[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für das einstellbare Verklotzen eines Flächenelementes
in einem das Flächenelement umfassenden Rahmen.
[0002] Bei Tür- oder Fensterflügeln, welche im Wesentlichen aus einem Flächenelement, wie
typischerweise einer Glasfläche und einem das Flächenelement einfassenden Rahmen bestehen,
liegen die Stirnflächen des Flächenelementes üblicherweise nicht direkt an den diesen
Stirnflächen zugewandten Flächen der einzelnen Rahmenteile an, sondern es sind Teile
zwischen den beiden besagten Flächen angeordnet, welche als sogenannte "Verklotzung"
bezeichnet werden. Im einfachsten Fall ist die Verklotzung durch Holzstückchen gebildet,
welche zwischen Stirnseiten des Flächenelementes und den diesen Stirnseiten zugewandten
Flächen des Rahmens eingeklemmt sind. Zwecke der Verklotzung sind es Maßtoleranzen
auszugleichen, Zwängung zwischen Flächenelement und Rahmenteilen zu vermeiden und
in einem ausreichend großen Bereich eine Ausrichtbarkeit der Rahmenteile zu ermöglichen
unabhängig davon wie die Stirnflächen des Flächenelementes ausgerichtet sind.
[0003] Insbesondere bei großflächigen, gewichtigen schwenkbaren Tür- oder Fensterflügeln
die aus einem Rahmen und einem Flächenelement gebildet sind, kommt es nach der Montage
des Flügels zufolge der Belastung durch das Eigengewicht zu Verformung des Flügels.
Durch diese Verformung sinkt der von der Scharnierseite abgewandt angeordnete Rahmenteil
etwas nach unten, sodass der Rahmen streng betrachtet kein Rechteck bildet, sondern
ein Parallelogramm. Indem einige Zeit nach der Montage die Verklotzung zwischen dem
Rahmen und dem von den Scharnieren abgewandten Längsbereich der oberen Stirnfläche
des Flächenelements etwas nachgestellt wird, nämlich ihr Maß vergrößert wird, kann
diese Verformung dauerhaft rückgängig gemacht werden.
[0004] Beispielsweise die
DE 7540996 U zeigt eine Verklotzung mit einstellbarer Stärke. Dazu ist die Verklotzung durch Keilpaare
aus jeweils zwei schlanken, an einer Keilfläche aneinander anliegenden Keilen gebildet.
Ein Keil eines Keilpaares liegt an der Innenseite eines Rahmenelementes an, der zweite
Keil des Keilpaares liegt an der nahen Stirnseite des Flächenelementes an. Indem die
beiden Keile parallel zur Längsrichtung des Rahmenelementes und der Stirnseite des
Rahmenelementes gegeneinander verschoben werden, ändert sich ihre gemeinsame Dicke
in der dazu normal und zur Rahmenebene parallel liegenden Richtung. In einer Ausführungsform
dieses Prinzips ist ein Keil am Flächenelement fixiert und der zweite Keil ist durch
eine von der Außenseite des Rahmens her antreibbare Schraube verschiebbar. Dadurch
kann die Stärke der Verklotzung auch bei montiertem Tür- bzw. Fensterflügel noch komfortabel
verändert werden. Am Beispiel der Verformung eines Schwenkflügels zufolge Eigengewichts
kann das korrigierende Nachstellen der Verklotzung damit relativ einfach ermöglicht
werden. Ein Keilpaar der Verklotzung ist dazu so anzubringen, dass sich das Keilpaar
an dem von den Scharnieren abgewandten Längsbereich zwischen der oberen Stirnfläche
des Flächenelements und des oberen Rahmenteils befindet und dass die besagte Schraube
vom vertikalen, schlossseitigen Rahmenteil her zugänglich ist. In einer weiteren,
ebenfalls in der
DE 7540996 U gezeigten Ausführung des Prinzips der Verklotzung mittels Keilpaaren, sind die Berührungsflächen
der beiden Keile sanft verzahnt ausgebildet, sodass in Längsrichtung der Keile flachere
und steilere Flächenbereiche einander abwechseln. Als Vorteil wird damit erreicht,
dass die Keile gegeneinander nicht ungewollt verrutschen was ansonsten beispielsweise
bei Erschütterungen des Türflügels der Fall sein könnte.
