[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltung zum Betreiben einer mit Wechselstrom betreibbaren
Lampeneinheit. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer
solchen Lampeneinheit.
[0002] In modernen Beleuchtungssystemen kommen zunehmend LED-Lampen und CFLi-Lampen (compact
self-ballasted flourescent lamps) zum Einsatz. Diese Leuchtmittel weisen eine weitaus
höhere Effizienz auf als Glühlampen. Die genannten effizienteren Leuchtmittel bringen
allerdings auch Probleme mit sich. So ist in den meisten Fällen beabsichtigt, die
Helligkeit des Leuchtmittels einstellen zu können, d.h. dieses zu dimmen. In der Regel
wird hierbei das Leuchtmittel mit einem Phasenanschnitt-Signal angesteuert, das sich
bekanntermaßen durch eine steil ansteigende Flanke auszeichnet. Hierbei kann es zu
hohen Einschaltströmen kommen, was wiederum zu Schaltverlusten beim Steuergerät (Dimmer)
führt.
[0003] Da ein Dimmer oftmals nur für begrenzte Lasten ausgelegt ist, wird er insbesondere
bei leistungsstärkeren Beleuchtungssystemen in Kombination mit wenigstens einem Leistungszusatz
eingesetzt. Ein solcher Leistungszusatz umfasst eine Endstufe, die eine zusätzliche
Stromversorgung für das Leuchtmittel bereitstellt und die ihrerseits das Signal des
Dimmers empfängt. Im Extremfall wird der überwiegende Teil des Stroms durch den Leistungszusatz
zur Verfügung gestellt, so dass der vom Dimmer bereitgestellte Strom eher als "Steuerstrom"
angesprochen werden kann, der im Wesentlichen dazu dient, den Leistungszusatz zu steuern.
Grundsätzlich trägt aber auch dieser Strom zur Versorgung des Leuchtmittels bei. Bei
normalen Gebäudeinstallationssystemen sind sowohl der Dimmer als auch der Leistungszusatz
an das gleiche Versorgungsnetz angeschlossen.
[0004] DE 10 2010 000 533 B4 beschreibt eine Schaltung mit einem Steuergerät und einem Leistungszusatz, wobei
ein Stromwandler im Leistungszusatz zum Erfassen des Dimmer-Stroms verwendet wird.
Der Stromwandler wird mittels eines Microcontrollers ausgelesen, der seinerseits die
Endstufe ansteuert, an die ein oder mehrere Glühlampen angeschlossen sind. Während
diese vorbekannte Schaltung zuverlässig arbeitet, kann sie nicht in allen Fällen eine
verzögerungsfreie Ansteuerung der Endstufe gewährleisten. Dies ist vor allen Dingen
durch die begrenzte Rechenkapazität des eingesetzten Microcontrollers und die hiermit
verbundenen langen Bearbeitungszeiten bedingt. Auch durch den Einsatz des Stromwandlers
wird die Leistungsfähigkeit der Schaltung begrenzt.
[0005] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zu Grunde, eine Schaltung sowie ein Verfahren vorzuschlagen, mit der bzw.
dem eine möglichst verzögerungsfreie Ansteuerung eines Leistungszusatzes durch einen
Dimmer im Phasenanschnitt möglich ist, vor allem ohne hierfür einen leistungsstärkeren
Microcontroller benötigen zu müssen.
[0006] Gelöst wird die schaltungsbezogene Aufgabe durch eine Schaltung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Die verfahrensbezogene Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 11 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird eine Schaltung zum Betreiben einer mit Wechselstrom betreibbaren
Lampeneinheit zur Verfügung gestellt. Hierbei ist der Begriff Lampeneinheit weit auszulegen
und bezeichnet im weitesten Sinne eine Anordnung von einem oder mehreren Leuchtmitteln,
wobei insbesondere LEDs oder CFLis eingesetzt werden können.
[0008] Die Schaltung umfasst eine Steuerschaltung zum Empfangen des Phasenanschnitt-Signals
eines Dimmers sowie zum Ansteuern einer an die Lampeneinheit angeschlossenen Endstufe
entsprechend dem empfangenen Phasenanschnitt-Signal. Aufgabe der Steuerschaltung ist
somit eine möglichst gute Synchronisierung zwischen Dimmer und Endstufe. Ein typischer
Dimmer, der im Zusammenspiel mit der erfindungsgemäßen Schaltung eingesetzt werden
kann, wird an einen Versorgungsnetz (bspw. 230 V) angeschlossen und liefert an seinem
Ausgang einen Phasenanschnitt-Signal. Dieses basiert typischerweise auf dem vom Versorgungsnetz
gelieferten Wechselstrom, wobei je nach Dimm-Faktor unterschiedliche Anteile des Anfangs
der jeweiligen Halbwellen entsprechend der Dimm-Rate weggeschnitten sind.
