[0001] Die Erfindung betrifft ein streifenförmiges Stütz- und Isolierelement zur Abstützung
und Isolierung eines Fensterrahmens.
[0002] Derartige Stütz- und Isolierelemente werden seit einigen Jahren in Verbindung mit
Wärmedämmverbundsystemen verwendet, um eine Wandöffnung für ein Fenster künstlich
nach außen hin zu verlängern. Gemäß
EP 2 639 394 A2 wird ein Stützteil aus lasttragendem Hartschaumstoff seitlich an der Wand verschraubt
und dient, insbesondere an der Unterseite, der Abstützung des einzusetzenden Fensterrahmens.
In diesem Wärmedämmverbundsystem bildet z.B. eine Vorwand mit der inneren Wand einen
Zwischenraum, in dem das Stützteil angeordnet ist. Das Last tragende Stützteil mit
mehr oder weniger dreieckigem Querschnitt wird durch ein Isolierteil ergänzt, das
beispielsweise aus hartem Weichschaum besteht und gemeinsam mit dem Stützteil einen
zweiteiligen Körper mit vorzugsweise quaderförmigen Querschnitt bildet. Das Isolierteil
muss nach der Verschraubung des Stützteils an der inneren Wand gesondert mit dem Stützteil
verbunden werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stütz- und Isolierelement
zu schaffen, das einen besonders einfachen Transport und Einbau ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß umfasst das streifenförmige Stütz- und Isolierelement zur Abstützung
und Isolierung eines Fensterrahmens ein Stützteil mit einer ersten in Längsrichtung
verlaufenden Seitenfläche, die zur Anlage an einer Wand dient, an der das Stützteil
befestigt werden soll, und einer zweiten in Längsrichtung verlaufenden Seitenfläche,
die im Wesentlichen senkrecht zur ersten Seitenfläche verläuft und zur Abstützung
des Fensterrahmens dient, wobei das Stützteil aus einem tragfähigen Material gebildet
ist. Außerdem umfasst das Stütz- und Isolierelement ein Isolierteil, das mit dem Stützteil
verbunden ist. Das Stützteil weist dabei einen ersten Schenkel auf, der die erste
Seitenfläche umfasst, und weist einen zweiten Schenkel auf, der mit dem ersten Schenkel
verbunden ist und unter einem Winkel vom ersten Schenkel abragt. Das Isolierteil ist
im Bereich einer der ersten Seitenfläche gegenüberliegenden inneren Seitenfläche des
ersten Schenkels des Stützteils angeordnet und mit einem äußeren Randbereich des ersten
oder des zweiten Schenkels schwenkbar verbunden, und zwar derart, dass es zwischen
einer Arbeitsposition, in der es die innere Seitenfläche des ersten Schenkels des
Stützteils zumindest weitgehend freilegt, und einer Isolierposition, in der es die
innere Seitenfläche des ersten Schenkels des Stützteils zumindest weitgehend bedeckt,
schwenkbar ist.
[0005] Mit dieser Konstruktion wird ein zusammenhängendes Stütz- und Isolierelement geschaffen,
das in kompakter Weise transportiert werden kann und einen besonders einfachen Einbau
ermöglicht. Dies wird dadurch gewährleistet, dass das Stützteil und das Isolierteil
einerseits miteinander verbunden sind, andererseits aber das Isolierteil vom Stützteil
weggeschwenkt werden kann, so dass die innere Seitenfläche des ersten Schenkels des
Stützteils zum Erzeugen von Durchgangsbohrungen für die Befestigungsmittel bzw. auch
für das Einführen der Befestigungsmittel in die Durchgangsbohrungen zur Befestigung
des Stütz- und Isolierelements an der Wand freigelegt wird. Anschließend kann das
Isolierteil auf einfache Weise in die Isolierposition zurückgeschwenkt werden, in
der es seine Isolierfunktion wahrnimmt.
[0006] Vorzugsweise ist die schwenkbare Verbindung zwischen Isolierteil und Stützteil durch
einen biegsamen Klebestreifen gebildet, der sowohl am Isolierteil als auch am Stützteil
angeklebt ist. Auf diese Weise wird eine kostengünstige und leicht handhabbare Struktur
geschaffen, die eine Schwenkung beliebigen Ausmaßes des Isolierteils gegenüber dem
Stützteil erlaubt.
