parallel zueinander ausgeführt werden können. Bevorzugt ist es jedoch, wenn das elektrisch
leitfähige Fluid durch die noch leere Induktorbohrung oder durch beide noch leeren
Induktorbohrungen eingebracht wird.
[0008] Der Schnittbereich kann erfindungsgemäß direkt oder indirekt für das Schließen der
Induktorschleife ausgebildet sei. So ist neben der direkten Ausbildung einer Annäherung
der beiden Induktorbohrungen auch denkbar, dass der Schnittbereich durch eine optionale
separate Schnittbohrung noch erweitert wird, wie sie später noch näher erläutert wird.
[0009] Erfindungsgemäß werden nun insgesamt zwei Bohrungen durchgeführt. Zum einen wird
für den ersten Induktorarm und den zweiten Induktorarm jeweils eine Induktorbohrung
durchgeführt. Selbstverständlich können bei komplexeren Geometrien des Ölreservoirs
auch drei oder mehr Induktorarme eingesetzt werden. Dabei ist entscheidend, dass für
jeden Induktorarm erfindungsgemäß eine eigene Induktorbohrung erzeugt wird. Jedoch
ist es möglich, dass die Induktorbohrungen abschnittsweise miteinander überlappen.
Mit anderen Worten kann es sein, dass die Induktorbohrungen alle durch eine gemeinsame
Induktorbohröffnung erzeugt werden, so dass im Anfangsbereich der jeweiligen Bohrung
alle oder einige der Induktorbohrungen gemeinsam verlaufen. Spätestens jedoch innerhalb
des Ölreservoirs laufen die einzelnen Induktorbohrungen auseinander und insbesondere
parallel zueinander, um eine Fläche aufzuspannen, in welcher die induktiv erzeugten
Wirbelströme das Aufheizen des Ölreservoirs durchführen können.
[0010] Zusätzlich zu den notwendigen Induktorbohrungen für das Einbringen der Induktorarme
ist es möglich, dass die bereits erwähnte wenigstens eine optionale Schnittbohrung
vorgesehen. Diese Schnittbohrung dient nun dazu, den Schnittbereich zu erweitern,
um auch größere Abstände zwischen den beiden Induktorarmen überbrücken zu können für
das Schließen der Induktorschleife. Darunter ist zu verstehen, dass die Schnittbohrung
möglichst nah an die Enden der einzelnen Induktorbohrungen herangebohrt wird. Hierfür
kann neben üblichen Bohrmechaniken insbesondere ein Auffindmittel eingesetzt werden,
um während des Bohrens die jeweiligen Enden der Induktorarme auch detektieren zu können.
[0011] Für die Wirkungsweise der vorliegenden Erfindung ist es notwendig, dass ein Schnittbereich
zwischen den jeweiligen Induktorbohrungen erzeugt wird. Unter einem Schnittbereich
ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Bereich zu verstehen, welcher vorzugsweise
kleiner oder gleich ca. 1 m ist. Das bedeutet, dass in diesem Schnittbereich der Abstand
zwischen der Schnittbohrung und der Induktorbohrung, vorzugweise dem Ende der Induktorbohrung,
kleiner oder gleich ca. 1 m ausgebildet ist. Es kann sogar eine reale Überschneidung
zwischen den jeweiligen Induktorarmen vorhanden sein. Jedoch ist es für das elektrische
Schließen der Induktorschleife durch den Verbindungsarm ausreichend, wenn der Schnittbereich
eine Größe aufweist, wie sie voranstehend mit weniger als ca. 1 m beschrieben worden
ist. Durch das Verwenden des elektrisch leitfähigen Fluids können auch noch größere
Abstände zwischen den beiden Induktorarmen überwunden werden, um die Induktorschleife
zu schließen. Ist der Abstand für ein direktes Schließen der Induktorschleife auch
mittels des Fluids zu groß, kann die bereits erwähnte Schnittbohrung eingesetzt werden.
[0012] Sind die beschriebenen Bohrungen für die Induktorarme und für den Verbindungsarm
in Form der Schnittbohrung durchgeführt worden und das elektrisch leitfähige Fluid
eingebracht, kann das Einbringen der einzelnen Arme erfolgen. Über die Induktorbohrungen
werden die Induktorarme eingesetzt. Diese befinden sich nun in ihrer möglichst vollen
Erstreckung innerhalb des Ölreservoirs und bis zur entsprechenden Steuereinheit beziehungsweise
Kontrolleinheit auf der Oberfläche der Gesteinsformation. In einer optionalen Schnittbohrung
können nun ein oder mehrere Verbindungsarme eingesetzt werden. So werden bei zwei
Induktorarmen ein Verbindungsarm und bei vier Induktorarmen zwei Verbindungsarme usw.
notwendig. Solche Verbindungsarme erstrecken sich nicht über die gesamte Länge der
Schnittbohrung, sondern erstrecken sich nur über Teilabschnitte dieser Schnittbohrung.
Die Verbindungsarme weisen also eine Länge auf, welche der Länge der Schnittbohrung
zwischen den zwei entsprechenden beziehungsweise korrelierenden Schnittbereichen mit
den beiden Induktorarmen entspricht. Das Einbringen erfolgt in einer Weise, dass eine
elektrisch leitende Verbindung zwischen den jeweiligen Enden oder an anderen Stellen
der Induktorarme in der jeweiligen Induktorbohrung erfolgt. Dies kann erfolgt demnach
durch das Einbringen des elektrisch leitfähigen Fluids an beiden Enden des Verbindungsarms.