[0005] Auch die
EP 412 669 A1 und die
US 3836118A zeigen eine auf Keilpaaren basierende Verklotzung einstellbarer Stärke. Die Keile
sind gegeneinander geführt verschiebbar gehalten und sie liegen unter anderem mit
Flächenbereichen aneinander an die als zueinander komplementäre Zahnstangen ausgebildet
sind. Durch die Verzahnungen wird ungewolltes Verrutschen der Keile gegeneinander
vermieden und die Einstellbarkeit der Keile zueinander ist nicht mehr ganz kontinuierlich
sondern fein gerastert.
[0006] Die
DE 198 21 078 C1 zeigt ebenfalls eine auf Keilpaaren basierende Verklotzung einstellbarer Stärke für
einen Tür- oder Fensterflügel. Zwischen den beiden Keilen eines Keilpaares wirkt ein
Zahnrad, durch dessen Verdrehung erreichbar ist, dass die Keile gegeneinander verschoben
werden. Das Zahnrad ist von einer der beiden Hauptflächen des Flügels her für einen
Werkzeugeingriff zugänglich.
[0007] Die
EP 429764 A zeigt in ihrer Fig. 2 eine Befestigungsmöglichkeit für feststehende Flächenelemente
einer Brandschutzverglasung an feststehenden, einfassenden Rahmenelementen, wobei
ein Keil federbeaufschlagt zwischen eine Schrägfläche eines Rahmenelementes und das
Flächenelement eingedrückt wird. Der Keil fixiert Flächenelement und Rahmenelement
gegen Relativbewegung in der zur Ebene des Rahmens normalen Richtung aneinander. Die
Fixierung stellt also keine Verklotzung dar, da sie nicht auf die Stirnseite des Flächenelementes
wirkt.
[0008] Die
US 3720026 A zeigt eine Art Verklotzung zwischen feststehenden Flächenelementen und diese einfassenden
feststehenden Rahmenelementen, wobei die Elemente der Verklotzung Druckfedern sind,
welche zwischen einer Stirnseite des Flächenelementes und dem nahen Rahmenteil eingespannt
sind. Diese relativ weiche Verklotzung ist für diesen Anwendungsfall vorteilhaft,
da dabei anders als bei beweglichen Flügeln von Fenstern oder Türen nicht erforderlich
ist, dass der Rahmen durch das Flächenelement in Form gehalten wird.
[0009] Von diesem Stand der Technik ausgehend hat sich der Erfinder die Aufgabe gestellt,
eine verbesserte Vorrichtung für das einstellbare Verklotzen eines Flächenelementes
in einem das Flächenelement umfassenden Rahmen zu schaffen, wobei die Verklotzung
ausreichend steif ist um bewirken zu können, dass über die Verklotzung der Rahmen
durch das Flächenelement in Form gehalten wird. Unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit
soll die Verbesserung gegenüber bekannten Vorrichtungen für das einstellbare Verklotzen
darin bestehen, dass das Einstellen des Dickenmaßes der Verklotzung komfortabler,
nämlich annähernd automatisch von statten geht.
[0010] Zum Lösen der Aufgabe wird von der Bauweise von Vorrichtungen für das einstellbare
Verklotzen ausgegangen, welche auf Paaren von gegeneinander verschiebbaren Keilen
basieren.
[0011] Als erfindungsgemäße Verbesserung wird vorgeschlagen, einen Keil mit einem Antriebselement
zu versehen, welches diesen ersten Keil - sofern keine Blockaden der Beweglichkeit
vorliegen - mit dem dünneren Keilende voran gegenüber dem zweiten Keil verschiebt.
[0012] In einer vorteilhaft einfach zu realisierenden Ausführung basiert das Antriebselement
auf elastischer Energie. Dazu ist das Antriebselement durch eine oder mehrere vorgespannte
Zug- oder Druckfedern gebildet oder durch eine Kombination aus einer oder mehreren
Zug- oder Druckfedern mit einem oder mehreren Seilen oder Bändern oder allein durch
eine oder mehrere Schnüre oder Bänder aus einem weichelastischen Material.
