[0001] Die Erfindung betrifft einen Müllsammelcontainer zur Aufnahme durch ein Müllsammelfahrzeug
sowie ein Müllsammelsystem bestehend aus wenigstens zwei derartigen Müllsammelcontainern.
[0002] Für das Einsammeln von Müll sind Müllsammelfahrzeuge bekannt, auf deren Fahrgestell
ein Container zur Aufnahme des eingesammelten Mülls fest installiert ist. Davon abweichend
existieren modulartige Systemlösungen, bei denen diese Container von unterschiedlichen
Fahrzeugtypen nutzbar sind. Sind diese Container voll, werden sie nahe dem Sammelrevier
abgesetzt und können von einem weiteren Transportfahrzeug einzeln oder gemeinsam abtransportiert
werden.
[0003] Bisher werden diese Container einzeln auf das entsprechende Transportfahrzeug verladen
und gemeinsam vom Sammelrevier abtransportiert. Für einen platzsparenden und einfacheren
Abtransport ist es jedoch wünschenswert, dass zwei oder mehr Container miteinander
verbindbar sind, um diese als "Einheit" verladen und abtransportieren zu können.
[0004] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, eine einfache Möglichkeit
aufzuzeigen, um zwei oder mehr Container gemeinsam mit einem Transportfahrzeug gebündelt
abtransportieren zu können.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Müllsammelcontainer zur Aufnahme durch ein Müllsammelfahrzeug
gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Müllsammelcontainers
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Container ein oder mehrere Verbindungsmittel
aufweist, um den Container für den Abtransport, zur Lagerung oder einem sonstigen
Zweck mit wenigstens einem weiteren Müllsammelcontainer zu verbinden. Zwei oder mehr
Müllsammelcontainer können dadurch miteinander transportsicher verbunden und als gemeinsame
Einheit für den Abtransport vorbereitet werden.
[0007] Der beanspruchte Container dient als Behälter auf einem Müllsammelfahrzeug, um den
aufgenommen Müll während der Sammelfahrt zu lagern. Ist der Container voll, kann dieser
an einer Sammelstelle für den Abtransport, beispielsweise zur Mülldeponie, vorbereitet
werden. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Containers erlaubt einen gebündelten
Abtransport einer Vielzahl an Container. Der Abtransport kann durch die Bündelung
einfacher und wirtschaftlicher gestaltet werden.
[0008] Vorzugsweise handelt es sich bei den beanspruchten Containern um Behälter mit vergleichsweise
geringem Volumen, vorzugsweise mit einem Volumen zwischen 5 und 7 m
3. Entsprechende Containergrößen kommen bei kleinen Sammelfahrzeugen mit 12 Mg zulässigem
Gesamtgewicht zum Einsatz.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ermöglichen die erfindungsgemäßen
Verbindungsmittel eine maschinengesteuerte bzw. automatische Verbindungsherstellung
mit wenigstens einem weiteren Müllsammelcontainer. In diesem Fall ist es denkbar,
dass ein Container am Tauschplatz abgestellter Container mit einem weiteren Container
verbindbar ist, indem der weitere Container mittels des Sammelfahrzeuges herangefahren
und in Kontakt mit dem stehenden Container gebracht wird, insbesondere an diesen angedrückt
wird. Die Verbindungsmittel stellen bei diesem Vorgang selbsttätig eine Verbindung
her, vorzugsweise ein Formschluss.
[0010] Zur Aufnahme durch ein Müllsammelfahrzeug weist der erfindungsgemäße Müllsammelcontainer
ein oder mehrere entsprechende Aufnahmemittel auf, insbesondere einen Aufnahmebolzen
bzw. Aufnahmezapfen, wobei üblicherweise pro Seitenfläche jeweils ein Bolzen herausragt.
Denkbar ist es, dass das Aufnahmemittel nach der entsprechenden DIN-Norm für entsprechende
Aufnahmehaken ausgeführt ist.
