[0001] Die Erfindung betrifft ein Gasspül-Element für metallurgische Anwendungen, zum Beispiel
zum Einbau in ein metallurgisches Gefäß sowie ein zugehöriges Gasanschluss-Element.
[0002] Ein Gasspül-Element, auch Gasspülstein genannt, dient zum Einblasen von Gasen, gegebenenfalls
auch Gas-/Feststoffgemischen, in eine zu behandelnde Schmelze, insbesondere eine metallurgische
Schmelze. Dabei wird das gasförmige Behandlungsfluid bei einem Gasspülstein mit gerichteter
Porosität (english: directed porosity) entlang korrespondierender Kanäle/ Schlitze
geführt, bei Gasspülsteinen mit so genannter ungerichteter Porosität (english: random
porosity) entlang eines korrespondierenden unregelmäßigen Porenvolumens (ähnlich wie
bei einem Schwamm).
[0003] Die Anordnung eines Gasspülsteins im Boden oder der Wand eines metallurgischen Gefäßes
kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Bei einer typischen Montage wird
der Gasspülstein in einem zugehörigen Lochstein (english: well block) angeordnet.
Außen, an dem Ende, an dem das Gas zugeführt wird (sogenanntes "kaltes Ende"), wird
der Spüler mit einer Mechanik am metallurgischen Gefäß gesichert. Zur Demontage beziehungsweise
zum Austausch des Spülers wird die Mechanik geöffnet. Ein Beispiel dazu zeigt die
EP 363651 B1. Dieser Spüler weist am kalten Ende gleichzeitig einen Gasverteilraum auf.
[0004] Gasspülsteine der genannten Art und zugehörige Montagevorrichtungen haben sich seit
Jahrzehnten bewährt. Ein Problem besteht jedoch darin, dass der Demontage-/Montageaufwand
zum Auswechseln eines Gasspül-Elementes groß ist und lange dauert.
[0005] Um eine Diffusion des Gases in das benachbarte Feuerfestmaterial zu vermeiden ist
es zum Beispiel aus der
EP 0 148 337 A1 bekannt, den Gasspülstein mit einem Blechmantel auszubilden. Das Blech verläuft meist
umfangsseitig und im Bodenbereich des Spülers. Das Bodenblech weist eine Öffnung auf,
an die sich ein Gasanschlussrohr anschließt, das frei über das Bodenblech vorsteht.
Gas wird über das Gasanschlussrohr in den gasdurchlässigen keramischen Teil des Spülers
geleitet. Das Gasanschlussrohr stört beim Transport und beim Einbau des Spülers.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv einfache Möglichkeit anzubieten,
wie die Montage beziehungsweise Demontage eines Gasspülsteins vereinfacht werden kann
und ein Gasverlust minimiert wird.
[0007] Die Erfindung geht von folgenden Überlegungen aus:
[0008] Ein blechummantelter Gasspülstein (
EP 0 148 337 A1) hat viele Vorteile. Er hat eine hohe Maßgenauigkeit und vermeidet Gasverlust. Allerdings
stört das abstehende Gasanschlussrohr beim Transport und bei der Montage.
[0009] Ein Gasspülstein ohne Blechummantelung ist leicht zu transportieren. Allerdings ist
es sehr schwierig, eine einfache und dichte Verbindung zu einer Gasquelle zu schaffen.
Die Maßgenauigkeit des Spülers und der zugehörigen Einbauvorrichtung (
EP 0 363 651 B1) muss sehr hoch sein, um Schäden und Undichtigkeiten zu vermeiden. Das ist an einem
oft heißen metallurgischen Gefäß nur schwer zu realisieren.
[0010] Die Erfindung zielt deshalb in eine andere Richtung: Das wesentliche Merkmal ist,
das Gasspülelement so zu konstruieren, dass eine zugehörige Gasleitung im Inneren
des Spülers montiert werden kann. Damit werden folgende Effekte erzielt:
- Das kalte Ende des Spülers wird durch die untere Stirnfläche beziehungsweise einen
entsprechenden Blechmantel definiert, es entfallen vorspringende Teile wie angeschweißte
Gasanschlussrohre, die nach außen vorstehen.
