[0001] Die Erfindung betrifft ein Kanalgehäuse für eine Ausbreiterdüse zum Ausbreiten von
für die Herstellung von Zigarettenfiltern verwendetem Tow, mit einer im wesentlichen
plattenförmigen Düsenwand und einer im wesentlichen plattenförmigen Kanalwand, wobei
zwischen der Kanalwand und der Düsenwand ein Towführungskanal mit einer Toweintrittsöffnung
und einer gegenüberliegenden Towaustrittsöffnung ausgebildet ist, und wobei ferner
die Düsenwand einen Gaszufuhrkanal aufweist, durch den Gas in den Towführungskanal
zuführbar ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Ausbreiten von für die Herstellung
von Zigarettenfiltern verwendetem Tow, umfassend die Schritte: Führen von Tow in einem
Towführungskanal von einer Toweintrittsöffnung zu einer gegenüberliegenden Towaustrittsöffnung,
wobei der Towführungskanal in einem Kanalgehäuse zwischen einer im wesentlichen plattenförmigen
Düsenwand und einer im wesentlichen plattenförmigen Kanalwand ausgebildet ist, Zuführen
von Gas in den Towführungskanal durch einen Gaszufuhrkanal der Düsenwand.
[0003] Aus Tow werden Filterstäbe für Zigaretten hergestellt. Als Teil dieses Herstellungsprozesses
werden sogenannte Towaufbereiter eingesetzt, die das zu verarbeitende Tow in Form
eines kontinuierlichen Bandes, Streifens oder Stranges von einem Towballen abziehen
und anschließend verschiedenen Aufbereitungsschritten unterwerfen. Ein Towaufbereiter
ist gewöhnlich Teil einer Anlage zur Herstellung von Filterstäben und enthält verschiedene
Bearbeitungseinrichtungen, die das Tow durchläuft. Zu diesen Bearbeitungseinrichtungen
gehört auch beispielsweise eine Anordnung von Reckwalzen, um das Tow zu spannen und
zu entspannen. Dabei werden die Einzelfäden des Tows voneinander gelöst, wodurch das
gesamte Tow bauschig wird. Um diesen Aufbereitungsprozess zu optimieren, werden sogenannte
Ausbreiterdüsen eingesetzt, welche das Tow ausbreiten, um eine größere Angriffsfläche
bei der Towfädenvereinzelung zu erzielen. Hierzu ist in der Regel die Ausbreiterdüse
von dem Eintritt des Tows in den Towaufbereiter oder zumindest vor der Anordnung der
Reckwalzen vorgesehen.
[0004] In der Ausbreiterdüse tritt ein Gasstrom aus, wobei das Gas vorzugsweise Luft ist
und das Gas ferner vorzugsweise unter Druck steht, wobei insbesondere Druckluft eingesetzt
werden kann. Das Gas wird über einen Gaszufuhrkanal in der Düsenwand in den Towführungskanal
eingebracht. Der Towführungskanal ist zwischen der Kanalwand und der Düsenwand parallel
zu einer Towführungsebene ausgebildet, wobei das Tow in einer Towführungsrichtung
von der Toweintrittsöffnung durch den Towführungskanal zur gegenüberliegenden Towaustrittsöffnung
geführt wird. Der Gaszuführkanal der Düsenwand ist dabei in der Regel derart ausgebildet,
dass ein Gasstrom vorzugsweise etwa orthogonal zur Towführungsrichtung bzw. zur Towführungsebene
aus der Düsenwand austritt, wodurch sich eine Ausbreitung bzw. Verbreiterung des Tows
im Wesentlichen orthogonal zur Towführungsrichtung, jedoch im Wesentlichen innerhalb
bzw. parallel zu der Towführungsebene, ergibt. Unter Ausbreiten wird hier insbesondere
die Überführung des Tows in eine im Wesentlichen flache Band- bzw. Streifenform und/oder
die Vergrößerung der Breite des Tows im Wesentlichen orthogonal zur Towführungsrichtung,
jedoch im Wesentlichen innerhalb bzw. parallel zu der Towführungsebene, durch Auffächern,
Spreizen oder Öffnen verstanden.
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kanalgehäuse für eine Ausbreiterdüse
und/oder ein Verfahren zum Ausbreiten von Tow anzugeben, die gegenüber existierenden
Kanalgehäusen bzw. Verfahren verbessert sind. Insbesondere ist es eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Kanalgehäuse für eine Ausbreiterdüse und/oder ein Verfahren
zum Ausbreiten von Tow anzugeben, welche eine Anpassung der Towaufbereitung an unterschiedliche
Endprodukte erleichtern.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Kanalgehäuse für eine Ausbreiterdüse zum Ausbreiten
von für die Herstellung von Zigarettenfiltern verwendetem Tow, mit einer im wesentlichen
plattenförmigen Düsenwand und einer im wesentlichen plattenförmigen Kanalwand, wobei
zwischen der Kanalwand und der Düsenwand ein Towführungskanal mit einer Toweintrittsöffnung
und einer gegenüberliegenden Towaustrittsöffnung ausgebildet ist, und wobei ferner
die Düsenwand einen Gaszufuhrkanal aufweist, durch den Gas in den Towführungskanal
zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tiefe des Towführungskanals zwischen
der Kanalwand und der Düsenwand veränderbar ist.
[0008] Das Kanalgehäuse bildet einen Towführungskanal durch die Düsenwand und die Kanalwand,
die vorzugsweise parallel zueinander und ferner vorzugsweise parallel zur Towführungsebene
angeordnet und ferner vorzugsweise orthogonal zur Towführungsebene voneinander beabstandet
sind. Die Düsenwand und die Kanalwand sind vorzugsweise so ausgebildet und ausgerichtet,
dass sie mit jeweiligen ersten breiten Langseiten zum Towführungskanal hin ausgerichtet
sind und vorzugsweise die breiten Langseiten parallel zur Towführungsebene ausgerichtet
sind. Vorzugsweise ist der Towführungskanal seitlich, das heißt orthogonal zur Towführungsrichtung
und innerhalb oder parallel zu der Towführungsebene, also zwischen der Kanalwand und
der Düsenwand, begrenzt, beispielsweise durch Seitenwände, wodurch eine maximale Towbreite
vorgegeben werden kann.
