[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Handhabung von Münzen, die eine Transporteinheit
zum Transport von Münzen, eine Antriebseinheit zum Antreiben der Transporteinheit
sowie eine Steuereinheit zum Steuern der Antriebseinheit umfasst. Ferner betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Ansteuern einer solchen Vorrichtung zur Handhabung
von Münzen.
[0002] In bekannten Vorrichtungen zur Handhabung von Münzen werden die Münzen als Münzmenge
über eine Eingabeeinheit eingegeben. Anschließend werden die Münzen mit Hilfe eines
Vertikalförderers zunächst vereinzelt und an einer Echtheitsprüfungseinheit vorbeigeführt,
mit deren Hilfe die Echtheit der jeweiligen Münzen ermittelt wird. Anschließend werden
die als echt klassifizierten Münzen über eine Sortiereinheit auf einzelne Münzhopper
verteilt, von denen sie wieder über ein Ausgabefach ausgegeben werden können.
[0003] Der Vertikalvereinzeler umfasst ein über Rollen geführtes Transportband, wobei zum
Antreiben des Transportbandes mindestens eine dieser Rollen über eine Antriebseinheit
angetrieben wird. Hierbei wird bei den bekannten Vorrichtungen das Transportband immer
mit der gleichen Geschwindigkeit angetrieben, die verhältnismäßig gering ist, da die
Echtheitsprüfungseinheit beim Vorbeitransport der Münzen deren Echtheit sicher ermitteln
muss.
[0004] Es gibt eine Reihe von Situationen, bei denen diese langsame Transportgeschwindigkeit
nachteilig ist. Zum Beispiel erfolgt bei einem Abbruch einer Einzahlungstransaktion
die Ausgabe aller zusammen eingegebenen Münzen über das Ausgabefach. Hierbei ist es
unnötig, dass die Münzen langsam transportiert werden, da deren Echtheit sowieso nicht
ermittelt werden muss, da alle Münzen wieder ausgegeben werden.
[0005] Darüber hinaus unterscheiden sich einzelne Währungen dahingehend, wie aufwendig das
Ermitteln der Echtheit der einzelnen Münzen und deren Denomination ist. Bei der Verwendung
einer festen Geschwindigkeit muss diese aber so gewählt werden, dass auch die am aufwendigsten
zu erkennende Währung sicher detektiert werden kann, was umgekehrt zur Folge hat,
dass bei anderen Währungen ein unnötig langsamer Transport erfolgt.
[0006] All dies hat jeweils zum Nachteil, dass die Performance der Vorrichtung nicht optimal
ist und einzelnen Transaktionen verhältnismäßig lange dauern.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Handhabung von Münzen und ein
Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung zur Handhabung von Münzen anzugeben, mit deren
Hilfe eine effektive, schnelle Handhabung von Münzen möglich ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Erfindungsgemäß steuert die Steuereinheit in einem ersten Betriebsmodus die Antriebseinheit
derart an, dass diese die Transporteinheit mit einer ersten Geschwindigkeit antreibt,
und in einem zweiten Betriebsmodus derart, dass die Antriebseinheit die Transporteinheit
mit einer von der ersten Geschwindigkeit verschiedenen zweiten Geschwindigkeit antreibt.
[0010] Hierdurch wird erreicht, dass für unterschiedlich mögliche Betriebszustände, also
unterschiedliche mögliche Situationen, jeweils die optimale Geschwindigkeit für die
Transporteinheit verwendet werden kann, so dass insgesamt eine besonders effiziente
Handhabung von Münzen erfolgt. Insbesondere wird hierdurch vermieden, dass ein Transport
unnötig langsam erfolgt oder umgekehrt, der Transport in manchen Situationen so schnell
erfolgt, dass eine sichere Handhabung nicht mehr gewährleistet werden kann.
