[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verarbeitung von elektrischen Signalen
im Bereich der Audiotechnik, die einen Einbauverstärker aufweist.
[0002] Einbauverstärker und generell Audiosysteme sind bereits in unterschiedlichen Ausführungsformen
für einen Einbau in Möbel bekannt.
[0003] Gemäß dem bekannten Stand der Technik ist es beispielsweise möglich, sogenannte Dockingstationen
zu verwenden. Bei derartigen Stationen handelt es sich um Adapter, die eine mechanische
Verbindung zu einem Audiogerät herstellen. Ein derartiges Audiogerät kann beispielsweise
als Smartphone oder Tablet-PC realisiert sein. Aufgrund der sehr schnellen Entwicklung
im entsprechenden technischen Bereich sind derartige Adapter aber extrem schnell veraltet
und nicht mehr dafür geeignet, die neuesten Audiogeräte anzuschließen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der einleitend genannten
Art derart zu konstruieren, dass eine hohe Nutzungsqualität bei gleichzeitig hoher
Anwendungsflexibilität erreicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Einbauverstärker mit
mindestens einem Körperschall-Lautsprecher gekoppelt ist, der im Bereich einer Begrenzungsfläche
eines Möbelstückes angeordnet ist, wobei der Einbauverstärker mindestens einen digitalen
Soundprozessor und mindestens eine digitale Endstufe und einen Bluetoothempfänger
aufweist.
[0006] Die verwendeten Körperschall-Lautsprecher werden an die Audiomodule angeschlossen
und bringen das betreffende Möbelstück zum Schwingen. Hierdurch wird einer Holzplatte,
einer MDF-Platte, einer Schichtstoffplatte oder einer Glasscheibe die Funktion eines
leistungsstarken Lautsprechers übertragen.
[0007] Durch die durchgehende digitale Verarbeitung der elektrischen Signale wird eine hohe
Qualität der Musik erreicht. Aus der Verwendung von analogen Verstärkern bekannte
Verluste und schlechte Wirkungsgrade werden hierdurch vermieden.
[0008] Der digitale Soundprozessor kann die Akustik an die konkret verwendeten Materialien
der Möbel anpassen.
[0009] Erfindungsgemäß ist insbesondere daran gedacht, den Einbauverstärker beziehungsweise
das Verstärkungsmodul als digitaler Signalprozessor in einen Spezialbeschlag für das
Möbelstück zu integrieren. Ein wesentlicher Erfindungsgedanke bezieht sich somit auf
die Integration des Verstärkers in das Möbelstück.
[0010] Der Spezialbeschlag besitzt vorteilhafterweise einen variablen Mechanismus, um Press-
und Spannvorgänge durchzuführen.
[0011] Wesentliche Eigenschaften dieses Spezialbeschlages bestehen darin, dass der Aufbau
und die Handhabung an Türbeschläge entsprechend dem Stand der Technik angepasst werden.
Insbesondere ist daran gedacht, eine Anpassung an gemäß dem Stand der Technik bekannte
Einsteckschlösser vorzunehmen, um hierdurch eine weitgehend automatisierte Verarbeitung
im Fertigungsprozess zu unterstützen.
[0012] Die Anordnung des Einbauverstärkers im Bereich des Möbelstückes erfolgt vorzugsweise
reversibel. Darüber hinaus ist vorteilhafterweise daran gedacht, die Anordnung flexibel
vorzusehen, um eine Einsetzbarkeit für unterschiedliche Türblattstärken zu unterstützen.
[0013] Vorteilhafterweise werden weitgehend Materialien verwendet, die auch für die Herstellung
von Türen benutzt werden. Diese Materialauswahl unterstützt es, dass die beiden Systeme
und speziell die Schallübertragung homogen und störungsfrei kombiniert werden.
[0014] Erfindungsgemäß ist es insbesondere vorgesehen, für die Aufnahme des Einbauverstärkers
im Bereich des Möbelstückes, beispielsweise im Bereich einer Tür, eine eigene Fräsung
anzuordnen. Bei einer derartigen Realisierung der Erfindung besitzt der Einbauverstärker
somit einen eigenen und von einem Aufnahmeraum für den Beschlag von Schloss und Türdrücker
unterschiedlichen Aufnahmeraum.
[0015] Die vorstehend bereits erwähnte reversible Anordnung wird insbesondere dadurch erreicht,
dass die Fräsung nach einem Ausbau der Apparatur mit einem Abdeckblech verschlossen
werden kann und für einen üblichen Benutzer nach einem Verschließen kaum wahrnehmbar
ist.
[0016] Erfindungsgemäß ist insbesondere daran gedacht, den Einbauverstärker mit einer Bluetooth-Schnittstelle
mit aktuellen Übertragungsprotokollen zu versehen.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es beispielsweise möglich, an den Einbauverstärker
drahtlos ein Smartphone, einen Tablet-PC oder einen MP3-Player anzuschließen. Typischerweise
kann eine Übertragung der Signale über eine Entfernung bis zu 15 Metern erfolgen.
