[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, vorzugsweise Sessel oder Sofa, mit einer Rückenlehne
und einem motorisch verstellbaren Kopfteil, wobei das Kopfteil von einem Schwenkhebel
getragen wird.
[0002] Sitzmöbel, etwa in Form von Sofas oder Sesseln, mit gegenüber der Rückenlehne verschwenkbaren
Kopfteilen sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt und ermöglichen es dem
Benutzer des Sitzmöbels, eine bequeme Sitz- und/oder Liegeposition einzunehmen. Dabei
kann das Kopfteil, das auch als Kopfstütze bezeichnet wird, in eine Position gebracht
werden, in der der Benutzer des Sitzmöbels seinen Kopf bequem gegen das Kopfteil lehnen
kann. Die motorische Verstellung des Kopfteils gegenüber der Rückenlehne steigert
den Komfort für den Benutzer des Sitzmöbels weiter, und zwar insbesondere wenn die
Beweglichkeit des Benutzers eingeschränkt ist. Dann muss der Benutzer das Kopfteil
hinter sich nicht mit den Händen ergreifen und verstellen. Es genügt vielmehr das
Betätigen eines Tasters auf einem leicht zugänglichen Bedienteil.
[0003] Nachteilig an der motorischen Verstellung des Kopfteils gegenüber der Rückenlehne
ist jedoch der hohe konstruktive Aufwand für den Schwenkbeschlag samt motorischem
Antrieb. Entsprechende Sitzmöbel sind daher aufwendig zu fertigen und daher kostenintensiv.
Dies gilt insbesondere für Sitzmöbel, die sehr robust ausgebildet werden sollen, um
auch eine nicht bestimmungsgemäße Verwendung, etwa durch spielende Kinder, problemlos
zu überstehen.
[0004] Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Sitzmöbel der eingangs
genannten und zuvor näher beschriebenen Art derart auszugestalten und weiterzubilden,
dass eine einfachere Fertigung einer robusten motorischen Kopfteilverstellung möglich
ist.
[0005] Diese Aufgabe ist bei einem Sitzmöbel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass der Schwenkhebel separat über zwei Stellhebel mit der Rückenlehne schwenkbar
verbunden ist, dass die beiden Stellhebel gemeinsam über einen gemeinsamen Steuerhebel
mit der Rückenlehne verbunden sind und dass zusätzlich ein Stellhebel über einen Lenkerhebel
schwenkbar mit der Rückenlehne verbunden ist.
[0006] Die Verbindung des Schwenkhebels über die beiden Stellhebel mit der Rückenlehne erlaubt
ein Verschwenken des Schwenkhebels und eine stabile Abstützung desselben gegenüber
der Rückenlehne. Der Schwenkhebel kann dabei einfach verschwenkt werden, indem die
beiden Stellhebel unterschiedlich verstellt, insbesondere angehoben oder abgesenkt
werden. Dazu können die beiden Stellhebel, insbesondere in Längsrichtung des Steuerhebels,
voneinander beabstandet am Steuerhebel festgelegt sein. Ein Verschwenken des Steuerhebels
führt dann nämlich zu einem entsprechend unterschiedlichen Verschwenken der Stellhebel
relativ zueinander.
[0007] Um die Stellhebel in einer vorbestimmten Weise relativ zueinander verstellen zu können,
sind die beiden Stellhebel über einen gemeinsamen Steuerhebel mit der Rückenlehne
verbunden. Des Weiteren können zusätzliche Freiheitsgrade bei der Verstellung des
Schwenkbeschlags vermieden werden, wenn einer der Stellhebel über einen Lenkerhebel
mit der Rückenlehne verbunden ist. Somit ergibt sich für jede Stellung des Kopfteils
während dessen Verstellung von der zurückgeschwenkten in die aufgeschwenkte Stellung
und zurück jeweils genau eine Stellung des Schwenkbeschlags (Freiheitsgrad 1).
[0008] Es sind letztlich neben dem Schwenkhebel lediglich vier weitere einfache Hebel erforderlich,
die auf einfache Weise miteinander verbunden werden können. Auf diese Weise kann eine
sehr robuste und wenig störungsanfällige motorische Kopfteilverstellung erreicht werden.