[0011] In der Steuereinheit sind insbesondere für den ersten und den zweiten Betriebsmodus
jeweils speziellen Ansteuerungsprogrammen gespeichert, die je nach aktiviertem Betriebsmodus
von der Steuereinheit abgearbeitet werden. Die Aktivierung der einzelnen Betriebmodi
kann hierbei manuell oder automatisch situationsabhängig erfolgen.
[0012] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform steuert die Steuereinheit in einem
dritten Betriebsmodus die Antriebseinheit derart an, dass diese die Transporteinheit
mit einer von der ersten und der zweiten Geschwindigkeit verschiedenen dritten Geschwindigkeit
antreibt.
[0013] Alternativ können auch beliebig viele weitere Betriebsmodi voreingestellt sein, in
denen die Antriebseinheit die Transporteinheit jeweils mit zugeordneten voreingestellten
Geschwindigkeiten antreibt. Hierdurch wird erreicht, dass für eine entsprechende Anzahl
verschiedener Situationen jeweils der Transport der Münzen jeweils mit einer angepassten,
vorzugsweise jeweils optimalen, Geschwindigkeit erfolgt.
[0014] Die Antriebseinheit umfasst insbesondere einen Motor, vorzugsweise einen Schrittmotor,
so dass auf einfache Weise eine Anpassung der Geschwindigkeit erreicht werden kann.
Alternativ kann die Anpassung der Geschwindigkeit beispielsweise über entsprechende
Getriebe realisiert werden. Die Transporteinheit kann vorzugsweise mindestens ein
über Rollen geführtes Transportband umfassen, wobei mindestens eine von diesen Rollen
über die Antriebseinheit antreibbar ist, so dass über den Kontakt zwischen dem Transportband
und der Rolle auch das Transportband mit der entsprechenden ersten, zweiten oder dritten
Geschwindigkeit angetrieben wird.
[0015] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung eine Eingabeeinheit zur Eingabe von
Münzen und eine Sortiereinheit zum Sortieren der Münzen auf unterschiedliche Münzhopper
umfasst und wenn die Transporteinheit zum Transport der Münzen von der Eingabeeinheit
zur Sortiereinheit dient. Die Münzen werden in die Eingabeeinheit insbesondere in
Form einer Münzmenge eingegeben, die über einen Münztrichter geführt und anschließend
mit Hilfe der Transporteinheit aus dem Münztrichter hinaus in Richtung einer Sortiereinheit
transportiert wird. Hierbei erfolgt zum einen während des Transportes über die Transporteinheit
eine Vereinzelung der Münzen und anschließend zum anderen eine Bestimmung der Echtheit
und/oder Denomination der Münzen während ihres Transportes mit Hilfe einer Echtheitsprüfungseinheit.
[0016] Die erste Geschwindigkeit ist insbesondere derart gewählt, dass mit Hilfe der Echtheitsprüfungseinheit
ein sicheres Überprüfen der Echtheit der eingegebenen Münzen erfolgen kann.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform aktiviert die Steuereinheit den ersten Betriebsmodus
während des planmäßigen Einzahlens von Münzen und den zweiten Betriebsmodus beim Abbruch
eines solchen Einzahlungsvorganges. Während des planmäßigen Einzahlens von Münzen,
also dem aktivierten ersten Betriebsmodus, ist die erste Geschwindigkeit insbesondere
derart gewählt, dass mit der Echtheitsprüfungseinheit ein sicheres Erkennen der Echtheit
und/oder Denomination der Münzen beim Vorbeitransport an der Echtheitsprüfungseinheit
möglich ist. Sollte ein solcher Einzahlungsvorgang abgebrochen werden, beispielsweise
weil ein manueller Abbruch durch die Bedienperson über eine Bedieneinheit der Vorrichtung
erfolgt und/oder weil ein Fehler bei der Handhabung der Münzen, beispielsweise eine
Blockade der Münzen, auftritt, so werden alle als Münzmenge auf einmal eingegebenen
Münzen und ggf. Fremdgegenstände wieder über ein Ausgabefach der Vorrichtung ausgegeben.