[0011] Die Verbindung zwischen wenigstens zwei Containern kann vorzugsweise durch komplementäre
Verbindungsmittel herstellbar sein. Der erfindungsgemäße Müllsammelcontainer weist
dazu ein oder mehrere Arretierungsmittel auf, die mit komplementären Verbindungsmitteln
bzw. Verbindungspartnern eines weiteren Müllsammelcontainers zusammenwirken, idealerweise
als Reaktion auf eine Kontaktierung bzw. Andrücken der beiden Container. Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Müllsammelcontainer sowohl Arretierungsmittel als auch
komplementäre Verbindungsmittel umfasst, um als aufgenommener bzw. stehender Container
des Containerpaares zum Einsatz zu kommen und/oder eine Verbindung mit mehreren Containern
eingehen zu können.
[0012] Mögliche Ausführungsformen der Arretierungsmittel sehen eine hakenähnliche Funktion
und Formgebung vor. Das hakenähnliche Arretierungsmittel kann einen entsprechenden
Bolzen als komplementäres Verbindungsmittel umgreifen. Die gesicherte Arretierung
des komplementären Verbindungsmittels am Arretierungsmittel kann vorzugsweise mittels
einer Sperrklinke erzielt werden, die beispielsweise den Bolzen in der Hakenaufnahme
fixiert.
[0013] Denkbar ist es auch, das Arretierungsmittel als eine Art Klaue auszuführen, beispielsweise
in Form von zwei relativ zueinander beweglichen Haken, die einen entsprechenden Bolzen
umgreifen.
[0014] Die komplementären Verbindungsmittel können neben einer Ausgestaltung als Bolzen
auch ösenförmig sein.
[0015] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird aufgrund der Verbindungsmittel
eine schubfeste Verbindung zwischen wenigstens zwei Containern ermöglicht.
[0016] Denkbar ist es, die Verbindungsmittel an wenigstens einer Außenfläche, vorzugsweise
der flächenmäßig größten Außenfläche anzuordnen. Die Wahl der flächenmäßig größten
Außenfläche hat den Vorteil, dass die Bündelung/Stapelung der Container aufgrund der
größeren Auflageflächen stabiler ist.
[0017] Idealerweise sind sowohl im unteren als auch im oberen Flächenbereich Arretierungsmittel
bzw. komplementäre Verbindungsmittel vorgesehen. Idealerweise ist pro Eckbereich jeweils
ein Verbindungsmittel angeordnet, d.h. pro Außenfläche jeweils vier Verbindungsmittel.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind auf einer Außenfläche,
insbesondere der größten Außenfläche, besonders bevorzugt in deren Eckbereichen, Arretierungsmittel
vorgesehen und auf der gegenüberliegenden Außenfläche in analoger Anordnung komplementäre
Verbindungsmittel.
[0019] Für die automatische bzw. maschinengesteuerte Verbindungsherstellung und/oder Verbindungslösung
sind ein oder mehrere Verbindungsmittel hydraulisch und/oder pneumatisch betätigbar,
insbesondere durch wenigstens einen Stellzylinder, der in einen entsprechenden Pneumatik-
bzw. Hydraulikkreislauf des Müllsammelcontainers eingebunden ist. Alternativ oder
zusätzlich kann eine elektrische Betätigung und/oder manuelle Betätigung sinnvoll
sein.
[0020] Vorstellbar ist es, dass der vorgesehene Hydraulik- bzw. Pneumatikkreislauf an eine
externe Energieversorgung anschließbar ist. Idealerweise umfasst der Müllcontainer
jedoch ein autarkes Energiesystem zu Bereitstellung der notwendigen Energie für den
wenigstens einen Stellzylinder. Zu diesem Zweck ist wenigstens ein Energiespeicher
und/oder ein Energiegenerator in den Kreislauf integriert.
[0021] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Müllsammelsystem mit wenigstens zwei Müllcontainern,
die jeweils gemäß dem erfindungsgemäßen Müllcontainer ausgestaltet sind. Die Vorteile
und Eigenschaften des Müllsammelsystems gleichen offensichtlich denen des erfindungsgemäßen
Müllsammelcontainers, weshalb an dieser Stelle auf eine wiederholende Beschreibung
verzichtet wird.
