[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum individuellen
Einstellen eines Hörhilfegerätes für einen Hörgeräteträger.
[0002] Technischer Fortschritt und neue wissenschaftliche Erkenntnisse führen zu einer ständigen
Weiterentwicklung von Hörgeräten. Dies betrifft sowohl die eingesetzten Signalverarbeitungsalgorithmen
als auch die aus den audiometrischen Daten berechneten individuellen Parametersätze
für Hörgeräteeinstellungen. In Neugeräten sind diese Weiterentwicklungen vielfach
berücksichtigt.
[0003] Ein Schwerhöriger gewöhnt sich jedoch durch das ständige Tragen eines Hörsystems
an die Übertragungseigenschaften und somit beispielsweise an den Klang dieses Hörsystems.
Benötigt er beispielsweise wegen einer Hörverschlechterung ein neues Gerät, empfindet
er oftmals den ungewohnten Klang als fremd und lehnt ein neues Hörsystem ab. Diese
Ablehnung kommt besonders bei modernen Hörsystemen vor, da bei diesen aufgrund der
Fortschritte in der Digitaltechnik häufig sehr glatte Frequenzgänge realisiert werden
können. Aus diesem Grund wird bei einer Nachversorgung oft anstelle eines modernen
Hörsystems der gleiche Typ des bereits getragenen Hörsystems verwendet. Für den Schwerhörigen
tritt dadurch keine Verbesserung ein und er profitiert nicht von einer Weiterentwicklung
der Hörsysteme.
[0004] Waren Hörgeräteträger dennoch bereit, ein neues Gerät einzusetzen, so versuchten
die Hörgeräteakustiker bislang per Hand die Akustik des alten Gerätes mit dem neuen
nachzuempfinden, um den Umstieg zu erleichtern. Da moderne Hörhilfegeräte extrem komplex
sind, ist es auf diese Weise nicht möglich, die optimale Einstellung zu finden, bei
der einerseits der Klang des alten Gerätes nachempfunden wird und andererseits die
Vorteile des neuen Gerätes noch zur Geltung kommen.
[0005] Aus der
EP 1453358 A1 ist es bekannt, bei der Versorgung mit einem Zweit- oder Folgegerät die Einstellungen
des alten Hörhilfegerätes durch einen rechnergesteuerten Vorgang zu erfassen und bei
der Anpassung des neuen Hörhilfegerätes in einer Ersteinstellung zu berücksichtigen.
Die Neueinstellung ergibt sich dann aus audiometrischen Messungen, den Daten des bisherigen
Gerätes und gegebenenfalls weiterer Daten. Der Klang des neuen Gerätes ist damit an
das alte Gerät angenähert.
[0006] Dabei ist es erforderlich, entweder die Daten des alten Hörhilfegerätes vorliegen
zu haben, oder diese aus dem Hörhilfegerät auszulesen um sie interpretieren zu können.
Alternativ können die Eigenschaften des alten Hörhilfegerätes auch gemessen werden.
Dazu kann eine akustische Messvorrichtung verwendet werden, die jedoch hohe Anforderungen
an die akustische Umgebung, die Prüfsignalquelle und den akustischen Messsensor stellt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Einstellung eines
Hörhilfegerätes unter Berücksichtigung einer Einstellung eines beliebigen andern Hörhilfegerätes
zu vereinfachen.
[0008] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch das Verfahren des Anspruchs 1 und die Vorrichtung
des Anspruchs 8 gelöst.
[0009] Das Verfahren des Anspruchs 1 vereinfacht eine Analyse von Hörhilfegeräteeinstellungen
eines ersten Hörhilfegerätes, indem zur Ermittlung der Eigenschaften des ersten Hörhilfegerätes
ein zweites Hörhilfegerät genutzt wird. Dabei weisen das erste Hörhilfegerät und das
zweite Hörhilfegeräte je einen akusto-elektrischen Wandler und einen elektro-akustischen
Wandler auf. Das Verfahren weist den Schritt auf, den elektro-akustischen Wandlers
des ersten Hörhilfegerätes mit dem akusto-elektrischen Wandlers des zweiten Hörhilfegerätes
mit einem Koppelmittel akustisch zu koppeln. Unter akustisch gekoppelt ist hierbei
zu verstehen, dass Schallwellen von dem elektro-akustischen Wandler des ersten Hörhilfegerätes
zu dem akusto-elektrischen Wandler des zweiten Hörhilfegerätes auf vorbestimmte und
vorhersagbare Weise gelangen können. Dies kann beispielsweise durch einen Raum erfolgen,
der beide Wandler dicht umschließt. Dabei ist es auch denkbar, dass das erste und/oder
zweite Hörhilfegerät mehrere akusto-elektrische Wandler aufweisen. In einem weiteren
Schritt wird der akusto-elektrische Wandler des ersten Hörhilfegerätes mit einem akustischen
Prüfsignal beschallt und ein akustisches Ausgangssignal des elektro-akustischen Wandlers
des ersten Hörhilfegerätes mittels des akusto-elektrischen Wandlers des zweiten Hörhilfegerätes
erfasst. Das erfasste akustische Signal kann von dem akusto-elektrischen Wandler des
zweiten Hörhilfegerätes beispielsweise als analoges oder digitales elektrisches Signal
bereitgestellt werden. Schließlich wird in einem Schritt das erfasste akustische Ausgangssignals
ausgewertet. Die Auswertung kann beispielsweise durch Vergleich oder Verarbeitung
mittels eines Algorithmus mit dem bekannten Prüfsignal erfolgen.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren nützt auf vorteilhafte Weise den akusto-elektrischen
Wandler bzw. das Mikrofon des zweiten Hörhilfegerätes als Messsensor, wodurch der
apparative Aufwand für die Durchführung des Verfahrens reduziert werden kann.