[0013] Exakt formuliert besteht die Erfindung in einer Vorrichtung für das einstellbare
Verklotzen eines Flächenelementes in einem das Flächenelement umfassenden Rahmen,
wobei die Vorrichtung zwei Teile aufweist, welche in einem Spalt zwischen einer Stirnseite
des Flächenelementes und der dieser Stirnseite zugewandt liegenden Fläche des Rahmens
angeordnet sind, wobei der eine Teil an der Stirnseite des Flächenelementes anliegt
und der zweite Teil an der gegenüberliegenden Seite der Querschnittsfläche des Spaltes
am Rahmen und wobei die im Spalt befindlichen beiden aneinander an Berührungsflächen
anliegen, deren Schnittlinien mit den zum Flächenelement parallelen Ebenen mit den
Schnittlinien der nächsten Stirnseite des Flächenelementes mit den zum Flächenelement
parallelen Ebenen, einen spitzen Winkel einnehmen und wobei die beiden im Spalt liegenden
Teile in Längsrichtung des Spaltes relativ zueinander verschiebbar sind. Dabei umfasst
die Vorrichtung weiters ein Antriebselement, welches mit einem der beiden im Spalt
befindlichen Teile verbunden ist und auf diesen dauerhaft eine Antriebskraft ausübt
durch welche er gegenüber dem zweiten im Spalt befindlichen Teil zu Bewegung entlang
des Spaltes angetrieben wird, wobei entlang der Bewegungsrichtung des ersteren Teiles
der Abstand der Berührungsfläche am zweiten Teil an welcher der erste Teil anliegt
zu jenem Teil aus der Gruppe der Teile Flächenelement und Rahmen an welchem der Teil
zweite Teil ebenfalls anliegt, zunimmt.
[0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird an Hand mehrere Zeichnungen einer beispielhaften,
vorteilhaften Ausführung veranschaulicht und näher erläutert.
- Fig. 1:
- zeigt in Teilschnittansicht die typische Einbausituation einer erfindungsgemäß ausgeführten
Vorrichtung 1 für das einstellbare Verklotzen. Die Schnittebene verläuft parallel
zur Ebene des Rahmens 2 und des durch diesen umfassten Flächenelements 3.
- Fig. 2:
- zeigt in Seitenansicht die im Beispiel gemäß Fig. 1 angewandte beispielhafte erfindungsgemäß
ausgeführte Vorrichtung 1 für das einstellbare Verklotzen.
- Fig. 3:
- zeigt in perspektivischer Schnittansicht die Vorrichtung 1 von Fig. 2 im Zustand während
der Montage. Die Schnittebene ist die Symmetrieebene durch die Vorrichtung 1. Das
Antriebselement 4 ist durch eine starke punktierte Linie symbolisiert.
- Fig. 4:
- zeigt in perspektivischer Ansicht den Halteteil 5 der Vorrichtung 1 von Fig. 2 und
3 etwas vergrößert.
[0015] In Fig. 1 sind für die Einbausituation einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 wesentliche
Teile eines um eine vertikale Schwenkachse 6 schwenkbaren Tür- oder Fensterflügels
gezeigt, wobei der Flügel im Wesentlichen aus einem Flächenelement 3 (typischerweise
eine Glasscheibe) und einem das Flächenelement stirnseitig umspannenden Rahmen 2 besteht.
Typischerweise ist dabei eine Vorrichtung 7 für das Verklotzen am scharnierseitigen
unteren Eck des Flächenelements 3 angebracht und eine weitere Vorrichtung 1 für das
Verklotzen am diagonal gegenüberliegenden Eck des Flächenelementes 3, also am oberen,
von den Scharnieren des Flügels abgewandt angeordneten Eck des Flächenelementes 3.
Die Vorrichtungen 1, 7 halten Flächenelement 3 und Rahmen 2 lediglich gegen Relativbewegung
in den zur Ebene des Flächenelementes 3 parallelen Richtungen aneinander. Gegen Relativbewegung
normal zur Ebene des Flächenelementes sind Rahmen und 2 und Flächenelement 3 typischerweise
durch - nicht dargestellte - Glasleisten gehalten, die sich vom Rahmen aus neben das
Flächenelement erstrecken und an diesem unter Zwischenlage eines Dichtungsbandes seitlich
anliegen.