[0007] Um die Einbauarbeiten vor Ort noch weiter zu erleichtern, kann mindestens eine Durchgangsbohrung
zur Aufnahme eines Befestigungselements zur Befestigung des Stützteils an der Wand
bereits durch den ersten Schenkel des Stützteils von der inneren Seitenfläche zur
ersten Seitenfläche verlaufend vorgesehen sein. Auf diese Weise bleibt dem Handwerker
der Schritt des Erzeugens der Durchgangsbohrung an der Baustelle erspart.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Stützteil aus einem Hartschaummaterial
gebildet. Dieses Material hat den Vorteil, dass es sehr tragfähig ist, andererseits
bereits eine gewisse Isolierwirkung liefert. Ein Beispiel für ein entsprechendes Material
ist ein Hartschaum auf Polyurethan-Basis, etwa Purenit.
[0009] Hingegen ist das Isolierteil vorzugsweise aus Schaumstoff, bevorzugt aus hartem Weichschaumstoff
gebildet. Dieser Schaumstoff soll vorzugsweise selbsttragend sein. Als Material kommen
beispielsweise Wärmedämmstoffe wie Polystyrol, Styrodur, Styropor, Styrofoam oder
Neopur in Frage.
[0010] Zur besseren Befestigung des Isolierteils am Stützteil während des Transports und
auch im Einbauzustand kann derjenige von erstem und zweitem Schenkel, mit dem das
Isolierteil nicht schwenkbar verbunden ist, durch einen zumindest vom Stützteil abziehbaren
Klebestreifen mit dem Isolierteil verbunden sein.
[0011] Eine besonders bevorzugte Geometrie ist dann gegeben, wenn das Stützteil im Querschnitt
im Wesentlichen L-förmig ausgebildet ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass die
Schwenkung des Isolierteils nicht behindert wird und gleichzeitig schräge Flächen
am Stützteil vermieden werden, die die Handhabung beim Erstellen von Durchgangsbohrungen
bzw. beim Einführen von Befestigungselementen in die Durchgangsbohrungen erschweren.
[0012] In einer komplexeren Variante kann das Stützteil auch im Querschnitt im Wesentlichen
T-förmig ausgebildet sein. Dann weist das Stütz- und Isolierelement vorzugsweise zwei
Isolierteile auf, die zu beiden Seiten des zweiten Schenkels angeordnet sind.
[0013] Üblicherweise weist der zweite Schenkel die zweite Seitenfläche auf, und die erste
und die zweite Seitenfläche schneiden sich ebenfalls unter demselben Winkel, unter
dem der zweite Schenkel vom ersten Schenkel abragt. Dies trifft insbesondere auf die
Gestaltung des Stützteils mit L-förmigem Querschnitt zu.
[0014] Ebenso ist es aber möglich, dass der erste Schenkel auch die zweite Seitenfläche
aufweist, die dann angrenzend an die erste Seitenfläche angeordnet ist. Diese Ausgestaltung
ist beim Stützteil mit T-förmigem Querschnitt zwangsläufig, kann aber auch beim Stützteil
mit L-förmigem Querschnitt vorliegen.
[0015] Besonders vorteilhaft ist die letztgenannte Gestaltung, wenn auf einer vom Stützteil
abgewandten Seite des Isolierteils ein Dichtstreifen aus einem nach Kompression rückstellfähigen
Weichschaumstoff angeordnet ist. Auf diese Weise wird die Dichtwirkung des Isolierteils
weiter verstärkt, denn der Weichschaumstoff kann sich aufgrund seiner Expansionskraft
an die Vorwand anlegen. Bei der Ausgestaltung des Stützteils mit T-förmigem Querschnitt
ist es außerdem zusätzlich möglich, dass der Weichschaumstoff sich an den Fensterrahmen
anschmiegt und diesen gegen Witterungseinflüsse abdichtet.
