[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbindung eines bewegbaren Möbelteils,
wie Klappe, Tür oder dergleichen, mit einem feststehenden Möbelteil, wobei die Vorrichtung
Verbindungsmittel aufweist, die einerseits am bewegbaren und andererseits am feststehenden
Möbelteil befestigbar sind und im befestigten Zustand das bewegbare Möbelteil beweglich
am feststehenden lagern.
[0002] Solche Verbindungsmittel können beispielsweise als Beschläge ausgebildet sein, die
eine Möbelklappe beweglich am Möbelkorpus lagern und gleichzeitig dafür sorgen, dass
die Möbelklappe durch den Benutzer geöffnet oder geschlossen werden kann, wobei die
Öffnungs- und Schließbewegung durch die Beschläge gesteuert wird. Als Verbindungsmittel
können auch Scharniere vorgesehen sein, die beispielsweise an einem Rahmen, oder im
Falle einer Schranktür am Schrankkorpus, gelagert sind und eine Tür beweglich lagern.
Dem vorstehend genannten Verbindungsmittel ist gemeinsam, dass sie einerseits am bewegbaren
Möbelteil und andererseits am feststehenden Möbelteil zu befestigen sind.
[0003] Im Falle eines Klappenbeschlages wird dieser gegebenenfalls über eine Montageplatte
an die Innenseite eines Schrankfachs geschraubt. Das entgegengesetzte Ende des Beschlags
wird gegebenenfalls über ein Halteteil an der Rückseite der Möbelklappe angeschraubt.
Zur beweglichen Lagerung der Möbelklappe bedarf es also sowohl der Verschraubung des
Beschlags mit dem Möbelkorpus als auch mit der Möbelklappe.
[0004] Es ist ebenfalls bereits bekannt, die Verbindungsmittel, also beispielsweise das
Scharnier oder den Beschlag mittels einer Clips- oder Rastverbindung einerseits mit
dem beweglichen Möbelteil, also Klappe oder Tür, und andererseits mit dem feststehenden
Möbelteil, beispielsweise Möbelkorpus, zu verbinden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Verbindung eines bewegbaren Möbelteils,
wie Klappe, Tür oder dergleichen, mit einem feststehenden Möbelteil zu schaffen, die
eine einfache und mit geringem Montageaufwand vor Ort durchführbare Verbindung der
beiden Möbelteile ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Verbindungsmittel
Magnetmittel zur Lagerung des bewegbaren Möbelteils am feststehenden Möbelteil mittels
Magnetkraft aufweisen.
[0008] Die Basis der Verbindung des bewegbaren Möbelteils mit dem feststehenden Möbelteil
ist also die durch die Magnetmittel bereitgestellte Magnetkraft, die bei Annäherung
des bewegbaren Möbelteils an das feststehende Möbelteil wirksam wird. Es ist also
nicht notwendig, vor Ort zur Montage eine Schraubverbindung zwischen dem bewegbaren
Möbelteil und dem feststehenden Möbelteil herzustellen. Die Montage des bewegbaren
Möbelteils am feststehenden Möbelteil erfolgt vor Ort werkzeuglos. Gegenüber den ebenfalls
werkzeuglos zu montierenden Clips- oder Rastverbindungen bietet die Magnetverbindung
den Vorteil, dass sie in der Regel einfacher aufgebaut und daher weniger verschleißanfällig
ist.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Verbindungsmittel ein dem bewegbaren
Möbelteil zugeordnetes erstes Verbindungselement und das feststehende Möbelteil ein
dem feststehenden Möbelteil zugeordnetes zweites Verbindungselement auf, die über
eine mit den Magnetmitteln bestückte gemeinsam gebildete Schnittstelle magnetisch
miteinander verbunden oder verbindbar sind.
[0010] Dadurch ist es möglich, die Verbindungselemente sowohl am bewegbaren als auch am
feststehenden Möbelteil vorzumontieren, ohne die Möbelteile bereits zu verbinden.