[0016] Die untere scharnierseitige Vorrichtung 7 kann wie dargestellt als fixe, also nicht
einstellbare Verklotzung ausgebildet sein, beispielsweise wie dargestellt als monolithischer
Winkelteil mit zwei Schenkeln, wobei sich der eine Schenkel am unteren Rahmenteil
entlang erstreckt und der andere Schenkel am vertikalen Rahmenteil und wobei der scharnierseitige
untere Eckbereich des Flächenelements 3 im Winkel zwischen den beiden Schenkeln der
Verklotzung 7 anliegt.
[0017] Die obere, von den Scharnieren abgewendet angeordnete Vorrichtung 1 für das Verklotzen
ist ebenfalls als zweischenkeliger Winkelteil ausgebildet. Dabei bildet der sich in
den vertikalen Spalt zwischen Flächenelement 3 und Rahmen 2 erstreckende Schenkel
eine starre, also nicht einstellbare Verklotzung und der sich in den horizontalen
Spalt zwischen Flächenelement 3 und Rahmen 2 erstreckende Schenkel bildet eine einstellbare
Verklotzung.
[0018] Die Einstellbarkeit der Verklotzung ist wünschenswert, da der Flügel zufolge seines
Eigengewichts dazu neigt sich im Lauf der Zeit derart zu verformen, dass der vertikale,
scharnierabgewandte Teil des Rahmens 2 relativ zu den Scharnieren gegenüber seiner
ursprünglichen Einbauposition etwas nach unten sinkt. Mit Hilfe der einstellbaren
Verklotzung kann man diese störende Verformung des Rahmens 2 korrigieren, indem man
den Rahmen 2 bei montiertem Flügel, beispielsweise mit Hilfe eines am unteren, scharnierabgewandten
Eckbereich angesetzten Nageleisens (oft auch "Brechstange" oder "Kuhfuß" genannt),
geringfügig über die betriebsmäßig optimale Position hinaus anhebt und die Verklotzung
1, welche dann im oberen horizontalen Spalt zwischen Rahmen 2 und Flächenelement 3
locker sitzt, soweit verstärkt, dass sie den Spalt zwischen Flächenelement 3 und Rahmen
2 wieder voll ausfüllt.
[0019] Die in Fig. 2 und Fig. 3 näher erkennbare beispielhafte erfindungsgemäße Vorrichtung
1 für das einstellbare Verklotzen besteht aus einem Winkelteil 8, einem verschiebbaren
Keilteil 9,einem Halteteil 5 und einem Antriebselement 4.
[0020] Der Winkelteil 8 liegt bestimmungsgemäß mit den innenliegenden Flächen seiner beiden
Schenkel 10, 11 am gemeinsamen Eckbereich zweier benachbarten Stirnflächen des Flächenelements
3 an. An seiner Oberseite (die dem oberen Teil des Rahmens 2 zugewandte Seite) weist
der horizontale Schenkel 10 eine ansteigende Fläche 12 auf, welche vom freien Ende
des Schenkels 10 zum Verbindungsbereich der beiden Schenkel 10, 11 hin im Durchschnitt
sanft ansteigt. Auf dieser ansteigenden Fläche 12 liegt der Keilteil 9 mit seiner
unteren Fläche 13 auf. Der Keilteil 9 hat etwa die Form eines länglichen Keils, wobei
die spitzere Seite des Keils am Schenkel 10 des Winkelteils 8 zum Verbindungsbereich
der beiden Schenkel 10, 11 hin ausgerichtet ist. Wenn die obere Fläche des Keilteils
9 horizontal ausgerichtet ist, so steigt seine untere Fläche 13 im Durchschnitt gleich
stark an wie die ansteigende Fläche 12 an der Oberseite des Schenkels 10.
[0021] Ein Antriebselement 4 erstreckt sich entlang des Schenkels 10 und ist sowohl mit
dem Winkelteil 8 verbunden als auch mit dem Keilteil 9. Am Winkelteil 8 ist das Antriebselement
4 an einem Zapfen 14 verankert, welcher sich etwa am Verbindungsbereich der beiden
Schenkel 10, 11 befindet. Am Keilteil 9 ist das Antriebselement an einem Zapfen 15
verankert. Das Antriebselement kann beispielsweise eine auf Zug elastisch vorgespannte
Spiralfeder sein oder eine auf Zug vorgespannte weichelastische, beispielsweise aus
einem gummielastischen Material bestehende Schnur.