[0016] Zur besseren Handhabung ist der Dichtstreifen in einem solchen Fall vorzugsweise
durch ein Kompressionsmittel im komprimierten Zustand gehalten, wobei durch Lösen
oder Entfernen des Kompressionsmittels die Expansion des Dichtstreifens auslösbar
ist. Somit kann das Kompressionsmittel erst im eingebauten Zustand des Stütz- und
Isolierelements gelöst oder entfernt werden, und die Expansion des Dichtstreifens
tritt erst nach Beendigung der Einbauarbeiten des Stütz- und Isolierelements auf und
behindert diese nicht.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Kompressionsmittel eine Folienumhüllung,
die den Dichtstreifen zumindest teilweise umgibt. Diese kann auf einfache Weise gelöst
oder entfernt werden und kann außerdem im Einbauzustand als Dampfbremse dienen. Alternativ
kann der Dichtstreifen auch derart ausgebildet sein, dass die Expansion kontrolliert
aktivierbar ist, z.B. durch Wärmeeinwirkung, Feuchtigkeitseinwirkung oder elektrische
Einwirkung.
[0018] Ein mit erfindungsgemäßen Stütz- und Isolierelementen ausgestatteter Bauwerksabschnitt
umfasst üblicherweise eine Wand, eine Vorwand und einen zwischen Wand und Vorwand
angeordneten Zwischenraum. Die erfindungsgemäßen Stütz- und Isolierelemente sind dabei
in der Regel in dem Zwischenraum zwischen Wand und Vorwand angeordnet und mittels
Befestigungselementen an der Wand befestigt. Ein Fensterrahmen ist angrenzend an den
Zwischenraum angeordnet und liegt an den zweiten Seitenflächen des Stützteils der
Stütz- und Isolierelemente an. Es kann auch nur ein Stütz- und Isolierelement vorliegen,
das unterhalb des Fensterrahmens angeordnet ist und somit die Gewichtslast des Fensters
abträgt. Alternativ zur Vorwand kann auch eine an der Wand befestigte Wärmedämmschicht
vorgesehen sein, die eine Öffnung für ein Fenster aufweist. Das Stütz- und Isolierelement
ragt dann in diese Wärmedämmschicht hinein.
[0019] Weitere Vorteile und Eigenschaften des erfindungsgemäßen Stütz- und Isolierelements
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1a und 1b
- sind Querschnittsansichten einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stütz-
und Isolierelements, wobei Fig. 1b das Isolierteil während des Verschwenkvorgangs
darstellt;
- Fig. 2
- ist eine schematische Querschnittsansicht eines Bauwerksabschnitts, der eine Einbausituation
des Stütz- und Isolierelements aus Fig. 1a zeigt;
- Fig. 3
- ist eine schematische Perspektivansicht einer Fensteröffnung in einem Mauerwerk mit
mehreren um die Fensteröffnung herum platzierten Stütz- und Isolierelementen gemäß
der Erfindung;
- Fig. 4a und 4b
- sind Querschnittsansichten einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stütz-
und Isolierelements, wobei Fig. 4b das Isolierteil während des Verschwenkvorgangs
darstellt; und
- Fig. 5
- ist eine Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Stütz- und Isolierelements.
[0020] In Fig. 1a und 1b ist eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stütz- und
Isolierelements zur Abstützung und Isolierung eines Fensterrahmens dargestellt. Das
Stütz- und Isolierelement umfasst ein im Querschnitt winkelförmiges Stützteil 2, mit
dem ein im Querschnitt quaderförmiges Isolierteil 4 verbunden ist. Wie am besten aus
Fig. 3 ersichtlich ist, erstrecken sich sowohl Stützteil 2 als auch Isolierteil 4
in erster Linie in einer Längsrichtung. Die Länge eines Stütz- und Isolierelements
in Längsrichtung kann dabei frei gewählt werden und liegt vorzugsweise zwischen 10
und 150 cm. Das Stützteil 2 kann einstückig ausgebildet sein oder aus zwei fest miteinander
verbundenen Teilstücken bestehen. Das Stützteil 2 ist in der dargestellten Ausführungsform
im Querschnitt L-förmig ausgestaltet. Es ist aus einem tragfähigen Material gebildet,
das dazu geeignet ist, die Last des Fensterrahmens zu tragen, ohne sich dabei zu verformen.
Holz oder Kunststoff kann als Material des Stützteils 2 verwendet werden, bevorzugt
ist aber ein Hartschaummaterial, beispielsweise auf Polyurethan- oder Polystyrol-Basis.
