[0001] Die Erfindung betrifft eine Prüfeinheit zum Detektieren von Skimmingmodulen, die
einen Haltebereich zum manuellen Halten der Prüfeinheit umfasst.
[0002] Bei Geldautomaten, automatischen Kassensystemen, automatischen Tresorkassen, Bezahlterminals
und anderen Vorrichtungen, in denen Magnetstreifen- und/oder Chipkarten, insbesondere
EC- oder Kreditkarten, eingeführt werden, kommt es zunehmend zu sogenannten Skimmingangriffen,
bei denen versucht wird, in Besitz der Kontodaten und PIN-Nummer zu gelangen, um hierüber
unberechtigt Geld abzuheben. Hierzu werden sogenannte Skimmingmodule vor den Eingabebereich,
in den die Magnetstreifen- und/oder Chipkarte eingeführt wird, platziert, um über
einen im Skimmingmodul enthaltenen Kartenleser die Daten der Magnetstreifen auslesen
zu können. Diese Skimmingmodule sind in der Regel derart aufgebaut, dass sie für den
Laien oder zum Teil selbst für den Fachmann optisch nicht zu erkennen sind.
[0003] Zusätzlich wird eine Kamera verdeckt angebracht, über die die Eingabe der PIN gefilmt
wird, sodass die den Skimmingangriff durchführende Person sowohl die Kartendaten als
auch die dazugehörige PIN kennt und somit Geld von dem fremden Konto abheben kann.
Alternativ kann anstelle einer Kamera auch beispielsweise eine zweite Tastatur über
der eigentliche Tastatur der Vorrichtung angeordnet werden, über die die PIN abgegriffen
wird.
[0004] Um solche Skimmingangriffe zu verhindern oder zumindest den hierbei entstehenden
Schaden zu begrenzen, ist es wichtig, dass unberechtigt angebrachte Skimmingmodule
zeitnah zu erkennen.
[0005] Aus den Dokumenten
DE 10 2009 018 322 A1 und
DE 10 2010 036 961 A1 sind jeweils Verfahren zum Detektieren von Skimmingmodulen bekannt, bei denen mit
Hilfe einer Kamera Geldautomaten überwacht werden und Veränderungen der Geometrie
des Geldautomaten über Bildverarbeitungsalgorithmen erkannt werden und hierüber auf
das Anbringen von Skimmingmodulen geschlossen wird. Nachteilig an diesen Verfahren
ist es, dass sie zum einen sehr aufwendig sind und zum anderen bei schlechten Lichtverhältnissen
Probleme auftreten können. Darüber hinaus muss nach dem Erkennen eines Skimmingmoduls
über die Kamera zunächst ein geschulter Mitarbeiter sich zum Geldautomaten begeben
und überprüfen, ob ein Skimmingmodul angebracht wurde. Hierbei ist es wichtig, dass
dieser Mitarbeiter genau weiß, wie der eigentliche Kartenleser des Geldautoamten aussieht
und somit auch gut nachgebildete Skimmingmodule erkennen kann.
[0006] Aus dem Dokument
DE 20 2011 105 565 U1 ist eine Prüfkarte bekannt, die die Form einer normalen EC-Karte, hat jedoch im Bereich,
in dem normalerweise der Magnetstreifen angeordnet ist, eine Verdickung aufweist.
Der Zuführschlitz des Geldautomaten ist im Anfangsbereich, in dem lediglich eine Spurerkennung
erfolgt, entsprechend verdickt ausgebildet, sodass die Prüfkarte eingeführt werden
kann. Mit Hilfe der Prüfkarte sollen Skimmingmodule erkannt werden, da davon ausgegangen
wird, dass die Schlitze der Skimmingmodule nur die "normale" Dicke einer EC-Karte
aufweisen, um den Magnetstreifen sicher auslesen zu können.
[0007] Nachteilig an diesem Verfahren ist es, dass es leicht umgangen werden kann, in dem
auch das Skimmingmodul im Bereich der Verdickung der Prüfkarte eine entsprechende
Aussparung aufweist, sodass auch die Prüfkarte eingeführt werden kann.
[0008] Darüber hinaus ist es bekannt, Störfelder zu erzeugen, über die Skimmingmodule gestört
werden sollen, sodass diese die Daten nicht richtig auslesen können. Auch dieses Verfahren
hat das Problem, dass es sehr aufwendig ist und zwar das Erspähen der Daten erschwert
oder verhindert, das Skimmingmodul selbst aber jedoch nicht erkennt.