- Ein Gasanschluss erfolgt im Inneren des Spülers, also genau an der Stelle, wo das
Gas benötigt wird.
- Zum Anschluss einer entsprechenden Gasleitung wird eine Vertiefung am kalten Ende
des Gasspülsteins vorgesehen. Der keramische Teil des Spülelements umfasst also den
Gasanschluss. Dadurch kann keramisches Material gespart werden.
- Die Vertiefung dient nicht nur zum Anschluss einer Gasleitung, sondern auch zur Führung
und Befestigung der Gasleitung.
- Das ermöglicht es, über eine bestimmte axiale Länge (vom kalten Ende des Gasspülelements
zum gegenüberliegenden, heißen Ende betrachtet) eine Führung zwischen Gasspülelement
und Gasleitung auszubilden. Das ermöglicht es gleichzeitig, die beiden Teile ohne
aufwändige Mechaniken zu verbinden. Die Gasanschlussleitung kann zum Beispiel in die
Vertiefung eingeschraubt werden. Weitere Verankerungen für die Gasleitung sind möglich
aber nicht notwendig. Die komplizierten Schwenkmechanismen etc. entfallen.
[0011] In ihrer allgemeinsten Ausführungsform betrifft die Erfindung danach ein Gasspül-Element
für metallurgische Anwendungen mit folgenden Merkmalen im Einbauzustand:
- einem keramischen feuerfesten Körper mit einem unteren Ende und einem oberen Ende,
- das obere Ende weist eine obere Stirnfläche auf,
- das untere Ende weist eine untere Stirnfläche auf,
- von der unteren Stirnfläche erstreckt sich eine Vertiefung in das untere Ende des
keramischen feuerfesten Körpers,
- die Vertiefung ist mit einem ersten Abschnitt einer lösbaren, formschlüssigen Verbindung
mit einem Gasanschlusselement ausgebildet,
- zwischen der Vertiefung und der oberen Stirnfläche besteht eine strömungstechnische
Verbindung für ein Behandlungsgas durch mindestens einen gasdurchlässigen Teil des
keramischen feuerfesten Körpers.
[0012] Das wesentliche Merkmal ist die Vertiefung, die einen ersten Abschnitt (Funktionsteil)
einer lösbaren, formschlüssigen Verbindung mit einem Gasanschlusselement aufweist.
[0013] Diese Vertiefung kann auf unterschiedliche Weise ausgebildet werden, zum Beispiel
als Teil einer der folgenden Verbindungskonstruktionen: Schraubverbindung, Bajonettverbindung,
Druck-/Druck-Schnellverbindung, Druck-/Dreh-Schnellverbindung. Dazu gehören auch Klammerverbindungen
oder Schnappverbindungen.
[0014] Im Fall einer Konstruktion als Schnellkupplung oder Bayonettverbindung wird eine
Gasleitung zum Beispiel einfach in die Vertiefung eingedrückt und/oder gedreht bis
die Gasleitung mit dem korrespondierenden Verbindungsabschnitt in der Vertiefung des
Gasspülelements die gewünschte formschlüssige Verbindung eingeht. Das dauert nur wenige
Sekunden und ist auch an einem heißen metallurgischen Gefäß jederzeit ohne weiteres
möglich, gegebenenfalls auch über einen Manipulator (Roboter).
[0015] Jedes Ausrichten/Justieren, Verschwenken, zusätzliche Befestigen durch eine Mechanik
an der Wand des metallurgischen Gefäßes kann entfallen.
[0016] Dies gilt auch, wenn Vertiefung und Gasanschlussleitung an ihren korrespondierenden
Abschnitten Gewinde für eine Schraubverbindung aufweisen.