[0011] Die Aufgabe wird mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung des Anspruchs 8 gelöst,
die insbesondere zur Ausführung des Verfahrens ausgelegt ist. Die Vorrichtung zur
Analyse einer Hörhilfegeräteeinstellung eines ersten Hörhilfegerätes mittels eines
zweiten Hörhilfegerätes weist ein Koppelmittel zum akustischen Koppeln eines elektro-akustischen
Wandlers eines ersten Hörhilfegerätes mit einem akusto-elektrischen Wandler eines
zweiten Hörhilfegerätes auf. Das Koppelmittel ist dazu ausgelegt, dass Schallwellen
von dem elektro-akustischen Wandler des ersten Hörhilfegerätes zu dem akusto-elektrischen
Wandler des zweiten Hörhilfegerätes auf vorbestimmte und vorhersagbare Weise gelangen
können. Dies kann beispielsweise durch einen Raum erfolgen, der beide Wandler dicht
umschließt. Dabei ist es auch denkbar, dass das erste und/oder zweite Hörhilfegerät
mehrere akusto-elektrische Wandler aufweisen. Weiterhin weist die Vorrichtung eine
Analyseeinrichtung auf, welche dazu ausgelegt ist, ein Signal mit Informationen von
dem akusto-elektrischen Wandler von dem zweiten Hörhilfegerät zu empfangen und zu
analysieren. Die Verbindung kann beispielsweise durch eine elektrische Signalverbindung
erfolgen, aber auch durch elektromagnetische Felder oder andere drahtlose Übertragungstechniken.
Die Vorrichtung kann beispielsweise ausgelegt sein, das Signal mit Informationen von
dem akusto-elektrischen Wandler mit einem bekannten Prüfsignal zu vergleichen oder
mit einem Algorithmus zu verarbeiten. Dabei kann die Analyseeinrichtung verbindbar
mit dem zweiten Hörhilfegerät ausgeführt sein, zum Beispiel als Teil einer Steuerung,
oder auf als Teil oder Funktionalität der Signalverarbeitungseinrichtung des zweiten
Hörhilfegerätes.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung teilt die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das akustische
Prüfsignal von einem elektro-akustischen Wandler erzeugt.
[0015] Ein elektroakustischer Wandler ermöglicht es auf einfache Weise, ein reproduzierbares
Prüfsignal mit vorbestimmten Eigenschaften zu erzeugen.
[0016] In einer anderen denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das
akustische Prüfsignal ein Umgebungsgeräusch. Dabei weist das Verfahren weiterhin den
Schritt auf, das Prüfsignal mittels eines akusto-elektrischen Referenzwandlers zu
erfassen.
[0017] Indem ein Umgebungsgeräusch als Prüfsignal verwendet wird, ist es auf vorteilhafte
Weise möglich, die Eigenschaften des ersten Hörhilfegerätes in für den Nutzer bevorzugten
akustischen Umgebungen zu analysieren.
[0018] In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Auswerten
des erfassten akustischen Eingangssignals zumindest teilweise in dem zweiten Hörhilfegerät.
[0019] Das zumindest teilweise Auswerten des erfassten akustischen Eingangssignals in dem
zweiten Hörhilfegerät nutzt auf vorteilhafte Weise die in dem Hörhilfegerät vorhandenen
Signalverarbeitungsressourcen und reduziert den Aufwand in einer externen Analysevorrichtung.
Es wäre sogar denkbar, dass der gesamte Analysevorgang durch das Hörhilfegerät ausgeführt
wird.