Auch ist es denkbar, dass anstelle des Verbindungsarms dieser Bereich der Schnittbohrung
vollständig mit dem elektrisch leitfähigen Fluid ausgefüllt wird, um die Induktorschleife
auszubilden.
[0013] Erfindungsgemäß ist nun eine einfache Bohrung für jede Induktorbohrung und auch für
die optionale Schnittbohrung möglich. Entscheidend dabei ist, dass sämtliche dieser
Bohrungen ausschließlich nach unten (also in vertikaler Richtung) beziehungsweise
horizontal, innerhalb des Ölreservoirs, ausgerichtet sind. Entgegen den bekannten
Bananaloopverfahren muss nun keine Aufwärtsbohrung mehr erfolgen, so dass auf einfache,
kostengünstige und vor allem in relativ kurzer Zeit durchführbare Bohrtechniken zurückgegriffen
werden kann. Dies führt dazu, dass erst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren nun
die Möglichkeit einer Induktionsaufheizung des Ölreservoirs auch in beliebiger Tiefe
innerhalb der Gesteinsformation zur Verfügung steht. Insbesondere können auf diese
Weise Ölreservoirs mit einer Induktionsheizung der Induktorschleife versehen werden,
welche auch in Tiefbohrbereichen von circa 1000 m oder mehr unter der Oberfläche der
Gesteinsformation angeordnet sind.
[0014] Das Verfahren gemäß dem vorstehenden Absatz kann dahingehend weitergebildet werden,
dass in die Schnittbereiche zumindest einer der Induktorbohrungen wenigstens eine
Querbohrung eingebracht wird für die Einbringung des elektrisch leitfähigen Fluids.
Um die Verteilung des elektrisch leitfähigen Fluids noch gezielter durchführen zu
können, können Bohrungen quer, insbesondere senkrecht zur Bohrachse der Induktorbohrung
durchgeführt werden, um eine Öffnung in den Schnittbereich zur Verfügung zu stellen.
Bevorzugt ist es sogar möglich, eine komplette Querbohrung zu einer Überschneidung
und damit einem Durchgang zwischen Schnittbohrung und angrenzender Induktorbohrung
zur Verfügung zu stellen. Dieser Bereich wird mit dem elektrisch leitenden Fluid aufgefüllt
beziehungsweise das umgebende Gestein mit dem elektrisch leitfähigen Fluid getränkt.
Damit wird die bereits beschriebene elektrisch leitfähige Verbindung zwischen Verbindungsarm
und Induktorarm hergestellt.
[0015] Es kann weiter von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren das elektrisch
leitfähige Fluid in Form einer elektrisch leitfähigen Flüssigkeit eingebracht wird.
Die Verwendung eines Fluids in Form einer Flüssigkeit bringt Vereinfachungen hinsichtlich
der Art der Einbringung mit sich. So können für Flüssigkeiten einfachere Pumpen für
das Einbringen eingesetzt werden, als bei Gasen. Auch wirkt sich die Schwerkraft auf
das Einbringen einer Flüssigkeit unterstützend aus. Bei der elektrisch leitfähigen
Flüssigkeit handelt es sich insbesondere um eine inkompressible Flüssigkeit.
[0016] Ein weiter Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren s elektrisch
leitfähige Fluid in Form einer elektrisch leitfähigen Suspension eingebracht wird,
insbesondere aufweisend zumindest eines der folgenden Feststoffpulver:
[0017] Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste.
Insbesondere sind auch Kombinationen unterschiedlicher Materialien als Suspension
denkbar. Die Suspension wird dabei an der Oberfläche der Gesteinsformation angefertigt
und anschließend fertig in die Gesteinsformation zu dem Schnittbereich eingebracht.
Es können auch noch weitere Materialien, insbesondere Stabilisatoren, eingesetzt werden,
um die Stabilität der Verteilung der Pulverkörner in der Suspension während der Einbringung
und über einen langen Zeitraum der Nutzung in dem Schnittbereich aufrecht zu halten.
[0018] Weiter kann es von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die folgenden
Schritte durchgeführt werden:
- Bohren wenigstens einer Schnittbohrung unter Erzeugung eines ersten Schnittbereichs
mit der ersten Induktorbohrung und eines zweiten Schnittbereichs mit der zweiten Induktorbohrung,
- Einbringen wenigstens eines Verbindungsarms in die Schnittbohrung zur elektrisch leitenden
Verbindung mit den beiden Induktorarmen in den beiden Schnittbereichen zur Ausbildung
der Induktorschleife.
[0019] Damit kann eine Erweiterung des Schnittbereichs erzielt werden, wie sie bereits optional
weiter oben erläutert worden ist.
[0020] Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die erste Induktorbohrung
und die zweite Induktorbohrung durch eine gemeinsame Induktorbohröffnung gebohrt werden.
Wie dies bereits angedeutet worden ist, reicht es aus, wenn die einzelnen Induktorbohrungen
innerhalb des Ölreservoirs separat voneinander verlaufen. Sie spannen damit das Induktionsfeld
beziehungsweise das Heizfeld in dem Ölreservoir auf. Die Durchführung einer gemeinsamen
Induktorbohröffnung, so dass anschließend an diese Induktorbohröffnung die Induktorbohrungen
gemeinsam entlang einer gemeinsamen Induktorbohrachse verlaufen, führt zu einer Reduktion
des Bohraufwandes. Über die gemeinsamen Abschnitte der Induktorbohrungen weisen diese
vorzugsweise einen vergrößerten Bohrquerschnitt auf, um auch die Gesamtanzahl aller
durch diese gemeinsame Induktorbohrung hindurchzuführenden Induktorarme aufnehmen
zu können. Ein weiterer Vorteil ist es, dass bei dieser Ausführungsform möglichst
wenig Heizleistung innerhalb der vertikalen Bohrrichtung der Induktorbohrungen erfolgt.