[0017] Ein wesentlicher Vorteil aller genannten Verbindungstechniken besteht darin, dass
diese formschlüssigen Verbindungen ohne weiteres als gasdichte Verbindungen ausgeführt
werden können und lösbar sind. Zum Auswechseln eines Gasspülers kann die Gasleitung
auf umgekehrtem Weg (verglichen mit der Montage) wieder abgenommen und später wiederverwendet
werden.
[0018] Die genannten Verbindungen ermöglichen eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Gasspülstein
und Gasanschlusselement ohne Zusatzeinrichtungen.
[0019] Nach einer Ausführungsform weist die Vertiefung, ausgehend von der unteren Stirnfläche,
mindestens eine der folgenden geometrischen Formen auf: Zylinder, Kegel, Kegelstumpf,
Prisma. Der horizontale Querschnitt der Vertiefung (also senkrecht zur Haupt-Strömungsrichtung
des Gases durch das Spülelement) kann entsprechend zum Beispiel rund, rechteckig,
polygon sein.
[0020] Es kann auch ein erster Abschnitt (von der Stirnfläche des Gasspülers aus betrachtet)
zylindrisch und ein daran anschließender Abschnitt kegelstumpfartig gestaltet sein.
Der zylindrische Teil erlaubt eine gute Führung und Fixierung, der kegelstumpfartige
Teil lässt sich als zusätzliche Dichtung gestalten.
[0021] In der Vertiefung oder strömungstechnisch im Anschluss an die Vertiefung, in Richtung
auf die obere Stirnfläche betrachtet, kann eine Gasverteilkammer im keramischen feuerfesten
Körper ausgebildet werden. Das über die Gasleitung zugeführte Gas kann dann zunächst
in die Gasverteilkammer strömen und von dort durch die gasdurchlässigen keramischen
Abschnitte.
[0022] Alternativ oder kumulativ kann in der Vertiefung (oder strömungstechnisch vor oder
hinter der Vertiefung) eine Durchbruchsicherung gegen eindringende Metallschmelze
im keramischen Körper ausgebildet werden. Die Durchbruchsicherung kann als austauschbares
Bauteil konstruiert sein, das mit einem korrespondierenden Abschnitt der Gaszuführ-Leitung
oder mit der Vertiefung verbunden wird.
[0023] Solche Durchbruchsicherungen sind an sich bekannt, jedoch bei anderen Konstruktionen
von Gasspülelementen. Beispielsweise kann eine der folgenden Bauarten integriert werden:
- Die Gaszuführleitung erhält einen wendelförmigen/spiralförmigen Verlauf, um die axiale
Länge zu vergrößern.
- Um die Gaszuführleitung wird ein gekühlter Bereich angeordnet, so dass etwaig eindringende
Metallschmelze schneller einfriert (erstarrt, englisch: solidifies).
[0024] Der Abschnitt der Vertiefung, der den ersten Abschnitt der Verbindung zum Gasanschlusselement
bildet, kann in-situ im keramischen Material ausgebildet werden (also aus Keramik
bestehen) und/oder ein eigenständiges (diskretes) Bauteil sein. Zum Beispiel bei der
Schraubverbindung kann die Vertiefung wandseitig einen in der Keramik ausgeformten
Gewindeabschnitt aufweisen; ebenso kann eine Hülse oder Mutter mit einem entsprechenden
Innengewinde in die Vertiefung eingesetzt und/und dort eingeklebt werden.
[0025] Weitere Ausführungsformen sehen folgende Merkmale vor:
- mindestens ein gasdurchlässiger Teil des feuerfesten keramischen Körpers verläuft
von einem innenliegenden Ende der Vertiefung aus.