[0009] Die Tiefe des Towführungskanals, das heißt der Abstand zwischen der Kanalwand und
der Düsenwand, insbesondere zwischen den beiden dem Towführungskanal zugewandten breiten
Langseiten der Kanalwand und der Düsenwand, ist veränderbar. Dies bedeutet, dass das
Kanalgehäuse der Ausbreiterdüse ausgebildet ist, Tow in Form eines kontinuierlichen
Bandes, Streifens oder Stranges zu erzeugen, das nicht nur auf eine, vorzugsweise
vorbestimmte bzw. gewünschte Breite ausgebreitet wird, sondern auch - je nach Einstellung
der Tiefe des Towführungskanals zwischen der Kanalwand und der Düsenwand - eine unterschiedliche
Tiefe bzw. Dicke aufweisen kann. Auf diese Weise kann die Dimension des aufbereiteten
Tows an unterschiedliche herzustellende Endprodukte, beispielsweise Filterzigaretten
mit normalem Durchmesser oder Filterzigaretten mit geringerem Durchmesser (sogenannte
"Slimline"), angepasst werden.
[0010] Das erfindungsgemäße Kanalgehäuse ermöglicht es, durch eine Veränderung des Abstands
zwischen Kanalwand und Düsenwand eine solche Anpassung schnell und einfach vorzunehmen,
ohne dass das Kanalgehäuse oder Teile davon in einem aufwändigen Prozess ausgetauscht
werden müssen. Auf diese Weise können Umrüstzeiten reduziert werden. Ferner können
die Lagerung und Bereitstellung von Austauschteilen, welche für eine konventionelle
Umrüstung einer Ausbreiterdüse erforderlich wären, reduziert oder vermieden werden.
[0011] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Kanalgehäuses sieht vor, dass die Kanalwand in
einer ersten und in einer zweiten Position befestigbar ist, wobei die Tiefe des Towführungskanals
in der ersten Position der Kanalwand kleiner ist als in der zweiten Position der Kanalwand.
[0012] Die Kanalwand ist vorzugsweise in der ersten und in der zweiten Position lösbar befestigbar
und ferner vorzugsweise, zumindest mittelbar, an der Düsenwand befestigt. Durch die
Möglichkeit, die Kanalwand in einer ersten und in einer zweiten Position zu befestigen,
und dadurch, dass die erste und die zweite Position der Kanalwand zu zwei unterschiedlichen
Tiefen des Towführungskanals führen, die Kanalwand also in der ersten Position einen
kleineren Abstand zur Düsenwand aufweist als in der zweiten Position, kann die Tiefe
des Towführungskanals in besonders einfacher Weise verändert werden. Ferner kann es
bevorzugt sein, dass neben der ersten und der zweiten Position die Kanalwand auch
in einer dritten, vierten oder weiteren Positionen befestigbar ist, wobei sich die
Tiefe des Towführungskanals in den verschiedenen Positionen der Kanalwand unterscheidet.
[0013] Ferner ist eine Ausgestaltung des Kanalgehäuses bevorzugt, bei der in der ersten
Position der Kanalwand eine erste breite Langseite der Kanalwand dem Towführungskanal
zugewandt ist und in der zweiten Position der Kanalwand eine zweite, der ersten gegenüberliegende,
breite Langseite der Kanalwand dem Towführungskanal zugewandt ist.
[0014] In dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, dass sich die beiden Positionen der Kanalwand
dadurch unterscheiden, ob die erste breite Langseite der Kanalwand oder die zweite,
der ersten gegenüberliegenden, breite Langseite der Kanalwand dem Towführungskanal
zugewandt ist. In der ersten Position weist die erste breite Langseite der Kanalwand
in einer Richtung orthogonal zur Towführungsrichtung bzw. Towführungsebene einen kleineren
Abstand zur Düsenwand auf als die zweite, der ersten gegenüberliegende, breite Langseite
der Kanalwand in der zweiten Position.
[0015] Beim Verstellen der Kanalwand von der ersten zur zweiten Position und zurück erfolgt
somit ein Positionswechsel der Kanalwand derart, dass eine dem Towführungskanal zunächst
abgewandte breite Langseite nach dem Positionswechsel dem Towführungskanal zugewandt
ist und umgekehrt. Vorzugsweise sind die erste und die breite Langseite der Kanalwand
in beiden Positionen im Wesentlichen parallel zur Towführungsrichtung bzw. Towführungsebene
ausgerichtet.
[0016] Ferner ist bevorzugt, dass die Kanalwand, oder zumindest ein Teil davon, um eine
Rotationsachse drehbar, zumindest mittelbar, an der Düsenwand befestigt ist.
[0017] Der Wechsel von der ersten Position der Kanalwand zur zweiten Position der Kanalwand
und zurück kann vorzugsweise dadurch erfolgen, dass die Kanalwand, oder zumindest
ein Teil davon, verschwenkt, verdreht und/oder gewendet wird, vorzugsweise um 180°.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Kanalwand, oder zumindest ein Teil davon,
um eine Rotationsachse drehbar und ferner vorzugsweise zumindest mittelbar an der
Düsenwand befestigt. Auf diese Weise kann die Kanalwand, oder zumindest ein Teil davon,
rotiert werden, insbesondere um einen Positionswechsel durchzuführen. Ein Wechsel
von der ersten in die zweite Position der Kanalwand und zurück erfolgt vorzugsweise
durch eine Drehung der Kanalwand, oder zumindest eines Teils davon, um die Rotationsachse
um 180° in oder entgegen dem Uhrzeigersinn.
[0018] Die Rotationsachse der Kanalwand verläuft vorzugsweise parallel zu den beiden breiten
Langseiten der Kanalwand und ferner vorzugsweise, insbesondere bezogen auf die maximalen
äußeren Abmessungen einer im Wesentlichen platten- oder quaderförmigen Kanalwand,
mittig oder zentral bezogen auf die beiden gegenüber der Längsausdehnung kürzeren
beiden Seiten.
