[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spenden von Etikettenhülsen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Behälter, wie Getränkeflaschen oder dergleichen, lassen sich unter Anderem mit hülsenförmigen
Etiketten ausstatten. Diese werden in einem Spendeaggregat von einem auf einer Vorratsrolle
bereitgestellten Folienschlauch vorzugsweise entlang an dem Folienschlauch vorhandener
Querperforationen abgerissen und über die zu etikettierenden Behälter in an sich bekannter
Weise gestülpt. Die Querperforationen werden vorzugsweise mit einem dem Spendeaggregat
voran geschalteten Perforieraggregat erzeugt. Für einen kontrollierten Transport des
Folienschlauchs zwischen der Vorratsrolle und dem Spendeaggregat wird der Folienschlauch
ferner zwischen Tensorrollen umgelenkt und unter möglichst gleichmäßiger Spannung
gehalten.
[0003] Beim Abreißen der Etikettenhülsen im Spendeaggregat kann der nachlaufende Folienschlauch
mechanisch so stark belastet werden, dass er insbesondere im Bereich zwischen dem
Perforieraggregat und dem Spendeaggregat entlang einer Querperforation vorzeitig abreißt
und von der Spanneinrichtung in den Bereich der Tensorrollen zurückgezogen wird. In
der Regel löst sich der Folienschlauch dann von mehreren Rollen ab, so dass er in
Transportrichtung wieder durch die Spanneinrichtung bis zum Spendeaggregat eingefädelt
werden muss. Dieser Arbeitsschritt verursacht einen unerwünschten Zeitaufwand und
kann zudem von einem einzelnen Bediener nicht bewältigt werden.
[0004] Es besteht daher Bedarf für eine Vorrichtung zum Spenden von Etikettenhülsen, bei
der sich der Produktionsbetrieb nach einem fehlerhaften Abreißen des zugeführten Folienschlauchs
schneller und mit weniger Personal ordnungsgemäß fortsetzen lässt.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Demnach
umfasst diese: ein Abrollaggregat zum Bereitstellen eines Folienschlauchs von einer
Rolle; ein Spendeaggregat zum Abtrennen der Etikettenhülsen von dem Folienschlauch;
und eine zwischen dem Abrollaggregat und dem Spendeaggregat ausgebildete Spanneinrichtung,
mit der sich der Folienschlauch beim Transport auf Zugspannung halten lässt. Erfindungsgemäß
ist zwischen der Spanneinrichtung und dem Spendeaggregat eine Rücklaufbremse für den
Folienschlauch ausgebildet.
[0006] Die Rücklaufbremse ermöglicht ein selektives Abbremsen und/oder Festhalten des Folienschlauchs.
Darunter ist zu verstehen, dass sich die Rücklaufbremse, beispielsweise in Form einer
Schlauchklemme, gezielt in Abhängigkeit von einem Betriebszustand auslösen lässt und/oder
permanent nur entgegen der Transportrichtung des Folienschlauchs wirkt. Letzteres
lässt sich beispielsweise durch Kombination eines Vorschubfreilaufs mit einer permanenten
Rücklaufsperre erzielen.
[0007] Der auslösende Betriebszustand ist insbesondere ein fehlerhaftes, insbesondere vorzeitiges
Abreißen des Folienschlauchs entlang einer Querperforation. Denkbar wären aber auch
andere Störungen, beispielsweise im Bereich des Spendeaggregats oder im Bereich des
Perforieraggregats. Die Rücklaufbremse bewirkt in jedem Fall, dass der Folienschlauch
stromaufwärts der Fehlerstelle festgehalten wird, derart dass insbesondere ein abgerissenes
freies Ende des Folienschlauchs nicht in die Spanneinrichtung zurück gezogen wird.
Dies erleichtert zudem die Fehlerbeseitigung stromabwärts der Rücklaufbremse. Die
Begriffe stromaufwärts und stromabwärts beziehen sich hierbei auf den Transport des
Folienschlauchs.
