[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Ösen in einem planen-
oder tuchartigen Gegenstand mit Mittel zum Drücken eines Wulstes der Öse in Richtung
des Ösenmittelpunktes oder in Gegenrichtung, die als Krallenkopf ausgebildet sind
und wobei als Gegenstück zu diesem ein Amboß, auf den die Öse aufbringbar ist, vorgesehen
ist.
[0002] Aus der
WO 99/26506 A1 des Anmelders ist eine Vorrichtung zum Entfernen von Ösen, insbesondere aus Textil-
oder Kunststoffbahnen, bekannt. Mit dieser Vorrichtung können auch Ösen in eine entsprechende
Textil- oder Kunststoffbahn eingebracht werden. Sie weist Mittel zum Drücken eines
Wulstes der Öse in Richtung des Ösenmittelpunktes (oder in Gegenrichtung) auf, die
als Krallenkopf ausgebildet sind und als Gegenstück zu diesem einen Amboß, auf den
die Öse aufbringbar ist, aufweist. Mit diesen Mitteln können Ösen entfernt oder in
eine Textil- oder Kunststoffbahn eingebracht werden.
[0003] Allerdings hat sich herausgestellt, daß das Festhalten der Textil- oder Kunststoffbahn
während des Entfernens der Ösen schwierig ist, was einerseits zu einem ungenauen Arbeiten
führen kann und andererseits den Bearbeitungstakt deutlich verlangsamt. Um eine Vorrichtung
zu schaffen, mit der planen- oder tuchartige Gegenstände während ihrer Bearbeitung
gehalten werden können, wurden daher in der
WO 2003/017797 A2 des Anmelders Mittel zum lösbaren Andrücken zumindest eines Teiles des zu bearbeitenden
Gegenstandes gegen einen mit der Halterung verbindbaren Bearbeitungskopf vorgesehen
sind, wobei diese Mittel über einen Betätigungshebel aus der Klemmstellung bringbar
sind und die Halterung einen ersten Haltegriff für eine Hand des Betätigungspersonals,
einen zweiten Haltegriff für die andere Hand des Betätigungspersonals sowie vorzugsweise
in dessen Reichweite den Betätigungshebel aufweist.
[0004] Hierbei ist vorgesehen, daß die Mittel zum lösbaren Andrücken als in Richtung auf
den Bearbeitungskopf vorgespannter Federhalter ausgebildet sind. Dieser Federhalter
drückt im Normalzustand den flächigen Gegenstand gegen den Bearbeitungskopf und legt
ihn während des Bearbeitungsvorganges fest. Anschließend wird der Federhalter über
den Betätigungshebel aus der Klemmstellung gebracht und der flächige Gegenstand kann
weiterbewegt werden (bis zur nächsten Öse) oder durch einen anderen flächigen Gegenstand
ersetzt werden.
[0005] Diese Vorrichtung ist für Ösen einer Größe (beispielsweise von 40 mm Durchmesser)
geeignet; sollen jedoch Ösen unterschiedlicher Größen, insbesondere Ösen mit geringeren
Durchmessern, beispielsweise von 36 mm, 25 mm, 20 mm und 16 mm Durchmesser entfernt
werden, so ist dies mit der bekannten Vorrichtung nicht mit einer zufriedenstellenden
Öffnung der Ösen möglich.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Bearbeiten von
Ösen in einem planen- oder tuchartigen Gegenstand gemäß dem Oberbegriff zu schaffen,
die es ermöglicht, Ösen verschiedener Durchmesser sicher zu öffnen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Amboß eine Öffnung aufweist,
deren freier Querschnitt im Wesentlichen dem Durchmesser der größten zu entfernenden
Ösen entspricht und daß Mittel zum Reduzieren des freien Querschnitts der Öffnung
vorgesehen sind.
[0008] Auf diese Weise kann der Querschnitt der freien Öffnung dem jeweiligen Ösendurchmesser
angepaßt werden.