Die Heizleistung ist abhängig vom Abstand zwischen den einzelnen Induktorarmen. Je
größer der Abstand zwischen den Induktorarmen ist, desto größer ist auch die Heizleistung
ausgebildet. Werden die Induktorarme in ihren vertikalen Abschnitten möglichst nah
beieinander, zum Beispiel in einer gemeinsamen vertikalen Induktorbohrung geführt,
so führt dies zu einer geringen beziehungsweise sehr geringen Heizleistung in diesen
Abschnitten. Erst nach dem Aufspalten in die einzelnen separaten Induktorbohrungen
bringen die Induktorarme einen Abstand zwischen sich, so dass nun die Heizleistung
in vergrößertem Maße und exakt am gewünschten Ort innerhalb des Ölreservoirs zur Verfügung
gestellt wird. Das Abzweigen für das Separieren der einzelnen Induktorbohrungen voneinander
kann zum Beispiel auf unterschiedlichen Höhen innerhalb der Gesteinsformation erfolgen.
Auch auf unterschiedlichen Positionen auf einer gemeinsamen Höhe oder sogar in unterschiedlichen
radialen Richtungen ist eine Separierung der einzelnen Induktorbohrungen voneinander
denkbar.
[0021] Ein weiterer Vorteil wird erzielt, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die
Induktorbohrungen wenigstens eine Umlenkstelle, insbesondere genau eine Umlenkstelle
aufweisen. Mit anderen Worten, die Induktorbohrungen sind im Wesentlichen mit einem
vertikalen und mit einem im Wesentlichen horizontalen oder schrägstehenden Abschnitt
ausgebildet. Die vertikalen Abschnitte führen dazu, dass möglichst senkrecht in die
Gesteinsformation die Induktorarme eingebracht werden können. Vertikale Bohrungen
sind besonders kostengünstig, schnell und einfach auszuführen. Das Verwenden wenigstens
einer Umlenkstelle führt dazu, dass nun ein horizontaler oder winkliger Abschnitt
für die jeweilige Induktorbohrung vorgesehen werden kann. Diese horizontalen beziehungsweise
winkligen Abschnitte der Induktorbohrungen erstrecken sich nun bevorzugt in das Ölreservoir
hinein. Die tatsächliche Ausrichtung der jeweiligen Umlenkstelle hängt dabei vorzugsweise
von der jeweiligen geometrischen Ausbildung des Ölreservoirs innerhalb der Gesteinsformation
ab. Dieses Umlenken ist dabei vorzugsweise derart ausgebildet, dass ein Umlenken in
die Horizontale oder mit einem Winkel nach unten von der Horizontalen erfolgt. Damit
wird vermieden, dass ein Aufwärtsbohren mit den bereits beschriebenen Nachteilen notwendig
werden würde.
[0022] Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren eine optional
eingesetzte Schnittbohrung wenigstens eine Umlenkstelle aufweist, insbesondere abschnittsweise
entlang einer Kurvenbahn gebohrt wird. Eine Umlenkstelle für die Schnittbohrung bringt
die gleichen Vorteile mit sich, wie sie bezüglich der Umlenkstelle für die Induktorbohrungen
bereits erläutert worden sind. Eine Kurvenbahn, also eine andauernde Umlenkstelle
vorzugsweise in einer winkligen oder horizontalen Ebene führt dazu, dass ein radial
sternförmig verteiltes Netz von Induktorarmen beziehungsweise Induktorbohrungen mit
einer einzigen Schnittbohrung erreicht werden kann. Dies führt dazu, dass ein besonders
homogenes Aufheizen eines im Wesentlichen radial ausgebildeten Ölreservoirs mit nur
wenigen Bohrungen in erfindungsgemäßer Weise möglich wird.
[0023] Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren an das Bohrungsende
wenigstens einer der Induktorbohrungen ein Auffindmittel angeordnet wird für eine
Detektion dieses Bohrendes bei der Bohrung der anderen Induktorbohrung und/oder der
Schnittbohrung. So kann ein solches Auffindmittel zum Beispiel Strahlung in Form von
radioaktiver Strahlung oder elektromagnetischer Strahlung aussenden. Auch eine akustische
Signalisierung, zum Beispiel in Form von Ultraschall, kann für das Auffindmittel vorgesehen
werden. Auch eine magnetische Ausbildung des Auffindmittels ist denkbar. Entscheidend
ist, dass die Form der Signale, welche vom Auffindmittel abgegeben werden, durch das
Gestein transportierbar ist. Auf diese Weise wird es möglich, beim Bohren der anderen
Induktorbohrung und/oder Schnittbohrung, zum Beispiel mithilfe einer Detektionsvorrichtung,
den tatsächlichen Ort des jeweiligen Auffindmittels wahrzunehmen. Damit kann die Steuerung
beziehungsweise die Ausrichtung des Bohrkopfes für die Schnittbohrung auf dieses Bohrende
ausgerichtet werden, so dass der Schnittbereich mit höherer Wahrscheinlichkeit getroffen
wird. Insbesondere wird es auf diese Weise möglich, mit hoher Wahrscheinlichkeit eine
tatsächliche Überschneidung zwischen der Schnittbohrung und dem jeweiligen Induktorarm
zu erzielen.
