[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anschlussdose, ein Erweiterungsmodul, die
Verwendung einer Anschlussdose, ein Set aus einer Anschlussdose und einem Erweiterungsmodul
sowie ein Verfahren zum Erstellen eines Hausnetzwerkes.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Anschlussdosen in der Hausinstallationstechnik
bekannt. Klassische Beispiele hierfür sind die Netzsteckdosen, welche sowohl in einer
Unterputz-Variante als auch in einer Aufputz-Variante angeboten werden. Seit einiger
Zeit sind auch so genannte USB-Ladesteckdosen erhältlich, welche direkt die in der
Hausinstallationstechnik vorhandene Netzspannung auf die für USB-Stecker üblichen
5 Volt Gleichstrom wandelt und in einem entsprechenden USB-Interface zur Verfügung
stellt. Eine kombinierte Anschlussdose mit einem Wechselspannungs-NetzAnschluss und
einer USB-Ladebuchse ist beispielsweise in der
EP 2 287 975 B1 offenbart.
[0003] WO 2009/007730 A2 offenbart eine Anschlussdose, welche einen Wechselspannungs-Netz-Anschluss in Kombination
mit einer Datenbuchse zur Verfügung stellt. Dabei wird die Datenbuchse mit einem Datensignal
versorgt, welches auf dem Netzkabel des Wechselspannungsnetzes in der bekannten Powerline-Technologie
übertragen wird. Nachteilig ist die begrenzte Datenrate, welche mit der Powerline-Technologie
übertragen werden kann.
[0004] Ein wesentlicher Parameter einer Netzwerkinfrastruktur ist die Übertragungsgeschwindigkeit.
Dies ist nicht nur im kommerziellen Umfeld ein wichtiger Parameter, sondern mittlerweile
werden auch im privaten Sektor hohe Übertragungsgeschwindigkeiten gefordert, um eine
kontinuierlich steigende Anzahl von parallel genutzten Netzwerkapplikationen und -diensten
(VoIP, Videostreaming, Datentransfer usw.) und deren mannigfaltigen Konnektivitätsvarianten
(optisch, elektrisch oder Funk) befriedigen zu können. Die physikalische Anbindung
von kommerziellen Gebäuden sowie einer zunehmende Zahl an privaten Haushalten erfolgt
bereits durch High-Speed Netze basierend auf Glasfaser (FTTH - Fiber to the home).
Um nun die gestellten Geschwindigkeitsanforderungen zu erfüllen, ist es sinnvoll diese
High-Speed Netze nicht am Haus enden zu lassen, sondern auch innerhalb des Gebäudes
zu etablieren.
[0005] Neben Glasfaser (GOF - glass optical fiber) finden man heute vermehrt Lösungen auf
POF Basis (POF - polymere optical fiber). Verfügbare POF-Produkte bieten derzeit Geschwindigkeiten
von mehreren hundert Mbps an. Gigabit-Lösungen sind derweil in der Entwicklung. Weiterhin
sind die POF Kabel dünn und im Gegensatz zu Glasfaser günstig in der Anschaffung und
leicht zu verarbeiten, so dass diese Technologie für den Einsatz im privaten Bereich
geeignet ist.
[0006] Die elektrische oder optische Vernetzung ist elementar und ermöglicht eine zuverlässige
und störresistente Punkt-zu-Punkt Verbindung. Tatsache ist jedoch, dass die Anzahl
mobiler internetfähiger Endgeräte stark zugenommen hat und somit auch Funkverbindungen
als ein integraler Teil einer zukunftsfähigen Vernetzungsinfrastruktur gesehen werden
müssen.
[0007] Beim Erstellen oder Planen eines neuen Hauses muss der Bauherr bereits eine Hausinfrastruktur
zur Verfügung stellen, obwohl noch nicht bekannt ist, wie die einzelnen Räume des
Hauses genutzt werden. Entsprechend werden heute eine Vielzahl von Leerrohren eingezogen
und mit Leerdosen abgeschlossen, so dass zu einem späteren Zeitpunkt eine individuelle
und benutzerdefinierte Infrastruktur mit der entsprechenden Verkabelung installiert
werden kann. Eine solche zweiphasige Installation ist jedoch sehr aufwändig und muss
durch Fachkräfte ausgeführt werden.