Hierzu müssen alle noch nicht über die Transporteinheit aus der Eingabeeinheit heraustransportierten
Münzen zunächst aus dieser heraus transportiert werden, damit diese anschließend dem
von der Eingabeeinheit verschiedenen Ausgabefach zugeführt werden können. In diesem
Fall ist insbesondere im zweiten Betriebsmodus die zweite Geschwindigkeit größer als
die erste Geschwindigkeit eingestellt, so dass beim Abbruch der Transaktion ein besonders
schnelles Auszahlen der eingegebenen Münzen erfolgen kann. Dies ist unkritisch, da
ohnehin keine Überprüfung der eingegebenen Münzen mehr erfolgen muss.
[0018] Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Steuereinheit den ersten Betriebsmodus
bei der Handhabung von Münzen einer ersten Währung und im zweiten Betriebsmodus bei
der Handhabung von Münzen einer zweiten Währung aktivieren. Je nach Währung kann aufgrund
der Beschaffenheit der Münzen auch die optimale Transportgeschwindigkeit variieren,
weil ggf. eine einfachere Überprüfung der Münzen und der Kennung der Denomination
möglich ist und/oder generell aufgrund der physischen Eigenschaften eine andere Handhabung
der Münzen erfolgt. Durch das Einstellen der unterschiedlichen Betriebsmodi kann insbesondere
für jede Währung die optimale Geschwindigkeit genutzt werden, so dass ein effizientes
Handhaben der Münzen über die Vorrichtung erfolgt.
[0019] Darüber hinaus kann die Steuereinheit den Betriebsmodus auch in Abhängigkeit des
Füllstandes der Vorrichtung an Münzen einstellen. Dies hat den Vorteil, dass eine
Ein-/ Aus-Zuförderung vermieden wird und somit die Münzen kontinuierlich der Eingabeeinheiten
der Vorrichtung zugeführt werden, so dass eine optimale Performance erreicht wird.
[0020] Ferner ist es alternativ möglich, dass die Steuereinheit den ersten Betriebsmodus
zu Beginn eines Einzahlungsvorganges zur Einzahlung von Münzen und den zweiten Betriebsmodus
eine vorbestimmte Zeit vor dem Ende des Einzahlungsvorgangs aktiviert. Hierbei ist
die erste Geschwindigkeit insbesondere wieder derart gewählt, dass bei ihr ein optimales
Überprüfen der Echtheit und/oder Ermitteln der Denomination erfolgen kann. Am Ende
eines Einzahlungsvorgangs erfolgt standardmäßig ein sogenanntes Nachlaufen der Transporteinheit,
um sicherzustellen, dass Münzen, die nach dem Schließen eines Shutters der Eingabeeinheit
noch in das weitere Transportsystem gelangen, auch entsprechend der vorbestimmten
Handhabung verarbeitet werden. Diese Nachlaufzeit ergibt sich insbesondere aus der
Zeit, die die Münze von dem Einfülltrichter der Eingabeeinheit bis zum Ende der Transporteinheit
benötigt. Diese Nachlaufzeit kann durch eine höhere Geschwindigkeit der Transporteinheit
verkürzt werden, indem die zweite Geschwindigkeit größer als die erste Geschwindigkeit
eingestellt ist. Somit wird die insgesamt benötigte Zeit für eine Einzahlungstransaktion
reduziert, ohne dass hierbei die Erkennung der einzelnen Münzen negativ beeinträchtigt
würde.
[0021] Bei einer alternativen Ausführungsform können auch für alle zuvor genannten Situationen
bzw. deren beliebige Kombination jeweils eigene Betriebsmodi mit entsprechend zugeordneten
Geschwindigkeiten voreingestellt sein.
[0022] Die erste Geschwindigkeit ist insbesondere kleiner als die zweite Geschwindigkeit,
so dass beispielsweise beim Abbruch einer Transaktion oder am Ende eines Transaktionsvorgangs
eine Beschleunigung erfolgt.
[0023] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung
zur Handhabung von Münzen, insbesondere zum Steuern einer Vorrichtung gemäß der zuvor
beschriebenen Art.
