[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Wärmetauschers.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist aus der
DE 10 2012 012 711 bekannt. Bei dem bekannten Verfahren geht es um die Herstellung eines Niederdruck-Dünnwandwärmetauschers,
bei dem eine dünne Metalldecklage, eine dünne Lage aus einem siegelfähigen Polymer
und eine zweite dünne Decklage aus Metall oder Kunststoff miteinander verbunden werden,
indem die beiden Decklagen mithilfe der dazwischen angeordneten Lage aus dem siegelfähigen
Polymer unter Bildung eines zum Durchsatz eines Wärmeaustauschmediums geeigneten Hohlraumes
miteinander versiegelt werden. Der gebildete Hohlraum kann als Kanalsystem ausgebildet
sein. Ein derartiges Kanalsystem ist aber nicht zur Aufnahme von unter hohem Druck
stehenden Fluiden geeignet.
[0003] Es ist ferner bekannt, Wärmetauscher herzustellen, indem ein beispielsweise mäanderförmig
ausgebildetes Metallrohr, insbesondere Edelstahlrohr, mit einem ebenen Flächengebilde,
beispielsweise einer Absorberplatte, verlötet oder verschweißt wird. Derartige Wärmetauscher
sind für Hochdruck-Einsatzzwecke geeignet. Das Herstellverfahren für solche Wärmetauscher
ist jedoch aufwendig, da das ebene Flächengebilde beispielsweise mit einer Lotplattierung
versehen werden muss und ein Lötverfahren zur Anheftung des Metallrohres am ebenen
Flächengebilde erforderlich ist. Die auf diese Weise hergestellten Wärmetauscher haben
ferner den Nachteil, dass beim Auftreten von Temperaturgradienten zwischen Metallrohr
und ebenem Flächengebilde sich beide Teile unterschiedlich ausdehnen, so dass die
Löt/Schweißverbindung zwischen dem Metallrohr und dem ebenen Flächengebilde starken
Beanspruchungen ausgesetzt wird, die schließlich zu einem Reißen der Verbindung führen
können.
[0004] Es ergibt sich daher das Problem, dass Wärmetauscher, bei denen Fluide durch eingeprägte
oder eingeformte Kanalsysteme in Flächengebilden strömen, wie sie beispielsweise in
der vorstehend genannten
DE 10 2012 012 711 beschrieben sind, in der Regel nicht für Hochdruck-Einsatzzwecke geeignet sind, während
andererseits Wärmetauscher, die ein Rohrsystem aus Metall besitzen, das mit einem
ebenen Flächengebilde verbunden ist, aufwendig in der Herstellung und anfällig gegenüber
temperaturgradientenbedingten Beanspruchungen sind.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines Wärmetauschers zur Verfügung zu stellen, mit dem sich ein für Hochdruck-Einsatzzwecke
geeigneter Wärmetauscher besonders einfach und kostengünstig herstellen lässt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Herstellen eines Wärmetauschers
gelöst, das die folgenden Schritte umfasst:
[0007] Bereitstellen eines ersten ebenen Flächengebildes aus einer Metallfolie, Kunststofffolie
oder einer Metall/Kunststoff-Verbundfolie;
[0008] Einprägen eines Kanalmusters in das erste Flächengebilde;
[0009] Einlegen eines Metallrohres in das Kanalmuster;
[0010] Bereitstellen eines zweiten ebenen Flächengebildes aus Metall, Kunststoff oder einem
Metall/Kunststoff-Verbund; und
[0011] Verbinden des zweiten Flächengebildes mit dem ersten Flächengebilde über deren ebene
Flächenbereiche, ohne das Metallrohr am zweiten Flächengebilde zu fixieren.
[0012] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird eine direkte Fixierung des Metallrohres am
zweiten ebenen Flächengebilde vermieden. Vielmehr wird nicht das Metallrohr selbst
mit dem zweiten Flächengebilde verbunden, sondern das das Metallrohr aufnehmende erste
Flächengebilde, so dass zwar eine Wärmeübertragung zwischen Metallrohr und dem zweiten
Flächengebilde, vorzugsweise über einen direkten Kontakt, stattfinden kann, jedoch
das Metallrohr relativ zum zweiten Flächengebilde flexibel gelagert wird. Das Metallrohr
kann sich daher gegenüber dem zweiten Flächengebilde frei ausdehnen, so dass temperatur-
bzw. ausdehnungsbedingte Verspannungen mit entsprechenden Spannungsrissen vermieden
werden. Trotzdem wird eine feste und sichere Verbindung des Systems erreicht, da das
das Metallrohr aufnehmende erste Flächengebilde über dessen ebene Flächenbereiche
mit dem zweiten Flächengebilde verbunden ist, so dass sich keine Beeinträchtigungen
der Relativlage zwischen dem Metallrohr und dem zweiten Flächengebilde ergeben können.