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
Insbesondere soll ein System zur Verfügung gestellt werden, mit dem ein einfaches
Erstellen eines Hausnetzwerkes mit hohen Datenraten möglich wird.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierten Vorrichtungen
und Verfahren gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patenansprüchen.
[0010] Eine erfindungsgemässe Anschlussdose umfasst ein Datenanschlusselement zur Aufnahme
eines Datensignals sowie eine Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung. Das Datenanschlusselement
weist wenigstens einen vorzugsweise normierten Datenverbinder, insbesondere eine Datenbuchse,
mit einer Datensteckrichtung zum Verbinden mit einem korrespondierenden Datenverbinder
auf. Die Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung weist zudem wenigstens einen vorzugsweise
normierten Versorgungsverbinder, insbesondere eine Versorgungsbuchse, mit einer Versorgungssteckrichtung
zum Verbinden eines korrespondierenden Versorgungsverbinders und zur Abgabe einer
Versorgungsspannung auf. Dabei sind die Datensteckrichtung des Datenverbinders und
die Versorgungssteckrichtung des Versorgungsverbinders in etwa parallel ausgerichtet.
[0011] Unter einer Anschlussdose wird hier und nachfolgend eine Dose für die Hausinstallationstechnik
verstanden, welche insbesondere Aufputz oder Unterputz montiert werden kann. Ebenso
wird unter einer Anschlussdose auch eine Dose verstanden, welche in Geräten, Möbeln,
Schränken, Kanälen, usw. auf- oder eingebaut werden kann.
[0012] Unter einem Verbinder, insbesondere Datenverbinder oder Versorgungsverbinder, wird
hier und nachfolgend jede Art von lösbaren Verbindungen von elektrischen und/oder
optischen Leitungen verstanden. Insbesondere werden darunter auch Steckverbinder verstanden.
Steckverbinder können dabei männlich als Stecker, weiblich als Buchse oder hermaphroditisch
ausgestaltet sein.
Hier und nachfolgend wird unter dem Begriff "in etwa parallel" eine Ausrichtung verstanden,
welche sich innerhalb einer Toleranz von +/- 10° von einer exakten Parallelität befindet.
[0013] Das Datenanschlusselement zur Aufnahme eines Datensignals ist beispielsweise derart
ausgestaltet, dass dieses das Datensignal von einer Glasfaserleitung, von einer polymeroptischen
Faserleitung, sowie von einer klassischen Zweidraht-, Mehrdrahtoder koaxialen Datenleitung
aufnehmen kann. Das Datenanschlusselement kann das empfangene Datensignal nötigenfalls
wandeln und in einem im Datenverbinder benötigten Datenformat zur Verfügung stellen.
Der Datenverbinder kann in einer Vielzahl von unterschiedlichen insbesondere normierten
Interfaces ausgestaltet sein. Solche Interfaces sind beispielsweise RJ-45, HDMI, USB,
SATA, S/PDIF, TOSLink, RJ-11, RJ-12, FireWire (IEEE 1394-2008), Thunderbolt.
[0014] Die Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung kann beispielsweise direkt an die Netzspannung
der Hausinstallation angeschlossen werden und wandelt diese Netzspannung beispielsweise
in ein Gleichspannungssignal von 5 Volt um. Selbstverständlich sind auch andere Versorgungsspannungen
denkbar, welche der Versorgungsverbinder zur Verfügung stellt. Ebenfalls ist es denkbar,
dass die Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung ihre Spannung nicht aus der Netzspannung
der Hausinstallation bezieht sondern beispielsweise batteriebetrieben oder von einer
Solarzelle gespeist wird.
[0015] Dadurch, dass an der Anschlussdose sowohl ein Datensignal an einem Datenverbinder
und gleichzeitig eine Versorgungsspannung an einem Versorgungsverbinder zur Verfügung
gestellt werden, können eine Vielzahl von unterschiedlichen Geräten direkt an der
Anschlussdose angeschlossen und betrieben werden. Insbesondere ist keine separate
Spannungsversorgung mit einem externen Adapter mehr nötig.
[0016] Dadurch, dass die Steckrichtungen sowohl des Datenverbinder als auch des Versorgungsverbinders
in etwa parallel ausgerichtet sind, wird ermöglicht, dass ein entsprechendes Anschlussgerät
mittel einer einfachen Stecktätigkeit sowohl datenmässig als auch versorgungsspannungsmässig
angeschlossen werden kann.