[0019] Besonders bevorzugt ist ferner, dass die erste breite Langseite der Kanalwand in
einer Richtung orthogonal zu einer Towführungsrichtung oder zur Towführungsebene einen
größeren Abstand zu der Rotationsachse der Kanalwand aufweist als die zweite, der
ersten gegenüberliegende, breite Langseite der Kanalwand.
[0020] Bezogen auf die, vorzugsweise parallel zu den beiden breiten Langseiten der Kanalwand
verlaufende und bezogen auf die beiden schmaleren Erstreckungsrichtungen der Kanalwand
mittig angeordneten Rotationsachse ist die erste breite Langseite somit vorzugsweise
weiter von dieser Rotationsachse beabstandet als die zweite breite Langseite. Die
zweite breite Langseite der Kanalwand liegt somit näher an der Rotationsachse als
die erste breite Langseite. Bei einer Drehung der Kanalwand um die Rotationsachse,
vorzugsweise um 180°, bedeutet dies, dass die erste breite Langseite der Kanalwand
in der ersten Position näher an der Düsenwand liegt als die zweite breite Langseite
der Kanalwand in der zweiten Position.
[0021] Ferner ist bevorzugt, dass die Kanalwand derart an der Düsenwand befestigt ist, dass
die Kanalwand von der ersten Position durch eine Drehung um ihre Rotationsachse um
180° in die zweite Position bringbar ist, und umgekehrt. Ein solcher Wechsel der Positionen
bedeutet im Wesentlichen ein Wenden der Kanalwand, durch das die dem Towführungskanal
zugewandte breite Langseite der Kanalwand gewechselt werden kann.
[0022] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Kanalwand ein Kanalelement
und ein Schwenkelement aufweist, wobei das Kanalelement um die Rotationsachse der
Kanalwand drehbar am Schwenkelement befestigt ist und das Schwenkelement um eine,
vorzugsweise orthogonal zur Rotationsachse der Kanalwand verlaufende, Schwenkachse
schwenkbar an der Düsenwand befestigt ist.
[0023] In dieser Ausgestaltung sind die erste und zweite breite Langseite der Kanalwand
vorzugsweise am Kanalelement ausgebildet und können durch eine Drehung des Kanalelements
um eine Rotationsachse gedreht werden, so dass in der ersten Position die erste breite
Langseite des Kanalelements und in der zweiten Position die zweite breite Langseite
des Kanalelements dem Towführungskanal zugewandt ist. Die Rotationsachse des Kanalelements
ist dabei vorzugsweise identisch mit der Rotationsachse der Kanalwand, wobei als Rotationsachse
der Kanalwand in dieser Ausgestaltung die Rotationsachse zu verstehen ist, um die
das Kanalelement gedreht werden kann.
[0024] In dieser Ausgestaltung ist das Kanalelement drehbar an einem Schwenkelement befestigt,
und das Schwenkelement ist wiederum - zumindest mittelbar - an der Düsenwand befestigt.
Das Schwenkelement ist schwenkbar um eine Schwenkachse an der Düsenwand befestigt.
Die Schwenkachse, um die das Schwenkelement verschwenkt werden kann, ist vorzugsweise
orthogonal zur Rotationsachse der Kanalwand bzw. des Kanalelements ausgebildet. Vorzugsweise
verläuft die Schwenkachse in der Towführungsebene oder parallel zu dieser.
[0025] Unter Verschwenkung des Schwenkelements um die Schwenkachse wird hier eine Drehung
des Schwenkelements um die Schwenkachse verstanden. Vorzugsweise ist das Schwenkelement
derart ausgebildet und angeordnet, dass es um bis zu 90°, bis zu 180° oder bis zu
270° um die Schwenkachse verschwenkt werden kann. Das Schwenkelement ist vorzugsweise
an einer der beiden Stirnseiten der Kanalwand angeordnet. Mit Stirnseite ist hier
der Bereich der im Wesentlichen plattenförmigen Kanalwand gemeint, welcher im Wesentlichen
orthogonal zu den beiden breiten Langseiten und im Wesentlichen orthogonal zu den
beiden schmalen Langseiten der Kanalwand ausgebildet ist.
[0026] Das Schwenkelement ist vorzugsweise derart angeordnet, dass - beispielsweise ausgehend
von der ersten Position der Kanalwand - durch Verschwenken des Schwenkelements ausreichend
Raum zwischen dem Kanalelement und der Düsenwand freigegeben wird, so dass das Kanalelement
ohne Berührung der Düsenwand um die Rotationsachse drehen kann, um die zweite breite
Langseite des Kanalelements dem Towführungskanal zuzuwenden. Nach einer solchen erfolgten
Drehung des Kanalelements kann das Schwenkelement vorzugsweise wieder zurückgeschwenkt
werden, so dass sich die Kanalwand dann mit gewendetem Kanalelement und zurückgeschwenktem
Schwenkelement in der zweiten Position befindet, in der die zweite breite Langseite
des Kanalelements dem Towführungskanal zugewandt ist. Die Ausbildung der Kanalwand
mit einem um die Rotationsachse drehbaren Kanalelement und einem um eine Schwenkachse
verschwenkbaren Schwenkelement ermöglicht somit in besonders einfacher Weise den Wechsel
von der ersten in die zweite Position der Kanalwand.
[0027] Ferner ist bevorzugt, dass das Kanalelement und das Schwenkelement in der ersten
und/oder in der zweiten Position der Kanalwand in mindestens einer Richtung miteinander
durch eine Positionsverbindung verbunden sind, vorzugsweise durch einen lösbaren Formschluss
und/oder eine lösbare Stoßverbindung.
