[0001] Die Erfindung betrifft eine Münzvereinzelungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Münzvereinzelungsvorrichtung.
[0002] Eine derartige Münzvereinzelungsvorrichtung umfasst eine Fördereinrichtung zum Fördern
von Münzen aus einem Eingangsbehälter in eine Förderrichtung entlang einer Förderstrecke
und eine an der Förderstrecke angeordnete Prüfeinrichtung zum Erkennen eines Münztyps
einer entlang der Förderstrecke geförderten Münze.
[0003] Bei einer aus der
US 7,147,552 bekannten Münzvereinzelungsvorrichtung dieser Art ist eine Fördereinrichtung in Form
eines zweisträngigen Förderbandes vorgesehen, das eine Förderstrecke ausbildet, entlang
derer Münzen aus einem Eingangsbehälter in eine Aufwärtsrichtung (entgegen einer Schwerkraftwirkung)
gefördert werden. An dem Förderband sind Mitnehmer angeordnet, die Münzen aus dem
Eingangsbehälter aufnehmen und entlang der Förderstrecke fördern. Entlang der Förderstrecke
verteilt sind unterschiedliche Einrichtungen vorgesehen, die sicherstellen sollen,
dass an jedem Mitnehmer nur eine einzelne Münze gefördert wird. In Abhängigkeit von
einer Erkennung werden die Münzen in eine Münzsammeleinrichtung befördert, wobei nicht
als Münzen erkannte Gegenstände aussortiert und einem Nutzer zurückgegeben werden.
[0004] Derartige Münzvereinzelungsvorrichtungen dienen zum Trennen von Münzen von anderen
Gegenständen. Einer Münzvereinzelungsvorrichtung kann eine Sortiereinrichtung nachgeschaltet
sein, die durch die Münzvereinzelungsvorrichtung vereinzelte Münzen sortiert und in
sortierter Form in Sammelbehälter leitet.
[0005] Die aus der
US 7,147,552 B2 bekannte Vereinzelungsvorrichtung arbeitet nach dem so genannten "Vertikalvereinzelungsprinzip".
Bei dem Vertikalvereinzelungsprinzip werden Münzen aus einem Eingangsbehälter herausgefördert,
entlang einer Förderstrecke in eine Aufwärtsrichtung bewegt und in Abhängigkeit von
einer Münzerkennung einer Münzsammeleinrichtung zugeführt. Solche Münzvereinzelungsvorrichtungen
sind in der Regel unempfindlich gegenüber Fremdkörpern und können eine hohe Erkennungsgenauigkeit
aufweisen. Durch geeignete Ausgestaltung der Förderstrecke sollen nach Möglichkeit
nur Münzen entlang der Förderstrecke transportiert werden, während andere Gegenstände
im Eingangsbehälter verbleiben. In Abhängigkeit von einer Erkennung werden erkannte
Münzen dann von der Förderstrecke herunter in eine Münzsammeleinrichtung zur Weiterverarbeitung
der Münzen befördert. Bei der aus der
US 7,147,552 B2 bekannten Münzvereinzelungsvorrichtung ist beispielsweise ein elektromagnetischer
Auswerfer zum Befördern einer erkannten Münze von der Förderstrecke in eine Münzsammeleinrichtung
vorgesehen.
[0006] Die
EP 2 525 330 A1 offenbart eine Münzvereinzelungsvorrichtung, bei der eine Münze mittels eines senkrecht
zu einer Förderrichtung entlang einer Auswurfrichtung wirkenden Auswurfelements von
einer Fördereinrichtung abgeworfen werden kann und auf diese Weise in eine Vereinzelungszentrifuge
gelangt. Das Auswurfelement wirkt senkrecht zur Förderrichtung, entlang derer die
Fördereinrichtung Münzen fördert. Die Trajektorie der Münze ergibt sich durch Überlagerung
der Förderbewegung der Münze und der senkrecht zur Förderrichtung erfolgenden Beschleunigung
mittels des Auswurfelements.
[0007] Die
GB 2 099 199 A offenbart eine Fördereinrichtung mit einer daran angeordneten Beschleunigungseinrichtung
in Form von elektrischen Motoren. Die Beschleunigung erfolgt hierbei für alle Münzen
gleichermaßen, was dazu verwendet werden kann, unterschiedliche Münzen anhand ihrer
Legierung zu unterscheiden, indem Münzen unterschiedlicher Art in unterschiedliche
Behälter befördert werden.
[0008] Bei der
EP 0 660 274 A werden Münzen von einer rotierenden Scheibe in einen Münzenkanal gefördert, wobei
unter Verwendung von beweglichen Vorsprungelementen Münzen wahlweise durchgelassen
oder, bei Erkennung einer Falschmünze, in eine Auswurföffnung gefördert werden können.
[0009] Die
DE 102 61 819 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Sortieren, Zählen oder Prüfen von Gegenständen, insbesondere
Münzen, bei der Münzen mittels eines Beschleunigungsrads in eine Laufstrecke gefördert
werden können.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Münzvereinzelungsvorrichtung und
ein Verfahren zum Betreiben einer Münzvereinzelungsvorrichtung bereitzustellen, die
Münzen auf zuverlässige Weise von der Förderstrecke in eine Münzsammeleinrichtung
befördern.
[0011] Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Demnach ist bei einer Münzvereinzelungsvorrichtung zusätzlich eine Beschleunigungseinrichtung
vorgesehen, die ausgebildet ist, eine entlang der Förderstrecke geförderte Münze abhängig
von einer Erkennung durch die Prüfeinrichtung derart zu beschleunigen, dass die Münze
von der Förderstrecke in eine Münzsammeleinrichtung befördert wird, wobei die Beschleunigungseinrichtung
ausgebildet ist, abhängig von dem durch die Prüfeinrichtung erkannten Münztyp der
Münze zum Beschleunigen auf die Münze einzuwirken, indem die Münze auf eine erste
Beschleunigungsart beschleunigt wird, wenn die Münze einen ersten Münztyp aufweist,
und auf eine von der ersten Beschleunigungsart unterschiedliche, zweite Beschleunigungsart
beschleunigt wird, wenn die Münze einen zweiten Münztyp aufweist.
[0013] Dies geht von dem Gedanken aus, an der Förderstrecke eine zusätzliche Beschleunigungseinrichtung
vorzusehen, die eine als solche erkannte Münze aus der Förderbewegung heraus beschleunigt
und auf diese Weise die erkannte Münze in Richtung einer nachgeschalteten Münzsammeleinrichtung
schleudert. Die Beschleunigungseinrichtung dient somit dazu, eine erkannte Münze aus
der Förderbewegung heraus zu beschleunigen, so dass die Münze von der Förderstrecke
in Richtung der Münzsammeleinrichtung befördert wird.
[0014] Die Beschleunigungseinrichtung wirkt dabei jedoch nicht in gleichartiger Weise auf
alle Münzen ein, sondern beschleunigt Münzen unterschiedlichen Münztyps nach unterschiedlichen
Beschleunigungsarten. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass von der Förderstrecke
hin zur nachgeordneten Münzsammeleinrichtung beförderte Münzen vorzugsweise eine zumindest
ähnliche Trajektorie (Flugbahn) aufweisen sollten, um zu gewährleisten, dass die Münzen
unabhängig von ihrem konkreten Münztyp und ihren damit zusammenhängenden physikalischen
Eigenschaften (Größe, Gewicht) gleichermaßen zuverlässig in die Münzsammeleinrichtung
gelangen.
[0015] Um kleine, leichte Münzen und große, schwere Münzen entlang einer ähnlichen Trajektorie
zu befördern, ist erforderlich, die Beschleunigungseinrichtung so auszugestalten,
dass unterschiedliche Münzen in unterschiedlicher Weise beschleunigt werden.