[0017] Der Datenverbinder und der Versorgungsverbinder können auf einer gemeinsamen Aussenfläche
der Anschlussdose angeordnet sein. Eine solche Ausgestaltung erlaubt beispielsweise
die Anordnung der Verbinder auf einer ebenen oder gewölbten Oberfläche. Die Reinigung
der Dose wird insbesondere bei der Ausgestaltung der Verbinder als Buchsen wesentlich
vereinfacht und ein ansehnliches Design wird ermöglicht. Denkbar ist bei einer Ausgestaltung
der Verbinder als Stecker, dass die Aussenfläche in einer Ruheposition vor den Verbinder-Interfaces
steht und verschiebbar gelagert ist. Erst durch eine Verschiebung der Aussenfläche
werden somit die Stecker sichtbar und können mit dem korrespondierenden Gegenstück
verbunden werden. Ausserdem kann die Aussenfläche auch Öffnungen aufweisen, so dass
entsprechend ausgestaltete Buchsen durch die Öffnungen zu den Steckern durchgreifen
können.
[0018] Der Datenverbinder und der Versorgungsverbinder können in einem Abstand von 15 mm
bis 35 mm voneinander beabstandet sein. Dabei wird unter dem Abstand zwischen den
beiden Buchsen derjenige Abstand verstanden, welcher von den Zentren der beiden Verbinder
aus gemessen wird. Durch einen grossen Abstand der beiden Verbinder kann ein angeschlossenes
Gerät mechanisch besser an der Anschlussdose festgehalten werden als wenn der Abstand
nur klein wäre. Dabei ist der Abstand derart zu wählen, dass ein Optimum zwischen
mechanischer Festhaltung und verfügbarem Platzbedarf, insbesondere bei einer Unterputzmontage,
gefunden wird.
[0019] Die Anschlussdose kann zusätzliche Befestigungsmittel aufweisen, welche zum Festhalten
eines Anschlussgerätes dienen. Solche Befestigungsmittel können beispielsweise Stifte,
Einstecköffnungen, Rastlaschen, Magnete usw. sein. Es versteht sich von selbst, dass
anzuschliessende Anschlussgeräte über korrespondierende Festhaltemittel verfügen müssen.
Solche zusätzlichen Befestigungsmittel erlauben ein sicheres Befestigen des Anschlussgerätes
an der Anschlussdose sowie eine zusätzliche mechanische Abstützung. Insbesondere bei
empfindlichen Verbindern, wo eine schwimmende Lagerung im Gehäuse der Anschlussdose
bzw. im Gehäuse des Anschlussgerätes vorgesehen ist, sind zusätzliche Befestigungsmittel
vorteilhaft.
[0020] Der Datenverbinder kann ein RJ-45-Interface aufweisen. Ein solches Interface wird
üblicherweise verwendet, um eine Internet-Verkabelung zu ermöglichen. Es versteht
sich von selbst, dass auch andere Interface-Standards möglich sind.
[0021] Der Versorgungsverbinder kann als USB-Interface ausgestaltet sein. Heutzutage werden
USB-Interfaces vermehrt eingesetzt, um mobile Geräte aufladen zu können. Es versteht
sich von selbst, dass auch andere Interface-Standards wie Thunderbolt, FireWire (IEEE
1394-2008), POE, EIAJ-Steckverbinder oder eines einfachen Hohlsteckers denkbar sind.
[0022] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Erweiterungsmodul, welches
wenigstens einen vorzugsweise normierten Datenverbinder, insbesondere einen Datenstecker,
zum Verbinden mit einem korrespondierenden Datenverbinder zur Datenübertragung sowie
wenigstens einen vorzugsweise normierten Versorgungsverbinder, insbesondere einen
Versorgungsstecker, zum Verbinden mit einem korrespondierenden Versorgungsverbinder
zur Energieversorgung umfasst. Dabei definieren der Datenverbinder eine Datensteckrichtung
und der Versorgungsverbinder eine Versorgungssteckrichtung, welche zu einander in
etwa parallel ausgerichtet sind. Durch die parallele Steckrichtung von Datenverbinder
und Versorgungsverbinder wird ein einfaches Stecken des Erweiterungsmoduls an eine
entsprechend ausgestaltete Anschlussdose ermöglicht. Insbesondere sind keine zusätzlichen
Kabel bzw. Adapter nötig, welche beispielsweise die Energieversorgung des Erweiterungsmoduls
sicherstellen.