[0028] Die Positionsverbindung zwischen dem Kanalelement und dem Schwenkelement bezeichnet
diejenige Verbindung zwischen dem Kanalelement und dem Schwenkelement, die die beiden
Elemente in der ersten und/oder in der zweiten Position der Kanalwand verbindet. Diese
Positionsverbindung ist vorzugsweise eine lösbare Verbindung und kann insbesondere
gelöst werden, um die Kanalwand von der ersten in die zweite Position und zurück zu
bewegen. Insbesondere kann die Positionsverbindung zwischen dem Kanalelement und dem
Schwenkelement gelöst werden, um das Kanalelement gegenüber dem Schwenkelement, vorzugsweise
um 180°, zu verdrehen, um die dem Towführungskanal zugewandte breite Langseite des
Kanalelements zu wechseln. Die Positionsverbindung dient in der ersten und/oder in
der zweiten Position der Kanalwand vorzugsweise dazu, das Kanalelement sicher am Schwenkelement
zu positionieren, so dass beim Betrieb der Ausbreiterdüse die Tiefe des Towführungskanals
in der jeweiligen Position der Kanalwand beibehalten wird und nicht beispielsweise
durch aus dem Gaszufuhrkanal austretende Druckluft verändert wird.
[0029] Die Positionsverbindung kann als lösbarer Formschluss und/oder lösbare Stoßverbindung
ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Positionsverbindung einen oder mehrere Vorsprünge
am Schwenkelement sowie einen oder mehrere entsprechende Vertiefungen oder Ausnehmungen
am Kanalelement umfassen. Alternativ oder zusätzlich können auch ein oder mehrere
Vorsprünge am Kanalelement vorgesehen sein, die entsprechend in eine oder mehrere
Ausnehmungen bzw. Vertiefungen am Schwenkelement eingreifen.
[0030] Besonders bevorzugt ist ferner, dass die Positionsverbindung zwischen dem Kanalelement
und dem Schwenkelement in der ersten und/oder in der zweiten Position mit einer Vorspannung,
vorzugsweise in Richtung der Rotationsachse der Kanalwand, beaufschlagt ist.
[0031] Die Beaufschlagung der Positionsverbindung mit einer Vorspannung in der ersten und/oder
in der zweiten Position hat den Vorteil, dass die Positionsverbindung nicht versehentlich
bzw. unbeabsichtigt, sondern nur unter Überwindung der Vorspannung gelöst werden kann.
[0032] Dabei ist ferner bevorzugt, dass die Positionsverbindung zwischen dem Kanalelement
und dem Schwenkelement durch eine, vorzugsweise im Wesentlichen geradlinige, Bewegung
des Kanalelements in Richtung der Rotationsachse der Kanalwand, vorzugsweise unter
Überwindung der Vorspannung, lösbar ist.
[0033] Die Positionsverbindung zwischen dem Kanalelement und dem Schwenkelement ist vorzugsweise
durch eine, vorzugsweise im Wesentlichen geradlinige, Entfernung des Kanalelements
vom Schwenkelement, insbesondere in Richtung der Rotationsachse der Kanalwand, lösbar.
Dabei wird vorzugsweise die Vorspannung, mit der die Positionsverbindung beaufschlagt
ist, überwunden. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Positionsverbindung durch
Ziehen des Kanalelements weg vom Schwenkelement gelöst werden kann. Beispielsweise
kann das Kanalgehäuse derart ausgebildet sein, dass das Kanalelement in der ersten
Position von einem Benutzer ergriffen werden kann und mit noch nicht gelöster Positionsverbindung
zusammen mit dem Schwenkelement um die Schwenkachse verschwenkt werden kann. Anschließend
kann das Kanalelement vorzugsweise vom Benutzer vom Schwenkelement weggezogen werden,
so dass die Positionsverbindung zwischen dem Kanalelement und dem Schwenkelement gelöst
wird, und das Kanalelement dann vom Benutzer um die Rotationsachse um 180° verdreht
werden und - vorzugsweise durch die Vorspannung - wieder durch die Positionsverbindung
mit dem Schwenkelement verbunden und zusammen mit dem Schwenkelement wieder zurückgeschwenkt
werden kann.
[0034] Auch bei gelöster Positionsverbindung kann vorzugsweise eine weitere, dauerhafte
Verbindung zwischen Kanalelement und Schwenkelement vorgesehen sein.
[0035] Eine weitere bevorzugte Fortbildung des Kanalgehäuses ist gekennzeichnet durch ein
Führungselement, welches vorzugsweise am Kanalelement befestigt ist und ausgebildet
ist, das Kanalelement bei einer, vorzugsweise geradlinigen, Bewegung relativ zum Schwenkelement,
vorzugsweise in Richtung der Rotationsachse der Kanalwand, zu führen.
[0036] Ein solches Führungselement kann beispielsweise eine dauerhafte Verbindung zwischen
Kanalelement und Schwenkelement herstellen. Insbesondere dient das Führungselement
dazu, eine Relativbewegung zwischen Kanalelement und Schwenkelement zu führen, das
heißt in mindestens einer Bewegungsrichtung zu beschränken. Das Führungselement kann
beispielsweise stabförmig ausgebildet sein und in einer entsprechenden Vertiefung
bzw. in einem entsprechenden Sackloch geführt sein. Das Führungselement kann beispielsweise
am Kanalelement oder am Schwenkelement ausgebildet sein oder sowohl das Kanalelement
als auch das Schwenkelement können Führungselemente vorsehen, wobei das zu einem Führungselement
gehörende Sackloch bzw. eine entsprechende Vertiefung dann vorzugsweise am jeweils
anderen Element ausgebildet ist.
[0037] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung ergibt sich dadurch, dass das Führungselement,
vorzugsweise längsverschieblich, durch das Schwenkelement hindurch geführt ist, wobei
vorzugsweise die Vorspannung durch Anordnung einer Feder zwischen einem aus dem Schwenkelement
herausragenden Ende des Führungselements und dem Schwenkelement realisiert ist.
[0038] In dieser Anordnung ist das Führungselement vorzugsweise stabförmig ausgebildet und
am Kanalelement angeordnet und ebenfalls vorzugsweise längsverschieblich durch das
Schwenkelement hindurch geführt. Das aus dem Schwenkelement herausragende Ende des
Führungselements ist ferner vorzugsweise mit einer Feder gegen das Schwenkelement
vorgespannt, so dass die Positionsverbindung zwischen dem Kanalelement und dem Schwenkelement
nur gegen die Vorspannung gelöst werden kann.