[0009] Die Steuerschaltung umfasst die folgenden Komponenten:
- einen Dimmereingang, einen Lampenausgang sowie einen zwischen diese geschalteten Widerstand,
- einen Komparator zum Vergleichen einer am Widerstand anliegenden Messspannung mit
einer Komparatorspannung, um in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleiches die Endstufe
zu aktivieren, sowie
- eine Kontrolleinheit, die dazu eingerichtet ist, nachdem die Endstufe durch den Komparator
aktiviert wurde, die Aktivierung unabhängig von der Messspannung aufrecht zu erhalten
bis zu einem Freigabe-Zeitpunkt, der vor einem erwarteten Nulldurchgang der Messspannung
liegt.
[0010] Der Dimmereingang ist hierbei zum Anschluss an den Dimmer vorgesehen. Über diesen
kann dann das Phasenanschnitt-Signal des Dimmers empfangen werden. In der Praxis kann
der Dimmereingang z.B. durch eine Buchse gegeben sein, in die ein dimmerseitiger Stecker
eingesteckt wird. Auch kann die Verbindung zum Dimmer durch eine Lötverbindung oder
ähnliches gegeben sein. Es ist auch denkbar, dass eine einzige durchgehende Leitung
vom Dimmer bis zum Widerstand verläuft, wobei der Dimmereingang an einem beliebigen
Punkt der Leitung gesehen werden kann. Entsprechend ist der Lampenausgang zum Anschluss
an die Lampeneinheit vorgesehen. Hinsichtlich der physischen Ausgestaltung des Lampenausgangs
gelten die für den Dimmereingang dargestellten Optionen. Der Dimmer mit einem oder
mehreren Leistungszusätzen kann auch als eingebettetes System ausgeführt sein.
[0011] Der Widerstand ist zwischen den Dimmereingang und den Lampenausgang geschaltet. Somit
ist bei angeschlossenem Dimmer und Lampeneinheit der Widerstand zwischen Dimmer und
Last geschaltet, so dass der vom Dimmer zur Lampeneinheit fließende Steuerstrom (oder
zumindest ein Teil desselben, falls noch Bauteile parallel zum Widerstand geschaltet
sind) durch den Widerstand fließt. Der Widerstand ist hierbei typischerweise als ohmscher
Widerstand konzipiert (wenngleich bekanntermaßen gewisse induktive und kapazitive
Anteile der Realität nicht auszuschließen sind), und zwar vorzugsweise als hochohmiger
Widerstand.
[0012] Der Komparator ist zum Vergleichen einer am Widerstand anliegenden Messspannung mit
einer Komparatorspannung eingerichtet. Die Messspannung ist hierbei diejenige Spannung,
die am Widerstand anliegt (bzw. an diesem abfällt), während er vom Steuerstrom durchflossen
wird. Die Messspannung ist somit proportional zu dem zwischen Dimmer und Lampeneinheit
durch den Widerstand fließenden Strom sowie zum Wert des Widerstands. Bekanntermaßen
verfügt ein Komparator über zwei Eingänge. Während die Messspannung an einem Eingang
des Komparators anliegt, liegt die Komparatorspannung, mit der die Messspannung verglichen
wird, am anderen Eingang an. Durch diese Schaltungsanordnung kann ohne einen Microcontroller
benötigen zu müssen, in besonders sensitiver Weise festgestellt werden, ob ein Strom
durch den Widerstand fließt, was der Fall ist, nachdem der Phasenanschnitt erfolgt
ist. Im Idealfall ist es möglich, die Komparatorspannung auf einen Wert einzustellen,
der nahe bei Null liegt oder jedenfalls betragsmäßig wesentlich kleiner ist als ein
zu erwartender Spitzenwert der Messspannung. Der Ausgang des Komparators ist zum Verbinden
mit der Endstufe vorgesehen. Die Ausgangsspannung des Komparators nimmt hierbei einen
von zwei Extremwerten (logisch "1" und "0") an, je nachdem ob die Messspannung oder
die Komparatorspannung größer ist. Durch das Anlegen der entsprechenden Spannung an
einen hierfür vorgesehenen Eingang der Endstufe kann diese aktiviert werden. Ein Ausgang
der Endstufe ist hierbei an die Lampeneinheit angeschlossen und versorgt diese nach
Aktivierung der Endstufe mit Strom. Eine Auswertung des Dimmer-Signales, ob die Endstufe
der Lampeneinheit anzusteuern ist oder nicht, ist bei diesem Konzept somit rein schaltungstechnisch
ausführbar. Hierin ist die quasi spontane Reaktion in der Ansteuerung der Endstufe
begründet.