[0021] Es ist bevorzugt, wenn das Hartschaummaterial eine Druckspannung nach DIN EN 826
im Bereich von 2 bis 15 MPa, insbesondere im Bereich von 4 bis 8 MPa aufweist. Die
Rohdichte des Hartschaummaterials sollte im Bereich von 100 bis 1.200 kg/m
3, bevorzugt zwischen 350 bis 800 kg/m
3 liegen. Die Wärmeleitfähigkeit des Hartschaummaterials sollte im Bereich von 0,05
bis 0,2 W/mK, bevorzugt im Bereich von 0,06 bis 0,15 W/mK liegen. Das Hartschaummaterial
ist formstabil und kompressionsstabil unter der Last des Fensters. Ein Beispiel eines
solchen Hartschaummaterials wird unter der Bezeichnung "Purenit®" vertrieben.
[0022] Das Stützteil 2 weist eine erste in Längsrichtung verlaufende Seitenfläche 6 auf,
die zur Anlage an einer Wand 8 (Fig. 2) dient. Die erste Seitenfläche 6 ist Teil eines
ersten Schenkels 10 des Stützteils 2. Das Stützteil 2 weist außerdem eine zweite in
Längsrichtung verlaufende Seitenfläche 12 auf, die im Wesentlichen senkrecht zur ersten
Seitenfläche 6 verläuft und zur Abstützung eines Fensterrahmens 34 (Fig. 2) dient.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die zweite Seitenfläche 12 Teil eines zweiten
Schenkels 16 des Stützteils 2, der mit dem ersten Schenkel 10 verbunden ist und unter
einem Winkel vom ersten Schenkel 10 abragt. Im dargestellten Beispielsfall ist der
Winkel 90°. Die erste Seitenfläche 6 und die zweite Seitenfläche 12 stoßen entlang
einer Kante aneinander und schneiden sich ebenfalls unter demselben Winkel wie die
beiden Schenkel 10, 16, hier also unter 90°.
[0023] Im ersten Schenkel 10 können eine oder vorzugsweise mehrere Durchgangsbohrungen 18
vorgesehen sein, die zum Durchtritt eines oder mehrerer Befestigungselemente 20 (Fig.
2), beispielsweise Schrauben, dienen. Jede Durchgangsbohrung 18 verläuft somit durch
den ersten Schenkel 10 des Stützteils 2 von einer inneren Seitenfläche 22, die der
ersten Seitenfläche 6 gegenüberliegt, zur ersten Seitenfläche 6. Wie aus Fig. 2 hervorgeht,
dient jedes Befestigungselement 20 zur Befestigung des Stützteils 2 und somit des
Stütz- und Isolierelements an der Wand 8.
[0024] Ebenso ist es möglich, dass keine Durchgangsbohrung 18 im ersten Schenkel 10 des
Stützteils 2 vorgesehen ist, sondern die Durchgangsbohrung erst vor Ort durch den
Handwerker in das Stützteil 2 eingebracht wird.
[0025] Das Isolierteil 4 ist im Bereich der inneren Seitenfläche 22 des ersten Schenkels
10 des Stützteils 2 angeordnet. Es ist vorzugsweise aus Schaumstoff, besonders bevorzugt
aus hartem Weichschaumstoff gebildet. In der Regel sind derartige Schaumstoffe selbsttragend,
können aber keine Last abtragen. Beispiele derartiger Materialien sind Polystyrol,
Styrodur, Styropor, Styrofoam oder Neopur, mit Raumgewichten < 100 kg/m
3, vorzugsweise < 50 kg/m
3, die als Wärmedämmstoffe gelten. Die Druckfestigkeit solcher Wärmedämmstoffe liegt
vorzugsweise bei höchstens 50% der Druckfestigkeit des bevorzugt für das Stützteil
2 verwendeten tragfähigen Hartschaumstoffs, in der Regel bei weniger als 20%.