[0022] Sofern keine der weiter unten näher beschriebenen Blockaden wirksam ist, wird durch
die Zugwirkung des Antriebselementes 4 der Keilteil 9 am Schenkel 10 des Winkelteils
8 entlang in Richtung auf den Verbindungsbereich der beiden Schenkel 10, 11 zu bewegt.
Dabei liegt der Keilteil 9 an der ansteigenden Fläche 12 an der Oberseite des Schenkel
10 auf und gleitet entlang dieser ansteigenden Fläche immer weiter nach oben, sodass
also die vertikale Gesamtabmessung von Schenkel 10 und Keilteil 9 zunimmt, solange
der Keilteil 9 zu Folge des Antriebselementes 4 entlang des Schenkels 10 gleitet.
Von erfindungsgemäßer Bedeutung ist, dass das Antriebselement 4 ständig eine Antriebskraft
ausübt, die den Keilteil 9 entlang des Schenkel 10 in jene Richtung "zu verschieben
trachtet", wobei die Antriebskraft so ausgerichtet ist, dass bei tatsächlich in ihrer
Richtung stattfindender Verschiebung des Keilteils 9 gegenüber dem Schenkel 10, die
gemeinsame Dicke (gemeinsame vertikale Abmessung) des Keilteils 9 und des keilförmigen
Schenkels 10 zunehmen würde.
[0023] Die wesentlichste der zuvor erwähnten Blockaden besteht bestimmungsgemäß darin, dass
dann, wenn sich der Keilteil 9 zum Verbindungsbereich der beiden Schenkel 10, 11 des
Winkelteils 8 hin und damit auch immer weiter nach oben bewegt, die obere Seite des
Keilteils 9,an die Innenseite des oberen Längsteils des Rahmens 2 anstößt, sodass
damit der Spalt zwischen Flächenelement 3 und Rahmen 2 durch den Winkelschenkel 10
und den Keilteil 9 gemeinsam überbrückt wird, was der eigentliche Zweck der Verklotzung
ist. Eine weitere nützliche Blockade ist - wie in Fig. 3 erkennbar - dadurch gebildet,
dass dann, wenn der Keilteil 9 in seine Endstellung am freien Ende des Schenkels 10
bewegt ist, ein am Keilteil 9 angebrachter Hakenfortsatz 16 am Schenkel 10 verhakt
ist. Im dargestellten Beispiel ist der Hakenfortsatz 16 mit dem Rand einer Öffnung
17 einer Wand verhakt, welche Teil des Schenkels 10 ist und sich an dessen stirnseitigen
Endbereich befindet. So wird ungewollte Bewegung des Keilteils 9 vom freien Endbereich
des Schenkels 10 weg und auf die Verbindungsstelle zum Schenkel 11 zu, verhindert.
In der verhakten Stellung ist die gemeinsame vertikale Abmessung des Schenkels 10
und des daran befindlichen Keilteils 9 am geringsten. (Anstatt "vertikale Abmessung"
kann man allgemeiner formulieren "Abmessung in zur Ebene des Flächenelementes 3 paralleler
und zur Längsrichtung des Schenkels 10 normaler Richtung".) Wenn Winkelteil 8 und
Keilteil 9 diese zueinander verhakte Position innehaben, ist die Gesamtanordnung aus
Rahmen 2, Flächenelement 3 und Vorrichtung 1 für das einstellbare Verklotzen am einfachsten
zu montieren.