[0013] Das in das erste Flächengebilde eingeprägte Kanalmuster entspricht im Wesentlichen
der Form des Metallrohres, das in das Kanalmuster eingelegt wird. Vorzugsweise sind
sowohl das Kanalmuster als auch das Metallrohr mäanderförmig ausgebildet, wobei das
Metallrohr im Betrieb des Wärmetauschers von einem geeigneten Fluid durchströmt wird,
bei dem es sich um ein flüssiges oder gasförmiges Kühl- bzw. Kältemittel handeln kann.
[0014] Das erfindungsgemäß verwendete Metallrohr, vorzugsweise aus Aluminium, stellt sicher,
dass der hier beschriebene Wärmetauscher für Hochdruck-Einsatzzwecke verwendet werden
kann.
[0015] Das eingeprägte Kanalmuster besitzt vorzugsweise eine Tiefe, die dem Außendurchmesser
des eingelegten Metallrohres entspricht. Nach dem Einlegen in das Kanalmuster schließt
daher das Metallrohr vorzugsweise bündig mit dem ebenen Bereich des ersten Flächengebildes
ab, so dass das zweite Flächengebilde damit verbunden werden kann, beispielsweise
durch Verschweißen, Verkleben oder Versiegeln.
[0016] Das Metallrohr wird daher in das eingeprägte Kanalmuster eingebettet. Der Kanal des
Kanalmusters ist vorzugsweise rechteckförmig ausgebildet, so dass das vorzugsweise
runde Metallrohr einen entsprechenden Bewegungsfreiraum im Kanal besitzt. Dabei kann
dieser Freiraum nach dem Einlegen des Metallrohres beispielsweise mit einer geeigneten
Paste, insbesondere einer Wärmeleitpaste, verfüllt werden, um die Wärmeleitung zu
verbessern. Auch kann der Kanal so eingeprägt werden, dass er einen an den Querschnitt
des Metallrohres angepassten Querschnitt besitzt, so dass hier ein im Wesentlichen
formschlüssiger Kontakt zwischen der Kanalwandung und dem Metallrohr hergestellt wird.
[0017] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Wärmetauscher hergestellt, bei dem das
vorgesehene erste Flächengebilde für einen mechanischen Schutz des das Wärmeübertragungsfluid
aufnehmenden Metallrohres sorgt. Das Metallrohr wird hierdurch sicher gelagert, besitzt
aber trotzdem ausreichende Ausdehnungsmöglichkeiten, um entsprechende Temperaturspannungen
zu vermeiden. Durch eine unterschiedliche Ausdehnung des Metallrohres und des zweiten
Flächengebildes wird die Verbindung bzw. der Wärmeaustausch nicht beeinträchtigt,
da das Metallrohr nicht vom zweiten Flächengebilde abreißen kann, weil es hieran nicht
befestigt ist.
[0018] Das von einem Fluid (Gas, Flüssigkeit) durchströmte, in einem Kanalsystem des ersten
Flächengebildes untergebrachte Metallrohr wird durch die Verbindung zwischen dem ersten
Flächengebilde und dem zweiten Flächengebilde in Wärmeaustausch-Kontakt mit dem ebenen
zweiten Flächengebilde gehalten. Bei diesem zweiten Flächengebilde kann es sich um
eine Folie, eine Platte oder um irgendein ebenes Teil eines Aggregates handeln, beispielsweise
um eine Absorberplatte, die Rückseite eines Solarmoduls etc.
[0019] Bei dem ersten ebenen Flächengebilde handelt es sich um eine Folie, die aus einem
Metall, vorzugsweise Aluminium, einem geeigneten Kunststoff oder einem Metall/KunststoffVerbund
bestehen kann. Vorzugsweise kommt eine Metall/ Kunststoff-Verbundfolie zur Anwendung,
da hierbei die Kunststoffschicht zur Herstellung der gewünschten Verbindung mit dem
zweiten Flächengebilde benutzt werden kann.