[0020] In einer möglichen Ausführungsform ist das Verfahren zur Analyse Teil eines Verfahrens
zum Übernehmen einer Hörhilfegeräteeinstellung von einem ersten Hörhilfegerät auf
ein zweites Hörhilfegerät. Das Verfahren zum Übernehmen weist zusätzlich den Schritt
auf, einen Einstellparameter für das zweite Hörhilfegerät auf der Grundlage der Auswertung
des erfassten akustischen Ausgangssignals zu ermitteln. Es ist dabei ebenso möglich,
dass mehrere oder alle Einstellparameter des zweiten Hörhilfegerätes ermittelt werden.
Schließlich wird bzw. werden der bzw. die Einstellparameter des zweiten Hörhilfegerätes
auf der Grundlage des ermittelten Einstellparameters eingestellt.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Übernehmen einer Hörhilfegeräteeinstellung ermöglicht
es auf vorteilhafte Weise bei der Bestimmung der Einstellparameter durch die Analyse
von Signalen des Mikrofons des Hörhilfegerätes auch Abweichungen des Mikrofons des
zweiten Hörhilfegerätes von den idealen Kennwerten zu berücksichtigen und so die Einstellung
mit höherer Genauigkeit vorzunehmen.
[0022] In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Einstellen
des zweiten Hörhilfegerätes durch eine Bedienperson.
[0023] Dies ermöglicht auf vorteilhafte Weise, auch bei einem zweiten Hörhilfegerät, für
das z.B. keine geeignete Schnittstelle für die Programmierung in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vorhanden ist, eine erfindungsgemäße Einstellung der Einstellparameter
vorzunehmen.
[0024] In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Einstellen
des zweiten Hörhilfegerätes über eine Signalverbindung zu dem zweiten Hörhilfegerät.
[0025] So können Fehler bei der Übertragung der Einstellparameter durch eine Bedienperson
vermieden und der Einstellvorgang beschleunigt werden.
[0026] In einer denkbaren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist diese
eine Signalquelle zur Erzeugung eines akustischen Prüfsignals auf.
[0027] Die Signalquelle ermöglicht es auf vorteilhafte Weise, reproduzierbare und vorbestimmte
akustische Signale für eine Analyse der Einstellung des ersten Hörhilfegerätes bereitzustellen.
[0028] In einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist diese
einen akusto-elektrischen Referenzwandler zur Aufnahme des akustischen Prüfsignals
auf.
[0029] Mittels des akusto-elektrischen Referenzwandlers, beispielsweise einem Messmikrofon,
kann die Vorrichtung das Prüfsignal auf vorbestimmte und reproduzierbare Weise aufnehmen
und für einen Vergleich mit dem Signal des zweiten Hörhilfegerätes bzw. zu einer gemeinsamen
Verarbeitung bereitstellen. Auf vorteilhafte Weise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
daher nicht darauf angewiesen, einige wenige vorbestimmte Prüfsignale zu nutzen, sondern
es kann beispielsweise auch eine gewohnte Hörumgebung eines Hörgeräteträgers zur Analyse
genutzt werden.
[0030] In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung weist diese weiterhin eine Ermittlungseinrichtung
auf, die dazu ausgelegt ist, aus einem Ergebnis der Analyseeinrichtung einen Einstellparameter
für das zweite Hörhilfegerät derart zu ermitteln, dass eine Transferfunktion des zweiten
Hörhilfegerätes unter Anwendung des Einstellparameters einer Transferfunktion des
ersten Hörhilfegerätes angenähert ist. Mit anderen Worten, es wird das akustische
Verhalten der zweiten Hörvorrichtung so verändert, dass die messbaren und/oder von
einem Träger wahrnehmbaren akustischen Eigenschaften sich weniger von den gemessenen
bzw. wahrgenommenen akustischen Eigenschaften des ersten Hörhilfegerätes unterscheiden.
Idealerweise kann sogar ein gleiches oder für den Träger nicht mehr unterscheidbares
Verhalten erzielt werden.
[0031] Auf vorteilhafte Weise kann es so erreicht werden, dass der Träger bei einem Wechsel
von dem ersten Hörhilfegerät zu dem zweiten Hörhilfegerät das gleiche Hörempfinden
hat und das neue Gerät akzeptiert.
[0032] In einer denkbaren Ausführungsform der Vorrichtung weist dies weiterhin eine Einstelleinrichtung
auf, die dazu ausgelegt ist, den Einstellparameter in dem zweiten Hörhilfegerät einzustellen.
Es ist aber auch möglich, dass die Einstellvorrichtung dazu ausgelegt ist, mehrere
oder alle Einstellparameter des zweiten Hörhilfegerätes durch die Einstellvorrichtung
zu ändern.
