[0001] Die Erfindung betrifft ein Entwässerungssieb für die Herstellung von Papier mit einem
zweistufigen Wasserzeichen sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Entwässerungssiebs.
[0002] Bei der Papierherstellung auf Rundsiebmaschinen oder Langsiebmaschinen lagert sich
Papiermasse kontinuierlich auf einem bewegten Entwässerungssieb an und wird soweit
verfestigt, dass sie als feuchte Papierbahn zur Weiterbearbeitung vom Entwässerungssieb
abgezogen werden kann. Vor allem Sicherheitspapiere für Banknoten, Ausweisdokumente
und dergleichen werden zur Absicherung oft mit Wasserzeichen ausgestattet, die eine
Überprüfung der Echtheit des Sicherheitspapiers gestatten und die zugleich als Schutz
vor unerlaubter Reproduktion dienen.
[0003] Bei der Herstellung von Papier mit Wasserzeichen wird zwischen zweistufigen Wasserzeichen
mit einem starken Hell-Dunkel-Effekt und mehrstufigen Wasserzeichen mit weichen Übergängen
zwischen Hell und Dunkel und detailreicher Darstellung eines Motivs unterschieden.
Der Begriff "mehrstufig" ist dabei in Abgrenzung zu zweistufigen Hell-Dunkel-Wasserzeichen
zu verstehen und umfasst alle Wasserzeichen mit mehr als zwei Helligkeitsstufen und
schließt insbesondere auch Wasserzeichen mit kontinuierlichen Hell-Dunkel-Übergängen
ein.
[0004] Zur Erzeugung von zweistufigen Wasserzeichen werden typischerweise Metalldrähte oder
Metallformteile, sogenannte Elektrotypen, auf die Siebstruktur aufgelötet, um das
Entwässerungssieb an diesen Stellen vollständig zu schließen. Allerdings sind die
darstellbaren Motive wegen der strukturellen Anforderungen an den Aufbau und die Stabilität
der Elektrotypen limitiert. Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Entwässerungssieb für die Herstellung von Papier mit einem zweistufigen Wasserzeichen
zu schaffen, das hohe Fälschungssicherheit mit einem attraktiven visuellen Erscheinungsbild
und großer Gestaltungsfreiheit für den Designer verknüpft.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Die Erfindung enthält ein Entwässerungssieb für die Herstellung von Papier mit einem
zweistufigen Wasserzeichen, das ein Motiv mit zumindest zwei Motivbestandteilen darstellt.
Dabei ist vorgesehen, dass das von dem Wasserzeichen dargestellte Motiv zumindest
zwei gegensätzliche Motivbestandteile enthält, nämlich
M1) zumindest einen positiven Motivbestandteil mit hellen Motivstrukturen vor dunklem
Hintergrund und zumindest einen negativen Motivbestandteil mit dunklen Motivstrukturen
vor hellem Hintergrund, oder M2) zumindest einen mikroskopischen Motivbestandteil
mit Motivstrukturen mit einer kleinen charakteristischen Abmessung und zumindest einen
makroskopischen Motivbestandteil mit Motivstrukturen mit einer großen charakteristischen
Abmessung, wobei die große charakteristische Abmessung der Motivstrukturen des makroskopischen
Motivbestandteils um mindestens einen Faktor 3 größer ist als die kleine charakteristische
Abmessung der Motivstrukturen des mikroskopischen Motivbestandteils.
[0007] Weiter weist das Entwässerungssieb ein Trägersieb mit einer Sieboberfläche auf, auf
der Papier angelagert wird, sowie einen in einem Teilbereich des Trägersiebs angeordneten
perforierten Kunststoff-Wasserzeicheneinsatz. Der Kunststoff-Wasserzeicheneinsatz
enthält einen Grundkörper mit zumindest zwei gegensätzlichen Motiverzeugungsbereichen
mit Motivelementen für die Erzeugung der Motivbestandteile des Wasserzeichenmotivs,
wobei
K1): im Fall M1) zumindest ein Motiverzeugungsbereich als Motivelemente aus dem Grundkörper
herausragende Erhebungen und zumindest ein Motiverzeugungsbereich als Motivelemente
in den Grundkörper hineinragende Vertiefungen aufweist, oder
K2): im Fall M2) zumindest ein Motiverzeugungsbereich Motivelemente mit einer kleinen
charakteristischen lateralen Abmessung und zumindest ein Motiverzeugungsbereich Motivelemente
mit einer großen charakteristischen lateralen Abmessung aufweist, wobei die große
charakteristische laterale Abmessung um mindestens einen Faktor 3 größer ist als die
kleine charakteristische laterale Abmessung.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Höhengrundniveau eines Motiverzeugungsbereichs
dasjenige Höhenniveau, das mehr als 60%, bevorzugt mehr als 70%, besonders bevorzugt
mehr als 75% der Fläche des Motiverzeugungsbereichs einnimmt. Die Motivelemente sind
dann relativ zu dem Höhengrundniveau, entweder durch aus dem Grundkörper herausragende
Erhebungen oder durch in den Grundkörper hineinragende Vertiefungen gebildet.
[0009] Im Fall M1) und K1) liegt das Höhengrundniveau des positiven Motiverzeugungsbereich
mit Vorteil auf dem Höhenniveau der Sieboberfläche, auf der Papier angelagert wird.
Das Höhengrundniveau des negativen Motiverzeugungsbereichs liegt vorteilhaft zwischen
0,1 mm und 2 mm über dem Höhenniveau der Sieboberfläche.
[0010] Im Fall M1) und K1) fällt das Höhengrundniveau des Grundkörpers vorteilhaft in einem
Übergangsbereich vom negativen Motiverzeugungsbereich zum positiven Motiverzeugungsbereich
ab, dessen Übergangsbreite 0,6 mm oder weniger, bevorzugt 0,5 mm oder weniger, besonders
bevorzugt 0,4 mm oder weniger beträgt.
[0011] Bevorzugt weisen im Fall M1) und K1) die Erhebungen und Vertiefungen jeweils scharfe
Ränder mit einer Randbreite von 0,6 mm oder weniger, bevorzugt 0,5 mm oder weniger,
besonders bevorzugt 0,4 mm oder weniger auf. Weiter ist im Fall M1) und K1) vorteilhaft
vorgesehen, dass zumindest ein Motiverzeugungsbereich mit Erhebungen und zumindest
ein Motiverzeugungsbereich mit Vertiefungen unmittelbar aneinander angrenzen.