[0018] Ein typischer Einsatzbereich liegt bei Temperaturen von -20°C bis +70°C. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform ist daran gedacht, eine Kommunikation zwischen dem Einbauverstärker
und einem Computer vorzusehen. Hierdurch ist es möglich, den Einbauverstärker durch
den Computer zu bedienen und/oder zu programmieren. Alternativ zur Verwendung von
Körperschall-Lautsprechern ist es auch möglich, konventionelle Lautsprecher ergänzend
oder alternativ zu verwenden.
[0019] Insbesondere ist auch daran gedacht, die erfindungsgemäße Konstruktion als Nachrüstsatz
für Türen oder andere Möbelstücke auszubilden.
[0020] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine Darstellung des Einbauverstärkers sowie eines Bediengerätes,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Einbauverstärkers,
- Fig. 3
- der Einbauverstärker bei gleichzeitiger Darstellung von zwei unterschiedlichen Blickrichtungen,
- Fig. 4
- der Einbauverstärker in nicht gespanntem Zustand,
- Fig. 5
- der Einbauverstärker in gespanntem Zustand,
- Fig. 6
- ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung der Gerätefunktion,
- Fig. 7
- ein weiteres Blockschaltbild,
- Fig. 8
- ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung eines internen Aufbaus des Einbauverstärkers,
- Fig. 9
- eine Anordnung des Einbauverstärkers gemeinsam mit zwei Körperschall-Lautsprechern
im Bereich eines Möbelstückes,
- Fig. 10
- ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung der Signalverarbeitung und
- Fig. 11 bis Fig. 17
- diverse Detaildarstellungen des Einbauverstärkers,
- Fig. 18
- Darstellung eines standardisierten Einsteckschlosses.
[0021] Die vorstehend erläuterten Figuren dienen insbesondere dazu, die Besonderheit zum
Einbau des Einbauverstärkers im Bereich des Möbelstückes zu verdeutlichen, da hier
eine wesentliche Besonderheit der vorliegenden Erfindung zu sehen ist.
[0022] Gemäß der Darstellung in den Fig. 14 bis 17 wird die Verstärkereinheit gemäß Fig.
2 und der Körperschall-Lautsprecher gemäß Fig. 9 in einem Spezialbeschlag integriert.
Dieser Spezialbeschlag weist gemäß den Fig. 4 bis 5 und 11 bis 13 einen variablen
Mechanismus auf, um Press- und/oder Spannvorgänge durchzuführen.
[0023] Gemäß der Darstellung in Fig. 18 kann der Spezialbeschlag angepasst an ein Einsteckschloss
angeordnet und in einen bekannten Fertigungsprozess integriert werden.
[0024] Eine reversible Ein- und Ausbaufähigkeit über eine Verschraubung an der Türblattkante
entsprechend einem Einsteckschloss wird in Fig. 15 und Fig. 18 veranschaulicht. Die
flexible Anordnung des Beschlages für verschiedene Türblattstärken unter Verwendung
des Mechanismus zur Durchführung von Press- und Spannvorgängen wird in den Fig. 4
bis 5 und 11 bis 13 näher veranschaulicht.
[0025] Fig. 13 veranschaulicht die Verwendung von HPL- und/oder Holzwerkstoffplatten als
signalübertragende Komponente. Entsprechende Platten werden beispielsweise für die
Herstellung von Türen verwendet, wie dies in Fig. 13 veranschaulicht ist. Durch die
betreffende Materialauswahl erfolgt eine individuelle Kombinierung der beiden Systeme,
um die Schallübertragung homogen undstörungsfrei realisieren zu können.
[0026] Zur Energieversorgung des Einbauverstärkers und insbesondere zur Stromzufuhr beziehungsweise
zur Stromkopplung können Übertragungskomponenten verwendet werden, die im Türenbau
bereits bekannt sind. Hierdurch wird ebenfalls eine vergrößerte Kompatibilität zu
vorhandenen Komponenten unterstützt. Gedacht ist insbesondere an eine Verwendung von
bekannten Kabelübergängen, leitenden Bändern sowie Bändern mit integrierter Kabelführung.
1. Vorrichtung zur Verarbeitung von elektrischen Signalen im Bereich der Audiotechnik,
die einen Einbauverstärker aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauverstärker mit mindestens einem Körperschall-Lautsprecher gekoppelt ist,
der im Bereich einer Begrenzungsfläche eines Möbelstückes angeordnet ist, wobei der
Einbauverstärker mindestens einen digitalen Soundprozessor und mindestens eine digitale
Endstufe aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Körperschall-Lautsprecher als ein Exciter ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauhöhe des Einbauverstärkers höchstens 19 mm beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauverstärker in einer Ausnehmung des Möbelstückes angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauverstärker eine Geometrie ähnlich zu einem Türbeschlag aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauverstärker reversibel im Bereich des Möbelstückes angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der digitale Signalverstärker in einem Spezialbeschlag angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Körperschall-Lautsprecher im Bereich eines Spezialbeschlages angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Spezialbeschlag einen variablen Mechanismus aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der variable Mechanismus zur Durchführung von Press- und/oder Spannvorgängen ausgebildet
ist.