[0020] Das zweite ebene Flächengebilde besteht ferner aus Metall, einem geeigneten Kunststoff
oder einem Metall/KunststoffVerbund. Es handelt sich hierbei in der Regel um ein plattenförmiges
Gebilde, das eine größere Stärke als das erste Flächengebilde aufweist. Insbesondere
kommt hier eine Metallplatte, vorzugsweise Aluminiumplatte, zur Anwendung.
[0021] Was die Materialien der beiden Flächengebilde anbetrifft, so wird bei einer ersten
Ausführungsform eine Metallfolie als erstes Flächengebilde mit einem zweiten metallischen
Flächengebilde verbunden. Die Verbindung erfolgt dabei vorzugsweise über Schweißen,
beispielsweise Reibschweißen. Eine Verbindung durch Löten ist ebenfalls möglich. Im
Unterschied zum Stand der Technik werden hierbei die ebenen Bereiche des ersten Flächengebildes
mit dem ebenen zweiten Flächengebilde verschweißt bzw. verlötet.
[0022] Bei einer weiteren Ausführungsform kommt als erstes Flächengebilde eine Metall/Kunststoff-Verbundfolie
zum Einsatz, die mit einem zweiten Flächengebilde aus Metall verbunden wird. Dies
kann beispielsweise durch Verkleben oder Versiegeln erfolgen, insbesondere durch Heißsiegeln
oder Ultraschallversiegeln.
[0023] Bei einer dritten Ausführungsform wird ein erstes Flächengebilde aus einem geeigneten
Kunststoff mit einem zweiten Flächengebilde aus Metall verbunden, beispielsweise ebenfalls
durch Versiegeln, insbesondere Heißsiegeln oder Ultraschallversiegeln.
[0024] Auch bei dem zweiten Flächengebilde kann es sich um ein solches aus einem Metall/Kunststoff-Verbund
oder einem geeigneten Kunststoff handeln. Im letztgenannten Fall kann der Kunststoff
beispielsweise wärmeleitend gemacht sein.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Kanalmuster
in die Kunststoffseite einer Metall/Kunststoff-Verbundfolie eingeprägt und wird das
zweite Flächengebilde mit der Kunststoffseite der Metall/ Kunststoff-Verbundfolie
versiegelt. Hierbei kann eine Versiegelung Kunststoff-Metall oder Kunststoff-Kunststoff
durchgeführt werden. Bei der Verwendung einer derartigen Metall/Kunststoff-Verbundfolie
dient die Metallschicht im Wesentlichen zur Stabilisierung der Wärmetauschereinheit,
während die Kunststoffschicht das Material für die Aufnahme des Kanalmusters und das
Material zum Verbinden der Folie mit dem zweiten Flächengebilde bildet.
[0026] Falls erforderlich, kann das in das Kanalmuster eingelegte Metallrohr im Kanalmuster
fixiert werden. Dies wird in der
[0027] Regel nicht durchgeführt, da eine weitgehend freie Bewegungsmöglichkeit des Metallrohres
im Kanalmuster gewünscht wird. Falls eine derartige Fixierung durchgeführt werden
soll, kann dies beispielsweise durch Herstellen einer punktförmigen oder abschnittsweisen
Siegelverbindung zwischen Kanalwandung und Metallrohr durchgeführt werden. Auch kann
eine Fixierung über das Einfüllen einer geeigneten Paste (wärmeleitenden Paste) erreicht
werden.
[0028] Wie bereits erwähnt, kann das eingeprägte Kanalmuster so ausgebildet werden, dass
es zumindest in Abschnitten das eingelegte Metallrohr über einen Teil seines Umfanges
formschlüssig kontaktiert. Auf diese Weise wird das Metallrohr sicher gelagert, wobei
trotzdem eine Bewegungsmöglichkeit bzw. Ausdehnungsmöglichkeit insbesondere in Axialrichtung
des Rohres verbleibt.