[0024] Ein weiterer Vorteil kann erzielt werden, wenn bei einem erfindungsgemäßen Verfahren
die Induktorbohrungen innerhalb des Ölreservoirs mit einem gleichmäßigen oder im Wesentlichen
gleichmäßigen Abstand von insbesondere mehr als circa 50 m gebohrt werden. Dabei handelt
es sich insbesondere um die horizontalen beziehungsweise winkligen Abschnitte der
Induktorbohrungen innerhalb des Ölreservoirs. Ein Abstand, der gleichmäßig ausgebildet
ist, führt zu gleichmäßiger Heizleistung innerhalb des Ölreservoirs. Unerwünschte
Hitzeinseln in Teilbereichen des Ölreservoirs werden auf diese Weise vermieden. Abstände
von circa 50 m und mehr führen zu einer besonders vorteilhaften und starken Heizleistung
für eine ausreichende Reduktion der Viskosität des Öls im Ölreservoir.
[0025] Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Induktionsvorrichtung für
das Aufheizen eines Ölreservoirs in einer Gesteinsformation zur Ölförderung. Diese
Induktionsvorrichtung ist insbesondere ausgebildet durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
und weist einen ersten Induktorarm in einer ersten Induktorbohrung und einen zweiten
Induktorarm in einer zweiten Induktorbohrung auf. Eine erfindungsgemäße Induktionsvorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden Induktorbohrungen miteinander einen Schnittbereich
aufweisen, in welchem ein elektrisch leitfähiges Fluid für die Ausbildung einer elektrisch
leitenden Verbindung der Induktorarme angeordnet ist für ein Schließen der Induktorschleife.
Durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens bringt eine erfindungsgemäße
Induktionsvorrichtung die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich zum erfindungsgemäßen
Verfahren erläutert worden sind.
[0026] Vorzugsweise kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren ein Frequenzgenerator vorgesehen
werden, welcher die Induktorschleife mit einer Frequenz zwischen 1kHz und 500kHz speist.
[0027] Die Induktorschleife insbesondere in Form eines elektrischen Leiters kann als Induktionsleitung
ausgebildet sein, damit er den hochfrequenten Strom, verlustarm als Resonanzkreis
betrieben, tragen kann. Da vorzugsweise beide Enden an den Frequenzgenerator angeschlossen
werden, bildet die Induktionsleitung eine Induktorschleife. Die technische Realisierung
der elektrischen Leitung wird als Resonanzkreis durchgeführt.
[0028] Der Frequenzgenerator kann als Frequenzumrichter ausgebildet werden, welcher eine
Spannung mit einer Frequenz von 50Hz oder 60Hz aus dem Netz in eine Spannung mit einer
Frequenz im Bereich von 1kHz bis 500kHz umwandelt. Der Frequenzumrichter kann Obertage
installiert sein.
[0029] Weiterhin kann vorzugsweise in die durch die Induktorschleife erwärmte Lagerstättezone,
also das Ölreservoir, mindestens eine Förderbohrung gebohrt werden.
[0030] Nach Verlegung der Induktorschleife in mindestens zwei Bohrungen und dem Anschluss
der Induktorschleife an den Frequenzgenerator beginnt das Bestromen des Leiters, somit
das induktive Erwärmen Untergrunds und des Ölreservoirs mit sich ergebener Bildung
einer Erwärmungszone, die sich durch eine erhöhte Temperatur auszeichnet.
[0031] Ein Leiter einer Induktorschleife kann einen Längsinduktivitätsbelag von 1,0 bis
2,7 µH/m (micro Henry je Meter Länge) aufweisen. Der Querkapazitätsbelag liegt beispielsweise
bei 10 bis 100 pF/m (pico Farad je Meter Länge). Die charakteristische Frequenz der
Anordnung ist bedingt durch die Schleifenlänge und -form und den Querkapazitätsbelag
entlang der Induktorschleife.
[0032] Die Beschreibung der elektrotechnischen Parameter der induktiven Heizungsanlage auf
Basis einer Induktorschleife ist im Folgenden kurz erläutert:
[0033] Die Induktorschleife wirkt im Betrieb als Induktionsheizung, um zusätzliche Wärme
in die Lagerstätte einzubringen. Der aktive Bereich der Induktorschleife kann in im
wesentlicher horizontaler Richtung innerhalb der Lagerstätte eine nahezu geschlossenen
Schleife (also ein Oval) beschreiben. An den aktiven Bereich kann sich ein - eventuell
oberirdisch gelegener - Endbereich anschließen. Die oberirdisch gelegenen Teile des
Anfangs- und Endbereiches der Induktorschleife können elektrisch mit einer Stromquelle
- einem Frequenzgenerator - kontaktiert sein. Es ist vorzugsweise vorgesehen, die
Leitungsinduktivität der Induktorschleife abschnittsweise durch diskret oder kontinuierlich
ausgeführte Serienkapazitäten zu kompensieren. Dabei kann für die Induktorschleife
mit integrierter Kompensation vorgesehen sein, dass die Frequenz des Frequenzgenerators
auf die Resonanzfrequenz der Induktorschleife abgestimmt wird. Die Kapazität in der
Induktorschleife kann von Zylinderkondensatoren zwischen einer rohrförmigen Außenelektrode
eines ersten Kabel-Abschnitts und einer rohrförmigen Innenelektrode eines zweiten
Kabel-Abschnitts gebildet, zwischen denen sich ein Dielektrikum befindet. Ganz entsprechend
wird der benachbarte Kondensator zwischen den folgenden Kabel-Abschnitten gebildet.