[0009] Das Kopfteil kann über die relative Verstellung der Stellhebel gegeneinander einerseits
nach oben oder unten bewegt und andererseits gleichzeitig nach hinten oder vorne geschwenkt
werden. Dass Verstellen des Kopfteils nach oben und nach vorne zur aufgeschwenkten
Stellung führt zu einem Strecken des in der zurückverschwenkten Stellung des Kopfteils
stärker umgebogenen Polsterabschnitts. Dies erlaubt ein Verstellen der Rückenlehne
ohne Faltenbildung des Polsters. Ein reines Verschwenken des Kopfteils aus einer gegenüber
der Rückenlehne abgewinkelten Stellung in eine Stellung, die im Wesentlichen parallel
zur Rückenlehne ausgerichtet ist, würde im Falle einer Polsterung von Rückenlehne
und Kopfteil zu einer Faltenbildung des in dieser Stellung überschüssigen Polstermaterials
führen.
[0010] Neben den Stellhebeln, dem Schwenkhebel, dem Steuerhebel und dem Lenkerhebel könnte
in Bezug auf den Schwenkbeschlag auf weitere Hebel verzichtet werden, um den Schwenkbeschlag
zu vereinfachen und die Herstellungskosten zu senken. Bedarfsweise können aber grundsätzlich
auch weitere Bauelemente in den Schwenkbeschlag integriert werden.
[0011] Bei einer ersten bevorzugten Ausgestaltung des Sitzmöbels ist der Schwenkhebel um
eine gedachte Schwenkachse schwenkbar an einem Schwenkbeschlag gehalten, wobei die
Schwenkachse vorzugsweise eine Drehachse ist. Diese Schwenkachse ergibt sich bei Betrachtung
der rein schwenkenden Bewegungskomponente des Schwenkhebels beim Verstellen des Kopfteils,
also ohne das Anheben, das Absenken sowie das Verschieben des Kopfteils nach vorne
oder nach hinten. Da die schwenkende Bewegungskomponente des Schwenkhebels durch die
Stellhebel hervorgerufen wird, ist es bevorzugt, wenn die gedachte Schwenkachse in
etwa mittig zwischen den Angriffspunkten der Stellhebel am Schwenkhebel vorgesehen
ist. Dadurch kann in konstruktiv einfacher Weise eine geeignete Verschwenkbarkeit
des Kopfteils erreicht werden, die bedarfsweise eine gleichzeitige Höhenverstellung
des Kopfteils ermöglicht, ohne dass dies einen unverhältnismäßig hohen konstruktiven
Aufwand erfordern würde.
[0012] Aus konstruktiver Sicht und zur Sicherstellung einer geeigneten Verschwenkung des
Kopfteils bietet es sich an, wenn der Lenkerhebel, der Steuerhebel, der mit dem Lenkerhebel
verbundene Stellhebel und eine Tragplatte, an der der Lenkerhebel und der Steuerhebel
festgelegt sind, eine Viergelenkkette bilden. Entsprechende Viergelenkketten können
zudem recht robust ausgebildet werden. Aus den gleichen Gründen ist es dabei alternativ
oder zusätzlich bevorzugt, wenn die beiden Stellhebel, der Steuerhebel und der Schwenkhebel
eine Viergelenkkette bilden.
[0013] Um den konstruktiven Aufwand für das Sitzmöbel gering zu halten und eine Ableitung
hoher Kräfte sicherzustellen, die von einem Benutzer auf das Kopfteil aufgeprägt werden,
kann der motorische Antrieb an einem Stellhebel angreifen. Dabei bietet es sich der
Einfachheit weiter an, wenn der motorische Antrieb mit dem Stellhebel verbunden ist.
[0014] Zur Einsparung von Bauraum und für eine gute Kraftableitung über den Schwenkbeschlag
können die beiden Stellhebel im Wesentlichen in einer Ebene angeordnet sein. Alternativ
oder zusätzlich ist es aus den gleichen Gründen bevorzugt, wenn der Lenkerhebel und
der Steuerhebel im Wesentlichen in einer Ebene angeordnet sind. Dabei versteht es
sich, dass die entsprechenden Bauelemente wegen ihrer räumlichen Ausdehnungen tatsächlich
nicht vollständig in einer Ebene angeordnet sein können. Die Bauteile können aber
nahe einer gemeinsamen Ebene angeordnet sein oder wenigstens teilweise in einer Ebene
vorgesehen sein. Dies ist vorzugsweise mit der Anordnung im Wesentlichen in der gleichen
Ebene gemeint.