[0029] Um eine Ausdehnungsmöglichkeit des eingelegten Metallrohres in Längs- und/oder Querrichtung
des Rohres sicherzustellen, werden das Kanalmuster und/oder das Metallrohr so dimensioniert
und wird das Metallrohr so in das Kanalmuster eingelegt, dass in Abschnitten über
seine Länge zwischen Kanalwand und Rohrwand ein Abstand eingehalten wird. Wie bereits
erwähnt, ist das Kanalmuster vorzugsweise mäanderförmig ausgebildet und weist daher
mindestens einen Krümmungsbereich auf. In diesem mindestens einen Krümmungsbereich
wird das eingelegte Metallrohr vorzugsweise mit Abstand zur Kanalwandung angeordnet.
Hierbei wird das Metallrohr vorzugsweise im mittleren Bereich des Krümmungsabschnittes
vorgesehen, so dass zu beiden Rändern ein entsprechender Abstand eingehalten wird.
Auf den geraden Abschnitten des Kanalmusters wird das Rohr hierbei vorzugsweise so
angeordnet, dass nur ein geringer Abstand zur Rohrwandung besteht.
[0030] Um dies zu erreichen, wird vorzugsweise ein Kanalmuster in das erste Flächengebilde
eingeprägt, dessen geradlinige Kanalabschnitte schmaler ausgebildet sind als die Kanalabschnitte
in den jeweiligen Krümmungsbereichen. Das eingelegte Metallrohr hat daher Platz, um
sich in Längsrichtung bzw. Axialrichtung auszudehnen.
[0031] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Wärmetauscher, der nach einem Verfahren
der vorstehend beschriebenen Art hergestellt ist. Der Wärmetauscher weist ein erstes
ebenes Flächengebilde aus einer Folie aus Metall, Kunststoff oder einem Metall/Kunststoff-Verbund,
in die ein Kanalmuster eingeprägt ist, ein in das Kanalmuster eingelegtes Metallrohr
und ein zweites, mit dem ersten Flächengebilde verbundenes ebenes Flächengebilde aus
Metall, Kunststoff oder einem Metall/Kunststoff-Verbund auf, ohne dass dabei das Metallrohr
am zweiten Flächengebilde fixiert ist.
[0032] Vorzugsweise ist das Kanalmuster in die Kunststoffseite des Metall/Kunststoff-Verbundes
eingeprägt und ist das zweite Flächengebilde mit der Kunststoffseite der Metall/Kunststoff-Verbundfolie
versiegelt.
[0033] Das Metallrohr ist insbesondere so in das Kanalmuster eingelegt, dass in Abschnitten
über seine Länge zwischen Kanalwand und Rohrwand ein Abstand verbleibt, so dass sich
das Metallrohr frei ausdehnen kann.
[0034] Der erfindungsgemäß ausgebildete Wärmetauscher ist für Druck- bzw. Hochdruck-Einsatzbereiche
geeignet. Der Wärmetauscher kann zur Wärmeabführung oder zur Wärmegewinnung dienen,
wobei ein durch das Metallrohr strömendes Fluid (Gas oder Flüssigkeit) Wärme an das
zweite Flächengebilde geben oder von diesem Wärme aufnehmen kann. Die Wärmeübertragung
erfolgt hierbei vorzugsweise über einen direkten Kontakt des ebenen zweiten Flächengebildes
mit dem in das Kanalmuster des ersten Flächengebildes eingelegten Metallrohr.
[0035] Der Wärmetauscher ist je nach Rohrquerschnitt vorzugsweise in einem Druckbereich
von 0,5 bis 200 bar einsetzbar. Das für das erste Flächengebilde verwendete Folienmaterial
bzw. Bandmaterial, vorzugsweise Aluminiumbandmaterial, hat eine Dicke von etwa 0,05
bis 1,5 mm, insbesondere von 0,07 mm bis 0,15 mm.
[0036] Das verwendete Metallrohr, bevorzugt Aluminiumrohr, hat vorzugsweise einen Innendurchmesser
von 0,1 bis 10 mm und einen Außendurchmesser von 3 bis 20 mm.
[0037] Als Metallrohr kann beispielsweise auch ein Edelstahlrohr eingesetzt werden, wenn
korrosive Medien gefördert werden sollen. Ein solches Edelstahlrohr hat vorzugsweise
ebenfalls einen Innendurchmesser von 0,1 bis 10 mm und einen Außendurchmesser von
3 bis 20 mm.
