GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzvorrichtung zum Zerstäuben und Spritzen
von Beschichtungsmaterial mittels Wasserdampf. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung
ein entsprechendes Verfahren.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Reihe von Lackierverfahren bekannt, bei denen
ein Substrat mit einem Beschichtungsstoff bzw. Lack versehen wird. Entsprechende Beschichtungsstoffe
enthalten neben makromolekularen oder Makromoleküle bildenden Filmbildnern, Pigmente,
Füllstoffen, Additive und/oder Löse- oder Dispersionsmittel. Unter Lösemittel sind
hierbei sämtliche Flüssigkeiten oder Flüssigkeitsgemische zu verstehen, die den oder
die Filmbildner zu lösen vermögen, wie z.B. Alkohole oder Wasser. Unter Dispersionsmittel
versteht man Flüssigkeiten, die den Filmbildner zwar nicht lösen, aber in feiner,
mikroheterogener Verteilung halten, wie z.B. Kohlenwasserstoffe oder Wasser.
[0003] Um die Beschichtungsmaterialien auf ein Substrat aufzubringen, werden insbesondere
Sprüh - bzw. Spritzverfahren eingesetzt, da diese eine möglichst gleichmäßige Lackbildung
ermöglichen. Als besonders vorteilhaft haben sich dabei wasserdampfunterstützte Sprüh-
bzw. Spritzverfahren herausgestellt, bei denen in einer Sprüh - oder Spritzeinrichtung
das Beschichtungsmaterial durch Wasserdampf fein zerstäubt und auf das Substrat transportiert
wird.
[0004] Allerdings besteht bei dem wasserdampfunterstützten Spritzverfahren die Gefahr, dass
der Wasserdampf auf dem Weg zur Spritzpistole oder in der Spritzpistole kondensieren
kann, sodass zusammen mit dem Beschichtungsstoff Kondenswassertropfen auf den zu beschichtenden
Gegenstand gelangen und somit die Qualität der Beschichtung beeinträchtigt wird.
[0005] Um eine Kondensation des Wasserdampfes zu vermeiden, schlägt die
DE 10 2006 019 365 A1 beispielsweise die Verwendung von überhitztem Wasserdampf mit einer Temperatur von
200 °C oder mehr vor. Auch beim Einsatz von überhitzten Wasserdampf kann es gerade
in der Anfahrphase der Anlage, wenn alle dampfführenden Teile noch nicht auf Betriebstemperatur
sind, oder nach längeren Pausen, oder bei langen Dampfleitungen dennoch zur Bildung
von Kondenswassertropfen kommen.
[0006] Die
DE 10 2005 029 687 A1 hingegen offenbart einen Dampflufttrockner, der in die Spritzdüse integriert ist,
so dass das Kondenswasser vor dem Vermischen des Wasserdampfes mit dem Beschichtungsstoff
aus der Spritzvorrichtung abgeleitet wird. Bei der Verwendung eines Dampftrockners
kann es bei übermäßiger Kondenswasserbildung jedoch dazu kommen, dass nicht genug
Kondenswasser abgeleitet wird und dieses somit durch die Düse austritt.
[0007] Die
DE 10 2005 029 688 A1 offenbart einen beheizten Dampfkanal in einem Spritzkopf, wobei die Heizung elektrisch
erfolgt. Eine derartige Heizung ist ungenügend, da sie nur in einem kurzen Bereich
im Spritzkopf erfolgt und Wassertröpfchen, die auf dem Weg von dem Wasserdampferzeuger
zum Spritzkopf entstehen können, weder vermeidet noch wieder beseitigen kann. Außerdem
ist die Regelung der erforderlichen Heiztemperatur schwierig.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Ausgehend vom Stand der Technik ist es somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung zum Beschichten von Gegenständen zur Verfügung zu stellen, die es
ermöglicht, dass eine Kondenswasserbildung weitgehend oder sogar vollständig vermieden
wird. Außerdem soll die Vorrichtung einfach aufgebaut und betreibbar sein.