[0012] Im Fall M2) und K2) ist die charakteristische laterale Abmessung insbesondere die
Strichstärke oder der Durchmesser der Motivelemente. Die große charakteristische laterale
Abmessung ist mit Vorteil um mindestens einen Faktor 5, insbesondere um einen Faktor
8 größer ist als die kleine charakteristische laterale Abmessung. Die kleine charakteristische
laterale Abmessung beträgt in vorteilhaften Gestaltungen 0,6 mm oder weniger, bevorzugt
0,5 mm oder weniger, besonders bevorzugt 0,4 mm oder weniger. Die große charakteristische
laterale Abmessung beträgt in vorteilhaften Gestaltungen 1,5 mm oder mehr, bevorzugt
2,0 mm oder mehr, besonders bevorzugt 2,5 mm oder mehr. Dabei weisen die Motivstrukturen
mit der großen charakteristischen lateralen Abmessung vorteilhaft scharfe Ränder mit
einer Randbreite von 0,6 mm oder weniger, bevorzugt 0,5 mm oder weniger, besonders
bevorzugt 0,4 mm oder weniger auf.
[0013] Mit Vorteil bilden die Motivelemente zumindest eines der Motiverzeugungsbereiche
eine alphanumerische Zeichenfolge. Alternativ oder zusätzlich können die Motivelemente
zumindest eines der Motiverzeugungsbereiche ein Punkt- oder Linienraster bilden. Dabei
kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Punkt- oder Linienraster im Inneren oder
Äußeren einer alphanumerischen Zeichenfolge angeordnet ist.
[0014] Vorzugsweise sind die Motivelemente mit dem Grundkörper einstückig ausgebildet. Dadurch
kann bei einfacher Herstellung auch bei geringen Abmessungen und scharfen Rändern
der Motivelemente eine besonders hohe Stabilität des Wasserzeicheneinsatzes sichergestellt
werden.
[0015] Mit Vorteil ragen die als Erhebungen ausgebildeten Motivelemente senkrecht aus dem
Grundkörper hervor und die als Vertiefungen ausgebildeten Motivelemente ragen senkrecht
in den Grundkörper hinein.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Wasserzeicheneinsatz ein Spritzgusseinsatz.
Der Spritzgusseinsatz ist zweckmäßig aus einem hydrophoben Kunststoff, beispielsweise
aus Polyoxymethylen gebildet. Zur Verringerung der Abnutzung im Betrieb können dem
Kunststoff verschleißreduzierende Additive zugesetzt sein.
[0017] Obwohl das Spritzgussverfahren zur Herstellung des Wasserzeicheneinsatzes derzeit
bevorzugt ist, kann der Wasserzeicheneinsatz auch im Tiefziehverfahren oder im Heißprägeverfahren
hergestellt sein. Bei allen Herstellungsverfahren kann zunächst ein separater Wasserzeicheneinsatz
hergestellt und perforiert werden, und der separat hergestellte Wasserzeicheneinsatz
dann mit dem Trägersieb verbunden, insbesondere verschweißt oder verklebt werden.
Alternativ kann beispielsweise auch zunächst ein Kunststoffplättchen in das Trägersieb
eingesetzt werden, und aus dem eingesetzten Kunststoffplättchen im Tiefziehverfahren
bzw. im Heißprägeverfahren ein Wasserzeicheneinsatz hergestellt werden. In einem nachfolgenden
Verfahrensschritt wird der in dem Trägersieb integrierte Wasserzeicheneinsatz dann
perforiert, gegebenenfalls zusammen mit dem Trägersieb. Beim Einsatz eines Tiefziehverfahrens
kann auch ein bereits vorperforiertes Kunststoffplättchen verwendet werden, so dass
der nachträgliche Perforierungsschritt entfallen kann. Schließlich kann der Wasserzeicheneinsatz
mit einer entsprechenden Werkzeugform auch direkt in einen ausgeschnittenen Teilbereich
des Siebgewebes eingespritzt werden, so dass eine besonders innige Verbindung mit
dem Siebgewebe entsteht. Das Entwässerungssieb kann auch eine Kunststoff-Umspritzung
oder Kunststoff-Hinterspritzung aufweisen, die den Wasserzeicheneinsatz mit dem Trägersieb
verbindet.
[0018] Bevorzugt ist der Wasserzeicheneinsatz in einem ausgeschnittenen Bereich des Trägersiebs
angeordnet und nur in einem vorzugsweise gezackten Randbereich mit diesem verbunden.
Dazu kann beispielsweise mit Hilfe einer Laserschneidvorrichtung an der Stelle des
Siebgewebes, an der der Wasserzeicheneinsatz vorgesehen ist, eine Aussparung erzeugt
werden, die etwas kleiner, beispielsweise 1/10 mm kleiner als die gewünschte Form
des Wasserzeicheneinsatzes ist. Der Randbereich kann insbesondere in Form eines Musters,
vorzugsweise in gezackter Form ausgebildet sein. In diesen ausgeschnittenen Teilbereich
kann der Wasserzeicheneinsatz eingelegt oder vorzugsweise eingespritzt werden, wie
oben beschrieben.
[0019] Das Trägersieb enthält vorteilhaft ein Siebgewebe mit zumindest je einem System von
miteinander verwobenen, in Längsrichtung verlaufenden Kettfäden und quer dazu verlaufenden
Schussfäden, wobei das Siebgewebe mit Vorteil entweder ein Metallgewebe, insbesondere
ein Bronzegewebe, ein Metall-Kunststoff-Mischgewebe, insbesondere ein Bronze-Kunststoff-Mischgewebe,
oder ein reines Kunststoffgewebe enthält.
[0020] Weiter weist der Wasserzeicheneinsatz vorzugsweise eine Mehrzahl von Perforationen
auf, die die Entwässerung bei der Papierherstellung sicherstellen. Die Abmessungen
dieser Entwässerungs-Perforationen sind so klein gewählt, dass in ihnen bei der Papierherstellung
keine Fasern anhaften. Typische Perforationsdurchmesser liegen zwischen 100 µm und
einigen 100 µm, beispielsweise bei etwa 500 µm. Bevorzugt verjüngen sich die Perforationen
zur oben liegenden Designfläche des Wasserzeicheneinsatzes hin.
