[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlauchpumpe zur Förderung und Dosierung entsprechend
dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
Stand der Technik
[0002] Schlauchpumpen sind bekannt und werden bevorzugt zur Förderung von pastösen Medien
eingesetzt, vor allem in der Medizin und im Pflegebereich. Die Druckschriften
DE 741972 und
EP 1 317 626 zeigen beispielhafte Schlauchpumpen.
[0003] Die Druckschrift
DE 18 75 008 U zeigt ebenfalls eine Schlauchpumpe, und zwar mit einem federnd gelagerten Rollenrad.
[0004] In einer bekannten Ausführung einer Schlauchpumpe drückt jeweils mindestens eine
Rolle lokal auf den Schlauch, wobei der Schlauch durch ein Schlauchlager abgestützt
wird, und trennt dadurch das druckseitige Medium von dem saugseitigen Medium. Durch
eine Verschiebung der Achse dieser Rolle in der Richtung der Erstreckung des Schlauchs
erfolgt die Förderung. Für eine kontinuierliche Förderung sind mehrere Rollen erforderlich,
die beispielsweise auf einem Rollenrad angeordnet sind.
[0005] Da alle beteiligten Bauteile, das Rollenrad, die Rollen, der Schlauch und das Schlauchlager,
Maßtoleranzen aufweisen, ist ein Ausgleich für diese Toleranzen erforderlich. Es wird
als bekannt vorausgesetzt, zu diesem Zweck das Schlauchlager federnd zu lagern. Das
federnd gelagerte Schlauchlager erschwert den Schlauchwechsel und die Reinigung des
Arbeitsraums, in dem der Schlauch gelagert ist.
[0006] Ebenfalls als bekannt vorausgesetzt wird eine Ausführung mit auf dem Rollenrad federnd
gelagerten Rollen. Dies erfordert eine komplexe und störungsanfällige Gestaltung des
Rollenrads und erschwert ebenfalls den Schlauchwechsel und gegebenenfalls die Reinigung
des Arbeitsraums. Bekannt ist ebenfalls, das Rollenrad insgesamt federnd zu lagern,
das stellt allerdings besondere Anforderungen an den Antrieb des Rollenrads.
[0007] Eine Überwachung der Funktion des Rollenantriebs mit elektrischen Sensoren ist bekannt,
allerdings ist auch bekannt, dass die Ausfallswahrscheinlichkeit der Überwachungseinrichtungen
in manchen Fällen größer ist als die Ausfallswahrscheinlichkeit des mechanischen Antriebs.
Aufgabe
[0008] Mittels dieser Erfindung soll das Auswechseln des Schlauchs und die Reinigung des
Arbeitsraums erleichtert werden. Außerdem soll durch eine robuste Gestaltung des Rollenrads
eine sehr hohe Zuverlässigkeit des Pumpenantriebs bei niedrigen Kosten erreicht werden.
Schließlich soll die störungsfreie Funktion des Rollenrads durch zuverlässige Sensoren
überwacht werden.
Lösung
[0009] Die Lösung der Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Patentanspruchs
beschrieben, die Unteransprüche zeigen Weiterbildungen.
[0010] Das Auswechseln des Schlauches wird vor allem dadurch erleichtert, dass das Rollenrad
schwenkbar oder linear geführt und durch eine Feder an den Schlauch angedrückt wird.
Bei dem Auswechseln wird lediglich die Haube geöffnet, der alte Schlauch mit seiner
Schlauchklemme herausgenommen, der neue Schlauch mit seiner Schlauchklemme eingelegt
und die Haube geschlossen. Beim Schließen der Haube wird die Schlauchklemme geöffnet,
weil eine Funktionsfläche der Haube die Schlauchklemme gegen einen Stößel drückt und
dieser Stößel die Schlauchklemme öffnet.
[0011] Die Reinigung des Arbeitsraums wird erleichtert, weil das Rollenrad von dem Arbeitsraum
durch eine elastische Membran abgeteilt ist. Die Membran erleichtert die Reinigung
des Arbeitsraums erheblich, weil dadurch die zu reinigenden Flächen nur wenige Strukturelemente
aufweisen.