TECHNISCHE LÖSUNG
[0009] Die oben beschriebene Aufgabe wird durch eine Spritzvorrichtung nach Anspruch 1 und
ein Verfahren zum Zerstäuben und Spritzen von Beschichtungsmaterial bzw. Lack gemäß
Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
untergeordneten Ansprüche.
[0010] Erfindungsgemäß enthält eine Spritzvorrichtung einen Wasserdampferzeuger, einen Spritzkopf
oder eine Spritzpistole zum Zerstäuben von Beschichtungsmaterial und eine Zuleitungsvorrichtung
zum Zuleiten von Wasserdampf von dem Wasserdampferzeuger zu dem Spritzkopf bzw. der
Spritzpistole der Spritzvorrichtung. Die Zuleitungsvorrichtung umfasst eine Wasserdampfleitung
zum Leiten von vorzugsweise überhitztem Wasserdampf, wobei die Wasserdampfleitung
temperierbar ist. Dadurch kann vermieden werden, dass die Temperatur des Wasserdampfs
bei der Zuleitung vom Wasserdampferzeuger zur Spritzpistole bis zur Sättigungstemperatur
des Wasserdampfes abkühlt und dabei kondensiert. Somit kann der Wasserdampf über weite
Strecken auf einer geeigneten Temperatur gehalten werden und Kondensatbildung auch
bei großen Entfernungen zwischen Wasserdampferzeuger und Spritzpistole effektiv vermieden
werden.
[0011] Vorteilhafterweise weist die Zuleitungsvorrichtung eine Temperiervorrichtung auf,
die die Wasserdampfleitung über eine Länge von mindestens 80%, insbesondere mindestens
90%, insbesondere mindestens 95%, der Länge der Wasserdampfleitung temperieren kann.
Somit kann gewährleistet werden, dass die Innenwand der Wasserdampfleitung über die
Länge der Wasserdampfleitung eine geeignete Temperatur, vorzugsweise eine Temperatur
von 100°C - 220°C oder mehr, aufweist und somit der Wasserdampf in der Wasserdampfleitung
nicht abkühlt und kondensiert.
[0012] Hierzu weist die Spritzvorrichtung erfindungsgemäß einen die Wasserdampfleitung umgebenden
Temperierfluidkanal auf, durch den ein Temperiermittel zum Temperieren der Wasserdampfleitung
führbar ist. Damit ist eine besonders effektive und einfache Beheizung der Wasserdampfleitung
möglich, insbesondere wenn als Temperiermittel Wasserdampf verwendet wird, der auch
als Zerstäubungsmittel verwendet wird und in der Wasserdampfleitung geführt wird.
[0013] Der Temperierfluidkanal kann koaxial zur Wasserdampfleitung angeordnet sein, sodass
ein gleichmäßiger ringförmiger Kanal um die Wasserdampfleitung ausgebildet ist und
eine gleichmäßige Temperierung über die gesamte Länge der Wasserdampfleitung ermöglicht
wird.
[0014] Das Temperierfluid hat vorteilhafterweise eine Temperatur, die gleich oder höher
der Temperatur des Wasserdampfs im Inneren des inneren Leitungskörpers ist, insbesondere
eine Temperatur von 100°C bis 220°C oder mehr.
[0015] Wenn als Temperierfluid Wasserdampf aus dem Wasserdampferzeuger für die Bereitstellung
des Zerstäubungsmittels verwendet wird, ist der Aufwand für die Erzeugung des Temperierfluids
gering und der kondensierte Wasserdampf kann einfach zu dem Wasserdampferzeuger zurück
geführt werden und ist wieder verwendbar. Zudem ist das Kondenswasser nicht umweltschädlich
und kann gegebenenfalls auch an die Umgebung abgegeben werden.