[0023] Der Datenverbinder und der Versorgungsverbinder können aus einer gemeinsamen Aussenfläche
des Erweiterungsmoduls vorstehen. Dabei kann diese Aussenfläche oder aber die Dimensionierung
der Verbinder derart gestaltet sein, dass beispielsweise bei einem Steckvorgang zuerst
der Versorgungsverbinder zur Energieversorgung mit seinem Gegenstück verbunden wird
und erst nachfolgend der Datenverbinder. Selbstverständlich ist auch eine umgekehrte
Reihenfolge denkbar. Die Aussenfläche des Erweiterungsmoduls kann eben oder gewölbt
ausgestaltet sein. Es versteht sich von selbst, dass diese Aussenfläche vorzugsweise
mit der Aussenfläche der Anschlussdose korrespondiert. Wie bereits zu der Anschlussdose
beschreiben, kann auch hier die Aussenfläche in einer Ruheposition vor den Verbindern
angeordnet sein. Ebenso kann diese verschiebbar gelagert sein und/oder Öffnungen zum
Durchgreifen der korrespondierenden Verbinder aufweisen.
[0024] Der Datenverbinder und der Versorgungsverbinder können in einem Abstand von 15 mm
bis 35 mm voneinander beabstandet sein. Ein geeigneter Abstand erlaubt neben der Sicherstellung
der Datenverbindung bzw. der Energieversorgung auch eine mechanische Festhaltung an
einer korrespondierend ausgestalteten Anschlussdose. Dabei ist jedoch insbesondere
zu beachten, dass ein Optimum gefunden werden muss zwischen grösstmöglichem Abstand
zur Erreichung einer hohen mechanischen Stabilität der Festhaltung gegenüber einem
kleinen Abstand, um den zur Verfügung stehenden Platz optimal auszunutzen. Der Abstand
zwischen dem Datenstecker und dem Versorgungsstecker wird dabei zwischen den Mittelpunkten
der als Stecker vorstehenden Elemente gemessen.
[0025] Das Erweiterungsmodul kann zusätzlich mechanische Befestigungsmittel zum Festhalten
an einer entsprechenden Anschlussdose aufweisen. Solche Befestigungsmittel sind beispielsweise
Magnete, Stifte, Einstecköffnungen, Rastlaschen, usw. Es versteht sich von selbst,
dass die entsprechende Anschlussdose über korrespondieren Befestigungsmittel verfügen
muss.
[0026] Der Datenverbinder kann ein RJ-45-Interface aufweisen. Solche Datenverbinder sind
in der heutigen Telekommunikationsverkabelung für Hausinstallationen üblich. Es versteht
sich von selbst, dass auch andere Interface-Standards, wie bereits bei der Anschlussdose
bei der Datenbuchse aufgeführt, möglich sind.
[0027] Der Versorgungsverbinder kann als USB-Interface ausgestaltet sein. In häufigen Anwendungen
hat sich das USB-Interface sowohl als Datenverbindung als auch als Energieversorgungsverbinder
durchgesetzt. Selbstverständlich können auch andere Interface-Standards verwendet
werden, wie sie bei der Anschlussdose bei der Versorgungsbuchse aufgeführt sind.
[0028] Das Erweiterungsmodul kann ausgebildet sein als:
- Wifi-Acces-Point oder anderes Funkmodul,
- Datenumsetzer, um Daten von einem Datenstandard oder Übertragungsmedium in einen anderen
Datenstandard oder Übertragungsmedium umzusetzen,
- N-Port-Switch,
- Raum Sensorik für Temperaturm, Bewegung, usw.,
- Modul für Ambient Assisted Living, oder
- beliebige Kombinationen davon.
Selbstverständlich sind auch andere Ausgestaltungen denkbar, so dass eine vielfältige
Modularität gewährleistet werden kann. Insbesondere sind im Bereich der Raum Sensorik
neben der Temperaturüberwachung oder Anwesenheits- oder Präsenzmelder auch andere
Funktionen wie Rauchmelder, Babyphone, Raumüberwachung, usw. denkbar. Als Übertragungsmedium
wird hier beispielsweise Funk, Glasfaser oder polymeroptische Faser, drahtgebunden
verstanden. Als Datenstandard wir hier beispielsweise für eine Funkverbindung IEEE
802.11g verstanden. Unter einem anderen Funkmodul wird ein Modul verstanden, welches
sich nicht nach dem Wifi-Standard richtet sondern mit einer anderen Funktechnologie,
wie z.B. Zigbee, Z-Wave, Enocean, arbeitet
[0029] Das Erweiterungsmodul und/oder die vorgängig beschriebene Anschlussdose können derart
ausgerüstet sein, dass sie über bekannte Funktionen einer SmartHome-Steuerung verfügen.