[0039] In einer weiteren Ausgestaltung ist bevorzugt, dass das Kanalelement gegenüberliegende
Kanalelementenden aufweist, welche den Towführungskanal seitlich begrenzen, wobei
vorzugsweise die Kanalelementenden gegenüber der ersten und zweiten breiten Langseite
vorspringen und ferner vorzugsweise die Kanalelementenden in der ersten und/oder in
der zweiten Position der Kanalwand die Düsenwand berühren.
[0040] Eine seitliche Begrenzung des Towführungskanals orthogonal zur Towführungsrichtung
und in Towführungsebene erfolgt vorzugsweise durch Kanalelementenden des Kanalelements.
Die beiden Kanalelementenden weisen jeweils zwei gegenüberliegende Außenflächen auf,
die vorzugsweise parallel zu der ersten und zweiten breiten Langseite des Kanalelements
ausgerichtet sind. Die beiden gegenüberliegenden Außenflächen eines Kanalelementendes
weisen vorzugsweise in einer Richtung orthogonal zu der Towführungsrichtung oder Towführungsebene
den gleichen Abstand zu der Rotationsachse der Kanalwand auf, das heißt die beiden
Außenflächen eines Kanalelementendes springen unterschiedlich weit von der ersten
bzw. zweiten breiten Langseite vor. Vorteilhaft ist an dieser Ausgestaltung, dass
auf diese Weise die Außenflächen der Kanalelementenden sowohl in der ersten als auch
in der zweiten Position der Kanalwand die Düsenwand berühren und auf diese Weise den
Towführungskanal seitlich begrenzen können. Das Maß, um das die Außenflächen des Kanalelementendes
gegenüber der ersten bzw. zweiten breiten Langseite des Kanalelements vorspringen,
entspricht dabei vorzugsweise den unterschiedlichen Tiefen des Towführungskanals in
der ersten und zweiten Position der Kanalwand.
[0041] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Kanalwand mindestens
eine Markierung zur Kennzeichnung der ersten Position und/oder der ersten breiten
Langseite und/oder der zweiten Position und/oder der zweiten breiten Langseite aufweist.
[0042] Eine solche Kennzeichnung hat den Vorteil, dass ein Benutzer schnell erkennen kann,
ob sich die Kanalwand in der ersten oder in der zweiten Position befindet bzw. welche
der breiten Langseiten dem Towführungskanal zugewandt ist. Da sich die Tiefe des Towführungskanals
in beiden Positionen nur um einen mit dem Auge schwer erkennbaren Betrag unterscheiden
kann, reduziert eine solche Markierung eine versehentliche falsche Einstellung der
Tiefe des Towführungskanals.
[0043] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zum Ausbreiten von für die Herstellung von Zigarettenfiltern verwendetem
Tow, umfassend die Schritte: Führen von Tow in einem Towführungskanal von einer Toweintrittsöffnung
zu einer gegenüberliegenden Towaustrittsöffnung, wobei der Towführungskanal in einem
Kanalgehäuse zwischen einer im wesentlichen plattenförmigen Düsenwand und einer im
wesentlichen plattenförmigen Kanalwand ausgebildet ist; und Zuführen von Gas in den
Towführungskanal durch einen Gaszufuhrkanal der Düsenwand; gekennzeichnet durch den
Schritt: Verändern einer Tiefe des Towführungskanals zwischen der Kanalwand und der
Düsenwand.
[0044] Das erfindungsgemäße Verfahren und seine möglichen Fortbildungen weisen Merkmale
bzw. Verfahrensschritte auf, die sie insbesondere dafür geeignet machen, für ein erfindungsgemäßes
Kanalgehäuse und seine Fortbildungen verwendet zu werden.
[0045] Zu den Vorteilen, Ausführungsvarianten und Ausführungsdetails des Verfahrens und
seiner Fortbildungen wird auf die vorangegangene Beschreibung zu den entsprechenden
Vorrichtungsmerkmalen verwiesen.
[0046] Eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kanalgehäuses wird beispielhaft
anhand der beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1A:
- eine Draufsicht auf eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kanalgehäuses
mit einer Kanalwand in einer ersten Position;
- Figur 1B:
- die Schnittansicht A-A des Kanalgehäuses gemäß Figur 1a;
- Figur 1C:
- die Schnittansicht B-B des Kanalgehäuses gemäß Figur 1a;
- Figur 1D:
- die Schnittansicht C-C des Kanalgehäuses gemäß Figur 1a;
- Figur 2:
- eine Seitenansicht des Kanalgehäuses gemäß Figur 1a;
- Figur 3:
- eine dreidimensionale Ansicht des Kanalgehäuses gemäß Figur 1a beim Wechsel von der
ersten in die zweite Position der Kanalwand; und
- Figur 4:
- eine weitere dreidimensionale Ansicht des Kanalgehäuses gemäß Figur 1a beim Wechsel
von der ersten in die zweite Position der Kanalwand.
[0047] In den Figuren 1 bis 4 ist ein Kanalgehäuse 1 für eine Ausbreiterdüse zum Ausbreiten
von für die Herstellung von Zigarettenfiltern verwendetem Tow dargestellt. In den
Figuren 1a, b, c, d und 2 ist das Kanalgehäuse 1 in der ersten Position dargestellt,
in der die Tiefe des Towführungskanals 300 kleiner ist als in einer zweiten Position.
In den Figuren 3 und 4 ist das Kanalgehäuse 1 beim Wechsel von der ersten in die zweite
Position dargestellt.
[0048] Das Kanalgehäuse 1 umfasst eine im Wesentlichen plattenförmige Düsenwand 100 und
eine im Wesentlichen plattenförmige Kanalwand 200, zwischen denen ein Towführungskanal
300 gebildet ist. Die Düsenwand 100 und die Kanalwand 200 sind parallel zueinander
angeordnet und voneinander beabstandet, so dass zwischen der Düsenwand 100 und der
Kanalwand 200 der Towführungskanal 300 gebildet ist. Auszubreitendes Tow (nicht dargestellt)
wird durch die Toweintrittsöffnung 310 in Towführungsrichtung A eingeführt und tritt
an der gegenüberliegenden Towaustrittsöffnung 320 aus dem Towführungskanal 300 wieder
aus.
