[0001] Messwandler für den Einsatz in einer gasisolierten Hochspannungsschaltanlage weisen
ein in einem fluiddichten Gehäuse angeordnetes Aktivteil auf, das einerseits mit der
Schaltanlage und andererseits mit einer Auswertungseinheit verbunden ist. Bei Prüfungen
der Schaltanlage muss die Verbindung zwischen Aktivteil und der Schaltanlage getrennt
werden, da sonst das Aktivteil Schaden nehmen könnte. Bisher sind einphasige Messwandler
mit einem Aktivteil in einem Gehäuse und mehrphasige, meist dreiphasige, Messwandler,
die mehrere rotationssymmetrisch im Gehäuse angeordnete Aktivteile aufweisen, bekannt.
Für diese sind verschiedene Trennvorrichtungen bekannt.
[0002] So beschreibt die
DE 10 2011 007 900 A1 einen einphasigen Spannungswandler mit einem Schwenkarm, der eine Verbindung des
Aktivteils mit der Schaltanlage herstellt oder trennt.
[0003] In der
EP 1 610 352 A1 ist ein mehrphasiger Messwandler gezeigt, bei der die Verbindung zwischen Aktivteil
und Schaltanlage durch eine seitliche Bewegung, also senkrecht zur direkten Verbindungslinie
zwischen Aktivteil und Schaltanlage hergestellt oder getrennt werden kann. In einer
anderen Ausführungsform werden über einen Träger miteinander verbundene Kontakte,
die über ein flexibles Kabel mit dem Aktivteil verbunden sind, mittels einer Schubstange
in einer Richtung parallel zur Verbindungslinie zwischen Aktivteil und Schaltanlage
bewegt, und so die Verbindung hergestellt oder getrennt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Messwandler mit mehreren Aktivteilen mit einer
verbesserten Trennvorrichtung anzugeben.
[0005] Erfindungsgemäß ist dazu ein gasisolierter Messwandler, der zur Messung von Hochspannungen
dient, vorgesehen. Der Messwandler weist mehrere in einem fluiddichten Gehäuse angeordnete
Wandleranordnungen zur Umwandlung einer Hochspannung in eine Messspannung vor. Jede
Wandleranordnung umfasst ein Aktivteil, einen durch das Gehäuse geführten Hochspannungskontakt,
einen mit dem Aktivteil elektrisch verbundenen festen Kontakt und einen mit dem festen
Kontakt elektrisch verbundenen beweglichen Kontakt. Der Messwandler umfasst außerdem
eine von außerhalb des Gehäuses betätigbare Trennvorrichtung mittels der eine Verbindung
der beweglichen Kontakte mit den Hochspannungskontakten herstellbar beziehungsweise
trennbar ist. Die Trennvorrichtung weist dazu ein die beweglichen Kontakte miteinander
verbindendes Verbindungselement und Verstellmittel zur Bewegung des Verbindungselementes
in einer Stellrichtung. Eine mittels der Verstellmittel auf das Verbindungselement
übertragene Bewegung führt so zu einer synchronen Bewegung der beweglichen Kontakte
in Stellrichtung. Der feste Kontakt ist dabei als Führung für den beweglichen Kontakt
in Stellrichtung ausgebildet. Die Bewegung ist vorzugsweise eine lineare Bewegung
und die Führung ist als Linearführung ausgebildet. Die Führung kann beispielsweise
in Form von Nut und Feder, als Schwalbenschwanzführung, als Schienenführung, als Wälzführung,
als Gleitlagerführung oder als Teleskopführung ausgebildet sein. Während der Bewegung
des beweglichen Kontaktes wird durch die Führung ein guter elektrischer Kontakt zwischen
beweglichem Kontakt und festem Kontakt hergestellt. Außerdem dient die Führung dazu,
die Bewegung des beweglichen Kontaktes in Stellrichtung zu ermöglichen und eine Bewegung
in Richtung senkrecht zur Stellrichtung zu beschränken. Dadurch, dass die Führung
des beweglichen Kontaktes durch den festen Kontakt hergestellt wird, wird einerseits
der mechanische Aufwand verringert und andererseits ein guter elektrischer Kontakt
zwischen beweglichem Kontakt und festem Kontakt gewährleistet.