[0030] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Set aus einer Anschlussdose
und einem Erweiterungsmodul, wie sie beide vorgängig beschrieben sind.
[0031] Dabei gehören die Anschlussdosen zur Hausinfrastruktur und die Erweiterungsmodule
liefern die gewünschten Funktionalitäten, welche vom Benutzer bedarfsspezifisch definiert
werden. Die Startinvestition zum Erstellen einer Hausinfrastruktur wird erheblich
reduziert und kann zu einem späteren Zeitpunkt mit den benötigten Funktionalität bereichert
werden.
[0032] Der Elektroplaner muss sich lediglich mit der Platzierung der Anschlussdosen befassen.
Der Elektriker muss sich primär mit der Verkabelung der Infrastruktur befassen. Diese
braucht keine Konfiguration und ist sehr einfach in der Installation. Die Infrastruktur
kann entweder eine Bus-, Stern- oder eine Kombination beider Architekturen aufweisen.
Die Funktionalität wird danach individuell gewählt und in jedem Raum entsprechend
durch Auswahl des benötigten Erweiterungsmoduls installiert.
[0033] Der Bauherr kann seinen Mietern/Eigentümern eine Infrastruktur anbieten ohne sich
um die einzelnen Funktionalitäten zu kümmern. Diese werden im Nachhinein vom Nutzer
selbst definiert.
[0034] Die Trennung von Infrastruktur und Funktionalität vereinfacht auch Reparatur und
Wartung. Die defekten Erweiterungsmodule können einfach und ohne Spezialkenntnisse
ersetzt werden.
[0035] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung einer Anschlussdose
wie vorgängig geschildert zum Anschliessen eines vorgängig beschriebenen Erweiterungsmoduls.
[0036] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen
eines Hausnetzwerkes umfassend den Schritt des zur Verfügungsstellens, insbesondere
Installieren, wenigstens einer Anschlussdose wie vorgängig beschrieben in einer Hausinstallation.
[0037] Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung
im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine erfindungsgemässe Anschlussdose in einer perspektivischen Darstellung,
- Figur 2:
- die Anschlussdose gemäss Figur 1 in einer Ansicht zur Definition der Abstände,
- Figur 3:
- die Anschlussdose gemäss Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht auf die Rückseite,
- Figur 4:
- eine perspektivische Ansicht auf ein auf ein erfindungsgemässes Erweiterungsmodul,
- Figur 5:
- eine perspektivische Ansicht auf ein Set bestehend aus einer Anschlussdose und einem
Erweiterungsmodul, und
- Figur 6:
- eine perspektivische Ansicht auf das Set gemäss Figur 5, wobei das Erweiterungsmodul
auf die Anschlussdose aufgesteckt ist.
[0038] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemässe Anschlussdose
1. Die Anschlussdose 1 ist als Unterputzdose ausgeführt. Deutlich zu erkennen ist
die frontseitige Abdeckplatte 5, welche mittels einer Befestigungsschraube 6 an der
Anschlussdose 1 befestigt ist. Die Abdeckplatte 5 weist drei Ausnehmungen auf, welche
eine Datenbuchse 11 und zwei Versorgungsbuchsen 16 freigeben. Die Abdeckplatte 5 bildet
eine ebene Aussenfläche 2, in welcher die Datenbuchse 11 und die Versorgungsbuchsen
16 fluchten. Mit jeweils einer gestrichelten Linie sind eine Datensteckrichtung 12
sowie eine Versorgungssteckrichtung 17 angedeutet. Diese Steckrichtungen geben vor,
in welche Richtung entsprechend korrespondierende Stecker einzuführen sind. Die Datensteckrichtung
12 ist in etwa parallel zur Versorgungssteckrichtung 17 ausgerichtet.