Bei der Montage vor Ort lassen sich dann die Möbelteile durch Annäherung der Verbindungselemente
aneinander und Einwirkung der Magnetkraft der Magnetmittel miteinander verbinden.
[0011] Es ist möglich, dass die Magnetmittel wenigstens ein separat von den Verbindungselementen
ausgebildetes Magnetelement aufweisen, das am zugeordneten Verbindungselement befestigbar
oder befestigt ist und einen Teil der Schnittstelle bildet. Eine derartige Ausgestaltung
erlaubt einen schnellen Austausch des Magnetelements, beispielsweise im Falle eines
Defekts oder zur Wartung. Das zugeordnete Verbindungselement selber braucht nicht
demontiert zu werden.
[0012] Alternativ ist es möglich, dass die Magnetmittel von wenigstens einem Verbindungselement
selber gebildet sind, das in diesem Fall magnetisch ist.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Magnetelement oder das wenigstens eine
Verbindungselement als Permanentmagnet bzw. Dauermagnet ausgebildet. Prinzipiell wären
als Magnetmittel auch Elektromagneten einsetzbar, jedoch ist der Aufbau komplizierter
und es bedarf einer bestrombaren Spule.
[0014] In besonders bevorzugter Weise ist an jedem Verbindungselement ein von diesem separates
Magnetelement befestigt, die zueinander komplementäre Anlageflächen aufweisen und
gemeinsam die Schnittstelle bilden. Durch die zueinander komplementären Anlageflächen
ist ein definiertes, positionsgenaues Befestigen des bewegbaren Möbelteils am feststehenden
Möbelteil möglich.
[0015] Es ist möglich, dass die Magnetelemente zusätzlich zu ihrer gegenseitigen Verbindung
mittels Magnetkraft formschlüssig miteinander verbunden sind.
[0016] In besonders bevorzugter Weise sind die zueinander komplementären Anlageflächen derart
ausgebildet, dass beim Verbinden der beiden Verbindungselemente eine freie Positionierbarkeit
der dem bewegbaren Möbelteil zugeordneten Anlagefläche auf der dem feststehenden Möbelteil
zugeordneten Anlagefläche möglich ist. Dadurch ist eine Lageausrichtung des bewegbaren
Möbelteils in Bezug zum feststehenden Möbelteil möglich. Insbesondere ist das bewegbare
Möbelteil mit seinem Verbindungselement und der daran ausgebildeten Anlagefläche im
Bereich der einander zugeordneten Anlageflächen relativ beweglich zum feststehenden
Möbelteil, wodurch insbesondere ein gleichmäßiges Fugenbild der zwischen beweglichem
und feststehenden Möbelteil ausgebildeten Fugen eingestellt werden kann.
[0017] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind Anschlagmittel zur Begrenzung einer Relativbewegung
zwischen den Verbindungselementen im verbundenen Zustand vorgesehen. Die Anschlagmittel
sind vorzugsweise im Bereich der Schnittstelle vorgesehen.
[0018] Zweckmäßigerweise weisen die Anschlagmittel einen Höhenanschlag zur Begrenzung der
Relativbewegung in Höhenrichtung und/oder einen Seitenanschlag zur Begrenzung der
Relativbewegung in Seitenrichtung auf. Anschlagmittel sind gerade in Kombination mit
der freien Positionierbarkeit der zueinander komplementären Anlageflächen sinnvoll,
um das unbeabsichtigte Lösen der beiden Möbelteile voneinander durch ein Verschieben
über die Anlageflächen hinaus zu verhindern.
[0019] In besonders bevorzugter Weise ist der Seitenanschlag Bestandteil einer Schiebeführung,
die gemeinsam von den beiden Verbindungselementen gebildet ist, wobei an einem der
Verbindungselemente ein Führungsschieber ausgebildet ist, der in eine am anderen Verbindungselement
ausgebildete Schieberaufnahme einführbar und dort mittels der Magnetkraft der Magnetmittel
festlegbar ist.
