TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft einen Tauchscooter. Ein Tauchscooter dient als Antrieb für
eine einzelne Person im Wasser und wird insbesondere von Tauchern eingesetzt. Der
Antrieb eines Tauchscooters erfolgt in der Regel durch einen Elektromotor.
STAND DER TECHNIK
[0002] Tauchscooter an sich sind bekannt. Der Tauchscooter besitzt ein Gehäuse, an dem sich
der Taucher festhalten und von dem Tauchscooter durch das Wasser ziehen lassen kann.
Zu diesem Zweck sind an dem Gehäuse des Tauchscooters in der Regel zwei Griffe angebracht.
Bekannte Tauchscooter besitzen einen einzelnen Propeller, der durch einen Elektromotor
angetrieben wird. Die Versorgung des Elektromotors erfolgt über einen Akkumulator
oder eine Batterie.
[0003] Beim Betrieb des Tauchscooters kommt es in der Regel zu einem Gegenmoment, das vom
Taucher dauerhaft ausgeglichen werden muss. Wenn das Gegenmoment nicht ausreichend
ausgeglichen wird, kann es zu unerwünschten Richtungsänderungen kommen. Der Ausgleich
des Gegenmoments führt auch zu einer erhöhten Kraftanstrengung, was die Dauer der
möglichen Tauchphase verkürzen kann. Das Gegenmoment kann konstruktiv zwar durch den
Einsatz von Leitblechen oder durch angepasste Propellergeometrien reduziert werden,
dies geht jedoch zu Lasten der Antriebsleistung und der Laufzeit.
[0004] Die maximale Tauchtiefe ist in der Regel durch die Druckfestigkeit des Gehäuses bestimmt.
Schwachpunkt dabei sind die Dichtungen an der Stelle, an denen die Antriebswelle für
den Propeller aus dem Gehäuse austritt. Diese Dichtungen sind regelmäßig als Gleitring
oder als O-Ringdichtungen ausgeführt. Bei einer Erhöhung des Drucks können diese die
Reibung auf der Dichtfläche extrem erhöhen. Dies muss durch eine erhöhte Antriebsleistung
ausgeglichen werden, was die maximale Tauchtiefe reduzieren kann. Darüber hinaus sind
die Dichtungen ein Verschleißteil, das regelmäßig überprüft und ausgetauscht werden
muss, um die Sicherheit des Tauchscooters zu gewährleisten.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen verbesserten Tauchscooter anzugeben, der einen hohen Bedienkomfort
aufweist und möglichst sicher betrieben werden kann.
[0006] Der erfindungsgemäße Tauchscooter ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs 1 gegeben.
Sinnvolle Weiterbildungen des Tauchscooters sind durch die Merkmale der weiteren Ansprüche
gegeben.
[0007] Der erfindungsgemäße Tauchscooter besitzt ein Gehäuse, an dem sich der Taucher festhalten
kann. Erfindungsgemäß besitzt der Tauchscooter zumindest zwei Propeller, die gegenläufig
angetrieben werden können. Dadurch kann in der Summe kein Gegenmoment entstehen, das
vom Taucher ausgeglichen werden müsste. Dies bedeutet einen erhöhten Bedienkomfort
und eine verringerte Kraftanstrengung bei der Benutzung.
[0008] Grundsätzlich könnten die beiden Propeller über einen gemeinsamen Antrieb, der insbesondere
als Elektromotor ausgebildet sein kann, angetrieben werden. Vorzugsweise kann jedoch
jeder Propeller mit einem separaten Antrieb ausgestattet sein. Auch die Antriebe können
jeweils über eine separate Steuerungselektronik verfügen. Insbesondere kann auch jeder
Antrieb über eine separate Energieversorgung, insbesondere in Form eines Akkumulators,
verfügen. Die Verwendung von zwei separaten Antriebssystemen führt dazu, dass beim
Ausfall eines der beiden Systeme nach wie vor ein Betrieb des Tauchscooters möglich
ist. Da die Tauchscooter insbesondere von Berufstauchern in der technischen Taucherei
sowie beispielsweise von Höhlentauchern eingesetzt werden, kann dies im Ernstfall
lebensrettend sein. Dieser Effekt kann durch die Verwendung von separaten Energieversorgungen
für die jeweiligen Antriebe noch verstärkt werden. In diesem Fall kann bei Ausfall
eines beliebigen Teils des Systems nach wie vor ein Betrieb des Tauchscooters ermöglicht
werden, der eine Rückkehr des Tauchers an die Wasseroberfläche gewährleisten kann
und somit dessen Überleben sichert.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform können die Antriebswellen der Propeller
jeweils in einem Gleitlager gelagert sein. Dadurch ist keine Dichtung mehr erforderlich,
die brüchig werden und somit ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Darüber hinaus
kann mittels der Gleitlager eine größere Tauchtiefe der Tauchscooter ermöglicht werden.