[0016] Beispielsweise können Münzen eines ersten Münztyps, beispielsweise Münzen mit geringer
Masse und dementsprechend einer geringen Trägheit, nach einer ersten Beschleunigungsart
mittels einer Impulsbeschleunigung beschleunigt werden. Hierbei befindet sich ein
Beschleunigungselement der Beschleunigungseinrichtung vor der Beschleunigung der Münze
in einer Stellung, in der das Beschleunigungselement von der Münze beabstandet ist
und schlägt sodann, wenn die Münze einen vorbestimmten Ort auf der Förderstrecke erreicht
hat, gegen die Münze, um die Münze auf diese Weise impulsartig von der Förderstrecke
zu befördern.
[0017] Bei Münzen eines zweiten Münztyps, beispielsweise Münzen mit einer vergleichsweise
großen Masse und einer dementsprechend großen Trägheit, wird hingegen beispielsweise
eine zweite Beschleunigungsart in Form einer Schiebebeschleunigung eingesetzt, bei
der sich das Beschleunigungselement der Beschleunigungseinrichtung vor dem Beschleunigen
der Münze bereits in Anlage mit der Münze befindet und sodann beschleunigt wird, um
die Münze mitzunehmen und auf diese Weise von der Förderstrecke zu befördern.
[0018] Denkbar und möglich ist aber auch, dass die Beschleunigungsarten sich lediglich in
einem übertragenen Impuls unterscheiden, indem bei einer leichten Münze ein kleinerer
Impuls als bei einer schweren Münze ausgeübt wird. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang
nur, dass abhängig von einem Münztyp einer Münze das Beschleunigungselement eine andere
Beschleunigung als bei einer anderen Münze eines anderen Münztyps ausführt, um auf
diese Weise Münzen unterschiedlichen Münztyps unterschiedlich zu beschleunigen. Die
Beschleunigung durch das Beschleunigungselement ist für unterschiedliche Münzen mit
unterschiedlichen Münztypen somit nicht immer gleich, sondern kann sich unterscheiden.
[0019] Unter einem Münztyp wird im Rahmen dieses Texts die Denomination einer Münze in einer
bestimmten Währung verstanden. In der Währung Euro existieren beispielsweise die Münztypen
"1 Euro-Münze", "2 Euro-Münze", "50-Cent-Münze", "10-Cent-Münze" usw. Abhängig von
ihrem Münztyp weist eine Münze eine vorbestimmte nominale Größe, vorbestimmte elektrische
Eigenschaften und ein vorbestimmtes nominales Gewicht auf. Der Münztyp einer Münze
wird von der Prüfeinrichtung erkannt, die beispielsweise eine optische Sensoreinrichtung
zum Erfassen von geometrischen Abmessungen der Münze und/oder eine elektromagnetische
Sensoreinrichtung zum Erfassen von elektrischen Eigenschaften der Münze aufweist.
[0020] Die Prüfeinrichtung weist beispielsweise eine Auswerte- und Speichereinrichtung auf,
in der in Währungsdatensätzen Daten unterschiedlicher Münztypen gespeichert sind.
Durch Vergleich von gemessenen, erfassten Eigenschaften einer Münze mit Daten eines
vorabgespeicherten Währungsdatensatzes kann dann eine Münze einem Münztyp zugeordnet
werden.
[0021] Die Beschleunigung der Münze mittels der Beschleunigungseinrichtung erfolgt bevorzugt
in Förderrichtung. Darunter, dass die Beschleunigungseinrichtung eine erkannte Münze
in Förderrichtung beschleunigt, ist vorliegend zu verstehen, dass die Beschleunigungseinrichtung
eine Beschleunigungskraft auf die erkannte Münze ausübt, die zumindest mit einer Richtungsvektorkomponente
in die Förderrichtung gerichtet ist. Die Beschleunigungsrichtung muss nicht exakt
der Förderrichtung entsprechen, sondern kann beispielsweise auch schräg zur Förderrichtung
gerichtet sein, solange nur eine Richtungsvektorkomponente der Beschleunigungsrichtung
in Förderrichtung weist (d. h., dass sich die Beschleunigungsrichtung in Vektorkomponenten
zerlegen lässt, von denen zumindest eine in Förderrichtung weist).
[0022] In einer konkreten, vorteilhaften Ausgestaltung ist die Beschleunigungsrichtung,
in die die Beschleunigungseinrichtung eine erkannte Münze beschleunigt, aber kollinear
zur Förderrichtung gerichtet.
[0023] Mittels der Beschleunigungseinrichtung wird eine erkannte Münze somit aus ihrer Förderbewegung
heraus beschleunigt, wobei die Beschleunigung in Förderrichtung derart ist, dass die
Geschwindigkeit, auf die eine erkannte Münze mittels der Beschleunigungseinrichtung
beschleunigt wird, größer ist als die Fördergeschwindigkeit, mit der die Münze mittels
der Fördereinrichtung entlang der Förderstrecke befördert wird. Mittels der Beschleunigungseinrichtung
wird eine erkannte Münze somit aus ihrer Förderbewegung heraus nach vorne (gesehen
in Förderrichtung) beschleunigt und auf diese Weise in Richtung einer nachgeschalteten
Münzsammeleinrichtung befördert.
[0024] Mittels der Beschleunigungseinrichtung wird eine erkannte Münze somit von der Förderstrecke
hin zur Münzsammeleinrichtung befördert. Dies ermöglicht eine zuverlässige Beförderung
von als solchen erkannten Münzen hin zu einer Münzsammeleinrichtung und kann zuverlässig
gewährleisten, dass nur Münzen, nicht aber andere Gegenstände in die Münzsammeleinrichtung
gelangen.
[0025] Vorteilhafterweise weist die Förderstrecke ein erstes Ende und ein zweites Ende auf,
wobei der Eingangsbehälter im Bereich des ersten Endes und die Beschleunigungseinrichtung
im Bereich des zweiten Endes angeordnet sind. Die Beschleunigungseinrichtung ist dann
vorzugsweise ausgebildet, eine erkannte Münze über das zweite Ende hinaus in die Münzsammeleinrichtung
jenseits des zweiten Endes zu befördern. Mittels der Beschleunigungseinrichtung wird
eine erkannte Münze somit über das zweite Ende hinaus beschleunigt und auf diese Weise
von der Förderstrecke in Richtung der Münzsammeleinrichtung bewegt, wobei die Münzsammeleinrichtung
in geeigneter Weise zum Auffangen der Münze ausgestaltet ist.
[0026] In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Münzsammeleinrichtung - betrachtet entlang
der Förderrichtung - zu dem zweiten Ende der Förderstrecke beabstandet. Die Münzsammeleinrichtung
schließt somit nicht unmittelbar an die Förderstrecke an, sondern ist um einen vorbestimmten
Abstand von dem zweiten Ende der Förderstrecke entfernt. Wird eine Münze mittels der
Beschleunigungseinrichtung beschleunigt, so wird sie unter Überwindung des Abstands
über das zweite Ende der Förderstrecke hinaus in die Münzsammeleinrichtung geschleudert,
wobei die durch die Beschleunigungseinrichtung bewirkte Beschleunigungskraft so dimensioniert
ist, dass eine erkannte Münze unter Überwindung des Abstands die Münzsammeleinrichtung
auch erreicht und somit zuverlässig in die Münzsammeleinrichtung gelangt. Wird eine
Münze oder ein anderer Gegenstand hingegen nicht oder nicht ausreichend beschleunigt,
so gelangt die Münze oder der Gegenstand nicht in die Münzsammeleinrichtung, sondern
wird beispielsweise durch eine durch den Abstand zwischen dem zweiten Ende der Förderstrecke
und der Münzsammeleinrichtung gebildete Öffnung hindurch gefördert und gelangt auf
diese Weise in eine von der Münzsammeleinrichtung unterschiedliche Rückgabeeinrichtung.
Nicht erkannte Münzen - beispielsweise Falschgeld oder Münzen anderer Währung oder
solche Münzen, die von der Münzsammeleinrichtung nicht mehr aufgenommen werden können
(beispielsweise weil die Münzsammeleinrichtung oder einzelne Behälter der Münzsammeleinrichtung
bereits gefüllt sind) - oder andere Fremdkörper werden somit einem Nutzer retourniert
und nicht in der nachgeschalteten Münzsammeleinrichtung weiterverarbeitet.