[0020] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Steuereinrichtung zur Aktivierung
und Deaktivierung der Magnetkraft der Magnetmittel vorgesehen. Es können also beispielsweise
schaltbare Magnetmittel eingesetzt werden, wobei beispielsweise zur Demontage des
bewegbaren Möbelteils vom feststehenden Möbelteil eine Deaktivierung der Magnetmittel
erfolgen kann, wodurch sich das bewegbare Möbelteil sehr viel einfacher und leichter
vom feststehenden Möbelteil lösen lässt.
[0021] Es ist möglich, dass die Steuereinrichtung mechanisch und/oder elektrisch wirkend
ausgebildet ist.
[0022] Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfassen die Magnetmittel eine magnetische
Funktionsleiste, die am feststehenden Möbelteil befestigbar oder befestigt ist oder
integraler Bestandteil des feststehenden Möbelteils ist. In und/oder an der Funktionsleiste
können verschieden Funktionseinheiten integriert oder angebaut sein, beispielsweise
ein Auswerfer für einen Klappenbeschlag oder eine Tür.
[0023] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Verbindungsmittel als Beschlagteile
eines Beschlags ausgebildet.
[0024] Der Beschlag kann beispielsweise als Klappenbeschlag ausgebildet sein, wobei die
als Verbindungsmittel ausgebildeten Beschlagteile als Steuer-/Stellhebel einerseits
und dem feststehenden Möbelteil zugeordnete Beschlagplatte andererseits ausgebildet
sind.
[0025] Es ist möglich, dass der Beschlag als Scharnier ausgebildet ist und die als Verbindungsmittel
ausgebildeten Beschlagteile als Scharnierarm einerseits und dem feststehenden Möbelteil
zugeordnete Montageplatte andererseits ausgebildet sind. Es wäre jedoch auch denkbar,
ein dem bewegbaren Möbelteil zugeordneten Scharniertopf einerseits und ein dem feststehenden
Möbelteil zugeordneten Scharnierarm einzusetzen.
[0026] Die Erfindung umfasst ferner ein Möbel, mit einem festsehenden Möbelteil, insbesondere
Möbelkorpus, und einem bewegbaren Möbelteil, wie Klappe, Tür oder dergleichen, gekennzeichnet
durch eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17.
[0027] Bevorzuge Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung verschiedener Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung beim Einsatz an einem Schrankmöbel,
- Figur 2
- eine vergrößerte Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß der Einzelheit X aus Figur 1,
- Figur 3
- eine nochmals vergrößerte Darstellung der Einzelheit aus Figur 2,
- Figur 4
- eine vergrößerte Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß der Einzelheit Y aus Figur 1,
- Figur 5
- eine nochmals vergrößerte Darstellung der Einzelheit aus Figur 4,
- Figur 6
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelzeit Z aus Figur 1 betreffend ein drittes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Figur 7
- eine nochmals vergrößerte Darstellung der Einzelheit aus Figur 6.
[0028] Die Figuren 1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
11 zur Verbindung eines bewegbaren Möbelteils 12 mit einem feststehenden Möbelteil
13.
[0029] Die Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand einer Vorrichtung 11 zur
Verbindung eines bewegbaren Möbelteils 12 in Form einer Schranktür mit einem feststehenden
Möbelteil in Form eines Schrankmöbelkorpus erläutert. Dies ist rein beispielhaft,
die Erfindung lässt sich auch auf andere bewegbare Möbelteile, wie Klappen, Schubladen
oder dergleichen und andere feststehende Möbelteile anwenden.
[0030] Die Vorrichtung 11 umfasst Verbindungsmittel, die einerseits am bewegbaren und andererseits
am feststehenden Möbelteil 12, 13 befestigt sind und das bewegbare Möbelteil 12 beweglich
am feststehenden Möbelteil lagern. Im Beispielsfall sind die Verbindungsmittel als
Beschlagteile eines Beschlags ausgebildet, wobei der Beschlag als Scharnier 14 ausgeführt
ist. Im Beispielsfall wird also die Schranktür über zwei Scharniere 14 schwenkbar
am Möbelkorpus gelagert.