[0008] Das Abrollaggregat eignet sich in an sich bekannter Weise zum Abrollen und Vorschieben
von Folienschläuchen. Der Transport durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorzugsweise
kontinuierlich. Der Folienschlauch könnte auch mit den Querperforationen vorkonfektioniert
auf der Rolle bereit gestellt werden. Das Spendeaggregat ist insbesondere zum Abreißen
der Etikettenhülsen an vorbestimmten Trennstellen entlang der Querperforationen ausgebildet.
Prinzipiell könnten die Etikettenhülsen jedoch ebenso abgeschnitten werden und/oder
das Spendeaggregat für das Abreißen und Abschneiden ausgebildet sein. Die Spanneinrichtung
hält den Folienschlauch vorzugsweise zwischen mehreren Tensorrollen auf Spannung,
von denen wenigstens eine federnd vorgespannt ist und/oder in eine geeignete Spannstellung
gefahren wird.
[0009] Erfindungsgemäß verhindert die Rücklaufbremse ein Zurücklaufen des Folienschlauchs,
also entgegen seiner Transportrichtung, zumindest in dem Maße, dass ein abgerissenes
freies Ende des Folienschlauchs nicht vollständig durch die Rücklaufbremse zurück
gezogen wird, insbesondere nicht bis in den Bereich der Spanneinrichtung, um ein Abfädeln
des Folienschlauchs von den Tensorrollen zu vermeiden.
[0010] Vorzugsweise ist zwischen der Rücklaufbremse und dem Spendeaggregat ein Perforieraggregat
zum Querperforieren des Folienschlauchs vorhanden. Das Perforieraggregat befindet
sich somit vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, stromabwärts der Rücklaufbremse.
Auch könnte der Folienschlauch bereits vorperforiert sein. Die Rücklaufbremse ist
in jedem Fall stromaufwärts eines Transportabschnitts angeordnet, in dem die Gefahr
eines Abreißens durch mechanische Überbeanspruchung des Folienschlauchs besonders
hoch ist, wie beispielsweise in einem Bereich unmittelbar vor dem Spendeaggregat.
[0011] Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung ferner eine Überwachungseinheit
zum Feststellen eines fehlerhaften Abreißens des Folienschlauchs beim Transport und/oder
eines fehlerhaften Abtrennens einer Etikettenhülse im Spendeaggregat. Die Rücklaufbremse
lässt sich dann gezielt ansteuern, sobald der Folienschlauch gerissen ist oder fehlerhaft
im Spendeaggregat abgeschnitten wurde. Ein Riss lässt sich an einem Nachlassen der
gemessenen Schlauchspannung im abgerissenen, nachlaufenden Folienschlauch feststellen
und/oder daran, dass der Folienschlauch in einem bestimmten Bereich stromabwärts der
Rücklaufbremse nicht mehr vorhanden ist. Auch ein fehlerhaftes Abschneiden einer Etikettenhülse,
das ein Zurückziehen des nachlaufenden Folienschlauchs zur Folge haben könnte, lässt
sich auf die gleiche Weise erkennen, um die Rücklaufbremse gezielt anzusteuern.
[0012] Vorzugsweise umfasst die Überwachungseinheit einen Spannungsdetektor zum Messen einer
Zugspannung im Folienschlauch, also einer durch den Transport und das Aufspannen erzeugten
mechanischen Spannung. Damit ließe sich ein drohender oder vorhandener Riss des Folienschlauchs
auch dann zuverlässig feststellen, wenn sich der Riss stromabwärts des Spannungsdetektors
ereignet. Eine solche Erkennung ist besonders schnell, da das abgerissene Schlauchende
für eine Fehlererkennung nicht bis zum Detektor zurücklaufen muss.
[0013] Die Zugspannung kann sich in den einzelnen Transportabschnitten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in unterschiedlichem Maße aus Anteilen zusammensetzen, die vom Transport
des Folienschlauchs, dem Aufspannen des Folienschlauchs in der Spanneinrichtung und/oder
dem Abreißen der Folienhülsen im Spendeaggregat verursacht werden. Eine Spannungsmessung
könnte auch stromaufwärts der Rücklaufbremse hilfreich sein, beispielsweise im Bereich
der Spanneinrichtung, um die Rücklaufbremse besonders zuverlässig auszulösen. Mit
einem Spannungsdetektor lässt sich die Rücklaufbremse selektiv auslösen, sobald die
im Folienschlauch gemessene Spannung einen für den jeweiligen Transportabschnitt vorgegebenen
Mindestwert unterschreitet oder ein anderes geeignetes Vergleichskriterium erfüllt.