[0009] Eine Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß der Amboß im Wesentlichen u-förmig
ausgebildet ist.
[0010] In diesem Fall ist der freie Querschnitt des Ambosses der Abstand zwischen den Schenkeln
des U.
[0011] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß die Mittel zum Reduzieren des freien
Querschnitts der Öffnung ebenfalls im wesentlichen u-förmig ausgebildet sind und mit
dem Amboß verbindbar sind.
[0012] Die Verbindung zwischen den Mitteln zum Reduzieren des freien Querschnitts der Öffnung
kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß auf den Amboß die u-förmigen Mittel zum
Reduzieren des freien Querschnitts aufgesteckt werden.
[0013] Eine andere Ausbildung besteht darin, daß der Amboß im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet
ist.
[0014] In diesem Fall ist der freie Querschnitt der Durchmesser des Ambosses.
[0015] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß die Mittel zum Reduzieren des freien
Querschnitts der Öffnung ebenfalls im wesentlichen zylindrisch ausgebildet sind und
mit dem Amboß verbindbar sind.
[0016] In diesem Fall kann die Verbindung zwischen den Mitteln zum Reduzieren des freien
Querschnitts der Öffnung und dem Amboß beispielsweise als Bajonettverschluß ausgebildet
sein.
[0017] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß der Amboß in der Achse der Vorrichtung verschiebbar
ausgebildet ist.
[0018] Statt wie bei dem Gegenstand der
WO 99/26506 A1 der Amboß feststehend auszugestalten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Amboß
verschiebbar auszugestalten.
[0019] Es ist vorteilhaft, daß die Vorrichtung zwei Haltegriffe aufweist.
[0020] Durch die beidhändige Betätigung kann das Gewicht der Vorrichtung leichter über einen
längeren Zeitraum aufgenommen werden und zudem die Halterungsvorrichtung über den
im Bereich des einen Haltegriffs angeordneten Betätigungshebel für den Amboß dieser
verschoben werden. Durch die beiden Haltegriffe ist sichergestellt, daß das Bedienpersonal
beide Hände an der Vorrichtung hat und somit die Gefahr von Handverletzungen praktisch
ausgeschlossen ist.
[0021] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen beschrieben.
[0022] Es zeigen
- Fig. 1a bis 1d
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung (ohne das Gehäuse mit dem Krallenkopf) mit dem Amboß
in hinterer Stellung in Seitenansicht, Draufsicht sowie in zwei perspektivischen Ansichten,
- Fig. 2a bis 2d
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung (ohne das Gehäuse mit dem Krallenkopf) mit dem Amboß
in vorderer Stellung in Seitenansicht, Draufsicht sowie in zwei perspektivischen Ansichten.
[0023] Wie aus den Fig. 1a bis 1d und 2a bis 2d hervorgeht, besteht die erfindungsgemäße
Vorrichtung aus einem Körper 1, der an seiner Unterseite einen ersten Haltegriff 2
für eine Hand des Betätigungspersonals und einen zweiten Haltegriff 3 für die andere
Hand des Betätigungspersonals aufweist.
[0024] Weiterhin weist der Körper 1 einen durch eine Feder 5 vorgespannten Betätigungshebel
4 auf, der in Reichweite des zweiten Haltegriffes 3 angeordnet ist und über den der
Amboß 6 aus der hinteren Stellung (Fig. 1a bis 1d), in der der Amboß 6 von dem (nicht
dargestellten) Krallenkopf abgewandt ist, in eine vordere Stellung (Fig. 2a bis 2d)
verschoben werden kann, in der der Amboß 6 dem Krallenkopf zugewandt ist. In der hinteren
Stellung ist der Abstand zwischen dem Amboß 6 und dem Krallenkopf ausreichend groß,
um die zu bearbeitende Textil- oder Kunststoffbahn in die gewünschte Position zu bringen,
in der eine Öse entfernt oder eingebracht werden soll. In der vorderen Stellung, in
der die Textil- oder Kunststoffplane sich in Klemmstellung befindet, wird dann die
Öse entfernt bzw. in die Textil- oder Kunststoffbahn eingebracht.