[0031] Wie insbesondere in den Figuren 2 und 3 dargestellt, bestehen die Verbindungsmittel,
also im Beispielsfall das Scharnier 14 aus zwei Verbindungselementen 15, 16, von denen
eines dem feststehenden Möbelteil 13, im Beispielsfall also dem Schrankkorpus und
eines dem bewegbaren Möbelteil 12, also im Beispielsfall der Tür, zugeordnet ist.
[0032] Das Scharnier 14 umfasst also ein der Tür zugeordnetes erstes Verbindungselement
15 in Form eines ersten Scharnierteiles und ein dem Schrankkorpus zugeordnetes zweites
Verbindungselement 16 in Form eines zweiten Scharnierteiles.
[0033] Das erste Scharnierteil ist an der Rückseite der Tür befestigt, insbesondere umfasst
das erste Scharnierteil einen Scharniertopf 17, der in eine hierfür vorgesehene Ausnehmung
an der Rückseite der Tür eingelassen ist und über eine mit dem Scharniertopf 17 insbesondere
einstückig verbundene Montageplatte 18, die plan an der Rückseite der Tür anliegt,
an der Tür befestigt ist. Zweckmäßigerweise wird die Montageplatte 18 an die Rückseite
der Tür geschraubt.
[0034] Das Scharnierteil fasst ferner einen Scharnierarm 19, der seinerseits aus verschiedenen
miteinander schwenkbar verbundenen Hebelteilen aufgebaut ist. Der Scharnierarm 19
taucht in den Scharniertopf 17 ein und ist dort um eine Schwenkachse (nicht dargestellt)
schwenkbar am Scharniertopf und somit an der Tür gelagert. Die Hebelteile des Scharnierarms
19 können beispielsweise insgesamt eine Viergelenk- oder Siebengelenk-Anordnung bilden.
[0035] Das dem feststehenden Möbelteil, also der Schranktür zugeordnete zweite Scharnierteil
ist als Montageplatte 20 ausgebildet, die im Beispielsfall über zwei Langlöcher 21a,
21b verfügt, über die sie über geeignete Befestigungsmittel, beispielsweise Befestigungsschrauben
an der Innenseite des durch die Tür zu verschließenden Schrankfachs 22 angeschraubt
werden kann. Durch die Langlöcher 21a, 21b lässt sich die Montageplatte 20 in Höhenrichtung
verstellen.
[0036] Die Verbindungsmittel weisen neben den Verbindungselementen 15, 16, also im Beispielsfall
den Scharnierteilen, Magnetmittel 23 auf, die zur Lagerung des bewegbaren Möbelteils
am feststehenden Möbelteil 13 mittels Magnetkraft dienen.
[0037] Die Magnetmittel 23 umfassen ein erstes Magnetelement 24, das dem ersten Verbindungselement,
also dem ersten Scharnierteil zugeordnet ist. Das erste Magnetelement 24 ist im Beispielsfall
an dem freien, dem Scharniertopf 17 abgewandten Ende des Scharnierarms 19 angeordnet.
Das erste Magnetelement 24 kann beispielsweise auf das freie Ende des Scharnierarms
19 aufgesteckt sein. Hierfür ist beispielsweise ein Befestigungsabschnitt 26 vorgesehen,
der lösbar auf den Scharnierarm 19 aufgesteckt werden kann, beispielsweise ist es
möglich, dass ein Teil des Befestigungsabschnitts 26 in das hohle Ende des Scharnierarms
19 eintaucht und dort an der Innenwandung des gehäuseartigen Abschnitts des Scharnierarms
19 festgelegt wird.
[0038] Das erste Magnetelement 24 umfasst ferner einen Lagerabschnitt 27, der zweckmäßigerweise
einstückig an den Befestigungsabschnitt 26 angesetzt ist und von diesem schräg nach
außen abragt. Der Lagerabschnitt 27 hat die Form eines Wandabschnitts eines Hohlzylinders.