[0015] Ein Schwenkbeschlag, der wenigstens die Stellhebel, den Schwenkhebel, den Lenkerhebel
und den Steuerhebel umfasst, weist vorzugsweise hinsichtlich der Verstellung des Kopfteils
von einer zurückverschwenkten Stellung in eine aufgeschwenkte Stellung und zurück
einen Freiheitsgrad von 1 auf. Somit definiert jede Stellung des Kopfteils über den
gesamten Verstellbereich des Kopfteils genau eine Stellung des Schwenkbeschlags.
[0016] Um eine oder zwei definierte Endpunkte bei der Verstellung des Kopfteils festlegen
zu können, kann wenigstens ein Anschlag vorgesehen sein. Der Anschlag kann dabei in
einer oberen Endstellung und/oder in einer unteren Endstellung mit einem der Stellhebel
in Anlage sein, um die weitere Verstellung des mit dem Anschlag in Anlage befindlichen
Stellhebels zu blockieren.
[0017] Besonders einfach und zweckmäßig ist es dabei, wenn derselbe Anschlag in der oberen
Endstellung und in der unteren Endstellung an unterschiedlichen Stellhebeln anliegt.
In der oberen Endstellung kann der Anschlag also an dem einen Stellhebel anliegen,
während derselbe Anschlag in der unteren Endstellung an dem anderen Stellhebel anliegt.
Dies lässt sich besonders einfach realisieren, wenn der Anschlag zwischen den beiden
Stellhebeln positioniert ist.
[0018] Schwenkverbindungen, insbesondere in Form von Drehgelenken, sind einfach und können
große Kräfte aufnehmen bzw. übertragen. Daher ist es vorliegend bevorzugt, wenn der
eine Stellhebel über jeweils ein Drehgelenk mit dem Schwenkhebel, dem Steuerhebel
und/oder dem Lenkerhebel verbunden ist. Alternativ oder zusätzlich kann aus den gleichen
Gründen der andere Stellhebel über jeweils ein Drehgelenk mit dem Schwenkhebel und/oder
dem Lenkerhebel verbunden sein.
[0019] Eine weitere Vereinfachung des Sitzmöbels kann erreicht werden, indem der Lenkerhebel
und der Steuerhebel über eine gemeinsame Tragplatte an der Rückenlehne gehalten sind.
[0020] Zudem ist es einfach und kostengünstig, wenn der motorische Antrieb ein Linearantrieb
ist. Dabei kann der motorische Antrieb vorzugsweise eine Gewindestange aufweisen,
die infolge des Antriebs in der Längsrichtung der Gewindestange verfahren werden kann.
[0021] Dabei kann die Gewindestange an einer quer zum Sitzmöbel verlaufenden Antriebsstrebe
angreifen. Diese kann quer zum Sitzmöbel verlaufen und zwei an gegenüberliegenden
Seiten des Sitzmöbels vorgesehene Schwenkbeschläge verbinden. Die Schwenkbeschläge
sind dabei vorzugsweise gleichartig, bedarfsweise symmetrisch zueinander ausgebildet.
Auf diese Weise kann letztlich eine komfortablere Führung des Kopfteils über zwei
Schwenkbeschläge erreicht aber auf einen zweiten motorischen Antrieb verzichtet werden.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig.1
- die Konstruktion einer Rückenlehne und eines motorisch verstellbaren Kopfteils eines
erfindungsgemäßen Sitzmöbels in einer zurückverschwenkten Stellung ohne Polster in
einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- die Konstruktion aus Fig. 1 mit dem Kopfteil in einer aufgeschwenkten Stellung in
perspektivischer Ansicht,
- Fig. 3
- die Rückenlehne und das Kopfteil des Sitzmöbels aus Fig.1 mit Polster und zurückverschwenktem
Kopfteil in einer Seitenansicht und
- Fig. 4
- die Rückenlehne und das Kopfteil aus Fig. 3 mit aufgeschwenktem Kopfteil in einer
Seitenansicht.