[0039] Rückseitig an der Anschlussdose 1 sind im Wesentlichen zwei Elemente zu erkennen,
wobei das eine ein Datenanschlusselement 10 und das andere eine Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung
15 darstellen. Die Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung 15 weist einen Netzanschluss
18 auf, um eine Versorgungsspannung von der Hausinstallation zu empfangen. Die Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung
15 wandelt mittels eines Spannungswandlers 19 die Netzspannung, welche üblicherweise
als Wechselspannung vorliegt in eine konstante Gleichspannung, welche sowohl den Datenanschlusselement
10 wie auch den beiden Versorgungsbuchsen 16 zur Verfügung gestellt wird. Selbstverständlich
ist es denkbar, dass der Spannungswandler 19 der Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung
15 unterschiedliche Versorgungsspannungen für das Datenanschlusselement 10 und die
Versorgungsbuchsen 16 zur Verfügung stellt. In der gezeigten Ausführungsform sind
die beiden Versorgungsbuchsen 16 als USB-Datenbuchsen ausgeführt. Entsprechend wird
eine Versorgungsspannung von 5 Volt DC zur Verfügung gestellt. Das Datenanschlusselement
10 empfängt ein Datensignal aus der Hausinstallation und wandelt dieses mit einem
Wandler 14 nötigenfalls in ein an der Datenbuchse 11 zur Verfügung gestelltes Datenformat
um. In der dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei der Datenbuchse 11 um
eine RJ-45-Buchse, welche ein Datensignal nach dem Ethernet-Standard bereitstellt.
[0040] In Figur 2 ist die Anschlussdose 1 gemäss Figur 1 in einer Ansicht zur Definition
der Abstände 3.1, 3.2, 3.3 zwischen der Datenbuchse 11 und den Versorgungsbuchsen
16 gezeigt. Dabei beträgt der Abstand 3.1, jeweils gemessen vom Zentrum der entsprechenden
Buchsenöffnung, zwischen den beiden Versorgungsbuchsen 16 ca. 22 mm. Der vertikale
Abstand 3.2 zwischen den Versorgungsbuchsen 16 und der Datenbuchse beträgt ca. 24
mm. Aufgrund der Anordnung ist leicht zu erkennen, dass auch eine Ausgestaltung mit
2 Datenbuchsen denkbar ist. Der entsprechende diagonale Abstand 3.3 zwischen einer
Datenbuchse 11 und einer Versorgungsbuchse 16 beträgt ca. 30 mm.
[0041] Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Rückseite der Anschlussdose 1. Die
Anschlussdose 1 besteht im Wesentlichen aus dem Datenanschlusselement 10 und der Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung
15. Die Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung 15 verfügt über einen Netzanschluss
18, wo beispielsweise eine Netzspannung von 230 Volt AC aus der Hausinstallation angeschlossen
werden kann. Wie bereits vorgängig beschrieben umfasst die Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung
15 einen Spannungswandler, welcher eine Versorgungsspannung sowohl für die Versorgungsbuchse
16 (siehe Figuren 1 und 2) als auch für das Datenanschlusselement 10 zur Verfügung
stellt.
[0042] Das Datenanschlusselement 10 weist einen Datenanschluss 13 auf, wo beispielsweise
ein Datenkabel 7 in Form einer polymeroptischen Faser (POF) angeschlossen werden kann.
Eine solche polymeroptische Faser kann bereits in der Hausinstallation vorhanden sein
oder zusätzlich in ein bestehendes Leerrohr eingezogen werden. Das Datenanschlusselement
10 weist einen Wandler 14 auf, welcher das Datensignal vom Datenanschluss 13 in das
an der Datenbuchse 11 (siehe Figur 1 und 2) benötigte Datenformat wandelt. Die hierzu
benötigte Versorgungsspannung wird von der Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung
15 zur Verfügung gestellt.
[0043] Das Datenanschlusselement 10 kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Beispielsweise
weist es einen Empfänger/Sender zum Anschliessen von polymeroptischen Fasern oder
aber zum Anschliessen von Glasfasern auf. Alternativ kann das Datenanschlusselement
10 rein elektrisch ausgestaltet sein und lediglich ein in elektrischer Form ankommendes
Datensignal in das in der Datenbuchse zur Verfügung gestellte Datenformat wandeln.
Das Datenanschlusselement 10 ist auf seiner hinteren Seite flacher ausgebildet, so
dass für das Kabelmanagement, insbesondere die knickfreie Anordnung der Glas- oder
polymeroptischen Fasern, genügend Raum zur Verfügung steht.