[0022] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass diese Müllsammelcontainer miteinander verbindbar
sind und auf einem Transportzug gebündelt abtransportierbar sind.
[0023] Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sollen im Folgenden anhand eines
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figuren 1a bis 1 c:
- schematische Seitendarstellungen von zwei erfindungsgemäßen Müllsammelcontainern,
- Figur 2:
- eine perspektivische Seitendarstellung von zwei transportsicher miteinander verbundenen
erfindungsgemäßen Müllsammelcontainern,
- Figur 3:
- eine Detaildarstellung eines Hydrauliksystems des erfindungsgemäßen Müllsammelcontainers
im Bereich des Aufnahmebolzens und
- Figur 4:
- ein Hydraulikschaltbild der Energieversorgung des erfindungsgemäßen Müllsammelcontainers.
[0024] Die Figuren 1a bis 1c zeigen eine chronologische Abfolge des Verbindungsvorgangs
von zwei erfindungsgemäßen Müllsammelcontainern 10, 20. Erkennbar ist die rechteck-
bzw. quaderförmige Containerform mit abgerundeten Kanten. Für die Umsetzung der erfindungsgemäßen
Idee spielt jedoch die strukturelle Ausgestaltung der Containerform keine essentielle
Rolle.
[0025] Das vorgeschlagene Abfallsammelsystem basiert auf kleinen Sammelfahrzeugen mit 12
Mg zulässigem Gesamtgewicht, die Größe der erfindungsgemäßen Müllsammelcontainer liegt
im Bereich zwischen 5 m
3 und 7 m
3. Die vergleichsweise kleinvolumigen Müllsammelcontainer 10, 20 können von einem hier
nicht dargestellten Müllsammelfahrzeug aufgenommen und während des Sammelvorgangs
mit Müll befüllt werden. Sobald die Container gefüllt sind, sollen sie an einer zentralen
Sammelstelle abgesetzt und von dort mittels eines Transportzuges gebündelt abtransportiert
werden.
[0026] Zur Bündelung müssen wenigstens zwei Container 10, 20 auf möglichst einfache Weise
miteinander verbindbar sein. Die Idee der Erfindung besteht darin, dass ein Container
20 bereits am Tauschplatz stehen soll, während der zweite Container 10 mittels des
Sammelfahrzeuges an den bereits am Tauschplatz stehenden Container 20 herangefahren
wird. Wie dies den Figuren 1a bis 1c zu entnehmen ist, wird hierfür der erste Container
20 mit senkrechter Längsachse abgestellt und der durch ein Müllsammelfahrzeug aufgenommene
Container 10 an diesen herangefahren.
[0027] Die Container 10, 20 lassen sich über Aufnahmemittel 50, sogenannten DIN-Haken, durch
das Müllsammelfahrzeug aufnehmen. Diese Aufnahmemittel ragen zapfenförmig bzw. bolzenartige
an der schmalen Längsseite der Container 10, 20 heraus und lassen sich über eine passende
Hebevorrichtung des Sammelfahrzeuges aufnehmen und ablegen. Diese Hebevorrichtung
kann den Container 10, 20 gleichzeitig verschwenken und in die senkrechte Position
verbringen.
[0028] Der durch das nicht dargestellte Müllsammelfahrzeug aufgenommene Container 10 wird,
wie in Figur 1 a gezeigt, an den Container 20 herangefahren und senkrecht gestellt,
um die gegenüberliegenden Containerseiten aneinander zu drücken. Für die transportsichere
Verbindung zwischen den Containern 10, 20 stehen zum einen Arretierungsmittel 30,
40 am aufgenommenen Container 10 zur Verfügung, die mit entsprechenden komplementären
Verbindungsteilen 31, 41 des stehenden Containers 20 zusammenwirken.