[0024] Bei dem Verfahren wird eine Transporteinheit zum Transport von Münzen mit Hilfe einer
Antriebseinheit angetrieben, wobei die Geschwindigkeit, mit der die Transporteinheit
angetrieben wird, situationsabhängig variiert wird.
[0025] Hierdurch wird erreicht, dass je nach Situation eine unterschiedliche, auf diese
Situation angepasste, insbesondere die optimale, Geschwindigkeit für den Transport
der Münzen verwendet wird. Hierdurch wird die Performance der Vorrichtung insgesamt
erhöht.
[0026] Die Geschwindigkeit kann insbesondere währungsabhängig und/oder füllstandsabhängig
variiert werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Geschwindigkeit auch beim Abbruch
einer Transaktion oder am Ende einer Transaktion erhöht werden. Ebenso kann auch bei
beliebiger Kombination dieser verschiedenen Situationen jeweils eine optimal angepasste
Geschwindigkeit gewählt werden.
[0027] Darüber hinaus ist es auch möglich, dass weitere Situationen voreingestellt sind
und die Vorrichtung entsprechend mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angesteuert
wird.
[0028] Die Geschwindigkeit wird vorzugsweise kontinuierlich variiert, was ein optimales
Anpassen an die jeweilige Situation erlaubt. Alternativ kann auch ein schrittweises
Einstellen der Geschwindigkeit in diskreten Schritten erfolgen, wodurch die Steuerung
vereinfacht wird.
[0029] Das Variieren zwischen einzelnen Geschwindigkeiten kann vorzugsweise automatisch
aufgrund der jeweiligen Situation erfolgen, wofür die jeweilige Situation insbesondere
automatisch erkannt wird. Alternativ kann das Variieren der Geschwindigkeit auch nach
dem manuellen Einstellen der unterschiedlichen Betriebsmodi erfolgen.
[0030] Das durch den unabhängigen Verfahrensanspruch charakterisierte Verfahren kann mit
den in den auf den unabhängigen Vorrichtungsanspruch rückbezogenen abhängigen Vorrichtungsansprüchen
angegebenen Merkmalen bzw. deren entsprechenden Verfahrensmerkmalen weitergebildet
werden. Ebenso kann die durch den unabhängigen Vorrichtungsanspruch charakterisierte
Vorrichtung durch die in den auf den unabhängigen Verfahrensanspruch rückbezogenen
abhängigen Verfahrensansprüchen angegebenen Merkmalen bzw. entsprechenden Vorrichtungsmerkmalen
weitergebildet werden.
[0031] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Zusammenhang mit den beigefügten
Figuren näher erläutert.
[0032] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Handhabung von Münzen.
[0033] In Figur 1 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 10 zur Handhabung
von Münzen dargestellt. Die Vorrichtung 10 kann hierbei als reiner Einzahlungsautomat
ausgebildet sein, d.h., dass lediglich Münzen eingezahlt werden können, oder alternativ
als Recyclingautomat ausgebildet sein, d.h., dass eingezahlte Münzen auch wieder ausgezahlt
werden.
[0034] Die Vorrichtung 10 umfasst eine Eingabeeinheit 12, die ein über einen Shutter 14
verschließbare Eingabeöffnung 16 aufweist, über die Münzen lose und unsortiert als
Münzmenge eingegeben werden können.
[0035] Die als Münzmenge eingegebenen Münzen werden mit Hilfe einer Transporteinheit 18
vereinzelt und an einer Echtheitsprüfungseinheit 20 vorbei transportiert, die beim
Vorbeitransportieren der einzelnen Münzen deren Echtheit und deren Denomination ermittelt.
[0036] Anschließend werden die Münzen über eine Sortiereinheit 22, insbesondere in Abhängigkeit
ihrer Denomination, auf einzelnen Münzhopper 24 aufgeteilt. Hierbei erfolgt vorzugsweise
eine sortenreine Speicherung, d.h., dass ausschließlich Münzen einer Denomination
in einem Münzhopper 24 aufgenommen werden. Alternativ kann auch eine Mischspeicherung
erfolgen.