[0023] In der Fig.1 ist die innere Konstruktion einer Rückenlehne 1 und eines motorisch
verstellbaren Kopfteils 2 dargestellt, und zwar auf der rechten Seite des Sitzmöbels
3 in Form eines Sessels. Der auf der rechten Seite des Sitzmöbels 3 vorgesehene Schwenkbeschlag
4 zur Verstellung des Kopfteils 2 ist in gleicher Weise spiegelbildlich auch auf der
nicht dargestellten linken Seite des Sitzmöbels 3 vorgesehen. Dagegen kommt das Sitzmöbel
3 mit einem einzigen motorischen Antrieb 5 aus. Der motorische Antrieb 5 ist auf einer
Querstrebe 6 des Sitzmöbels 3 befestigt, wobei die Querstrebe 6 an beiden Seitenwänden
7 der Rückenlehne 1 abgestützt ist.
[0024] Der motorische Antrieb 5 ist als Linearantrieb ausgebildet und umfasst ein Motorengehäuse
8 und eine darin verschiebbar gehaltene Gewindestange 9. Die Gewindestange 9 ist schwenkbar
mit einer quer zum Sitzmöbel 3 verlaufenden und die beiden Schwenkbeschläge 4 miteinander
verbindenden Antriebsstrebe 10 verbunden.
[0025] Jeder Schwenkbeschlag 4 zur Verstellung des Kopfteils 2 umfasst einen Schwenkhebel
11, der das Kopfteil 2 trägt und verschwenkt. Der Schwenkhebel 11 wird von zwei Stellhebeln
12,13 gehalten, die sich beim dargestellten und insoweit bevorzugten Sitzmöbel 3 im
Wesentlichen vertikal nach unten erstrecken und etwa parallel zueinander verlaufen.
Einer der Stellhebel 12 ist über einen Lenkerhebel 14 an einer mit der Rückenlehne
1 verbundenen Tragplatte 15 schwenkbar angelenkt. Zudem ist an der Tragplatte 15 ein
Steuerhebel 16 schwenkbar festgelegt, der mit beiden Stellhebeln 12,13 verbunden ist,
und zwar beabstandet zueinander. Die Verbindungen der Tragplatte 15 mit dem Lenkerhebel
14 und dem Steuerhebel 16 sind beim dargestellten und insoweit bevorzugten Sitzmöbel
3 als Schwenkverbindungen 17 in Form von Drehgelenken ausgebildet. Analog sind die
Verbindungen zwischen den Stellhebeln 12,13 und dem Schwenkhebel 11 einerseits sowie
dem Lenkerhebel 14 und dem Steuerhebel 16 andererseits als Schwenkverbindungen 18,19
in Form von Drehgelenken ausgebildet. Somit sind die jeweils über die Schwenkverbindungen
17,18,19 miteinander verbundenen Bauteile des Schwenkbeschlags 4 jeweils schwenkbar
gegeneinander und schwenkbar untereinander vorgesehen.
[0026] Der Schwenkbeschlag 4 definiert zudem zwei Viergelenkketten. Eine der Viergelenkketten
wird durch die Stellhebel 12,13, den Steuerhebel 16 und den Schwenkhebel 11 gebildet.
Die andere Viergelenkkette wird durch den Lenkerhebel 14, den Steuerhebel 16, den
mit dem Lenkerhebel 14 verbundenen vorderen Stellhebel 12 und die Tragplatte 15 gebildet.
[0027] Zum Verstellen des Kopfteils 2 aus der in den Fig. 1 und 3 dargestellten zurückverschwenkten
Stellung des Kopfteils 2 in die in den Fig. 2 und 4 dargestellte aufgeschwenkte Stellung
des Kopfteils 2 wird aus dem Motorengehäuse 8 die Gewindestange 9 ausgefahren, die
mit dem vorderen Stellhebel 12 verbunden ist. Dieser Stellhebel 12 wird folglich angehoben
und hebt somit auch den mit dem Stellhebel 12 verbundenen Schwenkhebel 11 an. Im Ergebnis
wird das Kopfteil 2 insgesamt nach oben bewegt. Alternativ könnte der motorische Antrieb
5 auch an dem hinteren Stellhebel 13 des Schwenkbeschlags 4 angreifen, um eine entsprechende
Verstellung des Schwenkbeschlags 4 zu bewirken.