[0024] Wenn gegen Ende des Montagevorganges die drei Teile 1, 2, 3 aneinander gelegt sind,
kann die Verhakung des Keilteils 9 am Winkelteil 8 gelöst werden, indem der Hakenfortsatz
16, beispielsweise mittels der Spitze eines Schraubenziehers, etwas vom Rand der Öffnung
17 weg gebogen wird. Der Keilteil 9 fährt dann automatisch genau bis in jene Stellung
am Schenkel 10 bei der er mit seiner vom Schenkel 10 abgewandt liegenden (oberen)
Fläche an die untere (innere) Fläche des oberen Teils des Rahmens 2 anstößt. Der -
in Fig. 4 im Detail skizzierte - Halteteil 5 erstreckt sich an der Außenseite (also
vom Flächenelement 3 abgewandten) Seite des Schenkels 11 des Winkelteils 8 und ist
an diesem längsverschiebbar gehalten, typischerweise durch eine Schwalbenschwanzführung
18. Der Halteteil 5 ist vor allem für die Montage wichtig wenn das Flächenelement
3 in einen aufrecht ausgerichteten Rahmen 2 eingesetzt wird. Das ist typischerweise
dann der Fall, wenn bei schon montiertem Tür- oder Fensterflügel eine neue Glasscheibe
einzusetzen ist. Dann ist daran sehr praktisch, dass die Vorrichtung 1 zufolge des
Halteteils 5 auch ohne Flächenelement 3 in der passenden Position am Rahmen 2 hält.
Bei einer derartigen Montage wird die Vorrichtung 1 für das einstellbare Verklotzen
an der Innenseite des oberen Endbereichs des scharnierabgewandten Rahmenteils befestigt.
[0025] Der dargestellte Halteteil 5 ist für unterschiedliche Befestigungsmethoden vorgesehen.
Gemäß der ersten Befestigungsmethode ist nur der obere Teil 19 des Halteteils 5 von
Bedeutung. Der Halteteil 5 wird dabei mit Hilfe der elastisch biegsamen Halteklammern
20, welche vom Schenkel 11 entgegengesetzt zum Schenkel 10 abstehen in oder an einer
Bohrung im anliegenden Profil des Rahmens 2 verankert. Der Durchbruch 21 im Halteteil
5, welcher von den Halteklammern 20 umgeben ist, kann später auch als Zugriffsöffnung
für ein Werkzeug dienen.
[0026] Gemäß der zweiten Befestigungsmethode für den Halteteil 5 wird überhaupt nur der
untere Teil 22 des Halteteils 5 verwendet. Der untere Teil 22 wird dabei an die passende
Stelle am Rahmen 2 geklebt, am besten mit Hilfe eines doppelseitigen Klebebandes.
Oberer Teil 19 und unterer Teil 22 werden dazu vor der Montage des unteren Teils 22
voneinander getrennt indem sie an einer Sollbruchstelle auseinander gebrochen werden.
Zur Bildung der Sollbruchstelle ist der Halteteil 5 im Grenzbereich zwischen oberem
Teil 19 und unterem Teil 22 mit einer Durchbrechung 23 versehen. Bei der Montage der
Vorrichtung 1 sollte der Keilteil 9 in der in Fig. 3 dargestellten Position am Schenkel
10 sein, also in jener Stellung bei der die beiden Teile gemeinsam möglichst dünn
sind. Der Winkelteil 8 kann dann an dem schon am Rahmen befestigten Halteteil 5 bis
auf Anschlag an den oberen Rahmenteil des Rahmens 2 zu verschoben werden. Dann wird
das Flächenelement 3 eingelegt und der Winkelteil 8 am Halteteil 5 so weit nach unten
verschoben, bis er mit der Unterseite des Schenkels 10 an der oberen Stirnseite des
Flächenelementes 3 anliegt. Schließlich wird der Hakenfortsatz 16 des Keilteils 9
vom Schenkel 10 gelöst, sodass der Keilteil 9 am Schenkel 10 entlang gleitet, bis
er mit seiner Oberseite am Rahmen 2 anliegt.
[0027] Wenn bei montiertem Flügel festgestellt wird, dass der Flügel zu sehr hängt, so braucht
der Flügel nur an der scharnierabgewandten Seite etwas angehoben zu werden, beispielsweise
mit Hilfe eines Nageleisens. Allein durch dieses Anheben wird an der Vorrichtung 1
der Spalt zwischen Flächenelement 3 und oberem Teil des Rahmens 2 größer, sodass die
Blockade der Bewegung des Keilteils 9 gelöst wird und der Keilteil 9 automatisch zufolge
der Wirkung des Antriebselementes 4 entlang des Schenkels 10 in Richtung auf den Eckbereich
der Rahmenprofile hin bewegt wird, bis die Oberseite des Keilteils 9 erneut am oberen
Teil des Rahmens 2 zum Anliegen kommt. Für dieses Nachstellen ist keinerlei Hantieren
an der Vorrichtung 1 selbst erforderlich.