- der gasdurchlässige Teil des feuerfesten keramischen Körpers, der dem innenliegenden
Ende der Vertiefung benachbart ist, kann zumindest teilweise eine Metallabdeckung
aufweisen. Mit anderen Worten: ein im keramischen Körper ausgebildeter gasdurchlässiger
keramischer Abschnitt weist zumindest abschnittweise einen Metallboden und/oder eine
Metallumhüllung auf, natürlich mit mindestens einer Öffnung zur Einleitung des Behandlungsgases
von der Gasanschlussleitung und/oder einer Gasverteilkammer. Das gasauslassseitige
Ende des gasdurchlässigen Abschnitts ist ebenfalls offen. Diese Ausbildung verhindert
etwaigen Gasverlust und erleichtert die Herstellung.
- Der Spüler kann insbesondere umfangsseitig und/oder bodenseitig radial zur Vertiefung
aus gasdichter Keramik ausgebildet werden. Mit anderen Worten: der gasdurchlässige
Teil ist von einem gasundurchlässigen Teil zumindest abschnittweise eingefasst.
- Der Gasspüler kann mehrere gasdurchlässige Abschnitte mit unterschiedlicher Konstruktion
nebeneinander (radial zur Gasströmung) und/oder hintereinander (in Richtung der Gasströmung)
aufweisen.
[0026] Das Gasspül-Element kann aber muss nicht mit einem äußeren Metallmantel ausgebildet
werden. Der Metallmantel kann den ganzen Spüler umgeben (ausgenommen die obere Stirnfläche
und den Bereich der Vertiefung am kalten Ende), nur das untere Ende des feuerfesten
keramischen Körpers oder nur die untere Stirnfläche des feuerfesten keramischen Körpers
(wiederum ohne den Bereich der Vertiefung).
[0027] Das Gasspül-Element kann so ausgebildet werden, dass keine Teile/Elemente über die
untere Stirnfläche vorstehen. Mit anderen Worten: Der Gasspüler ist am kalten Ende
"flach". Die untere Stirnfläche bildet den Abschluss des kalten Endes des Spülelements.
Jede Art von Verschlussteilen, Befestigungselementen, Lagern oder dergleichen, die
über den Boden nach außen vorstehen, kann erfindungsgemäß entfallen.
[0028] Neben dem keramischen Gasspül-Element betrifft die Erfindung auch ein zugehöriges
Gasanschluss-Element mit folgenden Merkmalen:
- mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende, wobei
- das zweite Ende, korrespondierend zum ersten Abschnitt der Vertiefung des Gasspül-Elements,
als komplementärer zweiter Abschnitt der lösbaren, formschlüssigen Verbindung mit
dem Gasspül-Element ausgebildet ist.
[0029] Das zweite Ende bildet also zum Beispiel ein Gegengewinde für einen gewindeartigen
Abschnitt der Vertiefung des Gasspül-Elementes oder einen Abschnitt eines Bajonettverschlusses.
[0030] Das erste Ende des Gasanschluss-Elements kann zum Anschluss an eine (weitere) Gaszuführleitung
ausgebildet oder direkt an eine Gasquelle angeschlossen werden.
[0031] Das Gasspülelement kann aus Metall und/oder einem anderen Material bestehen, das
bei den Temperaturen stabil ist, die bei der Anwendung des Gasspülements an einem
metallurgischen Gefäß an dessen "kaltem Ende" herrschen.
[0032] Allgemein ausgedrückt bilden die Vertiefung im Gasspül-Element und das korrespondierende
Ende des Gasanschluss-Elements einen Stecker (male part) beziehungsweise eine Dose
(female part) einer zugehörigen formschlüssigen Verbindung.
[0033] Die Vertiefung kann auch nach Art eines Adapters ausgebildet sein, mit dessen Hilfe
das Gasanschluss-Element im Gasspülelement befestigt wird.
[0034] Die Verbindung ermöglicht es, benachbarte Abschnitte (des Gaszuführsystems und des
Spülelements) in Strömungsrichtung des Gases auf einfache Weise miteinander zu verbinden.