[0016] Zusätzlich kann der Temperierfluidkanal, der die Wasserdampfleitung umgibt, eine
elektrische Heizeinheit, beispielsweise eine Widerstandsheizung, aufweisen, die zusätzlich
zu einer thermischen Isolierung des Temperierfluidkanals für eine ausreichend hohe
Temperatur des Temperierfluids im Temperierfluidkanal sorgt.
[0017] Die Wasserdampfleitung und der Temperierfluidkanal können mittels Abstandshalter
zueinander fixiert sein, sodass ein möglichst gleichmäßiger Durchfluss des Temperiermittels
durch den Temperierfluidkanal gewährleistet ist.
[0018] Die Wasserdampfleitung und der Temperierfluidkanal sind vorteilhafterweise flexibel
ausgebildet. Sie können aus einem flexiblen Material und/oder aus zueinander beweglichen
Gliedern, die gegeneinander abgedichtet sind, bestehen.
[0019] Die Zuleitungsvorrichtung kann weiterhin einen Dampftrockner enthalten, mit dem die
Wasserdampfleitung und/oder der Temperierfluidkanal verbunden sein können, um den
Wasserdampf bereits vor der Einleitung in die Wasserdampfleitung und/oder den Temperierfluidkanal
zu trocknen. Die Verbindung mit dem Dampftrockner verhindert somit, dass Kondenswasser
in die Wasserdampfleitung eintritt und in Richtung der Spritzpistole geleitet wird
und dass in dem Temperierfluidkanal zuviel Kondenswasser entsteht.
[0020] Als Dampftrockner können herkömmliche Dampftrockner eingesetzt werden, wie z.B. Zyklonabscheider,
die beispielsweise durch mechanische Kräfte zu einer Abscheidung von Wassertröpfchen
im Dampf führen. Neben Zyklonabscheidern, die durch entsprechend angeordnete Leitbleche
den Wasserdampf in eine Spiralbewegung versetzen, sodass auf Grund der Zentrifugalkräfte
schwere Tröpfchen nach außen abgesondert und abgeschieden werden können, können auch
Dampftrockner mit Prallblechen oder Stahldrahtgewebe eingesetzt werden, bei welchen
sich Kondensat bei der Durchleitung durch den Dampftrockner am Prallblech oder Gewebe
abscheidet.
[0021] Die erfindungsgemäße Zuleitungsvorrichtung kann zudem einen Druckminderer enthalten,
über den die Wasserdampfleitung insbesondere über den Dampftrockner mit dem Wasserdampferzeuger
verbunden ist. Bei dem Druckminderer kann es sich ebenfalls um einen herkömmlichen,
bekannten Druckminderer handeln, der die gewünschte Druckabsenkung zuverlässig gewährleisten
kann. Der Druckminderer kann so eingestellt werden, dass Wasserdampf mit einem Druck
zwischen 15 bar und 20 bar, insbesondere 18 bar, wie er von dem Wasserdampferzeuger
erzeugt wird, auf einen Druck von 2 bis 5 bar reduziert wird, wie er zum Zerstäuben
und Spritzen verwendet wird. Dadurch entsteht überhitzter Wasserdampf, der die gleiche
Temperatur wie der gesättigte Wasserdampf besitzt, der als Temperierfluid in den Temperierfluidkanal
eingeführt wird, wobei dieser vorzugsweise nicht über den Druckminderer geleitet,
sondern bei höheren Drücken in den Temperierfluidkanal eingeführt, sodass die Siedetemperatur
des Wasserdampfs im Temperierfluidkanal höher ist als beim Wasserdampf in der Wasserdampfleitung.
Durch diese Massnahme ist sichergestellt, dass der überhitzte Wasserdampf, der zum
Spritzen verwendet wird, nie soweit abkühlt, dass sich Kondenswasser bilden kann.
Auch während der Anfahrphase oder nach längeren Pausen ist gewährleistet dass der
Wasserdampf, der zum Spritzen verwendet wird, in der Leitung nicht abkühlen kann.