[0012] Die hohe Zuverlässigkeit des Pumpenantriebs wird durch die geringe Zahl der beweglichen
Bauteile erreicht. Dazu wird der Antrieb des Rollenrads an die Führung montiert und
vorteilhafterweise bildet das Rollenrad das letzte Zahnrad des antreibenden Getriebes.
[0013] Zur Überwachung des Antriebs wird einerseits die Verlagerung des Rollenrads relativ
zum Schlauchlager durch einen Sensor gemessen und andererseits werden der Drehwinkel
und die Winkelgeschwindigkeit des Rollenlagers durch eine sehr robuste Kombination
von Permanentmagneten am Rollenrad und einem Hallsensor an der Führung gemessen.
[0014] Alternativ werden der Drehwinkel und die Drehzahl des Rollenrads optisch gemessen,
mittels Lichtquelle, Ausnehmungen und Lichtsensor.
Anwendung
[0015] Die erfindungsgemäße Pumpe ist in der Medizintechnik und im Pflegebereich zur Förderung
und Dosierung von hochviskosen oder pastösen Medien einsetzbar.
[0016] Bilder:
Fig. 1 zeigt einen Teil der erfindungsgemäßen Pumpe in der Ausführung mit einem schwenkbaren
Hebel
Fig. 2 zeigt einen Teil der erfindungsgemäßen Pumpe in der Ausführung mit einer Linearführung
Beispielhafte Ausführung
[0017] Die Pumpe dient zur Förderung eines flüssigen oder pastösen Mediums, das von einem
in einem Arbeitsraum (5) gelagerten elastischen Schlauch (1) umfasst ist. Dabei wird
der Schlauch durch bewegliche Rollen (2) verformt, die den Schlauch gegen ein Lager
(11) drücken.
[0018] Die Rollen (2) sind in einem drehend angetriebenen Rollenrad (10) gelagert, und eine
Feder (13) drückt den zwischen den Rollen (2) und dem Lager (11) angeordneten Schlauch
(1) örtlich zusammen.
[0019] Das Rollenrad (10) ist durch eine Membran (4) von dem Arbeitsraum (5) abgetrennt,
der auch von einer beweglichen Haube (6) begrenzt ist, die das Lager (11) enthält.
[0020] In einer ersten Ausführung gemäß
Fig. 1 ist das Rollenrad (10) durch einen Hebel (12) schwenkend geführt, und das Federmittel
(13) drückt den Hebel (12) gegen den Schlauch.
[0021] In einer zweiten Ausführung gemäß
Fig. 2 ist das Rollenrad (10) durch eine Linearführung (22) geführt, wobei Federmittel (13)
das Rollenrad (10) gegen den Schlauch drücken.
[0022] Die Linearführung gleitet in gehäusefesten Buchsen (25) und lagert das Rollenrad.
[0023] Bei beiden Ausführungen kann die Lage des Hebels (12) oder der Linearführung (22)
durch einen Wegsensor (14) überwacht werden. Dabei ist im Betrieb der Pumpe die genannte
Lage nicht durch einen mechanischen Anschlag, sondern durch den elastischen Widerstand
des Schlauchs (1) bestimmt.
[0024] Bei der ersten Ausführung ist der aus einem Elektromotor (16) und einem Getriebe
(17) bestehende Antrieb (15) des Rollenrads (10) vorteilhafterweise an dem das Rollenrad
führenden Hebel (12) befestigt.
[0025] Das Getriebe (17) ist nicht dargestellt.
[0026] Bei der zweiten Ausführung ist der Antrieb (15) an der Linearführung (22) des Rollenrads
befestigt.
[0027] Das Rollenrad (10) bildet in einer vorteilhaften Ausführung auch das letzte Zahnrad
(18) des Getriebes (17), das Zahnrad ist nicht dargestellt.