[0013] Bei Vorliegen eines nicht-kontinuierlichen Stroms durch die Last kann die am Widerstand
anliegende Messspannung gewissen Schwankungen unterliegen, die zu einer fehlerhaften
Ansteuerung der Endstufe führen könnten. Auf Grund der geschilderten Schwankungen
der Messspannung könnte es vorkommen, dass das Unterschreiten der Schwellspannung
die Endstufe bereits vor dem tatsächlichen Ende einer Halbwelle deaktiviert wird.
Um dieses zu vermeiden ist erfindungsgemäß eine Kontrolleinheit vorgesehen, die bspw.
durch einen Microcontroller realisiert werden kann. Nachdem die Endstufe durch den
Komparator aktiviert wurde, was die Kontrolleinheit bspw. durch Abgreifen der Ausgangsspannung
des Komparators feststellen kann, hält die Kontrolleinheit die Aktivierung der Endstufe
unabhängig von der anliegenden Messspannung aufrecht. Dieses bedeutet: Selbst wenn
die Messspannung auf Grund unerwarteter Schwankungen unter den Schwellwert abfällt,
bleibt die Endstufe durch die Kontrolleinheit zwangsweise aktiviert. Diese Zwangsaktivierung
hält die Kontrolleinheit aufrecht bis zu einem Freigabe-Zeitpunkt, der vor einem oder
spätestens am erwarteten Nulldurchgang der Messspannung liegt. Ein solcher Nulldurchgang
der Messspannung entspricht dem Ende einer Halbwelle und somit dem Punkt, an dem die
Steuerung der Endstufe wieder auf Basis des geschilderten Spannungsvergleichs durch
den Komparator erfolgen soll. Der Freigabe-Zeitpunkt kann auf unterschiedliche Weise
bestimmt werden. Diese Algorithmen sind hinlänglich bekannt.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Konzept, bei dem ein Komparator und eine Kontrolleinheit
kombiniert werden, können sowohl ein hohes Maß an Schnelligkeit als auch an Zuverlässigkeit
erreicht werden. Die Ansteuerung der Endstufe ist hiermit praktisch synchron mit dem
Dimmer möglich. Zudem können auch kleinste Messspannungen erfasst werden.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Kontrolleinheit dazu eingerichtet,
die Aktivierung aufrecht zu erhalten, indem sie die Komparatorspannung verändert,
damit ein Vergleich mit der Messspannung dazu führt, dass der Komparator die Endstufe
aktiviert hält. Hierbei ist der Eingang des Komparators für die Komparatorspannung
mit der Kontrolleinheit verbunden. Die Kontrolleinheit kann bspw. wenn für die Messspannung
positive Werte zu erwarten sind, die Komparatorspannung auf einen negativen Wert einstellen,
so dass selbst bei unerwarteten Schwankungen der Messspannung im Bereich des Nullpunkts
die Messspannung immer noch als die größere erkannt wird. Somit führt ein Vergleich
der beiden Spannungen stets zu einer Aktivierung der Endstufe.
[0016] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung ist die Kontrolleinheit dazu eingerichtet,
die Aktivierung aufrecht zu erhalten, indem sie die Endstufe unmittelbar ansteuert.
Dies kann bspw. dadurch geschehen, dass die Kontrolleinheit die Verbindung zwischen
dem Ausgang des Komparators und der Endstufe unterbricht und stattdessen über eine
entsprechende Verbindung zur Endstufe eigene Steuersignale einspeist.
[0017] Der Freigabe-Zeitpunkt kann auf unterschiedliche Weise festgelegt werden. Eine Möglichkeit
hierzu ist beispielsweise, dass die Kontrolleinheit zur Ermittlung des Freigabe-Zeitpunkts
aus einer Messung des Phasenanschnitt-Signals eingerichtet ist. Das Phasenanschnitt-Signal
kann hierbei z.B. über die am Widerstand anliegende Messspannung kontrolliert werden.