Das Dielektrikum des Kondensators wird dabei so gewählt, dass es eine hohen Spannungsfestigkeit
und eine hohe Temperaturbeständigkeit erfüllt.
[0034] Weiterhin ist denkbar, eine Ineinanderschachtelung mehrerer koaxialer Elektroden
vorzusehen. Auch andere übliche Kondensatorbauformen können in die Leitung der Induktorschleife
integriert werden.
[0035] Weiterhin kann die gesamte Elektrode bereits von einer Isolation umgeben sein. Die
Isolierung gegen das umliegende Erdreich ist vorteilhaft, um resistive Ströme durch
das Erdreich zwischen den benachbarten Kabel-Abschnitten insbesondere im Bereich der
Kondensatoren zu verhindern. Die Isolation verhindert weiterhin einen resistiven Stromfluss
zwischen Hin- und Rückleiter.
[0036] Mehrere rohrförmige Elektroden können parallel geschaltet werden. Vorteilhafterweise
kann die Parallelschaltung der Kondensatoren zur Erhöhung der Kapazität oder zur Erhöhung
ihrer Spannungsfestigkeit genutzt werden.
[0037] Weiterhin kann eine Kompensation der Längsinduktivität mittels vorwiegend konzentrierter
Querkapazitäten erfolgen: Anstelle mehr oder weniger kurzer Kondensatoren als konzentrierte
Elemente in die Leitung einzubringen, kann auch der Kapazitätsbelag - den eine Zweidrahtleitung
wie z. B. eine Koaxialleitung oder Mehrdrahtleitungen ohnehin über ihre gesamt Länge
bereitstellen - zur Kompensation der Längsinduktivitäten verwendet werden. Dazu wird
in gleichen Abständen abwechselnd der Innen- und Außenleiter unterbrochen und so der
Stromfluss über die verteilten Querkapazitäten erzwungen.
[0038] Die konstruktive Ausgestaltung der Induktorschleife kann als Kabelbauform oder als
Massivleiterbauform erfolgen. Die Bauform ist jedoch unerheblich für die zuvor beschriebene
elektrische Funktionsweise.
[0040] Ein Frequenzgenerator zum Ansteuern des elektrischen Leiters ist der Induktorschleife
vorzugsweise als Hochfrequenzgenerator ausgebildet. Der Frequenzgenerator kann dreiphasig
aufgebaut sein und vorteilhafterweise eine transformatorische Kopplung und Leistungshalbleiter
als Bauelemente beinhalten. Insbesondere kann die Schaltung einen Spannung einprägenden
Wechselrichter beinhalten. Bei einem solchen Generator kann für den bestimmungsgemäßen
Gebrauch ein Betrieb unter Resonanzbedingungen erforderlich sein, um eine Blindleistungskompensation
zu erreichen. Gegebenenfalls ist die Ansteuerfrequenz im Betrieb geeignet nachzustellen.
[0041] An der Oberfläche können zur Ansteuerung des Leiters der Induktorschleife folgende
Komponenten vorhanden sein: Ausgehend von der 3phasigen Netzwechselspannungsquelle
z. B. 50Hz oder 60 Hz, wird beispielsweise ein dreiphasiger Gleichrichter angesteuert,
dem über einen Zwischenkreis mit Kondensator ein dreiphasiger Wechselrichter nachgeschaltet
ist, der periodische Rechtecksignale geeigneter Frequenz generiert. Über ein Anpassnetzwerk
aus Induktivitäten und Kondensatoren werden Induktoren als Ausgang angesteuert. Ein
Verzicht auf das Anpassnetzwerk ist allerdings möglich, wenn der Induktor als Induktorschleife
ausgebildet ist, welche aufgrund ihrer Induktivität und des kapazitiven Belages das
Einstellen der erforderlichen Resonanzfrequenz ermöglicht.
[0042] Die beschriebenen Frequenzgeneratoren lassen sich grundsätzlich als spannungseinprägende
Stromrichter oder entsprechend als stromeinprägenden Stromrichter einsetzen.
[0043] Die Temperatur in der Erwärmungszone hängt von der eingebrachten elektromagnetischen
Leistung ab, welche sich aus den geologischen und physikalischen (z. B. elektrische
Leitfähigkeit) Parametern der Lagerstätte, sowie den technischen Parametern der elektrischen
Anordnung, insbesondere bestehend aus Leiter der Induktorschleife und dem Hochfrequenzgenerator,
ergibt. Diese Temperatur kann bis zu 300°C erreichen und ist regelbar durch Änderung
der Stromstärke durch die Induktorschleife. Die Regelung erfolgt über den Frequenzgenerator.
Die elektrische Leitfähigkeit der Lagerstätte kann durch zusätzliches Injizieren von
Wasser oder eines anderen Fluides, z. B. eines Elektrolytes, erhöht werden.
[0044] Beispielsweise kann eine Ansteuerung des Leiters der Induktorschleife über einen
Zeitraum erfolgen, wobei zunächst noch kein Abtransport der erwärmten Fluide erfolgt
ist. Die Temperaturentwicklung erfolgt zunächst aufgrund der Induktion von Wirbelströmen
in den elektrisch leitfähigen Bereichen des Untergrunds. Im Verlauf der Erwärmung
entstehen Temperaturgradienten, das heißt Orte höherer Temperatur, als der ursprünglichen
Reservoirtemperatur. Die Orte höherer Temperatur entstehen dort, wo Wirbelströme induziert
werden. Der Ausgangspunkt der Wärme ist daher nicht die Induktorschleife bzw. der
elektrische Leiter, sondern es sind die durch das elektromagnetische Feld in der elektrisch
leitfähigen Schicht induzierten Wirbelströme. Durch die im Laufe der Zeit entstehenden
Temperaturgradienten kommt es in Abhängigkeit der thermischen Parameter wie thermischer
Leitfähigkeit auch zur Wärmeleitung, wodurch sich das Temperaturprofil ausgleicht.