[0049] Die Düsenwand 100 weist einen Düsenwandabschnitt 120 auf, der der Kanalwand 200 gegenüberliegt
und einen Gaszufuhrkanal 121 aufweist. Ferner weist die Düsenwand 100 in Towführungsrichtung
A vor und hinter dem Düsenwandabschnitt 120 einen Befestigungsabschnitt 110 auf, der
der Befestigung der Düsenwand 100 und vorzugsweise des gesamten Kanalgehäuses 1 an
einer Ausbreiterdüse bzw. weiteren Elementen einer solchen Ausbreiterdüse dient.
[0050] Die Düsenwand 100 weist ferner einen Gaszufuhrkanal 121 auf. Durch den Gaszufuhrkanal
121 wird ein Gas, vorzugsweise unter Druck und insbesondere Druckluft, in einer Gaszufuhrrichtung
B orthogonal zur Towführungsrichtung A und orthogonal zur Towführungsebene in den
Towführungskanal 300 zugeführt. Der Gaszufuhrkanal 121 erstreckt sich im Wesentlichen
über die gesamte Breite des Towführungskanals 300 und hat etwa die Form eines mit
der Spitze zur Towaustrittsöffnung 320 weisenden "V". Eine solche Form des Gaszufuhrkanals
121 hat sich als besonders vorteilhaft für die Towausbreitung erwiesen. Das hier dargestellte
Kanalgehäuse 1 ist jedoch in seinen weiteren Elementen unabhängig von der konkreten
Form des Gaszufuhrkanals 121, das heißt auch jede andere geeignete Ausbildung des
Gaszufuhrkanals 121 ist mit den übrigen Merkmalen des Kanalgehäuses kombinierbar.
[0051] Die Tiefe des Towführungskanals 300 zwischen der Kanalwand 200 und der Düsenwand
100 ist veränderbar, indem die Kanalwand 200 in einer ersten, in den Figuren 1 bis
2 dargestellten Position befestigbar ist und durch Drehen bzw. Wenden der Kanalwand
200 bzw. des Kanalelements 220, wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt, in einer zweiten
Position befestigbar ist.
[0052] Das Kanalgehäuse 1 ist vorzugsweise symmetrisch oder im Wesentlichen symmetrisch
zu einer Symmetrieachse Z ausgebildet.
[0053] Die Kanalwand 200 ist um eine Rotationsachse X drehbar an der Düsenwand 100 befestigt,
so dass die Kanalwand von der ersten Position durch eine Drehung um ihre Rotationsachse
X um 180° in die zweite Position bringbar ist, und umgekehrt. Dazu weist die Kanalwand
200 ein Kanalelement 220 und ein Schwenkelement 230 auf. Das Kanalelement 220 ist
um die Rotationsachse X der Kanalwand, die mit der Rotationsachse X des Kanalelements
220 identisch ist, drehbar am Schwenkelement 230 befestigt. Das Schwenkelement 230
ist um die Schwenkachse Y schwenkbar an der Düsenwand 100 befestigt. Die Schwenkachse
Y verläuft orthogonal zur Rotationsachse X und parallel zur Towführungsrichtung A
und zur Towführungsebene. Das Schwenkelement 230 ist über Befestigungselemente 250
und einen Befestigungsrahmen an der Düsenplatte 100 befestigt.
[0054] Das Kanalelement 220 weist eine erste breite Langseite 221a auf, die in der ersten
Position dem Towführungskanal 300 zugewandt ist. Das Kanalelement 220 weist ferner
eine zweite, der ersten gegenüberliegende, breite Langseite 221b auf, die in der ersten
Position, wie in den Figuren 1 bis 2 gezeigt, dem Towführungskanal 300 abgewandt ist.
Die erste breite Langseite 221a weist in einer Richtung orthogonal zur Towführungsrichtung
A einen größeren Abstand A1 zu der Rotationsachse X auf als die zweite, der ersten
gegenüberliegende, breite Langseite 221 b, die in einer Richtung orthogonal zur Towführungsrichtung
A einen kleineren Abstand A2 zur Rotationsachse X der Kanalwand 200 bzw. des Kanalelements
220 aufweist.
[0055] Das Kanalelement 220 weist ferner zwei gegenüberliegende Kanalelementenden 222, 223
auf, die den Towführungskanal 300 seitlich, das heißt orthogonal zur Towführungsrichtung
A und in Towführungsebene, begrenzen. Die beiden Außenflächen der jeweiligen Kanalelementenden
222, 223 springen gegenüber der ersten und zweiten breiten Langseite 221a, b vor,
wie insbesondere in Fig. 1d zu erkennen ist. Die gegenüber der ersten breiten Langseite
221a vorspringenden Außenflächen der Kanalelementenden 222, 223 berühren in der ersten
Position die Düsenwand 100, wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt. Die gegenüber
der zweiten breiten Langseite 221b vorspringenden Außenflächen der Kanalelementenden
222, 223 berühren in der zweiten, nicht dargestellten Position der Kanalwand 200 die
Düsenwand 100. Wie ebenfalls insbesondere in Fig. 1d zu erkennen ist, weisen die beiden
gegenüberliegenden Außenflächen des Kanalelementendes 222 (ebenso wie die beiden in
Fig. 1d nicht dargestellten gegenüberliegenden Außenflächen des Kanalelementendes
223) in einer Richtung orthogonal zur Towführungsrichtung A den gleichen Abstand Ax
von der Rotationsachse X des Kanalelements 220 auf. Das Maß, um das die äußeren Flächen
der Kanalelementenden 222, 223 gegenüber der ersten bzw. zweiten breiten Langseite
221a,b vorspringen, das heißt die Differenz des Maßes Ax zu A1 bzw. A2, entspricht
somit der Tiefe des Towführungskanals 300 in der ersten bzw. zweiten Position der
Kanalwand 200. Durch Wenden des Kanalelements 220 kann somit die Tiefe des Towführungskanals
300 in einfacher Weise verändert werden.