[0027] Die Beschleunigungseinrichtung kann beispielsweise einen Schrittmotor und ein von
dem Schrittmotor angetriebenes Beschleunigungselement, z. B. ein Drehrad, zum Beschleunigen
einer Münze aufweisen. Ein als Drehrad ausgebildetes Beschleunigungselement kann beispielsweise
als ein um eine Drehachse drehbares Paddelrad mit einem oder mehreren Paddeln zum
Einwirken auf eine zu beschleunigende Münze gebildet sein. Im Betrieb der Münzvereinzelungsvorrichtung
treibt der Schrittmotor das Beschleunigungselement - in Abhängigkeit von der Erkennung
einer Münze durch die Prüfvorrichtung - an, indem beispielsweise das Paddelrad gedreht
und durch Einwirken eines Paddels auf die zu beschleunigende Münze die Münze aus ihrer
Förderbewegung heraus beschleunigt wird. Der Schrittmotor wird hierbei schrittweise
in Abhängigkeit von der Erkennung durch die Prüfvorrichtung angesteuert und bewegt
das Beschleunigungselement somit nur, wenn die Prüfvorrichtung ein geeignetes Steuersignal,
das die Erkennung einer Münze anzeigt, generiert. Die Beschleunigung erfolgt somit
selektiv: Nur solche Münzen werden beschleunigt, die erkannt worden sind und der Münzsammeleinrichtung
zugeführt werden sollen.
[0028] Die Förderrichtung ist vorteilhafterweise bei bestimmungsgemäßer Anordnung und Verwendung
der Münzvereinzelungsvorrichtung zumindest mit einer Richtungsvektorkomponente entgegen
einer Schwerkraftrichtung gerichtet. Die Münzvereinzelungsvorrichtung arbeitet somit
nach dem Vertikalvereinzelungsprinzip, indem Münzen aus dem Eingangsbehälter in eine
Aufwärtsrichtung entlang der Förderstrecke gefördert werden. Die Förderrichtung muss
hierbei nicht exakt vertikal entgegen der Schwerkraftrichtung (also entgegen der Richtung,
in die die Schwerkraft wirkt) gerichtet sein, sondern weist vorteilhafterweise schräg
zur Schwerkraftrichtung derart, dass eine Richtungsvektorkomponente der Förderrichtung
entgegen der Schwerkraftrichtung gerichtet ist.
[0029] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Fördereinrichtung ein Förderband mit
zwei parallel zueinander entlang der Förderrichtung erstreckten, synchron bewegten
Fördersträngen auf. Die Förderstränge können jeweils durch ein umlaufendes Förderband
verwirklicht sein, wobei die Förderstränge synchron bewegt werden und somit gemeinsam
Münzen aus dem Eingangsbehälter fördern. An jedem Förderstrang ist hierzu mindestens
ein Mitnehmer angeordnet, wobei ein Mitnehmer des einen Förderstrangs und ein Mitnehmer
des anderen Förderstrangs ein Mitnehmerpaar zum Mitnehmen jeweils einer Münze ausbilden.
[0030] Das Beschleunigungselement der Beschleunigungseinrichtung ist vorteilhafterweise
derart relativ zu den Fördersträngen platziert, dass es - betrachtet quer zur Förderrichtung
- zwischen den Fördersträngen angeordnet ist. Zum Beschleunigen einer Münze wird das
Beschleunigungselement somit zwischen den Mitnehmern des Mitnehmerpaares, an dem die
zu beschleunigende Münze gerade geführt ist, hindurchbewegt, wirkt auf diese Weise
auf die Münze ein und schleudert diese in Richtung der Münzsammeleinrichtung. Dadurch,
dass das Beschleunigungselement zwischen den Mitnehmern hindurchbewegt wird, kann
das Beschleunigungselement in definierter Weise auf die zu beschleunigende Münze einwirken
und diese relativ zu den Fördersträngen beschleunigen, so dass die Münze von der Förderstrecke
in Richtung der Münzsammeleinrichtung befördert wird.
[0031] Die Münzsammeleinrichtung dient zum Auffangen der von der Förderstrecke weg beschleunigten
Münzen. Die Münzsammeleinrichtung kann hierbei vorteilhafterweise eine Sortiereinrichtung
zum Sortieren der in die Münzsammeleinrichtung beförderten Münzen aufweisen, die insbesondere
ausgebildet ist, jede Münze abhängig von ihrem Münztyp in einen dem Münztyp zugeordneten
Münzsammelbehälter zu leiten. Der Münztyp wird bereits durch die Prüfvorrichtung der
Fördereinrichtung erkannt, so dass der Münztyp der Münze bereits feststeht, wenn diese
mittels der Beschleunigungseinrichtung in die Münzsammeleinrichtung befördert wird.
Abhängig vom Münztyp wird die Münze dann weiter verarbeitet und einem ihr zugeordneten
Münzsammelbehälter zugeleitet, so dass beispielsweise eine Ein-Euro-Münze in einen
Sammelbehälter für Ein-Euro-Münzen gelangt.
[0032] Die Aufgabe wird weiter durch ein Verfahren zum Betreiben einer Münzvereinzelungsvorrichtung
gelöst. Die Münzvereinzelungsvorrichtung umfasst eine Fördereinrichtung zum Fördern
von Münzen aus einem Eingangsbehälter in eine Förderrichtung entlang einer Förderstrecke
und eine an der Förderstrecke angeordnete Prüfeinrichtung zum Erkennen eines Münztyps
einer entlang der Förderstrecke geförderten Münze. Dabei ist vorgesehen, dass eine
Beschleunigungseinrichtung eine entlang der Förderstrecke geförderte und durch die
Prüfeinrichtung erkannte Münze in Förderrichtung derart beschleunigt, dass die Münze
von der Förderstrecke in eine Münzsammeleinrichtung befördert wird, wobei die Beschleunigungseinrichtung
abhängig von dem durch die Prüfeinrichtung erkannten Münztyp der Münze zum Beschleunigen
auf die Münze einwirkt, indem die Münze auf eine erste Beschleunigungsart beschleunigt
wird, wenn die Münze einen ersten Münztyp aufweist, und auf eine von der ersten Beschleunigungsart
unterschiedliche, zweite Beschleunigungsart beschleunigt wird, wenn die Münze einen
zweiten Münztyp aufweist.
[0033] Die vorangehend für die Münzvereinzelungsvorrichtung beschriebenen Vorteile und vorteilhaften
Ausgestaltungen finden analog auch auf das Verfahren zum Betreiben der Münzvereinzelungsvorrichtung
Anwendung. Vorzugsweise dient das Verfahren zum Betreiben einer Münzvereinzelungsvorrichtung
der vorangehend beschriebenen Art.
[0034] Vorteilhafterweise wird die Beschleunigungseinrichtung in Abhängigkeit von einem
durch die Prüfeinrichtung erzeugten Steuersignal zum Beschleunigen einer an der Förderstrecke
geförderten Münze angesteuert. Die Beschleunigungseinrichtung wird somit selektiv
in Abhängigkeit von einer Erkennung einer Münze durch die Prüfeinrichtung angesteuert,
wobei hierzu beispielsweise ein Schrittmotor der Beschleunigungseinrichtung in selektiver
Weise bestromt werden kann, um ein geeignetes Beschleunigungselement, beispielsweise
ein Paddelrad, schrittweise zum Beschleunigen einer Münze anzutreiben.