Der Lagerabschnitt 27 ist so ausgerichtet, dass er ausgehend von dem Scharnierarm
19 konkav gekrümmt ist, wobei die äußere Fläche des Lagerabschnitts eine erste Anlagefläche
28 bildet.
[0039] Das zweite Magnetelement 25 ist der Montageplatte 20 zugeordnet. Auch hier gibt es
einen Befestigungsabschnitt 29, der mit der Montageplatte 20 verbunden ist. An den
Befestigungsabschnitt 29 ist wiederum ein Lagerabschnitt 30 angesetzt, der die Form
eines Vollzylinders besitzt. Dabei bildet die Mantelfläche 31 des vollzylindrischen
Lagerabschnitts 30 eine zweite Anlagefläche 32, die zur ersten Anlagefläche 28 komplementär
ausgebildet ist.
[0040] Die beiden Magnetelemente 24, 25 bilden im Bereich ihrer einander zugeordneten komplementären
Anlageflächen 28, 32 eine Schnittstelle 33, an der erstes und zweites Scharnierteil
miteinander verbunden werden können.
[0041] Das erste und/oder zweite Magnetelement 24, 25 ist als Dauermagnet bzw. Permanentmagnet
ausgebildet. Es ist möglich, dass sowohl erstes als auch zweites Magnetelement dauermagnetisch
ist. Jedoch ist es auch denkbar, dass nur eines der Magnetelemente als Permanentmagnet
ausgebildet ist und das andere Magnetelement lediglich aus einem magnetischen Material
besteht, das unter Einwirkung der vom Dauermagneten ausgebildeten Magnetkraft gehalten
wird.
[0042] Die Magnetkraft, die zur Verbindung der beiden Scharnierteile wirkt, ist so stark,
dass die eigentliche Funktion des Scharnierarms in der Weise möglich ist, als wie
wenn der Scharnierarm an der korpusseitigen Montageplatte 20 schwenkbar gelagert wäre.
[0043] Ein großer Vorteil der Lagerung mittels Magnetkraft ist, dass die beiden Scharnierteile
vormontiert werden können und vor Ort lediglich die beiden zueinander komplementären
Anlageflächen 28, 32 in Anlage zueinander gebracht werden müssen, wodurch im Beispielsfall
die Tür sehr einfach und sehr schnell mit dem Schrankkorpus verbunden werden kann.
[0044] Wie insbesondere in Figur 3 gezeigt, bietet das erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 11 die Möglichkeit, bei der Befestigung der Tür am Schrankkorpus einen
Höhenausgleich vorzunehmen, indem die erste Anlagefläche in Höhenrichtung auf der
zweiten Anlagefläche verschoben wird. Dadurch ist die obere und untere Horizontalfuge
zwischen der Tür und gegebenenfalls des darüber oder darunter liegenden Schrankteils
auf ein gewünschtes Fugenmaß einstellbar. Es wäre hier also nicht notwendig, zur Einstellung
des gewünschten Fugenmaßes die Montageplatte mit ihren Langlöchern in Höhenrichtung
zu verstellen, sondern es würde eine Höhenjustierung im Bereich der Schnittstelle
33 ausreichen.
[0045] Die Figuren 1, 4 und 5 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 11. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in den Figuren
2 und 3 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass das zweite Magnetelement
25 Anschlagmittel 34 zur Begrenzung der Relativbewegung der beiden Magnetelemente
im Bereich der Schnittstelle 33 aufweisen. Die Anschlagmittel 34 umfassen einen Höhenanschlag
35, der im Bereich des Lagerabschnitts 30 des zweiten Magnetelements 25 ausgebildet
ist. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt der vollzylindrische Lagerabschnitt
30 am oberen und gegebenenfalls auch am unteren Ende eine Art Deckel 36, der gegenüber
dem Durchmesser des Zylinders einen größeren Durchmesser besitzt. Werden nun die beiden
Anlageflächen 28, 32 in Anlage zueinander gebracht, so wird eine Relativbewegung des
ersten Magnetelements und somit des ersten Scharnierteils und der angekoppelten Tür
in Höhenrichtung durch Anschlagen der Wandung des Lagerabschnitts 27 an den einen
oder an den anderen Deckel verhindert.