[0038] Wenn eine Metall/Kunststoff-Verbundfolie als erstes Flächengebilde zum Einsatz kommt,
findet vorzugsweise eine Metallfolie oder ein Metallband Verwendung, die bzw. das
eine Beschichtung aus einem siegelfähigen Polymer aufweist, das vorzugsweise durch
Kaschierung oder Extrusion aufgebracht wird. Als Polymer kommen beispielsweise PP,
PA, PC oder Kombinationen aus Polymeren (Coextrusion) vorzugsweise in einer Dicke
von 0,01 und 0,3 mm zur Anwendung.
[0039] Anstelle einer Polymerbeschichtung kann ein derartiges Verbundmaterial auch eine
siegelfähige Lackierung aufweisen.
[0040] Zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit kann die Außenseite und/oder Innenseite
des ersten Flächengebildes mit einer Lackierung, Eloxalschicht oder einem anderen
Schutz versehen sein.
[0041] Das Metallrohr für die Führung des Wärmemediums kann je nach Druckbeanspruchung unterschiedliche
Innen- und Außendurchmesser aufweisen. Als Wärmemedien können beispielsweise Wasser,
Öle, Kohlendioxid, Kohlenwasserstoffe etc. eingesetzt werden.
[0042] Bei dem zweiten Flächengebilde kann es sich um eine Folie oder Platte handeln, die
mit dem ersten Flächengebilde verbunden wird. Das zweite Flächengebilde kann aber
auch Teil einer fertigen Einrichtung sein, die beispielsweise irgendeine wärmeabsorbierende
Fläche aufweist, an der dann das erste Flächengebilde mit Metallrohr befestigt wird.
[0043] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit
der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf einen Wärmetauscher mit offen dargestelltem Kanalsystem mit eingelegtem
Metallrohr;
- Figur 2
- einen Vertikalschnitt durch den Wärmetauscher der Figur 1;
- Figur 3
- das Detail "X" von Figur 2 in vergrößertem Maßstab; und
- Figur 4
- das Detail "Y" von Figur 1 in vergrößertem Maßstab.
[0044] Der in Figur 1 dargestellte Wärmetauscher besitzt ein erstes Flächengebilde 1, bei
dem es sich um eine Folie aus einem Aluminium-Polypropylen-Verbundmaterial handelt.
Dieses Material ist in Figur 1 mit der Kunststoffseite nach oben dargestellt. In das
Flächengebilde 1 ist ein Kanalsystem eingeprägt, bei dem es sich um einen mäanderförmig
ausgebildeten Kanal 2 handelt. Der Kanal 2 weist geradlinige Abschnitte und gekrümmte
Abschnitte 4 auf.
[0045] In dieses Kanalsystem ist ein Aluminiumrohr 3 eingelegt, und zwar derart, dass es
mit seiner Oberseite mit den ebenen Abschnitten des ersten Flächengebildes 1 etwa
bündig abschließt. Das Aluminiumrohr 3 ist somit vollständig im Kanal 2 angeordnet.
[0046] Figur 2 zeigt einen Vertikalschnitt durch den Wärmetauscher 1, der mit einem zweiten
Flächengebilde 5 versehen ist.
[0047] Dieses zweite Flächengebilde 5 ist eine Platte aus einem geeigneten Metall, bei dem
es sich ebenfalls um Aluminium handeln kann. Das erste Flächengebilde 1 ist mit seiner
Kunststoffseite mit dem zweiten Flächengebilde 5 ausschließlich über seine ebenen
Abschnitte heißversiegelt. Mit anderen Worten, das in das Kanalsystem eingelegte Aluminiumrohr
3 ist nicht mit dem zweiten Flächengebilde 5 verbunden.
[0048] Figur 3 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Details "X" in Figur 2. Man erkennt
den im ersten Flächengebilde 1 ausgebildeten Kanal 2, der in seiner Form an die runde
Form des Aluminiumrohres 3 angepasst ist. Der Freiraum 6 zwischen Kanalwandung und
Rohrwandung kann mit einer geeigneten Wärmeleitpaste ausgefüllt sein. Das Aluminiumrohr
3 stößt im verbundenen Zustand der beiden Flächengebilde gegen das zweite Flächengebilde
5 (Aluminiumplatte), so dass durch Kontakt zwischen dem Aluminiumrohr 3 und der Aluminiumplatte
eine Wärmeübertragung stattfinden kann.