[0029] Wie dies insbesondere der Figur 2 zu entnehmen ist, sind Verbindungs- bzw. Arretierungsmittel
30, 40 auf der flächenmäßig größten Seitenfläche der Container 10, 20 angeordnet.
Insbesondere sind die Arretierungsmittel 30, 40 sowie die komplementären Verbindungsmittel
31, 41 auf dieser Fläche in den Eckbereichen vorgesehen, sodass in jedem Eckbereich
wenigstens ein Arretierungsmittel 30, 40 bzw. ein komplementäres Verbindungsmittel
31, 41 vorhanden ist.
[0030] Zudem weist jeder Container 10, 20 auf einer Seitenfläche Arretierungsmittel 30,
40 und auf der gegenüberliegenden Seitenfläche des Containers 10, 20 die komplementären
Verbindungsmittel 31, 41 auf. Beide Container 10, 20 werden derart senkrecht zueinander
gestellt, so dass die Arretierungsmittel 30, 40 mit den entsprechenden komplementären
Verbindungsmitteln 41, 31 des Bündelpartners exakt gegenüberliegen.
[0031] Die im Bodenbereich der Container 10, 20 vorgesehen Arretierungsmittel 40 sind in
der Figur 1b in der Detailaufnahme A erkennbar. Das Arretierungsmittel 40 ist in Form
eines nach unten geöffneten Hakens ausgeführt, in dessen hakenförmige Aufnahme 42
ein komplementäres Verbindungsmittel 41 in Form eines Bolzens aufgenommen werden kann.
Der nach unten geöffnete Haken sieht einen außenliegenden kürzeren Hakenschenkel 43
sowie einen langgezogenen innenliegenden Hakenschenkel 44 vor. Am unteren Ende des
inneren Hakenschenkels 44 ist eine Sperrklinke 45 vorgesehen, die den aufgenommenen
Bolzen 41 in der Aufnahme 42 arretiert, und dennoch eine relative Schwenkbewegung
der Container 10, 20 mit dem Bolzen 41 als Schwenkachse zulässt.
[0032] Die beiden am oberen Rand des Containers 10 liegenden Arretierungsmittel 30 sind
in der Detailaufnahme B vergrößert dargestellt. Das obere Arretierungsmittel 30 ist
in Form einer Klaue ausgeführt, mit den beiden schwenkbar um die Achse 34 angelenkten
Haken 32, 33. Beide Haken 32, 33 weisen ebenfalls Öffnungen zur Aufnahme eines komplementären
Verbindungsmittel in Form des Bolzens 31 auf. Werden die beiden Haken der Klaue 32,
33 zur Mittenachse geschwenkt, so umgreifen beide Haken 32, 33 den Bolzen 31 des gegenüberliegenden
Containers 20, wie dies in der Detailaufnahme C der Figur 1c vergrößert dargestellt
ist.
[0033] Für die Bündelung der Container 10, 20 wird der aufgenommene Container 10 in den
Bereich des Containers 20 mittels des Sammelfahrzeuges gefahren und senkrecht gestellt,
bis die beide im unteren Bereich des Containers 10 liegenden Haken der Arretierungsmittel
40 jeweils den komplementären Bolzen 41 des Containers 20 aufnehmen und mittels Sperrklinken
45 fixieren. In diesem Zustand kann der Container 10 weiter senkrecht gestellt werden,
bis beide oberen Arretierungsmittel 30 die gegenüberliegenden Bolzen 31 des Containers
20 kontaktieren, beide Klauen 30 automatisch schließen und die Bolzen 31 arretieren.
Figuren 1c, 2 zeigen die Container 10, 20 in der arretierten Transportstellung. Die
gebündelten Container lassen sich im Anschluss mittels des Sammelfahrzeuges oder einem
anderen Hubfahrzeug auf einen Transportzug für den gebündelt Abtransport von der Sammelstelle
zur Mülldeponie positionieren.