[0056] Das Kanalelement 220 und das Schwenkelement 230 sind in der ersten Position (in den
Fig. 1-2 dargestellt) und in der zweiten Position (nicht dargestellt) durch eine Positionsverbindung
verbunden, die vorzugsweise als lösbarer Formschluss bzw. lösbare Stoßverbindung ausgebildet
ist. Dazu weist das Schwenkelement 230 an seiner dem Kanalelementende 222 zugewandten
Seite einen halbzylinderförmigen Vorsprung 231 auf, der in eine entsprechende halbzylinderförmige
Ausnehmung 224 an der dem Schwenkelement 230 zugewandten Seite des Kanalelementendes
222 eingreift. Diese Positionsverbindung kann durch eine im Wesentlichen geradlinige
Bewegung des Kanalelements 220 in Richtung der Rotationsachse X gelöst werden. Zum
einfachen Greifen des Kanalelements 220 ist am dem dem Schwenkelement 230 gegenüberliegenden
Kanalelementende 223 ein Griffabschnitt 225 ausgebildet, der von einem Benutzer ergriffen
werden kann, um das Kanalelement beispielsweise entlang der Rotationsachse X vom Schwenkelement
230 wegzuziehen, um die Positionsverbindung zu lösen.
[0057] Ferner ist ein Führungselement 240 vorgesehen, welches am Kanalelement 220 angeordnet
und ausgebildet ist, das Kanalelement 220 bei der geradlinigen Bewegung relativ zum
Schwenkelement 230 zu führen. Dazu ist das Führungselement 240 durch das Schwenkelement
230 hindurch geführt, und das aus dem Schwenkelement 230 herausragende Ende des Führungselements
240 ist durch Anordnung einer Feder 241 zwischen dem aus dem Schwenkelement 230 herausragenden
Ende des Führungselements 240 und dem Schwenkelement 230 vorgespannt.
[0058] Ein bevorzugtes Verfahren zum Ausbreiten von für die Herstellung von Zigarettenfiltern
verwendetem Tow, bei dem die Tiefe des Towführungskanals 300 zwischen der Kanalwand
200 und der Düsenwand 100 verändert wird, wird im Folgenden beispielhaft anhand der
Figuren 3 und 4 beschrieben. Ausgehend von der in den Figuren 1 und 2 gezeigten ersten
Position der Kanalwand 200, in der der Towführungskanal 300 eine geringere Tiefe aufweist,
kann durch Wenden des Kanalelements 220 die zweite breite Langseite 221b dem Towführungskanal
zugewandt werden, so dass der Towführungskanal 300 dann eine größere Tiefe als in
der in den Figuren 1 und 2 dargestellten ersten Position aufweist. Hierzu kann von
einem Benutzer der Griffabschnitt 225 an dem dem Schwenkelement 230 gegenüberliegenden
Kanalelementende 223 ergriffen werden und damit das Kanalelement 220 in Richtung der
Rotationsachse X vom Schwenkelement 230 weggezogen werden, so dass der Formschluss
bzw. die Stoßverbindung zwischen dem Vorsprung 231 des Schwenkelements 230 und der
Vertiefung 224 am Kanalelementende 222 des Kanalelements 220 gegen die Vorspannung
der Feder 241 gelöst wird. Gleichzeitig, vorher oder später, kann, vorzugsweise ebenfalls
über eine Handhabung über den Griffabschnitt 225, das Schwenkelement 230 (sowie vorzugsweise
in gleichem Maße das Kanalelement 220) um die Schwenkachse Y verschwenkt werden, um
den Abstand zwischen dem Kanalelement 220 und der Düsenwand 100 zu vergrößern. Wenn
der Abstand zwischen dem Kanalelement 220 und der Düsenwand 100 groß genug ist, kann,
vorzugsweise ebenfalls durch Handhabung des Griffabschnitts 225, das Kanalelement
220 um die Rotationsachse X um 180° verdreht werden, so dass das Kanalelement 220
gewendet wird und die zweite breite Langseite 221b dem Towführungskanal bzw. dem Düsenwandabschnitt
120 der Düsenwand 100 zugewandt werden kann. Sobald die Drehung des Kanalelements
220 um die Rotationsachse X um 180° vollzogen ist, kann die Positionsverbindung zwischen
dem Vorsprung 231 des Schwenkelements 230 und der Vertiefung 224 des Kanalelementendes
222 des Kanalelements 220 wieder durch eine im Wesentlichen geradlinige Relativbewegung
des Kanalelements 220 auf das Schwenkelement 230 in Richtung der Rotationsachse X
zu geschlossen werden. Gleichzeitig, vor- oder nachher, kann dann auch das Schwenkelement
230, vorzugsweise mit dem Kanalelement 220, um die Schwenkachse Y wieder zur Düsenwand
100 hin zurückgeschwenkt werden in die zweite Position, bei der der Towführungskanal
300 zwischen der zweiten breiten Langseite 221b des Kanalelements 220 und dem Düsenwandabschnitt
120 der Düsenwand 100 ausgebildet ist.
[0059] Markierungen 226a,b an den äußeren Flächen des Kanalelementendes 223 zeigen einem
Benutzer an, welche der breiten Langseiten 221a,b gerade dem Towführungskanal zugewandt
ist, so dass Fehleinstellungen der Tiefe des Towführungskanals vermieden werden können.
[0060] Das dargestellte Kanalgehäuse 1 und das zugehörige Verfahren erlauben es, auf einfache
und sichere Art und Weise einen schnellen Wechsel zwischen zumindest zwei unterschiedlichen
Tiefen des Towführungskanals 300 herbeizuführen, ohne dass ein Austausch von Teilen,
des gesamten Kanalgehäuses oder gar der gesamten Ausbreiterdüse erforderlich ist.
Durch den schnellen und einfachen, wenig fehleranfälligen bzw. fehlerempfänglichen
Wechsel der Tiefe des Towführungskanals können somit die für die Umrüstung erforderliche
Zeit sowie die damit verbundenen Kosten deutlich reduziert werden.