[0049] Figur 4 zeigt das Detail "Y" in Figur 1 in vergrößertem Maßstab. Wie bereits erwähnt,
ist das Aluminiumrohr 3 frei in den Kanal 2 eingelegt, so dass es sich bei Temperaturänderungen
ausdehnen und zusammenziehen kann. In den geradlinigen Abschnitten des Kanals 2 liegt
das Aluminiumrohr 3 relativ dicht an der Kanalwandung an, während es im gekrümmten
Bereich 4 des Kanals 2 einen größeren Abstand zur Kanalwandung einnimmt. Dieser Freiraum
7 ist als Ausdehnungsfläche für das Aluminiumrohr 3 vorgesehen.
[0050] Um diese Ausdehnungsfläche 7 auszubilden, ist der Kanal 2 in seinen geradlinigen
Abschnitten dünner ausgebildet als in seinen gekrümmten Bereichen 4. In den geradlinigen
Bereichen entspricht daher die Breite des Kanals 2 etwa dem Außendurchmesser des Rohres
3, während die Breite des Kanals in den gekrümmten Bereichen 4 größer ist als der
Außendurchmesser des Rohres 3.
[0051] Das in das Kanalsystem eingelegte Aluminiumrohr 3 ist mit geeigneten Anschlüssen
versehen, die über das erste und zweite Flächengebilde hinaus vorstehen. Über diese
Anschlüsse kann ein geeignetes Wärmeträgerfluid in das Aluminiumrohr 3 eingeführt
werden.
1. Verfahren zum Herstellen eines Wärmetauschers mit den folgenden Schritten:
Bereitstellen eines ersten ebenen Flächengebildes aus einer Metallfolie, Kunststofffolie
oder einer Metall/Kunststoff-Verbundfolie;
Einprägen eines Kanalmusters in das erste Flächengebilde;
Einlegen eines Metallrohres in das Kanalmuster;
Bereitstellen eines zweiten ebenen Flächengebildes aus Metall, Kunststoff oder einem
Metall/Kunststoff-Verbund; und
Verbinden des zweiten Flächengebildes mit dem ersten Flächengebilde über deren ebene
Flächenbereiche, ohne das Metallrohr am zweiten Flächengebilde zu fixieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbinden durch Heißsiegeln, Ultraschallversiegeln oder Reibschweißen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalmuster in die Kunststoffseite einer Metall/Kunststoff-Verbundfolie eingeprägt
wird und dass das zweite Flächengebilde mit der Kunststoffseite der Metall/Kunststoff-Verbundfolie
versiegelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in das Kanalmuster eingelegte Metallrohr im Kanalmuster fixiert wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das eingeprägte Kanalmuster so ausgebildet wird, dass es zumindest in Abschnitten
das eingelegte Metallrohr über einen Teil seines Umfanges formschlüssig kontaktiert.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallrohr so eingelegt wird, dass zumindest in Abschnitten über seine Länge
zwischen Kanalwand und Rohrwand ein Abstand eingehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalmuster mindestens einen Krümmungsbereich aufweist und dass das eingelegte
Metallrohr in diesem Bereich mit Abstand zur Kanalwandung angeordnet wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum zwischen dem eingelegten Metallrohr und der Kanalwandung mit einer
wärmeleitenden Paste verfüllt wird.
9. Wärmetauscher, dadurch gekennzeichnet, dass er nach einem Verfahren der vorangehenden Ansprüche hergestellt ist.
10. Wärmetauscher nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass er ein erstes ebenes Flächengebilde (1) aus einer Folie aus einem Metall, Kunststoff
oder einem Metall/Kunststoff-Verbund, in die ein Kanalmuster eingeprägt ist, ein in
das Kanalmuster eingelegtes Metallrohr (3) und ein zweites, mit dem ersten Flächengebilde
(1) verbundenes ebenes Flächengebilde (5) aus Metall, Kunststoff oder einem Metall/Kunststoff-Verbund
aufweist, ohne dass das Metallrohr (3) am zweiten Flächengebilde (5) fixiert ist.
11. Wärmetauscher nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalmuster in die Kunststoffseite der Metall/Kunststoff-Verbundfolie eingeprägt
ist und dass das zweite Flächengebilde (5) mit der Kunststoffseite der Metall/Kunststoff-Verbundfolie
versiegelt ist.
12. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallrohr (3) so in das Kanalmuster eingelegt ist, dass mindestens in Abschnitten
über seine Länge zwischen Kanalwand und Rohrwand ein Abstand verbleibt.