Dabei dient die Verbindung auch dazu, eine weitestgehend gasdichte Verbindung zu schaffen.
Dies lässt sich beispielsweise dadurch realisieren, dass korrespondierende Abschnitte
der Verbindung korrespondierend konisch/kegelstumpfförmig ausgebildet sind und miteinander
verbunden werden.
[0035] Optional kann ein zusätzliches Sicherungselement die benachbarten Abschnitte in der
Verbindungsposition mechanisch sichern/fixieren.
[0036] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche
sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.
[0037] Die Erfindung wird nachstehend anhand verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Dabei zeigen - jeweils in stark schematisierter Darstellung -
- Figur 1:
- Einen Vertikalschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gasspül-Element und ein zugehöriges
Gasanschlusselement.
- Figur 2:
- Eine Darstellung wie Figur 1 für eine zweite Ausführungsform.
- Figur 3:
- Eine Darstellung wie Figur 1 für eine dritte Ausführungsform.
[0038] In den Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile mit gleichen Bezugsziffern
dargestellt.
[0039] Das Bezugszeichen 10 beschreibt einen kegelstumpfförmigen Gasspülstein, von dem nur
das untere Ende dargestellt ist. Von einem flachen Boden 12 verläuft ein Metallzylinder
14 mit Innengewinde 16 in einen gasdichten keramischen Außenteil 18 des Gasspülsteins
10.
[0040] Das Innengewinde 16 begrenzt also einen zylinderförmigen Hohlraum (Vertiefung 20),
in den ein zugehöriges Gasanschlusselement 50 (eine Gasleitung) eingesetzt werden
kann. Dazu ist die Gasleitung 50 an ihrem in Figur 1 dargestellten oberen, zweiten
Ende 52 mit einem korrespondierenden Außengewinde 54 ausgebildet.
[0041] Auf der oberen, ringförmigen Stirnfläche 14s des Zylinders 14 ist eine ringförmige
Metallplatte 22 befestigt (aufgeschweißt), die korrespondierend zum Hohlraum 20 eine
mittlere Öffnung 24 aufweist und von der randseitig eine zylinderförmige Wand 26 in
Richtung auf ein oberes, nicht dargestelltes Ende des Gasspül-Elementes absteht, so
dass sich für die Teile 22, 26 eine topfartige Geometrie mit einem Loch im Boden ergibt.
[0042] Dieser "Topf" dient zur Aufnahme eines unteren Endes 28 eines gasdurchlässigen keramischen
Teils 30. Dieses Teil 30 ist bodenseitig mit einem mittleren Rücksprung 32 ausgebildet,
liegt also nur randseitig auf dem Blech 22 auf und grenzt umfangsseitig im unteren
Abschnitt gegen die Wand 26 und in dem Abschnitt darüber an den gasundurchlässigen
Teil 18 des Gasspül-Elementes 10.
[0043] Durch den Rücksprung 32 wird eine Gasverteilkammer zwischen dem gasdurchlässigen
Teil 30 und dem Blech 22 ausgebildet.
[0044] Ein Gasanschluss wird dadurch geschaffen, indem das Gasanschluss-Element 50 an eine
Gasquelle angeschlossen und mit seinem Gewinde 54 auf das Gewinde 16 des Gasspül-Elementes
10 eingeschraubt wird.
[0045] Danach kann unmittelbar der Gasspülvorgang beginnen. Gas strömt dann durch das Gasanschluss-Element
50 (Pfeilrichtung G) und damit durch den Hohlraum 20 in die Gasverteilkammer (die
durch den Rücksprung 32 gebildet wird) und weiter durch die offene Porosität des gasdurchlässigen
Abschnitts 30 (Pfeil G) bis das Gas das Gasspül-Element 10 über dessen (nicht dargestellte)
obere Stirnfläche verlässt und in eine korrespondierende Metallschmelze gelangt.