[0046] Die Figuren 1, 6 und 7 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 11. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von den zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispielen durch die andersartige Ausgestaltung der beiden Magnetelemente
24, 25. Das erste Magnetelement 24 ist in diesem Fall als eine Art Schieber 37 ausgebildet,
der insbesondere einstückig an das freie Ende des Scharnierarms 19 angesetzt ist und
von dort nach außen abragt. Der insgesamt plattenartige Schieber 37 besitzt einen
Basisabschnitt 38, der einstückig mit dem freien Ende des Scharnierarms 19 verbunden
ist. Zum freien Ende des Schiebers 37 schließt sich an den Basisabschnitt 38 einstückig
ein Lagerabschnitt 39 an, dessen Innenseite (nicht dargestellt) die erste Anlagefläche
28 bildet. Der Lagerabschnitt 39 besitzt gegenüber dem Basisabschnitt eine geringere
Höhenabmessung.
[0047] Das zweite Magnetelement 25 sitzt an der Montageplatte 20. Das zweite Magnetelement
25 ist nach Art einer Schieberaufnahme 40 ausgebildet, deren freie Querschnittsfläche
an die Abmessungen des schieberseitigen Lagerabschnitts 39 angepasst ist. Die dem
Schieber 37 zugewandte Grundfläche (nicht dargestellt) der Schieberaufnahme 40 bildet
dabei die zweite Anlagefläche 32. Somit lässt sich der Schieber mit seinem Lagerabschnitt
39 passgenau in die Schieberaufnahme 40 einsetzen, wobei ein Höhenanschlag durch die
Seitenränder des Lagerabschnitts des Schiebers 37 und die diesem gegenüberliegenden
Seitenränder der Schieberaufnahme 40 erfolgt.
[0048] Ferner besitzt dieses Ausführungsbeispiel auch einen Seitenanschlag, der verhindert,
dass das erste Magnetelement 24 und somit das erste Scharnierteil und die Tür in Richtung
Fachinneres des Schrankfachs 24 in seiner Relativbeweglichkeit gegenüber dem zweiten
Scharnierteil begrenzt ist. Der Seitenanschlag wird durch den Übergang zwischen dem
Basisabschnitt 38 und dem Lagerabschnitt 39 und den stirnseitigen Rändern der Schieberaufnahme
40 gebildet.
[0049] Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verbindungsmittel als
Beschlagteile eines Klappenbeschlags ausgebildet. Hierbei können die Verbindungsmittel
als Steuer-/Stellhebel einerseits und dem feststehenden Möbelteil, beispielsweise
einem Möbelkorpus zugeordnete Beschlagplatte andererseits ausgebildet sein. An dem
Steuer-/Stellheben wiederum kann ein erstes Magnetelement angeordnet sein, während
an der Beschlagplatte das zweite Magnetelement sitzen kann.
[0050] Bei einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Steuereinrichtung
zur Aktivierung und Deaktivierung der Magnetkraft der Magnetmittel vorgesehen. Die
Steuereinrichtung kann beispielsweise mechanisch und/oder elektrisch wirkend ausgebildet
sein. Dadurch ist es insbesondere zur Demontage möglich, durch Deaktivierung der Magnetkraft
ein einfaches Lösen des bewegbaren Möbelteils vom feststehenden Möbelteil zu erzielen.