1. Kanalgehäuse (1) für eine Ausbreiterdüse zum Ausbreiten von für die Herstellung von
Zigarettenfiltern verwendetem Tow, mit einer im wesentlichen plattenförmigen Düsenwand
(100) und einer im wesentlichen plattenförmigen Kanalwand (200), wobei zwischen der
Kanalwand und der Düsenwand (100) ein Towführungskanal (300) mit einer Toweintrittsöffnung
(310) und einer gegenüberliegenden Towaustrittsöffnung (320) ausgebildet ist, und
wobei ferner die Düsenwand (100) einen Gaszufuhrkanal (121) aufweist, durch den Gas
in den Towführungskanal (300) zuführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Tiefe des Towführungskanals (300) zwischen der Kanalwand (200) und der Düsenwand
(100) veränderbar ist.
2. Kanalgehäuse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalwand (200) in einer ersten und in einer zweiten Position befestigbar ist,
wobei die Tiefe des Towführungskanals (300) in der ersten Position der Kanalwand (200)
kleiner ist als in der zweiten Position der Kanalwand (200).
3. Kanalgehäuse (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Position der Kanalwand (200) eine erste breite Langseite (221a) der
Kanalwand (200) dem Towführungskanal (300) zugewandt ist und in der zweiten Position
der Kanalwand (200) eine zweite, der ersten gegenüberliegende, breite Langseite (221
b) der Kanalwand (200) dem Towführungskanal (300) zugewandt ist.
4. Kanalgehäuse (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalwand (200) um eine Rotationsachse (X) drehbar zumindest mittelbar an der
Düsenwand (100) befestigt ist.
5. Kanalgehäuse (1) nach den vorhergehenden Ansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste breite Langseite (221a) der Kanalwand (200) in einer Richtung orthogonal
zu einer Towführungsrichtung (A) einen größeren Abstand (A1) zu der Rotationsachse
(X) der Kanalwand (200) aufweist als die zweite, der ersten gegenüberliegende, breite
Langseite (221 b) der Kanalwand (200).
6. Kanalgehäuse (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 2-5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalwand (200) derart an der Düsenwand (100) befestigt ist, dass die Kanalwand
(200) von der ersten Position durch eine Drehung um ihre Rotationsachse (X) um 180°
in die zweite Position bringbar ist, und umgekehrt.
7. Kanalgehäuse (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalwand (200) ein Kanalelement (220) und ein Schwenkelement (230) aufweist,
wobei das Kanalelement (220) um die Rotationsachse (X) der Kanalwand (200) drehbar
am Schwenkelement (230) befestigt ist und das Schwenkelement (230) um eine, vorzugsweise
orthogonal zur Rotationsachse (X) der Kanalwand (200) verlaufende, Schwenkachse (Y)
schwenkbar an der Düsenwand (100) befestigt ist.
8. Kanalgehäuse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalelement (220) und das Schwenkelement (230) in der ersten und/oder in der
zweiten Position der Kanalwand in mindestens einer Richtung miteinander durch eine
Positionsverbindung verbunden sind, vorzugsweise durch einen lösbaren Formschluss
und/oder eine lösbare Stoßverbindung.
9. Kanalgehäuse (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 7-8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsverbindung zwischen dem Kanalelement (220) und dem Schwenkelement (230)
in der ersten und/oder in der zweiten Position mit einer Vorspannung, vorzugsweise
in Richtung der Rotationsachse (X) der Kanalwand (200), beaufschlagt ist.
10. Kanalgehäuse (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 8-9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsverbindung zwischen dem Kanalelement (220) und dem Schwenkelement (230)
durch eine, vorzugsweise im wesentlichen geradlinige, Bewegung des Kanalelements (220)
in Richtung der Rotationsachse (X) der Kanalwand (200), vorzugsweise unter Überwindung
der Vorspannung, lösbar ist.
11. Kanalgehäuse (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 7-10, gekennzeichnet durch ein Führungselement (240), welches vorzugsweise am Kanalelement befestigt ist und
ausgebildet ist, das Kanalelement (220) bei einer, vorzugsweise geradlinigen, Bewegung
relativ zum Schwenkelement (230), vorzugsweise in Richtung der Rotationsachse (X)
der Kanalwand (200), zu führen.
12. Kanalgehäuse (1) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (240), vorzugsweise längsverschieblich, durch das Schwenkelement
(230) geführt ist, wobei vorzugsweise die Vorspannung durch Anordnung einer Feder
zwischen einem aus dem Schwenkelement (230) herausragenden Ende des Führungselements
(240) und dem Schwenkelement (230) realisiert ist.
13. Kanalgehäuse (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 7-12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kanalelement (220) gegenüberliegende Kanalelementenden (222, 223) aufweist, welche
den Towführungskanal (300) seitlich begrenzen, wobei vorzugsweise die Kanalelementenden
(222, 223) gegenüber der ersten und zweiten breiten Langseite (221 a,b) vorspringen
und ferner vorzugsweise die Kanalelementenden (222, 223) in der ersten und/oder in
der zweiten Position der Kanalwand (200) die Düsenwand (100) berühren.
14. Kanalgehäuse (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 3-13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalwand (200) mindestens eine Markierung (226a,b) zur Kennzeichnung der ersten
Position und/oder der ersten breiten Langseite (221a) und/oder der zweiten Position
und/oder der zweiten breiten Langseite (221 b) aufweist.
15. Verfahren zum Ausbreiten von für die Herstellung von Zigarettenfiltern verwendetem
Tow,
umfassend die Schritte:
- Führen von Tow in einem Towführungskanal (300) von einer Toweintrittsöffnung (310)
zu einer gegenüberliegenden Towaustrittsöffnung (320), wobei der Towführungskanal
(300) in einem Kanalgehäuse (1) zwischen einer im wesentlichen plattenförmigen Düsenwand
(100) und einer im wesentlichen plattenförmigen Kanalwand (200) ausgebildet ist,
- Zuführen von Gas in den Towführungskanal (300) durch einen Gaszufuhrkanal (121)
der Düsenwand (100),
gekennzeichnet durch den Schritt:
- Verändern einer Tiefe des Towführungskanals (300) zwischen der Kanalwand (200) und
der Düsenwand (100).