[0006] Vorteilhaft weist der feste Kontakt ein rohrförmiges Ende und der bewegliche Kontakt
ein stabförmiges Ende auf, das stabförmige Ende ist dabei in das rohrförmige Ende
einschiebbar. Dies ermöglicht eine besonders einfache Montage der Trennvorrichtung
und bietet eine besonders gute Führung des beweglichen Kontaktes. Der elektrische
Kontakt kann beispielsweise durch Feder- oder Lamellenkontakte hergestellt werden.
[0007] In einer bevorzugten Ausführung weisen die Verstellmittel eine mit dem Verbindungselement
verbundene Schubstange auf, die mittels eines außerhalb des Gehäuses angeordneten
Antriebs in Stellrichtung bewegbar ist. Die Schubstange überträgt dabei die Bewegung
des Antriebs auf das Verbindungselement, das wiederum seine Bewegung auf die beweglichen
Kontakte überträgt, wodurch auf besonders einfache Weise eine synchrone Bewegung der
beweglichen Kontakte erreicht wird.
[0008] Ferner wird bevorzugt, dass der Antrieb mit der Schubstange über ein Getriebe gekoppelt
ist, das eine rotierende Bewegung des Antriebs in eine lineare Stellbewegung der Schubstange
umsetzt. Das Getriebe ist dazu bevorzugt im Inneren des Gehäuses angeordnet und kann
beispielsweise ein Exzentergetriebe, ein Schneckengetriebe oder ein Trapezgewindegetriebe
sein. Somit wird vom Antrieb eine rotierende Bewegung ins Innere des Gehäuses übertragen,
die dort in eine lineare Bewegung umgesetzt wird. Dies verringert einerseits den für
den Antrieb erforderlichen Platzbedarf, andererseits ist eine rotierende Bewegung
einfacher gasdicht durch die Gehäusewand zu führen, als eine lineare.
[0009] Besonders vorteilhaft ist das Getriebe als Exzentergetriebe ausgebildet, da dieses
besonders einfach aufgebaut und montierbar ist.
[0010] Des Weiteren sieht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass zumindest
zwei parallel zueinander angeordnete und mittels des Antriebs gleichzeitig bewegbare
Schubstangen mit dem Verbindungselement verbunden sind, wodurch ein besserer Schutz
vor Verkantung des Verbindungselements erreicht wird. Dies könnte beispielsweise dadurch
erreicht werden, eine der Schubstangen mit dem Getriebe gekoppelt ist und die beiden
Schubstangen miteinander verbunden sind, jedoch wird es als vorteilhaft angesehen,
wenn jede der zumindest zwei Schubstangen über ein Getriebe mit dem Antrieb gekoppelt
ist.
[0011] Ferner wird bevorzugt, dass die Aktivteile derart in einer Reihe zueinander angeordnet
sind, dass sie eine gemeinsame Wicklungsachse aufweisen. Die Aktivteile sind scheibenartig
rotationssymmetrisch um die Wicklungsachse aufgebaut, die durch einen Kernschenkel
verläuft. Alle Kernschenkel liegen dadurch in einer Ebene, in der auch die Wicklungsachse
verläuft. Die Wicklungsebene liegt senkrecht zu dieser Ebene. Dies ermöglicht zum
Einen eine besonders platzsparende Anordnung der Aktivteile und zum Anderen eine besonders
einfach aufgebaute Tragrahmenstruktur für die Kerne.
[0012] Es wird auch bevorzugt, dass der Antrieb mit dem Getriebe über eine senkrecht zur
Stellrichtung angeordnete Antriebswelle gekoppelt ist. Dies erlaubt eine besonders
platzsparende Anordnung des Antriebs.