[0028] Der mit dem motorischen Antrieb 5 verbundene, vordere Stellhebel 12 schwenkt zudem
den Steuerhebel 16 nach oben, so dass das mit dem weiteren Stellhebel 13 verbundene
Ende des Steuerhebels 16 nach oben verstellt wird, wodurch der hintere Stellhebel
13 ebenfalls gegen den Schwenkhebel 13 nach oben drückt. Dabei wird der hintere Stellhebel
13 weiter nach oben bewegt als der mit dem motorischen Antrieb 5 verbundene, vordere
Stellhebel 12. Die Stellhebel 12,13 können also in der zurückverschwenkten Stellung
des Kopfteils 2 eine untere Stellung und in der aufgeschwenkten Stellung des Kopfteils
2 eine obere Stellung einnehmen. In der aufgeschwenkten Stellung des Kopfteils 2 ist
dieses angehoben und nach vorne geschwenkt, während das Kopfteil 2 in der zurückverschwenkten
Stellung abgesenkt und nach hinten geschwenkt ist.
[0029] Da beide Stellhebel 12,13 voneinander beabstandet schwenkbar am Schwenkhebel 11 angreifen,
die Schwenkverbindungen 19 der Stellhebel 12,13 mit dem Steuerhebel 16 also unterschiedlich
lange Hebelarme mit der Schwenkverbindung 17 zwischen Steuerhebel 16 und Rückenlehne
1 aufweisen, wird der Schwenkhebel 11 nicht nur angehoben, sondern gleichzeitig nach
vorne verschwenkt. Die Schwenkverbindung 19 des mit dem motorischen Antrieb 5 verbundenen
vorderen Stellhebels 12 mit dem an der Rückenlehne 1 festgelegten Lenkerhebel 14 sorgt
dafür, dass der Schwenkbeschlag 4 während der beschriebenen Verstellung in jeder Stellung
des Kopfteils 2 genau eine Position einnehmen kann (Freiheitsgrad 1). So wird sichergestellt,
dass zu jeder Höhe des Kopfteils 2 eine bestimmte Neigung des Kopfteils 2 gehört.
Anders ausgedrückt wird sichergestellt, dass das Verschwenken des Kopfteils 2 von
der zurückverschwenkten Stellung in die aufgeschwenkte Stellung stets in dergleichen
Weise erfolgt.
[0030] Die aufgeschwenkte Stellung des Kopfteils 2 ist erreicht, wenn der stiftförmige,
zwischen den Stellhebeln 12,13 am Schwenkhebel 11 vorgesehene Anschlag 20 in Anlage
mit dem hinteren Stellhebel 13 gelangt und die weitere Verschwenkung des Schwenkhebels
11 nach vorne blockiert. Damit blockiert der Anschlag 20 zudem die weitere Verstellung
des hinteren Stellhebels 13 nach oben. Aus dieser Endstellung kann der Schwenkbeschlag
4 in die ursprüngliche Endstellung gemäß Fig. 1 und 3 verschwenkt werden. Der Schwenkbeschlag
4 führt dabei die entgegengesetzte Bewegung aus, während die Gewindestange 9 des motorischen
Antriebs 5 nach unten verschoben wird. Da dabei wiederum der hintere Stellhebel 13
in vertikaler Richtung um einen größeren Betrag verstellt wird als der vordere Stellhebel
12, wird der Schwenkhebel 11 und das Kopfteil 2 nicht nur insgesamt abgesenkt, sondern
gleichzeitig zurückverschwenkt, und zwar um eine Schwenkachse zwischen den Angriffspunkten
der Stellhebel 12,13 am Schwenkhebel 11 in Form der Schwenkverbindungen 18.
[0031] In der Endstellung gemäß den Fig.1 und 3 mit dem Kopfteil 2 in der zurückverschwenkten
Stellung liegt der Anschlag 20 an dem vorderen Stellhebel 12 an und blockiert so ein
weiteres Verschwenken des Schwenkhebels 12 nach hinten und damit ein weiteres Verstellen
des hinteren Stellhebels 13 nach unten.