[0009] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Prüfeinheit zum Detektieren von Skimmingmodulen
anzugeben, mit deren Hilfe auch eine ungeschulte Person auf einfache Weise sicher
Skimmingmodule an Vorrichtungen zum Lesen von Magnetstreifen- oder Chipkarten erkennen
kann.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Prüfeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0011] Erfindungsgemäß weist die Prüfeinheit einen Prüfbereich zum Aufsetzen der Prüfeinheit
auf eine Vorrichtung zum Lesen von Magnetstreifen und/oder Chipkarten auf, wobei dieser
Prüfbereich komplementär zu einem vorbestimmten Teilbereich der äußeren Geometrie
der Vorrichtung geformt ist.
[0012] Hierdurch wird erreich, dass durch einfaches Aufsetzen der Prüfeinheit auf die äußere
Oberfläche der Vorrichtung das Anbringen eines Skimmingmoduls erkannt werden kann.
Durch das Anbringen eines Skimmingmoduls ändert sich zwangsläufig die Geometrie der
Vorrichtung, sodass durch das Anbringen eines Skimmingmoduls die Prüfeinheit nicht
mehr "passt" und hierüber das Skimmingmodul auch von Personen, die sich mit der genauen
Geometrie der Vorrichtung nicht auskennen, einfach erkannt werden kann.
[0013] Indem die äußere Geometrie der Vorrichtung im Bereich des Schlitzes, über den die
Magnetstreifen- und/oder Chipkarten eingeführt werden, so ausgebildet ist, dass jegliches
Anbringen eines Skimmingmoduls immer zu einer Veränderung einer Geometrie führen muss,
kann über die Prüfeinheit eine hundertprozentige Sicherheit erreicht werden. Hierzu
ist der vorbestimmte Teilbereich der äußeren Geometrie der Vorrichtung insbesondere
zusammenlaufend ausgebildet, sodass jedes Davorsetzen einer Einheit automatisch zu
einer Veränderung der Geometrie führt, die über die Prüfeinheit einfach erkannt werden
kann.
[0014] Bei der Vorrichtung zum Lesen einer Magnetstreifen-und/oder Chipkarte handelt es
sich insbesondere um einen Geldautomaten, ein automatisches Kassensystem, eine automatische
Tresorkasse, einen Bezahlterminal oder jede andere Vorrichtung, in die Magnetstreifen-
und/oder Chipkarten, insbesondere Kreditkarten oder EC-Karten, eingeführt werden.
[0015] Bei der Magnetstreifen- und/oder Chipkarte handelt es sich insbesondere um eine EC-Karte,
eine Kreditkarte oder eine Bankkarte.
[0016] Die Vorrichtung zum Lesen von Magnetstreifen- und/oder Chipkarten weist insbesondere
einen Schlitz zum Einführen der Magnetstreifen- und/oder Chipkarte auf, wobei der
vorbestimmte Teilbereich, zu dem der Prüfbereich der Prüfeinheit komplementär ausgebildet
ist, insbesondere im Bereich des Schlitzes liegt, sodass das Anbringen eines Skimmingmoduls,
welches zwangsläufig immer im Bereich dieses Schlitzes erfolgt, sicher detektiert
werden kann.
[0017] Der Prüfbereich der Prüfeinheit ist insbesondere als eine Aussparung der Prüfeinheit
ausgebildet, sodass die Prüfeinheit zum Überprüfen einfach auf einen durch den Schlitz
der Magnetstreifen- und/oder Chipkarte ausgebildeten Vorsprung aufgesetzt werden kann.
[0018] Die Aussparung verläuft zumindest in einem Teilbereich konisch, sodass das Anbringen
jedes Skimmingmoduls, welches Zwangsläufig auf der Geometrie aufträgt, entsprechend
erkannt werden kann und die Prüfeinheit nicht mehr ohne Spalt aufgesetzt werden kann.