[0034] Die Fixierung der Arretierungsmittel 30, 40 an den gegenüberliegenden Bolzen 31,
41 erfolgt selbsttätig, d.h. durch alleiniges Andrücken des Containers 10 an die entsprechende
Seitenfläche des Containers 20. Zum Lösen der Arretierungsmittel, d.h. zum Öffnen
der Sperrklinken 45 und/oder der Klauen 30 wird ein hydraulisches Stellmittel in Form
eines oder mehrerer Stellzylinder eingesetzt. Demzufolge kann durch Betätigung der
Hydraulikzylinder ein Öffnen der Arretierungsmittel erfolgen und die transportsichere
Verbindung zwischen den Containern 10, 20 automatisch gelöst werden.
[0035] Die notwendige Hydraulikenergie wird durch den Aufnahmevorgang der Container 10,
20 durch ein entsprechendes Sammelfahrzeug erzeugt. Dazu werden die bereits zuvor
erläuterten Aufnahmemittel 50 der Container 10, 20 genutzt. Die Aufnahmebolzen 50
der DIN-Haken sind mittels der in Figur 3 dargestellten Kulisse 51 am Container 10,
20 in Vertikalrichtung bewegbar gelagert. Der Bolzen 50 ist über die Anschlagfläche
61 mit der Kolbenstange eines in den Container 10, 20 integrierten Hydraulikzylinders
60 verbunden. Wird der Container 10, 20 über den Bolzen 50 aufgenommen, so lastet
auf dem Bolzen 50 das Eigengewicht des Containers 10, 20, was zu einer Vertikalbewegung
des Bolzens relativ zum Container 10, 20 nach oben führt. In der dargestellten Figur
3 wird der Bolzen 50 also entlang der Kulisse 51 nach oben bewegt, wodurch die Kolbenstange
des Zylinders 60 in den Kolbenraum eingefahren und ein hydraulischer Druck im Zylinderraum
aufgebaut wird.
[0036] Die gewonnene Hydraulikenergie kann einen oder mehreren Verbrauchern des Containers
10, 20 zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise einem Mechanismus zum automatischen
Lösen zumindest eines Teils der Arretierungsmittel 30, 40 bzw. zum Öffnen und/oder
Schließen einer Front- und/oder Hecklappe der Container 10, 20.
[0037] Figur 4 zeigt ein mögliches Hydraulikschema der Container 10, 20. Gekennzeichnet
ist der bereits diskutierte Zylinder 60, der in Wirkverbindung mit dem Aufnahmebolzen
50 steht. Die Kolbenstange wird beim Aufnehmen des Containers 10, 20 eingefahren.
Der Zylinderraum der Kolbenfläche steht mit einem Hochdruckspeicher 80 und mittelbar
über wenigstens ein Wegeventil 100 mit wenigstens einem hydraulischen Verbraucher
90 in Verbindung. Die Figur 4 zeigt hier einen Verbraucher 90 in Form eines hydraulischen
Stellzylinders. Möglich ist ebenfalls die Integration mehrerer gleichartiger oder
verschiedener Verbraucher, sowie entsprechende Steuerventile.
[0038] Im Ausführungsbeispiel der Figur 4 dient der hydraulische Stellzylinder zum Lösen
der Arretierungsmittel 30, 40, um die Bündelung der beiden Container 10, 20 ohne externe
Energieversorgung aufzuheben. In der dargestellten Schaltstellung des Wegeventils
100 wird bei der Aufnahme des Containers 10, 20 lediglich der Speicher 80 gefüllt
und der Stellzylinder 90 nicht betätigt. Je nach Schaltstellung des Wegeventils 100
kann die Kolbenstange des Zylinders 90 ein- oder ausgefahren werden. Die dazu benötigte
Energie wird entweder direkt von dem Zylinder 60 bereitgestellt oder aus dem Hochdruckspeicher
80 bezogen.
[0039] Weiterhin kann optional ein zusätzlicher Niedrigdruckspeicher 70 eingebunden sein,
der mit dem Kolbenraum des Zylinders 60 über das Rückschlagventil 110 in Verbindung
steht und andererseits über das Wegeventil 100 mit dem Hydraulikzylinder 90 verbunden
ist.