[0035] Die Prüfeinrichtung weist vorzugsweise eine Sensoreinrichtung auf, die geometrische
und/oder elektrische Eigenschaften der Münze erfasst, um anhand der geometrischen
und/oder elektrischen Eigenschaften den Münztyp der Münze zu ermitteln. Hierzu weist
die Prüfeinrichtung beispielsweise eine Auswerte- und Speichereinrichtung auf, in
der zumindest ein Währungsdatensatz mit Daten unterschiedlicher Münztypen einer Münzwährung
gespeichert ist. Die Auswerte- und Speichereinrichtung vergleicht mittels der Sensoreinrichtung
erfasste Daten der Münze mit vorab gespeicherten Daten des zumindest einen Währungsdatensatzes
und ordnet anhand des Vergleichs die Münze einem Münztyp des Währungsdatensatzes zu.
Kann die Münze eindeutig einem Münztyp zugeordnet werden und ist somit der Münztyp
der Münze identifiziert, so kann in Abhängigkeit von dem Münztyp die Beschleunigungseinrichtung
angesteuert werden, um abhängig von dem Münztyp die Münze in geeigneter Weise zu beschleunigen
und dadurch von der Förderstrecke hin zur Münzsammeleinrichtung zu befördern.
[0036] Bei der Beschleunigung von unterschiedlichen Münzen ist ein bevorzugtes Ziel, dass
unterschiedliche Münzen unterschiedlichen Münztyps zumindest näherungsweise eine gleiche
Flugbahn aufweisen. Eine kleine, leichte Münze (z.B. eine Aluminiummünze) soll zumindest
näherungsweise entlang einer gleichen Flugbahn von der Förderstrecke befördert werden
wie eine große, schwere Münze (z.B. eine Stahlmünze).
[0037] Hierzu wird die Beschleunigungsart, mit der die Beschleunigungseinrichtung auf eine
Münze einwirkt, abhängig vom Münztyp der Münze angepasst.
[0038] Weist die Münze beispielsweise einen ersten Münztyp auf, so kann eine erste Beschleunigungsart
verwendet werden, bei der die Beschleunigungseinrichtung aus einer Stellung, in der
ein Beschleunigungselement der Beschleunigungseinrichtung von der Münze beabstandet
ist, beschleunigt wird, gegen die Münze schlägt und die Münze dadurch von der Förderstrecke
befördert. Durch eine solche Impulsbeschleunigung wird die Münze somit impulsartig
von der Förderstrecke wegbefördert, in dem die Beschleunigungseinrichtung impulsartig
auf die Münze einwirkt. Eine solche Beschleunigungsart kann insbesondere bei kleinen,
leichten Münzen zum Einsatz kommen.
[0039] Weist die Münze hingegen einen zweiten Münztyp auf, so kann die Beschleunigungseinrichtung
in einer zweiten Beschleunigungsart beispielsweise aus einer Stellung, in der ein
Beschleunigungselement der Beschleunigungseinrichtung in Anlage mit der Münze ist,
beschleunigt werden, um die Münze mitzunehmen und dadurch von der Förderstrecke zu
befördern. In dieser zweiten Beschleunigungsart beschleunigt die Beschleunigungseinrichtung
die Münze somit dadurch, dass sie die Münze mitnimmt und durch ihre eigene Beschleunigung
von der Förderstrecke befördert. Eine solche Schiebebeschleunigung kann insbesondere
bei großen, schweren Münzen zum Einsatz kommen. Solche großen, schweren Münzen weisen
eine vergleichsweise große Trägheit auf. Durch eine solche Schiebebeschleunigung,
bei der ein Beschleunigungselement der Beschleunigungseinrichtung zunächst in Anlage
mit der Münze gebracht wird, um sodann beschleunigt zu werden und die Münze von der
Förderstrecke zu schleudern, ist der Trägheitsimpuls der aufgrund der Trägheitskräfte
der Münze auf die Beschleunigungseinrichtung wirkt, kleiner als bei der Impulsbeschleunigung.
[0040] Bei beiden Beschleunigungsarten wird die Beschleunigungseinrichtung vorzugsweise
nach ihrer Beschleunigung wieder abgebremst, um zu verhindern, dass eine von der Förderstrecke
geförderte Münze einen (weiteren) Impuls von der Beschleunigungseinrichtung erhält,
der die Münze von ihrer Flugbahn abbringen könnte.
[0041] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Münzvereinzelungsvorrichtung mit einer Fördereinrichtung
und einer an der Fördereinrichtung angeordneten Beschleunigungseinrichtung zum Beschleunigen
einer Münze aus ihrer Förderbewegung heraus, betrachtet von der Seite; und
- Fig. 2
- eine Ansicht der Fördereinrichtung und der Beschleunigungseinrichtung gemäß Fig. 1,
betrachtet in einer Draufsicht von oben.
[0042] Fig. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Münzvereinzelungsvorrichtung 1,
die eine Fördereinrichtung 2 zum Fördern von Münzen aus einem Eingangsbehälter 40
entlang einer Förderstrecke 200 hin zu einer Münzsammeleinrichtung 3 aufweist.
[0043] Die Fördereinrichtung 2 ist als Förderband mit zwei parallel zueinander erstreckten,
synchron angetriebenen Fördersträngen 20A, 20B ausgebildet. Jeder Förderstrang 20A,
20B ist hierbei durch ein umlaufendes Förderband verwirklicht, wobei die Förderstränge
20A, 20B an identischen Umlenkelementen 21, 22 in Form von Umlenkrollen geführt sind
und in synchroner Weise für eine gleich gerichtete Bewegung mit gleicher Geschwindigkeit
angetrieben werden.
[0044] Das durch die Förderstränge 20A, 20B gebildete Förderband 20 dient dazu, Münzen M
aus dem Eingangsbehälter 40 in eine Förderrichtung F entlang der Förderstrecke 200
zu befördern. Die Fördereinrichtung 2 verwirklicht hierbei das so genannte Vertikalvereinzelungsprinzip,
indem die Förderrichtung F mit einer Richtungsvektorkomponente entgegen der Schwerkraftrichtung
G gerichtet ist (d. h., die Förderrichtung F lässt sich in Vektorkomponenten zerlegen,
von denen eine entgegen der Schwerkraftrichtung G errichtet ist). Münzen M werden
somit aus dem Eingangsbehälter 40 heraus entlang der Förderrichtung F mit Bezug auf
die Schwerkraftrichtung G schräg nach oben (also aufwärts) befördert, wobei hierzu
an den Fördersträngen 20A, 20B Mitnehmerpaare 23 ausgebildet sind, die jeweils durch
einen an dem einen Förderstrang 20A angeordneten ersten Mitnehmer 23A und einen an
dem anderen Förderstrang 20B angeordneten zweiten Mitnehmer 23B verwirklicht sind.
[0045] Zum Fördern einer Münze M aus dem Eingangsbehälter 40 wird ein Mitnehmerpaar 23 durch
den Eingangsbehälter 40 hindurch bewegt und greift auf diese Weise eine Münze M, die
- wie in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt - an den Fördersträngen 20A, 20B zu liegen
kommt und zwischen den Mitnehmern 23A, 23B des Mitnehmerpaars 23 gehalten ist. Durch
Bewegen der Förderstränge 20A, 20B in die Förderrichtung F wird die Münze M nun entlang
der Förderstrecke 200 in die Förderrichtung F bewegt, wobei die Bewegung der Förderstränge
20A, 20B kontinuierlich erfolgt und somit in sukzessiver Weise Münzen M aus dem Eingangsbehälter
40 aufgenommen und entlang der Förderstrecke 200 befördert werden.
[0046] Beim Aufnehmen einer Münze M aus dem Eingangsbehälter 40 kann es dazu kommen, dass
an einem Mitnehmerpaar 23 mehrere Münzen M zu liegen kommen, beispielsweise indem
zwei Münzen übereinander liegen oder indem eine Münze M an einem Mitnehmerpaar 23
eine weitere Münze M vor sich her schiebt.