[0019] Insbesondere ist die Prüfeinheit derart ausgebildet, dass, wenn kein Skimmingmodul
angebracht ist, zwischen der die Aussparung des Prüfbereichs bildenden Kante und der
Geometrie der Vorrichtung kein Spalt ausgebildet ist. Ist dagegen ein Skimmingmodul
angeordnet bleibt ein Spalt zwischen der äußeren Geometrie der Vorrichtung und der
inneren Kante der Aussparung des Prüfbereichs. Somit kann auf sehr einfache Weise
erkannt werden, ob ein Skimmingmodul angebracht wurde oder nicht, ohne dass der die
Prüfung durchführende Mitarbeiter hierfür extra geschult sein muss.
[0020] Die Aussparung ist insbesondere U-förmig, V-förmig, V-förmig mit einem graden Bodenbereich
oder der Kontur des Eingabebereichs folgend ausgebildet. Die Aussparung weist als
Kanten insbesondere einen Boden und zwei Seitenwände auf, wobei die Seitenwände an
den gegenüberliegenden Seiten im gleichen Winkel zum Boden der Aussparung angeordnet
sind.
[0021] Die Prüfeinheit ist insbesondere plattenförmig, vorzugsweise kartenförmig ausgebildet.
Dies hat den Vorteil, dass sie einfach gehandhabt werden kann und wenig Stauraum benötigt.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Prüfeinheit selbst in etwa das Format einer
Kreditkarte aufweist, sodass sie von den die Prüfung durchführenden Personen einfach
bei sich getragen werden kann. Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Prüfeinheit
auch eine dreidimensionale Ausprägung haben. Insbesondere ist der Prüfbereich so ausgebildet,
dass er in mehr als eine Richtung die Form des Eingabebereichs der Vorrichtung zum
Lesen von Magnetstreifen- und/oder Chipkarten wiedergibt. Hierzu ist der Prüfbereich
vorzugsweise in Form einer dreidimensionale, negativen Schablone ausgebildet.
[0022] Die Prüfeinheit ist insbesondere aus Kunststoff gefertigt, wodurch eine kostengünstige
einfache Fertigung erreicht wird. Ferner wird hierdurch das Gewicht minimiert.
[0023] Die Prüfeinheit weist insbesondere eine konstante Dicke auf, sodass sie einfach gehandhabt
werden kann.
[0024] Der Haltebereich, über den eine Person die Prüfeinheit manuell handhaben kann, ist
insbesondere an einer dem Prüfbereich der entgegengesetzten Seite angeordnet. Der
Haltebereich ist insbesondere einfach als flacher Bereich der plattenförmigen bzw.
der kartenförmigen Prüfeinheit ausgebildet.
[0025] Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung, die eine zuvor beschriebene Prüfeinheit
sowie eine Vorrichtung zum Lesen von Magnetstreifen- und/oder Chipkarten umfasst.
[0026] Bei der Vorrichtung zum Lesen von Magnetstreifen- und/oder Chipkarten handelt es
sich insbesondere um einen Geldautomat, ein automatisches Kassensystem, eine Tresorkasse,
ein Bezahlterminal und/oder jede andere Vorrichtung zum Lesen von Magnetstreifen-
und/oder Chipkarten. Die Vorrichtung hat insbesondere einen Schlitz zum Einführen
der Magnetstreifen- und/oder Chipkarte, wobei die Vorrichtung einen Vorsprung aufweist,
innerhalb dessen der Schlitz angeordnet ist. Der Prüfbereich ist vorzugsweise komplementär
zu diesem Vorsprung ausgebildet, d. h. dass der Prüfbereich insbesondere eine komplementäre
Aussparung aufweist. Hierdurch wird erreicht, dass die Prüfeinheit einfach auf den
Vorsprung, in den die Karte eingeführt wird, aufgesetzt werden kann und hierüber detektiert
werden kann, ob eine Veränderung an der Geometrie vorgenommen wurde. Ist dies der
Fall, wird davon ausgegangen, dass ein Skimmingmodul angebracht wurde.
[0027] Der Prüfbereich ist insbesondere derart geformt, dass, wenn die Geometrie der Vorrichtung
dem planmäßigen Herstellungszustand entspricht, die Prüfeinheit lückenlos auf dem
vorbestimmten Teilbereich der Vorrichtung, insbesondere auf einen Vorsprung, aufsetzbar
ist. Wurde dagegen die Geometrie der Vorrichtung gegenüber dem planmäßigen Herstellungszustand
verändert, insbesondere wenn ein Skimmingmodul angebracht wurde, so passt die Prüfeinheit
nicht mehr lückenlos auf den vorbestimmten Teilbereich der Vorrichtung, da das aufgebrachte
Skimmingmodul aufträgt.