Es gibt selbstverständlich auch andere Möglichkeiten, bspw. dass die Kontrolleinheit
ähnlich wie der Widerstand zwischen Dimmereingang und Lampenausgang geschaltet ist.
Durch die Messung des zeitlichen Verlaufs des Phasenanschnitt-Signals (namentlich
einer diesem entsprechenden Spannung) kann der zu erwartende Nulldurchgang gewissermaßen
extrapoliert werden. Dies ist zumindest näherungsweise möglich, so dass ein (kurz)
davor liegender Freigabe-Zeitpunkt bestimmt werden kann.
[0018] Alternativ oder in Kombination hiermit besteht die Möglichkeit, den Freigabe-Zeitpunkt
mithilfe von vorab gespeicherten Informationen über das Phasenanschnitt-Signal zu
ermitteln. Diese können z.B. Informationen über die Frequenz des Signals und den sinusartigen
Verlauf der Halbwellen beinhalten. Die Kontrolleinheit kann hier auch die Beobachtungen
aus zurückliegenden Halbwellen mit einbeziehen, was insbesondere auf Spannungsmessungen
beruhen kann. Die Informationen können alleine oder in Kombination mit aktuellen Messwerten
mittels geeigneter Algorithmen ausgewertet werden, um einen Erwartungswert für den
nächsten Nulldurchgang zu ermitteln.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Komparator mit einer Hysterese
versehen. Ein derartiger Komparator, der auch als Schmitt-Trigger bezeichnet wird,
verändert die Spannung an seinem Ausgang erst dann, wenn die Differenz der beiden
Eingangsspannungen einen gewissen Schwellwert überschreitet. Überschreitet z.B. die
Messspannung einen gewissen Wert relativ zur Komparatorspannung, ändert die Ausgangsspannung
ihr Niveau (bspw. von "0" zu "1"); sinkt die Messspannung danach wieder ab, so wechselt
das Niveau nicht unmittelbar zurück, sondern erst mit einer gewissen Verzögerung.
Sinn dieser Ausgestaltung ist es, ein Schwingen des Steuersignals des Dimmers zu vermeiden.
Zu einem solchen kann es kommen, wenn die Endstufe aktiviert wird, da diese bei typischen
Anwendungen über das gleiche Netz versorgt wird wie der Dimmer und der durch die Endstufe
gegebene zusätzliche, parallele Strompfad zumindest kurzfristig zu einem Absinken
des Steuerstroms führen kann, was wiederum über den Komparator auf die Endstufe zurückwirken
könnte. Ein sich hieraus ergebendes Schwingverhalten des Gesamtsystems kann durch
die geschilderte Hysterese unterbunden werden.
[0020] Der Komparator und die Kontrolleinheit stellen im Rahmen der vorliegenden Erfindung
funktionell unterschiedliche Einheiten dar. Physisch können diese allerdings vorteilhaft
als ein einziges Bauteil ausgeführt sein. Hierbei bilden der Komparator und die Kontrolleinheit
Teile eines integrierten Schaltkreises. Da die Kontrolleinheit normalerweise eine
wesentlich höhere Komplexität aufweist als der Komparator, könnte man auch davon sprechen,
dass der Komparator in die Kontrolleinheit integriert ist.
[0021] Der eingesetzte Widerstand hat vorteilhaft einen relativ hohen Wert, so dass auch
bei geringen Strömen eine ausreichend große Messspannung anliegt, durch den Komparator
gut auswertbar ist. Zur Vermeidung bzw. Reduzierung der bei einer solchen Ausgestaltung
in Kauf zu nehmenden Verlustleistung sind gemäß einem Ausführungsbeispiel Mittel zum
Begrenzen der Messspannung vorgesehen. Bevorzugt umfassen solche Mittel wenigstens
eine Diode. Bspw. können hierbei Dioden parallel zum Widerstand geschaltet sein. Ab
einer bestimmten Spannung wirken diese Dioden quasi als Bypass für den Widerstand,
was die Verlustleistung beschränkt. In diesem Fall ist die am Widerstand anliegende
Messspannung nicht mehr durchgehend proportional zum Steuerstrom. Eine Proportionalität
ist für kleine Spannungen gegeben, bei großen Werten begrenzt die Flussspannung der
Dioden die Messspannung. Allerdings ergibt sich auch hier ein Ansteigen der Spannung
beim Phasenanschnitt, was zur Aktivierung der Endstufe durch den Komparator ausreicht.