[0013] Weiterhin ist bevorzugt, dass der Antrieb eine Vorrichtung zur Drehwinkelbegrenzung
aufweist. Dadurch wird der mögliche Drehwinkel der Antriebswelle durch zwei Anschläge
derart eingeschränkt, dass die Trennvorrichtung in einer Endposition geschlossen,
und in der anderen maximal geöffnet ist.
[0014] Außerdem kann der Antrieb eine Anzeige für die Stellung der Trennvorrichtung aufweisen.
[0015] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Teilschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Spannungswandler;
- Figur 2
- eine Detaildarstellung eines Ausschnitts aus Figur 1;
- Figur 3
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spannungswandler
- Figur 4
- eine Detaildarstellung eines weiteren Ausschnitts aus Figur 1.
[0016] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0017] Die Figuren zeigen zur Veranschaulichung eine konkrete Ausführungsform. Die Erfindung
ist allerdings nicht auf diese beschränkt.
[0018] Die Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Messwandler 1 mit einem gasisolierten Gehäuse
2, das hier teiltransparent dargestellt ist. Das Gehäuse 2 hat einen ovalen Querschnitt
und ist an einem Ende mit einem Deckel 3 verschlossen. Am dem Deckel 3 gegenüberliegenden
Ende befinden sich drei mit Durchführungen 4 verschlossene Öffnungen. Die Durchführungen
weisen einen Isolatorkörper 5 und einen durch diesen gasdicht geführten Hochspannungskontakt
6 auf. Das Gehäuse kann weitere Vorrichtungen wie Ventile 31, Überdruckablassvorrichtungen
32 oder einen Sekundäranschlusskasten 33 aufweisen. Auf der Außenseite einer Gehäusewand
ist außerdem ein Antrieb 7 angeordnet. Im Folgenden wird die Ansicht von der Seite
des Messwandlers 1 mit dem Antrieb 7 als Vorderansicht, die Ansicht von der gegenüberliegenden
Seite als Rückansicht bezeichnet.
[0019] Die Figuren 2 und 3 zeigt die Rückansicht des Messwandlers 1 aus der Figur 1, wobei
hier vom Gehäuse 2 lediglich der Deckel 3 dargestellt ist. Im Inneren des Gehäuses
befinden sich drei Kerne 8 aus lamellierten Eisenblechen. Die Kerne 8 werden jeweils
durch einen am Deckel 3 befestigten Rahmen 28 gehalten. Jeder Kern 8 besteht aus jeweils
zwei horizontalen und zwei vertikalen im Rechteck angeordneten Schenkeln. Auf jeweils
einem horizontalen Schenkel, in den Figuren dem unteren, jedes Kerns 8 ist ein Aktivteil
9 angeordnet. Die Aktivteile 9 sind hier induktive Spannungswandler mit jeweils einer
Primärwicklung und einer oder mehreren Sekundärwicklungen, die um eine Wicklungsachse
40 gewickelt sind. Die Wicklungsebene verläuft senkrecht zur Wicklungsachse 40. Die
Primärwicklung ist mit einem durch Hochspannungsdurchführung 4 in das Gehäuse 2 geführten
Leiter verbunden, der wiederum mit einer Hochspannungsleitung verbunden ist. Die Sekundärwicklung
ist über Anschlusskabel, die durch eine im Deckel 3 angeordnete, hier nicht sichtbare,
Durchführung mit dem Sekundäranschlusskasten 33 verbunden. Eine ringförmige um jedes
Aktivteil 9 angeordnete Hochspannungselektrode schirmt die auf Erdpotential liegenden
Kerne 8 und Rahmen 28 vor dem Hochspannungspotential ab. Die Aktivteile 9 sind in
einer Reihe zueinander angeordnet, so dass die Wicklungsebenen parallel zueinander
angeordnet sind. Die Schenkel, auf denen die Wicklungen angeordnet sind, sind längs
hintereinander entlang der Wicklungsachse 40 angeordnet. Die drei Aktivteile 9 sind
dazu vorgesehen, die Spannung der drei Phasen einer Hochspannungsleitung auf eine
einfach zu messende Messspannung zu transformieren. Die Hochspannung beträgt dabei
von einigen zehn Kilovolt bis zu mehreren hundert Kilovolt. Die Aktivteile 9 transformieren
diese Hochspannung mit hoher Genauigkeit auf einen Wert deutlich unter tausend Volt,
meist etwa einhundert Volt bei anliegender Nennspannung. Dazu sind die Primärwicklungen
der Aktivteile 9 mit jeweils einer Phase der Hochspannungsleitung verbunden. Diese
Verbindung muss zu Prüfzwecken auftrennbar sein. Figur 2 zeigt die Verbindung in geschlossenem
Zustand, Figur 3 in geöffnetem.