[0021] Die Erfindung enthält auch ein Verfahren zur Herstellung eines Entwässerungssiebs
für die Papierherstellung mit einem zweistufigen Wasserzeichen, bei dem
M) das von dem Wasserzeichen dargestellte Motiv zumindest zwei gegensätzliche Motivbestandteile
enthält, nämlich
M1) zumindest einen positiven Motivbestandteil mit hellen Motivstrukturen vor dunklem
Hintergrund und zumindest einen negativen Motivbestandteil mit dunklen Motivstrukturen
vor hellem Hintergrund, oder
M2) zumindest einen mikroskopischen Motivbestandteil mit Motivstrukturen mit einer
kleinen charakteristischen Abmessung und zumindest einen makroskopischen Motivbestandteil
mit Motivstrukturen mit einer großen charakteristischen Abmessung, wobei die große
charakteristische Abmessung der Motivstrukturen des makroskopischen Motivbestandteils
um mindestens einen Faktor 3 größer ist als die kleine charakteristische Abmessung
der Motivstrukturen des mikroskopischen Motivbestandteils,
B) ein Trägersieb mit einer Sieboberfläche, auf der Papier angelagert wird, bereitgestellt
wird,
W) ein Wasserzeicheneinsatz mit einem Grundkörper mit zumindest zwei gegensätzlichen
Motiverzeugungsbereichen mit Motivelementen für die Erzeugung der Motivbestandteile
des Wasserzeichenmotivs im Spritzgussverfahren in das Trägersieb eingespritzt wird,
wobei
W1): im Fall M1) zumindest ein Motiverzeugungsbereich mit Motivelementen in Form von
aus dem Grundkörper herausragenden Erhebungen erzeugt wird und zumindest ein Motiverzeugungsbereich
mit Motivelementen in Form von in den Grundkörper hineinragende Vertiefungen erzeugt
wird, oder
W2): im Fall M2) zumindest ein Motiverzeugungsbereich mit Motivelementen mit einer
kleinen charakteristischen lateralen Abmessung und zumindest ein Motiverzeugungsbereich
mit Motivelementen mit einer großen charakteristischen lateralen Abmessung erzeugt
wird, wobei die große charakteristische laterale Abmessung um mindestens einen Faktor
3 größer ist als die kleine charakteristische laterale Abmessung.
[0022] Vorzugsweise wird bei dem Verfahren das Trägersieb im Bereich des zu erzeugenden
Wasserzeichens ausgeschnitten, und der Wasserzeicheneinsatz wird in dem ausgeschnittenen
Bereich des Trägersiebs eingespritzt. Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung
auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit
zu erhöhen.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung eine Aufsicht auf einen Ausschnitt einer Banknote mit
einem zweistufigen Wasserzeichen,
- Fig. 2
- im Querschnitt eine schematische Darstellung eines Entwässerungssiebs, das zur Erzeugung
des Wasserzeichens der Fig. 1 eingesetzt wird,
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung eine Aufsicht auf einen Ausschnitt einer Banknote mit
einem anderen zweistufigen Wasserzeichen,
- Fig. 4
- im Querschnitt eine schematische Darstellung eines Entwässerungssiebs, das zur Erzeugung
des Wasserzeichens der Fig. 3 eingesetzt wird, und
- Fig. 5
- in (a) bis (d) weitere Ausgestaltungen erfindungsgemäß erzeugter zweistufiger Wasserzeichen
in einem Papiersubstrat.
[0024] Die Erfindung wird nun am Beispiel von Wasserzeichen für Banknoten erläutert. Fig.
1 zeigt dazu in schematischer Darstellung eine Aufsicht auf einen Ausschnitt einer
Banknote 10 mit einem zweistufigen Wasserzeichen 14, das in dem Papiersubstrat 12
der Banknote erzeugt wurde.
[0025] Das Wasserzeichen 14 ist, wie auch die nachfolgend gezeigten Wasserzeichen, aus zeichnerischen
Gründen schwarz auf weißem Hintergrund dargestellt. In der Realität stellen Wasserzeichen
Dünnstellen in einem Sicherheitspapier, beispielsweise dem Papiersubstrat 12 dar,
die im Auflicht in der Regel kaum oder gar nicht erkennbar sind und die im Durchlicht
mit hellen Bereichen vor dem dunkleren Hintergrund des nicht verdünnten Papiersubstrats
in Erscheinung treten. Die im Durchlicht dunkel erscheinenden Bereiche, insbesondere
das nicht verdünnte Papiersubstrat außerhalb des Wasserzeichens und nicht verdünnte
Teilbereiche innerhalb des Wasserzeichens sind in den Figuren weiß, die im Durchlicht
hell erscheinenden Bereiche schwarz dargestellt. Da die beschriebenen Wasserzeichen
jeweils zweistufig sind, enthalten sie ausschließlich entweder dunkle Bereiche (nicht
verdünnt, in den Figuren Weiß) oder helle Bereiche (verdünnt, in den Figuren Schwarz)
und weisen keine Zwischentöne auf.
[0026] Zurückkommend auf die Darstellung der Fig. 1 zeigt das zweistufige Wasserzeichen
14 ein Motiv mit zwei gegensätzlichen Motivbestandteilen 20, 30, nämlich einem Motivbestandteil
20 in Positivdarstellung und einem unmittelbar angrenzenden Motivbestandteil 30 in
Negativdarstellung. Der erste Motivbestandteil 20 enthält dabei als Bildmotiv helle
Motivstrukturen 22, die im Ausführungsbeispiel die Buchstaben "POS" vor dem dunklen
Hintergrund 24 bilden. Der erste Motivbestandteil 20 stellt im Rahmen dieser Anmeldung
einen positiven Motivbestandteil (oder: Motivbestandteil in Positivdarstellung) dar,
da die hellen Motivstrukturen 22 nicht nur mit dem dunklen Hintergrund 24 des Motivbestandteils
20, sondern auch mit dem dunklen Hintergrund des Papiersubstrats 12 außerhalb des
Wasserzeichens 14 kontrastieren, und der Motivbestandteil 20 daher wie eine übliche
Positivdarstellung gestaltet ist.