[0028] Daneben kann das Rollenrad (10) einen Permanentmagneten (19) oder eine Mehrzahl von
Permanentmagneten tragen, die zusammen mit einem Hallsensor (24) auf der Führung (12)
einen Sensor für einen Drehwinkel und eine Drehzahl des Rollenrads bilden.
[0029] Alternativ zu den Permanentmagneten weist das Rollenrad Aussparungen oder Löcher
auf, die im Zusammenwirken mit einer Lichtquelle einem optisch-elektrischen Wandler
ermöglichen, den Drehwinkel und die Drehzahl des Rollenrads zu messen. Diese Ausführung
ist nicht dargestellt.
[0030] Beim Schließen der beweglichen Haube (6) öffnet eine Fläche (23) an der Haube (6)
eine Schlauchklemme (20), indem er die Schlauchklemme gegen einen Stößel (21) drückt.
Damit wird sichergestellt, dass die Schlauchklemme nur geöffnet wird, wenn das Rollenrad
auf den Schlauch drückt.
Liste der Bezugszeichen
[0031]
- 1.
- Schlauch
- 2.
- Rolle
- 4.
- Membran
- 5.
- Arbeitsraum
- 6.
- Haube
- 10.
- Rollenrad
- 11.
- Lager
- 12.
- Hebel
- 13.
- Federmittel
- 14.
- Wegsensor
- 15.
- Antrieb
- 16.
- Elektromotor
- 17.
- Getriebe
- 18.
- Zahnrad
- 19.
- Permanentmagnet
- 20.
- Schlauchklemme
- 21.
- Stößel
- 22.
- Linearführung
- 23.
- Fläche
- 24.
- Hallsensor
- 25.
- Buchse
1. Pumpe zur Förderung eines flüssigen oder pastösen Mediums, das von einem in einem
Arbeitsraum (5) gelagerten elastischen Schlauch (1) umfasst ist, wobei der Schlauch
durch bewegliche Rollen (2) verformt wird, die den Schlauch gegen ein in einer Haube
(6) angeordnetes Lager (11) drücken, und wobei die Rollen (2) in einem drehend angetriebenen
Rollenrad (10) gelagert sind, wobei mindestens ein Federmittel (13) die verschiebliche
Achse des Rollenrads (10) in die Richtung zum Schlauch (1) drückt, und wobei das Rollenrad
durch einen Hebel (12) schwenkend oder durch eine Linearführung (22) längs geführt
ist, und wobei der aus einem Elektromotor (16) und einem Getriebe (17) bestehende
Antrieb (15) des Rollenrads (10) an dem Hebel (12) oder an der Linearführung (22)
befestigt ist, und wobei das Rollenrad (10) durch eine Membran (4) von dem Arbeitsraum
(5) abgetrennt ist.
2. Pumpe nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des Hebels (12) oder der Linearführung (22) durch einen Wegsensor (14) überwacht
wird, wobei im Betrieb der Pumpe die genannte Lage nicht durch einen mechanischen
Anschlag, sondern durch den elastischen Widerstand des Schlauchs (1) bestimmt ist.
3. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass das Rollenrad (10) auch das letzte Zahnrad (18) des Getriebes(17) bildet.
4. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass das Rollenrad (10) einen Permanentmagneten (19) oder eine Mehrzahl von Permanentmagneten
trägt, die zusammen mit einem Hallsensor (24) auf dem Hebel (12) oder der Linearführung
(22) einen Sensor für einen Drehwinkel und eine Drehzahl des Rollenrads bilden.
5. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass das Rollenrad Aussparungen oder Löcher aufweist, die im Zusammenwirken mit einer
Lichtquelle und einem optisch-elektrischen Wandler einen Sensor für einen Drehwinkel
und eine Drehzahl des Rollenrads bilden.
6. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass beim Schließen der beweglichen Haube (6) eine Fläche (23) an der Haube (6) eine Schlauchklemme
(20) öffnet, indem er die Schlauchklemme gegen einen Stößel (21) drückt.