[0026] Das Isolierteil 4 ist mit einem äußeren Randbereich des ersten Schenkels 10 des Stützteils
2 schwenkbar verbunden. Ebenso kann es mit einem äußeren Randbereich des zweiten Schenkels
16 des Stützteils 2 schwenkbar verbunden sein. In Fig. 1a ist eine Isolierposition
des Isolierteils 4 dargestellt, in der das Isolierteil 4 die innere Seitenfläche 22
des ersten Schenkels 10 des Stützteils 2 zumindest weitgehend bedeckt, im vorliegenden
Fall sogar vollständig. In dieser Position liegt das Isolierteil 4 vorzugsweise sowohl
am ersten Schenkel 10 als auch am zweiten Schenkel 16 des Stützteils 2 an. Besonders
bevorzugt ist es, wenn das Stützteil 2 und das Isolierteil 4 sich zu einer rechteckigen
Querschnittsform ergänzen. Das Stütz- und Isolierelement wird vorzugsweise auch in
dieser Isolierposition transportiert.
[0027] Fig. 1b zeigt das im Schwenken befindliche Isolierteil 4, das auf dem Weg in eine
Arbeitsposition ist, in der es die innere Seitenfläche 22 des ersten Schenkels 10
des Stützteils 2 zumindest weitgehend freilegt. In der Arbeitsposition des Isolierteils
4 können die Befestigungselemente 20 ungehindert in die Durchgangsbohrungen 18 eingeführt
werden. Wenn keine Durchgangsbohrungen 18 im Stützteil 2 vorhanden sind, hat der Handwerker
in der Arbeitsposition des Isolierteils 4 außerdem ungehinderten Zugang zum ersten
Schenkel 10 des Stützteils 2 und kann dort die Durchgangsbohrungen 18 erzeugen, bevor
er die Befestigungselemente 20 durch die Durchgangsbohrungen 18 in die Wand 8 einführt.
Der Schwenkwinkel zwischen Arbeitsposition und Isolierposition des Isolierteils 4
beträgt in der Regel zwischen 60 und 120°, unterliegt aber keinen Einschränkungen.
Die schwenkbare Verbindung zwischen Isolierteil 4 und Stützteil 2 ist vorzugsweise
durch einen biegsamen Klebestreifen 24 gebildet, der sowohl am Isolierteil 4 als auch
am Stützteil 2 angeklebt ist. In der in Fig. 1a und 1b dargestellten Ausführungsform
ist der Klebestreifen 24 in gerader Überdeckung einer Stoßkante zwischen Stützteil
2 und Isolierteil 4 ausgebildet. Es kommen jedoch auch viele andere Anordnungen des
Klebestreifens 24 in Frage.
[0028] Neben dem Klebestreifen 24 sind auch viele weitere Möglichkeiten der Realisierung
der Schwenkverbindung zwischen Isolierteil 4 und Stützteil 2 für den Fachmann denkbar.
Beispielsweise könnten Isolierteil 4 und Stützteil 2 über ein anderes elastisches
Element miteinander verbunden sein, das Isolierteil 4 könnte auch kleinflächig direkt
an das Stützteil 2 laminiert sein, oder es könnte eine andere mechanische Schwenkverbindung
zwischen Isolierteil 4 und Stützteil 2 realisiert sein.
[0029] In der dargestellten Ausführungsform aus Fig. 1a ist außerdem ein zweiter Klebestreifen
26 vorgesehen, der den Randbereich des zweiten Schenkels 16 des Stützteils 2 mit dem
Isolierteil 4 verbindet. Dieser Klebestreifen 26 sollte zumindest vom Stützteil 2
leicht lösbar sein, da er vor dem Verschwenken des Isolierteils 4 in die Arbeitsposition
vom Stützteil 2 gelöst werden muss (Fig. 1 b). Vorzugsweise ist der Klebestreifen
26 wieder verwendbar, so dass er nach Befestigung des Stützteils 2 an der Wand 8 und
dem erfolgten Zurückschwenken des Isolierteils 4 in die Isolierposition wieder am
Stützteil 2 befestigt werden kann. Anstelle des zweiten Klebestreifens 26 kann die
lösbare Verbindung zwischen Isolierteil 4 und zweitem Schenkel 16 des Stützteils 2
auch auf andere Weise realisiert werden.
[0030] Wenn die schwenkbare Verbindung zwischen zweitem Schenkel 16 des Stützteils 2 und
Isolierteil 4 ausgebildet ist, so liegt die lösbare klebende Verbindung zwischen Isolierteil
4 und Stützteil 2 logischerweise zwischen Isolierteil 4 und erstem Schenkel 10 des
Stützteils 2 vor.