[0027] Der zweite Motivbestandteil 30 enthält als Bildmotiv dunkle Motivstrukturen 32, im
Ausführungsbeispiel die Buchstaben "NEG"" vor dem hellen Hintergrund 34 bilden. Der
zweite Motivbestandteil 30 stellt im Rahmen dieser Anmeldung einen negativen Motivbestandteil
(oder: Motivbestandteil in Negativdarstellung) dar, da die dunklen Motivstrukturen
32 zwar mit dem hellen Hintergrund 34 kontrastieren, jedoch dieselbe Helligkeit wie
der dunkle Hintergrund des Papiersubstrats 12 außerhalb des Wasserzeichens 14 aufweisen,
so dass der Motivbestandteil 30 wie eine übliche Negativdarstellung gestaltet ist.
[0028] Die beiden Motivbestandteile 20, 30 erscheinen für den Betrachter mit einem deutlich
unterschiedlichen, sogar gegensätzlichen Erscheinungsbild. Dies lenkt einerseits die
Aufmerksamkeit auf das Wasserzeichen 14 und stellt andererseits seine leichte Wiedererkennbarkeit
sicher. Das gegensätzliche Erscheinungsbild wird dadurch verstärkt, dass der positive
und negative Motivbestandteil 20, 30 mit scharfem Übergang unmittelbar aneinandergrenzen.
Zudem sind sowohl die hellen Motivstrukturen 22 als auch die dunklen Motivstrukturen
32 mit sehr scharfen Rändern ausgebildet, so dass der positive und der negative Motivbestandteil
20, 30 jeweils scharf und mit hohem Kontrast erscheinen.
[0029] Bei herkömmlichen Rundsiebwasserzeichen oder Elektrotypenwasserzeichen lassen sich
solche stark kontrastierende und scharfkantig berandete positive/negative Wasserzeichengestaltungen
nicht erzeugen. Um das beschriebene Erscheinungsbild des Wasserzeichens 14 mit den
gegensätzlichen Motivbestandteilen 20, 30 zu erhalten, wird erfindungsgemäß das in
Fig. 2 schematisch im Querschnitt dargestellte Entwässerungssieb 40 eingesetzt. Das
Entwässerungssieb 40 umfasst ein Trägersieb 42 mit einem Siebgewebe 44, welches in
einem Teilbereich 50 ausgeschnitten ist. Das Siebgewebe 44 weist zumindest je ein
System von miteinander verwobenen, in Längsrichtung verlaufenden Kettfäden 46 und
quer dazu verlaufenden Schussfäden 48 auf. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann
das Siebgewebe beispielsweise ein Metallgewebe, insbesondere ein Bronzegewebe, ein
Metall-Kunststoff-Mischgewebe, insbesondere ein Bronze- Kunststoff-Mischgewebe, oder
auch ein reines Kunststoffgewebe enthalten. Das Trägersieb 42 kann sowohl ein einlagiges
als auch ein mehrlagiges Siebgewebe enthalten, wobei der einfacheren Darstellung halber
in den Figuren nur einlagige Siebgewebe gezeigt sind.
[0030] In dem ausgeschnittenen Teilbereich 50 des Siebgewebes 44 ist ein Kunststoff-Wasserzeicheneinsatz
54 angeordnet, der an seinem Rand mit dem Siebgewebe 44 verbunden ist. Die Verbindung
kann grundsätzlich auf vielfältige Weise erfolgen, beispielsweise durch eine Kunststoff-Umspritzung
oder Hinterspritzung, mit Hilfe einer Mehrzahl entlang des Rands angeordneten Befestigungsnoppen,
oder auch durch Verschweißen oder Verkleben.
[0031] Im Ausführungsbeispiel ist eine derzeit bevorzugte Variante verwirklicht, bei der
der Kunststoff-Wasserzeicheneinsatz 54 ein Spritzgusselement ist, das mit einer entsprechenden
Werkzeugform direkt in den ausgeschnittenen Teilbereich 50 des Siebgewebes 44 eingespritzt
ist und dabei eine besonders innige Verbindung mit dem Siebgewebe eingeht.
[0032] Der spritzgegossene Wasserzeicheneinsatz 54 besteht aus einem Grundkörper 56, der
auf seiner Oberseite zwei gegensätzliche Motiverzeugungsbereiche 60, 70 aufweist,
die der Erzeugung der Motivbestandteile 20,30 des Wasserzeichenmotivs dienen. Jeder
Motiverzeugungsbereich 60, 70 enthält eine Mehrzahl an Motivelementen 62 bzw. 72,
welche im ersten Motiverzeugungsbereich 60 als aus dem Grundkörper 56 herausragende
Erhebungen 62 und im zweiten Motiverzeugungsbereich 70 als in den Grundkörper 56 hineinragende
Vertiefungen 72 ausgebildet sind.
[0033] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist das Höhenniveau 64, 74 des Grundkörpers 56 in den
beiden Motiverzeugungsbereichen 60, 70 unterschiedlich, wobei als Höhengrundniveau
eines Motiverzeugungsbereichs dasjenige Höhenniveau definiert ist, das mehr als 75%
der Fläche des jeweiligen Motiverzeugungsbereichs einnimmt.
[0034] Durch die Herstellung des Wasserzeicheneinsatzes 54 im Spritzgussverfahren kann sichergestellt
werden, dass das Höhengrundniveau des Grundkörpers in einem sehr schmalen Übergangsbereich
78 mit einer Übergangsbreite von nur 0,5 mm oder weniger vom negativen Motiverzeugungsbereich
70 zum positiven Motiverzeugungsbereich 60 abfällt. Die Übergangsbreite ist dabei
diejenige Breite, innerhalb der die Höhendifferenz den beiden Motiverzeugungsbereiche
von 90% auf 10% abfällt. Der schmale Übergangsbereich erzeugt bei der Papierherstellung
einen scharfen Übergang zwischen dem positiven und dem negativen Motivbestandteil
20, 30, so dass diese Stoß an Stoß unmittelbar nebeneinanderliegen (Fig.1).