[0025] Wie aus den Fig. 1a bis 2d ersichtlich, weist der Amboß 6 eine Öffnung 7 auf, deren
freier Querschnitt im Wesentlichen dem Durchmesser der größten zu entfernenden Ösen
entspricht und wobei Mittel zum Reduzieren des freien Querschnitts der Öffnung 7 vorgesehen
sind. Im dargestellten Beispiel ist der Amboß 6 im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet;
es ist jedoch auch möglich, daß der Amboß 6 im Wesentlichen u-förmig ausgebildet ist.
Die Ösen werden während des Entfernens bzw. während des Einbringens im Amboß 6 gehalten.
[0026] Über die Mittel zum Reduzieren des freien Querschnitts der Öffnung 7 des Ambosses
6 kann der Querschnitt der freien Öffnung 7 dem jeweiligen Ösendurchmesser angepaßt
werden. Auf den dargestellten Amboß 6, der ein Bajonettgewinde 8 trägt, können entsprechende,
ebenfalls im Wesentlichen zylindrisch ausgebildete Reduzierambosse aufgebracht werden,
die das Entfernen bzw. Aufbringen kleinerer Ösen ermöglichen.
[0027] Wie aus den Fig. 1a bis 2d ersichtlich, weist die Vorrichtung an jedem der zwei Haltegriffe
2, 3 einen Betätigungsknopf 9, 10 auf. Nur wenn beide Betätigungsknöpfe 10 gedrückt
sind, wird der Krallenkopf mit Druck beaufschlagt. Durch die beidhändige Betätigung
kann das Gewicht der Vorrichtung leichter über einen längeren Zeitraum aufgenommen
werden und zudem die Halterungsvorrichtung über den im Bereich des einen Haltegriffs
angeordneten Betätigungshebel 4 für den Amboß 6 dieser verschoben werden. Durch die
beiden Haltegriffe 2, 3 und die daran angeordneten Betätigungsknöpfe 9, 10, die beide
zur Betätigung der Vorrichtung gedrückt werden müssen, ist sichergestellt, daß das
Bedienpersonal beide Hände an der Vorrichtung hat und somit wird die Gefahr von Handverletzungen
praktisch ausgeschlossen.
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von Ösen in einem planen- oder tuchartigen Gegenstand mit
Mitteln zum Drücken eines Wulstes der Öse in Richtung des Ösenmittelpunktes oder in
Gegenrichtung, die als Krallenkopf ausgebildet sind und wobei als Gegenstück zu diesem
ein Amboß (6), auf den die Öse aufbringbar ist, vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Amboß (6) eine Öffnung (7) aufweist, deren freier Querschnitt im Wesentlichen
dem Durchmesser der größten zu entfernenden Ösen entspricht und daß Mittel zum Reduzieren
des freien Querschnitts der Öffnung (7) vorgesehen sind
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Reduzieren des freien Querschnitts der Öffnung (7) als im Wesentlichen
Reduzierambosse mit geringerem Querschnitt als der Amboß (6) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Amboß (6) im Wesentlichen u-förmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Reduzieren des freien Querschnitts der Öffnung (7) ebenfalls im Wesentlichen
u-förmig ausgebildet und mit dem Amboß (6) verbindbar sind.
5. Vorrichtung gemäß Anspruche 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Amboß (6) im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Reduzieren des freien Querschnitts der Öffnung (7) ebenfalls im wesentlichen
zylindrisch ausgebildet und mit dem Amboß (6) verbindbar sind.
7. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Amboß (6) ein Bajonettgewinde (8) trägt, über das die Mittel zum Reduzieren des
freien Querschnitts der Öffnung (7) mit dem Amboß (6) verbindbar sind.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Amboß (6) in der Achse der Vorrichtung verschiebbar ausgebildet ist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zwei Haltegriffe (2, 3) aufweist.