[0022] Die erfindungsgemäße Schaltung kann durch eine Endstufe ergänzt werden, die zur Ansteuerung
durch die Steuerschaltung mit dieser verbunden ist. Insbesondere in diesem Fall kann
die gesamte Schaltung einschließlich der Endstufe innerhalb eines Gehäuses als Leistungszusatz
verbaut sein, der sich in bestehende Systeme mit einem Dimmer und einer Lampeneinheit
integrieren lässt.
[0023] Weiterhin wird die Schaltung bei bestimmungsgemäßer Verwendung durch einen mit dem
Dimmereingang verbundenen Dimmer und eine mit dem Lampenausgang sowie mit der Endstufe
verbundene Lampeneinheit ergänzt.
[0024] Es ist auch denkbar, dass die Schaltung eine Mehrzahl von Steuerschaltungen und Endstufen
umfasst, wobei jeweils eine Steuerschaltung einer Endstufe zugeordnet ist. Hierbei
können die jeweiligen Steuerschaltungen bezüglich des vom Dimmer ausgehenden Steuerstroms
in Reihe geschaltet sein, so dass der Lampenausgang einer ersten Steuerschaltung nicht
unmittelbar an die Lampeneinheit angeschlossen ist, sondern an den Dimmereingang einer
zweiten Steuerschaltung und von dort über deren Widerstand und Lampenausgang schließlich
an die Lampeneinheit. Entsprechend ist bei dieser Ausgestaltung der Dimmereingang
der zweiten Steuerschaltung nicht unmittelbar an den Dimmer angeschlossen sondern
mittelbar über die erste Steuerschaltung.
[0025] Durch die Erfindung wird des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben einer mit Wechselstrom
betreibbaren Lampeneinheit zur Verfügung gestellt, mit einer an die Lampeneinheit
angeschlossenen Endstufe und einem Widerstand, der zwischen einen Dimmer und die Lampeneinheit
geschaltet ist, wobei
- der Dimmer ein Phasenanschnitt-Signal liefert,
- ein Komparator eine am Widerstand abfallende Messspannung mit einer Komparatorspannung
vergleicht und in Abhängigkeit vom Vergleich die Endstufe aktiviert und
- eine Kontrolleinheit, nachdem die Endstufe durch den Komparator aktiviert wurde, die
Endstufe unabhängig von der Messspannung aktiviert hält bis zu einem Freigabe-Zeitpunkt,
der vor einem erwarteten Nulldurchgang der Messspannung liegt.
[0026] Bevorzugte Ausgestaltungen des Verfahrens entsprechen den oben geschilderten Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Schaltung. Daher gelten die diesbezüglichen Ausführungen in
entsprechender Weise für das beanspruchte Verfahren. Gemäß einer Ausgestaltung hält
die Kontrolleinheit die Endstufe aktiviert, indem sie die Bezugsspannung derart verändert,
dass ein Vergleich mit der Messspannung dazu führt, dass der Komparator die Endstufe
aktiviert hält. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung hält die Kontrolleinheit die
Endstufe aktiviert, indem sie die Endstufe unmittelbar ansteuert.
[0027] Bevorzugt ermittelt die Kontrolleinheit den Freigabe-Zeitpunkt aus einer Messung
des Phasenanschnitt-Signals. Alternativ oder ergänzend hierzu ist es bevorzugt, dass
die Kontrolleinheit den Freigabe-Zeitpunkt mithilfe von vorab gespeicherten Informationen
über das Phasenanschnitt-Signal ermittelt.
[0028] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Figuren erläutert. Hierbei zeigt:
- Fig. 1:
- eine Schaltskizze nach Art eines Blockschaltbildes einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schaltung einschließlich eines Dimmers und einer Lampeneinheit;
- Fig. 2:
- ein Blockdiagramm einer ersten Ausführungsform einer Steuerschaltung sowie einer Endstufe
sowie
- Fig. 3:
- ein Blockdiagramm einer zweiten Ausführungsform einer Steuerschaltung sowie einer
Endstufe.
[0029] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schaltung 1 zum Betreiben
einer Lampeneinheit 50. Die Lampeneinheit 50, die hier vereinfacht als einzelnes Leuchtmittel
dargestellt ist, kann durchaus bspw. mehrere zehn oder hundert LEDs umfassen. Die
Leistung der Lampeneinheit 50 soll mittels eines Dimmers 40 gesteuert werden, der
an Phase 60 und Neutralleiter 61 eines Versorgungsnetzes angeschlossen ist. An einem
Dimmerausgang 41 stellt der Dimmer 40 ein Phasenanschnitt-Signal bereit.