[0033] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann so schnell und ohne Übertragungsfehler eine
Einstellung des zweiten Hörhilfegerätes vornehmen.
[0034] In einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Koppelmittel
ein passiver mechanischer Adapter, welcher das erste Hörhilfegerät mit dem zweiten
Hörhilfegerät auf akustisch definierte Weise verbindet. Das Koppelmittel kann beispielsweise
in Form eines Hohlkörpers ausgebildet sein, der einen Innenraum aufweist, in dem sich
sowohl der elektro-akustische Wandler des ersten Hörhilfegerätes und der akusto-elektrische
Wandler des zweiten Hörhilfegerätes befinden oder mit diesem in Fluidaustausch stehen.
Bevorzugter Weise ist dabei der Innenraum des Kopplers durch Wände des Kopplers und
die Gehäuse der Hörhilfegeräte von der Umgebung im Wesentlichen fluiddicht abgeschlossen,
sodass Umgebungsgeräusche nur mit hoher Dämpfung von beispielsweise 40, 60, 80 oder
mehr Dezibel in den Innenraum des Kopplers dringen können.
[0035] Das Koppelmittel erlaubt es auf einfache Weise die Ausgangssignale des ersten Hörhilfegerätes
zu dem Mikrofon bzw. den Mikrofonen des zweiten Hörhilfegerätes zu leiten, um dessen
Eigenschaften nachvollziehbar und ungestört zu analysieren.
[0036] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden.
[0037] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Hörhilfegerätes;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen akustischen Kopplung eines ersten
und eines zweiten Hörhilfegerätes zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0038] Die Fig. 1 zeigt schematisch ein Hörhilfegerät 1, wie es sowohl als erstes Hörhilfegerät
31, dessen Einstellungen mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens auf ein unterschiedliches
zweites Hörhilfegerät 32 übernommen werden soll, oder als zweites Hörhilfegerät 32,
das eingestellt werden soll, Verwendung finden kann.
[0039] Das Hörhilfegerät 1 weist ein Gehäuse 10 auf, in dem ein oder mehrere Mikrofone 11
angeordnet sind, sodass sie Schallwellen aus einer Umgebung des Hörhilfegerätes 1
aufnehmen können. Weiterhin befindet sich in dem Gehäuse 10 eine Signalverarbeitungseinrichtung
12, die die von den Mikrofonen 11 in elektrische Signale umgewandelten Schallwellen
zur weiteren Verarbeitung entgegen nimmt. Bei der Verarbeitung durch die Signalverarbeitungseinrichtung
12 handelt es sich beispielsweise um die in Hörhilfegeräten übliche Funktion wie frequenzabhängige
Verstärkung. Denkbar sind aber auch komplexere Signalverarbeitungsfunktionen wie Ausbildung
von Richtwirkungen mit Signalen mehrere Mikrofone oder Filterung von Störgeräuschen.
Bei einem binauralen Hörhilfesystem ist ebenfalls eine binaurale Signalverarbeitung
denkbar.
[0040] Weiterhin befindet sich in dem Gehäuse 10 ein Hörer 13, der das von der Signalverarbeitungseinrichtung
12 verarbeitete elektrische Signal empfängt und es in akustische Schallwellen umwandelt,
die in die Umgebung außerhalb des Gehäuses 10 ausgegeben werden. Die Energieversorgung
erfolgt durch eine Batterie oder einen Akkumulator 14, der ebenfalls in dem Gehäuse
10 angeordnet ist.
[0041] Zumindest das zweite Hörhilfegerät 32 weist darüber hinaus eine Schnittstelle 15
auf, über die es in Signalverbindung 38 mit einer Steuerung 36, siehe Fig. 3 und 4
treten kann. Mittels der Schnittstelle 15 ist das Hörhilfegerät 31,32 dazu ausgelegt,
über das Mikrofon 11 empfangene Schallwellen als analoge oder digitale akustische
Signale bzw. als daraus abgeleitete Signale an die Steuerung 36 zu senden.
[0042] In der Fig. 1 und den Fig. 2 bis 4 ist als Hörhilfegerät 1, 31, 32 jeweils ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät
dargestellt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist aber mit einem geeigneten Koppelmittel
20 auch für In-dem-Ohr-, In-dem-Kanal-, Hörer - in-dem-Kanal- oder anderweitigen Hörhilfegerät
anwendbar. Dabei ist es auch denkbar, dass das Verfahren zur Übertragung von Einstellungen
von einem Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät auf ein In-dem-Ohr-Hörhilfegerät genutzt wird.
Zwingend erforderlich ist lediglich, dass das erste Hörhilfegerät 31 einen Hörer 13
und das zweite Hörhilfegerät 32 ein Mikrofon 11 aufweist. Beispielsweise könnte das
akustische Signal auch über eine Induktionsspule 16 von der Steuerung 36 in das erste
Hörhilfegerät 31 gelangen.