Mit größerem Abstand zum Leiter der Induktorschleife verringert sich die Stärke des
Wechselfeldes, so dass dort nur noch eine geringere Erwärmung ermöglicht wird.
[0045] Erfolgt dagegen ein Abtransport der Fluide oder der fluide gemachten elektrisch leitfähigen
Flüssigkeiten sofort, sobald sie fluide gemacht wurden, so erfolgt an den leergeförderten
Stellen umso weniger Erwärmung durch elektrische Wirbelströme, je mehr das Erdreich
mit seiner elektrischen Leitfähigkeit mit abtransportiert wurde. Zwar ist das elektromagnetische
Feld immer noch da, jedoch können sich Wirbelströme nur dort ausbilden, wo noch Leitfähigkeit
vorhanden sein wird. Allerdings kann ein Abfließen einer Flüssigkeit bewirken, dass
andere Flüssigkeit nachfließt.
[0046] Das Design der elektrischen Anordnung wählt man vorzugsweise daher so, dass die Eindringtiefe
des elektromagnetischen Feldes typischerweise dem halben Abstand der horizontal ausgebildeten
Induktorarme entspricht. Damit wird erreicht, dass sich das elektromagnetische Feld
eines Hin- und Rückleiters des Leiters nicht kompensiert und auf der anderen Seite
die Anzahl der Bohrungen im Verhältnis zur Dicke des Reservoirs optimal gering gehalten
werden kann. Im Falle des sofortigen Abtransportes der fluide gemachten elektrisch
leitfähigen Flüssigkeiten erreicht das elektromagnetische Feld weiter entfernt vom
Induktorarm elektrisch leitfähige Schichten und induziert dort Wirbelströme. Der Vorteil
ist, dass es ein selbst-penetrierender Effekt ist, das heißt, dass die absolut eingebrachte
Leistung in das Reservoir immer konstant gehalten werden kann, z. B. im Bereich von
einigen 100kW bis einige MegaWatt, z. B. 1 MW. Am Anfang ist die höchste spezifische
Leistungsdichte in der Nähe des Induktorarms, sobald jedoch die Fluide abtransportiert
sind, ist im weiter außerhalb liegenden Radius eine zwar geringere spezifische Leistungsdichte,
jedoch in einem größeren Volumen vorhanden, was zur Folge hat, dass die absolut eingebrachte
Leistung eben gleich bleibt, z. B. 1MW.
[0047] Das kann durch andere elektrische Verfahren nicht erreicht werden: Z. B. bei einem
Heizstab (im Aufbau vergleichbar mit einem Tauchsieder) ist die in die Umgebung einbringbare
Leistung immer vom Temperaturgradienten sowie von der sich über der Temperatur veränderlichen
thermischen Leitfähigkeit abhängig, weil der Heizstab der Ausgangspunkt der Temperatur
ist.
[0048] Die Anzahl der zu installierenden Induktorarme -die zeitgleich oder nacheinander
betrieben werden können - hängt von der Größe der Lagerstätte des Ölreservoirs ab
und die Anzahl gleichzeitig in Betrieb befindlicher Induktorarme hängt beispielsweise
von der zur Verfügung stehenden elektrischen Leistung ab.
[0049] Im Betrieb des Leiters der Induktorschleife, fließt das Erdöl aufgrund reduzierter
Viskosität in die Förderbohrungen bzw. in ein jeweils darin installiertes Förderrohr.
[0050] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgende
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
Fig. 1 einen ersten Schritt eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 einen zweiten Schritt eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3 einen dritten Schritt eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Induktionsvorrichtung,
Fig. 5 eine Darstellung der Wirkung eines Auffindmittels,
Fig. 6 eine Möglichkeit eines Schnittbereichs,
Fig. 7 eine weitere Möglichkeit eines Schnittbereichs,
Fig. 8 eine Möglichkeit der Verwendung eines elektrisch leitfähigen Fluides,
Fig. 9 eine geometrische Anordnung der einzelnen Bohrungen,
Fig. 10 eine weitere Möglichkeit der Anordnung der einzelnen Bohrungen,
Fig. 11 eine weitere Möglichkeit der Anordnung der einzelnen Bohrungen,
Fig. 12 eine weitere Möglichkeit der Anordnung der einzelnen Bohrungen, und
Fig. 13 eine weitere Möglichkeit der Anordnung der einzelnen Bohrungen.
[0051] Die Fig. 1 bis 3 beschreiben ein erfindungsgemäßes Verfahren mit der optionalen Schnittbohrung
140. So werden hier separat über zwei Induktorbohröffnungen 160 zwei Induktorbohrungen
120 und 130 eingebracht. Nach einem ersten vertikalen Verlauf werden über eine Umlenkstelle
170 die beiden Induktorbohrungen 120 und 130 in eine horizontale Ebene auf unterschiedlicher
Höhe in das Ölreservoir 110 in der Gesteinsformation 100 umgelenkt. Dabei handelt
es sich bei beiden Induktorbohrungen 120 und 130 um Sacklöcher, welche jeweils ein
Bohrungsende 122 und 132 aufweisen. Der Abstand A innerhalb des Ölreservoirs 110 ist
vorzugsweise konstant und größer als circa 50 m ausgebildet.