[0022] Zum Einleiten von Wasserdampf in den Temperierfluidkanal kann die Zuleitungsvorrichtung
mindestens ein Verbindungselement enthalten, über das der Wasserdampf von dem Wasserdampferzeuger
bzw. dem Dampftrockner in den Temperierfluidkanal einleitbar ist. Um zu vermeiden,
dass sich in dem Temperierfluidkanal Kondenswasser ansammelt, kann die Zuleitungsvorrichtung
einen Kondensatabscheider enthalten, der mit dem Temperierfluidkanal verbunden ist.
Weiterhin kann eine Rückführleitung vom Kondensatabscheider zum Dampferzeuger vorgesehen
sein, um das Kondensat erneut zu verdampfen.
[0023] Der Temperierfluidkanal kann weiterhin mindestens eine Isolierung aufweisen, die
den Temperierfluidkanal von außen umgibt, um Wärmeverlust zu vermeiden und damit den
Energieverbrauch zu senken.
[0024] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Zerstäuben und Spritzen
von Beschichtungsmaterial, wobei Wasserdampf, während er eine Wasserdampfleitung durchwandert,
mit Hilfe eines Temperierfluids, das die Wasserdampfleitung umspült, temperiert wird.
Zur Durchführung des Verfahrens kann eine erfindungsgemäße Spritzvorrichtung, wie
sie in den vorhergehenden Absätzen beschrieben wurde, eingesetzt werden.
[0025] Der Wasserdampf zum Zerstäuben des Beschichtungsmaterials wird vorzugsweise während
seiner Zuleitung zur Spritzpistole bzw. Düsenvorrichtung so temperiert, dass er in
Wesentlichen nicht kondensiert. Vorzugsweise wird der Wasserdampf auf Temperaturen
von 100°C - 220°C oder mehr gehalten, um eine Kondensation zu verhindern.
[0026] Vorteilhafterweise kann als Temperierfluid Wasserdampf eingesetzt werden. Damit kann
auf eine zusätzliche Bereitstellung eines Temperierfluids verzichtet werden.
[0027] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es somit, auf einfache Art und Weise die Kondensation
von Wasserdampf bei wasserdampfunterstützten Spritzverfahren zu vermeiden, ohne dabei
den Aufwand übermäßig zu erhöhen. Insbesondere die Verwendung von Wasserdampf als
Heizmittel stellt eine effiziente Temperierung dar.
[0028] Diese Methode kann auch innerhalb der Spritpistole angewendet werden, indem der Kanal
der den Wasserdampf für die Zerstäubung führt, von einem weiteren Kanal der das Temperierfluid
führt, umgeben ist.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0029] Nachfolgend werden die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beschichten von Gegenständen
sowie das dazu gehörige Verfahren anhand von Zeichnungen erläutert. Die beigefügten
Zeichnungen zeigen in rein schematischer Weise in
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung mit Wasserdampftemperierung; und in
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Beschichtungsvorrichtung mit kombinierter Temperiervorrichtung.
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0030] Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Ausführungsbeispiele ersichtlich.
Allerdings ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.
[0031] Die Figur 1 zeigt eine Spritzvorrichtung zum Beschichten von Gegenständen, insbesondere
Substraten (nicht gezeigt), mit der wasserdampfunterstützte Lackierverfahren durchgeführt
werden können. Die Spritzvorrichtung umfasst eine Zuleitungsvorrichtung 1, eine Spritzpistole
2 mit Düsenanordnung zum Erzeugen eines Sprühstrahls 20, und einen Wasserdampferzeuger
3. Die Zuleitungsvorrichtung 1 umfasst eine Wasserdampfleitung 10, durch die Wasserdampf
von dem Wasserdampferzeuger 3 zur Spritzpistole 2 geführt wird. Die Wasserdampfleitung
10 ist von einem äußeren Temperierfluidkanal 11 umgeben, wobei die Wasserdampfleitung
10 koaxial im Temperierfluidkanal 11 aufgenommen ist, sodass ein ringförmiger Querschnitt
110 des Temperierfluidkanals 11 entsteht. An der Außenseite des Temperierfluidkanals
11 ist Isoliermaterial 12 vorgesehen, um Wärmeverluste zu vermeiden.