[0014] Vorzugsweise umfasst die Überwachungseinheit einen optischen Detektor zum Abtasten
des Folienschlauchs. Damit lässt sich das Vorhandensein des Folienschlauchs auf einfache
Weise berührungslos feststellen. Fehlt der Folienschlauch bei laufendem Transport,
kann auf ein fehlerhaftes Abreißen des Folienschlauchs geschlossen werden. Der optische
Detektor kann beispielsweise als Transmissionslichtschranke oder Reflexionslichtschranke
ausgebildet sein. Ebenso denkbar wäre eine Bild gebende Überwachung des Folienschlauchs.
[0015] Vorzugsweise umfasst die Überwachungseinheit wenigstens einen Detektor zum Überwachen
des Folienschlauchs stromabwärts der Rücklaufbremse, beispielsweise im Eingangsbereich
des Spendeaggregats. Insbesondere werden die Zugspannung und/oder das Vorhandensein
des Folienschlauchs überwacht.
[0016] Vorzugsweise umfasst die Überwachungseinheit wenigstens einen Detektor zum Überwachen
des Folienschlauchs stromabwärts des Perforationsaggregats, beispielsweise im Eingangsbereich
des Spendeaggregats. Ein fehlerhafter Riss des Folienschlauchs lässt sich dann besonders
zuverlässig erkennen.
[0017] Vorzugsweise umfasst die Rücklaufbremse eine aktiv steuerbare Klemme. Beispielsweise
lässt sich wenigstens ein Klemmbacken in Abhängigkeit von einem festgestellten fehlerhaften
Abreißen des Folienschlauchs gegen den zurücklaufenden Folienschlauch fahren, schwenken
oder dergleichen. Die Rücklaufbremse hält den Folienschlauch dann sowohl in als auch
entgegen der Transportrichtung fest.
[0018] Vorzugsweise ist die Klemme pneumatisch angetrieben, insbesondere mittels eines pneumatischen
Hubzylinders. Beispielsweise lässt sich ein beweglicher Klemmbacken dann schnell gegen
einen stationären Klemmbacken, eine Führungsrolle oder dergleichen fahren, um den
Folienschlauch fest zu halten.
[0019] Vorzugsweise umfasst die Rücklaufbremse ein in Transportrichtung des Folienschlauchs
freilaufendes Reibrad mit einer Rücklaufsperre. Beispielsweise könnte der Folienschlauch
zwischen zwei Klemmrollen hindurch laufen, von denen eine an eine Rücklaufsperre gekoppelt
ist. Das heißt der Folienschlauch wird dann im Wesentlichen nur entgegen der Transportrichtung
gebremst. Eine derartige Rücklaufbremse wäre gegebenenfalls auch ohne zusätzliche
Überwachungseinheit permanent wirksam.
[0020] Vorzugsweise ist das Spendeaggregat zum Abtrennen der Etikettenhülsen durch Abreißen
entlang an dem Folienschlauch ausgebildeter Querperforationen ausgebildet. Bei diesen
hinsichtlich der Konstruktion und des Verschleißes vorteilhaften Aggregaten wird der
Folienschlauch in Längsrichtung stark beansprucht, so dass eine Rücklaufbremse bei
fehlerhaftem Abreißen entlang der Perforationen in besonderem Maße Kosten und Zeit
spart.
[0021] Bei einer weiteren günstigen Ausführungsform ist das Spendeaggregat zum Abschneiden
der Folienhülsen von dem Folienschlauch ausgebildet. Dadurch lässt sich die beim Abtrennen
der Etikettenhülsen verursachte Zugspannung reduzieren.