[0044] In Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht auf ein erfindungsgemässes Erweiterungsmodul
21 gezeigt. Das Erweiterungsmodul weist auf seiner Rückseite eine Aussenfläche 22
auf, aus welcher ein Datenstecker 31 und zwei Versorgungsstecker 36 hervorragen. Die
beiden Versorgungsstecker 36 sind als USB-Stecker ausgebildet, während der Datenstecker
31 die Form eines RJ-45-Steckers aufweist. Alle drei Stecker sind jeweils in einem
definierten Abstand von einander angeordnet. Dabei sind die beiden Versorgungsstecker
36 in einem Abstand von ca. 22 mm von einander angeordnet. Der vertikale Abstand zwischen
den Versorgungssteckern 36 und dem Datenstecker 31 beträgt ca. 24 mm. Es versteht
sich von selbst, dass auch andere Abstände ausgewählt werden können. Diese Abstände
müssen jedoch mit den Abständen 3.1, 3.2, 3.3 (vergleiche Figur 2) der Anschlussdose
korrespondieren.
[0045] In Figur 5 ist ein Set bestehend aus der Anschlussdose 1 gemäss Figur 1 und dem Erweiterungsmodul
21 gemäss Figur 4 dargestellt. Deutlich zu erkennen sind an der Anschlussdose 1 die
Datenbuchse 11 sowie die zwei Versorgungsbuchsen 16. Weiter ist schematisch ein Befestigungsmagnet
4 angedeutet, welches unter der Deckplatte 5 angeordnet ist. Alternativ kann der Befestigungsmagnet
4 auch direkt als Magnetbolzen in einer bei Wandanschlussdosen übelicherweise verwendeten
Metallhalterung eingestanzt oder im Gehäuse der Anschlussdose 1 eingegossen sein.
Dieser Befestigungsmagnet 4 dient der zusätzlichen mechanischen Befestigung des Erweiterungsmoduls
21 an der Anschlussdose 1. Das Erweiterungsmodul 21 weist einen Datenstecker 31 sowie
zwei Versorgungsstecker 36 auf. Sowohl der Datenstecker 31 als auch die beiden Versorgungsstecker
36 korrespondieren mit der Datenbuchse 11 und den Versorgungsbuchsen 36 der Anschlussdose
1 und weisen untereinander auch den selben Abstand auf. Auch das Erweiterungsmodul
21 weist ein Befestigungsmagnet 24 auf, welches schematisch angedeutet ist. Dieser
Befestigungsmagnet 24 ist vorzugsweise in der Aussenfläche 22 des Erweiterungsmoduls
21 integriert oder unter der Aussenfläche 22 angeordnet.
[0046] Beispielsweise ist der Befestigungsmagnet 24 in das Gehäuse des Erweiterungsmoduls
21 eingegossen. Bei korrektem Anschliessen des Erweiterungsmoduls 21 auf der Anschlussdose
1 greifen die beiden Versorgungsstecker 36 in die beiden Versorgungsbuchsen 16 und
der Datenstecker 31 in die Datenbuchse 11 ein. Die beiden Befestigungsmagnete 24 und
4 dienen der zusätzlichen mechanischen Verbindung von Anschlussdose 1 und Erweiterungsmodul
21.
[0047] Die Figur 6 zeigt das Set aus Anschlussdose 1 und Erweiterungsmodul 21 gemäss Figur
5, wobei das Erweiterungsmodul 21 auf die Anschlussdose 1 aufgesteckt ist. Das Erweiterungsmodul
21 ist dabei als 3-Port-Ethernet-Switch mit Wifi-Adapter ausgeführt. Entsprechend
weist das Erweiterungsmodul 21 drei Ethernet-Anschlüsse 25 auf, welche zum Anschliessen
von Ethernet-fähigen Geräten dienen. Ein Ein/AusSchalter 26 dient dem Ein/Ausschalten
des Wifi-Adapters, so dass nicht permanent eine elektromagnetische Strahlung abgegeben
werden muss. Der Status des Ein/Aus-Schalters 26 wird durch eine Leuchtdiode 27 angezeigt.