[0028] Alternativ kann der Schlitz auch in einer Aussparung angeordnet sein. In diesem Fall
ist der Prüfbereich entsprechend als Vorsprung ausgebildet, der in die Aussparung
gesteckt werden kann.
[0029] Somit kann auf einfache Weise über das Vorliegen einer Lücke bestimmt werden, ob
eine Veränderung an der Geometrie vorgenommen wurde. Somit kann auch von ungeschulten
Personen jederzeit einfach und dennoch sicher bestimmt werden, ob ein Skimmingmodul
angebracht wurde oder nicht.
[0030] Unter einem Skimmingmodul wird insbesondere jede Vorrichtung verstanden, die vor
einem Kartenleser einer Magnetstreifen- und/oder Chipkarte angeordnet wird und die
selbst dazu dient, Daten aus der Magnetstreifen- und/oder Chipkarte auszulesen.
[0031] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten
Figuren näher erläutert.
[0032] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Lesen einer Magnetstreifen- und/oder
Chipkarte;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Prüfeinheit gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer Anordnung aus der Vorrichtung nach Figur 1 und
der Prüfeinheit nach Figur 2;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer Anordnung der Vorrichtung nach Figur 1, der Prüfeinheit
nach Figur 2 sowie eines Skimmingmoduls;
- Figur 5
- eine schematische, perspektivische Darstellung eines Kartenlesers;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer Prüfeinheit gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 7
- eine schematische, perspektivische Darstellung eines Bezahlterminals, und
- Figur 8
- eine schematische Darstellung einer Prüfeinheit gemäß einer dritten Ausführungsform.
[0033] In Figur 1 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 50 zum Lesen von Magnetstreifen
oder Chipkarten gezeigt. Bei der Vorrichtung 50 kann es sich um einen Geldautomaten,
ein automatisches Kassensystem, eine automatische Tresorkasse, ein Bezahlterminal
oder jede andere Vorrichtung handeln, in die eine Magnetstreifen- und/oder Chipkarte
eingeführt wird. Bei der Magnetstreifen- und/oder Chipkarte handelt es sich insbesondere
um eine Kreditkarte, eine EC-Karte oder eine Bankkarte.
[0034] Die Vorrichtung 50 weist einen Vorsprung 52 auf, in dessen Bereich ein Schlitz 54
angeordnet ist, in den eine Magnetstreifen- und/oder Chipkarte entsprechend des Pfeils
P1 eingeführt werden kann. Hinter dem Schlitz ist ein Kartenleser 56 angeordnet, mit
dessen Hilfe Daten aus dem Magnetstreifen und/oder Chip der Magnetstreifen- und/oder
Chipkarte ausgelesen werden können.
[0035] Ferner weist die Vorrichtung 50 ein Gehäuse 58 aus, durch das die äußere Geometrie
der Vorrichtung 50 gebildet wird. Der Vorsprung 52 ist insbesondere Teil dieses Gehäuses
58.
[0036] Ferner kann die Vorrichtung 50 eine Eingabeeinheit 60, beispielsweise eine Tastatur,
aufweisen, über die eine Bedienperson der Vorrichtung 50 die zur Magnetstreifen- und/oder
Chipkarte gehörige PIN zur Autorisierung eingeben kann.
[0037] Bei Skimmingangriffen werden vor dem Schlitz 54 sogenannte Skimmingmodule angeordnet,
mit dessen Hilfe die Daten einer Magnetstreifen- und/oder Chipkarte bei deren Zuführen
ausgelesen werden sollen, sodass Personen unberechtigt an die Kartendaten gelangen.
Diese Skimmingmodule müssen entsprechend vor dem Schlitz 54 angeordnet werden, sodass
sie auf den Vorsprung 52 aufgesetzt werden müssen.
[0038] Der Vorsprung 52 ist hierbei derart ausgebildet, dass seine beiden Seitenwände 62,
64 aufeinander zu laufen, sodass mit zunehmendem Abstand von der Vorrichtung 50 die
Breite des Vorsprungs 52 geringer wird. Der Bereich, in dem der Schlitz angeordnet
ist, ist dagegen insbesondere eben ausgebildet und parallel zur Hauptgehäusefläche
66 der Vorrichtung 50 angeordnet.