[0028] Die dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung 1 für das einstellbare Verklotzen
weist noch mehrere im Folgenden kurz beschriebene vorteilhafte Besonderheiten auf:
Die ansteigende Fläche 12 am Schenkel 10 ist durch eine parallel zum Schenkel 10 verlaufende
Nut 24 unterbrochen, in welcher sich das Antriebselement 4 erstreckt. Diese Bauweise
ist einfach herzustellen, platzsparend und robust. Wenn die Verklotzung an der Vorrichtung
1 zu stark eingestellt wurde, so kann man zur Korrektur einen langen spitzen Gegenstand,
beispielsweise einen schlanken Schraubenzieher durch eine Öffnung am anliegenden vertikalen
Rahmenprofil und ggf. durch den Durchbruch 21 am Halteteil hindurch in die Nut 24
bis an den Keilteil 9 einstecken und den Keilteil 9 damit vom Verbindungsbereich der
Schenkel 10, 11 weg verschieben.
[0029] Der Keilteil 9 ist längs des Schenkels 10 geführt beweglich gehalten indem der Schenkel
10 zwei Wände 25 aufweist, welche seitlich entlang des Schenkels 10 verlaufen und
die ansteigende Fläche 12 seitliche einfassen und indem zwischen diesen beiden Wänden
25 der Keilteil 9 Platz findet.
[0030] Die ansteigende Fläche 12 am Schenkel 10 und die daran anliegende untere Fläche 13
des Keilteils 9 sind nicht einfach als gleichmäßige ebene Flächen ausgebildet, sondern
als gegengleich ausgebildete Treppenflächen wobei auf der Fläche 12 horizontale (zur
Längsrichtung des Spaltes parallel ausgerichtete) Flächenbereiche 26 und schräg ansteigende
Flächenbereiche 27 einander abwechseln. Die Steigung an den Flächenbereichen 27 ist
dabei deutlich größer als die Durchschnittsteigung der gesamten ansteigenden Fläche
12 und sie ist gleich ausgerichtet wie die Durchschnittsteigung - also zum Verbindungsbereich
der Schenkel 10, 11 hin ansteigend. Durch diese treppenartige Ausführung wird die
Gefahr vermieden, dass sich die Verklotzung eigenständig verstellt wenn der Flügel
stark erschüttert wird. Aus der kontinuierlichen Einstellbarkeit der Stärke der Verklotzung
wird eine feinstufige Einstellbarkeit.
[0031] Innerhalb des Erfindungsgedankens sind vielerlei Abwandlungen zu dem skizzierten
Ausführungsbeispiel möglich. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien mehrere davon
erwähnt:
An Stelle eines ziehenden Antriebselementes könnte auch ein von der gegenüberliegenden
Seite des Keilteils her drückendes Antriebselement verwendet werden.
[0032] An Stelle den ruhenden Winkelteil am Flächenelement 3 anliegen zu lassen und den
beweglichen Keilteil am Rahmen 2, könnte man auch umgekehrt den ruhenden Teil am Rahmen
2 anliegen lassen und den beweglichen Teil am Flächenelement.
[0033] Das Antriebselement kann überwiegend auch im vertikalen Spalt zwischen Flächenelement
3 und Rahmen 2 angeordnet sein und über ein Übertragungsglied, beispielsweise eine
Schnur, auf den Keilteil einwirken.
[0034] Anstatt auf elastischer Energie kann das Antriebselement auch auf anderen Formen
gespeicherter Energie beruhen, beispielsweise auf Druck einer komprimierten Gasmenge,
potentieller Energie einer Masse im Schwerefeld oder potentieller Energie eines ferromagnetischen
Körpers im Magnetfeld eines Permanentmagneten. Von erfindungsgemäß wichtiger Bedeutung
ist, dass das Antriebselement bei fertig montiertem Flügel selbstständig und ständig
eine Kraft zwischen den beiden keilförmigen Teilen der Verklotzung bewirkt und nicht
erst im Bedarfsfall von außen mit Antriebsenergie versorgt werden muss oder verschoben
werden muss.
[0035] Es können auch mehrere Antriebselemente vorgesehen sein, beispielsweise mehrere Federn
oder elastische Seile.