[0052] Anschließend an das Bohren der Induktorbohrungen 120 und 130 wird hier wenigstens
eine, bei dieser Ausführungsform genau eine, Schnittbohrung 140 durchgeführt. Diese
erfolgt hier rein vertikal, da die beiden Induktorbohrungen 120 und 130 auf unterschiedlichen
Höhen in einer vertikal ausgerichteten Ebene angeordnet sind. Die Schnittbohrung 140
erzeugt dabei Schnittbereiche 150 im Bereich des jeweiligen Bohrungsendes 122 und
132.
[0053] Nachdem alle Bohrungen 120, 130 und 140 erzeugt worden sind, werden die beiden Induktorarme
20 und 30 in die beiden Induktorbohrungen 120 und 130 eingeführt. Am jeweiligen Bohrungsende
122 und 132 ist nun ein Verbindungsarm 40 angeordnet, welcher die Induktorschleife
90 schließt und damit die Induktionsvorrichtung 10 ausbildet. Auf der Oberseite der
Gesteinsformation 100 kann dabei selbstverständlich noch eine Kontrolleinheit ausgebildet
sein, welche die entsprechende Bestromung für den Heizvorgang für die Induktorschleife
90 zur Verfügung stellt.
[0054] Fig. 4 zeigt eine Variante der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3, bei welcher die
beiden Induktorarme 20 und 30 nicht auf unterschiedlichen Höhen, sondern seitlich
beabstandet voneinander auf einer gleichen Höhe innerhalb des Ölreservoirs 110 verlaufen.
Dies macht es erforderlich, dass nun auch die Schnittbohrung 140 um eine Umlenkstelle
170 gelenkt wird. Die weiteren Merkmale dieser Ausführungsform entsprechen der Ausführungsform
der Fig. 1 bis 3.
[0055] In Fig. 5 ist der Bohrvorgang für die zweite Induktorbohrung 130 dargestellt. Bei
dieser Ausführungsform befindet sich am Bohrungsende 122 dieser ersten Induktorbohrung
120 ein Auffindmittel 50, welches Signale, zum Beispiel in magnetischer oder strahlungsartiger
Form aufweist. Der Bohrkopf 200, welcher die zweite Induktorbohrung 130 erzeugt, weist
eine Detektionsvorrichtung 210 zum Empfang dieser Signale auf. Durch diesen sogenannten
Tracer-Vorgang wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Situation erzielt, wie sie die
Fig. 6 zeigt. Hier ist der Schnittbereich 150 zwischen der zweiten Induktorbohrung
130 und der ersten Induktorbohrung 120 als überlappender Schnittbereich 150 ausgebildet.
[0056] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine Situation, welche auch ohne ein Auffindmittel 50 erzielbar
ist. Hier ist der Schnittbereich 150 als eine Annäherung beziehungsweise als minimaler
Abstand zwischen der zweiten Induktorbohrung 130 und der ersten Induktorbohrung 120
ausgebildet. Dieser minimale Abstand ist vorzugsweise kleiner oder gleich circa 1
m. Um bei wenig elektrisch leitfähigen Gesteinsarten die Leitfähigkeit nicht zu behindern,
wird zum Beispiel mithilfe von Querbohrungen 142 ein elektrisch leitfähiges Fluid
60 eingebracht werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine elektrisch leitfähige
Flüssigkeit, insbesondere in Form einer Suspension elektrisch leitfähiger Partikel
handeln.
[0057] In den Fig. 9 bis 12 sind unterschiedliche Geometrien für die Anordnung der einzelnen
Bohrungen 120, 130 und der optionalen Schnittbohrung 140 dargestellt. Fig. 9 zeigt
eine Variante mit radialer Verteilung von insgesamt drei ersten Induktorarmen 120
und drei zweiten Induktorarmen 130. Um die jeweiligen Arme 120 und 130 zu einer jeweiligen
Induktorschleife 90 zu schließen, ist hier eine Schnittbohrung 140 vorgesehen, welche
nach der Umlenkstelle 170 auf einer Kreisbahn 152 verläuft. In Fig. 10 ist eine Variante
dargestellt, welche ein radiales Aufspreizen zweier Induktorarme 120 und 130 nach
der Umlenkstelle 170 aufweist. Hierbei wird, ähnlich wie bei Fig. 4, eine Verteilung
auf einer gemeinsamen horizontalen Ebene möglich. Jedoch wurde hier, genau wie bei
den Fig. 9 und 11 auch, eine gemeinsame Induktorbohröffnung 160 verwendet, so dass
die Induktorarme 120 und 130 im vertikalen Abschnitt durch eine gemeinsame Bohrung
verlaufen.
[0058] Fig. 11 zeigt eine Variante, bei welcher die Induktorarme 120 und 130 über Umlenkstellen
170 auf unterschiedliche Höhen innerhalb der Gesteinsformation 100 verteilt werden.
Auch hier konnte wieder eine gemeinsame Induktorbohröffnung 160 Verwendung finden.
Hier reicht es sogar aus, eine einfache vertikale Bohrung als Schnittbohrung 140 durchzuführen.
Bei besonders weitreichenden Ölreservoirs 110 kann auch eine Ausführungsform gemäß
der Fig. 12 angewendet werden, welche für jede Induktorbohrung 120 und 130 eine eigene
Induktorbohröffnung 160 vorsieht, wobei eine gemeinsame Schnittbohrung 140 die gewünschte
Verbindung für die elektrische Leitfähigkeit für das Schließen der Induktorschleifen
90 zur Verfügung stellt.