[0043] Fig. 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße akustische Kopplung eines ersten Hörhilfegerätes
31 und eines zweiten Hörhilfegerätes 32 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Darstellung ist nicht maßstabsgerecht.
[0044] In einer Ausführungsform ist das Koppelmittel 20 als Schuh oder Schlauch ausgebildet,
der das erste Hörhilfegerät 31 und das zweite Hörhilfegerät 32 zumindest teilweise
aufnimmt. Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung des ersten Hörhilfegerätes 31 und
des zweiten Hörhilfegerätes 32 befindet sich zumindest die Öffnung, über die das erste
Hörhilfegerät 31 den von dem Hörer 13 erzeugten Schall an die Umgebung abgibt, in
einem Innenraum 25 des Koppelmittels 20. Dagegen befindet sich das oder die Mikrofone
11 bzw. eine Öffnung in dem Gehäuse 10, über die Schallwellen aus der Umgebung an
das Mikrofon 11 des ersten Hörhilfegerätes 31 gelangen können, außerhalb des Koppelmittels
20.
[0045] Genau umgekehrt ist es bei dem zweiten Hörhilfegerät 32, dessen Mikrofon bzw. Mikrofone
11 in Fluidverbindung mit dem Innenraum 25 stehen und Schallwellen aus dem Innenraum
25 empfangen können. Der Hörer 11 des zweiten Hörhilfegerätes steht hingegen nicht
in Fluidverbindung mit dem Innenraum 25, sodass das bzw. die Mikrofone 11 des zweiten
Hörhilfegerätes 32 von dessen Hörer 13 im Wesentlichen akustisch isoliert sind, bis
auf mögliche Schallleitung durch das Hörhilfegerät selbst.
[0046] Es ist auch denkbar, dass der Hörer 11 des zweiten Hörhilfegerätes 32 akustisch von
dem bzw. den Mikrofonen 11 des ersten Hörhilfegerätes 31 isoliert ist. Denkbar wäre
es, dass an dem Koppelmittel 20 zu diesem Zweck eine abgeschlossene Kammer oder einen
Abschluss für das Gehäuse 11 ausgebildet ist, der für die akustische Entkopplung sorgt.
[0047] Zwischen dem Koppelmittel 20 und den Gehäusen 10 des ersten Hörhilfegerätes 31 und
des zweiten Hörhilfegerätes 32 ist an der gemeinsamen Grenze zur Umgebung ein Dichtmittel
22 angeordnet, dass dafür sorgt, dass der Innenraum 25 des Koppelmittels 20 durch
dessen Außenwand, den Dichtmitteln 22 und den Gehäusen 10 fluiddicht bzw. akustisch
von der Umgebung getrennt ist. Ist das Koppelmittel 20 selbst aus einem elastischen
Material gefertigt, kann das Dichtmittel 22 aber auch entfallen.
[0048] Das Koppelmittel 20 kann beispielsweise aus zwei Halbschalen 21 gefertigt sein, die
sich zum Einlegen der Hörhilfegeräte 31, 32 trennen lassen. An der Trennlinie zwischen
den Halbschalen 21 kann wieder ein Dichtmittel vorgesehen sein. Die Halbschalen 21
können separat ausgebildet sein und durch ein Haltemittel, z.B. einen Clip-Verschluss,
einen äußeren Rahmen, einen elastischen Bügel oder einfach nur ein Gummiband zusammengehalten
werden. Es ist aber auch denkbar, dass die beiden Halbschalen durch ein Gelenk oder
Scharnier verbunden sind. In ihrem Inneren weisen die Halbschalen 21 vorzugsweise
Strukturen 23 auf, die geeignet sind, das erste und/oder zweite Hörhilfegerät 31,
32 in ihrer Lage relativ zu dem Koppelmittel 20 fixiert werden.
[0049] Das Koppelmittel 20 kann aber auch aus einem elastischen Material als Schlauch oder
Hülse gefertigt sein, sodass das erste Hörhilfegerät 31 von einem Ende eingeführt
wird und das zweite Hörhilfegerät von dem gegenüberliegenden Ende. Vorzugsweise ist
das Dichtmittel 25 dabei den äußeren Konturen der Hörhilfegeräte nachgeformt, sodass
nach dem Einführen die relative Lage der Hörhilfegeräte zueinander in einer vorbestimmten
Anordnung sind und die Dichtwirkung zwischen Innenraum 25 und Umgebung erzielt wird.