[0035] Im ersten Motiverzeugungsbereich 60 liegt das Höhenniveau 64 des Grundkörpers 56
auf dem Niveau der Sieboberfläche 52. Ausgehend von diesem Höhenniveau 64 stellen
die Motivelemente 62 des ersten Motiverzeugungsbereichs 60 aus dem Grundkörper 56
herausragende Erhebungen dar. Bei der Papierherstellung erzeugt der erste Motiverzeugungsbereich
60 somit mit seinen auf dem Höhenniveau 64 liegenden Bereichen einen dunklen Hintergrund
24 unveränderter Papierdicke, vor dem sich die durch die Motivelemente 62 erzeugten
Dünnstellen als helle Motivstrukturen 22 abheben, so dass der in Fig. 1 gezeigte positive
Motivbestandteil 20 erzeugt wird.
[0036] Durch die Herstellung des Wasserzeicheneinsatzes 54 im Spritzgussverfahren können
die Erhebungen 62 mit scharfen Rändern 66 mit einer Randbreite von 0,5 mm oder weniger
erzeugt werden. Die Randbreite ist dabei diejenige Breite innerhalb der die Höhe der
Erhebungen von 90% der Maximalhöhe auf 10% abfällt. Die scharf berandeten Erhebungen
62 erzeugen bei der Papierherstellung scharf berandete Dünnstellen und damit die gewünschten
scharf berandeten hellen Motivstrukturen 22 (Fig. 1).
[0037] Im zweiten Motiverzeugungsbereich 70 liegt das Höhenniveau 74 des Grundkörpers 56
oberhalb der Sieboberfläche 52. Ausgehend von diesem Höhenniveau 74 stellen die Motivelemente
72 des zweiten Motiverzeugungsbereichs 70 in den Grundkörper 56 hineinragende Vertiefungen
dar. Bei der Papierherstellung erzeugt der zweite Motiverzeugungsbereich 70 mit seinen
auf dem Höhenniveau 74 liegenden Bereichen einen hellen Hintergrund 34 geringerer
Papierdicke. In den Vertiefungen der Motivelemente 72 liegt das Höhenniveau des Wasserzeichen-Einsatzes
54 auf dem Niveau der Sieboberfläche 52, so dass die Motivelemente 72 Bereiche unveränderter
Papierdicke erzeugen, die sich bei Betrachtung im Durchlicht als dunkle Motivstrukturen
32 vor dem hellen Hintergrund 34 abheben, so dass der in Fig. 1 gezeigte negative
Motivbestandteil 30 erzeugt wird.
[0038] Durch die Herstellung des Wasserzeicheneinsatzes 54 im Spritzgussverfahren können
die Vertiefungen 72 mit scharfen Rändern 76 mit einer Randbreite von 0,5 mm oder weniger
ausgebildet werden. Die Randbreite ist dabei diejenige Breite, innerhalb der die Tiefe
der Vertiefungen von 90% der Maximaltiefe auf 10% abfällt. Die scharf berandeten Vertiefungen
72 erzeugen bei der Papierherstellung scharf berandete Bereiche unveränderter Papierdicke
und damit scharf berandete dunkle Motivstrukturen 32 (Fig. 1)
[0039] Um die Entwässerung bei der Papierherstellung auch im Bereich des Wasserzeicheneinsatzes
54 sicherzustellen, ist der Grundkörper 56 mit einer Mehrzahl von Perforationen 58
versehen. Der Durchmesser der Perforationen 58 ist dabei so klein gewählt, dass in
ihnen bei der Papierherstellung keine Fasern anhaften. Typische Perforationsdurchmesser
liegen zwischen 100 µm und einigen 100 µm, beispielsweise bei etwa 500 µm.
[0040] Fig. 3 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Darstellung
eine Aufsicht auf einen Ausschnitt einer Banknote 10 mit einem zweistufigen Wasserzeichen
16, das in dem Papiersubstrat 12 der Banknote erzeugt wird. Das Wasserzeichen 16 zeigt
ein Motiv mit zwei gegensätzlichen Motivbestandteilen 80, 90, nämlich einem mikroskopischen
Motivbestandteil 80 und einem makroskopischen Motivbestandteil 90, die mehrfach nebeneinander
angeordnet sind. Der erste Motivbestandteil 80 enthält dabei kleine Motivstrukturen
82 mit einer Strichstärke von nur 0,5 mm, die im Ausführungsbeispiel den hellen Schriftzug
"mikro" vor dunklem Hintergrund 84 bilden. Wegen der kleinen charakteristischen Abmessungen
der Motivstrukturen 82, hier der geringen Strichstärke, stellt der erste Motivbestandteil
80 im Rahmen dieser Anmeldung einen mikroskopischen Motivbestandteil dar.
[0041] Der zweite Motivbestandteil 90 enthält große Motivstrukturen 92 mit einer Strichstärke
von 2,5 mm, also einem Vielfachen der Strichstärke der kleinen Motivstrukturen 82.
Die großen Motivstrukturen 92 bilden im Ausführungsbeispiel den hellen Schriftzug
"makro" vor dunklem Hintergrund 94. Wegen der großen charakteristischen Abmessungen
der Motivstrukturen 92, hier der großen Strichstärke, stellt der zweite Motivbestandteil
90 im Rahmen dieser Anmeldung einen makroskopischen Motivbestandteil dar.
[0042] Die beiden Motivbestandteile 80, 90 erscheinen für den Betrachter wegen des großen
Unterschieds der Strichstärken mit einem deutlich unterschiedlichen, sogar gegensätzlichen
Erscheinungsbild. Dieses lenkt einerseits die Aufmerksamkeit auf das Wasserzeichen
16 und stellt andererseits eine leichte Wiedererkennbarkeit des Wasserzeichens 16
sicher. Zudem sind die großen Motivstrukturen 92 mit sehr scharfen Rändern ausgebildet,
so dass sowohl der mikroskopische als auch der makroskopische Motivbestandteil 80,
90 jeweils mit hohem Kontrast erscheinen.