[0047] An der Förderstrecke 200 ist daher zunächst eine Rampe 24 und sodann in Förderrichtung
F daran anschließend eine Abwurfeinrichtung 25 angeordnet, die sicherstellen sollen,
dass an jedem Mitnehmerpaar 23 nur genau eine Münze M befördert wird. Erreicht eine
an einem Mitnehmerpaar 23 geförderte Münze M die Rampe 24, so läuft sie auf diese
auf und wird somit (geringfügig) senkrecht zur Förderrichtung F an dem ihr zugeordneten
Mitnehmerpaar 23 versetzt. Auf diese Weise wird die Münze M von den Fördersträngen
20A, 20B abgehoben, was dazu führt, dass eine auf der Münze M angeordnete zweite Münze
M von den Mitnehmern 23A, 23B des Mitnehmerpaars 23 gleitet und somit von dem Förderband
20 fällt.
[0048] Nach der Rampe 24 gelangt die Münze M zu der Abwurfeinrichtung 25, die einen beispielsweise
induktiv ausgebildeten Sensor 250 und einen in Förderrichtung F nachgeschalteten,
beispielsweise elektromagnetisch ausgebildeten Abwerfer 251 aufweist. Wird mittels
des (induktiven) Sensors 250 erkannt, dass eine Münze M an einem Mitnehmerpaar 23
eine weitere Münze M vor sich her schiebt, so wird der Abwerfer 251 in entsprechender
Weise angesteuert, und die weitere Münze wird abgeworfen.
[0049] Nach der Rampe 24 und der Abwurfeinrichtung 25 ist somit sichergestellt, dass an
einem Mitnehmerpaar 23 nur genau eine Münze M gefördert wird. Die Münze M gelangt
sodann an eine an der Förderstrecke 200 angeordnete Prüfeinrichtung 26, die dazu dient,
eine Münze zu detektieren, also zu erkennen, ob es sich um eine weiterzuverarbeitende
Münze M oder einen anderen Gegenstand, beispielsweise einen Fremdkörper oder eine
Münze, die nicht weiterverarbeitet werden kann (weil sie z. B. einer anderen Währung
entstammt), handelt. Abhängig von der Erkennung, die beispielsweise anhand einer Durchmessererkennung,
einer Gewichtserkennung oder auch einer optischen Mustererkennung vorgenommen werden
kann, wird ein Steuersignal erzeugt, das zur Ansteuerung einer nachgeschalteten Beschleunigungseinrichtung
29 dient, wie nachfolgend noch erläutert werden soll.
[0050] Nach Durchlaufen der Prüfeinrichtung 26 gelangt eine Münze M zu einer Abwurfeinrichtung
27, die Abwerfer 270, 271, 272 zum selektiven Abwerfen der Münze M von dem Förderband
20 aufweist. Zwei der Abwerfer 270, 271, 272 dienen hierbei dazu, Münzen M mit extremen
Eigenschaften (z. B. extrem leichte oder extrem schwere Münzen M oder Münzen M mit
außergewöhnlicher Form, z. B. eckige Münzen, die mit der nachgeschalteten Beschleunigungseinrichtung
29 nicht optimal beschleunigt werden können) abzuwerfen. Ein dritter der Abwerfer
270, 271, 272 dient dazu, selektiv eine Münze M abzuwerfen, wenn die Münze M zwar
erkannt und verifiziert worden ist, dann aber festgestellt worden ist, dass die nachgeschaltete
Münzsammeleinrichtung 3 nicht in der Lage ist, die Münze M aufzunehmen und weiterzuverarbeiten,
beispielsweise weil ein der Münze M zugeordneter Behälter voll ist und somit keine
weiteren Münzen M mehr aufnehmen kann.
[0051] Nach Passieren der Abwurfeinrichtung 27 mit den Abwerfern 270, 271, 272 soll eine
an einem Mitnehmerpaar 23 geführte Münze M -wenn sie bisher nicht abgeworfen, sondern
durch die Prüfvorrichtung 26 erkannt und verifiziert worden ist - der Münzsammeleinrichtung
3 zur Weiterverarbeitung zugeführt werden. Hierzu dient die Beschleunigungseinrichtung
29, die in fester Lagebeziehung zu dem Förderband 20 der Fördereinrichtung 2 angeordnet
ist und einen Schrittmotor 293 aufweist, der über eine Drehachse 290 ein Beschleunigungselement
291 in Form eines Paddelrads mit einer Anzahl von einzelnen Paddeln 292 aufweist.
[0052] Die Beschleunigungseinrichtung 29 ist an einem zweiten Ende 202 der Förderstrecke
200 der Fördereinrichtung 2 angeordnet (an einem gegenüberliegenden ersten Ende 201
nimmt die Fördereinrichtung 2 die Münzen M aus dem Eingangsbehälter 40 auf). Das Beschleunigungselement
29 ist um die Drehachse 290 drehbar und dabei - betrachtet in einer Querrichtung quer
zur Förderrichtung F - zwischen den Fördersträngen 20A, 20B und somit räumlich zwischen
den daran angeordneten Mitnehmern 23A, 23B angeordnet (siehe Fig. 2). Das Beschleunigungselement
291 kann somit zwischen den Mitnehmern 23A, 23B eines Mitnehmerpaars 23 hindurch bewegt
werden, um auf diese Weise mit einem seiner Paddel 292 auf eine an einem Mitnehmerpaar
23 angeordnete Münze M einzuwirken.
[0053] Im Betrieb wird mittels des Schrittmotors 293 das Beschleunigungselement 291 in Form
des Paddelrads schrittweise in eine Drehbewegung in eine Drehrichtung D um die Drehachse
290 versetzt. Die Ansteuerung des Schrittmotors 293 erfolgt in Abhängigkeit von einem
von der Prüfeinrichtung 26 erzeugten Steuersignal, das die korrekte Erkennung einer
Münze M anzeigt und entsprechend den Schrittmotor 293 zum Befördern der Münze M in
die Sammeleinrichtung 3 steuert. Bei entsprechender Ansteuerung treibt der Schrittmotor
293 somit das Beschleunigungselement 291 in Form des Paddelrads in die Drehrichtung
D an, so dass ein Paddel 292 auf die zu beschleunigende Münze M einwirkt und diese
in eine der Förderrichtung F in etwa gleichgerichtete Beschleunigungsrichtung B beschleunigt.
[0054] Die Ansteuerung des Beschleunigungselements 291 der Beschleunigungseinrichtung 29
erfolgt hierbei gesteuert durch die Prüfeinrichtung 26 abhängig vom Münztyp einer
an der Förderstrecke 200 geförderten Münze M. Der Münztyp einer Münze M wird von der
Prüfeinrichtung 26 erfasst, die hierzu Sensoreinrichtungen 261, 262 sowie eine Auswerte-
und Speichereinrichtung 260 aufweist. Mittels der Sensoreinrichtungen 261, 262 können
beispielsweise auf optische Weise die geometrischen Abmessungen einer Münze M erfasst
und, beispielsweise unter Verwendung von geeigneten elektromagnetischen Spulen, elektrische
Eigenschaften der Münze M bestimmt werden. In der Auswerte- und Speichereinrichtung
260 sind ein oder mehrere Währungsdatensätze gespeichert, in denen Daten von Münztypen
einer oder mehrerer Währungen enthalten sind. Durch Vergleich von mittels der Sensoreinrichtungen
261, 262 gemessenen Daten mit dem in der Auswerte- und Speichereinrichtung 260 gespeicherten
Daten kann dann eine Münze M einem in einem Währungsdatensatz hinterlegten Münztyp
zugeordnet werden, so dass eine Münze beispielsweise als "1-Euro-Münze", "2-Euro-Münze"
oder dergleichen erkannt werden kann.