[0020] Die Hochspannung wird über die Hochspannungskontakte 6 in das Gehäuse 2 hinein geführt.
Die Hochspannungskontakte 6 sind Leiterstücke, die gasdicht durch die Isolatorkörper
5 der Durchführungen 4 geführt sind.
[0021] Die Primärwicklungen der Aktivteile 9 sind jeweils mit einem festen Kontakt 10 elektrisch
verbunden. Die Verbindung kann beispielsweise über einen mit dem festen Kontakt 10
verbundenen Federkontakt hergestellt sein. Der feste Kontakt 10 weist ein rohrförmiges
Ende 12 auf, in das ein stabförmiges Ende 13 eines beweglichen Kontaktes 11 gesteckt
ist. Das stabförmige Ende 13 lässt sich teleskopartig in einer Stellrichtung 41 in
das rohrförmige Ende 12 hinein und aus diesem hinaus bewegen. Vorzugsweise ist das
stabförmige Ende 13 in dem rohrförmigen Ende 12 geführt. Alternative Ausführungen
sind möglich. Beispielsweise könnte der feste Kontakt ein stabförmiges Ende 13 und
der bewegliche Kontakt ein rohrförmiges Ende 12 aufweisen, oder einer der Kontakte
weist eine Nut auf, der andere eine in der Nut geführte korrespondierende Feder.
[0022] Jeweils ein Aktivteil 9 mit Kern 8 bildet zusammen mit einem Hochspannungskontakt
6, einem festen Kontakt 10 und einem beweglichen Kontakt 11 eine Wandleranordnung
im Sinne der Erfindung.
[0023] Im geschlossenen Zustand steht ein annähernd kugelförmiges Kontaktstück 14 des beweglichen
Kontaktes 11 mit dem Hochspannungskontakt 6 in Berührung und stellt eine elektrische
Verbindung vom Hochspannungskontakt 6 über den beweglichen Kontakt 11 und den festen
Kontakt 10 zur Primärwicklung des Aktivteils 9 her. Der Hochspannungskontakt 6 kann
eine kugelabschnittsförmige Vertiefung zur Aufnahme des Kontaktstücks 14 zur Vergrößerung
der Kontaktfläche mit diesem aufweisen. Das stabförmige Ende 13 des beweglichen Kontakts
11 ist dabei aus dem rohrförmigen Ende 12 des festen Kontaktes 10 herausgezogen. Lediglich
ein kleines Stück des stabförmigen Endes 13, in der Figur 2 durch gepunktete Linien
angedeutet, verbleibt in dem rohrförmigen Ende 12.