Ausserdem weist das Erweiterungsmodul 21 einen Reichweitenschalter 28 auf, mit welchem
die Reichweite des Wifi-Adapters reguliert werden kann. Der Reichweitenschalter 27
ist ebenfalls mit einer Leuchtdiode 29 versehen, welche den Status des Reichweitenschalters
28 anzeigt.
1. Anschlussdose (1) umfassend ein Datenanschlusselement (10) zur Aufnahme eines Datensignales
sowie eine Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung (15), wobei das Datenanschlusselement
(10) wenigstens einen vorzugsweise normierten Datenverbinder, insbesondere eine Datenbuchse
(11), mit einer Datensteckrichtung (12) zum Verbinden eines korrespondierenden Datenverbinders
aufweist, wobei die Spannungs-Strom-Versorgungseinrichtung (15) wenigstens einen vorzugsweise
normierten Versorgungsverbinder, insbesondere eine Versorgungsbuchse (16), mit einer
Versorgungssteckrichtung (17) zum Verbinden eines korrespondierenden Versorgungsverbinder
und zur Abgabe einer Versorgungsspannung aufweist, wobei die Datensteckrichtung (12)
und die Versorgungssteckrichtung (17) zueinander in etwa parallel ausgereichtet sind.
2. Anschlussdose (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenverbinder und der Versorgungsverbinder auf einer gemeinsamen Aussenfläche
(2) der Anschlussdose (1) angeordnet sind.
3. Anschlussdose (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenverbinder und der Versorgungsverbinder in einem Abstand (3.1, 3.2, 3.3)
von 15 mm bis 35 mm voneinander beabstandet sind.
4. Anschlussdose (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussdose (1) zusätzliche Befestigungsmittel zum Festhalten eines Anschlussgerätes
aufweist.
5. Anschlussdose (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenverbinder ein RJ-45-Interface aufweist.
6. Anschlussdose (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Versorgungsverbinder als USB-Port ausgestaltet ist.
7. Erweiterungsmodul (21) umfassend wenigstens einen vorzugsweise normierten Datenverbinder,
insbesondere einen Datenstecker (31), zum Verbinden mit einem korrespondierenden Datenverbinder
zur Datenübertragung sowie wenigstens einen vorzugsweise normierten Versorgungsverbinder,
insbesondere einen Versorgungsstecker (36), zum Verbinden mit einem korrespondierenden
Versorgungsverbinder zur Energieversorgung, wobei der Datenverbinder eine Datensteckrichtung
(32) und der Versorgungsverbinder eine Versorgungssteckrichtung (37) vorgeben, wobei
die Datensteckrichtung (32) und die Versorgungssteckrichtung (37) zueinander in etwa
parallel ausgerichtet sind.
8. Erweiterungsmodul (21) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenverbinder und der Versorgungsverbinder auf einer gemeinsamen Aussenfläche
(22) des Erweiterungsmoduls (21) angeordnet sind, insbesondere vorstehen.
9. Erweiterungsmodul (21) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenverbinder und der Versorgungsverbinder in einem Abstand von 15 mm bis 35
mm voneinander beabstandet sind.
10. Erweiterungsmodul (21) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Erweiterungsmodul (21) zusätzliche Befestigungsmittel zum Festhalten an einer
Anschlussdose (1) aufweist.
11. Erweiterungsmodul (21) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenverbinder ein RJ-45-Interface aufweist.
12. Erweiterungsmodul (21) nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Versorgungsverbinder als USB-Stecker ausgestaltet ist.
13. Erweiterungsmodul (21) nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Erweiterungsmodul (21) ausgebildet ist als:
- Wifi-Accesspoint oder anderes Funkmodul,
- Datenumsetzer, um Daten von einem Datenstandard oder Übertragungsmedium in einen
anderen Datenstandard oder Übertragungsmedium umzusetzen,
- N-Port Switch,
- Raum Sensorik für Temperaturm, Bewegung, usw.,
- Modul für Ambient Assisted Living, oder
- beliebigen Kombinationen davon.
14. Set aus einer Anschlussdose (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einem Erweiterungsmodul
(21) nach einem der Ansprüche 7 bis 13.
15. Verwendung einer Anschlussdose (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Anschliessen
eines Erweiterungsmoduls (21) nach einem der Ansprüche 7 bis 13.
16. Verfahren zum Erstellen eines Hausnetzwerkes umfassend den Schritt:
- Zur Verfügung stellen, insbesondere Installieren, wenigstens einer Anschlussdose
(1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6.