[0022] Vorzugsweise umfasst die Spanneinrichtung wenigstens eine federnd vorgespannte Tensorrolle
zum Umlenken und Spannen des Folienschlauchs. Derartige Tensorrollen ermöglichen ein
zuverlässiges Einhalten einer vorgegebenen Zugspannung im Folienschlauch, ziehen einen
abgerissenen Folienschlauchs jedoch bei herkömmlichen Vorrichtungen in den Bereich
der Spanneinrichtung zurück, wo das Wiedereinfädeln des Schlauchs einen besonders
hohen Arbeitsaufwand verursacht. Somit ist die erfindungsgemäße Rücklaufbremse stromabwärts
der Tensorrollen besonders vorteilhaft.
[0023] Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einer Etikettiervorrichtung für Behälter, insbesondere
Flaschen, gelöst, die die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst. Derartige Etikettiervorrichtungen
arbeiten vorzugsweise unter kontinuierlichem und vergleichsweise schnellem Transport
des Folienschlauchs, so dass ein zeitnahes und ergonomisch günstiges Wiederaufnehmen
des Produktionsbetriebs von besonderer Bedeutung ist.
[0024] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der einzigen Figur schematisch
dargestellt.
[0025] Demnach umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Spenden von Etikettenhülsen
2 auf Behälter 3, wie beispielsweise Getränkeflaschen, ein Abrollaggregat 4 zum Bereitstellen
eines Folienschlauchs 5 von einer Rolle 6. Der Folienschlauch 5 wird vorzugsweise
in einem Perforieraggregat 7 quer zur Transportrichtung 8 des Folienschlauchs 5 perforiert.
Entlang von Querperforationen 9 lassen sich die Etikettenhülsen 2 dann in einem Spendeaggregat
10 abreißen und über die Behälter 3 stülpen. Dies ist an sich bekannt und daher nachfolgend
nicht näher erläutert. Prinzipiell könnte der Folienschlauch 5 auch vorkonfektioniert
mit den Querperforationen 9 auf der Rolle 6 bereit gestellt werden. Ebenso könnten
die Etikettenhülsen 2 in dem Spendeaggregat 10 mittels an sich bekannter Schneiden
abgeschnitten werden, beispielsweise entlang einer Schnittlinie entsprechend der in
der Figur mit Pfeil bezeichneten Querperforation 9.
[0026] Zwischen dem Abrollaggregat 4 und dem Spendeaggregat 10 ist eine Spanneinrichtung
11 mit Tensorrollen 12 vorhanden. Mit einer schematisch angedeuteten Druckfeder 13,
dergleichen elastischer Elemente und/oder einem Stellantrieb wird der Folienschlauch
5 während seines Transports auf geeigneter Zugspannung gehalten.
[0027] Erfindungsgemäß ist zwischen der Spanneinrichtung 11 und dem Spendeaggregat 10 eine
Rücklaufbremse 14 vorhanden, mit der sich der Folienschlauch 5 gezielt festhalten
lässt. Dadurch lässt sich vermeiden, dass ein fehlerhaft abgerissenes freies Ende
5a des Folienschlauchs 5 in die Spanneinrichtung 11 zurück gezogen wird, und dass
sich der Folienschlauch 5 dabei von den Tensorrollen 12 ablöst.
[0028] Die Rücklaufbremse 14 umfasst vorzugsweise wenigstens einen beweglichen Klemmbacken
15, dessen Schließbewegung 16 gegen einen zugehörigen stationären Klemmbacken oder
dergleichen gezielt in Abhängigkeit von einem fehlerhaften Betriebszustand, bei einer
Produktionsunterbrechung oder dergleichen, ausgelöst wird. Für den Antrieb des Klemmbackens
15 ist beispielsweise ein pneumatischer Zylinder 17, ein elektromagnetischer Stellantrieb
oder dergleichen vorgesehen. Ebenso wäre eine Zange mit paarweise beweglichen Klemmbacken
15 möglich (nicht dargestellt).