[0031] Grundsätzlich kann aber die schwenkbare Verbindung zwischen Isolierteil 4 und Stützteil
2 auch die einzige Verbindung dieser beiden Bauteile sein. Das Isolierteil 4 sollte
dann ohne äußere Einwirkung in der Isolierposition verbleiben, beispielsweise indem
es sich aufgrund geeigneter Wahl der Größe und Form von Stützteil 2 und Isolierteil
4 zwischen der senkrecht zur inneren Seitenfläche 22 verlaufenden Innenseite des Stützteils
2 und der Schwenkverbindung lösbar verkeilt.
[0032] Das Isolierteil 4 kann außerdem so ausgestaltet sein, dass die angrenzend an die
innere Seitenfläche 22 des Stützelements 2 angeordnete Fläche des Isolierteils 4 genügend
Freiraum für die ggf. aus der inneren Seitenfläche 22 herausragenden Anteile der Befestigungselemente
20 vorsieht (nicht zeichnerisch dargestellt).
[0033] In Fig. 2 und 3 ist die Einbausituation eines erfindungsgemäßen Stütz- und Isolierelements
skizziert. Der dargestellte Bauwerksabschnitt 28 umfasst neben der Wand 8, an der
das Stützteil 2 mittels der Befestigungselemente 20 befestigt ist, zumeist noch eine
Vorwand 30, die in der Regel durch ein Wärmedämmmaterial gebildet ist. Diese Vorwand
30 ist hinterlüftet und in dem Zwischenraum 32 zwischen Wand 8 und Vorwand 30 ist
das erfindungsgemäße Stütz- und Isolierelement angeordnet. Die Vorwand 30 ist in der
Regel mittels Stegen, Vorsprüngen oder Stiften mit der Wand 8 verbunden. Der Fensterrahmen
34 (Fig. 2) ist üblicherweise angrenzend an den Zwischenraum 32 angeordnet und stützt
sich an der zweiten Seitenfläche 12 des Stützteils 2 des mindestens einen Stütz- und
Isolierelements ab. Hierbei können zwischen Fensterrahmen 34 und Stützteil 2 noch
Dichtelemente 36, beispielsweise aus PU-Schaumstoff, eingefügt sein. Ebenso können
Dichtelemente 38, beispielsweise aus PU-Schaumstoff, zwischen Fensterrahmen 34 und
einem über die Höhe des Stützteils 2 hinausragenden Vorsprung der Vorwand 30 angeordnet
sein.
[0034] Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, sind die streifenförmigen Stütz- und Isolierelemente
in der Regel um die gesamte Fensteröffnung herum angeordnet (nur drei von vier Seiten
sind dargestellt). In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Ausrichtung
der Stütz- und Isolierelemente in Fig. 1a, 1b, 2, 4a, 4b und 5 jeweils immer die Einbausituation
unterhalb der Fensteröffnung darstellt. An den anderen drei Seiten der Fensteröffnung
muss das Stütz- und Isolierelement entsprechend gedreht werden.
[0035] Es können aber auch nur unterhalb der Fensteröffnung ein oder mehrere Stütz- oder
Isolierelemente angebracht sein, da dort die hauptsächliche Gewichtslast des Fensters
aufliegt.
[0036] Wenn der Fensterrahmen 34 an allen Seiten von erfindungsgemäßen Stütz- und Isolierelementen
umgeben ist, so werden das eine oder die mehreren Stütz- und Isolierelemente an der
Unterseite der Fensteröffnung meist mittels Schrauben oder Ähnlichem mit der Wand
8 verbunden sein. An dieser Stelle, vor allem aber auch an den übrigen Seiten der
Fensteröffnung kann unter Umständen auch eine Klebeverbindung zwischen Stützteil 2
und Wand 8 ausreichen. Die Klebeverbindung kann auch zusätzlich zur Befestigung mittels
der Befestigungselemente 20 vorteilhaft sein. Der Kleber kann vorzugsweise auch gleichzeitig
als Diffusionsbremse dienen.
[0037] In Fig. 3 entspricht die Länge eines Stütz- und Isolierelements exakt der entsprechenden
Länge bzw. Breite der Fensteröffnung. Allerdings können pro Seite der Fensteröffnung
auch mehrere Stütz- und Isolierelemente aneinandergereiht werden. In der Regel werden
die einzelnen Stütz- und Isolierelemente auf Gehrung zugeschnitten und liegen entweder
stumpf aneinander oder sind vorzugsweise aneinander befestigt, insbesondere verklebt.