[0043] Bei herkömmlichen Rundsiebwasserzeichen oder Elektrotypenwasserzeichen sind solche
stark kontrastierende und scharfkantig berandete mikroskopische/ makroskopische Wasserzeichengestaltungen
nicht möglich. Um das beschriebene Erscheinungsbild des Wasserzeichens 16 mit seinen
gegensätzlichen Motivbestandteilen 80, 90 zu erhalten, wird erfindungsgemäß das in
Fig. 4 schematisch im Querschnitt dargestellte Entwässerungssieb 40 eingesetzt, das
grundsätzlich wie das im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebene Entwässerungssieb aufgebaut
ist und sich nur in der Ausgestaltung des Wasserzeicheneinsatzes 100 unterscheidet.
Der Wasserzeicheneinsatz 100 ist im Ausführungsbeispiel ein Spritzgusselement, das
mit einer entsprechenden Werkzeugform direkt in den ausgeschnittenen Teilbereich des
Siebgewebes 44 eingespritzt ist.
[0044] Genauer besteht der spritz gegossene Wasserzeicheneinsatz 100 aus einem Grundkörper
102, der auf seiner Oberseite zwei gegensätzliche Motiverzeugungsbereiche 110,120
aufweist, die der Erzeugung der Motivbestandteile 80, 90 des Wasserzeichenmotivs dienen.
Jeder Motiverzeugungsbereich enthält eine Mehrzahl an Motivelementen 112 bzw. 122,
die im Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 in beiden Motiverzeugungsbereichen
als aus dem Grundkörper 102 herausragende Erhebungen ausgebildet sind. Das Höhenniveau
104 des Grundkörpers 102 liegt dabei auf dem Niveau der Sieboberfläche 52.
[0045] In anderen Gestaltungen können die Motivelemente auch als in den Grundkörper hineinragende
Vertiefungen ausgebildet sein. Bezugsgröße für die Festlegung, ob Motivelemente von
Grundkörper herausragen oder in den Grundkörper hineinragen, ist auch hier dasjenige
Höhenniveau, das mehr als 75% der Fläche des jeweiligen Motiverzeugungsbereichs einnimmt
und das als das Höhengrundniveau des Grundkörpers im jeweiligen Motiverzeugungsbereich
definiert wird.
[0046] Im ersten Motiverzeugungsbereich 110 weisen die Motivelemente 112 eine charakteristische
laterale Abmessung, hier eine Strichstärke 114, von nur 0,5 mm auf. Bei der Papierherstellung
erzeugt der erste Motiverzeugungsbereich 110 daher mit seinen auf dem Höhenniveau
104 liegenden Bereichen einen dunklen Hintergrund 84 unveränderter Papierdicke, vor
dem sich die durch die Motivelemente 112 erzeugten Dünnstellen im Papier als mikroskopische
Motivstrukturen 82 abheben, so dass der in Fig. 1 gezeigte mikroskopische Motivbestandteil
80 erzeugt wird.
[0047] Im zweiten Motiverzeugungsbereich 120 weisen die Motivelemente 122 eine 5-mal größere
charakteristische laterale Abmessung, nämlich eine Strichstärke 124 von 2,5 mm auf.
Durch die Herstellung des Wasserzeicheneinsatzes 100 im Spritzgussverfahren können
die Motivelemente 122 mit scharfen Rändern 126 mit einer Randbreite von 0,5 mm oder
weniger ausgebildet werden. Die Randbreite ist dabei diejenige Breite, innerhalb der
die Höhe der Motivelemente 122 von 90% des Maximalwerts auf 10% abfällt. Bei der Papierherstellung
erzeugt der zweite Motiverzeugungsbereich 120 mit seinen auf dem Höhenniveau 104 liegenden
Bereichen einen dunklen Hintergrund 94 unveränderter Papierdicke, vor dem sich die
durch die scharf berandeten Motivelemente 122 erzeugten Dünnstellen im Papier als
makroskopische, scharf berandete Motivstrukturen 92 abheben, so dass der in Fig. 1
gezeigte makroskopische Motivbestandteil 90 erzeugt wird.
[0048] Um die Entwässerung bei der Papierherstellung auch im Bereich des Wasserzeicheneinsatzes
100 sicherzustellen, ist dessen Grundkörper 102 mit einer Mehrzahl von Perforationen
58 versehen, wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben.
[0049] Fig. 5 zeigt in (a) bis (d) weitere Ausgestaltungen erfindungsgemäß erzeugter zweistufiger
Wasserzeichen in einem Papiersubstrat 12. Aus dem gezeigten Erscheinungsbild der Wasserzeichen
ergibt sich zusammen mit den nachfolgenden Ausführungen die Ausbildung des zugehörigen
Entwässerungssiebs jeweils auf Grundlage der obigen Erläuterungen zu den Figuren 1
bis 4.
[0050] Das Wasserzeichen 130 der Fig. 5(a) ist eine Abwandlung des Wasserzeichens der Figuren
1 und 2 und weist einen positiven Motivbestandteil 20 und einen negativen Motivbestandteil
30 auf. Der negative Motivbestandteil 30 enthält dabei dunkle Motivstrukturen 32,
die im Ausführungsbeispiel der Fig. 5(a) durch die obere Hälfte des Schriftzugs "Positiv-Negativ"
vor hellem Hintergrund 34 gebildet ist. Der positive Motivbestandteil 20 enthält helle
Motivstrukturen 22, die durch die untere Hälfte des Schriftzugs "Positiv-Negativ"
vor dunklem Hintergrund 24 gebildet ist. Zudem sind die hellen Motivstrukturen 22
gegenüber den dunklen Motivstrukturen 32 um eine vorbestimmte Strecke, beispielsweise
um eine halbe Strichstärke, nach rechts verschoben um ein komplexes und schwer nachstellbares
Erscheinungsbild im Wasserzeichen 130 zu erzeugen.
[0051] Für das Erscheinungsbild der Fig. 5(a) ist es unerlässlich, dass der positive und
der negative Motivbestandteil 20, 30 Stoß an Stoß unmittelbar aneinandergrenzen, was
durch die Herstellung des zugehörigen Wasserzeicheneinsatzes im Spritzgussverfahren
sichergestellt werden kann, wie oben erläutert. Zudem sind sowohl die hellen Motivstrukturen
22 als auch die dunklen Motivstrukturen 32 mit sehr scharfen Rändern gebildet, so
dass der positive und der negative Motivbestandteil 20, 30 jeweils mit hohem Kontrast
aneinanderstoßend erscheinen.