[0032] Die Wasserdampfleitung 10 ist über einen Dampftrockner 14 und einen Druckminderer
13, der den Wasserdampfdruck von ca. 18 bar im Wasserdampferzeuger auf ca. 2 bis 5
bar, vorzugsweise 3 bis 4 bar reduziert, mit dem Wasserdampferzeuger 3 verbunden.
Der Temperierfluidkanal 11 ist über ein zusätzliches Leitungsrohr 15 mit dem Dampftrockner
14 verbunden, sodass Wasserdampf von dem Dampftrockner 14 in den Temperierfluidkanal
11 eingeführt werden kann. Um im Temperierfluidkanal 11 entstehendes Kondensat abzuführen,
ist zusätzlich ein Kondensatabscheider 16 ausgebildet, der mit dem Temperierfluidkanal
11 verbunden ist und abgeschiedenes Kondensat über eine Verbindungsleitung zwischen
Kondensatabscheider 16 und Wasserdampferzeuger 3 zum Wasserdampferzeuger 3 zurückführt.
[0033] Der als Heizmittel in den Temperierfluidkanal 11 eingeführter Wasserdampf (gesättigter
Wasserdampf) besitzt einen höheren Druck aber die gleiche Temperatur wie der durch
die Wasserdampfleitung 10 geführte Wasserdampf (überhitzter Wasserdampf), sodass zwar
im Temperierfluidkanal auf Grund von Wärmeverlusten Kondensat entsteht, dieses Kondensat
aber ständig durch neuen gesättigten Dampf ersetzt wird. Gleichzeitig wird aber durch
die Temperaturkonstanthaltung im Temperierfluidkanal verhindert, dass der Wasserdampf
in der Wasserdampfleitung 10 abkühlt, sodass sich hier kein Kondensat bilden kann.
[0034] Hinsichtlich der Wasserdampfleitung 10 und dem Temperierfluidkanal 11 ist zu bemerken,
dass diese rein schematisch und nicht in Proportion zu der Spritzpistole 2 und dem
Dampferzeuger 3 dargestellt sind. Insbesondere ist zu bemerken, dass es sich bei der
Wasserdampfleitung 10 und dem Temperierfluidkanal 11 um flexible Schläuche, insbesondere
einen Koaxialschlauch, handeln kann.
[0035] Die Figur 2 zeigt eine weitere Beschichtungsvorrichtung, wobei die Zuleitungsvorrichtung
1' eine Kombination aus Wasserdampftemperierung, wie sie in Figur 1 dargestellt ist,
und einer elektrischen Temperierung ist. Insbesondere ist zwischen dem Temperierfluidkanal
11 und der Isolierung 12 eine elektrische Widerstandsheizung 18 vorgesehen, die zusätzlich
ein Abkühlen des Wasserdampfes in dem Temperierfluidkanal 11 vermeidet und somit noch
besser die gleichmäßige Temperierung der Wasserdampfleitung 10 ermöglicht.
[0036] Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen sind zwischen dem Wasserdampferzeuger 3 und
den Zuleitungsvorrichtungen 1, 1' in Flussrichtung des Wasserdampfs zunächst ein Dampftrockner
14 und anschließend ein Druckminderer 13 vorgesehen. Allerdings ist es auch möglich
Dampftrockner 14 und Druckminderer 13 in umgekehrter Reihenfolge vorzusehen.