[0036] Falls ein oder mehrere Antriebselemente verwendet werden, deren mechanische Energie
unmittelbar mit kleinerem Weg aber größerer Kraft abgegeben wird als es für die Bewegung
des Keilteils optimal ist, kann als Erweiterung zu den Antriebselementen auch eine
mechanische Übersetzung vorgesehen werden, durch welche von großer Kraft und kleinem
Weg einerseits auf kleinere Kraft und größeren Weg andererseits übersetzt wird. Beispielsweise
kann diese Übersetzung ein Schwenkhebel sein, bei welchem die Antriebskraft achsnah
durch einen Permanentmagneten oder einen unter erhöhtem Gasdruck stehenden verformbaren
Körper oder durch eine sehr starke Feder aufgebracht wird und bei welchem der Abtrieb
über eine Schnur erfolgt, welche an einem achsfernen Punkt des Schwenkhebels angreift.
[0037] Die Vorrichtung für das Verklotzen kann durch Unterlagsplättchen ergänzbar sein,
durch welche die Dicke der Vorrichtung in der zur anliegenden Stirnfläche des Flächenelementes
3 normalen Richtung vergrößert werden kann, sodass der Einsatzbereich der Vorrichtung
zu sehr großen Spalten hin erweitert wird. Vorteilhafterweise ist dazu eine Steck-
oder Rastverbindung zwischen dem Unterlagsplättchen und der Vorrichtung vorgesehen.
Am dargestellten Ausführungsbeispiel kann dazu jeder Schenkel 10, 11 des Winkelteils
jeweils an der dem Flächenelement 3 zuzuwendenden Seite Bohrungen oder Hinterschneidungen
aufweisen in welche Vorsprünge des am jeweiligen Schenkel anzubringenden Unterlagsplättchens
einrasten können, sodass eine Steck- oder Rastverbindung zwischen jeweiligem Unterlagsplättchen
und jeweiligem Winkelschenkel 10, 11 gebildet wird.
[0038] Die an Rahmen 2 und/oder Flächenelement 3 anliegenden Teile einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung für das einstellbare Verklotzen sind typischerweise Kunststoffspritzgussteile.
Damit sind für den Anwendungsfall vorteilhafte Materialeigenschaften mit rationeller
Herstellbarkeit gut kombinierbar.
1. Vorrichtung für das einstellbare Verklotzen eines Flächenelementes (3) in einem das
Flächenelement (3) umfassenden Rahmen (2) wobei der Spalt zwischen einer Stirnseite
des Flächenelementes (3) und der dieser Stirnseite zugewandt liegenden Fläche des
Rahmens (2) durch ein Paar von Keilen, welche in Längsrichtung der Stirnseite des
Flächenelementes relativ zueinander verschiebbar sind, überbrückt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
jene beiden Teile (8, 9), welche das Paar von Keilen bilden, zumindest mittelbar über
ein Antriebselement (4) verbunden sind, welches dauerhaft eine die beiden Teile in
Keilrichtung relativ zueinander verschiebende Kraft ausübt, wobei diese Kraft so ausgerichtet
ist, dass bei relativer Verschiebung der beiden Teile (8, 9) in Richtung dieser Kraft,
die gemeinsame Dicke der beiden Keile zunimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Berührungsfläche (12) am Teil (8) eine Nut (24) verläuft und dass das
sich das Antriebselement (4) in dieser Nut (24) erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil (9) am Teil (8) am Anfang jenes Streckenbereiches entlang dessen der Teil
(9) gegenüber dem Teil (8) zufolge des Antriebselementes (4) verschiebbar ist, lösbar
verhakbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil (8) ein Winkel mit zwei Schenkeln (10, 11) ist und dass sich die beiden
Schenkel in zwei unterschiedliche, durch ein Eck verbundene Längsbereiche des Spaltes
zwischen Flächenelement (3) und Rahmen (2) erstrecken.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass entlang eines Schenkels (10) der Teil (9) bewegbar ist und dass der zweite Schenkel
(11) an einem Halteteil (5) längsbeweglich geführt gehalten ist und dass der Halteteil
(5) mit dem Rahmen (2) verbindbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (4) eine vorgespannte elastische Feder aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (4) eine Schnur, ein Seil oder ein Band aus elastisch vorgespanntem
weichelastischem Material aufweist.