[0055] Abhängig von ihrem Münztyp weist eine Münze vorbestimmte nominale physikalische Eigenschaften,
insbesondere ein vorbestimmtes nominales Gewicht auf (eine 1-Euro-Münze weist beispielsweise
ein vorbestimmtes Nenngewicht auf, von dem das reale Gewicht der 1 Euro-Münze nur
in vernachlässigbarer Weise abweichen wird). Solche physikalischen Eigenschaften,
insbesondere das Gewicht und die Größe, sind auch in dem zugeordneten Währungsdatensatz
gespeichert, so dass durch Identifizierung des Münztyps der Münze M insbesondere auch
deren Gewicht und Größe bekannt sind. Abhängig vom Münztyp kann somit die Beschleunigungseinrichtung
29 derart angesteuert werden, dass sie die erkannte Münze M in vorteilhafter Weise
so beschleunigt, dass sie entlang einer geeigneten Flugbahn links zur Münzsammeleinrichtung
3 befördert wird. Die Beschleunigung durch die Beschleunigungseinrichtung 29 kann
dabei derart sein, dass die Flugbahn für Münzen M unterschiedlicher Münztypen zumindest
näherungsweise gleich ist, um auf diese Weise sicherzustellen, dass sämtliche Münzen
M in zuverlässiger Weise in den Eingang 300 eines Kanals 30 der Münzsammeleinrichtung
3 gelangen.
[0056] Abhängig von den Münztypen unterschiedlicher Münzen M kann hierbei die Beschleunigungseinrichtung
29 in unterschiedlicher Weise angesteuert werden.
[0057] Beispielsweise wird die Beschleunigungseinrichtung 29 zum Beschleunigen einer kleinen,
leichten Münze (z.B. einer Aluminiummünze) zum Ausführen einer ersten Beschleunigungsart
angesteuert, bei der das Beschleunigungselement 291 in Form des Paddelrads der Münze
M mit Abstand nachgeführt wird und sodann, wenn die Münze M sich in etwa in der in
Fig. 1 für die Münze M unter dem Beschleunigungselement 291 dargestellten Position
befindet, gegen die Münze M geschlagen wird, so dass die Münze M impulsartig beschleunigt
und dadurch von der Förderstrecke 200 hin zur Münzsammeleinrichtung 3 gefördert wird.
Die Beschleunigungseinrichtung 29 wirkt somit impulsartig auf die Münze M ein und
schlägt diese von der Förderstrecke 200.
[0058] Bei einer großen, schweren Münze M (beispielsweise einer Stahlmünze) kann das Beschleunigungselement
291 in Form des Paddelrads der Münze M hingegen mit einem Paddel so nachgeführt werden,
dass das Paddel in Anlage mit der Münze M gelangt und die Münze M ggf. bereits von
dem Mitnehmerpaar 23, an dem die Münze M gefördert wird, (geringfügig) abhebt. Aus
dieser Anlagestellung heraus wird sodann, wenn sich die Münze M in der in Fig. 1 dargestellten
Position befindet, das Beschleunigungselement 291 in Form des Paddelrads beschleunigt
und nimmt dabei die Münze M mit. Die Münze M wird somit schiebend von der Förderstrecke
200 hin zur Münzsammeleinrichtung 3 beschleunigt.
[0059] Das Vorsehen dieser konkreten unterschiedlichen Beschleunigungsarten ist nicht zwingend.
Denkbar ist auch, abhängig vom Münztyp das Beschleunigungselement 291 in Form des
Paddelrads zum Ausüben eines vorbestimmten Impulses auf eine Münze M anzusteuern,
wobei der ausgeübte Impuls für Münzen M unterschiedlichen Münztyps variiert.
[0060] Um unabhängig von der Beschleunigungsart zu verhindern, dass nach einer Beschleunigung
einer Münze M es zu einem (erneuten) Einwirken eines Paddels des Beschleunigungselements
291 auf die bereits beschleunigte Münze M kommt, wird das Beschleunigungselement 291
in Form des Paddelrads nach Einwirken auf eine Münze M wiederum abgebremst, bis die
nächste Münze M von der Förderstrecke 200 hinwegbefördert werden soll und das Beschleunigungselement
291 hierzu erneut angesteuert wird.
[0061] Mittels der Beschleunigungseinrichtung 29 wird eine in die Münzsammeleinrichtung
3 zu befördernde Münze M aus der Förderbewegung entlang der Förderstrecke 200 heraus
beschleunigt und auf diese Weise in den Eingang 300 des Kanals 30 der Münzsammeleinrichtung
3 hinein geschleudert. Die Beschleunigung erfolgt hierbei aus der Förderbewegung heraus
und somit zumindest näherungsweise in die Förderrichtung F dadurch, dass die Münze
M in Förderrichtung F auf eine Geschwindigkeit beschleunigt wird, die die Fördergeschwindigkeit
der Fördereinrichtung 2 entlang der Förderstrecke 200 (bewirkt durch die Förderbewegung
des Förderbands 20 mit seinen Fördersträngen 20A, 20B) übersteigt. Die Münze M wird
somit über das zweite Ende 202 der Förderstrecke 200 hinaus beschleunigt und gelangt
in die Münzsammeleinrichtung 3.
[0062] Die Münzsammeleinrichtung 3 ist mit einem Abstand A von dem zweiten Ende 202 der
Förderstrecke 200 beabstandet. Die Beschleunigung der Münze M ist so beschaffen, dass
die beschleunigte Münze M den Abstand A überwinden kann und somit in den Eingang 300
des Kanals 30 hinein gelangt.
[0063] Der Kanal 30 ist in der durch die Förderrichtung F und der Schwerkraftrichtung G
aufgespannten Ebene gekrümmt ausgebildet. Der Kanal 30 bildet dabei insbesondere mit
seiner von der Fördereinrichtung 2 abliegenden Außenwand die (aufgrund der wirkenden
Schwerkraft parabelförmige) Flugbahn einer beschleunigten und in die Münzsammeleinrichtung
3 beförderten Münze M nach. Dies hat zur Folge, dass eine in den Kanal 30 geschleuderte
Münze M gleitend mit der Außenwand des Kanals 30 in Anlage gelangt und gleitend an
der Außenwand geführt wird, so dass sich eine definierte Bewegung der Münze M entlang
des Kanals 30 ergibt, ohne dass die Münze M z.B. ins Taumeln gerät.
[0064] Ein Gegenstand M' (beispielsweise ein Fehlkörper oder eine Münze, die nicht in die
Münzsammeleinrichtung 3 gelangen soll), der sich am zweiten Ende 202 der Förderstrecke
200 noch auf dem Förderband 20 befindet und somit sämtliche Einrichtungen 24, 25,
26, 27, 28 an der Förderstrecke 200 passiert hat und auch nicht von der Beschleunigungseinrichtung
29 beschleunigt worden ist, wird über das zweite Ende 202 der Förderstrecke 200 hinaus
befördert, fällt dabei aber durch die durch den Abstand A zwischen dem zweiten Ende
202 der Förderstrecke 200 und dem Eingang 300 der Münzsammeleinrichtung 3 geschaffene
Öffnung auf eine Rutsche 42, die den Gegenstand M' (siehe Fig. 1) zurück in einen
Sammelbehälter 41 einer Rückgabeeinrichtung 4 befördert und somit einem Bediener retourniert.
[0065] Der Abwurfeinrichtung 27 in Förderrichtung F an der Förderstrecke 200 nachgeordnet
ist eine Kontrolleinrichtung 28, die dazu dient, den korrekten Auswurf einer Münze
M - falls dieser hat erfolgen sollen - an der Abwurfeinrichtung 27 zu prüfen. Die
Kontrolleinrichtung 28 ist beispielsweise als induktiver Sensor ausgestaltet, der
prüft, ob eine metallische Münze M, die von der Abwurfeinrichtung 27 hätte abgeworfen
werden sollen, auch in der Tat abgeworfen ist und dazu induktiv bei einem eventuellen
Passieren der Münze M ein Signal erzeugt.