[0046] Der dargestellte Gasspülstein hat einen flachen Boden 12. Nach außen (in der dargestellten
Funktionsposition: nach unten) stehen beim Transport und beim Einbau des Gasspül-Elementes
10 keine Teile vor. Dies stellt ein wesentliches Merkmal des Gasspül-Elementes dar
und erleichtert die Montage/Anschluss einer Gasleitung (eines Gasanschluss-Elementes)
nach dem Einbau des Gasspül-Elementes in einen Boden oder eine Wand eines metallurgischen
Schmelzgefäßes.
[0047] Die Ausführungsbeispiele nach den Figuren 2 und 3 unterscheiden sich im Wesentlichen
nur durch die Verbindungstechnik von Gasspül-Element 10 und Gasanschluss-Element 50.
[0048] Bei der Variante nach Figur 2 ist diese Verbindung als sogenannte Schnellkupplung
gestaltet. Dazu ist ein "männlicher Teil" 16' im Hohlraum 20 angeordnet. Der Teil
16' ist am Boden 22 befestigt und ragt nach unten in den Hohlraum 20 hinein und zwar
etwa bis zum Boden 12 des Gasspül-Elementes 10. Der Teil 16' hat etwa eine Zylinderform
mit einem verjüngten ringförmigen Abschnitt 17.
[0049] Korrespondierend dazu ist an Stelle des Außengewindes 54 ein "weiblicher Teil" 54'
der Schnellkupplung ausgebildet, wobei dieser Teil 54' topfartig ist und eine ringförmige
Einschnürung 55 aufweist, die korrespondierend zu dem verjüngten Abschnitt 17 des
Teils 16' gestaltet ist, so dass beim Aufschieben des Teils 54' auf den Teil 16' die
ringförmige Einschnürung 55 in den verjüngten Abschnitt 17 einfedern kann, wozu der
Teil 54' mit einer gewissen Elastizität ausgebildet ist.
[0050] Da eine Schnellkupplung als solche, für andere Anwendungszwecke, Stand der Technik
ist wird sie hier nicht näher dargestellt.
[0051] Selbstverständlich ist, dass die Dimensionierung des Hohlraums 20 ausreichend groß
sein muss, um den Teil 54 aufzunehmen und vorzugsweise so groß ist, dass der Teil
54' mit seiner zylindrischen Außenfläche fluchtend an der zylindrischen Außenwand
des Hohlraums 20 im Montagezustand anliegt.
[0052] Zu erwähnen ist noch, dass beim Ausführungsbeispiel nach Figur 2 der Boden des Gasspül-Elementes
ein Blechboden ist.
[0053] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ähnelt dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2.
Das Gasspül-Element 10 und das Gasanschluss-Element 50 werden jedoch nicht über eine
Schnellkupplung miteinander verbunden, sondern über eine Art Bajonettverschluss.
[0054] Dazu weist der Teil 16" eine L-förmige Vertiefung in seiner Umfangswand auf, die
dazu dient, einen Stift 55' aufzunehmen, der senkrecht (englisch: perpendicular) von
der Innenwand des Teils 54" absteht.
[0055] Zum Verbinden von Gasspül-Element 10 und Gasanschluss-Element 50 wird das zweite
Ende des Gasanschluss-Elementes 50 axial auf den Teil 16" aufgeschoben, wobei der
Stift 55' zunächst entlang des axial verlaufenden Abschnitts der L-förmigen Vertiefung
verläuft. Anschließend wird das Gasanschluss-Element 50 relativ zum Teil 16" gedreht,
so dass der Stift 55' in den horizontalen Abschnitt der L-förmigen Nut gelangt und
gegen axiales Lösen gesichert wird.
[0056] Das Gasspül-Element 10 nach Figur 3 weist außerdem einen umfangsseitigen Blechmantel
40 auf, der gasdicht mit einem Bodenblech 12 verbunden ist, welches lediglich im Bereich
des Zylinders 14 unterbrochen ist.