[0024] Im geöffneten Zustand, wie in der Figur 3 gezeigt, ist das stabförmige Ende 13 fast
vollständig in das rohrförmige Ende 12 eingeschoben, wie durch die gestrichelten Linien
angedeutet. Die Kontaktstücke 14 haben nun einen Abstand vom Hochspannungskontakt
6, die elektrische Verbindung vom Hochspannungskontakt 6 zu den Primärwicklungen der
Aktivteile 9 ist damit getrennt. Die Größe des Abstandes hängt dabei von anlagenspezifischen
Parametern wie der anliegenden Hochspannung, der Art und dem Druck des verwendeten
Isoliergases ab. Oberhalb der Kontaktstücke 14 sind die beweglichen Kontakte 11 durch
einen beweglichen Balken als Verbindungselement 15 parallel zur Wicklungsachse 40
verbunden. Senkrecht zu dem Verbindungselement 15 ist eine oder mehrere Schubstangen
16 mit dem Verbindungselement 15 verbunden. Die Schubstange 16 ist mit einer im Weiteren
erläuterten Trennmechanik gekoppelt, mittels der die Schubstange 16 senkrecht zur
Wicklungsachse 40 bewegbar ist. Die Bewegung der Schubstange 16 wird dabei auf das
Verbindungselement 15 übertragen, dieses überträgt die Bewegung auf den beweglichen
Kontakt 11.
[0025] An den senkrechten Schenkeln der Kerne 8 oder an den Rahmen 28 sind Paare von Halteplatten
26 befestigt, die horizontale Verbindungsstege 27 halten. Die Verbindungsstege 27
verlaufen parallel zur Wicklungsachse 40. Die festen Kontakte 10 durchstoßen diese
Verbindungsstege 27 und sind in diesen fixiert. Die Schubstange 16 verläuft zwischen
jeweils zwei festen Kontakten 10 entweder im Zwischenraum zwischen zwei Verbindungsstegen
27 zwischen diesen hindurch oder durchstößt die Verbindungsstege 27 durch eine Öffnung
in diesen. An den Halteplatten 26 oder den Verbindungsstegen 27 können Führungshülsen
30 für die Schubstangen 16 angeordnet sein.
[0026] Die Figur 4 zeigt einen Ausschnitt aus der Figur 2, wie diese in der Rückansicht,
die Figur 5 einen ähnlichen Ausschnitt desselben Messwandlers 1, jedoch gegenüber
der Figur 4 in der Vorderansicht. Die Trennmechanik besteht aus einem Getriebe 17,
das hier ein Exzentergetriebe ist, und zumindest einer Antriebswelle 22, die mit dem
Getriebe 17 gekoppelt ist. Andere Getriebearten, wie beispielsweise ein Trapezgewindegetriebe,
sind ebenfalls möglich. Die Antriebswelle 22 ist gasdicht durch eine Gehäusewand nach
außen geführt und ist außerhalb des Gehäuses 2 mit dem Antrieb 7 verbunden. In der
Gehäusewand sind Lagerbuchsen angeordnet, die um die Antriebswelle 22 angeordnete
Lager 25, beispielsweise Kugellager, aufnehmen. O-Ringe zwischen den Lagern 25 stellen
die Gasdichtheit her. Die Antriebswelle 22 ist vorzugsweise aus einem elektrisch nichtleitenden
Material wie Gießharz hergestellt. Der Antrieb 7 kann beispielsweise ein Handantrieb
oder ein elektromotorischer Antrieb sein. Der Antrieb 7 kann auch ein Getriebe enthalten.