[0052] Das Wasserzeichen 140 der Fig. 5(b) ist eine Abwandlung des Wasserzeichens der Figuren
3 und 4 und weist als makroskopischen Motivbestandteil 90 den Schriftzug "INLINE"
in fetter Negativschrift auf. Die charakteristische Abmessung dieses makroskopischen
Motivbestandteils ist durch die Strichbreite der fetten Negativschrift gegeben, welche
beispielsweise 6 mm beträgt, wobei die Randbreite des Schriftzugs 0,5 mm oder weniger
beträgt. Das Innere des fetten Schriftzugs "INLINE" bildet den mikroskopischen Motivbestandteil
80, in dem nochmals der Schriftzug "INLINE", diesmal in schmaler Positivschrift 82
angeordnet ist. Die charakteristische Abmessung dieses mikroskopischen Motivbestandteils
ist durch die Strichbreite der Positivschrift gegeben, welche beispielsweise 0,5 mm
beträgt.
[0053] Das Wasserzeichen 150 der Fig. 5(c) zeigt als makroskopischen Motivbestandteil 90
die Buchstabenfolge "PLPLPL" in fetter Positivschrift. Die charakteristische Abmessung
dieses makroskopischen Motivbestandteils ist durch die Strichbreite der fetten Positivschrift
gegeben, die beispielsweise 5 mm beträgt, wobei die Randbreite des Schriftzugs 0,4
mm oder weniger beträgt. Der Umgebungsbereich des fetten Schriftzugs "PLPLPL" bildet
den mikroskopischen Motivbestandteil 80, in dem ein feines Punktraster vorliegt. Die
charakteristische Abmessung dieses mikroskopischen Motivbestandteils ist durch den
Durchmesser der einzelnen Punkte 82 gegeben, der im Ausführungsbeispiel bei 0,4 mm
liegt.
[0054] Schließlich zeigt das Wasserzeichen 160 der Fig. 5(d) als makroskopischen Motivbestandteil
90 die Buchstabenfolge "PLPLPL" in fetter Negativschrift. Die charakteristische Abmessung
dieses makroskopischen Motivbestandteils ist durch die Strichbreite der fetten Negativschrift
gegeben, die beispielsweise 8 mm beträgt, wobei die Randbreite des Schriftzugs 0,5
mm oder weniger beträgt. Das Innere des fetten Schriftzugs "PLPLPL" bildet den mikroskopischen
Motivbestandteil 80, in dem ein feines Punktraster angeordnet ist. Die charakteristische
Abmessung dieses mikroskopischen Motivbestandteils ist durch den Durchmesser der einzelnen
Punkte 82 gegeben, der im Ausführungsbeispiel bei 0,5 mm liegt.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 10
- Banknote
- 12
- Papiersubstrat
- 14
- Wasserzeichen
- 16
- Wasserzeichen
- 20
- erster Motivbestandteil
- 22
- helle Motivstrukturen
- 24
- dunkler Hintergrund
- 30
- zweiter Motivbestandteil
- 32
- dunkle Motivstrukturen
- 34
- heller Hintergrund
- 40
- Entwässerungssieb
- 42
- Trägersieb
- 44
- Siebgewebe
- 46
- Kettfäden
- 48
- Schussfäden
- 50
- ausgeschnittener Teilbereich
- 52
- Sieboberfläche
- 54
- Wasserzeicheneinsatz
- 56
- Grundkörper
- 58
- Perforationen
- 60
- erster Motiverzeugungsbereich
- 62
- Motivelemente
- 64
- Höhenniveau
- 66
- Rand
- 70
- zweiter Motiverzeugungsbereich
- 72
- Motivelemente
- 74
- Höhenniveau
- 76
- Rand
- 78
- Übergangsbereich
- 80, 90
- Motivbestandteile
- 82, 92
- Motivstrukturen
- 84, 94
- Hintergrund
- 100
- Wasserzeicheneinsatz
- 102
- Grundkörper
- 104
- Höhenniveau
- 110, 120
- Motiverzeugungsbereiche
- 112, 122
- Motivelemente
- 114, 124
- Strichstärke
- 130, 140, 150, 160
- Wasserzeichen
1. Entwässerungssieb für die Herstellung von Papier mit einem zweistufigen Wasserzeichen,
das ein Motiv darstellt,
dadurch gekennzeichnet, dass
M) das von dem Wasserzeichen dargestellte Motiv zumindest zwei gegensätzliche Motivbestandteile
enthält, nämlich
M1) zumindest einen positiven Motivbestandteil mit hellen Motivstrukturen vor dunklem
Hintergrund und zumindest einen negativen Motivbestandteil mit dunklen Motivstrukturen
vor hellem Hintergrund, oder
M2) zumindest einen mikroskopischen Motivbestandteil mit Motivstrukturen mit einer
kleinen charakteristischen Abmessung und zumindest einen makroskopischen Motivbestandteil
mit Motivstrukturen mit einer großen charakteristischen Abmessung, wobei die große
charakteristische Abmessung der Motivstrukturen des makroskopischen Motivbestandteils
um mindestens einen Faktor 3 größer ist als die kleine charakteristische Abmessung
der Motivstrukturen des mikroskopischen Motivbestandteils,
E) das Entwässerungssieb ein Trägersieb aufweist mit einer Sieboberfläche, auf der
Papier angelagert wird, sowie einen in einem Teilbereich des Trägersiebs angeordneten
perforierten Kunststoff-Wasserzeicheneinsatz,
K) der Kunststoff-Wasserzeicheneinsatz einen Grundkörper mit zumindest zwei gegensätzlichen
Motiverzeugungsbereichen mit Motivelementen für die Erzeugung der Motivbestandteile
des Wasserzeichenmotivs enthält, wobei
K1): im Fall M1) zumindest ein Motiverzeugungsbereich als Motivelemente aus dem Grundkörper
herausragende Erhebungen und zumindest ein Motiverzeugungsbereich als Motivelemente
in den Grundkörper hineinragende Vertiefungen aufweist, oder
K2): im Fall M2) zumindest ein Motiverzeugungsbereich Motivelemente mit einer kleinen
charakteristischen lateralen Abmessung und zumindest ein Motiverzeugungsbereich Motivelemente
mit einer großen charakteristischen lateralen Abmessung aufweist, wobei die große
charakteristische laterale Abmessung um mindestens einen Faktor 3 größer ist als die
kleine charakteristische laterale Abmessung.
2. Entwässerungssieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Höhengrundniveau eines Motiverzeugungsbereich dasjenige Höhenniveau ist, das
mehr als 60%, bevorzugt mehr als 70%, besonders bevorzugt mehr als 75% der Fläche
des Motiverzeugungsbereichs einnimmt, und dass die Motivelemente entweder, relativ
zu dem Höhengrundniveau, durch aus dem Grundkörper herausragende Erhebungen oder durch
in den Grundkörper hineinragende Vertiefungen gebildet sind.
3. Entwässerungssieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall M1) und K1) das Höhengrundniveau des positiven Motiverzeugungsbereich auf
dem Höhenniveau der Sieboberfläche liegt, und/ oder dass das Höhengrundniveau des
negativen Motiverzeugungsbereichs zwischen 0,1 mm und 2 mm über dem Höhenniveau der
Sieboberfläche liegt.
4. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall M1) und K1) das Höhengrundniveau des Grundkörpers in einem Übergangsbereich
vom negativen Motiverzeugungsbereich zum positiven Motiverzeugungsbereich abfällt,
dessen Übergangsbreite 0,6 mm oder weniger, bevorzugt 0,5 mm oder weniger, besonders
bevorzugt 0,4 mm oder weniger beträgt.
5. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall M1) und K1) die Erhebungen und Vertiefungen jeweils scharfe Ränder mit einer
Randbreite von 0,6 mm oder weniger, bevorzugt 0,5 mm oder weniger, besonders bevorzugt
0,4 mm oder weniger aufweisen.
6. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall M1) und K1) zumindest ein Motiverzeugungsbereich mit Erhebungen und zumindest
ein Motiverzeugungsbereich mit Vertiefungen unmittelbar aneinander angrenzen.
7. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall M2) und K2) die charakteristische laterale Abmessung die Strichstärke oder
der Durchmesser der Motivelemente ist.
8. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall M2) und K2) die kleine charakteristische laterale Abmessung 0,6 mm oder weniger,
bevorzugt 0,5 mm oder weniger, besonders bevorzugt 0,4 mm oder weniger beträgt.
9. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall M2) und K2) die große charakteristische laterale Abmessung 1,5 mm oder mehr,
bevorzugt 2,0 mm oder mehr, besonders bevorzugt 2,5 mm oder mehr beträgt.
10. Entwässerungssieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Motivstrukturen mit der großen charakteristischen lateralen Abmessung scharfe
Ränder mit einer Randbreite von 0,6 mm oder weniger, bevorzugt 0,5 mm oder weniger,
besonders bevorzugt 0,4 mm oder weniger aufweisen.
11. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Motivelemente zumindest eines der Motiverzeugungsbereiche eine alphanumerische
Zeichenfolge bilden, und/oder dass die Motivelemente zumindest eines der Motiverzeugungsbereiche
ein Punkt- oder Linienraster bilden.
12. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Motivelemente mit dem Grundkörper einstückig ausgebildet sind.
13. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die als Erhebungen ausgebildeten Motivelemente senkrecht aus dem Grundkörper hervorragen
und die als Vertiefungen ausgebildeten Motivelemente senkrecht in den Grundkörper
hineinragen.
14. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserzeicheneinsatz ein Spritzgusseinsatz ist.
15. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Entwässerungssieb eine Kunststoff-Umspritzung oder Kunststoff-Hinterspritzung
aufweist, die den Wasserzeicheneinsatz mit dem Trägersieb verbindet.
16. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserzeicheneinsatz in einem ausgeschnittenen Bereich des Trägersiebs angeordnet
und nur in einem vorzugsweise gezackten Randbereich mit diesem verbunden ist.
17. Entwässerungssieb nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserzeicheneinsatz eine Mehrzahl von Perforationen aufweist, deren Abmessungen
so klein sind, dass in ihnen bei der Papierherstellung keine Fasern anhaften.
18. Verfahren zur Herstellung eines Entwässerungssiebs für die Papierherstellung mit einem
zweistufigen Wasserzeichen, bei dem
M) das von dem Wasserzeichen dargestellte Motiv zumindest zwei gegensätzliche Motivbestandteile
enthält, nämlich
M1) zumindest einen positiven Motivbestandteil mit hellen Motivstrukturen vor dunklem
Hintergrund und zumindest einen negativen Motivbestandteil mit dunklen Motivstrukturen
vor hellem Hintergrund, oder
M2) zumindest einen mikroskopischen Motivbestandteil mit Motivstrukturen mit einer
kleinen charakteristischen Abmessung und zumindest einen makroskopischen Motivbestandteil
mit Motivstrukturen mit einer großen charakteristischen Abmessung, wobei die große
charakteristische Abmessung der Motivstrukturen des makroskopischen Motivbestandteils
um mindestens einen Faktor 3 größer ist als die kleine charakteristische Abmessung
der Motivstrukturen des mikroskopischen Motivbestandteils,
B) ein Trägersieb mit einer Sieboberfläche, auf der Papier angelagert wird, bereitgestellt
wird,
W) ein Wasserzeicheneinsatz mit einem Grundkörper mit zumindest zwei gegensätzlichen
Motiverzeugungsbereichen mit Motivelementen für die Erzeugung der Motivbestandteile
des Wasserzeichenmotivs im Spritzgussverfahren in das Trägersieb eingespritzt wird,
wobei
W1): im Fall M1) zumindest ein Motiverzeugungsbereich mit Motivelementen in Form von
aus dem Grundkörper herausragenden Erhebungen erzeugt wird und zumindest ein Motiverzeugungsbereich
mit Motivelementen in Form von in den Grundkörper hineinragenden Vertiefungen erzeugt
wird, oder
W2): im Fall M2) zumindest ein Motiverzeugungsbereich mit Motivelementen mit einer
kleinen charakteristischen lateralen Abmessung und zumindest ein Motiverzeugungsbereich
mit Motivelementen mit einer großen charakteristischen lateralen Abmessung erzeugt
wird, wobei die große charakteristische laterale Abmessung um mindestens einen Faktor
3 größer ist als die kleine charakteristische laterale Abmessung.