[0050] Vorzugsweise weist der Innenraum 25 dämpfende Eigenschaften auf, sodass die akustische
Kopplung zwischen erstem Hörhilfegerät 31 und zweitem Hörhilfegerät 32 möglichst wenige
oder gar keine Resonanzen aufweist und eine Übertragungsfunktion annähernd linear
ist. Dämpfende Eigenschaften können in einer Ausführungsform durch ein weiches und
möglicherweise auf der dem Innenraum zugewandten Seite poröses Material erzielt werden.
Denkbar sind auch Grate oder andere Oberflächenstrukturen, die diffus reflektieren
und die Ausbildung einer Resonanz verhindern.
[0051] In einer denkbaren Ausführungsform ist dabei ein Volumen des Innenraums 25 vergleichbar
einem Volumen zwischen Hörer 13 des ersten Hörhilfegerätes 32 und einem Trommelfell
in einem Gehörgang eines Trägers, sodass die akustischen Eigenschaften des Hörers
in dem Gehörgang nachgebildet werden. Das Volumen des Innenraums kann beispielsweise
1 cm
3, 0,5 cm
3 oder 0,25 cm
3 betragen. Der Abstand zwischen dem ersten Hörhilfegerät 31 und dem zweiten Hörhilfegerät
kann beispielsweise 10 mm, 5 mm oder 3 mm betragen.
[0052] Fig. 3 zeigt eine denkbare Vorrichtung 30 zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Vorrichtung 30 weist eine Steuerung 36 auf, die dazu ausgelegt ist, ein Prüfsignal
über eine erste Signalverbindung 37 auszugeben und über eine zweite Signalverbindung
38 mit dem zweiten Hörhilfegerät 32 Ergebnisse zu empfangen und auch Einstellungen
an dem zweiten Hörhilfegerät vorzunehmen.
[0053] In einer denkbaren Ausführungsform sind das erste Hörhilfegerät 31 und das zweite
Hörhilfegerät 32, die wie zu Fig. 2 erläutert über ein Koppelmittel 20 akustisch miteinander
gekoppelt sind, in einem Prüfraum 35 angeordnet. Weiterhin befindet sich in dem Prüfraum
35 eine Schallquelle 33, die von der Steuerung 36 gesteuert über die Signalverbindung
37 ein Prüfsignal akustisch ausgibt. Die Signalverbindung 37 kann eine analoge elektrische
Leitung sein, die mit einem DA-Wandler des Steuergerätes verbunden ist. Denkbar sind
aber auch digitale Verbindungen zur Audiosignalübertragung wie TOS-LINK, HDMI, USB
oder auch drahtlos wie Bluetooth. Im Bereich der Audiologie findet auch HI-PRO als
Programmierschnittstelle Verwendung.
[0054] Der Prüfraum 35 ist dazu ausgelegt, externe Störgeräusche zu reduzieren und eine
möglichst frequenzneutrale Ausbreitung des Prüfsignals in seinem Inneren zu ermöglichen.
Ein derartiger Prüfraum kann ein schalltoter Raum sein, aber auch eine kleine Messbox,
die im Wesentlichen nur Platz für die Hörhilfegeräte 31,32, das Koppelmittel 20 und
die Schallquelle 33 bietet. In geeigneter Umgebung ohne Störgeräusche kann der Prüfraum
35 aber auch entfallen.
[0055] Fig. 4 zeigt eine andere mögliche Vorrichtung (30) zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Der wesentliche Unterschied zu Fig. 3 ist es, dass anstelle der von der
Steuerung 36 gesteuerten Schallquelle 33 eine andere möglicherweise natürliche Schallquelle
tritt. Symbolisch ist hier ein Sprecher dargestellt, der stellvertretend für natürliche
Geräusche aus der Umgebung eines Hörhilfegeräteträgers steht.
[0056] Da der Steuerung das Signal der Schallquelle unbekannt ist, ist es zur Analyse des
von dem zweiten Hörhilfegerät 32 aufgenommenen Signals erforderlich, die Schallquelle
genau zu erfassen. Dafür ist in dieser Ausführungsform ein Mikrofon 34 mit vorbestimmten
bekannten Eigenschaften vorgesehen, das parallel zu dem ersten Hörhilfegerät 31 das
Signal der Schallquelle aufnimmt.
[0057] Wie zu Fig. 3 erläutert, ist es auch möglich, dass die Vorrichtung aus Fig. 4 sich
in einem Prüfraum 35 befindet. Es ist aber auch denkbar, insbesondere wenn die Steuerung
36 ein tragbares Gerät wie ein tragbarer Computer ist, das erfindungsgemäße Verfahren
in der gewohnten Hörumgebung des Hörhilfegeräteträgers auszuführen.