[0030] Die Schaltung 1 umfasst des Weiteren zwei Leistungszusätze 10, 30, in die das Phasenanschnitt-Signal
nacheinander eingespeist wird und die diesbezüglich zwischen Dimmerausgang 41 und
Lampeneinheit 50 in Reihe geschaltet sind. Da die beiden Leistungszusätze 10, 30 vorliegend
gleich ausgestaltet sind, ist nachfolgend nur der erste Leistungszusatz 10 im Detail
beschrieben werden. Diese Ausführungen gelten gleichermaßen für den Leistungszusatz
30. Wie in Figur 1 erkennbar ist, verfügt der Leistungszusatz 10 über einen Netzanschluss
14 für die Phase 60 des Versorgungsnetzes sowie über einen Versorgungsanschluss 15
für die Lampeneinheit 50, an dem ein Phasenanschnitt-Signal zur Verfügung gestellt
werden soll, das leistungsverstärkt und möglichst synchron zu demjenigen am Dimmerausgang
41 sein soll.
[0031] Der prinzipielle Aufbau des Leistungszusatzes 10 wird aus dem Blockschaltbild in
Figur 2 ersichtlich. Wie aus der Zusammenschau von Figur 1 und Figur 2 deutlich wird,
verfügt der Leistungszusatz 10 über einen Dimmereingang 11, der mit dem Dimmerausgang
41 verbunden ist. Zwischen diesen Dimmereingang 11 und einen Lampenausgang 12 ist
ein ohmscher Widerstand 13 geschaltet. Der Lampenausgang 12 ist wiederum über den
zweiten Leistungszusatz 30 mit der Lampeneinheit 50 verbunden. Daher fließt der Steuerstrom
zwischen Dimmerausgang 41 und Lampeneinheit 50 durch den Widerstand 13, wobei dort
eine Messspannung abfällt. Die Messspannung wird auf einen ersten Eingang 17 eines
mit einer Hysterese versehenen Komparators 16 gegeben, dessen zweiter Eingang 18 mit
einem Microcontroller 20 verbunden ist.
[0032] Der Dimmereingang 11, der Lampenausgang 12, der Widerstand 13, der Komparator 16
sowie der Microcontroller 20 bilden die wesentlichen Komponenten einer Steuerschaltung
2. Ein Komparatorausgang 19 ist zur Steuerung einer Endstufe 21 mit einem dort vorgesehenen
Steuereingang 22 verbunden. Die Endstufe ist des Weiteren mit dem Netzanschluss 14,
über den sie mit Spannung versorgt wird, sowie dem Versorgungsanschluss 15, an dem
sie das leistungsverstärkte Phasenanschnitt-Signal bereitstellen soll, verbunden.
[0033] Im Folgenden ist die Funktionsweise der Steuerschaltung 2 beschrieben. Zunächst,
vor einem Phasenanschnitt, beaufschlagt der Microcontroller 20, der über nicht dargestellte
Anschlüsse ebenfalls mit dem Versorgungsnetz verbunden ist, den zweiten Eingang 18
des Komparators 16 mit einer Komparatorspannung, die knapp über 0 V liegt. Da zunächst
praktisch keinen Strom zwischen Dimmereingang 11 und Lampenausgang 12 fließt, liegt
auch keine Messspannung am Widerstand 13 an. Die Differenz zwischen Messspannung und
Komparatorspannung liegt unterhalb einer durch die Hysterese vorgegebenen Schwelle,
weshalb am Komparatorausgang 19 eine Spannung - entsprechend logisch "0" - anliegt,
durch die die Endstufe 21 nicht aktiviert wird. Mit dem Phasenanschnitt steigt der
durch den Widerstand 13 fließende Strom deutlich an und somit die am Widerstand 13
anliegende Messspannung. Die Differenz zwischen dieser und der Komparatorspannung
überschreitet die durch die Hysterese vorgegebene Schwelle, wodurch die am Komparatorausgang
19 anliegende Spannung das Niveau wechselt - zu logisch "1" - und die Endstufe 21
aktiviert wird. Die rein hardwaremäßige Aktivierung der Endstufe 21 erfolgt hierbei
extrem schnell im Vergleich zu einer Aktivierung, die auf Operationen des Microcontrollers
20 basieren würde. Durch die vorgesehene Hysterese bewirkt ein Unterschreiten der
Schwelle kein unmittelbares Zurückfallen der am Komparatorausgang 19 anliegenden Spannung
auf logisch "0".