[0040] Durch die Einbindung des Niedrigdruckspeichers 70 kann der Hochdruckspeicher 80 durch
wiederholende Auf- und Abbewegung des Bolzens 50 entlang der Kulisse 51 aufgeladen
werden. Das Rückflussventil 110 verhindert dabei einen Rückfluss aus dem Zylinder
60 in Richtung des Niedrigdruckspeichers 70, während das Rückflussventil 120 einen
Volumenstrom vom Speicher 80 zum Zylinder 60 unterbindet.
[0041] Die Lösung mit den Speichermitteln 70, 80 hat den Vorteil, dass auf diese Weise ein
unabhängiger Energievorrat am Container 10, 20 geschaffen wird, mit dem sich neben
den Arretierungsmitteln 30, 40 auch andere Vorgänge am Container steuern bzw. durchführen
lassen, so z.B. das Öffnen der Frontklappe oder Verriegeln einer Heckklappe. In Kombination
mit dem Niederdruckspeicher als Tank werden beide Zylinderseiten an dem Kulissenzylinder
50 verwendet, um durch Auf- und Abbewegen des Hakens, d.h. des Bolzens 50, den Hochdruckspeicher
80 aufzupumpen. Damit wird zum ersten Mal ein hydraulisch vollkommen unabhängiger
Energievorrat bei einem Müllsammelcontainer geschaffen.
1. Müllsammelcontainer (10, 20) zur Aufnahme durch ein Müllsammelfahrzeug, dadurch gekennzeichnet,
dass der Container (10) Verbindungsmittel (30, 40, 31, 41) aufweist, um den Container
(10) transportsicher mit wenigstens einem weiteren Müllsammelcontainer (20) zu verbinden.
2. Müllsammelcontainer (10, 20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel ein oder mehrere Arretierungsmittel (30, 40) umfassen, um mit
komplementären Verbindungsmitteln (31, 41) eines weiteren Müllsammelcontainers (20)
eine Verbindung herzustellen.
3. Müllsammelcontainer (10, 20) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Müllsammelcontainer (10, 20) sowohl Arretierungsmittel (30, 40) als auch komplementäre
Verbindungsmittel (31, 41) umfasst.
4. Müllsammelcontainer (10, 20) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsmittel (30, 40) wenigstens einen Haken (40), vorzugsweise mit Sperrklinke
(45), und/oder eine Klaue (30) umfassen, und als komplementäre Verbindungsmittel wenigstens
ein Bolzen (31, 41) vorgesehen ist.
5. Müllsammelcontainer (10, 20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (30, 40, 31, 41), insbesondere die Arretierunsgmittel (30,
40), zumindest teilweise selbstschließend ausgeführt sind.
6. Müllsammelcontainer (10, 20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (30, 40, 31, 41) derart ausgeführt sind, so dass eine schubfeste
Verbindung zwischen wenigstens zwei Containern (10, 20) ermöglicht wird.
7. Müllsammelcontainer (10, 20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (30, 40, 31, 41) außen auf der Längsfläche des Containers 10,
20), vorzugsweise auf der flächenmäßig größten Längsfläche des Containers (10, 20),
besonders bevorzugt im oberen und/oder unteren Flächenbereich der Längsfläche angeordnet
sind, wobei idealerweise pro Eckbereich jeweils ein Verbindungsmittel (30, 40, 31,
41) vorgesehen ist.
8. Müllsammelcontainer (10, 20) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsmittel (30, 40) auf einer der Längsflächen und die komplementären
Verbindungsmittel (31, 41) auf der gegenüberliegenden Längsfläche angeordnet sind.
9. Müllsammelcontainer (10, 20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (30, 40) hydraulisch und/oder pneumatisch betätigbar sind,
insbesondere mittels wenigstens eines Zylinders (90).
10. Müllsammelsystem mit wenigstens zwei Müllsammelcontainern (10, 20) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, wobei die Müllsammelcontainer (10, 20) miteinander verbindbar
und auf einem Transportfahrzeug gemeinsam abtransportierbar sind.