[0059] Die Fig. 13 zeigt die erfindungsgemäß einfachste Lösung der Anordnung von zwei Induktorbohrungen
120 und 130 ohne die Verwendung einer zusätzlichen optionalen Schnittbohrung 140.
Die Induktorschleife 90 wird hier direkt durch die Verwendung des elektrisch leitfähigen
Fluids 60 im Schnittbereich 150 geschlossen, wie es zum Beispiel in der Fig. 8 gezeigt
ist.
[0060] Es ist insbesondere ein Vorteil der Erfindung, dass eine Leiterschleife auf einfach
Weise geschlossen werden kann, die im Betrieb von einem Frequenzumrichter betrieben
werden kann. Die Induktorarme 20,30 weisen dabei Mittel auf, die im Betrieb ein elektromagnetisches
Feld generieren, welches sich ins Ölreservoir erstreckt und welches wiederum induktiv
auf das Öl bzw. auf Kohlenwasserstoffe im Ölreservoir wirkt. Der elektrisch geschlossene
Teil der Leiterschleife, der aus dem elektrisch leitfähigen Fluid besteht, enthält
keine Mittel, die auf besondere Weise ein ausgeprägtes elektromagnetisches Feld erzeugen.
Dies ist auch nicht nötig, da das Fluid im wesentlichen dafür vorgesehen ist, die
Leiterschleife zu vervollständigen. Es ergibt sich also eine zusammenhängende Leiterschleife,
bestehend aus zwei Induktorarmen 20,30 und dem Fluid zur Verbindung dieser zwei Induktorarme
20,30.
[0061] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelnen Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
1. Verfahren für das Einbringen einer Induktorschleife (90) in eine Gesteinsformation
(100) für das Aufheizen eines Ölreservoirs (110) in der Gesteinsformation (100) zur
Ölförderung, aufweisend die folgenden Schritte:
- Bohren einer ersten Induktorbohrung (120) für das Einbringen eines ersten Induktorarms
(20),
- Bohren einer zweiten Induktorbohrung (130) für das Einbringen eines zweiten Induktorarms
(30) unter Erzeugung eines Schnittbereichs (150) mit der ersten Induktorbohrung (120),
- Einbringen eines elektrisch leitfähigen Fluids (60) in den Schnittbereich (150)
für die Ausbildung einer elektrisch leitenden Verbindung der beiden Induktorarme (20,
30) zum Schließen der Induktorschleife (90),
- Einbringen des ersten Induktorarms (20) in die erste Induktorbohrung (120) und des
zweiten Induktorarms (30) in die zweite Induktorbohrung (130).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Schnittbereich (150) zumindest einer der Induktorbohrungen (120, 130) wenigstens
eine Querbohrung (142) eingebracht wird für die Einbringung des elektrisch leitfähigen
Fluids.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Fluid (60) in Form einer elektrisch leitfähigen Flüssigkeit
eingebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elektrisch leitfähige Fluid (60) in Form einer elektrisch leitfähigen Suspension
eingebracht wird, insbesondere aufweisend zumindest eines der folgenden Feststoffpulver:
- Graphit,
- Chromoxid.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es weiter die folgenden Schritte aufweist:
- Bohren wenigstens einer Schnittbohrung (140) unter Erzeugung eines ersten Schnittbereichs
(150) mit der ersten Induktorbohrung (120) und eines zweiten Schnittbereichs (150)
mit der zweiten Induktorbohrung (130),
- Einbringen wenigstens eines Verbindungsarms (40) in die Schnittbohrung (140) zur
elektrisch leitenden Verbindung mit den beiden Induktorarmen (20, 30) in den beiden
Schnittbereichen (150) zur Ausbildung der Induktorschleife (90).
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Induktorbohrung (120) und die zweite Induktorbohrung (130) durch eine gemeinsame
Induktorbohröffnung (160) gebohrt werden.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Induktorbohrungen (120, 130) wenigstens eine Umlenkstelle (170), insbesondere
genau eine Umlenkstelle (170) aufweisen.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an das Bohrungsende (122, 132) wenigstens einer der Induktorbohrungen (120, 130)
ein Auffindmittel (50) angeordnet wird für eine Detektion dieses Bohrungsendes (122,
132) bei der Bohrung der anderen Induktorbohrung (120, 130) und/oder einer Schnittbohrung
(140).
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Induktorbohrungen (120, 130) innerhalb des Ölreservoirs (110) mit einem gleichmäßigen
oder im Wesentlichen gleichmäßigen Abstand (A) von insbesondere mehr als ca. 50m gebohrt
werden.
10. Induktionsvorrichtung (10) für das Aufheizen eines Ölreservoirs (110) in einer Gesteinsformation
(100) zur Ölförderung, insbesondere ausgebildet durch eine Verfahren mit den Merkmalen
eines der Ansprüche 1 bis 9, aufweisend einen ersten Induktorarm (20) in einer ersten
Induktorbohrung (120) und einen zweiten Induktorarm (30) in einer zweiten Induktorbohrung
(130)
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Induktorbohrungen (120, 130) miteinander einen Schnittbereich (150) aufweisen,
in welchem ein elektrisch leitfähiges Fluid (60) für die Ausbildung einer elektrisch
leitenden Verbindung der Induktorarme (20, 30) angeordnet ist für ein Schließen der
Induktorschleife (90).