[0039] Um den Schaden, der durch einen Skimmingangriff entstehen kann, zu minimieren, ist
es wichtig, dass ein eventuell angebrachtes Skimmingmodul zeitnah erkannt wird. Problematisch
ist, dass die Skimmingmodule immer besser an die eigentliche Erscheinungsform der
Vorrichtung angepasst werden, sodass insbesondere für nicht geschulte Personen das
Erkennen eines solchen Skimmingmoduls nur sehr schwer möglich ist.
[0040] Um dennoch auf einfache Weise zeitnah ein solches Skimmingmodul entdecken zu können,
wird erfindungsgemäß eine Prüfeinheit 10 verwendet, wie diese schematisch in Figur
2 gezeigt ist.
[0041] Die Prüfeinheit 10 weist einen Haltebereich 12 auf, an dem die Prüfeinheit 10 einfach
manuell von einer die Prüfung durchführenden Person gehandhabt werden kann. Ferner
weist die Prüfeinheit 10 einen Prüfbereich 14 auf, der bei dem in Figur 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel in Form einer Aussparung ausgebildet ist. Diese Aussparung 14
ist hierbei komplementär zu demjenigen Teilbereich der äußeren Geometrie der Vorrichtung
50 ausgebildet, in dem der Schlitz 54 zum Einführen der Magnetstreifen und/oder Chipkarten
angeordnet ist. Bei der Geometrie der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung 50 ist die
Aussparung 14 somit komplementär zu dem Vorsprung 52 ausgebildet.
[0042] Die Aussparung ist insbesondere durch einen Boden 16 sowie zwei Seitenwände 18, 20
begrenzt, die somit die Kanten der Aussparung 14 bilden.
[0043] Die Prüfeinheit 10 ist insbesondere plattenförmig, vorzugsweise kartenförmig, ausgebildet
und aus Kunststoff gefertigt, sodass diese einfach gehandhabt werden kann, ein geringes
Gewicht hat und wenig Platz benötigt. Insbesondere weist auch die Prüfeinheit 10 in
etwa die Forme einer Kreditkarte auf.
[0044] Im Zusammenhang mit den Figuren 3 und 4 ist dargestellt, wie die Überprüfung des
Anbringens eines Skimmingmoduls mit Hilfe einer Prüfeinheit 10 erfolgt. Hierbei ist
in Figur 3 der Zustand gezeigt, in dem kein Skimmingmodul angeordnet ist, und in Figur
4 derjenige Zustand, in dem ein Skimmingmodul 102 auf den Vorsprung 52 aufgesetzt
ist.
[0045] Figur 3 zeigt somit eine Anordnung 100 aus der Vorrichtung 50 nach Figur 1 sowie
der Prüfeinheit 10 aus Figur 2. Die Prüfeinheit 10 wird zum Überprüfen, ob ein Skimmingmodul
aufgesetzt wurde, einfach selbst auf dem Vorsprung 52 aufgesetzt, so dass der Vorsprung
52 innerhalb der Aussparung 14 angeordnet ist.
[0046] Wenn, wie bei dem in Figur 3 gezeigten Zustand, kein Skimmingmodul 102 angebracht
wurde, und somit die äußere Geometrie der Vorrichtung 50 unverändert ist, lässt sich
die Prüfeinheit 10 exakt auf den Vorsprung 52 aufsetzen, sodass zwischen der Prüfeinheit
10 und der äußeren Geometrie der Vorrichtung 50 keine Lücke ausgebildet ist.
[0047] Ist dagegen, wie in Figur 4 gezeigt, ein Skimmingmodul 102 angeordnet, so ändert
sich zwangsläufig auch die äußere Geometrie der Vorrichtung 50, da das Skimmingmodul
102 selbst eine Dicke aufweist und somit die äußere Geometrie verändert. Durch die
Form des Vorsprungs 50, insbesondere die zusammenlaufenden Seitenwände 62, 64, wird
sichergestellt, dass jedes Skimmingmodul 102, egal wie es geformt ist, durch seine
zwangsläufig vorhandene Dicke die äußere Geometrie verändert und somit immer ein Spalt
22 zwischen der nun durch das Skimmingmodul 102 gebildeten äußeren Geometrie und der
Prüfeinheit 10 verbleibt.