1. Gasspül-Element (10) für metallurgische Anwendungen mit folgenden Merkmalen im Einbauzustand:
a) einem keramischen feuerfesten Körper (10, 30) mit einem unteren Ende und einem
oberen Ende,
b) das obere Ende weist eine obere Stirnfläche auf,
c) das untere Ende weist eine untere Stirnfläche (12) auf
d) von der unteren Stirnfläche (12) erstreckt sich eine Vertiefung (20) in das untere
Ende des keramischen feuerfesten Körpers (10)
e) die Vertiefung (20) ist mit einem ersten Abschnitt (16, 16', 16") einer lösbaren,
formschlüssigen Verbindung mit einem Gasanschluss-Element (50) ausgebildet,
f) zwischen der Vertiefung (20) und der oberen Stirnfläche besteht eine strömungstechnische
Verbindung für ein Behandlungsgas durch mindestens einen gasdurchlässigen Teil (30)
des keramischen feuerfesten Körpers (10, 30).
2. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem die Vertiefung (20) als ein Abschnitt (16,
16', 16") einer Verbindung aus der Gruppe: Schraubverbindung, Bajonettverbindung,
Druck-/Druck-Schnellverbindung, Druck-/Dreh-Schnellverbindung ausgebildet ist.
3. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem die Vertiefung (20), ausgehend von der unteren
Stirnfläche (12), eine der folgenden geometrischen Formen aufweist: Zylinder, Kegel,
Kegelstumpf, Prisma.
4. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem in der Vertiefung (20) oder strömungstechnisch
im Anschluss an die Vertiefung (20), in Richtung auf die obere Stirnfläche, eine Gasverteilkammer
(32) im keramischen feuerfesten Körper (30) ausgebildet ist.
5. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem in der Vertiefung (20) oder strömungstechnisch
im Anschluss an die Vertiefung (20), in Richtung auf die obere Stirnfläche, eine Durchbruchsicherung
gegen eindringende Metallschmelze im keramischen Körper ausgebildet ist.
6. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem der Abschnitt (14, 16, 16', 16") der Vertiefung
(20) in situ im feuerfesten keramischen Körper (10, 30) ausgebildet ist.
7. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem der Abschnitt (14, 16, 16', 16") der Vertiefung
(20) ein diskretes Bauteil ist.
8. Gasspül-Element nach Anspruch 1, bei dem mindestens ein gasdurchlässiger Teil (30)
des feuerfesten keramischen Körpers (10, 30) von einem innenliegenden Ende der Vertiefung
(20) aus verläuft.
9. Gasspül-Element nach Anspruch 8, bei dem der dem innenliegenden Ende der Vertiefung
(20) benachbarte gasdurchlässige Teil (30) des feuerfesten keramischen Körpers (10,
30) teilweise eine Metallabdeckung (22) aufweist.
10. Gasspül-Element nach Anspruch 1 mit einem äußeren Metallmantel (40), der umfangsseitig
das untere Ende des feuerfesten keramischen Körpers (10, 30), die untere Stirnfläche
(12) des feuerfesten keramischen Körpers (10, 30) oder beide bedeckt.
11. Gasspül-Element nach Anspruch 1, ohne über die untere Stirnfläche (12) vorstehende
Elemente.
12. Gasanschluss-Element (50) für ein Gasspül-Element nach einem der Ansprüche 1-11, mit
einem ersten Ende und einem zweiten Ende (52), wobei das zweite Ende (52), korrespondierend
zum ersten Abschnitt (14, 16, 16', 16") der Vertiefung (20) des Gasspül-Elements (10),
als komplementärer zweiter Abschnitt (52) der lösbaren, formschlüssigen Verbindung
mit dem Gasspül-Element (10) ausgebildet ist.
13. Gasanschluss-Element (50) nach Anspruch 12, bei dem das erste Ende zum Anschluss an
eine Gasquelle ausgebildet ist.