[0029] Alternativ oder ergänzend kann die Rücklaufbremse 14 wenigstens ein am Folienschlauch
5 anliegendes Reibrad 18 oder dergleichen mit einem Vorschubfreilauf und einer schematisch
angedeuteten Rücklaufsperre 19 umfassen. Die Rücklaufbremse 14 wirkt dann selektiv
entgegen der Transportrichtung 8 durch Reibschluss mit dem Folienschlauch 5. Eine
derartige Rücklaufsperre wäre prinzipiell auch wirksam, ohne die Integrität des Folienschlauchs
5 mittels separater Detektoren zu überwachen, also ohne Ansteuerung der Rücklaufbremse
14 von außen.
[0030] In der Figur ist schematisch ein Abreißen des Folienschlauchs 5 entlang einer Querperforation
9 am Eingang des Spendeaggregats 10 dargestellt. In diesem Bereich wird der Folienschlauch
5 beim Abreißen einzelner Etikettenhülsen 2 besonders stark durch Zug in Längsrichtung
belastet. Zur Kontrolle der Integrität des Folienschlauchs 5 ist vorzugsweise eine
Überwachungseinheit 21 vorhanden, die beispielsweise wenigstens einen Spannungsdetektor
22 und/oder wenigstens einen optischen Detektor 23 umfasst.
[0031] Der Spannungsdetektor 22 ist vorteilhaft, da sich auch ein Abreißen des Folienschlauchs
5 stromabwärts des Spannungsdetektors 22 anhand eines charakteristischen Rückgangs
der gemessenen Zugspannung erkennen lässt, also bereits bevor das abgerissene nachlaufende
Ende 5a des Folienschlauchs 5 bis zum Spannungsdetektor 22 zurück gezogen worden ist.
Folglich kann ein Steuersignal 24 zum Auslösen der Rücklaufbremse 14 mit kurzer Reaktionszeit
erzeugt werden.
[0032] Mit dem optischen Detektor 23, der beispielsweise als Transmissionslichtschranke
oder Reflexionslichtschranke (nicht dargestellt) ausgebildet sein kann, lässt sich
das Vorhandensein des Folienschlauchs 5 besonders zuverlässig überwachen. Fehlt der
Folienschlauch 5 im Messbereich des optischen Detektors 23, so wird auf ein fehlerhaftes
Abreißen des Folienschlauchs 5 geschlossen und das Steuersignal 24 erzeugt. Die Lage
des Spannungsdetektors 22 und des optischen Detektors 23 in der Figur sind lediglich
beispielhaft.
[0033] Allerdings ist eine optische Überwachung im Transportbereich zwischen Perforieraggregat
7 und Spendeaggregat 10 besonders vorteilhaft, da dort ein fehlerhaftes Abreißen und
somit ein Fehlen des Folienschlauchs 5 am wahrscheinlichsten ist. Außerdem ist eine
optische Überwachung weitgehend unabhängig von Schwankungen der Zugspannung, die beim
Abreißen der Etikettenhülsen 2 auftreten.
[0034] Eine Überwachung der Zugspannung im Folienschlauch 5 ist im Transportbereich zwischen
Rücklaufbremse 14 und Perforieraggregat 7 besonders vorteilhaft, da das abgetrennte
Ende 5a des Folienschlauchs 5 für eine Fehlererkennung nicht erst bis zum Spannungsdetektor
22 zurück laufen muss. Prinzipiell wäre eine Überwachung der Zugspannung im Folienschlauch
5 sogar stromaufwärts der Rücklaufbremse 14 denkbar, sofern ein fehlerhaftes Abreißen
stromabwärts der Rücklaufbremse 14 einen geeigneten Rückgang der Zugspannung am Spannungsdetektor
22 verursacht.
[0035] In jedem Fall wird die Rücklaufbremse 14 ausgelöst, bevor das abgetrennte Ende 5a
des Folienschlauchs 5 durch die Rücklaufbremse 14 zurück gezogen worden ist. Durch
rechtzeitiges Auslösen der Rücklaufbremse 14 lässt sich verhindern, dass sich der
Folienschlauch 5 von den Tensorrollen 12 ablöst, so dass für ein Wiederaufnehmen der
Etikettierung lediglich der Folienschlauch 5 im Bereich stromabwärts der Rücklaufbremse
14 erneut eingefädelt werden muss.