[0037] Ferner hat die Vorrichtung 10 ein Ausgabefach 26, über das Münzen wieder ausgegeben
werden können. Hierüber kann beispielsweise eine Auszahlung von zuvor in Münzhoppern
24 aufgenommenen Münzen erfolgen. Zusätzlich werden über das Ausgabefach 26 auch alle
als eine Münzmenge auf einmal eingegebenen Münzen wieder ausgegeben, wenn eine Einzahlungstransaktion
abgebrochen wird, beispielsweise weil eine Störung in der Vorrichtung 10 auftritt
oder weil der Einzahlungsvorgang manuell durch eine entsprechende Eingabe einer Bedienperson
über eine Bedieneinheit 34 abgebrochen wird. Das automatische Abbrechen erfolgt beispielsweise
dann, wenn es zu einer Blockade von Münzen während deren Handhabung innerhalb der
Vorrichtung 10 kommt.
[0038] Ferner weist die Vorrichtung 10 eine Kartenleseeinheit 28 zum Lesen von Magnetstreifen
und oder Chipkarten sowie eine Steuereinheit 30 zur Steuerung der Vorrichtung 10,
insbesondere zur Steuerung des Transportes der Münzen, auf.
[0039] Die Transporteinheit 18 umfasst mehrere parallel zueinander verlaufende Transportbänder
36, von denen in Figur 1 eines sichtbar ist. Die Transportbänder 36 sind über Rollen
38, 40 geführt. Mindestens eine dieser Rollen 38, 40 ist über eine Antriebseinheit
32 antreibbar. Bei dieser Antriebseinheit 32 handelt es sich insbesondere um einen
Motor, vorzugsweise um einen Schrittmotor, so dass die Geschwindigkeit, mit der die
Antriebseinheit 32 die angetriebenen Rollen 38, 40 antreibt, entsprechend einfach
variiert werden kann. Über die Variation der Geschwindigkeit, mit der die Rollen 38,
40 angetrieben werden, wird entsprechend auch die Geschwindigkeit der Transportbänder
36 variiert.
[0040] In der Steuereinheit 30 sind eine Vielzahl unterschiedlicher Betriebsmodi voreingestellt,
wobei jeder Betriebsmodi für eine vorbestimmte definierte Situation dient. Jedem Betriebsmodi
ist eine voreingestellte Geschwindigkeit, mit der die Transporteinheit 18 in dem jeweiligen
Betriebsmodus angetrieben werden soll, eindeutig zugeordnet und gespeichert. Situationsabhängig
wird jeweils der passende Betriebsmodus ausgewählt und die Steuereinheit 30 steuert
die Antriebseinheit 32 derart an, dass diese die Transporteinheit 18 mit der jeweils
zugeordneten Geschwindigkeit antreibt.
[0041] Hierdurch wird erreicht, dass jeweils eine für die jeweilige Situation angepasste
Geschwindigkeit, vorzugsweise die optimale Geschwindigkeit, verwendet wird. Die Geschwindigkeit
ist hierbei insbesondere derart angepasst, dass immer für die jeweilige Situation
die größtmögliche Geschwindigkeit verwendet wird, d.h. diejenige Geschwindigkeit,
bei der mit ausreichender Sicherheit die Handhabung der Münzen in der jeweiligen Situation
so gerade noch möglich ist. Hierdurch wird erreicht, dass zum einen die notwendige
Sicherheit bei der Handhabung gewährleistet ist, zum anderen aber nicht unnötig Zeit
"verschenkt" wird und somit die Vorrichtung 10 optimiert wird.
[0042] Das Einstellen der unterschiedlichen Betriebsmodi und somit das Einstellen der situationsabhängigen
Geschwindigkeiten kann durch die Steuereinheit 30 insbesondere automatisch erfolgen,
indem die jeweilige Situation automatisch erkannt wird. Alternativ können die Situationen
auch manuell eingestellt werden, wobei die Steuereinheit 30 dann der manuell eingestellten
Situation zugeordneten Betriebsmodus und die entsprechende Geschwindigkeit automatisch
auswählt.