Die Verwendung der Gleitlager ist somit von eigenständiger erfinderischer Bedeutung
und kann auch bei einem Tauchscooter mit nur einem einzelnen Propeller in vorteilhafter
Weise umgesetzt werden.
[0010] Um eine möglichst einfache Reinigung des Tauchscooters durch den Benutzer zu ermöglichen,
kann das Gehäuse mit dem Gleitlager lösbar an dem Gehäuse des Tauchscooters befestigt
werden. Diese Befestigung kann beispielsweise mittels einer Schraubbefestigung erfolgen.
Eine Reinigung des Tauchscooters ist regelmäßig erforderlich, um den Tauchscooter
von eingezogenem Schlick, Gras und Algen zu befreien.
[0011] In dem Gehäuse des Gleitlagers kann vorzugsweise zumindest eine Spülbohrung vorhanden
sein, mittels der der Innenraum des Elektromotors mit Wasser geflutet werden kann.
Die Magnete des Elektromotors können bei dieser Ausführungsform von dem Innenraum
des Elektromotors wasserdicht abgeschirmt angeordnet sein, so dass diese nicht mit
dem Wasser in Berührung kommen. Diese Abschirmung kann in einer konstruktiv besonders
einfachen Ausführungsform durch ein topfartiges Gehäuse erfolgen, das den Innenraum
des Elektromotors abdichtet. Auf vergleichbare Weise kann auch der Rotor des Elektromotors
durch ein Innengehäuse wasserdicht abgeschirmt sein. Das Umgebungswasser beim Tauchen
kann in diesem Fall zur Kühlung des Elektromotors herangezogen werden, so dass eine
hoch effektive und kostengünstige Motorkühlung erreicht werden kann.
[0012] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen
Merkmalen sowie dem nachstehenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Tauchscooters,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch den Endbereich des Tauchscooters gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch das Gleitlager und den Elektromotor des Tauchscooters gemäß
Fig. 1 und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Gleitlagers des Tauchscooters gemäß Fig. 1.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0014] Der erfindungsgemäße Tauchscooter 10 ist perspektivisch in Fig. 1 dargestellt. Der
Tauchscooter 10 besitzt ein Gehäuse 12, an dem ein oder mehrere hier nicht dargestellte
Griffe befestigt sein können. An den Griffen kann sich ein Taucher festhalten, um
sich von dem Tauchscooter 10 durch das Wasser ziehen zu lassen. Das Gehäuse 12 ist
regelmäßig im vorderen Bereich von einer Kappe abgedeckt, die in der Zeichnung nicht
dargestellt ist. Die Form der Kappe kann an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst
sein, auch eine Beleuchtung der Kappe kann möglich sein.
[0015] Der Tauchscooter 10 besitzt erfindungsgemäß zwei Propeller 20, 22. Im vorliegenden
Beispielsfall rotiert der Propeller 20 im Uhrzeigersinn, während der Propeller 22
im Gegen-Uhrzeigersinn rotiert. Durch diese gegenläufige Rotation der beiden Propeller
20, 22 entsteht kein Gegenmoment, das von dem Taucher ausgeglichen werden müsste.
Neben der reduzierten Kraftanstrengung für den Taucher resultiert dadurch ein besonders
geräuscharmer Betrieb des Tauchscooters, was ebenfalls zum Bedienkomfort beiträgt.
[0016] Jeder der beiden Propeller 20, 22 besitzt einen eigenen Elektromotor 24, 26. Die
Elektromotoren 24, 26 besitzen jeweils eine eigene Energieversorgung in Form eines
Akkumulators 30, 32 und eine eigene Steuerungselektronik 34, 36.
[0017] Durch den Rotor 40, 42 des Elektromotors 24, 26 wird jeweils eine Antriebswelle 44,
46 angetrieben, die für die Rotation der Propeller 20, 22 sorgt. Diese Antriebswelle
44, 46 tritt am hinteren Ende des Tauchscooters 10 aus dem Gehäuse 12 desselben aus.