[0048] Somit kann auch auf besonders einfache Weise jederzeit nur aufgrund des Vorliegens
eines Spaltes 22 erkannt werden, ob ein Skimmingmodul 102 angebracht wurde oder nicht.
Somit kann die Überprüfung auch von ungeschulten Personen, die sich nicht gut mit
dem äußeren Erscheinungsbild der Vorrichtung 50 auskennen, durchgeführt werden, da
diese lediglich überprüfen müssen, ob die Prüfeinheit auf die Vorrichtung 50 "passt"
oder nicht.
[0049] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann der Vorsprung 52 auch anders
geformt sein. Entsprechend ist in diesem Fall auch die Aussparung 14 der Prüfeinheit
10 anders geformt.
[0050] Ebenso ist alternativ möglich, dass die Vorrichtung 50 im Bereich des Schlitzes keinen
Vorsprung 52 sondern beispielsweise eine Aussparung aufweist. Auch in diesem Fall
ist wiederum der Prüfbereich 14 der Prüfeinheit 10 entsprechend komplementär, also
in diesem Fall selbst als ein Vorsprung ausgebildet, der, wenn kein Skimmingmodul
102 in die Aussparung der Vorrichtung 50 eingesetzt wurde, in diese lückenlos hineinpasst.
[0051] Somit wird eine sichere Detektion von Skimmingmodulen nur über das Prüfen der äußeren
Geometrie der Vorrichtung 50 erreicht, die von jedermann einfach durchgeführt werden
kann.
[0052] Insbesondere ist für jeden Typ von Vorrichtungen 50 zum Lesen von Magnetstreifen-
und/oder Chipkarten eine eigene Prüfeinheit 10 vorgesehen, die jeweils an die jeweils
individuelle Geometrie angepasst ist.
[0053] In Figur 5 ist eine schematische, perspektivische Darstellung eines Kartenlesers
70 zum Lesen einer Magnetstreifen-und/oder Chipkarte dargestellt.
[0054] Figur 6 zeigt eine Prüfeinheit 80 gemäß einer zweiten Ausführungsform, mit deren
Hilfe der Kartenleser 70 auf das Anbringen von Skimmingmodulen überprüft werden kann.
Im Gegensatz zur Prüfeinheit 10 nach Figur 2 ist die Prüfeinheit 80 dreidimensional
ausgebildet. Insbesondere ist ihr Prüfbereich 14 ebenfalls dreidimensional ausgebildet,
d.h., dass er in mehr als eine Richtung komplementär zur Kontur des Kartenlesers 70
ausgebildet ist. Der Prüfbereich 16 ist somit wie eine negative Schablone relativ
zum Eingabebereich, also dem Bereich, in dem der Schlitz 54 angeordnet ist, ausgebildet.
[0055] Die Verwendung von dreidimensionalen Prüfeinheiten 80 bietet verglichen mit zweidimensionalen
Prüfeinheiten 10 eine größere Sicherheit.
[0056] In Figur 7 ist eine schematische, perspektivische Darstellung eines Bezahlterminals
72 gezeigt, wie dieses beispielsweise in Restaurants zur Kartenzahlung eingesetzt
wird.
[0057] Figur 8 zeigt eine Prüfeinheit 82 gemäß einer dritten Ausführungsform, mit deren
Hilfe der Eingabebereich des Bezahlterminals 72 überprüft werden kann.
[0058] Bei einer weiteren Ausführungsform kann auch die Tastatur einer Vorrichtung zum Lesen
vom Magnetstreifen- und/oder Chipkarten mit Hilfe einer Prüfeinheit auf das Anbringen
einer weiteren Tastatur zum Ausspähen der PIN überprüft werden. Hierzu ist der Prüfbereich
der Prüfeinheit entsprechend komplementär zur Tastatur der Vorrichtung bzw. dem Bereich
um die Tastatur ausgebildet. Insbesondere kann die Prüfeinheit auch zwei Prüfbereiche
umfassen, nämlich einen für den Eingabebereich zur Eingabe der Magnetstreifen-und/oder
Chipkarte und einen für den Tastaturbereich.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 10, 80, 82
- Prüfeinheit
- 12
- Haltebereich
- 14
- Prüfbereich
- 16
- Boden
- 18, 20
- Seitenwand
- 22
- Spalt
- 50
- Vorrichtung
- 52
- Vorsprung
- 54
- Schlitz
- 56
- Kartenleser
- 58
- Gehäuse
- 60
- Eingabeeinheit
- 62, 64
- Seitenwand
- 66
- Hauptgehäusefläche
- 70
- Kartenleser
- 72
- Bezahlterminal
- 100
- Anordnung
- 102
- Skimmingmodul
- P1
- Richtung
1. Prüfeinheit zum Detektieren von Skimmingmodulen,
mit einem Haltebereich (12) zum manuellen Halten der Prüfeinheit (10, 80, 82), gekennzeichnet durch
einen Prüfbereich (14) zum Aufsetzen der Prüfeinheit (10) auf eine Vorrichtung (50,
70, 72) zum Lesen vom Magnetstreifen- und/oder Chipkarten,
wobei der Prüfbereich (14) komplementär zum einem vorbestimmten Teilbereich (52) der
äußeren Geometrie der Vorrichtung (50, 70, 72) geformt ist.
2. Prüfeinheit (10, 80, 82) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfbereich (14) als eine Aussparung der Prüfeinheit (10) ausgebildet ist.
3. Prüfeinheit (10, 80, 82) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (14) zumindest teilweise zusammenlaufend ausgebildet ist.
4. Prüfeinheit (10, 80, 82) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (14) U-förmig oder V-förmig ausgebildet ist.
5. Prüfeinheit (10, 80, 82) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (14) zwei Seitenwände (18, 20) aufweist, die an gegenüberliegenden
Seiten im gleichen Winkel zu einem Boden (16) der Aussparung (14) angeordnet sind.
6. Prüfeinheit (10, 80, 82) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinheit (10, 80, 82) plattenförmig, insbesondere kartenförmig, ist.
7. Prüfeinheit (10, 80, 82) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfbereich (14) dreidimensional, insbesondere als eine Negativ zum Bereich um
einen Schlitz (54) zur Eingabe der Magnetstreifen- und/oder Chipkarte, ausgebildet.
8. Prüfeinheit (10, 80, 82) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinheit (10, 80, 82) aus Plastik gefertigt ist.
9. Prüfeinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfeinheit (10, 80, 82) eine konstante Dicke aufweist.
10. Prüfeinheit (10, 80, 82) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfbereich (14) komplementär zur äußeren Geometrie der Vorrichtung (50, 70,
72) im Bereich eines Schlitzes (54) zum Einführen der Magnetstreifen- und/oder Chipkarte
in die Vorrichtung (50, 70, 72) ausgebildet ist.
11. Anordnung,
mit einer Prüfeinheit (10, 80, 82) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, und
mit einer Vorrichtung (50, 70, 72) zum Lesen vom Magnetstreifen- und/oder Chipkarten.
12. Anordnung (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (50, 70, 72) einen Schlitz (54) zum Einführen der Magnetstreifen-
und/oder Chipkarte hat, und dass die Vorrichtung (50, 70, 72) einen Vorsprung (52)
aufweist, innerhalb dessen der Schlitz (54) angeordnet ist.
13. Anordnung (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfbereich (14) als eine komplementär zum Vorsprung (52) geformte Aussparung
ausgebildet ist.
14. Anordnung (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfbereich (14) derart geformt ist, dass, wenn die Geometrie der Vorrichtung
(50, 70, 72) dem planmäßigen Herstellungszustand entspricht, die Prüfeinheit (10,
80, 82) mit dem Prüfbereich (14) lückenlos auf den vorbestimmten Teilbereich (52)
der Vorrichtung (50, 80, 82) aufsetzbar ist.
15. Anordnung (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfbereich (14) derart geformt ist, dass, wenn die Geometrie der Vorrichtung
(50, 70, 72) gegenüber dem planmäßigen Herstellungszustand verändert wurde, insbesondere
wenn ein Skimmingmodul (102) angebracht wurde, bei mit dem Prüfbereich (14) auf den
vorbestimmten Teilbereich (52) aufgesetzter Prüfeinheit (10, 80, 82) ein Spalt (22)
zwischen der Prüfeinheit (10, 80, 82) und der Vorrichtung (50, 70, 72) bzw. dem Skimmingmodul
(102) ausgebildet ist.