[0043] Insbesondere kann eine Geschwindigkeit voreingestellt sein, mit der die Transporteinheit
18 üblicherweise angetrieben wird, wenn während der planmäßigen Einzahlung Münzen
mit ihrer Hilfe an der Echtheitsprüfungseinheit 20 vorbeitransportiert werden. Diese
Geschwindigkeit ist hierbei derart eingestellt, dass ein sicheres Erfassen der Münzen
und somit ein sicheres Klassifizieren in echte und fälschungsverdächtige Münzen sowie
eine sichere Ermittlung der Denomination, möglich ist.
[0044] Sollte es zu einem Abbruch einer Einzahlungstransaktion kommen, so wird die Geschwindigkeit
der Transporteinheit 18 insbesondere erhöht, so dass alle eingegebenen Münzen möglichst
schnell zum Ausgabefach 26 transportiert und somit möglichst schnell wieder ausgegeben
werden können. Da bei dieser Transaktion keine Erfassung der Echtheit der Münzen über
die Echtheitsprüfungseinheit 20 mehr nötig ist, kann eine Geschwindigkeit verwendet
werden, die deutlich höher ist als die Geschwindigkeit während des normalen Betriebsmodus,
so dass beim Abbruch eines Einzahlungsvorgangs die Rückzahlung der Münzen möglichst
schnell erfolgt und somit die Vorrichtung 10 wieder schnell für eine weitere Transaktion
zur Verfügung steht.
[0045] Zusätzlich oder alternativ kann die Geschwindigkeit der Transporteinheit 18 auch
währungsabhängig angepasst werden. Insbesondere kann für jede Währung, die mit der
Vorrichtung 10 gehandhabt werden kann, eine an diese Währung angepasste Geschwindigkeit
voreingestellt sein.
[0046] Zusätzlich oder alternativ kann auch eine füllstandsabhängige Anpassung der Geschwindigkeit
der Transporteinheit 18 erfolgen, wobei hierbei die Geschwindigkeitsanpassung insbesondere
derart erfolgt, dass die Münzen kontinuierlich von der Eingabeeinheit 12 den weiteren
Einheiten 20, 22, 24, 26 zugeführt werden. Auch hierdurch wird die Performance der
Vorrichtung 10 optimiert.
[0047] Darüber hinaus kann die Geschwindigkeitsanpassung auch derart erfolgen, dass während
der sogenannten Nachlaufzeit die Transporteinheit 18 verglichen mit dem "normalen"
Betriebsmodus mit einer höheren Geschwindigkeit betrieben wird. Die Nachlaufzeit ist
diejenige Zeit, um die Transporteinheit 18 auch nach dem Schließen des Shutters 14
der Eingabeeinheit 12 noch angetrieben wird, um sicherzustellen, dass auch Münzen,
die nach dem Schließen des Shutters noch zur Transporteinheit 18 gelangen, sicher
weiter an der Echtheitsprüfungseinheit 20 vorbei zur Sortiereinheit 22 transportiert
werden. Um die Dauer eines Einzahlungsvorgangs zu reduzieren kann diese Nachlaufzeit
dadurch verkürzt werden, dass während ihr die Transporteinheit 18 mit einer entsprechend
höheren Geschwindigkeit angetrieben wird. Insbesondere erfolgt die Erhöhung der Geschwindigkeit
ab dem Zeitpunkt, an dem der Shutter 14 geschlossen wird.
[0048] Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Situationen können auch noch weitere Situationen
vorbestimmt sein, an denen die Geschwindigkeit jeweils entsprechend variiert wird.
[0049] Die Variation der Geschwindigkeit kann entweder kontinuierlich oder diskret in voreingestellten
Schritten erfolgen.