Durch den Antrieb 7 kann die Antriebswelle 22 in eine rotierende Bewegung versetzt
werden. Die Antriebswelle überträgt diese Bewegung auf ein Exzentergetriebe 17, dass
die rotierende Bewegung in eine lineare Bewegung umsetzt. Das Exzentergetriebe 17
weist eine Exzenterscheibe 18 und einen Exzenterarm 19 auf. Ein Ende der Antriebswelle
22 ist mit einer Zentralachse 24 der Exzenterscheibe 18 verbunden. Das zweite Ende
der Antriebswelle 22 ist mit dem Antrieb 7 verbunden. Exzentrisch zur Zentralachse
24 ist eine Exzenterachse 21 auf der Exzenterscheibe 18 angeordnet. Der Exzenterarm
19 ist mit einem ersten Ende drehbar auf dieser Exzenterachse 21 gelagert. Ein zweites
Ende des Exzenterarms 19 ist über einen Koppelstift 20 mit der Schubstange 16 drehbar
gekoppelt. Die Schubstange 16 ist durch die Führungshülse 30 auf vertikale Bewegungen
beschränkt. Eine mittels des Antriebs 7 auf die Antriebswelle 22 übertragene Rotation
wird so auf die Exzenterscheibe 18 übertragen. Der Abstand der Exzenterachse 21 von
der Zentralachse 24 bestimmt dabei den möglichen Hub der Schubstange 16 und damit
den maximalen Abstand des beweglichen Kontaktes 11 vom Hochspannungskontakt 6. Ausgehend
von der in der Figur 4 dargestellten Position wird durch eine Rotation der Exzenterscheibe
18 der Exzenterarm 19 von einer, in der Figur 4 dargestellten, unteren Position in
eine obere Position verschoben. Die Exzenterscheibe 18 wird dabei um 180° um die Zentralachse
24 rotiert. Die Exzenterachse rotiert dabei ebenfalls um 180° um die Zentralachse
24 und nimmt den Exzenterarm 19 mit. Da der Exzenterarm 19 mit dem zweiten Ende mit
der Schubstange 16 gekoppelt ist, die wiederum auf vertikale Bewegungen beschränkt
ist, bleibt währen der Rotation der Koppelstift 20 immer unterhalb der Exzenterachse
21. Die Schubstange 16 wird so nach oben in Richtung Exzenterscheibe 18 bewegt. Die
Schubstange 16 überträgt diese vertikale Bewegung über den beweglichen Balken auf
die beweglichen Kontakte 11, die dadurch vom Hochspannungskontakt 6 weg bewegt werden.
Die elektrische Verbindung zwischen Hochspannungskontakt 6 und beweglichem Kontakt
11 wird dadurch getrennt, somit sind auch die Primärwicklungen von der Hochspannung
getrennt. Eine weitere Rotation der Antriebswelle 22, unabhängig davon in welche Richtung,
führt zur entgegengesetzten Bewegung der Schubstange 16 und stellt bei einer Drehung
um 180° die Verbindung wieder her.
[0027] Die Antriebswelle 22 ist durch eine Halteplatte 26 geführt und mit der Exzenterscheibe
18 durch eine Fehlwinkelausgleichskupplung 23 verbunden. In den Figuren 2 und 4 ist
eine Halteplatte 26 zur besseren Darstellung der Trennmechanik nicht dargestellt.
Das Exzentergetriebe 17 ist im Bereich unterhalb zweier aneinandergrenzender vertikaler
Schenkel benachbarter Kerne 8 angeordnet. Ein Abschirmblech 29 zwischen dem Aktivteil
9 und den vertikalen Schenkeln des zugehörigen Kerns 8 schirmt die Schenkel vor der
am Aktivteil 9 anliegenden Hochspannung ab. Die Abschirmbleche 29 sind über die vertikalen
Schenkel hinaus weitergeführt und schirmen so auch das Exzentergetriebe 17 und die
Halteplatten 26 vor der Hochspannung ab. Die stabförmigen Enden 13 der beweglichen
Kontakte 11 sind in den rohrförmigen Enden 12 der festen Kontakte 10 zum Schutz vor
Verkantung geführt. Zur reibungsarmen Führung und gleichzeitig zum Herstellen der
elektrischen Verbindung zwischen festem Kontakt 10 und beweglichem Kontakt 11 können
beispielsweise Lamellenkontakte in dem rohrförmigen Ende 12 angeordnet sein. Die festen
Kontakte 10 wirken so als Linearführung für die beweglichen Kontakte 11.