[0058] Fig. 5 zeigt einen schematischen Ablaufplan einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0059] In einem Schritt S10 wird der elektro-akustische Wandler des ersten Hörhilfegerätes
31 mit dem akusto-elektrischen Wandler 32 des zweiten Hörhilfegerätes mittels des
Koppelmittels 20 akustisch gekoppelt, wie es zu Fig. 2 beschrieben ist. Dabei sind
die Mikrofone 11 die akusto-elektrischen Wandler und die Hörer 13 die elektrisch-akustischen
Wandler.
[0060] In einem Schritt S20 wird der akusto-elektrischen Wandler des ersten Hörhilfegerätes
13 mit einem akustischen Prüfsignal beschallt. Das Mikrofon 11 des ersten Hörhilfegerätes
31 wandelt die Schallwellen in ein elektrisches Signal um, das von der Signalverarbeitungseinrichtung
12 gemäß den Einstellungen des ersten Hörhilfegerätes 31 frequenzabhängig verstärkt
und gefiltert wird. Das resultierende elektrische Signal wird von dem Hörer 13 in
eine Schallwelle umgewandelt und in den Innenraum 25 des Koppelmittels 20 abgegeben.
[0061] In einem Schritt S30 wird das akustischen Ausgangssignals des elektro-akustischen
Wandlers bzw. des Hörers 13 des ersten Hörhilfegerätes 31 mittels des akusto-elektrischen
Wandlers bzw. des Mikrofons 11 des zweiten Hörhilfegerätes 32 erfasst
[0062] In einem Schritt S40 wird das erfasste akustische Ausgangssignal ausgewertet.
[0063] Die Auswertung kann in einer Ausführungsform in der Steuerung 36 erfolgen, die die
Analyseeinrichtung als Untereinheit aufweist oder die Funktionalität der Analyseeinrichtung
bereitstellt. Dazu wird das erfasste Ausgangssignal analog oder nach einer A/D-Wandlung
digital über die Signalverbindung 38 übertragen. Wie bereits zu Signalverbindung 37
erläutert, kann dabei eine Vielzahl von Signalverbindungsarten Verwendung finden.
Die Auswertung erfolgt in der Steuerung 36, indem das Prüfsignal mit dem erfassten
Ausgangssignal verglichen wird. Dies kann beispielsweise ein Vergleich der Pegel in
verschiedenen Frequenzbändern nach einer Fourier-Transformation sein, um die frequenzabhängige
Verstärkung zu bestimmen. Denkbar ist auch das Erfassen von zeitabhängigen Regelkonstanten,
die durch sich schnell ändernde Prüfsignale bestimmt werden können.
[0064] Dabei kann das Prüfsignal entweder wie in Fig. 3 von der Steuerung 36 erzeugt und
daher bekannt sein, oder wie in Fig. 4 parallel zu dem Ausgangssignal erfasst werden.
[0065] Denkbar ist es auch, dass die Signalverarbeitungseinrichtung 12 des zweiten Hörhilfegerätes
32 dazu ausgelegt ist, die Analyse selbst oder zumindest in Teilschritten auszuführen.
So ist es beispielsweise denkbar, dass die Signalverarbeitungseinrichtung 12 bereits
eine Fourier-Transformation ausführt und der Steuerung 36 die Amplituden in den einzelnen
Frequenzbändern mitteilt. Dazu weist die Signalverarbeitungseinrichtung 12 die Analyseeinrichtung
als Untereinheit auf oder stellt die Funktionalität der Analyseeinrichtung bereit.
[0066] In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist diese weiterhin
den Schritt S50 auf, einen Einstellparameter für das zweite Hörhilfegerät auf der
Grundlage der Auswertung des erfassten akustischen Ausgangssignals zu ermitteln. Beispielsweise
kann aus der ermittelten frequenzabhängigen Amplituden die Steuerung 36 einen Parametersatz
für eine frequenzabhängige Verstärkung für das zweite Hörhilfegerät 32 ermitteln,
mit dem dieses bei konstanter Eingangsamplitude die gewünschte Ausgangskennlinie erzeugt,
beispielsweise durch normieren der frequenzabhängigen Amplituden des erfassten Ausgangssignals
mit frequenzabhängigen Amplituden des Eingangssignals.
[0067] In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist auch ein
Schritt S60 des Einstellens des zweiten Hörhilfegerätes auf der Grundlage des ermittelten
Einstellparameters vorgesehen. Dabei ist es denkbar, dass die Steuerung 36 über die
Signalleitung 38 eine Einstellung des Hörhilfegerätes vornimmt. Dies ist besonders
einfach, wenn die Steuerung 26 ein Gerät zum Fitting ist, das auch sonst zum Einstellen
von Hörhilfegeräten vorgesehen ist. Dieses kann zum Beispiel mit einer HI-PRO Schnittstelle
versehen sein.