Es ist aber auch denkbar, dass die einzelnen Stütz- und Isolierelemente nicht aneinanderstoßen,
sondern Zwischenräume zwischen ihnen freibleiben, die mit anderen Materialien, z.B.
Isoliermaterialien, aufgefüllt werden.
[0038] Wie in Fig. 3 dargestellt, kann das Stützteil 2 im unteren Bereich der Fensteröffnung
zusätzliche Vorsprünge 40 aufweisen, an denen beispielsweise eine Außenfensterbank
(nicht dargestellt) verschraubt werden kann. Außerdem können solche Vorsprünge 40
zur Verbesserung der statischen Tragfähigkeit des Stützteils 2 dienen.
[0039] In Fig. 4a und 4b ist eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stütz- und
Isolierelements dargestellt. Hierbei ist die zweite Seitenfläche 12 des Stützteils
2 auch am ersten Schenkel 10 ausgebildet. Die zweite Seitenfläche 12 ist wiederum
angrenzend an die ersten Seitenfläche 6 angeordnet, erstreckt sich aber nicht über
die gesamte Breite des Stützteils 2, sondern bildet lediglich eine Stirnfläche des
winkelförmigen Stützteils 2. Insofern steht in dieser Ausgestaltung für den Fensterrahmen
34 nur eine kleinere Auflagefläche zur Verfügung.
[0040] Vorteilhaft ist bei dieser Ausgestaltung aber, dass auf einer in Richtung Fensterrahmen
34 gewandten Seite des Isolierteils 4 ein Dichtstreifen 42 aus einem nach Kompression
rückstellfähigem Weichschaumstoff, beispielsweise aus Polyurethan, angeordnet sein
kann, der sich gegen den Fensterrahmen 34 ausdehnen kann und somit eine Abdichtung
gegen den Fensterrahmen 34 gewährt. Auf diese Weise könnte eine zusätzliche Abdichtung
wie in Fig. 2 dargestellt entfallen. Der Dichtstreifen 42 kann zusätzlich durch ein
Kompressionsmittel 44, hier eine Folienumhüllung, im komprimierten Zustand gehalten
sein. Durch Lösen oder Entfernen des Kompressionsmittels 44 ist die Expansion des
Dichtstreifens 42 an der Baustelle auslösbar.
[0041] Die einzelnen Elemente der Ausführungsformen aus Fig. 1a und Fig. 4a können auch
jederzeit zu neuen Ausgestaltungen kombiniert werden.
[0042] In Fig. 5 ist eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stütz- und Isolierelements
dargestellt. Hierbei ist das Stützteil 2 im Querschnitt im Wesentlichen T-förmig ausgebildet
und das Stütz- und Isolierelement weist zwei Isolierteile 4 auf, die zu beiden Seiten
des zweiten Schenkels 16 des Stützteils 2 angeordnet sind. Wenn, wie dargestellt,
das untere Isolierteil 4 mit einem Dichtstreifen 42 ausgestattet ist, wird sich dieser
nach Expansion im eingebauten Zustand gegen die Vorwand 30 oder gegen eine alternative
vorhandene Wärmedämmung drücken und dort für eine Abdichtung sorgen.
[0043] Für den Fachmann sind weitere Modifikationen, insbesondere der geometrischen Anordnung
von Stützteil 2 und Isolierteil 4, im Rahmen der Erfindung denkbar.