[0032] Da das Verstellen des Kopfteils 2 aus der zurückverschwenkten in die aufgeschwenkte
Stellung mit einem Anheben des Kopfteils 2 einhergeht, wird das in den Fig. 3 und
4 dargestellte Polster 21 gestreckt, so dass kein überschüssiges Material des Polsters
21 entsteht, das Falten werfen würde. Beim Zurückverschwenken des Kopfteils 2 bei
gleichzeitigem Absenken des Kopfteils 2 wird wiederum genügend Postermaterial freigegeben,
damit dieses am Übergang von der Rückenlehne 1 zum Kopfteil 2 nicht überstreckt bzw.
überdehnt wird.
1. Sitzmöbel (3), vorzugsweise Sessel oder Sofa, mit einer Rückenlehne (1) und einem
motorisch verstellbaren Kopfteil (2), wobei das Kopfteil (2) von einem Schwenkhebel
(11) getragen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (11) separat über zwei Stellhebel (12,13) mit der Rückenlehne (1)
schwenkbar verbunden ist, dass die beiden Stellhebel (12,13) gemeinsam über einen
gemeinsamen Steuerhebel (16) mit der Rückenlehne (1) verbunden sind und dass zusätzlich
ein Stellhebel (12,13) über einen Lenkerhebel (14) schwenkbar mit der Rückenlehne
(1) verbunden ist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (11) um eine Schwenkachse schwenkbar ist und dass die Schwenkachse
im Wesentlichen mittig zwischen den Angriffspunkten der Stellhebel (12,13) am Schwenkhebel
(11) angeordnet ist.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkerhebel (14), der Steuerhebel (16), der mit dem Lenkerhebel (14) verbundene
Stellhebel (12) und die Tragplatte (15) eine Viergelenkkette bilden.
4. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stellhebel (12,13), der Steuerhebel (16) und der Schwenkhebel (11) eine
Viergelenkkette bilden.
5. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb (5) an einem Stellhebel (12,13) angreift, insbesondere mit
einem Stellhebel (12,13) verbunden ist.
6. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stellhebel (12,13) einerseits und/oder der Lenkerhebel (14) und der Steuerhebel
(16) andererseits im Wesentlichen in einer Ebene angeordnet sind.
7. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die Stellhebel (12,13), der Schwenkhebel (11), der Lenkerhebel (14) und
die Steuerhebel (16) einen Schwenkbeschlag (4) bilden und dass, vorzugsweise, der
Schwenkbeschlag (4) einen Freiheitsgrad von 1 aufweist.
8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlag (20) vorgesehen ist, der in einer oberen Endstellung und/oder in einer
unteren Endstellung mit einem der Stellhebel (12,13) in Anlage ist und die weitere
Verstellung des Stellhebels (12,13) blockiert.
9. Sitzmöbel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (20) in der oberen Endstellung und in der unteren Endstellung an unterschiedlichen
Stellhebeln (12,13) anliegt.
10. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der eine Stellhebel (12) über jeweils ein Drehgelenk mit dem Schwenkhebel (11), dem
Steuerhebel (16) und/oder dem Lenkerhebel (14) verbunden ist.
11. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der andere Stellhebel (13) über jeweils ein Drehgelenk mit dem Schwenkhebel (11)
und/oder dem Lenkerhebel (14) verbunden ist.
12. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkerhebel (14) und der Steuerhebel (16) gemeinsam über eine Tragplatte (15)
an der Rückenlehne (1) gehalten sind.
13. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb (5) ein Linearantrieb ist und dass, vorzugsweise, der motorischen
Antrieb (5) eine, insbesondere in Längsrichtung verfahrbare, Gewindestange (9) aufweist.
14. Sitzmöbel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindestange (9) an einer quer zum Sitzmöbel (3) verlaufenden Antriebsstrebe
(10) angreift und dass die Antriebsstrebe (10) zwei an gegenüberliegenden Seiten des
Sitzmöbels (3) vorgesehene Schwenkbeschläge (4) verbindet.