[0037] Außerdem ist in den Ausführungsbeispielen gezeigt, dass die Abzweigung des Wasserdampfs
von der Leitung zur Wasserdampfleitung 10 in den Temperierfluidkanal 11 beim Dampftrockner
14 erfolgt. Allerdings ist es auch möglich die Abzweigung vor oder nach dem Dampftrockner
14 vorzunehmen. Desweiteren können auch mehrere Dampftrockner separat für die Wasserdampfleitung
10 und den Temperierfluidkanal 11 vorgesehen werden.
[0038] Zusammenfassend stellt die vorliegende Anmeldung eine Spritzvorrichtung zur Verfügung,
die auf einfach aber effektive Weise die Kondensation von Wasserdampf bei der Zuleitung
zu einer Düsenanordnung und in der Düsenanordnung verhindert und somit eine gleichmäßige
und qualitativ hochwertige Beschichtung von Gegenständen gewährleistet.
[0039] Obwohl die vorliegende Erfindung durch die Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben
worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf
diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abweichungen und
Modifikationen insbesondere durch Weglassen oder andersartige Kombination einzelner
Merkmale der Erfindung möglich sind, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche
nicht verlassen wird. Die vorliegende Offenbarung schließt sämtliche Kombinationen
der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.
1. Spritzvorrichtung zum Zerstäuben und Aufbringen von Beschichtungsmaterial auf einem
Gegenstand mit einer Zuleitungsvorrichtung (1) zum Zuleiten von Wasserdampf als Zerstäubungsmittel
von einem Wasserdampferzeuger (3), wobei die Zuleitungsvorrichtung eine Wasserdampfleitung
(10) zum Leiten von Wasserdampf umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wasserdampfleitung in einem äußeren, die Wasserdampfleitung umgebenden Temperierfluidkanal
(11) aufgenommen ist, wobei durch den Temperierfluidkanal um die Wasserdampfleitung
ein Temperiermittel führbar ist.
2. Spritzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wasserdampfleitung (10) über eine Länge von mindestens 80 %, insbesondere mindestens
90%, insbesondere mindestens 95 %, einer Länge der Wasserdampfleitung von dem Temperierfluidkanal
(11) umgeben ist.
3. Spritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Temperierfluidkanal (11) koaxial zur Wasserdampfleitung (10) angeordnet ist.
4. Spritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Temperierfluidkanal (11) eine elektrische Heizeinheit (18), insbesondere eine
Widerstandsheizung, aufweist.
5. Spritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wasserdampfleitung (10) und der Temperierfluidkanal (11) flexibel ausgebildet
sind.
6. Spritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wasserdampfleitung (10) und/oder der Temperierfluidkanal (11) mit einem Dampftrockner
(13) verbunden sind, über den Wasserdampf von dem Wasserdampferzeuger in die Wasserdampfleitung
und/oder den Temperierfluidkanal einleitbar ist.
7. Spritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wasserdampfleitung über einen Druckminderer (14) mit dem Wasserdampferzeuger und/oder
einem Dampftrockner verbunden ist.
8. Spritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zuleitungsvorrichtung ein Verbindungselement (15) enthält, über das Wasserdampf
vom Wasserdampferzeuger in den Temperierfluidkanal einleitbar ist.
9. Spritzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Temperierfluidkanal einen Kondensatabscheider (16) umfasst.
10. Verfahren zum Zerstäuben und Spritzen von Beschichtungsmaterial, insbesondere unter
Verwendung einer Spritzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei Wasserdampf
als Zerstäubungsmittel, während er durch eine Wasserdampfleitung (10) geführt wird,
mit Hilfe eines Temperierfluids, das die Wasserdampfleitung umspült, temperiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Temperierfluid Wasserdampf verwendet wird, insbesondere Wasserdampf aus dem selben
Wasserdampferzeuger (3), aus dem der Wasserdampf stammt, der als Zerstäubungsmittel
verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Temperierfluid unter einem höheren Druck steht als der Wasserdampf in der Wasserdampfleitung
(10), wodurch sich in der Wasserdampfleitung überhitzter Dampf befindet.