[0066] Die Münzsammeleinrichtung 3 fängt eine mittels der Beschleunigungseinrichtung 29
von der Förderstrecke 200 hin zu der Münzsammeleinrichtung 3 geschleuderte Münze M
an ihrem Eingang 300 auf und leitet die Münze M über den Kanal 30 hin zu einer Sortiereinrichtung
32 in Form eines um eine Schwenkachse 320 verschwenkbaren Sortiertrichters. Bevor
die Münze M dabei zu der Sortiereinrichtung 32 gelangt, passiert sie eine Kontrolleinrichtung
31, die dazu dient, die Münze M zu detektieren, um zu verifizieren, dass die Münze
M in der Tat in die Münzsammeleinrichtung 3 gelangt ist. Zudem kann, wenn die Münze
M die Kontrolleinrichtung 31 (die beispielsweise als Lichtschranke ausgebildet sein
kann) passiert, ein Positionssignal erzeugt werden, das zum Triggern einer Verstellbewegung
der Sortiereinrichtung 32 verwendet werden kann, um zum geeigneten Sortieren die Münze
M hin in einen Münzsammelkanal 330-334 und einen dem Münzsammelkanal 330-334 nachgeschalteten
Münzsammelbehälter 340-344 zu leiten.
[0067] Bei Erreichen der Sortiereinrichtung 32 gelangt die Münze M in einen trichterförmigen
Einlass 321 der Sortiereinrichtung 32 und wird über einen Auslass 322 dem zugeordneten
Münzsammelkanal 330-334 und darüber dem zugeordneten Münzsammelbehälter 340-344 zugeleitet.
[0068] Beispielsweise kann jedem Münztyp ein Münzsammelbehälter 340-344 zugeordnet sein.
So kann eine Ein-Euro-Münze beispielsweise in einen Münzsammelbehälter 340-344 geleitet
werden, in dem Ein-Euro-Münzen gesammelt werden. Gleiches gilt für Münzen anderer
Münztypen.
[0069] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch bei gänzlich
anders gearteten Ausführungsformen verwirklichen.
[0070] Insbesondere ist die Beschleunigungsrichtung, in die die Beschleunigungseinrichtung
eine zu beschleunigende Münze beschleunigt, nicht notwendigerweise kollinear zur Förderrichtung
gerichtet. Die Beschleunigungsrichtung kann beispielsweise auch schräg zur Förderrichtung
gerichtet sein.
[0071] Die Beschleunigungseinrichtung kann grundsätzlich beliebig ausgestaltet sein und
muss nicht notwendigerweise ein Paddelrad verwenden. Beispielsweise kann die Beschleunigung
auch auf gänzlich anders geartete Weise erfolgen, beispielsweise mittels Druckluft
oder durch eine elektromagnetische Auswurfeinrichtung, die eine Beschleunigung (auch)
in Förderrichtung bewirkt. Grundsätzlich sind alle Beschleunigungseinrichtungen geeignet,
die eine Beschleunigung aus der Förderbewegung heraus bewirken können.
Bezugszeichenliste
[0072]
- 1
- Münzvereinzelungsvorrichtung
- 2
- Fördereinrichtung
- 20
- Förderband
- 200
- Förderstrecke
- 201, 202
- Ende
- 20A, 20B
- Förderstrang
- 21, 22
- Umlenkelement
- 23
- Mitnehmerpaar
- 23A, 23B
- Mitnehmer
- 24
- Rampe
- 25
- Abwurfeinrichtung
- 250
- (induktiver) Sensor
- 251
- Abwerfer
- 26
- Prüfeinrichtung
- 260
- Auswerte- und Speichereinrichtung
- 261, 262
- Sensoreinrichtung
- 27
- Abwurfeinrichtung
- 270, 271, 272
- Abwerfer
- 28
- Kontrolleinrichtung
- 29
- Beschleunigungseinrichtung
- 290
- Drehachse
- 291
- Beschleunigungselement (Paddelrad)
- 292
- Paddel
- 293
- Schrittmotor
- 3
- Münzsammeleinrichtung
- 30
- Kanal
- 300
- Eingang
- 301
- Ausgang
- 31
- Kontrolleinrichtung
- 32
- Sortiereinrichtung
- 320
- Schwenkachse
- 321
- Einlass
- 322
- Auslass
- 330-334
- Münzsammelkanal
- 340-344
- Münzsammelbehälter
- 4
- Rückgabeeinrichtung
- 40
- Eingangsbehälter
- 41
- Sammelbehälter
- 42
- Rutsche
- A
- Abstand
- B
- Beschleunigungsrichtung
- D
- Drehrichtung
- F
- Förderrichtung
- G
- Schwerkraftrichtung
- M
- Münze
- M'
- Gegenstand
- X
- Horizontalrichtung
- Y
- Vertikalrichtung
1. Münzvereinzelungsvorrichtung (1), mit
- einer Fördereinrichtung (2) zum Fördern von Münzen (M) aus einem Eingangsbehälter
(40) in eine Förderrichtung (F) entlang einer Förderstrecke (200) und
- einer an der Förderstrecke (200) angeordneten Prüfeinrichtung (26) zum Erkennen
eines Münztyps einer entlang der Förderstrecke (200) geförderten Münze (M),
gekennzeichnet durch
eine Beschleunigungseinrichtung (29), die ausgebildet ist, eine entlang der Förderstrecke
(200) geförderte Münze (M) abhängig von einer Erkennung
durch die Prüfeinrichtung (26) derart zu beschleunigen, dass die Münze (M) von der Förderstrecke
(200) in eine Münzsammeleinrichtung (3) befördert wird, wobei die Beschleunigungseinrichtung
(29) ausgebildet ist, abhängig von dem
durch die Prüfeinrichtung (26) erkannten Münztyp der Münze (M) zum Beschleunigen auf die
Münze einzuwirken, indem die Münze (M) auf eine erste Beschleunigungsart beschleunigt
wird, wenn die Münze (M) einen ersten Münztyp aufweist, und auf eine von der ersten
Beschleunigungsart unterschiedliche, zweite Beschleunigungsart beschleunigt wird,
wenn die Münze (M) einen zweiten Münztyp aufweist.
2. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) ausgebildet ist, die Münze (M) in Förderrichtung
(F) zu beschleunigen.
3. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderstrecke (200) ein erstes Ende (201) und ein zweites Ende (202) aufweist,
wobei der Eingangsbehälter (40) an dem ersten Ende (201) und die Beschleunigungseinrichtung
(29) an dem zweiten Ende (202) angeordnet ist.
4. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) ausgebildet ist, eine erkannte Münze (M) über
das zweite Ende (202) hinaus in die Münzsammeleinrichtung (3) jenseits des zweiten
Endes (202) zu befördern.
5. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Münzsammeleinrichtung (3) entlang der Förderrichtung (F) betrachtet zu dem zweiten
Ende (202) der Förderstrecke (200) beabstandet ist.
6. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) einen Schrittmotor (293) und ein von dem Schrittmotor
(293) angetriebenes Beschleunigungselement (291) zum Beschleunigen einer Münze (M)
aufweist.
7. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschleunigungselement durch ein um eine Drehachse (290) drehbares Paddelrad
(291) mit Paddeln (292) zum Einwirken auf eine Münze (M) gebildet ist.