1. Streifenförmiges Stütz- und Isolierelement zur Abstützung und Isolierung eines Fensterrahmens
(34) mit:
einem Stützteil (2) mit einer ersten in Längsrichtung verlaufenden Seitenfläche (6),
die zur Anlage an einer Wand (8) dient, und einer zweiten in Längsrichtung verlaufenden
Seitenfläche (12), die im Wesentlichen senkrecht zur ersten Seitenfläche (6) verläuft
und zur Abstützung des Fensterrahmens (34) dient, wobei das Stützteil (2) aus einem
tragfähigen Material gebildet ist, und
einem Isolierteil (4), das mit dem Stützteil (2) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stützteil (2) einen ersten Schenkel (10) aufweist, der die erste Seitenfläche
(6) umfasst, und einen zweiten Schenkel (16) aufweist, der mit dem ersten Schenkel
(10) verbunden ist und unter einem Winkel vom ersten Schenkel (10) abragt, und
das Isolierteil (4) im Bereich einer der ersten Seitenfläche (6) gegenüberliegenden
inneren Seitenfläche (22) des ersten Schenkels (10) des Stützteils (2) angeordnet
ist und mit einem äußeren Randbereich des ersten Schenkels (10) oder des zweiten Schenkels
(16) schwenkbar verbunden ist, und zwar derart, dass es zwischen einer Arbeitsposition,
in der es die innere Seitenfläche (22) des ersten Schenkels (10) des Stützteils (2)
zumindest weitgehend freilegt, und einer Isolierposition, in der es die innere Seitenfläche
(22) des ersten Schenkels (10) des Stützteils (2) zumindest weitgehend bedeckt, schwenkbar
ist.
2. Stütz- und Isolierelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Verbindung zwischen Isolierteil (4) und Stützteil (2) durch einen
biegsamen Klebestreifen (24) gebildet ist, der sowohl am Isolierteil (4) als auch
am Stützteil (2) angeklebt ist.
3. Stütz- und Isolierelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Durchgangsbohrung (18) zur Aufnahme eines Befestigungselements (20)
zur Befestigung des Stützteils (2) an der Wand (8) durch den ersten Schenkel (10)
des Stützteils (2) von der inneren Seitenfläche (22) zur ersten Seitenfläche (6) verläuft.
4. Stütz- und Isolierelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützteil (2) aus einem Hartschaummaterial gebildet ist.
5. Stütz- und Isolierelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolierteil (4) aus Schaumstoff, vorzugsweise aus hartem Weichschaumstoff gebildet
ist.
6. Stütz- und Isolierelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass derjenige von erstem Schenkel (10) und zweitem Schenkel (16), mit dem das Isolierteil
(4) nicht schwenkbar verbunden ist, durch einen abziehbaren Klebestreifen (26) mit
dem Isolierteil (4) verbunden ist.
7. Stütz- und Isolierelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützteil (2) im Querschnitt im Wesentlichen L-förmig ausgebildet ist.
8. Stütz- und Isolierelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützteil (2) im Querschnitt im Wesentlichen T-förmig ausgebildet ist und das
Stütz- und Isolierelement zwei Isolierteile (4) aufweist, die zu beiden Seiten des
zweiten Schenkels (16) des Stützteils (2) angeordnet sind.
9. Stütz- und Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (16) des Stützteils (2) die zweite Seitenfläche (12) aufweist
und sich die erste Seitenfläche (6) und die zweite Seitenfläche (12) ebenfalls unter
dem Winkel schneiden.
10. Stütz- und Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (10) des Stützteils (2) auch die zweite Seitenfläche (12) aufweist,
die angrenzend an die erste Seitenfläche (6) angeordnet ist.
11. Stütz- und Isolierelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer vom Stützteil (2) abgewandten Seite des Isolierteils (4) ein Dichtstreifen
(42) aus einem nach Kompression rückstellfähigen Weichschaumstoff angeordnet ist.
12. Stütz- und Isolierelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtstreifen (42) durch ein Kompressionsmittel (44) im komprimierten Zustand
gehalten ist, wobei durch Lösen oder Entfernen des Kompressionsmittels (44) eine Expansion
des Dichtstreifens (42) auslösbar ist.
13. Stütz- und Isolierelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionsmittel (44) eine Folienumhüllung ist, die den Dichtstreifen (42)
zumindest teilweise umgibt.
14. Stütz- und Isolierelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolierteil (4) einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
15. Bauwerksabschnitt (28) mit
einer Wand (8),
mindestens einem seitlich von der Wand (8) angeordneten Stütz- und Isolierelement
nach einem der vorangehenden Ansprüche, das mittels mindestens einem Befestigungselement
(20) an der Wand (8) befestigt ist, sodass die erste Seitenfläche (6) des Stützteils
(2) an der Wand (8) anliegt, und
einem Fensterrahmen (34), der zumindest teilweise an der zweiten Seitenfläche (12)
des Stützteils (2) des mindestens einen Stütz- und Isolierelements abgestützt ist.