[0050] Insgesamt wird durch alle zuvor beschriebenen Variationen der Geschwindigkeit erreicht,
dass die Dauer einzelner Prozesse innerhalb der Vorrichtung 10 reduziert wird und
eine sichere planmäßige Handhabung der Münzen gewährleistet ist.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Eingabeeinheit
- 14
- Shutter
- 16
- Eingabeöffnung
- 18
- Transporteinheit
- 20
- Echtheitsprüfungseinheit
- 22
- Sortiereinheit
- 24
- Münzhopper
- 26
- Ausgabefach
- 28
- Kartenleser
- 30
- Steuereinheit
- 32
- Antriebseinheit
- 34
- Bedieneinheit
- 36
- Transportband
- 38, 40
- Rolle
1. Vorrichtung zur Handhabung von Münzen,
mit einer Transporteinheit (18) zum Transport von Münzen,
einer Antriebseinheit (32) zum Antreiben der Transporteinheit (18), und
mit einer Steuereinheit (30) zum Steuern der Antriebseinheit (32),
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30) in einem ersten Betriebsmodus die Antriebseinheit (32) derart
ansteuert, dass diese die Transporteinheit (18) mit einer ersten Geschwindigkeit antreibt,
und in einem zweiten Betriebsmodus derart ansteuert, dass diese die Transporteinheit
(18) mit einer von der ersten Geschwindigkeit verschiedenen zweiten Geschwindigkeit
antreibt.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30) in einem dritten Betriebsmodus die Antriebseinheit (32) derart
ansteuert, dass diese die Transporteinheit (18) mit einer von der ersten und zweiten
Geschwindigkeit verschiedenen dritten Geschwindigkeit antreibt.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (32) einen Motor, insbesondere einen Schrittmotor, umfasst.
4. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheit (18) mindestens ein über Rollen (38, 40) geführtes Transportband
(36) umfasst, und dass mindestens eine der Rollen (38, 40) über die Antriebseinheit
(18) antreibbar ist.
5. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Eingabeeinheit (12) zur Eingabe von Münzen und eine Sortiereinheit
(22) zum Sortieren der Münzen auf unterschiedliche Münzhopper (24) umfasst, und dass
die Transporteinheit (18) zum Transport der Münzen von der Eingabeeinheit (12) zur
Sortiereinheit (22) dient.
6. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Echtheitsprüfungseinheit (20) zum Prüfen der Echtheit von
eingegebenen Münzen umfasst, und dass die Echtheitsprüfungseinheit (20) die Echtheit
ermittelt, während die Transporteinheit (18) die Münzen an ihr mit der ersten Geschwindigkeit
vorbeitransportiert.
7. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30) den ersten Betriebsmodus während des planmäßigen Einzahlens
von Münzen und den zweiten Betriebsmodus beim Abbruch des Einzahlungsvorgangs aktiviert.
8. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30) den ersten Betriebsmodus bei der Handhabung von Münzen einer
ersten Währung und den zweiten Betriebsmodus bei der Handhabung von Münzen einer zweiten
Währung aktiviert.
9. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30) den Betriebsmodus in Abhängigkeit des Füllstandes der Vorrichtung
(10) an Münzen einstellt.
10. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30) den ersten Betriebsmodus zu Beginn eines Einzahlungsvorgangs
zur Einzahlung von Münzen und den zweiten Betriebsmodus eine vorbestimmte Zeit vor
dem Ende des Einzahlungsvorgangs aktiviert.
11. Vorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeit kleiner ist als die zweite Geschwindigkeit.
12. Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung zur Handhabung von Münzen,
bei dem eine Transporteinheit (18) zum Transport von Münzen mit Hilfe einer Antriebseinheit
(32) angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit, mit der die Transporteinheit (18) angetrieben wird, situationsabhängig
variiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit währungsabhängig und/oder füllstandsabhängig variiert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit bei einem Abbruch einer Transaktion und/oder am Ende einer Transaktion
erhöht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit kontinuierlich oder in voreingestellten Schritten variiert wird.