[0036] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist vorzugsweise Bestandteil einer an sich bekannten
Etikettiervorrichtung 30 zum Etikettieren der Behälter 3 mit den Folienhülsen 2. Eine
derartige Etikettiervorrichtung 30 umfasst beispielsweise ein Etikettierkarussell
31, mit dem die Behälter 3 als kontinuierlicher Produktstrom unter dem stationären
Spendeaggregat 10 hindurch gefahren werden. Die Drehachse 32 des Etikettierkarussells
31 ist in der Figur schematisch angedeutet. Der Transport des Folienschlauchs 5 durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist somit vorzugsweise kontinuierlich und erfolgt
in an sich bekannter Weise, so dass Einzelheiten hierzu nicht näher erläutert oder
dargestellt sind.
[0037] Die schematisch angedeuteten Ausführungsformen der Rücklaufbremse 14 ließen sich
sowohl einzeln als auch in Kombination beliebig im Bereich zwischen der Spanneinrichtung
11 und dem Spendeaggregat 10 einsetzen. Die ausgelöste/wirksame Rücklaufbremse 14
kann den Folienschlauch 5 fest halten und/oder einen langsamen Rücklauf des Folienschlauchs
5 zulassen, sofern ein Zurücklaufen des freien Endes 5a des Folienschlauchs 5 durch
die Rücklaufbremse 14 hindurch verhindert wird.
1. Vorrichtung (1) zum Spenden von Etikettenhülsen (2) auf Behälter (3), umfassend: ein
Abrollaggregat (4) zum Bereitstellen eines Folienschlauchs (5) von einer Rolle (6);
ein Spendeaggregat (10) zum Abtrennen der Etikettenhülsen von dem Folienschlauch;
und eine zwischen dem Abrollaggregat und dem Spendeaggregat ausgebildete Spanneinrichtung
(11), mit der sich der Folienschlauch beim Transport auf Zugspannung halten lässt,
gekennzeichnet durch eine zwischen der Spanneinrichtung (11) und dem Spendeaggregat (10) ausgebildete
Rücklaufbremse (14) für den Folienschlauch.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner mit einem zwischen der Rücklaufbremse (14) und
dem Spendeaggregat (10) ausgebildeten Perforieraggregat (7) zum Querperforieren des
Folienschlauchs (5).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, ferner mit einer Überwachungseinheit (21) zum
Feststellen eines fehlerhaften Abreißens des Folienschlauchs (5) beim Transport und/oder
eines fehlerhaften Abtrennens einer Etikettenhülse (2) im Spendeaggregat (10).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Überwachungseinheit (21) einen Spannungsdetektor
(22) zum Messen einer Zugspannung im Folienschlauch (5) umfasst.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Überwachungseinheit (21) einen optischen
Detektor (23) zum Abtasten des Folienschlauchs (5) umfasst.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Überwachungseinheit wenigstens
einen Detektor (22, 23) zum Überwachen des Folienschlauchs (5) stromabwärts der Rücklaufbremse
(14) umfasst.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 und einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Überwachungseinheit
(21) wenigstens einen Detektor (23) zum Überwachen des Folienschlauchs (5) stromabwärts
des Perforieraggregats (7) umfasst.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Rücklaufbremse
(14) wenigstens einen steuerbar schließenden Klemmbacken (15) umfasst.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei der Klemmbacken (15) pneumatisch angetrieben ist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Rücklaufbremse
(14) ein in Transportrichtung (8) freilaufendes Reibrad (18) mit einer Rücklaufsperre
(19) umfasst.
11. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei das Spendeaggregat
(10) zum Abtrennen der Etikettenhülsen (2) durch Abreißen entlang an dem Folienschlauch
(5) ausgebildeter Querperforationen (9) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei das Spendeaggregat
(10) zum Abschneiden der Folienhülsen (2) von dem Folienschlauch (5) ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Spanneinrichtung
(11) wenigstens eine federnd vorgespannte Tensorrolle (12) zum Umlenken und Spannen
des Folienschlauchs (5) umfasst.
14. Etikettiervorrichtung (30) zum Etikettieren von Behältern (3), insbesondere Flaschen,
umfassend die Vorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche.