[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Verbindungsleitung, insbesondere eine elektrische
Verbindungsleitung für die Übertragung von Daten mit hoher Geschwindigkeit. Besonders
geeignet zum Übertragen von Daten in Fahrzeugen.
TECHNISCHER HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Bei der Konstruktion moderner Fahrzeuge werden die Konstrukteure durch Implementierung
von Sicherheitstechnik und Multimediaanwendungen stets aufs Neue mit Problemen konfrontiert,
die man ursprünglich nur in der Computertechnik kannte. Die Datenraten auf den Verbindungsstrecken
steigen rasant, wodurch sich die Anforderungen an die elektrischen Verbindungsleitungen
und Kontaktierungssysteme in Fahrzeugen erhöht. Bei heutigen Übertragungsraten von
100 Mbit/ s und zukünftig weit mehr, spielen Hochfrequenzeinflüsse eine immer größer
werdende Rolle. Heute muss die gesamte Übertragungsstrecke beim Entwurf des Leitungssatzes
betrachtet werden, da sie nicht nur eine Aneinanderreihung von Stecker und Leitungen
darstellt. Übertragungssysteme, wie z.B. Broad-Rreach, stellen spezifische Anforderungen
an den zugehörigen Übertragungskanal. Unter anderem sind diese, die maximal erlaubten
Reflexionen innerhalb der, für das System relevanten Bandbreite. Charakterisiert wird
das Reflexionsverhalten der Übertragungsstrecke, im relevanten Frequenzbereich, durch
die Reflexionsdämpfung. Analog ist auch eine Charakterisierung im Zeitbereich durch
den Verlauf der Impedanz entlang der Übertragungsstrecke möglich, da gerade die Änderungen
der Wellenlänge auf der Strecke die Ursache von Reflexionen sind. Gemessen wird der
Verlauf der Impedanz mit einem Zeitbereichsreflektometer (TDR). Dabei wird das reflektierte
Signal, bei Anregung mit einer Sprungfunktion, aufgenommen und daraus der zeitliche
Verlauf Z(t) der Impedanz ermittelt. Durch die Gleichung: S=co / √(εeff) *t/2 ist
damit auch der örtliche Verlauf Z(s) der Impedanz gegeben.
[0003] Vom reflektierten Signal sind aber für die Qualität der Übertragungsstrecke nur die
Frequenzanteile innerhalb der systemrelevanten Bandbreite von Bedeutung. Beim TDR
wird das Ergebnis Z(t) entsprechend gefiltert, bzw. die stimulierende Sprungfunktion
in der Anstiegszeit begrenzt. Bei Broad-Rreach Standard beträgt die festgelegte Anstiegszeit
tr = 700ps. Für den örtlichen Verlauf wirkt die Bandbreitenbegrenzung als verminderte
Ortsauflösung. Das Ergebnis ist am Ende ein systemrelevanter Verlauf der Impedanz.
[0004] Standard Stecksysteme haben i.d.R. einen, in Bezug zum optimalen Impedanz, zu hohen
systemrelevanten Wert bedingt durch Bauteilgeometrie und Materialeigenschaften, die
nicht verändert werden sollen. Insbesondere die Bereiche, in denen das Trägermedium
der Signale wechselt, z.B. von Leiterplatte zum Stecker oder vom Stecker zur elektrischen
Leitung, verursachen große Probleme. Heute werden in der Technik hauptsächlich Leitungen
zu Übertragung von Daten benutzt, die zwei miteinander verdrillte Adern aufweisen
(twisted pair). Diese Leitungen weisen eine gute Übertragungseigenschaften auf, solange
die Adern der Leitung, dicht beieinander verlaufen. Werden die Adern allerdings voneinander
entfernt, was bei dem Verbinden der Adern mit einem Stecker zwangsläufig der Fall
ist, so verändern sich die Übertragungseigenschaften der Leitung signifikant. Die
leitenden Elemente im Stecker, mit dem die Leitung verbunden ist, entsprechen normalerweise,
in ihrer Geometrie, nicht dem Verlauf der Adern. Das Stecker Design bewegt sich innerhalb
konstruktive Grenzen die, maßgeblich von Bauraum und Kosten vorgegeben werden. Verfügbare
Steckersysteme, die den Anforderungen der hohen Datenraten entgegen kommen, sind meist
kostenaufwendig und unflexibel. Daher lassen sich Anpassungsschwierigkeiten zwischen
Stecker und Leitung nicht ganz vermeiden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Verbindungsleitung bereitzustellen,
die auf einfache Art und Weise an ein vorhandenes Stecksystem angepasst werden kann,
um Daten mit hohen Datenraten und geringen Störungen über dieses System aus Leitung
und Stecker zu übertragen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0006] Die Aufgabe wird durch eine Verbindungsleitung nach Anspruch 1 gelöst.
[0007] Eine Verbindungsleitung mit angepasster Impedanz, umfassend ein Kabel mit mindestens
zwei Leitern die durch eine Isolierung voneinander getrennt und an Kontaktelemente
anschließbar sind. Die Verbindungsleitung weist innerhalb ihres Endbereichs einen
Kompensationsbereich auf. Im Kompensationsbereich ist der Abstand der Leiter zueinander
geringer als außerhalb des Kompensationsbereichs, dadurch verringert sich die Impedanz
der Verbindungsleitung im Kompensationsbereich.
[0008] Ein Klemmmittel umgreift die Verbindungsleitung im Kompensationsbereich und drückt
sie zusammen, so dass der Abstand der Leiter zueinander verringert ist.
[0009] Eine Zwischenschicht erstreckt sich , zumindest Abschnittsweise, zwischen der Verbindungsleitung
und dem Klemmmittel.
[0010] Die Zwischenschicht weist eine höhere Permittivität als das Klemmmittel auf.
[0011] Die Leiter der Verbindungsleitung aufweisen jeweils eine umlaufende Isolierungen
auf, wobei die Isolierungen, zumindest im Kompensationsbereich, miteinander verschweißt
sind.
[0012] Der Endbereich ist kleiner als 70mm.
[0013] Die Länge des Kompensationsbereiches und der Abstand der Leiter voneinander, wird
so gewählt, dass ein vorgegebener Impedanzwert nicht über-schritten wird.
[0014] Ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindungsleitung umfassend die Schritte, bereitstellen
eines Kabels mit mindestens zwei, voneinander isolierten, Leitern in einem Kompensationsbereich,
innerhalb eines Endbereichs der Verbindungsleitung. Dann verringern des Abstandes
der Leiter zueinander, innerhalb des Kompensationsbereich. Danach fixieren des Abstandes
der Leiter zueinander, im Kompensationsbereich.
[0015] Die verfahrensschritte: verringern des Abstandes der Leiter zueinander und fixieren
des Abstandes der Leiter zueinander, werden durch klemmen mit einem Klemmmittel durchgeführt.
[0016] Die Verfahrensschritte: verringern des Abstandes der Leiter zueinander und fixieren
des Abstandes der Leiter zueinander, werden unter einbringen von thermischer Energie
in den Kompensationsbereich ausgeführt, so das die Isolation verschweißt.
[0017] Beim Verfahrensschritt verringern des Abstandes der Leiter zueinander umfasst das
einbringen von thermischer Energie in den Kompensationsbereich.
[0018] Eine Verbindungsleitung mit angepasster Impedanz umfassend ein Kabel mit mindestens
zwei Leitern, die durch eine Isolierung voneinander getrennt und an Kontaktelemente
anschließbar sind. Die Verbindungsleitung weist innerhalb ihres Endbereichs einen
Kompensationsbereich auf, die Verbindungsleitung weist im Kompensationsbereich eine
Umhüllung mit elektrisch leitfähigem Material auf, wodurch die Verbindungsleitung
innerhalb des Kompensationsbereich eine geringere Impedanz aufweist.
[0019] Die Verbindungsleitung ist im Kompensationsbereich mit einem metallischen oder metall
beinhaltendem Material beschichtet.
[0020] Die Verbindungsleitung ist im Kompensationsbereich mit einem elektrisch leitfähigen
Kunststoff oder Lack beschichtet.
[0021] Verbindungsleitung ist im Kompensationsbereich mit einer Beschichtung versehen, die
Graphit und/oder Kohlenstoff umfasst.
KURZBESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer vorteilhaften Ausführungsform rein beispielhaft
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 zeigt schematisch eine Verbindungsanordnung aus dem Stand der Technik.
Fig. 2 zeigt den Aufbau aus Figur 1 mit angebrachtem Klemmenelement.
Fig. 3a zeigt einen Abschnitt einer Verbindungsleitung.
Fig. 3b zeigt eine Schnittdarstellung der Verbindungsleitung, wobei der Schnitt quer
zur Längsachse Y, entlang der Achse A1 verläuft.
Fig. 4a zeigt einen Abschnitt der Verbindungsleitung mit angebrachtem Klemmelement.
Fig. 4b zeigt einen Schnitt, quer zur Längsachse Y, entlang der Achse A1, der Verbindungsleitung
mit Klemmelement.
Fig. 5 zeigt eine ein Klemmelement, mit einer Zwischenschicht.
Fig. 6 zeigt zwei Adern mit verschweißter Isolierung.
Fig. 7 Zeigt ein Diagramm des Impedanzverlaufs entlang der Verbindungsleitung
[0023] Figur 1 zeigt schematisch eine Verbindungsanordnung aus dem Stand der Technik. Eine
Verbindungsleitung 1 ist mittels eines Steckers 20 mit einer Anschlussbuchse 30 (Header)
verbunden. Die Anschlussbuchse 30 ist an einer Leiterplatte 40 befestigt . Die Leiter
11,13, der Adern 3,4, sind mit den Buchsenkontakten 23,24, elektrisch verbunden. Die
Buchsen Kontakte 23,24, sind ihrerseits mit den Leiterbahnen 42 der Leiterplatte 40
elektrisch verbunden. Der Verlauf W1 der Impedanz Z entlang der Längsachse Y der Verbindungsleitung
1 sowie der Steckverbindung 20,30 bis hin zu den Verbindungspunkten der Buchsen Kontakte
23,24, mit den Leiterbahnen 42 auf der Leiterplatte 40 der Anschlussbuchse 30, ist
in dem Diagramm in Figur 7 schematisch dargestellt. Wie zu sehen ist, verändert sich
die Impedanz Z entlang des Bereiches L2 bis zum Übergabepunkt B1 nicht wesentlich.
Im Störungsbereich L3 zwischen dem Übergabepunkt B1 und dem Übergabepunkt B2 verändert
sich die Impedanz Z signifikant. Im Inneren der Anschlussbuchse 30 verlaufen die Buchsen
Kontakte 23,24, in einem weiteren Abstand voneinander als in der Verbindungsleitung
1. Dieser Umstand verursacht eine Veränderung der Impedanz Z in diesem Störungsbereich
L3. Die Leiterbahnen 42 auf der Leiterplatte 40 können so geführt werden, dass die
Impedanz im Wesentlichen der, der Verbindungsleitung 1 im Bereich L2 entspricht.
[0024] Figur 2 zeigt den gleichen Aufbau wie in Figur 1 dargestellt, jedoch mit einem Klemmmittel
5 versehen, das dass nahe dem Übergabepunkt B 1 an der Verbindungsleitung langebracht
ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Klemmmittel 5 als Metalhülse ausgeführt.
Das Klemmmittel 5 ist in einem Endbereich L2 der Verbindungsleitung 1 angebracht.
Die Länge des Endbereichs L2 hängt maßgeblich von der Frequenz des Signals ab, das
Übertragen werden soll. Das Klemmmittel 5 umgibt einen Bereich L1 der Verbindungsleitung
1. Die Länge des Bereichs L1 ist auf den Auf-bau der Leitung-Stecker-Kombination angepasst.
Das Klemmmittel 5 ist so um die Adern 3,4 gelegt, dass es die Adern 3,4 eng zusammen
hält oder sogar druck auf die Adern 3,4 ausübt.
[0025] Figuren 3a und 3b zeigen einen Bereich der Verbindungsleitung 1, der den Endbereich
L2 umfasst. Figur 3a zeigt die Adern 3,4 parallel, entlang der Längsachse Y, verlaufend.
Im Endbereich L2 ist eine Schnittachse A1 dargestellt. Figur 3B zeigt eine Schnittdarstellung
der Verbindungsleitung 1 entlang der Achse A1. Im Schnitt ist zu sehen, dass die beiden
Adern 3,4, aneinanderliegen, sodass der Abstand D1 der Mittelpunkte, der Leiter 11,13,
in etwa dem Durchmesser einer Ader 3,4, der Verbindungsleitung 1 entspricht.
[0026] Figuren 4a und 4b zeigen ebenfalls einen Bereich der Verbindungsleitung 1, der den
Endbereich L2 umfasst. In dieser Darstellung ist im Endbereich der Verbindungsleitung
1 ein Klemmmittel 5 angebracht. Im Endbereich L2 ist eine Schnittachse A1 dargestellt,
die durch das Klemmmittel 5 und den Kompensationsbereich L1 verläuft. Figur 4b ist
eine Schnittdarstellung der Verbindungsleitung entlang der Achse A1. Im Schnitt ist
zu sehen dass die beiden Leiter 11,13, hier dichter aneinander liegen. Der Abstand
D2 zwischen den Mittelpunkten der Adern 3,4, nun kleiner ist als der Abstand D1. Die
Isolation 10,12, der Adern 3,4, ist im Kompensationsbereich L1 deformiert, sodass
die Leiter 11,13, näher beieinander liegen.
[0027] Figur 5 zeigt eine Schnittdarstellung des Kompensationsbereich L1 wie bereits in
Figur 4b gezeigt. Hier ist jedoch zwischen dem Klemmmittel 5 und der Verbindungsleitung
1 eine Zwischenschicht 6 platziert. Die Zwischenschicht 6 kann sich verformen, wenn
das Klemmmittel 5 durch Pressen verformt wird. Durch die verformte Zwischenschicht
6 können Zwischenräume zwischen Klemmmittel 5 und Isolierung 10,12 gefüllt werden.
Das Klemmmittel 5 drückt bei Betätigung indirekt auf die Isolierung 10,12 der Leiter
11,13, sodass die Leiter erst zueinander gedrückt werden, wenn die Zwischenschicht
verformt ist. Wird für die Zwischenschicht 6 ein Material mit hoher Permittivität
gewählt, hat das eine vorteilhafte Wirkung auf die Impedanz. Die Zwischenschicht 6
senkt die Impedanz Z zusätzlich. Dieses führt dazu das die Leiter 11,13 weniger nah
zueinander gebracht werden müssen, um den gewünschten Impedanz Wert zu erreichen.
Werkstoffe mit vorteilhaften Eigenschaften für die Zwischenschicht sind zum Beispiel:
Kautschuk oder Silikon. Es können prinzipiell alle Elastomere benutzt werden.
[0028] Figur 6 zeigt eine Schnittdarstellung des Kompensationsbereich L1 entlang der Schnittachse
A1 wie bereits in Figur 4b und Figur 5 gezeigt. In dieser Ausführungsform weist der
Kompensationsbereich L1 kein Klemmmittel auf. Der Kompensationseffekt wird durch verschweißen
der Isolation 10,12, der Adern 3,4 mitteinander erreicht. Eine oder beide Isolationen
10,12 der Adern 3,4 werden aufgeschmolzen und danach zusammengedrückt, um einen vorgegebenen
Leiterabstand D2 zu erreichen. Die aufgeschmolzene Isolation 10,12 wird teilweise
aus dem Zwischenraum 14, zwischen den Adern 3,4 herausgedrückt, wodurch die Leiter
11,13 dichter zueinander positioniert werden. Nach erstarren der Isolation 10,12 sind
die Isolationen 10, 12 der Adern 3,4 bereichsweise miteinander verschweißt und die
Position der Leiter 11,13 zueinander fixiert.
[0029] Figur 7 zeigt ein Diagramm des Impedanzverlaufes W1, W2 entlang des Endbereichs L2
der Verbindungsleitung 1 bis zur Leiterbahn 40 der Leiterplatte. Der Verlauf W1 zeigt
die Impedanz Z ohne Kompensation. Die Impedanz Z ist im Steckbereich L3 deutlich höher
als die Leitungsimpedanz ZL, die typischerweise bei 100 Ω liegt. Insbesondere der
Spitzenwert der Impedanz ZM im Bereich L3 kann zu Störung bei der Datenübertragung
führen. Der Verlauf W2 zeigt den Impedanzverlauf mit Kompensation. Die Impedanz Z
schwankt um den Wert der Leitungsimpedanz TL, erreicht jedoch nicht den Spitzenwert
ZM der Impedanz ohne Kompensation.
BESCHREIBUNG EINES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0030] Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, dass eine Impedanzänderung hervorgerufen
wird, wenn eine zweiadrigen Verbindungsleitung und eine Leiterplatte miteinander verbunden
werden. Im Bereich der Steckverbindung verlaufen die Leiter weiter entfernt voneinander
als in der Verbindungsleitung. Dadurch erhöht sich die Impedanz, was negative Auswirkungen
auf die Datenübertragung mit hohen Datenraten hat. Dieser negative Effekt kann durch
die Erfindung positiv beeinflusst werden. Um diesen positiven Effekt zu erreichen
wird im Endbereich der Verbindungsleitung, ein Kompensationsbereich mit geringer Impedanz
erzeugt. Dies kann z.b. erreicht werden durch Umschließen der Leiter, der Verbindungsleitung,
mit Metall oder anderen elektrisch leitfähigen Materialien sowie einem Material hoher
Permittivität. Das Verringern des Abstandes der Leiter zueinander senkt in dem Bereich
ebenfalls die Impedanz. Befindet sich dieser Kompensationsbereich, mit verringerter
Impedanz und das Stecksystem mit der erhöhten Impedanz, innerhalb des Bereichs, der
systemrelevanten Anstiegszeit, so wirkt dieser Kompensationsbereich, durch die Wirkung
der Filterung, auf das Stecksystem ausgleichend, d.h. der Kompensationsbereich ist
geeignet die zu hohe Impedanz des Steckers, zumindest teilweise, zu kompensieren.
Bei Broad-Rreach entsprechen 700ps demnach etwa 66 mm (mit ε
r_eff = 2,5 für ein gebräuchliches Isolationsmaterial). Bei höheren Frequenzen wird der
Endbereich kleiner. Die Breite der Kompensationsstelle und die Impedanz sollte so
bemessen sein, dass für die Kompensationsstelle und den Stecker gemeinsam, die aufsummierten
Abweichungen der Wellenwiderstandskurve, ausgehend vom optimalen Wert (100Ω bei BroadR-reach),
vor Filterung minimal sind. Als Nebeneffekt des Zufügens einer Kompensationsstelle
werden zusätzliche Reflexionen im hohen Frequenzbereich erzeugt. Diese liegen aber
im nicht systemrelevanten Bereich und können deshalb in Kauf genommen werden.
[0031] Zur Kompensation kann ein Metallring um die Adern gelegt werden oder ein Metallband
um die Verbindungsleitung gewickelt werden. Da die Schichtdicke für den Effekt nicht
von großer wich-tigkeit ist, ist es auch denkbar eine elektrisch leitende Beschichtung,
durch auftragen von Metallpartikeln, leitendem Kunststoff oder Lack vorzusehen. Durch
die Größe des Bereichs den die Beschichtung bedeckt lässt sich der Impedanzverlauf
entlang der Verbindungsleitung einstellen.
[0032] Soll stattdessen oder zusätzlich ein Kompensationsbereich durch annähern der Leiter
erzeugt werden, müssen die Leiter im Kompensationsbereich, soweit näher zueinander
positioniert werden, dass die gewünschte Impedanz erreicht wird. Das zueinander Positionieren
der Leiter kann auf verschiedene Art und Weise vorgenommen werden. Es kann zum Beispiel
ein Klemmmittel in Form einer Hülse verwendet werden, die mittels Crimp-Technik im
Kompensationsbereich angebracht wird und so die Leiter aneinanderdrückt. Es ist auch
denkbar dass das Klemmmittel zweiteilig ausgeführt ist, wobei die beiden Teile gemeinsam,
den Kompensationsbereich umfassen und mittels Zusammenschrauben, die dazwischen liegenden
Leiter, zusammendrücken. Es sind in der Technik zahllose Klemmvorrichtung bekannt,
die diese Aufgabe ausführen können. Besteht das Klemmmittel aus Metal verstärkt sich
die Wirkung zusätzlich und die Leiter müssen nicht so dicht zueinander positioniert
werden, wie bei einem Klemmmittel aus einem nicht elektrisch leitfähigen Werkstoff.
[0033] Eine andere Möglichkeit die Leiter näher aneinander zu führen und zusammen zu halten,
ist das Erhitzen der Isolierung der Leiter in dem Bereich in dem die Isolierungen
der Leiter aneinanderliegen. Das Erhitzen des Bereiches erfolgt bis die Isolation
aufschmilzt, danach Zusammendrücken der Isolation der beiden Leiter in der Weise,
dass die aufgeschmolzenen Bereiche miteinander verschmelzen. Danach müssen die Isolationen
in dieser Position gehalten werden bis das geschmolzene Isolationsmaterial erstarrt
und die Isolationen der Leiter miteinander verschweißt sind. Beim Zusammendrücken
der aufgeschmolzenen Isolierung wird der Abstand der Leiter zueinander bestimmt und
nach abkühlen fixiert. Im erhitzten Zustand ist das Verformen der Isolierung besonders
leicht zu erreichen, deshalb kann hinzufügen von Wärmeenergie auch bei den Verfahren,
bei denen die Isolation nicht aufgeschmolzen, sondern nur verformt werden soll, vorteilhaft
sein. Die Parameter der Prozesse zur Erzeugung der Kompensationsbereiche müssen nur
einmalig für die Produktionsanlage ermittelt werden, sodass eine Serienfertigung der
Verbindungsleitung möglich ist.
1. Verbindungsleitung (1) mit angepasster Impedanz, umfassend ein Kabel mit mindestens
zwei Leitern (11,13), die durch eine Isolierung (10, 12) voneinander getrennt und
an Kontaktelemente anschließbar sind, die Verbindungsleitung (1) weist innerhalb ihres
Endbereichs (L2) einen Kompensationsbereich (L1) auf, im Kompensationsbereich (L1)
ist der Abstand (D1, D2) der Leiter (11,13) zueinander geringer als außerhalb des
Kompensationsbereichs (L1), dadurch verringert sich die Impedanz (Z) der Verbindungsleitung
(1) im Kompensationsbereich (L1).
2. Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass ein Klemmmittel (5) die Verbindungsleitung (1) im Kompensationsbereich (L1) umgreift
und zusammenendrückt, so dass der Abstand (D1, D2) der Leiter (11,13) zueinander verringert
ist.
3. Verbindungsleitung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Zwischenschicht (6), zumindest Abschnittsweise, zwischen der Verbindungsleitung
(1) und dem Klemmmittel (5) erstreckt.
4. Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (6) eine höhere Permittivität als das Klemmmittel (5) aufweist.
5. Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass, die Leiter (11,13) der Verbindungsleitung (1) jeweils eine umlaufende Isolierungen
(10, 12) aufweisen, wobei die Isolierungen (10,12), zumindest im Kompensationsbereich
(L1), miteinander verschweißt sind.
6. Verbindungsleitung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich (L2) kleiner als 70mm ist.
7. Verbindungsleitung (1) nach, einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Kompensationsbereiches (L1) und der Abstand (D1,D2) der Leiter (11,13)
voneinander, so gewählt wird, dass ein vorgegebener Impedanzwert nicht überschritten
wird.
8. Verfahren zur Herstellung einer Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 1, umfassend
die Schritte, bereitstellen eines Kabels mit mindestens zwei, voneinander isolierten,
Leitern (11,13), in einem Kompensationsbereich (L1) innerhalb eines Endbereichs (L2)
der Verbindungsleitung (1), verringern des Abstandes (D1,D2) der Leiter (11,13) zueinander,
innerhalb des Kompensationsbereich (L1), fixieren des Abstandes (D1,D2) der Leiter
(11,13) zueinander, im Kompensationsbereich (L1).
9. Verfahren zur Herstellung einer Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 8, wobei die
verfahrensschritte: verringern des Abstandes (D1,D2) der Leiter (11,13) zueinander
und fixieren des Abstandes (D1,D2) der Leiter (11,13) zueinander, durch klemmen mit
einem Klemmmittel (5),durchgeführt werden.
10. Verfahren zur Herstellung einer Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte: verringern des Abstandes (D1,D2) der Leiter (11,13) zueinander
und fixieren des Abstandes (D1,D2) der Leiter (11,13) zueinander, unter einbringen
von thermischer Energie in den Kompensationsbereich (L1) ausgeführt werden, so das
die Isolation (10,12) verschweißt.
11. Verfahren zur Herstellung einer Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Verfahrensschritt: verringern des Abstandes (D 1,D2) der Leiter (11,13) zueinander
den Schritt, einbringen von thermischer Energie in den Kompensationsbereich (L1) umfasst.
12. Verbindungsleitung (1) mit angepasster Impedanz, umfassend ein Kabel mit mindestens
zwei Leitern (11,13), die durch eine Isolierung (10, 12) voneinander getrennt und
an Kontaktelemente anschließbar sind, die Verbindungsleitung (1) weist innerhalb ihres
Endbereichs (L2) einen Kompensationsbereich (L1) auf, die Verbindungsleitung (1) weist
im Kompensationsbereich (L1) eine Umhüllung mit elektrisch leitfähigem Material auf,
wodurch die Verbindungsleitung (1) innerhalb des Kompensationsbereich (L1) eine geringere
Impedanz (Z) aufweist.
13. Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitung (1) im Kompensationsbereich mit einem metallischen oder metall
beinhaltendem Material beschichtet ist.
14. Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitung (1) im Kompensationsbereich mit einem elektrisch leitfähigen
Kunststoff oder Lack beschichtet ist.
15. Verbindungsleitung (1) nach Anspruch 12 oder 13 dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitung (1) im Kompensationsbereich mit einer Beschichtung versehen
ist, die Graphit und/oder Kohlenstoff umfasst.