8. Verfahren zum Betreiben einer Münzvereinzelungsvorrichtung (1), die
- eine Fördereinrichtung (2) zum Fördern von Münzen (M) aus einem Eingangsbehälter
(40) in eine Förderrichtung (F) entlang einer Förderstrecke (200) und
- eine an der Förderstrecke (200) angeordnete Prüfeinrichtung (26) zum Erkennen eines
Münztyps einer entlang der Förderstrecke (200) geförderten Münze (M)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Beschleunigungseinrichtung (29) eine entlang der Förderstrecke (200) geförderte
und durch die Prüfeinrichtung (26) erkannte Münze (M) in Förderrichtung (F) derart
beschleunigt, dass die Münze (M) von der Förderstrecke (200) in eine Münzsammeleinrichtung
(3) befördert wird, wobei die Beschleunigungseinrichtung (29) abhängig von dem durch
die Prüfeinrichtung (26) erkannten Münztyp der Münze (M) zum Beschleunigen auf die
Münze einwirkt, indem die Münze (M) auf eine erste Beschleunigungsart beschleunigt
wird, wenn die Münze (M) einen ersten Münztyp aufweist, und auf eine von der ersten
Beschleunigungsart unterschiedliche, zweite Beschleunigungsart beschleunigt wird,
wenn die Münze (M) einen zweiten Münztyp aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) in Abhängigkeit von einem durch die Prüfeinrichtung
(26) erzeugten Steuersignal zum Beschleunigen einer an der Förderstrecke (200) geförderte
Münze (M) angesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung (26) eine Sensoreinrichtung (261, 262) aufweist, die geometrische
und/oder elektrische Eigenschaften der Münze (M) erfasst, um anhand der geometrischen
und/oder elektrischen Eigenschaften den Münztyp der Münze (M) zu ermitteln.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung (26) eine Auswerte- und Speichereinrichtung (260) aufweist, in
der zumindest ein Währungsdatensatz mit Daten unterschiedlicher Münztypen einer Münzwährung
gespeichert ist, wobei die Auswerte- und Speichereinrichtung (260) mittels der Sensoreinrichtung
(261, 262) erfasste Daten der Münze (M) mit gespeicherten Daten des zumindest einen
Währungsdatensatzes vergleicht und anhand des Vergleichs die Münze (M) einem Münztyp
des Währungsdatensatzes zuordnet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei der ersten Beschleunigungsart die Beschleunigungseinrichtung (29) aus einer Stellung,
in der ein Beschleunigungselement (291) der Beschleunigungseinrichtung (29) von der
Münze (M) beabstandet ist, beschleunigt wird, gegen die Münze (M) schlägt und die
Münze (M) dadurch von der Förderstrecke (200) befördert.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei der zweiten Beschleunigungsart die Beschleunigungseinrichtung (29) aus einer
Stellung, in der ein Beschleunigungselement (291) der Beschleunigungseinrichtung (29)
in Anlage mit der Münze (M) ist, beschleunigt wird, die Münze (M) dabei mitnimmt und
dadurch von der Förderstrecke (200) befördert.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) nach einer Beschleunigung abgebremst wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Münzvereinzelungsvorrichtung (1), mit
- einer Fördereinrichtung (2) zum Fördern von Münzen (M) aus einem Eingangsbehälter
(40) in eine Förderrichtung (F) entlang einer Förderstrecke (200) und
- einer an der Förderstrecke (200) angeordneten Prüfeinrichtung (26) zum Erkennen
eines Münztyps einer entlang der Förderstrecke (200) geförderten Münze (M),
gekennzeichnet durch
eine Beschleunigungseinrichtung (29), die ausgebildet ist, eine entlang der Förderstrecke
(200) geförderte Münze (M) abhängig von einer Erkennung durch die Prüfeinrichtung (26) derart zu beschleunigen, dass die Münze (M) von der Förderstrecke
(200) in eine Münzsammeleinrichtung (3) befördert wird, wobei die Beschleunigungseinrichtung
(29) ausgebildet ist, abhängig von dem durch die Prüfeinrichtung (26) erkannten Münztyp der Münze (M) zum Beschleunigen auf die
Münze einzuwirken, indem die Münze (M) auf eine erste Beschleunigungsart beschleunigt
wird, wenn die Münze (M) einen ersten Münztyp aufweist, und auf eine von der ersten
Beschleunigungsart unterschiedliche, zweite Beschleunigungsart beschleunigt wird,
wenn die Münze (M) einen zweiten Münztyp aufweist, wobei die Förderrichtung (F), in
die die Fördereinrichtung (2) Münzen (M) aus dem Eingangsbehälter (40) fördert, zumindest
mit einer Richtungsvektorkomponente entgegen einer Schwerkraftrichtung gerichtet ist.
2. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) ausgebildet ist, die Münze (M) in Förderrichtung
(F) zu beschleunigen.
3. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderstrecke (200) ein erstes Ende (201) und ein zweites Ende (202) aufweist,
wobei der Eingangsbehälter (40) an dem ersten Ende (201) und die Beschleunigungseinrichtung
(29) an dem zweiten Ende (202) angeordnet ist.
4. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) ausgebildet ist, eine erkannte Münze (M) über
das zweite Ende (202) hinaus in die Münzsammeleinrichtung (3) jenseits des zweiten
Endes (202) zu befördern.
5. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Münzsammeleinrichtung (3) entlang der Förderrichtung (F) betrachtet zu dem zweiten
Ende (202) der Förderstrecke (200) beabstandet ist.
6. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) einen Schrittmotor (293) und ein von dem Schrittmotor
(293) angetriebenes Beschleunigungselement (291) zum Beschleunigen einer Münze (M)
aufweist.
7. Münzvereinzelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschleunigungselement durch ein um eine Drehachse (290) drehbares Paddelrad
(291) mit Paddeln (292) zum Einwirken auf eine Münze (M) gebildet ist.
8. Verfahren zum Betreiben einer Münzvereinzelungsvorrichtung (1), die
- eine Fördereinrichtung (2) zum Fördern von Münzen (M) aus einem Eingangsbehälter
(40) in eine Förderrichtung (F) entlang einer Förderstrecke (200) und
- eine an der Förderstrecke (200) angeordnete Prüfeinrichtung (26) zum Erkennen eines
Münztyps einer entlang der Förderstrecke (200) geförderten Münze (M) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Beschleunigungseinrichtung (29) eine entlang der Förderstrecke (200) geförderte
und durch die Prüfeinrichtung (26) erkannte Münze (M) in Förderrichtung (F) derart
beschleunigt, dass die Münze (M) von der Förderstrecke (200) in eine Münzsammeleinrichtung
(3) befördert wird, wobei die Beschleunigungseinrichtung (29) abhängig von dem durch
die Prüfeinrichtung (26) erkannten Münztyp der Münze (M) zum Beschleunigen auf die
Münze einwirkt, indem die Münze (M) auf eine erste Beschleunigungsart beschleunigt
wird, wenn die Münze (M) einen ersten Münztyp aufweist, und auf eine von der ersten
Beschleunigungsart unterschiedliche, zweite Beschleunigungsart beschleunigt wird,
wenn die Münze (M) einen zweiten Münztyp aufweist, wobei die Förderrichtung (F), in
die die Fördereinrichtung (2) fördert, zumindest mit einer Richtungsvektorkomponente
entgegen einer Schwerkraftrichtung gerichtet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) in Abhängigkeit von einem durch die Prüfeinrichtung
(26) erzeugten Steuersignal zum Beschleunigen einer an der Förderstrecke (200) geförderte
Münze (M) angesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung (26) eine Sensoreinrichtung (261, 262) aufweist, die geometrische
und/oder elektrische Eigenschaften der Münze (M) erfasst, um anhand der geometrischen
und/oder elektrischen Eigenschaften den Münztyp der Münze (M) zu ermitteln.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinrichtung (26) eine Auswerte- und Speichereinrichtung (260) aufweist, in
der zumindest ein Währungsdatensatz mit Daten unterschiedlicher Münztypen einer Münzwährung
gespeichert ist, wobei die Auswerte- und Speichereinrichtung (260) mittels der Sensoreinrichtung
(261, 262) erfasste Daten der Münze (M) mit gespeicherten Daten des zumindest einen
Währungsdatensatzes vergleicht und anhand des Vergleichs die Münze (M) einem Münztyp
des Währungsdatensatzes zuordnet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei der ersten Beschleunigungsart die Beschleunigungseinrichtung (29) aus einer Stellung,
in der ein Beschleunigungselement (291) der Beschleunigungseinrichtung (29) von der
Münze (M) beabstandet ist, beschleunigt wird, gegen die Münze (M) schlägt und die
Münze (M) dadurch von der Förderstrecke (200) befördert.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei der zweiten Beschleunigungsart die Beschleunigungseinrichtung (29) aus einer
Stellung, in der ein Beschleunigungselement (291) der Beschleunigungseinrichtung (29)
in Anlage mit der Münze (M) ist, beschleunigt wird, die Münze (M) dabei mitnimmt und
dadurch von der Förderstrecke (200) befördert.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungseinrichtung (29) nach einer Beschleunigung abgebremst wird.