[0068] Es ist aber auch denkbar, dass die Einstellung der Parameter an dem zweiten Hörhilfegerät
manuell durch eine Bedienperson erfolgt, wenn beispielsweise das zweite Hörhilfegerät
über keine oder keine kompatible Programmierschnittstelle verfügt.
[0069] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Verfahren zur Analyse von Hörhilfegeräteeinstellungen eines ersten Hörhilfegerätes
(31) mittels eines zweiten Hörhilfegerätes (32), wobei das erste Hörhilfegerät (31)
und das zweite Hörhilfegerät (32) je einen akusto-elektrischen Wandler (11) und einen
elektro-akustischen Wandler (12) aufweisen, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
(S10) akustisches Koppeln des elektro-akustischen Wandlers (13) des ersten Hörhilfegerätes
(31) mit dem akusto-elektrischen Wandler (11) des zweiten Hörhilfegerätes (32) mit
einem Koppelmittel (20),
(S20) Beschallen des akusto-elektrischen Wandlers (11) des ersten Hörhilfegerätes
(31) mit einem akustischen Prüfsignal,
(S30) Erfassen eines akustischen Ausgangssignals des elektro-akustischen Wandlers
(13) des ersten Hörhilfegerätes (31) mittels des akusto-elektrischen Wandlers (11)
des zweiten Hörhilfegerätes (32)und
(S40) Auswerten des erfassten akustischen Ausgangssignals.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das akustische Prüfsignal von einem elektro-akustischen
Wandler (33) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das akustische Prüfsignal ein Umgebungsgeräusch ist
und das Verfahren weiterhin den Schritt aufweist, das Prüfsignal mittels eines akusto-elektrischen
Referenzwandlers (34) zu erfassen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Auswerten (S40) des erfassten
akustischen Eingangssignals zumindest teilweise in dem zweiten Hörhilfegerät (32)
erfolgt.
5. Verfahren zum Übernehmen einer Hörhilfegeräteeinstellung von einem ersten Hörhilfegerät
(31) auf ein zweites Hörhilfegerät (32), wobei das Verfahren zum Übernehmen das Verfahren
zur Analyse nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst und das Verfahren weiterhin
die Schritte aufweist:
(S50) Ermitteln von einem Einstellparameter für das zweite Hörhilfegerät (31) auf
der Grundlage der Auswertung des erfassten akustischen Ausgangssignals und
(S60) Einstellen des zweiten Hörhilfegerätes (32) auf der Grundlage des ermittelten
Einstellparameters.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Einstellen des zweiten Hörhilfegerätes (32) durch
eine Bedienperson erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Einstellen des zweiten Hörhilfegerätes (32) über
eine Signalverbindung (38) zu dem zweiten Hörhilfegerät (32) erfolgt.
8. Vorrichtung zur Analyse einer Hörhilfegeräteeinstellung eines ersten Hörhilfegerätes
(31) mittels eines zweiten Hörhilfegerät (32), wobei die Vorrichtung (30) aufweist:
- ein Koppelmittel (20) zum akustischen Koppeln eines elektro-akustischen Wandlers
(13) eines ersten Hörhilfegerätes (31) mit einem akusto-elektrischen (11) Wandler
eines zweiten Hörhilfegerätes (32),
- eine Analyseeinrichtung (12;36), welche ausgelegt ist, ein Signal mit Informationen
von dem akusto-elektrischen Wandler (11) von dem zweiten Hörhilfegerät (32) zu empfangen
und zu analysieren.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Vorrichtung (30) eine Signalquelle (33) zur
Erzeugung eines akustischen Prüfsignals aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Vorrichtung (30) einen akusto-elektrischen
Referenzwandler (34) zur Aufnahme des akustischen Prüfsignals aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Vorrichtung (30) weiterhin
eine Ermittlungseinrichtung aufweist, die dazu ausgelegt ist, aus einem Ergebnis der
Analyseeinrichtung (12;36) einen Einstellparameter für das zweite Hörhilfegerät (32)
zu ermitteln, derart, dass eine Transferfunktion des zweiten Hörhilfegerätes (32)
unter Anwendung des Einstellparameters einer Transferfunktion des ersten Hörhilfegerätes
(31) angenähert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei die Vorrichtung (30)weiterhin eine Einstelleinrichtung
aufweist, die dazu ausgelegt ist, den Einstellparameter in dem zweiten Hörhilfegerät
(32) einzustellen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei das Koppelmittel (20) ein passiver
mechanischer Adapter ist, welcher das erste Hörhilfegerät (31) mit dem zweiten Hörhilfegerät
(32) auf akustisch definierte Weise verbindet.