1. Vorrichtung zur Verbindung eines bewegbaren Möbelteils (12), wie Klappe, Tür oder
dergleichen, mit einem feststehenden Möbelteil (13), wobei die Vorrichtung (11) Verbindungsmittel
aufweist, die einerseits am bewegbaren und andererseits am feststehenden Möbelteil
(12, 13) befestigbar sind und im befestigten Zustand das bewegbare Möbelteil (12)
beweglich am feststehenden lagern, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel Magnetmittel (23) zur Lagerung des bewegbaren Möbelteils (12)
am feststehenden Möbelteil (13) mittels Magnetkraft aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel ein dem bewegbaren Möbelteil (12) zugeordnetes erstes Verbindungselement
(15) und ein dem feststehenden Möbelteil (13) zugeordnetes zweites Verbindungselement
(16) aufweisen, die über eine mit den Magnetmitteln (23) bestückte gemeinsam gebildete
Schnittstelle (33) magnetisch miteinander verbunden oder verbindbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetmittel (23) wenigstens ein separat von den Verbindungselementen (15, 16)
ausgebildetes Magnetelement (24, 25) aufweisen, das am zugeordneten Verbindungselement
(15, 16) befestigbar oder befestigt ist und ein Teil der Schnittstelle (33) bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetmittel (23) von wenigstens einem Verbindungselement (15, 16) selber gebildet
sind, das in diesem Fall magnetisch ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetelement (24, 25) oder das wenigstens eine Verbindungselement (15, 16) als
Permanentmagnet ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Verbindungselement (15, 16) ein von diesem separates Magnetelement (24,
25) befestigt ist, die zueinander komplementäre Anlageflächen (28, 32) aufweisen und
gemeinsam die Schnittstelle (33) bilden, wobei vorzugsweise die Magnetelemente (24,
25) zusätzlich zu ihrer gegenseitigen Verbindung mittels Magnetkraft formschlüssig
miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zueinander komplementären Anlageflächen (28, 32) derart ausgebildet sind, dass
beim Verbinden der beiden Verbindungselemente (15, 16) eine freie Positionierbarkeit
der dem bewegbaren Möbelteil zugeordneten Anlagefläche (28) auf der dem feststehenden
Möbelteil (13) zugeordneten Anlagefläche (32) möglich ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Anschlagmittel (34) zur Begrenzung einer Relativbewegung zwischen den Verbindungselementen
(15, 16) im verbundenen Zustand vorgesehen sind, wobei vorzugsweise die Anschlagmittel
(34) im Bereich der Schnittstelle (33) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel (34) einen Höhenanschlag (35) zur Begrenzung der Relativbewegung
in Höhenrichtung und/oder einen Seitenanschlag zur Begrenzung der Relativbewegung
in Seitenrichtung aufweisen, der Seitenanschlag Bestandteil einer Schiebeführung ist,
die gemeinsam von den beiden Verbindungselementen (15, 16) gebildet ist, wobei an
einem der Verbindungselemente (15, 16) ein Führungsschieber (37) ausgebildet ist,
der in eine am anderen Verbindungselement (15, 16) ausgebildeten Schieberaufnahme
(40) einführbar und dort mittels der Magnetkraft der Magnetmittel (23) festlegbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung zur Aktivierung und Deaktivierung der Magnetkraft der Magnetmittel
vorgesehen ist, wobei vorzugsweise die Steuereinrichtung mechanisch und/oder elektrisch
wirkend ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetmittel eine magnetische Funktionsleiste aufweisen, die am feststehenden
Möbelteil (13) befestigbar oder befestigt ist oder integraler Bestandteil des feststehenden
Möbelteils (13) ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel als Beschlagteile eines Beschlags ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag als Klappenbeschlag ausgebildet ist und die als Verbindungsmittel ausgebildeten
Beschlagteile als Steuer-/Stellhebel einerseits und dem feststehenden Möbelteil zugeordnete
Beschlagplatte andererseits ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag als Scharnier (14) ausgebildet ist und die als Verbindungsmittel ausgebildeten
Beschlagteile als Scharnierarm (19) einerseits und dem feststehenden Möbelteil (13)
zugeordnete Montageplatte (20) andererseits ausgebildet sind.
15. Möbel, mit einem feststehenden Möbelteil, insbesondere Möbelkorpus, und einem bewegbaren
Möbelteil, wie Klappe, Tür oder dergleichen, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.