Die Antriebswelle 44, 46 ist nach ihrem Austritt aus dem Gehäuse 12 in einem Gleitlager
50, 52 gelagert. Die Lagerung in dem Gleitlager 50, 52 sorgt dafür, dass keine Dichtungen
verwendet werden müssen, die Verschleißteile darstellen und die maximal mögliche Tauchtiefe
verringern würden.
[0018] Das Gehäuse 54 des Gleitlagers 50, 52 besitzt eine etwa kegelförmige Gestalt (siehe
insbesondere Fig. 4). Die Befestigung des Gehäuses 54 an dem Gehäuse 12 erfolgt über
eine Schraubverbindung, so dass eine einfache Reinigung und Wartung der Gleitlager
50, 52 möglich ist. In dem Gehäuse 54 sind im vorliegenden Beispielsfall mehrere Spülbohrungen
56 umfangmäßig verteilt vorhanden. Die Spülbohrungen 56 verlaufen durch das Gehäuse
54 hindurch, so dass der Innenraum 60, 62 der Elektromotoren 24, 26 frei zugänglich
ist und beim Tauchgang mit Wasser geflutet werden kann. Eine solche Wasserkühlung
ist effektiv und kostengünstig und ist darüber hinaus kaum störungsanfällig.
[0019] Der Innenraum 60, 62 der Elektromotoren 24, 26 wird von einem topfartigen Gehäuse
64, 66 begrenzt, das im vorliegenden Beispielsfall jeweils aus Edelstahl besteht.
Dieses topfartige Gehäuse 64, 66 dichtet den Motorinnenraum 60, 62 wasserdicht ab
und sorgt dafür, dass die Magnete 70, 72 der Elektromotoren 24, 26 nicht mit dem Wasser
in Berührung kommen. Die Magnete 70, 72 sind somit vor Korrosion geschützt. Der Rotor
40, 42 ist ebenfalls von einem Innengehäuse 74 umgeben, das im vorliegenden Beispielsfall
ebenfalls aus Edelstahl besteht. Dieses Innengehäuse 74 sorgt dafür, dass die Rotorwicklungen
ebenfalls nicht mit dem Wasser in Kontakt kommen.
1. Tauchscooter (10)
- mit einem Gehäuse (12),
- mit zumindest zwei Propellern (20, 22), die gegenläufig antreibbar sind.
2. Tauchscooter nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- jeder Propeller (20, 22) mit einem separaten Antrieb, insbesondere in Form eines
Elektromotors (24, 26), ausgestattet ist.
3. Tauchscooter nach Anspruch 1 oder 2,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- jeder Antrieb (24, 26) mit einer separaten Steuerungselektronik (34, 36) ausgestattet
ist.
4. Tauchscooter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- jeder Antrieb (24, 26) über eine separate Energieversorgung, insbesondere einen
separaten Akkumulator (30, 32), verfügt.
5. Tauchscooter nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Antriebswelle (44, 46) der Propeller (20, 22) in einem Gleitlager (50, 52) gelagert
ist.
6. Tauchscooter nach Anspruch 5,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Gehäuse (54) des Gleitlagers (50, 52) lösbar an dem Gehäuse (12) des Tauchscooters
(10), insbesondere an einem Gehäuseflansch, befestigt oder befestigbar ist.
7. Tauchscooter nach Anspruch 5 oder 6,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Magnete (70, 72) des Elektromotors (24, 26) von dem Innenraum (60, 62) des Elektromotors
(24, 26) wasserdicht abgeschirmt angeordnet sind,
- in dem Gehäuse (54) des Gleitlagers (50, 52) zumindest eine Spülbohrung (56) vorhanden
ist, mittels der der Innenraum (60, 62) des Elektromotors (24, 26) mit Wasser flutbar
ist.
8. Tauchscooter nach Anspruch 7,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Innenraum (60, 62) des Elektromotors (24, 26) durch ein topfartiges Gehäuse
(64, 66), insbesondere ein Edelstahl-Gehäuse, wasserdicht abgedichtet ist.
9. Tauchscooter nach Anspruch 7 oder 8,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Rotor (40,42) des Elektromotors (24, 26) durch ein Innengehäuse (74) von dem
Innenraum (60, 62) des Elektromotors (24, 26) wasserdicht abtrennbar ist.