[0028] In der Figur 5 ist gezeigt, dass der Messwandler 1 zwei Exzentergetriebe 17 aufweist,
die jeweils von einer Antriebswelle 22 angetrieben werden. Die Antriebswellen 22 werden
durch den Antrieb 7 synchron bewegt. Dies kann in gleicher oder auch in entgegengesetzter
Drehrichtung erfolgen. Die Synchronisierung kann im Antrieb 7 durch einen Riemen,
eine Kette oder ein Getriebe erfolgen.
[0029] Schubstange 16, Getriebe 17 und Antriebswelle 22 bilden die Verstellmittel, mittels
der das Verbindungselement 15 in Stellrichtung 41 bewegt wird.
[0030] Vorzugsweise werden das Exzentergetriebe 17 und die Halteplatten 26 durch einen hochfesten
Werkstoff wie Stahl gefertigt. Die Schubstangen 16, das Verbindungselement 15, der
Verbindungssteg 27 und die Führungshülsen 30 sind vorzugsweise aus einem elektrisch
nichtleitenden Werkstoff wie Kunststoff beispielsweise Polyoxymethylen, das hohen
Steifigkeit, niedrigen Reibwerte und ausgezeichneten Dimensionsstabilität und thermischen
Stabilität aufweist, gefertigt.
1. Gasisolierter Messwandler (1) zur Messung von Hochspannungen mit mehreren in einem
fluiddichten Gehäuse (2) angeordneten Wandleranordnungen zur Umwandlung einer Hochspannung
in eine Messspannung, umfassend jeweils ein Aktivteil (9), einen durch das Gehäuse
(2) geführten Hochspannungskontakt (6), einen mit dem Aktivteil (9) elektrisch verbundenen
festen Kontakt (10) und einen mit dem festen Kontakt (10) elektrisch verbundenen beweglichen
Kontakt (11), und einer von außerhalb des Gehäuses (2) betätigbaren Trennvorrichtung
zum Herstellen oder Trennen einer Verbindung der beweglichen Kontakte (11) mit den
Hochspannungskontakten (6), welche ein die beweglichen Kontakte (11) miteinander verbindendes
Verbindungselement (15) und Verstellmittel zur Bewegung des Verbindungselementes (15)
in einer Stellrichtung (41) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass der feste Kontakt (10) als Führung für den beweglichen Kontakt (11) in Stellrichtung
(41) ausgebildet ist.
2. Gasisolierter Messwandler (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der feste Kontakt (10) ein rohrförmiges Ende (12) und der bewegliche Kontakt (11)
ein stabförmiges Ende (13) aufweist, wobei das stabförmige Ende (13) in das rohrförmige
Ende (12) einschiebbar ist.
3. Gasisolierter Messwandler (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellmittel eine mit dem Verbindungselement (15) verbundene Schubstange (16)
aufweisen, die mittels eines außerhalb des Gehäuses (2) angeordneten Antriebs (7)
in Stellrichtung (41) bewegbar ist.
4. Gasisolierter Messwandler (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (7) mit der Schubstange (16) über ein Getriebe (17) gekoppelt ist, das
eine rotierende Bewegung des Antriebs (7) in eine lineare Stellbewegung der Schubstange
(16) umsetzt.
5. Gasisolierter Messwandler (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe (17) ein Exzentergetriebe ist.
6. Gasisolierter Messwandler (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest zwei parallel zueinander angeordnete und mittels des Antriebs (7) gleichzeitig
bewegbare Schubstangen (16) mit dem Verbindungselement (15) verbunden sind.
7. Gasisolierter Messwandler (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede der zumindest zwei Schubstangen (16) über ein Getriebe (17) mit dem Antrieb
gekoppelt ist.
8. Gasisolierter Messwandler (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aktivteile (9) derart in einer Reihe zueinander angeordnet sind, dass sie eine
gemeinsame Wicklungsachse (40) aufweisen.
9. Gasisolierter Messwandler (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (7) mit dem Getriebe (17) über eine senkrecht zur Stellrichtung (41)
angeordnete Antriebswelle (22) gekoppelt ist.