[0034] Über eine in der Figur nicht dargestellte Verbindung greift der Microcontroller 20
die am Komparatorausgang 19 anliegende Spannung ab und stellt so die Aktivierung der
Endstufe 21 fest. Er hält diese Aktivierung aufrecht, indem er bei diesem Ausführungsbeispiel
die am zweiten Eingang 18 anliegende Komparatorspannung deutlich verringert, so dass
auch bei Schwankungen der Messspannung diese jedenfalls immer größer als die Komparatorspannung
ist. Beispielsweise kann die Komparatorspannung auf einen Wert eingestellt werden,
der unterhalb derjenigen Messspannung liegt, die sich einstellt, wenn kein Strom fließt.
Gleichzeitig verfolgt der Microcontroller 20 über ebenfalls nicht dargestellte Anschlüsse
den Verlauf der Messspannung und extrapoliert mittels eines intern vorgegebenen Algorithmus
den voraussichtlichen nächsten Nulldurchgang. Zu einem Freigabe-Zeitpunkt, der vor
dem berechneten Nulldurchgang liegt, hebt der Microcontroller 20 die Komparatorspannung
wieder auf den Ausgangswert (etwas über 0 V) an, womit die Steuerung der Endstufe
21 wieder effektiv auf einer Auswertung der Messspannung am Widerstand 13 basiert.
[0035] Eine alternative Ausgestaltung eines Leistungszusatzes 10a ist in Figur 3 dargestellt.
Dieser kann alternativ statt des in Figur 2 dargestellten Leistungszusatzes 10 verwendet
werden. Sein Aufbau entspricht im Wesentlichen dem des Leistungszusatz 10, weshalb
nachfolgend nur die Unterschiede erläutert werden sollen. Bei dieser Ausgestaltung
ist der Komparator 16a, der die am Widerstand 13 anliegende Messspannung abgreift,
in einem Microcontroller 20a integriert. Die erste Phase der Steuerung der Endstufe
21 verläuft hier genauso wie bei dem mit Bezug auf Figur 2 geschilderten Ausführungsbeispiel,
wobei der Komparator 16a den Steuereingang 22 über einen Komparatorausgang 19a beaufschlagt.
Hat in diesem Fall allerdings der Microcontroller 20a die Aktivierung der Endstufe
21 erkannt, so unterbricht er die Verbindung zwischen dem Komparatorausgang 19a und
dem Steuereingang 22 der Endstufe und stellt über eine hier nicht dargestellte Schaltung
am Steuereingang 22 eine - logisch "1" entsprechende - Spannung bereit, durch die
die Endstufe 21 aktiviert bleibt. Nach dem Freigabe-Zeitpunkt stellt der Microcontroller
20a die Verbindung zwischen dem Komparatorausgang 19a und dem Steuereingang 22 wieder
her.
[0036] Ein weiterer Unterschied der in der Figur dargestellten Steuerschaltung 2a gegenüber
der Steuerschaltung 2 ist, dass diese zusätzlich zu dem Widerstand 13 zwei Dioden
23, 24 umfasst, die antiparallel zueinander und parallel zum Widerstand 13 geschaltet
sind. Hierdurch ist dafür Sorge getragen, dass die am Widerstand 13 anliegende Messspannung
und die hiermit einhergehende Verlustleistung nicht zu groß wird. Diese für die Begrenzung
der Verlustleistung eingesetzte Schaltung lässt sich gleichermaßen auch bei der Steuerschaltung
2 realisieren.
[0037] In der in Figur 1 dargestellten Schaltung 1 werden zwei Leistungszusätze 10, 30 eingesetzt,
von denen jeder eine erfindungsgemäße Steuerschaltung 2, 2a sowie eine Endstufe 21
umfasst. Es versteht sich, dass, je nach Leistungsaufnahme der Lampeneinheit 50 auch
ein einzelner Leistungszusatz 10, 30 in Verbindung mit dem Dimmer 40 eingesetzt werden
könnte.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Schaltung
- 2, 2a
- Steuerschaltung
- 10, 10a
- Leistungszusatz
- 11
- Dimmereingang
- 12
- Lampenausgang
- 13
- Widerstand
- 14
- Netzanschluss
- 15
- Versorgungsanschluss
- 16, 16a
- Komparator
- 17
- Eingang
- 18
- Eingang
- 19, 19a
- Komparatorausgang
- 20, 20a
- Microcontroller
- 21
- Endstufe
- 22
- Steuereingang
- 23
- Diode
- 24
- Diode
- 30
- Leistungszusatz
- 50
- Lampeneinheit
- 60
- Phase
- 61
- Neutralleiter
1. Schaltung zum Betreiben einer mit Wechselstrom betreibbaren Lampeneinheit (50), mit
einer Steuerschaltung (2, 2a) zum Empfangen eines Phasenanschnitt-Signals eines Dimmers
(40) und zum Ansteuern einer an die Lampeneinheit (50) angeschlossenen Endstufe (21)
entsprechend dem Phasenanschnitt-Signal, welche Steuerschaltung (2, 2a) folgende Komponenten
umfasst:
- einen Dimmereingang (11), einen Lampenausgang (12) sowie einen zwischen diese geschalteten
Widerstand (13),
- einen Komparator (16, 16a) zum Vergleichen einer am Widerstand (13) anliegenden
Messspannung mit einer Komparatorspannung, um in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleiches
die Endstufe (21) zu aktivieren, sowie
- eine Kontrolleinheit (20, 20a), die dazu eingerichtet ist, nachdem die Endstufe
(21) durch den Komparator (16, 16a) aktiviert wurde, die Aktivierung unabhängig von
der Messspannung aufrecht zu erhalten bis zu einem Freigabe-Zeitpunkt, der vor einem
erwarteten Nulldurchgang der Messspannung liegt.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (20) dazu eingerichtet ist, die Aktivierung aufrecht zu erhalten,
indem sie die Komparatorspannung verändert, damit ein Vergleich mit der Messspannung
dazu führt, dass der Komparator (16) die Endstufe (21) aktiviert hält.
3. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (20a) dazu eingerichtet ist, die Aktivierung aufrecht zu erhalten,
indem sie die Endstufe (21) unmittelbar ansteuert.
4. Schaltung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (20, 20a) zur Ermittlung des Freigabe-Zeitpunkts aus einer Messung
des Phasenanschnitt-Signals eingerichtet ist.
5. Schaltung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (20, 20a) zur Ermittlung des Freigabe-Zeitpunkts mithilfe von
vorab gespeicherten Informationen über das Phasenanschnitt-Signal eingerichtet ist.
6. Schaltung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Komparator (16, 16a) mit einer Hysterese versehen ist.
7. Schaltung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Komparator (16a) und die Kontrolleinheit (20a) als Teile eines integrierten Schaltkreises
ausgebildet sind.
8. Schaltung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (23, 24) zum Begrenzen der Messspannung vorgesehen sind, welche Mittel (23,
24) bevorzugt wenigstens eine Diode umfassen.
9. Schaltung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Endstufe (21), die zur Ansteuerung durch die Steuerschaltung (2, 2a) mit dieser verbunden ist.
10. Schaltung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen mit dem Dimmereingang (11) verbundenen Dimmer (40) und eine mit dem Lampenausgang
(12) sowie mit der Endstufe (21) verbundene Lampeneinheit (50).
11. Verfahren zum Betreiben einer mit Wechselstrom betreibbaren Lampeneinheit (50), mit
einer an die Lampeneinheit (50) angeschlossenen Endstufe (21) und einem Widerstand
(13), der zwischen einen Dimmer (40) und die Lampeneinheit (50) geschaltet ist, wobei
- der Dimmer (40) ein Phasenanschnitt-Signal liefert,
- ein Komparator (16, 16a) eine am Widerstand (13) abfallende Messspannung mit einer
Komparatorspannung vergleicht und in Abhängigkeit vom Vergleich die Endstufe (21)
aktiviert und
- eine Kontrolleinheit (20, 20a), nachdem die Endstufe (21) durch den Komparator (16,
16a) aktiviert wurde, die Endstufe (21) unabhängig von der Messspannung aktiviert
hält bis zu einem Freigabe-Zeitpunkt, der vor einem erwarteten Nulldurchgang der Messspannung
liegt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (20) die Endstufe (21) aktiviert hält, indem sie die Bezugsspannung
derart verändert, dass ein Vergleich mit der Messspannung dazu führt, dass der Komparator
(16) die Endstufe (21) aktiviert hält.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (20a) die Endstufe (21) aktiviert hält, indem sie die Endstufe
(21) unmittelbar ansteuert.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (20, 20a) den Freigabe-Zeitpunkt aus einer Messung des Phasenanschnitt-Signals
ermittelt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit (20, 20a) den Freigabe-Zeitpunkt mithilfe von vorab gespeicherten
Informationen über das Phasenanschnitt-Signal ermittelt.